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Weißeritz-Zeitung : 16.11.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192611165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19261116
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19261116
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-11
- Tag 1926-11-16
-
Monat
1926-11
-
Jahr
1926
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 16.11.1926
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Verantwortlicher Redakieur: Felix Iehne« — Druck und Verlag: Larl Iebne in Dlvvol-isroal-e. Dienstag, am 16. November 1926 92. Jahrgang Nr. 267 A»z«i><»»r«Kr M« 4t MMmeter drrit« PtUtzM kl Retchtpfemnig«. Ling«s<rnN mrd «Mame« 80 A«Schtpfenm»a«. Dieses Biall enthält -le amtlich en Bekanntmachun-e» -er Amtshauptmannschast, -es Amtsgericht« ««- -es Staötrals zu Dippol-iswal-e Erholungsheim selbst ist ein ehemaliges Schloß und liegt reizend im Wald eingebettet. Eine wundervolle Terrasse bietet Gelegen heit, den Blick in die Ferne schweifen zu lassen, ein anschließender Park ist für angenehme Spaziergänge geeignet. Die Innen einrichtung der Gebäude ist komfortabel. Den Mitgliedern mit ihren Angehörigen wird hier für einen geringen Tagessah bei guter Verpflegung eine wirkliche Erholung geboten. Nach Schluß «tzugsprel«: F,r einen Al»nÄ 2 Reichtmarl» »ft Zutragen, einzeln« Rammern 18 Reücht- »fennige. «emeind« - Verwandt - Girokonti Rammer 8 Fernsprecher: Amt vtppoldil- »ald« Rr. k Vostscheckont, vretden 12 84». lOerllicyes uns Sächsisches. Dippoldiswalde. Die Zeiten sind jetzt nicht geeignet, große Feste zu feiern: wenn man schon wollte, so fehlt das Geld. Aus diesem Grunde fand auch der früher um den Martinstag übliche Schützenschmaus bei den Mitgliedern der priv. Schühengesell- schaft nicht den sonst freudigen Anklang, und das Direktorium sah sich gezwungen, ihn zu unterlassen. Dafür wurde eine Wan derung für gestern, 15. Nov. abends nach dem „Windischhaus" angesetzt, wo man mit den Schützenfrauen einige gemütliche Stun den verleben wollte. Dem war man auch gern nachgekommen. Saal und Nebenzimmer waren voll beseht, und eine frohe Stim mung lag über der „Tafelrunde": denn getafelt wurde trotz allem. Die Gesellschaftskasse spendete den Schützenfrauen Kaffee und Kuchen und für die Schützen war ein Fäßchen Bier aufgelegt, das freilich nur zu rasch alle war und durch Spenden der Schützen- lwnige Nath, Gemeinert, Oppelt und eine weitere Spende des Schühenbruders Donner immer wieder ergänzt wurde. Für die Unterhaltung sorgte Schühenbruder Arnold durch Klaviervorträge und Gesangskomiker Merker, Dresden durch humoristische Vor träge. Hatte man manche von ihnen auch früher schon einmal gehört, so lachte man doch gern wieder darüber. Vorsteher Haupt mann Schwind betonte in einer kurzen Ansprache, daß der Schützenschmaus auch weiter Tradition bleiben und in besseren Zeiten wieder ausleben solle und Feldwebel Schwarz dankte den Schühenfrauen für ihr Kommen. Die frohen Stunden verflossen nur zu rasch und ungern trennte man sich zu der von hoher Obrig keit gesetzten Stunde, um durch die schöne, mondhelle Nacht den Heimweg anzutreken. — Aus Anlaß des 25 jährigen Orksjubiläums des Ver waltungs-Inspektors Otto Zetzsche versammelte sich die städtische Beamtenschaft mit Angehörigen gestern abend im Schühenhaus- saale zu einem Kommers. Auch Verwaltungs-Inspektor Breit feld vom Ministerium des Innern, der früher beim hiesigen Rate tätig war, wohnte ihm bei. Allgemeine Gesänge, Männerchöre, der Vortrag des humoristisch gefaßten Lebenslaufes des Jubilars und manch" frohes und heiteres Wort kürzten die Zeit, bis die Polizeistunde zur Heimkehr mahnte. Dippoldiswalde. Nachdem die Vorsperre längere Zeit wasser- leer ist, hat sich wohl gezeigt, daß der Ueberlauf am Fuße etwas Wasser durchließ. Jedenfalls hat man einen „Seikensleck" („Nister" heißts im Preisverzeichnis der Schuhmacher) angebracht: freilich besteht er aus Steinen, Zement und Sand. — Am Ufer im Grase sommerte sich am Montag noch einmal eine Blindschleiche, so warm schien die Sonne, die an anderer Stelle auch einen Schmet terling, einen Fuchs, zum Auskriechen veranlaßte. Dippoldiswalde. Vor 50 Jahren beschäftigten sich Fachleute zum ersten Male ernstlich mit unsrer Nikolaikirche als Kunst werk. Kirchenbaumeistcr Altendorf in Leipzig nahm eine genaue Vermessung vor und gab eine ausführliche Beschreibung heraus, verfertigte auch eine Zeichnung, die vervielfältigt wurde. Die Abhandlung wurde damals auch in der „W.-Z." veröffentlicht. Dippoldiswalde. An der Großen Mühlstraße, an der Spitze von Fiasches Grundstück, steht eine alte Weasäule. Sie erhielt ein neues Kleid, einen neuen Anstrich. Auch die eingemeiselte schöne Kanzleischrift wurde mit schwarzer Farbe sauber nach- gezogsn. Da kann man nun auf der einen Seite lesen: „Straße nach Paulsdorf, Malter ftr Stunde." Eine halbe Stunde bis Maller? Nun, der Einheimische weiß Bescheid. Er weiß, daß das seine Nichtigkeit hatte, bevor die Talsperre entstand: er weiß auch, daß heute die doppelte Zeit nötig ist. Aber für den Ein heimischen ist schließlich der Wegweiser nicht da. Dem Fremden aber kann er in diesem Falle von Nachteil werden, besonders dann, wenn von Malter aus der Zug benutzt werden soll. — Da im geschäftlichen Verkehr in letzter Zeit Verwechse lungen vorgekommen sind, weist die deutsche Haascnstein Sc Vog ler A.-G., Berlin darauf hin, daß sie und ihre sämtlichen Ver tretungen im Deutschen Neich mit der österreichischen Haasenstein L Vogler A.G., Wien, nicht identisch sind. Schmiedeberg. Für Sonnabend abend halte der Bezirks- Verein Schmiedeberg des deutschen Werkmeisterverbandes seine Mitglieder nebst Frauen nach dem Gasthaus „zur Buschmühle" geladen. Es sollte ein Lichtbildervorkrag mit anschließender Haupt versammlung statkfinden. Kollege Wjehle vom Verband hielt den Vortrag und führte u. a. aus, er wolle hauptsächlich den Frauen einmal zeigen, was der Verband für die eingezahltcn Beträge der Ehegatten leiste. Er zeigte die Begründer des Verbandes, welche mit großer Selbstausopferung ans den kleinsten Anfängen Großes geschaffen haben. Selbst ein Teil der Wohnung wird bei großer Einschränkung für ein Verbandsbüro zur Verfügung ge stellt. An weiteren Bildern sah man das Aufblühen des Ver bandes sowie die Düsseldorfer Verwaltungsaebäude, welche nahe s dem Nhein liegen. Ausführlich konnte man sein Aeußeres sowie die Inneneinrichtung bewundern. Es folgten Aufnahmen der vcr- s schiedenen Vezirksverwalkungen, welche zum Teil im eigenen Grundstücke unkergebrachk sind. Die Leistung und Arbeit des Verbandes mar deutlich dargeslellt, u. a. die Kkcllenlosenunker- i stiitzung, Slerbeversicherung, Krankenkasse, Brandverslcherung usw., ferner die Milgliederbewegung. Die Werkmeister-Zeitung , in ihren Anfängen bis zum heutigen Tage. Weitere Bilder zeigten das Erholunasheim in Frankenhausen, nahe dem Kvff- häüserdenkmal. Viele Anwesende hatten den Wunsch, hier ein mal mit der Familie einige Wochen verweilen zu können. Das Dresden, 12. Nov. Nachdem ein großer Teil der Offiziere und des Lehrbataillons in den letzten Tagen hier eingetroffen war, erfolgte heute der Einzug der Infanterieschüler In Dresden. Die Schüler bezogen ihre Quartiere in den für sie bestimmten Räumen. — Wegen Betrugs in zwei Fällen und Unterschlagug hatte sich am Montagnachmittag die Vermittlerin Alma Frieda von Uslar-Gleichen geschieden gewesene Pohle geb. Scheumann, ge boren am 3. 2. 1883 zu Höckendorf, vor dem Gemeinsamen Schöffengericht Dresden zu verantworten. Nach dem Er- öffnungsbelchluß wurde sie beschuldigt, eine in den fünfziger Jah ren stehende Klempnergehilfensehefrau Komareck, die sie durchs Inserat kennen gelernt und als Schrekbhilfe und Teilhaberin ein gestellt, um gegen 1000 M. betrogen zu haben, indem Angeklagte ihre Firma als „Finanzierungsgeschäft v. Uslar-Gleichen" bezeich nete und weiter vortäuschte, sie bekäme für Vermittlung eines Millionenkredits von der Papierfabrik in Köttewitz eine Pro vision von 35000 M. Mancherlei merkwürdige Dinge kamen im Verlaufe der Vernehmung der Angeklagten und Zeugen zur Sprache. Das Gericht kam zur Verurteilung wegen Betrugs in zwei Fällen und Unterschlagung in einem Fall und erkannte auf insgesamt fünf Monate Gefängnis, worauf sechs Wochen Unter suchungshaft In Anrechnung kommen. Wilsdruff. In der Nacht zum Sonntag brannte hier bis große Scheune des Gutsbesitzers Leibger bis auf die Umfassungs mauern nieder. Die gesamte Ernte, reiche Stroh- und Heu- vorräke, sowie wertvolle landwirtschaftliche Maschinen, wurden ein Raub der Flammen. Es wird Brandstiftung vermutet. Pirna. Ein Motorradfahrer von hier, auf dem Soziussitz eine Dame, fuhr Freitag abend beim Einbiegen in die Dohnasche Straße zu weit nach links, fuhr über die Bordkante auf den Fußweg und gegen die Schaufensterscheibe des Kuppeschcn Uhren geschäftes. Glücklicherweise war die große Scheibe durch die Ia- iousie geschützt, sie wurde eingedrückt und die große Schaufenster scheibe zertrümmert. Die im Fenster liegenden Gegenstände wur den durch die Glassplikter teilweise beschädigt. Der Motorrad fahrer kam ohne Schaden davon. Brand-Erbisdorf. Das Stadtverordnelenkollegium wählte mit neun sozialdemokratischen und kommunistischen Stimmen gegen sechs bürgerliche Stimmen Bürgermeister Schönert—Pesterwitz zum Bürgermeister der Stadt Brand-Erbisdorf. Obergruna. Zur Beschaffung neuer Kirchenglocken bewilligten die hiesigen Gemeindevcrordneten gegen sechs Stimmen der Linken 4000 Reichsmark. Durch freiwillige Sammlung wurden außerdem zirka 1000 M. aufgebracht. Leipzig. Am Freitag nachmittag wurde auf dem Mockauer Friedhof die auf noch unaufgeklärte Weise ums Leben gekom mene 13 jährige Helene Kirchhof zur letzten Ruhe bestattet: eine große Trauergemeinde hakte sich dazu eingefunden. Während der Trauerfeier machte sich ein etwa 30 Jahre alter Mann durch sein Gebaren verdächtig. Man verständigte daher die Polizei, die den Mann verhaftete. Ob er mit dem Tode des Mädchens in irgend einem Zusammenhang steht, wird erst seine Vernehmung ergeben. Groitzsch. Beim Rübenfahren verunglückte hier am Groß- prießligker Bahnübergang ein polnischer Landarbeiter schwer. Das Anglück wollte, daß die das hohe Fuder überspannende Heuleine plötzlich riß und der Verletzte dadurch vom Magen stürzte. Da er nach vorn fiel, ging der schwerbeladene Wagen über den rechten Oberschenkel hinweg. Großschönau. Einen blutigen Kampf mit einem Einbrecher hatte die beim Schneider Weise, hier, wohnhafte Hanni Haase zu bestehen. Als sie aus dem Schlafe auffuhr, sah sie einen Ein- drecher in der Stube. Das Mädchen folgte ihm auf den Hof und warf Ihm hier die Petroleumlampe ins Gesicht. Es entstand ein gefährlicher Kampf, bei dem der Einbrecher das Mädchen in den Mühlgraben wersen wollte. Das Mädchen aber zerkratzte dem Burschen ganz jämmerlich das Gesicht, so daß er die Flucht ergriff. Es kam zu einem neuen Kampfe, bei dem sich beide auf dem Boden wälzten» bis schließlich in der Verwirrung trotz her beigeeilter Hilfe der Gauner fliehen konnte, nachdem er seine Taschenuhr auf dem Kampfplätze zurückgelassen hakte. Meerane. Infolge des am Freitag nachmittag herrschenden dichten Nebels ist das zwischen Glauchau und Waldenburg ver kehrende Postauko von der Chaussee in den Straßengraben ge fahren. Die Insassen kamen mit dem Schrecken davon. tzohenstein-E. Der hiesige kaufmännische Turnklub, der gegen 29 Jahre besteht, noch über 100 Mitglieder Zählte und dem 19. Niedererzgebirgs-Gau angehörte, hak dieser Tage in einer Ver sammlung seine Auflösung beschlossen. Dieser Turnverein hielt seit längerer Zeit seine Turnstunden in der Schulturnhalle ab, doch wurden ihm diese Räume auf Beschluß des städtischen Schulaus schusses entzogen. Chemnitz 15. Nov. Im Laufe des heutigen Vormittags er eigneten fick zwei Straßenunfälle. Auf dem Ankonsplatz wurde ein etwa 25 Jahre alter Radfahrer von einem Kraftwagen an- gcsahren. Das Auto fuhr über den zu Boden gerissenen hinweg, so daß der junge Mann sofort tot war. — In der Annabergcr Straße scheuten die Pferde eines Geschäftswagens, der gegen einen Straßenbahnwagen geschleudert wurde: der Geschirrführer wurde dabei so schwer verletzt, daß er in das Krankenhaus ge bracht werden mußte. Kamenz. Die Bluttat der Sozialrentnerin Berka Thiele, die nm 12. April ü. I. In ihrer Wohnung den 5 jährigen Gerhard Schultheiß auf grauenhatte Welse ermordeie, wird ungesühnk blei ben, da die ärzkllcken Sachverständigen die Mörderin für unzu rechnungsfähig erklärk haben. Auf Grund dieses Guiachtens hat die Skaaksanwalkschafk das Verfahren eingestellt und die Unker- brlnaung der Thiele in der Landesanstalt Großschweidnitz ver anlaßt. Bautzen. Tödlich verunglückt ist während der Bahnfahrt von Köniaswarlba nach Banken der ledige 30 jährige Kolonnenfükre.r der Freiwilligen Sanilätskolonne vom Raken Kreuz, Max Porsche aus Bautzen. Er hatte sich auf der Plattform deS Zuges auf- gehalten und stürzte in der Nähe der Station Radibor aus noch unermittelter Ursache zwischen die Schienen. Er kam unter die Räder der nachsolaenden Magen und war sofort tot. Die öliaen Hände des Vernnalückken denken darauf hin, daß Porsche sich verzweiselk scskzuhalten versucht hatte. Obercarsdorf. Zur Gemeindeverordnetenwahl gingen von 396 Wahlberechtigten 319 — 80 Proz., zur Wahlurne. Bei der Landtagswahl beteiligten sich nur 70 Proz. Es erhielten Stim men Wahlvorschlag 1 der bürgerlichen Parteien 195, Wahlvor schlag 2 der Arbeiterschaft 118. Sitze entfielen 6 auf Wahlvor schlag 1, 3 auf Wahlvorschlag 2. Das bisherige Verhältnis war 5:4. 6 Stimmen waren ungiltig. Sadisdorf. Bei der Gemelndeverordnekenwahl am ver gangenen Sonntag wurden hier 227 giftige Stimmen abgegeben. Wahlvorschlag 1 (Dietrich) erhielt 151 Stimmen, Wahlvorschlag 2 (Schellenherger) 76 Stimmen. Es sind gewählt von Liste 1: Max Dietrich, Max Klotz, Hermann Göpfert, Herm. Weinhold (28), Wilhelm Kustermann, Arno Georgi, Emil Thümmel, Adolf Meißner und Karl Lohse, von Liste 2: Arthur Schellenberger, Oswald Berger, Oskar Köbach und Albin Mende. Reinhardtsgrimma. Für Sonntag hatte der Verein junger Landwirte Reinhardtsgrimma u. U. seine Mitglieder und Gäste zu einem Herbstvergnügen in den hiesigen Erbgerichtsgasthof ge laden. Der Besuch ließ bei Beginn des Vergnügens durch Lie eingetretene Wetterunbeständigkeit und da der größte Teil der Cunnersdorfer Mitglieder wegen der dort herrschenden Maul- und Klauenseuche fernbleiben mußte, zu wünschen übrig. Viele Gäste von nah und fern vermochten die entstandene Lücke zu schließen, so daß ein recht gemütliches, jugendfrohes Beisammen sein festzustellen war, bei dem noch eine rechte angenehme lleber- raschung für das nächste Vergnügen von selten eines Gastes in Aussicht gestellt wurde. Auch dies wird wieder ein Zeichen der Anerkennung und Verehrung des Vereins sein, wie der har monisch verlaufene Abend die Notwendigkeit einer unbedingten Zusammengehörigkeit unseres Berufes lehrte. Geising. Am Sonnabendabend ging Schirmfabrikank Reichel aus Dippoldiswalde zu Fuß die Straße nach Altenberg hinauf und hielt sich an der Seite von zwei hintereinander fahrenden Fuhrwerken. Als ein Motorradfahrer von Altenberg herunter gefahren kam, sprang Reichel plötzlich, wie der Motorradfahrer berichtet, zwischen die beiden Fuhrwerke durch und wurde von dem Molorradsahrcr, der glücklicherweise noch Im letzten Augen blick nach der Seite der Fuhrwerke ausbog, gestreift. R. wurde In den Seikengraben geschleudert und blieb liegen. Dr. Burgardt, Altenberg brächte den Schwerverletzten mit seinem Kraftwagen in die Wohnung Dr. von Dieskaus in Geising, wo ein Arm- und Beinbruch, sowie eine Auskugelung der Schulter festgestellt wurde. Am Sonntag vormittag wurde der Verletzte dann mit dem Hei denauer Sanikätsauko in seine Wohnung nach Dippoldiswalde ge bracht. (Wie wir erfahren, ist heute vormittag der Schirm fabrikant Reichel dem Freitaler Krankenhause zugeführk worden.) Geising. Anstelle von Frl. Theodora Oertel, welche kurz vor Beginn der Herbstferien an die Berufsschule in Wurzen trat, ein Jahr beurlaubt worden ist, hat Frl. Hager die Stelle als Lehrerin an der hiesigen Volksschule übernommen. — Nach kurzer Pause hat der Unterricht an der hiesigen Mädchenfortbildungsschule am Montag wieder begonnen, da die bisherige Lehrerin, Frl. Emmy Zunker ausqeschieden Ist. Frl. Charlokte'Gigling wurde an ihrer Stelle der Unterricht übertragen. Geising. Als ein ganz renitenter Bursche erwies sich am vergangenen Sonnabend ein in einem hiesigen Hotel tätiger Kell ner. Der offenbar in angetrunkenem Zustande befindliche junge Mann versuchte durch ungehörige Zwischenrufe die Wahlrede der Reichsparkei des Deutschen Mittelstandes zu stören, worauf er vom Wirt des Hotels „Stadt Dresden" aus dem Saale entfernt wurde. In der Zelle des Rathauses tobte er anfangs, wurde dann aber wieder aus der Hast entlassen. Ins Hotel „Stadt Dresden" zurückgekehrk, begann er wieder Radau zu schlagen, so daß er nochmals an die frische Luft befördert werden mußte, wo bei er dem Wirk noch die Kleider zerrissen hat. Mährend des übrigen Teiles der Nacht wurde er dann in Haft behalten. Dittersbach. Montag vormittag kurz nach 1 Uhr brach im Wohnhaus des Kempeschen Anwesens ein Schadenfeuer aus, durch das das Gebäude trotz eifriger Rettungshilfe zerstört wurde. Kreischa. Wahlergebnis. Das Verhältnis der Rechten zur Linken steht auf 6:6. Dazu kommt ein Gemcindeverordnekcr der Liske der Kriegsbeschädigten, die mit der sozialdemokratischen verbunden war. Ausgestellt waren Im ganzen 6 Listen, die Liste ' der Oppositionspartei (früher Kommunisten) erhielt keinen Sih im Parlament. Die Wahlbeteiligung war gut. j Freital. Der in Dresden wohnende Arbeiter Kubens wurde , am 5. Oktober dabei betroffen, als er die Plakinspitzen der Blitz- l abjeiter von der Kirche in Freital-Döhlen stehlen wollte. Der Angeklagte ist schon dreizehnmal vorbestraft, allein dreimal wegen Diebstahls von Plakinspitzen. Es lag dnher die Annahme nahe, : daß ihn auck der Diebstahl der Blitzarbeiker von dem AmkS- gerichtSgehäude treffe. Die eindringlichen Fragen des Richters aber blieben unbcgnkwvrtet. Das hiesige Gericht verurteilte ihn zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus und 3 Jahren Ehrenrcchtsverlust. Strafverschärfend fielen die häufigen Vorstrafen inS Gewicht. Andernfalls sei die Handlung auch eine gemeingefährliche, da die Blitzgefahr dadurch beträchtlich zum Schaden andrer ausscklggen könnte. Menu daS Gericht nicht die eigentliche Mindcststrafe von 2 Jahren Zuchthaus angenommen hak, so nur deshalb, weil es bei einem Versuch geblieben sei. (Kubens sieht im Verdacht, auch in Dippoldiswalde und Umgebung Vlihablelkerspitzen gestohlen zu haben.) Donnerstag, am 18. November, abends 8 Uhr öffcntl. Sitzung ver Stavtveroroueten zu Dippoldiswalde Die Tagesordnung hängt lm Rathaus« auS. Vrennholzversteigerung. Im Gasthof „zum Kurhaus" in Seifersdorf sollen Sonnabend, den 20. November 1926, von 3 Uhr nachmittags an 7 rm Kl. Nutz- Knüppel, 100 rm Brennknüppel und 108 Raummeter Aeste, auf- bercitet In den Abteilungen 120, 122, 123 und 124, meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Forstamt Wendischcarsdorf. guter Verpflegung eine wirkliche Erholung geboten. Nach Schlr, s des Vortrages versorach Kollege Wiehle, diesen Winter noch ein- > mal nach Schmiedeberg zu kommen, um nochmals einen Vortrag zu halten, und zwar sollen bei dieser Gelegenheit nachmittags für Kinder Märchenbilder gezeigt werden, während die Eltern sich am Abend vereinen. Mit Beifall dankte man dem Vortragenden. Die anschließende Versammlung mit Neuwahl fand bald ihre Er ledigung. Sämtliche Vorstandsmitglieder wurden wiedergewählt und nahmen ihre Posten dankend an. Ein gemütliches Beisammen sein hielt dis Anwesenden noch einige Zeit beisammen. Weitzeriy Zeitung Tageszeitung mW Anzeiger Kr Dippol-iswal-e, Schmieöeberg u.U Aeiiesie Zeitung -es Bezirks
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