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,,ry reoen gemawr. Anschläge unv Attentate ereigneten sich in immer kürzer werdender Frist. Das leitende Kollegium der G. P. U., die frühere Tscheka, kam bet einer Untersuchung dieser Vorfälle zu dem Ergebnis, daß sich die politischen Verbrechen in Rußland in letzter Zeit gehäuft hätten und daß die psychologische Basis dafür in der Wühlarbeit der Opposition zu suchen sei. Infolgedessen erscheine es angebracht, energisch gegen die Tätigkeit der oppositionellen Bewegung vorzugeyen. Das war denn auch beabsichtigt. Als oann einige kalt gestellte Bolschewisten mit klangvollem Namen sogar in die Betriebe gingen und äußert scharfe Reden gegen die herrschende Stalingruppe hielten, schien der offene Ausbruch des Kampfes nicht mehr aufgehalten werden zu können. In Entschließungen wurde das Zentral komitee aufgefordert, die Opposition vollkommen zu „liquidieren" und ihre bedeutendsten Führer, Trotzki, Sinowjew und Kamenew vor ein Parteigericht zu stellen und — ganz wie im alten Rußland — nach Sibirien zu verbannen^ Die eigentlichen Machthaber betrachteten die Er- eignisse aber wesentlich ruhiger und machten noch ein mal oen Versuch einer gütlichen Einigung. Diese hat bekanntlich vor einigen Tagen zu einem Ausgleich zwischen Stalin und Trotzki geführt, der jetzt sogar seine „Früchte" trägt. Aus Moskau wird nämlich folgende amtliche Mitteilung verbreitet: „Die Oppositionss «ihrer Sinowjew, Trotzki, Ka menew, Pjatakow, Sokolnikow und Jewdokimow haben eine Erklärung über ihre vorbehaltlose Unterwcr» sung unter sämtliche Entschließungen des Zentralkomitees und der Zentralkommission abgegeben. Sie verpslichteu sich, aNe ihre Anhänger dazu anfzusordern, sämtliche um die Opposition gebildete« fraktionellen Gruppiernngeu sofort anf- znlösen. Sic erkennen an, daß sie durch ihr jüngstes Vor gehen in Moskau und Leningrad die Entschließungen des Zentralkomitees über die Unzulässigkeit der Diskussion ver letzt haben, nnd verpflichten sich, seglichc Unterstützung frak tioneller Gruppen der einzelnen Komintern-Sektionen, sei es Ruth Fischer, Maslow IDeutschlanbj, Sonvariue lFrankrcichs, Hordiga fJtaliens anszngeben." ; Die politischen Köpfe der Opposition haben sich damit restlos unterworfen! Dieser Kanossagang wird den Oppositionsführern durch ihre Erfahrungen in den > Betriebsversammlungen wesentlich erleichtert worden sein. Heftige Anklagereden gegen das System Stalin, das im russischen Dorf den Großbauer zum Repräsen tanten des Sowjetsystems gemacht hatte, blieben ohne Wirkung. Nach den Reden wurden Entschließungen angenommen, in denen das Auftreten der Opposition verurteilt und scharfe Maßnahmen gegen sie verlangt wurden. Die Disziplin der Masse erwies sich stärker als der Nimbus, der den Namen der „Oppositions führer" doch schließlich anhaftet. Trotzdem hat natürlich ! auch die Opposition noch einen nicht zu unterschätzenden Anhang! Letzten Endes spielen bei all diesen Ent- s schließungen auch materielle Erwägungen ; eine Rolle. Es ist kein Geheimnis, daß die Unter stützung der Stalingruppe mit Gehalts- und Lohn aufbesserungen belohnt wird! Der tatsächliche Aus gang einer Palastrevolution wäre also auch noch durch andere Faktoren bestimmt worden. Und selbst, wenn die Stalingruppe fest im Sattel geblieben wäre, wäre eine starke Schwächung ihres außen- und innenpoli- i tischen Einflusses unvermeidbar gewesen. Daraus geht ! hervor, daß auch Stalin Gründe hatte, einen Ausgleich zu suchen. Und das umsomehr, als die Sowjetregie rung jetzt mit England und Frankreich erfolgverspre chende Wirtschaftsverhandlungen ausgenommen hat und in Amerika — bisher allerdings vergeblich — noch ! um ihre Anerkennung kämpft. Es kann deshalb er- : wartet werden, daß die jetzige Mitteilung der russischen i Regierung nur eine Seite des. Abkommens erhellt, , Sicher wird auch Stalin, der zu seinen außenpolitischen Verhandlungen ein einiges Rußland gebraucht, Opfer ! gebracht haben. Diese dürften in der Wiederbeteili« § gung der reuigen Söhne an der Macht bestehen! - Ob der Konflikt der verschiedenen Gruppen, der ! svMr die ausländischen kommunistischen Parteien be- j etnflußte, damit gelöst oder nur vertagt ist, wird sich ! in den nächsten Wochen zeigen müssen. Lleber 1200 Soldaten getötet. Fürchterliche Explosionskatastrophe auf einem chinesischen Dampfer. i Nach einer Meldung ans Schanghai explodierten -ei Kiukiang auf dem mit 1SSV Soldaten ver Armee > Snntschuanfangs besetzten chinesischen Dampfer Kuang- fung Tansende von Granaten und große Mengen von Munition. 1200 Mann wurden durch die Explosion getötet. Eine weitere große Zahl kam in den Flammen nm oder ging in den Fluten unter. Neue Sensation in Breslau. ! Wiederaufnahmeverfahren gegen die ! Wirtschafterin des ermordeten Pro- § fessors Rosen? Fast gleichzeitig mit der Meldung, daß zur Zeit neue Schritte in der Breslauer Mordaffäre Rosen unternommen werden, die mit der Verhaftung des Berliner Juwelenväubers Spruch in Breslau und mit der Verhaftung eines berüchtigten Breslauer Brief- , kastenmarders Grabolle in Zusammenhang stehen, ' kommt jetzt eine zweite Sensation. Neuerdings soll auch daS Berfahren gegen die Wirtschafterin Neumann, die im Sommer vorigen Jah res unter dem Verdachte, an der Ermordung des Pro fessors Rosen beteiligt gewesen zu sein, verhaftet wurde, wieder aufgenommen werden, nachdem es vor einigen ; Monaten eingestellt worden war. i Es haben sich, wie es heißt, in den letzten Wochen : neue sehr schwerwiegende Verdachtsmo mente gegen die Neumann ergeben, sodaß man mit großer Spannung der neuen Entwicklung der Dinge entgegensehen darf, die vielleicht nun endlich Licht in die noch so rätselhafte Mordaffäre bringt. - -- - r , - Dem Abschlußbericht der Düsseldorfer „Gesolei" ist zu entnehmen, daß dte Höchsttagesbesucherzahl am 16. August mit 168 532 Personen erreicht wurde. Der Durchschnittsbesuch betrug täglich 45 87V Personen. Der Retsemonat August hat mit einer Monatsbesucher« zahl von 1 540 743 Personen den stärksten Fremden verkehr für Düsseldorf gebracht. Vorbehaltlich der end- giltigen Abrechnung kann gesagt werden, daß sich dte Ausstellung, die zwölf Millionen Mark gekostet hat, selbst getragen hat. Von den festen, von Prof. Kreis geschaffenen Bauten, die nach der Abrechnung der Aus- Nellung übrig bleiben, stehen mit sechs Millionen Mark die Ausstellungs- und Festhallen, mit einer Million Mark das Rheinterassen-Restaurant und mit einer hal ben Million Mark die Straßen, Parkanlagen und das Inventar zu Buche. Für diese Summen hat Düssel dorf eine Rheinfront von einer Großartigkeit erhal- ten, die bereits die Nachbarn beunruhigt, hat Werte geschaffen, in deren hoher Einschätzung nach ihrer wer benden Wirkung der Finanzmann und der Künstler völlig einig sind. * Die erste westdeutsche Gastwirtsmesse ist vor wenigen Tagen in Köln feierlich eröffnet worden. Veranstalter der Ausstellung, die bis zum 24. Oktober geöffnet bleibt, sind der Provinzialverband Rheinland und Westfalen im deutschen Gastwirtsgewerbe und das Kölner Messedmt. Ueber alle Erwartungen hinaus ist die Beschickung außerordentlich stark. Es sind etwa 400 Firmen vertreten. Die Ausstellung ist zugleich auch eine große Propaganda für den deutschen Wein. - Zwischen den Puffern. Beim Zusammen koppeln zweier Waggons kam ein Rangierer aus Ober hausen im Betriebe der Gutehoffnungshütte zwischen die Puffer, die ihn zu Tode drückten. " Selbstmord eines Vierzehnjährigen. Ein im Dorstener Krüppelheim untergebrachter 14jähriger Knabe hatte wiederholt den Wunsch geäußert, nach Hause zu kommen und seine Eltern in mehreren Brie fen flehentlich gebeten, ihn doch abzuholen. Die Eltern aber lehnten die Aufnahme in ihrem Heime ab. Aus Verzweiflung darüber hat sich der Junge jetzt das Leben genommen, indem er sich am Fensterkreuz er hängte. " Noch mer keine Klarheit über die Hanno- versche EPide, . Wie aus Hannover berichtet wird, ist es über c Ursache der dortigen TYPHuseüidemie zu einer absa eßenden Stellungnahme noch nicht ge kommen, viel: hr wurden mehrere Herren aus der Mitte der Ausschüsse beauftragt, noch wettere Unter lagen in dieser Richtung beizubringen. Die Ausschüsse werden am 30. Oktober zu ei : gemeinsamen Be ratung abermals zusammentrcl ' Ein Flugzeug verbraunt. Ein Flugzeug der Norddeutschen Luftverkehrsgesellschaft mußte auf dem Flug Hamburg—Bremen in der Gegend von Buxte hude eine Notlandung vornehmen. Tags darauf, als der Flug fortgesetzt werden sollte, entstand ein Ner- gaserbrand, der das Flugzeug in kurzer Frist zerstörte. Menschen sind nicht zu Schaden gekommen. " Tenkmalswcihe auf der Rudelsburg. Der 16. Oktober ds. Js. stellte mit der Einweihung des Denk mals auf der Rudelsburg für die fast 2500 im Welt krieg auf dem Felde der Ehre gefallenen Korpsstuden ten einen markanten Höhepunkt dar, wie ihn die Küss ner S. C. bisher in dieser Bedeutung wohl kaum auf zuweisen hatte. Von offiziellen Persönlichkeiten wa ren u. a. der thüringische Staatsminister Leutheusser und Rektoren der Universitäten Leipzig und Halle zu gegen. Das Denkmal, ein gewaltiges, höchst eindrucks volles Monument, das von dem Berliner Bildhauer, Professor Hosäus, geschaffen wurde, trägt als Inschrift die Worte des großen Leipziger Thüringers Theodor Körner: „Sie hielten aus in Kampf und Sturmes Wettern und standen treu bei Tugend, Recht und Pflicht. Das Schicksal kann die Heldenbrust zer schmettern, doch eines Helden Willen beugt es nicht. " Abschluß der Oesterreich-Reise Dr. Eckeners. In Innsbruck wurde im Saale der Universität eine Begrüßungsfeier für Dr. Eckener veranstaltet, bei welcher dieser einen Vortrag über die statische Luft- schiffahrt hielt. Bei einem vom Tiroler Automobil klub und dem Bund der Reichsdeutschen in Tirol veran stalteten Tiroler Abend verwies Dr. Eckener im be sonderen auf die völkische und kulturelle Gemeinschaft und Einheit zwischen den deutschen Stämmen Oester reichs und den Deutschen. Er dankte den Oesterreichern am Schluß seiner Fahrt durch Oesterreich herzlich für ihre nationale Opferwilligkeit und schloß mit einem Hoch auf das Land Tirol. Die Veranstaltung fand ihren Abschluß in dem gemeinschaftlich gesungenen Deutschlandlied. " Bei einem Eisenbahn-Attentat, das in der Ge- gend von Leningrad verübt wurde, ist der Tod von fünf Menschen verschuldet worden. Der Täter sitzt bereits hinter Schloß und Riegel. Nach seinem eigenen Geständnis hatte er es auf die Beraubung der Passagiere abgesehen. * Wegen unheilbarer Krankheit hat sich in Berlin ein 58 jähriger Rektor erhängt. * Aus einer Patrouillcnfahrt wurde in Berlin ein Schupowachtmeister durch einen Schutz aus feinem Dienst- revolver, der sich von selbst entlud, schwer verletzt. * In der Berliner Funkhalle findet vom 28. Oktober ab eine grotze Herbstblnmenschan, die bisher größte und bedeutendste aller Hallenblumenschauvcranstaltungen, statt. ! * Beim Zusammenstob zweier Kraftwagen in Berlin wurde ein Hauptmann a. D. erheblich verletzt. * Auf einer Autofahrt nach Leipzig ist der Berliner Kammersänger Michael Bohnen am Bahnübergang dcS Dorfes Entsch, knapp einer Lebensgefahr entronnen. * Wie man aus Minden berichtet, fand unter sehr star» ker Beteiligung der nationalen Verbünde und der Bevblke- rung die 30-Jahr-Fcier des Kaiser-Denkmals der Provinz Westfalen an der Porta Westfalica statt. Die Gedächtnisrede ! hielt Pastor Meinold-Hcrford. * Letzter Tage trat in London das erste deutsche Ganz- i Metallflugzeug der Strecke Berlin-London ein. * Einer Londoner Meldung zufolge ist der englische Dampfer „Guide" gesunken. Zehn Männer und eine Frau , ertranken ' * Anläßlich der Feier des Htndn-Lichtfesteö, das in , Lahore (Indien) durch Abbrennen von Feuerwerk begangen wurde, ereignete sich eine Feuerwerksexplosion. Fünf Per» sonen sind getötet und SO schwer verletzt worden. Sport. rr Die Mejsterschaften von DreSde« kamen am Sonn- tag für Amateure und Berufsfahrer zum AuStrag. In den Dauerrennen blieb Rosellen dem Start sern. Schwedler beherrschte hier bi« Situation. Bet den Fliegern errang Einsiedel in der Herrenfahrerkategorte, Steinbach bei den ProfiS den Meistertitel. In einem Match der beiden Flie germeister behielt Steinbach nach schönem Endkampf um Ret- fenstärke die Oberhand gegen Einsiedel. rr Neuer Rekord Peltzers. Im Nahmen des vom Ham. bnrger Sportklub „Viktoria" veranstalteten Herbstsportseste» unternahm Dr. Peltzer seinen angekündigten Weltrekordver such im 1000-Mcter-Lanf. ES gelang ihm, mit der Zett 2:27,4 um 1,0 Sekunden unter seinem eigenen deutschen Rekord zu bleiben und auch den offiziellen Weltrekord Lundgreen'S 2:28,6 noch zu unterbieten. Er erreichte allerdings nicht die bisher als französischer Rekord anerkannte Leistung von Seraphim Martin: die auf 2:26,8 steht. rr Keine Wiederholung Breitensträter—Haymann. Wie verlautet, dürfte -er wenig erfreuliche Verlauf des in der Dortmunder Westfalenhalle zur Durchführung gelangten Schwergewtchtsmeisterschaftskampfes zwischen Breitensträter und dem Münchener Haymann keine Wiederholung erfahren. Mit erfreulicher Ueberetnstimmung ist man in! der Boxsportbehörde Deutschlands der Ansicht, von der An setzung eines zweiten Titeltreffens zwischen diesen beiden seinerzeit von der B. B. D. bestimmten Anwärtern absehen zu müssen. rr Noack deutscher Federgewichtsmeister. Wie man au» Mühlhausen (Thüringens berichtet, hat Paul Noack die deut sche Federgewichtsmeisterschaft in dem dort stattgefundene» Titelkampf gegen den Mühlhausener Hans Stamms in einem Fünfzehnrundenkampf überlegen nach Punkten ge wonnen. rr Ueverraschung im Berliner Hockey. Das Hockeypro gramm des Sonntags brachte einen interessanten Kampf. Der Berliner Meister BSV. 02 mußte gegen Brandenburg, die sich in letzter Zeit mehr und mehr hervortun, antreten. Nach ausgeglichenem Kampf siegte Brandenburg knapp 2:1. rr Lebhafter Schwimmer-Austausch. Schwedischen Mel dungen zufolge steht der Göteburger Schwimm-Klub von 1802 mit dem Europameister im Turmspringen, Luver (Po seidon-Berlin) in Unterhandlungen. Luber soll in Göteborg als Amateurtrainer wirken, dennoch müßte aber seine Tätigkeit den schwedischen Verein mit größeren Ausgaben belasten, und man ist gegenwärtig dabei, die nötigen Mittel sicherzustellen. Während Luber vielleicht bald nach Norden reisen wirb, begibt sich der schwedische Kurzstreckenschwtmmer Geord Werner, nach Arne Borg der schnellste Mann seines Landes über 100 Meter, nach Süden, und zwar nach Deutsch land, wo er eine Anstellung gefunden hat. Die Futzballkämpfe deS Sonntags. Hertha weiterhin unbesiegt. rr Bei schönstem Wetter konnten am Sonntag sämtliche: Spiele burchgeführt werden. In der A-Abteilung stegtq Hertha-BSC. unerwartet hoch mit 6:0 gegen Preuße». Tennis-Borussia besiegte Tasmania sicher 4:2. Eine Uever raschung leistete sich Vorwärts mit dem glatten 4:0-Erfolg0 über Union 02. Minerva 08 erbeutete gegen Allemania 00 mit 8:2 zwei wertvolle Punkte. Wacker 04 und Meteor trennten sich 2:2. Dte B-Abteilung brachte Union-Oberschöneweide den erwarteten 8:0-Sieg über Spandauer S.V. Kickers besiegt« den 1.F.E. Neukölln 3:1. Nach schwerem Kampfe entführte Viktoria 80 ans Potsdam gegen die dortige Union mit 1:2 die Punkte. Ueberraschend glatt mit 5:1 gewann B.S.V. OS gegen den Polizei S.V. In Hamburg gab es daS Derby H.S.V. gegen Viktoria. Ueberraschend sicher siegte der alte HSV. Schon zur Pause lagen dte Nothosen 8:0 in Führung. Zwar wurde bann Viktoria besser, konnte aber das Resultat nur auf 8:1 ver bessern, so -aß beide Vereine jetzt mit :e 2 Berlustpunkten die Führung der Alsterstaffel behaupten. Bremen erlebte die Einweihung des neuen A.B.T.S.» Stadions in Gegenwart des dortigen Senats., Das Stadion ist ein Prachtwerk und das größte Vereinsstadion Nord- beutschlands und vielleicht überhaupt von ganz Deutschland. Zum Einwethungsspiel hatten die Bremer Düsseldorf 90 ver- pflichtet, wurden aber 2:6 geschlagen. Im OstkretS konnte Phönix-Lübeck seinen schärfsten Ri valen Schwerin 03 überraschend glatt 5:1 schlagen. Lübecker S.V. gewann gegen Germania-Wismar 4:1. Das 83. Treffen zwischen Spielv. Fürth und 1.F.C.- Nürnberg endete unentschieden 0:0. 15 000 Zuschauer waren gekommen, den großen Kamps zu erleben. Beiderseits er wiesen sich die Verteidigungen als so unüberwindlich, daß den Stürmern kein Torerfolg gelang. Der Klub hält unbe droht die Führung weiter, zumal der A.S.V.-Nürnberg zur allgemeinen Nebcrraschung von Bayern-München 0:2 ge schlagen wurde. Handelsteil. — Berlin, den 18. Oktober 1926. Am Devisenmarkt blieb der Umsatz ziemlich ge ring. Besondere Veränderungen traten nicht in Erscheinung, scheinung. Am Effektenmarkt war die Tendenz nach un sicherem Beginn erholt. Am Renten markt sehr lebhaftes Geschäft bei nicht unerheblichen Kurssteigerungen. Größere Kaufaufträge, na mentlich in Kriegsanleihe, sowie auch iu Schutzgebietsanleihe. Am Produktenmarkt befestigte sich auf die vom Ausland gemeldeten Preissteigerungen und das kalte Wet ter und das Fehlen von Angeboten aus dem Inland die Haltung von Brotgetreide, zumal auch die Mühlen mit Rück sicht auf die Belebung des Mehlabsatzcs zu Anschaffungen mehr geneigt gewesen sind und Mühe hatten, den Ab forderungen der Händler und Bäcker zu entsprechen. Feiner Hafer blieb gefragt, aber ziemlich knapp, auch brauchbare Gerste sand einige Beachtung. Dagegen wurden Mais und Hülsenfrüchte, sowie Hilfsfütterstosfe nur zum unmittel baren Verbrauch gekauft, besonders da die Notierungen teil weise erhöht worden waren. Feinste Speiseerbsen, sowie feinste Gerste blieben knapp und gesucht. Oelsaaten waren kaum beachtet. Warenmarkt. Mittagsbörse. (Amtlich.! Getreide und Oelsaaten per 1000 Kilo, sonst per 100 Kilo in Reichsmark ab Station: Weizen Märk. 262-265 (am 16. 10.: 259-262). Roggen Mark. 219—224 (216—221). Sommergerste 220—262 (220 bis 257). Wintergerste 180-190 (180-188). Haser Märk. 175—191 (174—190). Mais loko Berlin —(192—195). Weizenmehl 35,75—38,25 (35,50—38). Roggenmehl 31,50 bis 32,75 (31,25-32,50). Weizenklcie 10,25—10,50 (10 bis 10,25). Roggenkleie 10,50 (10,50). Raps —,— (—,—) Leinsaat —,— (—.—). Viktoriaerbsen 51—58 (49—58). Kleine Speiseerbsen 35—38 (34—37). Futtererbsen 21—24 (21-25). Peluschken —,- (20—21,50). Ackerbohnen 21 bis 22,50 (20—22). Wicken —,— (—,—). Lupinen blane -,- (-,-), gelbe —,- (-,—). Seradella -,- (-,-). Rapskuchen 14,80-15 (14,60—14,80). Leinkuchen 19,50 bis 19,60 (19,30-19,«0) Trockenkcknttzel 0-9.20 (9 bi»