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DerantwoMcher Redaklem: Selir Jedne. — Dm» und Verlag: Sari Jeüne in Dlvoolölsroalde. Mittwoch, am 3. November 1826 Nr. 257 92 Jahrgang Anzeigeuprü«, Via 4» Millimeter dr«tt« Vetitzeit« 26 Metchgpfemrtg«. Etngeisantl «ich Reklame« 80 Rejchspfenntg«. Krzugspret«: F»r einen Manat r Retchtmark mit Anträgen, einzeln« Nummern IS Retcht- pfenntg«. Gemein!»« - Verband» - Girokont, Rümmer 8. Fernsprecher: Amt vippoldiil- »alb« Nr. 8. Poftsch« (Konto Dretde» 12 S48. Äiefes Blak rnthSN -le amMchen Bekanntmachuuger -e» Amlshauplmannschafl, -es Amtsgerichts ««- -es Sla-lrals zu Dtppol-lswal-e Weitzeritz Zeitung Tageszeitung M- Anzeiger für Dippol-iswal-e. Schmieöeberg u.A F»., Aetteste Zeitung -es Bezirks . Oerttiches und Sächsisches. M Dippoldiswalde. Bei einer gestern stattgefundenen Begehung Mder städtischen Fluren durch Sladtrat Gietzolt und Stadtveror-- M neken Heeger wurde auf einem Feld der Äolframsdorfer Fluren k' ein Kinderballon gefunden, der am 1. 11. nachm. 4'/- 1lhr in Schöningen (Braunschweig) aufgelassen worden war. Der am L, Kallon befindliche Zettel enthielt Grüße von E. Simon, Schö- »nlngen, Kreis Helmstelk. —Mir möchten nicht verfehlen, an dieser Stelle nochmals Daus das Konzert der „Stahlhelm"-Kapelle im Schühenhaussaale »am heutigen Mittwoch abend hinzuweisen. Das Programm läßt Werkennen, daß etwas vorzügliches geboten wird, auch die Parade- s Wsnärsche ehemaliger sächsischer Regimenter am Schlüsse der Bor- ' kagsfolge werden bei vielen Anklang finden. Ueberdies geht der , (stapelte ein guter Ruf voraus. Man kann wohl mit Recht an- > nehmen, daß das Konzert starken Zuspruch finden wird. V — Freiwillige Aufwertung der Sparguthaben von Mündeln ! k durch die Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt zu Leipzig und durch d die Sächsische Bank zu Dresden. Verlängerung der Anmelde- » frist bis einschließlich 31. Dezember 1926. Die Allgemeine Deutsche k Credit-Anstalt zu Leipzig und die Sächsische Bank zu Dresden, k die durch Verordnung des Sächsischen Ministeriums der Justiz t vom 13. März 1909 zur Annahme von Mündelgeldern im Falle k des Z 1808 BGB. ermächtigt worden sind, hatten sich im Juni 1 1926 auf Anregung des Sächsischen Justizministeriums freiwillig I bereit erklärt, Sparguthaben aufzuwerten: wenn die Einlagen I auf den Namen und für Rechnung entweder a) von Personen I bewirkt worden waren, für die bei einem sächsischen Vormund- I schaftsgericht zur Zeit der Einzahlung eine Vormundschaft oder ! Pflegschaft bestand oder b) von Minderjährigen erfolgt waren, soweit sie zur Zeit der Einzahlung unter elterlicher Gewalt stan den und ein sächsisches Vormundschaftsgericht mitgewirkt hatte oder ein sächsisches Gericht zuständig gewesen sein würde, wenn eine vormundschaftsgerichtliche Maßnahme erforderlich gewesen wäre, oder c) von rechtsfähigen oder nichtrechksfähigen Stiftungen, die in Sachsen ihren Sitz hatten, auf Grund sahunasmäßiaer Be stimmung zur mündelsicheren Anlage gemacht sind, sofern die Stif tung ausschließlich gemeinnützigen oder mildtätigen Zwecken dient, und 8 wenn die Einlagen außerdem den genannten Banken ent weder a) für mindestens einen Monat fest oder b) gegen ein monatige oder längere Kündigung überlasten worden waren. Eine Aufwertung findet auch in den Fällen statt, in denen die Voll- jährigkeit erst nach dem 30. Juni 1920 eingekrelen oder die Vor mundschaft oder Pflegschaft erst nach diesem Tage weggefallen ist. Sie beschränkt sich indessen in diesen Fällen auf diejenigen Ein lagen, welche während der Dauer der Mündeljährigkeit, Vor mundschaft oder Pflegschaft gemacht worden sind. Die freiwillige Aufwertung der bezeichneten Sparguthaben wird sich ihrer Höhe nach ungefähr an den Aufwertungssatz der Einlagen bei öffent lichen Sparkasten halten. In Abweichung von der Aufwertung der Sparkasseneinlagen findet eine Aufwertung der erwähnten Sparguthaben bei der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt und der Sächsischen Bank Indesten nur statt, wenn die Guthaben innerhalb einer Ausschlußfrist bei einem Treuhänder angemeldet werden. Diese Ausschlußfrist, die ursprünglich mit dem 30. Sep tember 1926 ablief, ist auf Anregung des sächsischen Justizmini steriums durch das Entgegenkommen der genannten Banken bis einschließlich 31. Dezember 1926 verlängert worden. lieber die näheren Einzelheiten der Vereinbarungen, Insbesondere auch über die Person und die Anschrift des Treuhänders, werden die Vor mundschaftsgerichte sowie die Geschäftsstellen der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt und der Sächsischen Bank den Betei ligten sEltern, Vormündern, Pflegern) genauere Auskunft er teilen. Sie werden auch den Beteiligten bei der Vornahme der Anmeldungen in jeder Weise, insbefondere durch Abgabe von Vordrucken und durch Unterstützung bei deren Ausfüllung weit- gehendst Hilfe leisten. Zur Vermeidung von Rückfragen emp fiehlt es sich, die Anmeldung nicht unmittelbar an den Treuhänder zu schicken, sondern diesem durch Vermittlung eines Vormund- schaftsgerichks oder einer Geschäftsstelle der erwähnten beiden Banken anzuleiten. Der Aufwertungsbelrag wird, zum Unter schiede von der Aufwertung der Sparkassenguthaben, von den er wähnten Banken alsbald nach Durchführung des Anmeldever fahrens zur Verfügung der Gläubiger gehalten werden. Streitig keiten über die Höhe des aufzuwertenden Goldmarkbetrags und über andere mit der Aufwertung zusammenhängende Fragen ent scheidet endgltig der erwähnte Treuhänder. Im Klagewcge kann die Aufwertung der Guthaben nicht geltend gemacht werden. — Das ev.-luth. Landeskonsistorium keilt mit: Nach der Ver fassung der ev.-luth. Landeskirche des Freistaates Sachsen sind Wahlen für die 13. ordentliche ev.-luth. Landessynode zu veran stalten. In 20 Wahlbezirken sind je ein Geistlicher und zwei Nicht- geistliche, insgesamt also 20 Mitglieder geistlichen und 40 welt lichen Standes zu wählen. Die Wahlen sind gemäß der Verord nung, das Verfahren bei -den Mahlen zur ev.-luth. Landessynode belr., vom 23. September 1926, vorzunehmen. Als Wahltag wird für sämtliche Wahlen Sonntag, der 19. Dezember 1926 festgesetzt. Zunächst haben bis zum 13. November 1926 sämtliche Kirchen vorstände jedes Wahlbezirks die vollständigen Namen Ihrer geist lichen und weltlichen Mitglieder sowie der Mitglieder der Klrch- aemeindevertreter oder der nach 8 11 Absatz 2 der Kirchenver fassung bestimmten Zusahwähler und je eines von jedem Kirchen vorstande für seinen Kirchgemeindebezirk zu bestellenden Orts wahlvorstehers sowie je eines Stellvertreters desselben mit An- gäbe ihrer Wohnung dem Mahlkommissar schriftlich anzuzeigen. Innerhalb der gleichen Frist haben die Superintendenkuren dem Wahlkommissar Verzeichnisse derjenigen ständigen Geistlichen, die Zwar Im Wahlbezirke, aber nicht für ein Kirchspiel mit Kirchenvorstand angestellt sind, zu übersenden. Unmittelbar nach Ablauf der Anmeldefrist und spätestens am 20. November 1926 soll die Aufforderung des Wahlkommissars zur Einreichung von Wahlvorschlägen und zur Vornahme der Wahl ergehen. Längstens Zwei Wochen vor der Wahl, also bis zum 5. Dez., sind die Wahl vorschläge beim Mahlkommissar einzureichen. Spätestens eine Woche vor der Wahl, also bis zum 12. Dezember, veröffentlicht der Wahlkommissar im Amtsblatt seines Wohnortes die recht zeitig eingegangenen, von mindestens 30 Synodalwählern des Wahlbezirks unterschriebenen Mahlvorschläge. Nur diejenigen Personen, die in solchen Wahlvorschlägen genannt sind, können endgültig gewählt werden. Naundorf. Der Jnfpekkor des hiesigen Rittergutes hatte sich am Sonntag nach Pretzschendorf zum Besuch seines Bruders be geben. Dort spannte der Kutscher Heinel die Pferde aus und brachte sie in den Stall. Als er später wieder einmal nach den Pferden sehen wollte und den Stall betrat, schlug eines der Pferde aus und traf Heinel in den Unterleib. Er fuhr dann nach Haus, doch verschlimmerten sich die Schmerzen derart, daß er ins Kranken haus nach Dresden gebracht werden muhte, wo er während der Operation an einer Darmverlehung starb. Hennersdorf. Infolge Scheuwerdens gingen hier die Pferde des Gutsbesitzers Herrmann mit Geschirr und Kutscher durch, ohne daß es letzterem gelang, die wildgewordenen Tiere zu bän digen. Sie rasten die obere Dorfstrahe herein und versuchten nach ihrem Gehöft abzubiegen. Dabei kam ihnen ein Lichtmast in den Weg, an dem beide Pferde, den Mast in der Mitte, vor beirasen wollten. Hierbei ging alles in Stücke, und die Pferde sprengten, aller Fesseln los und ledig, über Weg und Feld da von. Der auf dem Wageg sitzende Kutscher erlitt durch den starken Anprall starke Verletzungen an den Beinen, so daß ihm die Stiefel heruntergeschnitten werden mußten. In der Nähe beschäf tigte Telegraphenarbeiter leisteten die erste Hilfe. Die Pferde wurden später, ohne weiteren Schaden angerichtet zu haben, ein gefangen und ihrem Besitzer zugestellt. Reichenau. Am Sontag nachmittag verunglückte ein Frauen- steiner Motorradfahrer in der scharfen Kurve der Frauensteiner Straße, dicht hinter Kempes Gasthof. Verletzungen hat der Fahrer glücklicherweise nicht erlitten, nur das Rad wurde beschädigt. Altenberg. Das städtische Zweifamilienhaus, das von der HeimstSttengenossenschaft Groh-Dresden errichtet wird, konnte am Freitag gehoben werden. Die gegenwärtige milde Witterung ist dem Bau besonders günstig, so daß die Auhenarbeiten hoffentlich beendet werden können, ehe der Winter kommt. — Das Erholungsheim „Berghof Raupennest" der Aktien gesellschaft Sächsische Werke geht seiner Vollendung entgegen. In ihm ist ein Meisterwerk moderner Baukunst entstanden, das mit seiner wuchtigen und doch einfachen, der Landschaft harmonisch cingefügten Bauweise weithin ins Land hinein sichtbar ist. In der Innenausstattung, an der noch gearbeitet wird, verbinden sich äußerste Zweckmäßigkeit mit einer Gediegenheit, die, ohne luxu riös zu wirken, einen großen Eindruck hinterläßt. Die Gerüste sind nun außen vollständig verschwunden. Die Zufahrtstraße Ist ebenfalls vollendet. Man hofft, die Einweihung noch Im No vember vornehmen zu können. Geising. Am vergangenen Sonntag verunglückte auf dem Sportplätze beim Fußballspiel ein hiesiger Schulknabe, wobei er sich den linken Arm verstauchte. Mitglieder der Freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz leisteten die erste Hilfe. Geising. Die Zahl unserer Erwerbslosen betrug am Stich tage — 1. November — 62 Vollerwerbslose und zwar 60 männ liche und 2 weibliche Personen. Zu dieser Zahl kommen dann noch 65 Zuschlagsempfänger. Nach Berufen verteilen sich die Männer wie folgt: 32 Arbeiter, 4 Schlosser, 7 Mechaniker, 3 Uhrmacher, 2 Schuhmacher, 1 Schneider, 3 Tischler, 1 Polierer, 1 Stellmacher, 1 Fleischer, 1 Zimmermann, 1 Drechsler, 1 Edel steinschleifer, 1 Kraftwagenführer und 1 Geschäftsführer. Kreischa. Am Sonnabend hatte der Müglihtal-Turngau tDT.) seine Alten zum „Gaualterstreffen" nach Kresscka einge laden, womit ein Turnen der Alten und anschließend eine Gau gesellige verbunden war. Infolge der wirtschaftlich schlechten Zeit und in Anbetracht des etwas ungünstig gelegenen Zufammen- kunftsortes war die Beteiligung nicht ganz die man erwartete. Selbst zwei 66 jährige und ein nahezu 69 jähriger waren erschie nen und turnten die unvorbereiteten Hebungen stramm mit. In der Geselligen führten Kreischaer Turnerinnen einfache, jedoch gut ausaeführte Stabübungen vor. Eine Gauriege zeigte ihr Können durch Uebungen am Hochbarren. Gauvertreter Vogel— Glashütte entbot im Namen des Gaues den Willkommensgruh an alle Anwesenden, insbesondere den „Allen" des Gaues, welche gezeigt hatten, daß auch im Alter noch wacker geturnt werden kann, sofern nur guter Wille da ist. Für humorvolle Unter haltung während der Tanzpausen sorgte in ganz besonders dra stischer Weise der Gausportwart. Am Sonntag vormittag hielt der Gauoberturnwart Berger mit der Gauvorturn«rschaft eine Vorkurnerstunde ab, der eine Gauvorturnernachversammlung folgte, In welcher u. a. beschlossen wurde, die nächste Vorturner- Stunde am 6. Februar 1927 in Niedersedlitz, Turnverein Groß luga, abzuhalken. Dresden, 2. November. Das Organ der Altsoziclisten „Der Volksstaat" erfährt aus Leipzig, daß der Völkisch-Soziale Matthes eine ganze Reihe von Unterschriften unter dem Wahlvorschlage der Völkisch-Sozialen Arbeiksgemelnfchaft gefälscht habe. Es sol len ungefähr 80 gefälschte Unterschriften In Frage kommen. Da nach ist der Völkisch-Soziale Vorschlag als ungültig zu betrachten. Dem Landtag obliegt das Prüfungs- und Entscheidungsrecht da rüber, was nunmehr geschehen soll. 3095 Wähler aus dem Leip ziger Bezirk haben ihre Stimme auf einen ungiltlgen Wahlvor- > schlag vereinigt: würde dieser Wahlvorschlag zurückgewiesen wor- ! den fein, so wären diese Stimmen einer anderen Partei zugute i gekommen und hätten vielleicht dazu beigelragen, einer anderen ' Partei ein Mandat zu verschaffen. Zweifellos liegen die Voraus setzungen so, daß die Wahl Im Landkagswahlkrels Leipzig als ( ungültig erklärt und wiederholt werden könnte. Ob der Landtag s so ent cheiden wird, bleibt abzuwarten. : — Zur Stadtverordnetenwahl In Dresden sind 13 Mahlvor schläge zugelassen worden, ein 14. wurde zurückgewiesen, weil der nach dem Wahlgesetz erforderliche Vorschuß nicht eingegangen > war. — Vor dem Amtsgericht Dresden war Anklage erhoben ' worden gegen den Funker Benno Heinze und zehn weitere Reichswehrangehörige von der 4. Sächsischen Nachrichtenabteilung wegen Kameraden- Mißhandlung. Nach dem Eröffnungsbeschluß wurde vor anderthalb Jahren ein zuvor in Döbeln als Rekrut ausgebildeter Reichswehrsoldat Engelmann dreimal mit Scheuer- Wagen sofort zum . Der eine hielt bürsten gewaschen. Letzterer soll auf körperliche Reinigung wenig Wert gelegt und auch in anderer Richtung oft Anlaß zu allerlei Tadel gegeben haben. Wegen der dabei erlittenen Verletzungen ist Engelmann noch heute in ärztlicher Behandlung. Zu einer derartigen kalten Abreibung war der Oberfeldwebel Helbig hin zugekommen, den Engelmann sofort gebeten haben will, damit er sich allein waschen könnte. Oberfeldwebel Helbig kalte aber gegen -le korporative Wäscherei mit Scheuerbürsten nichts einzuwenden gehabt, bezw. dies nicht verboten. Bei einer anderen gleichen Gelegenheit hatte der stellvertretende Korporalschaftsführer Ge freiter Kempter den Befehl erteilt, insoweit wurden die daran! beteiligten Soldaten nicht zur Verantwortung gezogen, bezw. in soweit freigesprochen und nur der Gefreite bestraft. In einem dritten Falle fand diese Abreibung in Gegenwart eines Unter offiziers Müller statt. Soweit Soldaten hierbei mitbeteiligt waren und auch an den Mißhandlungen teilgenommen hatten, erfolgte deren BestrafuMmit Gefängnis. Es schielten der Gefreite Kempter einen Monat, Unteroffizier Müller drei Wochen, Ober feldwebel Helbig zwei Wochen, drei weitere Soldaten Gefängnis strafen von fünf Wochen bis herab zu drei Wochen auferlegt. Fünf Angeklagte wurden freigesprochen. — Der bisherige Leiter der Sittenabteilung in Dresden, Re-, gierungsrat Dr. Ruh, wurde zur Amtshaupkmannschast Dresdens versetzt und als sein Nachfolger Reglerungsrat Dr. Rupe be stimmt. Aegierungsrat Dr. Ruh war in den Kreisen der Halbwelt eine gefürchtete Person, hat er doch in ener gischer Weife durchgegriffen und gründlich aufgeräumt und Ord nung geschaffen. Er vertrat auch den Standpunkt, daß die Bei behaltung der Bordelle eine weit wirksamere Kontrolle ermög liche, während die Aushebung der öffentlichen Häuser eine Zu nahme der Geschlechtskrankheiten zur Folge hatte, wie die Er- sahrungen in jenen Großstädten und Bezirken gezeigt haben, wo man die Aushebung des Bordellwesens durchführte. — AuS Rom wird gemeldet: Anlählick des Allerheiligensestes ist Prinz Georg von Sachsen, der kürzlich vom Papste zum Ka nonikus der Peterskirche ernannt wurde, in feierlicher Weise ein- gesührt worden. Pirna. In -er Papierfabrik Porschendorf verunglückte am Montag -le in den zwanziger Jahren stehende verheiratete Fa brikarbeiterin Frieda Kunath aus Dittersbach dadurch tödlich, daß ste von einem Kocherdeckel erfaßt, heruntergezogen und dann durch die Bewegungen des Kochers wieder gegen die Decke gedrückt wurde, worauf sie dann in den Kocherraum stürzte. Außer an deren Verletzungen hatte die Frau einen Schädelbruch -avonge- kragen, der ihren Tod nach kurzer Zeit herbeigeführt hat. Wahrscheinlichkeit erst seinen Freund und dann sich selbst er schossen. lieber das Motiv zur Tat ist zurzeit noch nichts bekannt. Bischofswerda. Eine schwere Bluttat verübte im nahen Neu kirch der 26 Jahre alte Steinarbeiter Martin Herbrig. Auf seiner Arbeitsstätte im Steinbruch war er mit dem 62 Jahre alten Stein arbeiter Johann Grafe In Streit geraten, In dessen Verlauf er mit einem eisenbeschlagenen Stock auf diesen einschlug und In bestialischer Welse auf Ihn herumtrat. Sogar der herbeigerufene Arzt wurde von ihm bedroht. Grafe wurde so schwer verletzt, daß er bald darauf im Krankenhaus« verstarb. Herbrig wurde verhaftet. Siebenlehn. Am Sonntag während des Vormittagsgottes dienstes erkrankten in der hiesigen Kirche ca. 20 Personen an Rauch- bezw. Gasvergiftung. Eine Anzahl der Erkrankten wurden ohnmächtig. Der Gottesdienst mußte zur Vermeidung weiterer Unfälle abgebrochen werden. Die Erkrankten wurden einstweilen im Nachbargrundstllck untergebrachk. Sämtliche Erkrankte be finden sich heute wieder In zufriedenstellendem Zustande. Die Ur sache ist auf «inen Defekt am Heizofen zurückzusühren. Rochlitz. In der Nacht ist versucht worden, in die hiesige - Kunigundenkirche einzubrechen. Gestohlen wurde nichts, es ist möglich, daß der Täter — bis jetzt fehlt von Ihm noch jede Spur — durch Irgendwelche Ursachen abgehalten worden Ist, seinen Plan voll durchzuführen. Wurzen. Die hiesige Stadkbrauerel feierte kürzlich als das einzige noch bestehende Brauhaus ihr 250 jähriges Bestehen. Wurzen. In einer Sitzung des Denkmalsausschusses ist ein stimmig beschlossen worden, das Denkmal für die Gefallenen auf dem Alten Friedho^ in Form einer offenen Halle zu errichten. In der Mitte dieser Halle soll eine große Grabplatte sich befinden, auf die die Namen der 600 Gefallenen eingemeißelt werden. Auf der Grabplatte soll eine Bronzefigur, wahrscheinlich eine trauernde Mutter, angebracht werden. Chemnitz. Auf dem Eisenbahnausbesserungswerk in Lhem- nih-HilberSdorf sprang dem auf -er Mathildenstraße 26 wohn haften Schlosser Berthold bei der Instandsetzung eines Eisen bahnwagens eine Pufferfeder mit aller Gewalt gegen die Stirn. Der Unglückliche erlitt einen doppelten Schädelbruch und mußte dem Krankenhaus zugeführt werden. Langenhessen b. Crimmitschau. Die fünf Mitglieder des Bau ausschusses, die für den Einsturz einer Pleißeholzbrücke bezw. den dadurch verursachten Tod eines Musikers aus Werdau und die schwere Verletzung eines Musikers In Neukirchen bei Crimmit schau verantwortlich gemacht worden find, indem das Schöffen gericht die Verurteilung wegen Fahrlässigkeit ausfprach, haben Ihre Mandate niedergelegt. Sie schreiben: Diese Art von Recht sprechung dürfte auch über die Ortsgrenzen hinaus von durch greifender Bedeutung sein. Jedenfalls glaubte man nicht, -ah die ehrenamtliche Tätigkeit durch den Strafrichter mit ähnlichen Strafen „belohnt" werden könnte. Die Mitglieder des Bau- ausschusses sind sich klar, dah sie in einer Körperschaft, die schließ lich jederzeit wieder von dem Strasrichter zur Verantwortung ge zogen werden kann, nichts mehr zu suchen haben. Gegen daS schössengerichtlichc Urteil lst übrigens Berufung eingelegt worden. Neustadt. Am 1. November In den Abendstunden mieteten Mel 22 Jahre alte Arbeiter aus Copitz hier, wohin sie einen Aus lug unternommen hakten, eine Kraftdroschke, um sich nach Hause ahren zu lassen. Während der Fahrt gegen 10,40 Uhr nachts, mrz vor Copitz, hörte -er Kraftwagenführer im Innern des Wa gens mehrere Schüsse fallen. Er brachte seinen Wagen sofort zum Stehen und fand beide Fahrgäste erschossen vor. Der eine hielt den noch rauchenden Revolver in der Hand. Er hat mit aller