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UM« Deranlworllich«, Redaklem: SeNr Sebae. - Druck und Verlas: Sari Jeb« in DlvvoUiswatte. Mittwoch, am 20. Oktober 1926 92 Jahrgang Nr. 24K e AnzeisrnpreKr Gi« Rk ML1m*r« dreik« PetttzeU« L» Aetchrpsornl»«. Mnaeisan-I «a» 3t«KSa»k«» üü WtEch-pfemilA*» Kieses Blatt enthüll -le amttichen Bekanntmachung»» -er Amlshauptmannschast, -es Amtsgerichl» mr- -es Sla-lrals zu Dlppol-lswal-e »*»«»»»«»><: Stk einen «»mrt r Reichsmark Ml Zutr«O«n, einzelne U«mm«rn 1S Weicks' Pfennia«. Gemeinde - Perbandt - Eiirononia M»mmer L Fernsprecher: «M GtzqMd«- »alle «r. » «<Hsch«ck»n1» Gretd- UH Meaen Ausführung von Bauarbeiten wird die Staatsstraße q>„«den TeplIH bei Kilometer 19.400 zwischen Dippoldiswalde Ulberndorf vom 21. Oktober nachmittags 10 Uhr bis 22. Ok- tober vormitD für jeden Fährverkehr gesperrt. Der Ver kehr zwischen Schmiedeberg und Dippoldiswalde wird über Ober- srauendorf und Elend, zwischen Frauenstein—Hennersdorf—Dip- voldiswalde über Reichstädt umgeleitet. A11/11 Allg. Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, am 19. Okt. 1926. Die für Dippoldiswalde auf das laufende Zahl aufgestellte ' Schöffen- und Geschworenen-Urliste, lieat eine Woche lang, und Zwar vom 21. bis mit 27. Oktober 1926 während der Geschäftsstunden beim unterzeichneten Skadtrat i^mmer 16) zu Jedermanns Einsicht aus. Innerhalb dieser Frist kann Einspruch gegen die Richtigkeit ,der Vollständigkeit dieser Liste schriftlich oder zu Protokoll beim rStadkrat erhoben werden. Hierbei wird auf die ßg 31, 32, 33, 34 fund 84 des Deutschen Gerichtsverfassungsgesetzes und auf 8 24 'des Sächsischen Gesetzes vom 1. März 1879, Bestimmungen zur Ausführung dieses Gesetzes enthaltend, die hier jederzeit einge sehen werden können, hingewiesen. < Dippoldiswalde, am 19. Oktober 1926. Der Stadlrat. OertlicheS s«d Sächsisches. Dippoldiswalde. Wir eilen dem Winter entgegen, daS merkte I man so recht gestern nachmittag, als in lustigem Reigen dichte I Schneeflocken vom Himmel wirbelten. Der Schnee war zwar noch I recht nah und konnte sich auf den Straßen nicht hallen, er schmolz I dort rasch davon, draußen auf den Fluren blieb erjedoch länger I liegen, an Weg- und Feldrändern, auf zugigen Wiesen lag er I noch heute morgen, trotzdem die Temperatur nicht unter 6 Grad I zurückglng. Wenn auch solch vorübergehendes Schneetreiben aus Idle allgemeine Wetterlage keinen Einfluß ausübt, so ist es doch lein Mahnruf an die Landwirte, die Herbftarbelten bald zum Ab- I Muß Zu bringen, und an die Hausfrau, die Wintergarderobe her- I oonusuchen. > — Man schreibt uns: Der Mensch ist ein „Geselligkelkstier": I er lebt in Gemeinschaften. Doch kommt er hier — je größer die I Gemeinschaften, um so weniger — mit dem lieben Nächsten auf I die Dauer von selbst nicht in Frieden aus zum Unterschied von I anderen Gemeinschaftstieren, vor denen er ja auch noch die I Vernunft voraus hat. Es sind da vielmehr gewisse Vorschriften, I Verhaltungsmaßregeln notwendig, die man heute Gesetze, Verord- I nungen usw. nennt. Sie werden gemacht von Leuten, die eigens I zu diesem Zwecke von den Menschen gewählt werden. Ihre Be- I folgung mühte — so könnte man annehmen — deshalb eine Selbst verständlichkeit sein. Sie Ist es aber sehr, sehr oft eben nicht: und zwar trotz Strafandrohungen. Es sind deshalb Personen und EIn- ' richtungen notwendig, die die Befolgung dieser gewissermaßen selbst- gegebenen Gesetze überwachen, ja nicht selten erzwingen müssen. — Oll« Kamellen! Schade um die Druckerschwärze! — Nun, viel leicht doch nicht so ganz: vielleicht ists doch kein Fehler, wenn der oder jener -lesen Gedankengang einmal mlkglng. Eine ge setzliche Vorschrift, die die Zett so mit sich gebracht hak. Ist auch s die über die PolIzeIstunde. Ob man so mancher Hausfrau zustimmt, die die Polizeistunde für einen Segen hält und strikteste Einhaltung wünscht: ob man der Ansicht Kanonen-Roberks Ist, eines längst zu den Vätern versammelten alten MittMeidaer Kneipiers, i der, nachdem er seinen Gästen mit dem Ausziehen seiner Stulpen- I stiefel und dem Anlegen der Strohpankoffeln, die Ihm seine Ehe- I Hälfte tagtäglich Punkt '/.1 Uhr an den Schenktisch brachte, zu gleich das Zeichen „letzte Gelegenheit zu einem Glas Bier" ge geben hatte, jedes weitere Verlangen darnach abtat mit den Wor ten: „Ihr habt Zeit genug gehabt zum Besaufen: jetzt ist Schluß!" oder ob man die Polizeistunde als araeS Beschneiden der per sönlichen Freiheit betrachtet: all das bleibt sich gleich: sie ist da, man hat sich damit abzufinden, wie mit den ja vorher bekannten Folgen eines Wider-den-Stachel-Lökens. Und man hak sich auch damit abzufinden, daß der Schutzmann die Einhaltung überwacht, denn das ist seine Pflicht. Wer mit der Polizeistunde nicht einverstanden ist, mag mit Gesinnungsgenossen an maßgeben den Stellen für Abschaffung petitionieren; das ist sein gutes Recht. Aber über den seine Pflicht tuenden Schutzmann zu schimpfen: Ist ein Unrecht. Dem Fusse schlägt es-aber den Boden aus, wenn der Schutzmann sogar öffenkiich In der Presse getadelt wird, rodil er seine Pflicht tut, wie man däs kürzlich lesen konnte- bezüglich des Sonnabend-Ladenschlusses. Ueber dieses Gesetz selbst soll da mit nichts gesagt sein. Die Interessenten haben ja auch hier das , Recht, für Abhilfe einzutreten, wo sie das für nötig halten. Kein solches Gesetz kommt ja zustande ohne Gehör der Berufsver- I kretungen. Freilich können selbst hierbei Einzel wünsche nicht 1 maßgebend sein, sondern nur die der Mehrheit. Jedenfalls ist cs auch In diesem Falle ein U n r e ch k, den Schukmann-sozusagen verantwortlich zu macken oder gar von ihm öffentlich zu ver langen, daß er seine Pflicht nicht lut. — Einmal eine Lanze für oen so viel getadelten Schuhmann zu brechen, besten Daseins berechtigung ja so viele nur dann anerkennen, wenn sie persönlich gerade einmal Ihn In Anspruch nehmen wollen, das Ist der End- Zweck dieser gutgemeinten Zellen. 3m Reichskronens'aälö geben morgen Donnerstag abend -ie „Iunghghnel-SSnger" ein einmaliges Gastspiel. Ele sind ln früheren fahren schon wiederholt hier gewesen, und jedesmal ha ben sie mit Ihren Darbietungen vollen Erfolg gehabt. Diesmal mit einem völlig neuen Programm und einer m.».n -Die Höhere Postlaufbahn Ist zur Zelt noch gesperrt und Das Andren geöffnet werden können. Anwärtern, bak ln Aussicht genommen, künftig als die höheren Stellen des Postdienstes Gerichts- oder bakn M übernehmen Die gehobene mittlere Lauf- läkt ^sperrt. Wann sie wieder geöffnet wird, M hä) nicht übersehen. Für die höher« Laufbahn in der Reichs- finanzverwallung werden Assessoren nu^in sehr beschränkter Zahl nach breitete sich eine dünne weiße Decke über die Gefilde. Da die Luftwärme über Nacht unter Null Grad sank, haftete de» erste diesjährige Schnee fest am Boden und gab der Gegend ein winterliches Aussehen. Es ist wohl mit Sicherheit anzunehmen, daß der Wettersturz eine vorübergehende Erscheinung darstellt und der Schnee bald wieder zu Wasser wird. Zinnwald-Georgenfeld. Unser Echulhaus reichte schon seil langem nicht mehr zu, so daß ln den letzten Jahren In einer ehe maligen Gefangenenbaracke ein Lehrzimmer eingerichtet wor-eq mußte. Nach manchem Hin und Her konnte ein Erweiterungsbau des Schulhauses vorgenommen werden, der am Sonntag gewelhß wurde. Für die Kinder wäre» am nachmittag verschiedene Fest-, tichkelten angesaat, die aber des schlechten Wetters wegen nutz zum Teil durchgeführt werden konnten. Den Schluß des Festtages bildete ein Familienabend im Grenzsteinhof. Löwenhain. Am Montag wurde der bei Gutspächker Willy Klöber beschäftigte Kutscher Glaser aus Geising von einem der Pferde geschlagen. Als Glaser die bellen Pferde nach dem Mittag essen wieder zur Arbeit einspannen wollte, schlug das junge Sattel- pferd aus und traf den jungen Mann aut die linke Gesichtsseiko Da dieselbe sofort stark anschwoll, konnte der herbeigezogene Ärzl noch keine bestimmten Verletzungen feststellen. Immerhin ist de» Unfall noch glücklich obgegangen, denn ernstere Verletzungen dann« ten die Folgen sein, da das Pferd beschlagen war. Bischofswerda. Die letzte Stadkverordnetensihung nahm einen stürmischen Verlauf. Auf der Tagesordnung stand die Rechnungs legung für das Jahr 1924. Dor Eintritt in die Verhandlungen nahm Stadtverordneter Dr. Hüttner (Mittelstandsfraktion) daS Wort und erhob Einspruch gegen die durch Umlauf erfolgte Ab stimmung über die Umbenennung der Wiesenstraße In Dr. Kühne- Straße. Eine Ehrung des scheidenden Bürgermeisters könne erst dann vorgenommen werden, wenn zwischen Stadt und Bürger meister alles ins Reine gebracht sei. Schon seit langer Zeit dränge er auf die Rechnung für 1924. Bei Eintritt in die Beratung er gab sich dann, daß der Reviflonsbericht zahlreiche und zum Teil schwerwiegende Rügen enthält. Außerdem wurde ein Kasten sehlbetrag von 2500 M. festgestellt. Es kam zu einer erregten Aussprache, in deren Verlauf die Beamtenfraktion den Antrag stellte, die Einzelberatung Im Ausschuß vorzunehmen. Der An trag wurde mit Unterstützung der Sozialdemokraten und Kommu nisten genehmigt. Die Mittelstandsfraktion erhob lebhaften Ein spruch, denn die Oeffentllchkeit habe ein Interesse an der Klar stellung der Rechnungsrügen. Im weiteren Verlauf kam -le Auf nahme zweier Anleihen In Höhe von 47 000 M. zur Besprechung, -le ohne Kenntnis des Finanzausschusses und der Stadtverord neten erfolgt sei. Stadtverordneter Dr. Hüttner teilte hier mit, daß er sich genötigt gesehen habe, sich In dieser Angelegenheit an die Kreishauptmannschaft zu wenden, weil -le Auskünfte des Bürgermeisters Dr. Kühn sehr oft mit der objektiven Wahrheit im Widerspruch gestanden hätten. Infolge dieser Angriffe entzog der Skadtverordnetenvorsteher Baumeister Mittag dem Redner das Wort und brach die Sitzung ab, was eine starke Erregung hervorrief. Der Skadtverordnetenvorsteher legte sein Amt nieder. Inzwischen hat der gemaßregelte Redner eine öffentliche Erklärung erlassen, in der er mitteilt, daß an einer Stelle ihm das Wort entzogen worden sei, wo er das vom Skadtverordnetenvorsteher Baumeister Mittag gebaute städtische Beamtenhaus (Amtswoh nung des Bürgermeisters) besprechen wollte. Obwohl das HauS seit Mai bezogen ist, sei bis jetzt vergeblich an die Abrechnung gemahnt worden. Dr. Hüttner beantragt die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses, weil das Haus — es ist nur ein Ein- tamilienhaus — entgegen den Beschlüssen -es Sta-kverordnelen- kollegiums zu groß gebaut worden ist und die bewilligten Bau kosten wesentlich überschritten sind. Arnsdorf. Auf der Bautzner Landstraße zwischen Arnsdorf und Stolpen verunglückte am Sonntag abend der Dresdner Arzt Dr. Kuth mit seinem Mokorrade. Er erlikt eine schwere Kopf verletzung, die seine Ueberführung in das Radeberger Kranken haus nötig machte. Hammerunkerwiesenkhal. In der Nacht zum Sonntag ist das hiesige Schulhaus, eln nahezu 100 Jahre alles Gebäude nieder gebrannt. Der Unterricht wird vorläufig In einem Fabrikgrund stücke abgehalten. Leivzig. In einer städtischen Spltalohrenklinlk in Leipzig wurde bei einem 20 jährigen Patienten, an dem eine Nafen- operatton vorgenommen werden sollte,,zur örtlichen Betäubung eine Kokainelnsprlhung angeordnet. Versehentlich wurde ihm aber «Ine hochprozentige Lösung verabreicht und -er junge Mann war innerhalh zwei Minuten eine Leiche. Die Verantwortung trifft eine Oberschwester. Tauchau. Die Rebenstlchschen Ehelenke ln Taucha feierten am Montag das seltene Fest der diamantenen Hochzeit. Aus der Ehe sind 12 Kinder hervorgegangen, die sämtlich noch am Leben sind. Flöha. 13 ausgewachsene Hechle hat ein hiesiger Einwohner seit der diesjährigen Anoelperiode in der Flöha gefangen. Das Auftreten dieses Ragdsssches und die zusließenden Industrlege- wässer dürften der Grund am Rückgang des Fischreichkums sein. Chemnitz. Auf dem Fichtelberg ist schon am Donnerstag der erste Schnee gefallen. Gestern Dienstag wurde eine Schneetiefe von 10 Zentimeter gemeldet. Auch auf dem Keilberg und In der Sächsischen Schweiz ist der erste Schneefall zu verzeichnen. . Chemnitz. Am Montagabend wurde der -reihlgjährige ar beitslose Handlungsgehilfe Mehnert tot aufgefunden. Ein Dolch stich ins Herz hatte feinem Leben ein Ende bereitet. Der Hpte hatte mit dem befreundeten 28 jährigen Matthes die am T-g« ab- geholke Erwerbslosenunterstühung verzecht. Daraus soll es schon auf dem Heimwege und später in der Wohnung des Täter- zu Streitigkeiten gekommen sein, die In Tätlichkeiten ausarteten. Im Verlause des Streites soll Mehnert seinem Freund den Dolch ent rissen und ihn durch einen Stich In den Oberschenkel verletzt haben. In einem weiteren Wutanfall soll sich Mehnert nach den An gaben von MaktheS den Dolch selbst in das Herz gestochen haben. Die Polizei und die Staatsanwaltschaft erörtern zurzeit noch. Buchholz, 18. Oktober. Der Pfarrer Schindler aus Nieder schöna bei Freiberg, der gestern in der hiesigen Kirche zur Be- Werbung Gaskpredigt hielt, wurde bald darnach vom Herzschlag gelötet. Weitzeritz-Zeitung „nö Anzeiger siir Dippoldiswalde, Schmiedeberg mA- Netteste Zeitung -es Bezirk» , einberufen. Die mittlere Laufbahn ist bis auf welkeres gesperrt. In der Justizverwaltung ist die Zahl der zum Vorbereitungsdienst für die mittlere Laufbahn zugelassenen Anwärter zur Zelt erreicht, o -ah vorläufig keine Zulassungen erfolgen können und auch nicht abzusehen ist, wann wieder eine Einstellung von Anwärtern mög lich sein wird. Nach Mitteilungen von Reichsbahndirektionen werden bis auf weiteres Bewerber zur Laufbahn als Zivilsuper- numerare nicht zugelassen. , „ , — Curt Elschner, der frühere Besitzer des Hotels Schwarzes Roß in Freiberg, besitzt Unternehmungsgeist. Er Ist jetzt Inhaber des Hotels Excelsior am Anhalter Bahnhof In Berlin. In der Sonntagsplauderei -es Berliner Bär in der Chemnitzer Allge meinen Zeitung lesen wir folgendes: Zwischen dem Hotel Excelsior, das bestimmt ist, den Reiseverkehr aus Mittel- und Eüddeutschland, wie aus dem gesamten europäischen Hinkerlande Oesterreichs auf- zufangen, dehnt sich die immer brausend belebte Königgrätzer Straße und -er Askanische Platz. Welche Umständlichkeiten dadurch beim Ueberqueren der Straße wie bei der Beförderung des Ge päcks! „Nichts leichter zu beseitigen als das!" hat Elschner schon vor fünf Jahren gesagt. Er schlug vor, auf seine Kosten einfach einen Tunnel zu bauen, der vom Vestibül seines Hotels unter -er Königgrätzer Straße weg direkt aus den Perron des Anhalter Bahnhofs führe. Fünf Jahre hat es gedauert, ehe die Zustimmung der tausend amtlichen Instanzen kam. Jetzt ist sie da — In ein paar Wochen wird das Projekt durchgeführt sein. Dann steigt der Reisende aus Sofia am Anhalter Bahnhof aus, letzt seinen i Fuß in einen Fahrstuhl, von da auf eine gleitende Bahn, die ihn wieder in einen Fahrstuhl entläßt — und schon steht er vor seinem Hotelzimmer. Auf dem Meg vom Coupe zum Zimmer kommt er mit -er Straße und ihren Gefahren gar nicht mehr in Berührung. Er spart bei Ankunft und Abreise Zeit, spart Nerven und wird beglückt sein über diese Erleichterungen seines Reisens. Die Neuerung im Weltstadtverkehr kostet dem Privatmann Elschner eine Million Mark. — Das Kriminalamt Dresden teilt mit: Der angebliche Raubüberfall am 17. 10. in Leubnitz-Neuoltra, der schon von vorn herein durch die näheren Tatumstände das Mißtrauen -er er örternden Kriminalbeamten erweckt hatte, hat sich als fingiert herausgestellt. Der angeblich Aeberfallene hat bei seiner Ver nehmung auch zugegeben, sich die Handfesseln und den Knebel selbst angelegt und so -en Ueberfall vorgetäuscht zu haben. Sein Verhalten motiviert er mit vorübergehenden finanziellen Schwie- ttgkelten. Die angeblich geraubte Brieftasche wurde in seiner Wohnung in einem Koffer versteckt vorgefunden. — Vor dem Landgericht Dresden fand am Montag eine Berufungsverhandlung gegen den Elektrotechniker A. R- Helbarth statt, der wegen Einbruchdiebstahls zu 2 Jahren Zuchthaus ver urteilt worden war. Nachdem der Gerichtshof das ergangene Ur teil bestätigt hatte, schwang sich der Verurteilte über die Brüstung des Saales in den Zuhörerraum und floh, konnte aber nach kurzer aufregender Jagd wieder ergriffen werden. — Das Dresdner Schöffengericht verurteilte den vorbe straften Schlosser Karl Erich Göldner wegen unbefugter Aus übung «Ines öffentlichen Amtes und schweren Silklichkeitsver- brechens zu zwei Jahren Gefängnis und drei Jahren Ehrenrechts verlust. Der Verurteilte hatte im Volkspark zu Dresden-Leutewlh ein Liebespaar belauscht, das Mädchen dann gestellt, sich als Kriminalbeamter ausgegeben und unter Bedrohung mit Erschießen zum Geschlechtsverkehr genötigt. — Die große Auszeichnung des Deutschen Reiches auf der Ausstellung für Gesundheitspflege, soziale Fürsorge und Leibes übungen zu Düsseldorf hat das Deutsche Hygiene-Museum In Dres den erhallen. Dem Freistaat Sachsen ist für die Ausstellungen seiner Leistungen auf dem Gebiete der Gesundheitspflege, Für sorge und Leibesübungen der Reichspreis zuerleilt worden. — Den Vorstellungen der Bäcker entsprechend, will das Ar- beils- und Wohlfahrtsmlnisterlum bis auf weiteres keine Einwen dungen mehr gegen die Zulassung des 5-Ahr-Beginns in den Bäckereien erheben, wenn nach eingehender Prüfung der Einzelankräge ein Bedürfnis anzuerkennen ist und den in der Verordnung vom 2. Oktober 1926 gegebenen Be dingungen und Voraussetzungen entsprochen wird. — Schon wiederholt Ist angeregt worden, bie In der Nähe von Gera liegende sächsische Exklave Liebschwih gegen die in der Näh« von Limbach liegende thüringische Exklave Rüßdorf auszutauschen. Sicheren^ Vernehmen nach sind zur Vorbereitung -er erforderlichen Staatsverlräge bereits in Liebschwitz Beamte mit Vermessungs- arbeiten beschäftigt. - Pretzschendorf. Die vom 5. bis 9. Juni abgebalkene Aus stellung hat mit einem Reingewinn von 6200 M. abgeschlossen. Der Betrog wird innerhalb des Ortes zu gemeinnützigen Zwecken verwendet. Trotz des ungünstigen Wetters haben gegen 15 000 Personen die Ausstellung besucht. Reichenau. Ein aus dem Ruhrgebiet stammender Arbeiter ging kürzlich nach getaner Arbeit gegen Abend am Friedrich- August-Schacht vorbei, als er plötzlich hinter sich ein Geräusch von zusammenstürzenden Erdmassen Hörle und zu seinem großen Schrecken fAstellen mußte, daß auf dem Felde wenige Meter neben dem Wege eine Staubwolke und ein tiefes Loch —'^and. Ein alter Schacht, vielleicht vor vielen Jahren zugemauert, war In sich zusammengestürzt, ein Vorkommnis, das ebensogut hätte eintreten können, während der auf diesem Flurstück vorzunehmen den Feldarbeiten. Die Gemeinde hak die Stelle mit einem Zaun umgeben und es dürfte sich empfehlen, daß das Bergomt Frei berg auf Grund der sicher vorhandenen Zeichnungen und Pläne die gefährdeten Stellen auf ihre Sicherheit hin untersucht; denn eben sogut können weitere zugemauerte Stellen vorhanden sein, die vielleicht gerade auf dem an der jetzigen Einbruchsstelle vorbel- flihrenden Weg liegen, der die kürzeste Verbindung zwischen Reichenau und Nassau vermittelt und der den angrenzenden Feld besitzern als Zufahrlsweg dient. Altenberg. Nach feierlicher Einholung am vergangenen Sonn abend millag wurden die neuen Glocken noch am Nachmittag auf gezogen. Am 5 Ahr war die Arbeit beendet. Am Sonnlag sand Im Vormittagsgottesdienst die Weihe der Glocken statt. Altenberg. Der Winter hat plötzlich Einzug Im Gebirge ge- hallen. Montag nachmittag begann es zu schneien, und nach und