Volltext Seite (XML)
Weitzeritz Zeitung Lageszeitung m- Anzeiger Kr DippoMswal-e, Schmieöeberg u.U AeZüsfle Zettung -es Bezirks ooeersses Derantworllich« Aedaklemr SeNr Je-«». — Druck und Verlag: Larl Jebne in Dlvvol-isroal-e. sss 92. Jahrgang Nr. 247 Petttztük« iS MÄchSPfenM«. «nd REltlmtttgt llü Freitag, am 22. Oktober 1926 Vieles Blatt rnlhäll -ie amtlich en Bekanulmachungex -er Amlshalwimannfchast, -es Amlsgerichl» ««- -es Sla-lrals zu Dippol-tswal-e Aezogtpr«!«: Für einen Monat 2 Reichtmark »tt Zutragen, einzeln« Rammern 1S Reichs pfennig«. Gemeind« - Verbands - Girokonto Rammer S. Fernsprecher: Amt VippolM- «albe Rr. L Posts checkonko vr«td«n 12 S«. Oertliches und Slichstsches. W Dippoldiswalde. Vor dem hiesigen Schöffengericht stand M gestern der am 1. 4. 1908 in Wiesbaden geborene z. Zt. in Unter- D suchungshaft befindliche Wirkschafisgehllfe Walter Wiesenborn, I zuletzt in Hirschbach bedienstet, unter Anklage, weil er wiederholt D mit Kühen widernatürliche Unzucht getrieben hat. Der Angeklagte D war geständig. Er wurde vom Schöffengericht zu fünf Wochen M Gefängnis verurteilt. Drei Wochen und 1 Tag der erlittenen D Untersuchungshaft wurde ihm auf die erkannte Strafe in An- D rechnung gebracht. — Weiter war der am 4. 2. 1994 in Dresden D geborene und wiederholt vorbestrafte Unterfchweizer Walker I Weichelt angeklagt, daß er Im November 1925 ein unbescholtenes I Mädchen unter 16 Zähren durch Gewalt zur Duldung des außcr- D ehelichen Beischlafs genötigt hatte. Der Angeklagte leugnete an- I fangs, gab aber später die Tat zu. Das Gericht verurteilte ihn wegen Vergehen nach 8 182 StGB, zu 6 Monaten Gefängnis. t 1 Monat der erlittenen Untersuchungshaft wurde ihm auf die er- I kannte Strafe angerechnet. I — Sie kommen! Wer? Wo? Wann? „Zunghähnels I Sänger" kommen! So lautete die Ankündigung Anfang der I Woche in unserem Anzeigenteile. Gestern waren sie nun da. Und I zwar in der „Reichskrone". Sah es auch anfangs aus, als ob I ihnen ein lieres Haus beschieden sein würde, so hatte man sich I getäuscht: denn nach und nach füllte sich Gaal und Galerie, so I daß sie immerhin mit dem Besuche noch zufrieden sein konnten. Und die gekommen waren, werden es auch nicht bereut haben, denn geboten wurde viel, sehr viel — hauptsächlich für die Lachmuskeln. „Zunghähnels" liehen ihre Besucher aus einige Stunden des All tags Sorgen vergehen. Auch die Tanzlustigen kamen noch auf ihre Kosten: denn nach Programmschluß bließ die „Zunghähnel- Kapelle" noch eine flotte Tanzmusik. Dippoldiswalde. Am Donnerstag abend fand eine Ver sammlung des Christlichen Elternvereins in „Stadt Dresden" statt. Sup. Michael eröffnete sie mit einem Wort von Augustin: Gebt mir bessere Mütter, und ich gebe euch eine bessere Welt, über der ernsten Verantwortung der Mütter auch auf die Pflichten des Vaters weisend. Zm Mittelpunkt lkand ein doppelter Be richt über die Landestagung Christlicher Elternvereine in Bautzen. Frau Oberskeuerinspektor Wunderlich fprach ausführlich, das Wichtige klar heraushebend von den einzelnen Veranstaltungen, der Festpredigk, der Kundgebung auf dem Domplatz mit zwei Enk- schliehungen, die das ReichsschuHeseh und die Bekenntnisschule fordern, den Vortrag von D. Mumm über „Die christliche Er ziehung, die entscheidende Zukunftsfrage unseres Volkes". Wir konnten dabei wirklich teilnehmen an dem Geist dieser gewissen schärfenden und erhebenden Tagung. Es war nicht ganz leicht für Zollsekrekär Richter, noch einmal darüber zu berichten und nicht dasselbe zu sagen, und wie packend wußte er zu erzählen, indem er zunächst mehr den äußeren Rahmen zeigte, sein ge liebtes Bautzen, und doch auch auf die innere Seite lenkt«: es machte doch gerade in diesem Zusammenhang einen tiefen Ein druck, was die Verbrecher an die Wand des Kerkers in Schloß Ortenburg gekritzelt hatten: Mutter, hättest du es mir eher gesagt! Musikalische Darbietungen, die beide Vorträge um rahmten, ein Violinvorkrag von Kantor Schmidt, begleitet von Frau Wunderlich, ein Duett von Frau Gottschalk und Fräulein Buckel und ein Sopransolo von Frau Gönner gaben dem Abend etwas Trauliches, mehr den Charakter eines Familienabends. Sup. Michael sprach den Wunsch aus, daß der Verein doch bald einen richtigen Vorsitzenden finden möchte, wie überhaupt eine Neuwahl des Vorstands sich nötig macht, verlas dann einen Auf ruf landeskirchlicher Verbände, der im Hinblick auf die kommen den Landkagswahlen kurz zusammenskellt, welche Schläge der Kirche in den letzten Zähren versetzt worden sind, und eine Er widerung darauf ans einer linksstehenden Zeitung. Zn der Ad ventszeit soll ein Lichkbildervorkrag über das Schmuckgesangbuch gehalten werden. Er schloß mit den Worten, die der Landes bischof auf ein Begrllhungstelegramm erwiderte: Zch kann nur den Wunsck hinzufügen, daß Gott unsre Gebete erhöre und unsrer Kirche wirklich einen neuen Anfang schenken wolle. Sie dürfen dabei überzeugt sein, daß ich ihnen für ibre Mitarbeit besonders dankbar bin und an meinem Teile ihre Bestrebungen, soweit es mir irgend möglich ist, allzeit ernstlich unterstützen werde. Zn herzlichen Dankesworken und dem gemeinsamen Gesang eines Abendliedes klang der Abend aus. Dippoldiswalde. Der hier bereits durch den Vortrag vom 13. d. Mts. bekannt gewordene Redner. Regierungssebrekär Zimmer—Dresden, bielt am Mittwoch abend den von der Inter nationalen Bibelforlcher-Vereinigung angekündigten 2. Vortrag mit dem Thema „Der göktlicke Plan der Zeitalter". Zn ein drucksvoller Meise und durch triftige Beweisführung zeigte Red ner, wie das ganze Bibelbuch vom ersten bis zum letzten Blatte vom götklicben Heilsplane rede, besten Ouinkestenz es sei. die ganze Menschheit ans den Banden der Sünde und des Todes Zu erretten. Ferner zeigte er, wie der erhabene und allweise Melkenlenker seinen Ratschluß in drei gewaltigen Zeltepochen binausführe. Die Morte, wie sie Zesus Christus selbst nelchrt habe zu beten ..Dein Reich komme und dein Wille qesckehe auf Erden wie im Himmel" würden dann ihre Erfüllnna finden. Auck werde dann die Zeit gekommen sein, wo die Scbriftmorte Zoh. 5 28—30 nicht mehr als Phantom, sondern als Wahrheit im voll sten Sinne gelten werden. Dippoldiswalde, 22. Oktober. Heute vor 50 Zähren Übergaben die Baumeister C. und O. Schmidt dem Bau- und Schnlansscbuß die vollendete Turnhalle. Die innere Ausstattung war noch nicht ganz fertig, es fehlten noch Geräte. — Die Einweihung fand am 27. November stakt. — „Der fröhliche Weinberg", der am Sonnabend, den 23. Oktober Im Schützenhaus zu Dippoldiswalde aufgesübrk wird, ver- sprickt, auch wenn man von aller Sensation ablieht, die dieses erfolgrelcke Lustspiel »maibk, eine Sehenswürdigkeit zu werden. Ausgezeichnete Schauspieler wurden verpflichtet und Merk auf eine vornehme szenische Ausstattung jfelegt. Die Dekorationen wurden in den Werkstätten der „Dresdner Theatcrkunst" an- geferttgk. I Abfahrt hier , Ankunft in Dresden Abfahrt von Dresden Ankunft hier hr günstige tä 7,27 9,97 8,48 10,35 1.40 3,17 10,22 12,05 Auf die sehr günstige tägliche Nachkverbkndung von Dresden, die schon lange gewünscht worden ist, wird besonders hingewiesen. — Das sächsische Ministerium für Volksbildung hat dem be kannten Forschungsreisenden Walter Stötzner, der sich durch seine früheren Tibet-Reisen bereits einen wissenschaftlichen Namen ge macht hat, für seine geplante Forschungsreise durch die Mand schurei den Betrag von 4009 RM. zur Verfügung gestellt. Stötzner will auf dieser neuen Reise, deren Beginn auf das Früh jahr 1927 festgesetzt ist, besonders auch zoologisch und ethnologisch wichtige Gegenstände für die Museen erwerben. Zedenfalls wird eine wertvolle und interessante Ausbeute aus diesem bisher wissen- geboten werden können. — Anscheinend ist die neue Kraftwagenlinie Dippoldiswalde- Oelsa—Ravenau noch nicht genügend bekannt, weshalb hiermit nochmals darauf hingewiesen werden soll. Neben einer herrlichen Fahrt durch die Wendischcarsdorfer Heide bietet die Omnibus linie eine sehr günstige Verbindung nach Dresden. Die Fahrten sind, wie sich aus dem Nachstehenden ergibt, so gelegt, daß die Lücken im Eisenbahnfahrplan ausgefüllt werden. schaftlich kaum erforschten Gegenden erwartet. — Die Nachrichtenstelle in der Skaatskanzlei keilt mit: „Gegen die Zahlen und Berechnungsweisen der Denkschrift des Mini steriums für Volksbildung zur Neuordnung der Lehrerbildung im Freistaake Sachsen (Anlage zur Vorlage 239) sind in der Oeffenk- lichkeit Bedenken laut geworden. Das Ministerium hak daher, um allen Genüge zu kun, die nochmalige Prüfung der zahlen mäßigen Voraussetzungen und Auswirkungen des neuen Lehrer bildungsverfahrens durch ein versicherungsmakhemakhisch ge schultes Mitglied des Statistischen Landesamkes veranlaßt". — Wie die „Freitaler Volkszeitung" meldet, bewahrheitet es sich nicht, daß der frühere Ministerpräsident Zeigner sich um die 2. Bürgermeisterstelle in Meerane bewirbt. — Wie wir erfahren, ist das Urteil im Mordprozeh gegen Sanitätsrat Böhme rechtskräftig geworden, da weder er noch die Staatsanwaltschaft Berufung eingelegt haben. , Seifersdorf. Am Montag, dem 18. d. Mts., wurde an Stelle des nach Obercrinih bei Zwickau versetzten Lehrers Walker Glauche der bis jetzt in Ottendorf bei Hainichen tätig gewesene Lehrer Erich Grunicke an der hiesigen Volksschule in Gegenwart der Schulkörperschaften feierlich als ständiger Lehrer in Pflicht ge nommen. Schmiedeberg. Seit Zähren war die Berufswahl in unserem Orte nicht schwer. Meistens wurden die Schulentlassenen in das Eisenwerk gegeben, um Schlosser, Dreher oder Former zu lernen. Zeht wird es aber ewas schwerer für die Eltern werden, da das Eisenwerk infolge der schlechten geschäftlichen Lage die Einstellung der Lehrlinge etwas beschränkt. Die jungen Leuts, die ihre drei Zahre Lehrzeit hinter sich hatten, mußten zum größten Teile ent lassen werden und liegen seitdem auf der Straße, da hier eine andere Arbeiksmöglichkeit für die einzelnen Berufe nicht vorhan den ist. Sie verlernen, was manchem mit Mühe und Not bei- gcbrachk worden ist. Aus diesem Grunde hatte sich der Elkernrat veranlaßt gesehen, am Mittwoch abend in der hiesigen Schulturn halle einen Vortragsabend über die in der Großstadt schon seit längerer Zeit ins Leben gerufenen Berufsberatungen zu veran stalten. Der Vortragende, Pöschel von der öffentlichen Berufs- beratungsskelle in Dresden, führte an Hand von Lichtbildern in schematischer Darstellung den Andrang bez. die Abwendung von den einzelnen Berufen vor. Unter anderem führte er mit aus, daß der Beruf des Autoschlossers ein sehr stark begehrter ist, aber bloß deshalb, um später Kraftwagenführer zu werden. Es sei unmöglich gewesen, diese jungen Leute alle uukerzubringen. Aber es gebe noch viele andere Berufe in der Aukobranche, die noch zu besehen wären. Vor allen Dingen sei trotz der vielen Stellenlosen, was noch recht wenig bekannt zu sein scheint, in den technischen sowie kaufmännischen Berufen großer Andrang vor handen. Er warne mit aller Eindringlichkeit vor diesen Be- f rufen, es sollte keiner diesen Beruf ergreifen, wenn er nicht be- l sondere Talente dazu besitzt. Sehr bevorzugt wird bei den Knaben : der Schlosser- und bei den Mädchen der Schnciderinnenberuf, so- I wie das Puhmachergewcrbe. An weiteren Lichtbildern sah man I Formulare, wie sie die Eltern. Lehrer und die Schüler erhalten, s um erst einmal die Wünsche des Einzelnen zu erfahren. Unter s anderem wurden Lichtbilder von der Eignungsprüfung sowie von ! den Folgen der besonders schweren Berufen gezeigt. Auch wie ' man schlummernde Talente weckt und anregk. Zm großen und ganzen war der Vortrag sehr lehrreich und die Eltern konnten sich viel wichtiges daraus entnehmen. Zum Schluß gab der Vor tragende noch die Verhältnisse in den Dresdner Gewerbeschulen bekannt. Schuldirektor Kadner sprach dem Vortragenden seinen ! wärmsten Dank aus. Eine beabsichtigte Aussprache folgte nicht, ! da hierzu von niemanden das Mort gewünscht wurde. Schmiebebera. Wer einmal, reckk herzlich lachen und sein - Zwergfell in Erschütterung bringen will, braucht nur einmal Zung- — Eine Wochendtagung mit staats- und wirtschafts- > volitischen Vorträgen veranstaltet die Lanöesabteilung Sachsen ! der Aeichszentrale für Heimatdienst bekanntlich In Dipvoldis- ! walde, Aula der Müllerschule am Sonnabend, den 23. Oktober, . abends 8 Uhr und Sonntag, den 24. Oktober vorm. 1G/- Uhr. Die j Reichszentrale für Helmatdienst ist die amtliche Aufklärungsstelle der Reichsregierung. Zhre Vortragsveranstaltungen sind frei von jeder parteipolitischen Tendenz und erläutern staats- und wirt schaftspolitische Fragen von hoher Warte. Es sprechen: Divlom- Volkswirt Fritsche—Dresden über: Unternehmung und Unter nehmungszusammenschlüsse in der gegenwärtigen Wirtschaft. Prof. Dr. Gehrig—Dresden über: Friedrich Lißts Bedeutung für die Gegenwart. Die Vorträge werden im Einvernehmen mit den örtlichen Behörden, den Vertretern von politischen Parteien, wirt schaftlichen Organisationen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer veranstaltet, bei denen Eintrittskarten zu haben sind. Auch in unserer Geschäftsstelle sind Eintrittskarten zu haben.- Bis jetzt sind allerdings erst recht wenig abgeholt worden. Es ist sehr be dauerlich, daß nicht größere Nachfrage herrscht, werden doch Vor träge geboten, wie sie von andrer Seite in dieser Meise gar nicht Hähnels Sängern einen Besuch abzustatten, da hat er genug Ge legenheit dazu. Zn den Gesängen sowie Solovorträgen Ist diese Gesellschaft auf der Höhe. Die Gesamtspiele wie auch humo ristischen Nummern riefen reine Lachsalven hervor. Selbst der Damendarsteller ist in seinem Auftreten nicht von einer wirk lichen Subrekle zu unterscheiden. Der Schühenmarsch rief auch! Heiterkeit hervor, nahmen doch- die Damendarsteller die Trom pete zur Hand und spielten ein schneidiges Stück. Dem dem Kon zert folgenden Ball, gespielt von der Gesellschaft, wurde ganz gut zugesprochen. Pretzschendorf. Der aus Herrndorf-Hehdorf stammende Guts-, besiher Partzsch, der seit Sonnabend nachmittag vermißt wurde« und in einem hinterlassenen Briefe feinen Angehörigen geschrie ben hatte, daß er beabsichtige, in den Tod zu gehen, hat sein Vor haben auch tatsächlich durchgeführt. Er wurde am Mittwoch int Staubecken der Klingenberger Talsperre auf Pretzschendorfer Flur als Leiche gefunden. Durch Bürgermeister Geißler—Drehschen dorf erfolgte die polizeiliche Aufhebung der Leiche und die Ueber- sührung in die hiesige Totenhalle. Geising. Die Arbeiten an der Kanalisation gehen jetzt dem Ende entgegen, so daß am Mittwoch abend bereits 20 Arbeiter abgelohnt werden konnten. Zurzeit wird das letzte Ende zuge- schüttet und die übriggebliebenen Steine und Erdmassen werdeq abgefahren. Wenn möglich, sollen die Hauptanschlüsse noch in! diesem Zahre hergestellt werden, sofern nicht Frostwetker eintritt. Die von der Unternehmerfirma Weißbach mitgebrachten Arbeiter aus Heidenau sind bereits am vergangenen Sonnabend zurück gezogen worden. Mit dem Ende der Arbeiten wird sich die Zahl unserer Erwerbslosen leider wieder ganz bedeutend erhöhen. Bannewitz. Die Im Bahnhosskafsee staktgefundene Versamm lung der Bürgerverenigung beschloß, zu der am 14. November stattfindenden Wahl der Gemeindeverordneten als Spitzenkan didaten aufzustellen die Herren: Postmeister Schneider, Baron von Fink, Kaufmann Thomas und Gastwirt Grahl. Dresden, 20. Oktober. Heuke nachmittag wurde der Neu bau des Dresdner Arbeitsnachweises in der Maternistraße er öffnet. Die großen Fachabteilungen der gelernten und unge lernten Berufe, die einen besonders starken Verkehr ausweisen, sind sämtlich in das Hofgebäude verlegt worden, während das Vordergebäude die gehobenen und kleineren Abteilungen enthält. Die Arbeitsuchenden ziehen getrennt nach Geschlechtern durch be sondere Eingangstore von der Straße in den Hof. Nach rechts und links zweigen Türen nach den Aufnahmestellen ab, die im Erdgeschoß des Vordergebäudes li^en. Der Ringbau ist nach großen Berufsgruppen aufgeteilk. Vor jeder Fachabteilung liegt ein Warkeraum, in dem vorübergehende Stauungen des Publikums abgefangen werden können. Die Ausgänge führen nach der ent gegengesetzten Hofseite, so daß die kommenden und gehenden Ar beitsuchenden sich im Grundstück nicht begegnen. An beiden Aus gängen liegt je eine Kasse für die Abhebung der Uiterstühungs- velträge. Zn ähnlicher Weise wickelt sich der Verkehr auch nach den Abteilungen des Vordergebäudes durch das Haupttreppenhaus ' ab. Der Bau ist von der Stadkgemeinde Dresden ohne Zuschuß aus der produktiven Erwerbslosenfürsorge erstellt. Von dem 4500 Quadratmeter großen Grundstück sind 2890 Quadratmeter bebaut. Radeberg. Das neue Gebäude der Oeffentlichen Handels schule wurde mit einer schlichten Feier seiner Bestimmung über geben. Oberregierungsrat Calletsch überbrachte die Glückwünsche des Wirtschaftsministeriums. Bischofswerda. Einem aus Richtung Dresden kommenden auswärtigen Personenkraftwagen fuhr auf -er Dresdner Straße an einer unübersichtlichen Straßenkreuzung der Burkauer Motor radfahrer Standfuß In die Flanke. Standfuß stürzte und wurde ein Stück mlkgeschlelft. Mit einem Ilnterschenkelbruch und meh reren Rippenbrüchen wurde er nach dem Bauhner Stadtkranken hause gebracht. Das Motorrad war zertrümmert worden. Leipzig. Der Verein Leipziger Buchdruckereibesiher und der Deutsche Äuchdruckrrverein, Kreis Sachsen, haben beschlossen, eine Lehr- und Meisterschule für das Buchgewerbe In Leipzig zu errichten. Der Rat der Stadt Leipzig hat nun Verhandlungen mit den in Frage kommenden Organisationen über die Errichtung der Schule geführt und In seiner letzten Sitzung beschlossen: „Dem Verein Leipziger Buchdruckereibesitzer und dem Kreis 7 (Sach- . en) des Deutschen Buchdruckervereins zur Errichtung einer von hnen geplanten Lehr- und Meisterschuie für das Buchdruck- gewerbc den in Leipzig den an der Hospital- und Platostraße legenüber der Westfront des Buchgewerbehauses gelegenen Eck- muplatz in dem noch festzulegenden Ausmaße unentgeltlich zu überlassen, zu den Baukosten des Schulgebäudes einen Beitrag von 365 009 M. und ein Darlehn von 50 099 M. zu gewähren. Beides unter der Voraussetzung, daß der Staat Beiträge in gleichem Umfange leistet, mit den anderen Zweigen des Buch gewerbes eine gemeinsame Planung wegen der zu errichtenden Gebäude erfolgt, von den bewilligten Mitteln im laufenden Rech nungsjahr nicht mehr als 25 999 M. In Anspruch genommen wer den und die Stadt denselben Einfluß auf die Verwaltung der Buchdrucker-Lehranstalt und der Lehr- und Meiskerschule erhält, wie bislang bei der Buchdrucker-Lehranstalt. Leipzig, 21. Oktober. Ein Krastwagenunglück ereignete sich am Mittwochnachmittag auf der Koburger Straße zwischen Gautzsch und Raschwih. Eine mit einem Kinde aus dem Walde kommende Dame wollte die Straße überschreiten, als ein Kraftwagen in scharfer Fahrt herankam. Das Kind wurde trotz sofortigen Brem sens von dem Wagen erfaßt und überfahren, während der Wagen zur Seite an einen Telegraphenmast geschleudert wurde. Hierbei wurde die im Wagen sitzende Dame leicht verletzt, während das Kind, die Tochter eines In Gautzsch wohnenden Arztes, schwer ver letzt unter dem Wagen hervorgeholt wurde. Die Verletzten wur den nach dem Leipziger Krankenhause gebracht. Chemnitz. Auf der Bahnstrecke von Chemnitz (Südbahnhos) nach Chemnitz (Haupkbahnhof) nach der Unterführung Dresdner Platz wurde Mittwoch früh auf dem Wege nach seiner Arbeits stätte der 26 Zahre alte Bahnarbeiler Willy Kurt Beyer aus Ottendorf bei Mittweida von einem Personenzug tödlich über fahren. Der Verunglückte war verheiratet und Vater eines Kindes.