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MgesMuW M- Anzeiger M Dippol-iswal-e, Schmieöeberg n.L Ar88rste Zeitung -es Bezirks § d'tzoAlp«!«: FIr einem Mvnat 2 Reichtnrark ; Kieses Blak rnlhält die amtlichen Bekanntmachunge» -er Amishauplmannfchaft» -es AmtsgertchtN un- -es Staötrats K« Dippol-iswal-e VeranlworNichk« Redakkur Felix Jehn«. - Druck und Verla«: Earl Äebne im MvvsMswalde, Nr. 233 Mittwoch, om 6. Oktober 1326 22 Iahrcang 1 «it Zutrauen, einzeln« Rammern IS Reicht- ) Pfennig«. Gemeind« - Verbands - Girokonto ,t Rümmer 3. Fernsprecher: Ami Vippaldis- vald« Ar. L Postscheckonto Dresden 12 54». Illaul- und lilallenseucke ist unter dem stlauenvIebderksnSe des wlokschakksbeslkei's sseemann Piesckei in Sadirdoi-k susgebvocken. Als SperrdeLielt wird epIilZvi: das vevseuckke Sekötk und die Sekökle der Sukrdesltrci' keemann wcinliold und Smil stürckel; als »eobachkungrgebiek: die übrige plur Sadisdorf; die Sckukurone nach 8 168, 1 des ViehseuchengesetzeS umkaOt die Seineinden stennerrdork, Scbmiedeberg, Sbercarrdort und iilberndorf. Für Sperr- und Beobachtungsgebiet gelten dle Vorschriften in 88 162 folgende der Bundesratsausfllhrungsvorschriften zum Viehseuchengeseh (R.G.Bl. 1912, Seite 3). Die OrtSbehörde hat die Durchführung der Vorschriften streng zu überwachen. Zuwiderhandlungen werden bestraft. O 28 Ts. limlshaupkinannschakk Sippoldiswslde, am 5. Oktober 1926. Freitag, am 8. Oktober, abends 8 Uhr Wenn. Sitzung Sxr LtaStverorMeten zu DippuWiswalSe Die Tagesordnung hangt lm Rathaus« avS. Oertliches nns Sächsisches. Dippoldiswalde. Mitten aus emsigem Schaffen heraus wurde in vergangener Nacht der Besitzer und Wirt des hiesigen Bahn hotels Otto Wanke in die Ewigkeit abberufen. Bei der Be erdigung unseres Bürgermeisters Herrmann hatte er sich eine Er kältung zugezogen, die sich zu einer Nervengrippe entwickelte, der der rüstige, noch nicht vierzigjährige Mann erlag. Schon frühe hatte er den Vater verloren. Deshalb strebte er mit allen Kräf ten dahin, schon recht bald seiner Mutter eine Hilfe sein zu können, aus deren Händen er dann 1911 das Bahnhotel über nahm. Diesem Unternehmen galt sein ganzes Schaffen. Er ver stand es, durch seinen Fleiß, durch seine Liebenswürdigkeit und fortschrittliches Streben das Hotel zu einem der ersten Fremden- höfe unserer Stadt zu machen, in dem sich jeder, sei es als Gast bei einem Seidel Bier oder als Hotelgast, wohl fühlte, wohin jeder gern wiederkam. Auch seinen Berufsvereinigungen galt sein Wirken. Einige Zeit war er Vorsitzender des hiesigen Gaskwlrte- vereins. Viel zu früh sinkt er ins Grab; viel zu früh für seine Familie, seine Freunde und alle, die ihn kannten und schätzten. — Nach dem In vergangener Woche vorgenommenen Fisch zug in der Vorsperre hat man mit dem Räumen der Vor sperre begonnen. 3m Laufe der 13 Jahre, in denen das Wasser darin gestanden hat, hat sich außerordentlich viel Schlamm ab- geseht, so daß von unserer Stadtverwaltung die Talsperren-Ge- nossenlchaft um Vornahme der Arbeiten ersucht wurde. Durch sie haben auch wieder Erwerbslose einen Verdienst gefunden. Die Massen werden zunächst nach dem Schuttabladeplatz bei der Ma schinenfabrik gebracht. — Auf dem Marktplätze hat man mit dem'Anfahren des Budenmaterials für den Jahrmarkt begonnen. — Tagesordnung für die 17. nichtöffentliche Sitzung der Stadtverordneten zu Dippoldiswalde am Freitag, 8. Oktober, abends 8 Ilhr: Kenntnisnahme s) von einigen Dankschreiben» d) von einer Mitteilung, Umwandlung nichtständiger Lehrerstellen in ständige Stellen, c) Verordnung, Beihilfen aus dem Lasten ausgleichsstocke betr., 6) Kraftwagenverblndung Dippoldiswalde— Schmiedeberg betr., e) vom Ergebnisse des Konzerts zum Besten des Krlegerehrenmalsonds, t) von einer Mitteilung, Wegebau beihilfe betr., x) von einem Schreiben, Räumungsarbeiten der Vorsperre betr. — Anschaffung eines KrankenfahrstuhleS. — Vor lage, Radiosteuer betr. — Vorlage, Katzensteuer betr. — Mit gliedschaft beim Relchsstädledund. — Wahl von Mitgliedern in den Gewerbesteuerousschuß. — Errichtung einer Baubude im städtischen Steinbruche. — Nichtöffentliche Sitzung. — Wie der Amtliche Preußische Pressedienst milleilt, ist mit dem Sächsischen Ministerium für Volksbildung in Dresden ein Urbcreinkommen getroffen worden, wonach die landwirt schaftlichen Diplomprüfungeen, die In Sachsen auf Grund der Ordnung für die Prüfungen in der Landwirtschaft vom 31. 3. 1923 und in Preußen auf Grund der Prüfungsordnung vom 24. 7. 1922 abgelegt worden sind, gegenseitig anerkannt werden. — Wie aus Dresden gemeldet wird, hat das sächsische Mini sterium des Innern im Einvernehmen mit dem Finanzministerium dem Sächsischen Gemeindekag mlkgeteilk, daß auch die von Staats beamten und Lehrern während des Krieges 1914—1918 in der freiwilligen Krankenpflege abgeleistete Dienstzeit anderthalbfach aus die ruhegehaltsfähige Dienstzeit anzurechnen sei. — Wie erinnerlich sein wird, hat das Deutsche Rote Kreuz im vorigen Jahre beschlossen, alljährlich im Juni einen allgemeinen Rotkreuzsammel- und werbetag im ganzen Reiche zu veranstalten. Das ist auch mit Ausnahme Sachsens geschehen. Aus Rücksicht auf den sächsischen Landes-fMänner-jVereln vom Roten Kreuz, der im Juni auf ein 60 jähriges Bestehen zurückblicken konnte und aus diesem Anlaß eine besondere Feier verbunden mit einer Gcld- sammlung veranstaltete. Der alljährliche allgemeine Rotkreuzkag soll nunmehr am 30. November stakkfinden. Schmiedeberg. Der Erzgebirgs-Zweigverein veranstaltete am Sonnabend Im Gasthofe einen öffentlichen heiteren Unterhaltungs- abend. Dazu waren zwei Künstler, Lotte und Hugo Eberlein aus Leipzig, gewonnen worden, die heimatliche und erzgebirgische Lie der zur Laute sangen, sowie einige Mundartsvorträge darboten. Die in ganz vorzüglicher Weise vorgetragenen Darbietungen er freuten die zahlreich erschienene Zuhörerschaft und ernteten leb haftesten Beifall. Ein Tänzchen hielt die Anwesenden noch einige Stunden beisammen. Schmiedeberg. Einen ganz dummen Streich verübten einige Personen, die wahrscheinlich vom Tanzsaal des Bärenfelser Gast hofs kamen. Sie rollten eine Kabelleitung, die auf eine große Rolle gewickelt war, quer über die Straße und ließen sie dann den Abhang hinabdonnern. Die Leitung gehört zu den Tclephon- , arbeiten, die zur Zeit in Niederpöbel vorgenommen werden, und ! ist gebrauchsunfähig geworden. Hoffentlich werden die Täter bald gefaßt, damit sie eine gehörige Strafe erleiden. Der Schaden, den i die Post erleidet, wird auf ca. 3000 M. geschäht. : Geising. Die dritte Fremden- und Kurliste in dieser Saison schließt mit 135 Parteien mit 183 Personen ab. Somit haben zu sammen mit den beiden ersten Listen bis Mitte August 333 Par- ! leien mit 555 Personen während der Sommersaison in unserem ; freundlichen Gebirgsstädtchen Kuraufenthalt genommen. Ein Be- ! weis, daß Geising sich von Jahr zu Jahr eines steigenden Be- ! suches seitens der Sommergäste erfreut. Geising. Am Montag haben an der Volksschule die Herbst oder Kartoffelferien begonnen, damit die Kinder in der Hackfrucht- ernte milhetfen können. . , Geising. Mik Beginn des Oktobers hat der Herbst seinen Einzug bei uns gehalten. Dichter Nebel hüllte während der letz ten Tage, die kühl und regnerisch waren, unsere nahen Höhen ein, und ein kühler Wind strich über die Stoppeln. Da brachte uns der Dienstag ganz unverhofft herrlichen Sonnenschein, das Quecksilber des Thermometers stieg bis auf 14" S, was für die jetzige Jahreszeit hier oben in der rauhen Gebirgslage viel heißen will. — Auf den Feldern herrschte schon seit dem frühen Morgen rege Tätigkeit, mit allen nur verfügbaren Arbeitskräften waren unfere Landwirte bei der Kartoffelernte beschäftigt. Durch die Nässe während des Frühjahres ist die Ernte gerade dieser Frucht, die ein Hauptnahrungsmitkel hier ist, nur sehr gering. Ja teil weise haben die Landwirte kaum die Aussaat wieder, so daß sie Kartoffeln kaufen müssen, anstatt verkaufen zu können. Dagegen wächst das Gras auf den Wielen, durch die feuchte Witterung begünstigt, noch andauernd, so daß das Vieh noch längere Zeit draußen weiden kann. Auch die Herbstbestellung der Aecker schreitet wacker vorwärts. Ganz vereinzelt sieht man noch Hafer auf dem Halm stehen, der aber größtenteils ausgewachsen sein dürfte. Rechenberg-Bienenmühle. Ein bedauerlicher Unglücksfall ereignete sich am Freitag dadurch, daß der beim Fleischermeister Löwe beschäftigte Lehrling sich infolge Ueberkochens von Teer so schwer Gesicht und Hände verbrannt», daß er in ein Dresdner Krankenhaus gebracht werden muhte, wo er hoffnungslos dar- niederliegk. Dittersdorf b. Glashütte. Am Sonntag hielt dle Elbgau- sängerbundesgruppe Glashütte hier ihre Herbstzusammenkunfk ab. Im geräumigen Saale des Erbgerichks fanden sich nahezu 500 Per sonen (Sangesbrüder der zur Gruppe gehörenden Vereine mit deren Angehörigen) ein. Die Musikkommission hatte als Gesamk- chöre die Lieder „Frühling am Rhein", „Altdeutsches Liebeslied", „Hymne an die Nacht", „Unterm Lindenbaum", „Wie's daheim war", sowie zwei Tanzlieder gewählt. Den Vorträgen voraus ging eine kurze Probe einiger dieser Chöre. Vor Beginn der Vorträge begrüßte der 1. Vorsitzende der Gruppe, R. Vogel- Glashütte, die Erschienenen. Den Reigen der Einzelchöre er öffnete MGV. Dittersdorf mit dem Vortrage: „Das Ringlein sprang entzwei". Der Vorsitzende dieses Vereins nahm Ge legenheit, seiner besonderen Freude für das zahlreiche Erscheinen der Sangesbrüder in Dittersdorf mit herzlichem Willkommensgruß Ausdruck zu verleihen, und feierte das deutsche Lied in trefflichen Worten. In abwechselungsreicher Folge kamen die Einzel- und Gesamtchöre zum Vortrag. WaS den Liedervorträgen eine hoch willkommene Abwechselung brachte, waren die „Lieder zur Laute", vorgetragen von Frl. Gertrud Fröhlich—Dresden und Erwin Haßler—Johnsbach. Letztere wie auch die Gesänge wurden mit lebhaftem Beifall ausgenommen. Vor Beginn des zweiten Telles der Vorträge widmete Pfarrer Tzschaschel—Döbra dem deutschen Liede, wie es in den Kreisen der deutschen Männergesangvereine gepflegt werde, treffliche Worte, die stürmischen Beifall hervor riefen und denen der Sachsensängerspruch als Bestätigung folgte. Dle Gruppe Glashütte kann also mit Befriedigung auf diese zweite Zusammenkunft blicken. Freital. Montag abend bemerkte der Wächter des Kammer- ! gutes Döhlen, daß eine Person auf dem Dache der Lntherkirche herumklekterte. Er verständigte sofort die Polizei, die das Ge bäude umstellte und die Jnnenräume gründlich durchsuchte. Auf dem Boden versteckt fand man den Dieb, der nach den Platin- spitzen der Blitzableiter getrachtet hatte. Er ist der in Dresden wohnende Alfred Kubenz. Er wurde in das Amksgerichksgefäng- nis Freital überführt. Dresden. Bei einem Schwimmfest in Naunhof hatte ein Rauchwarenhändler vollständig nackt Turnübungen gezeigt. Da für erhielt er einen polizeilichen Strafbefehl. Der Nacktturner erhob Einspruch mit der Begründung, daß seine Vorführungen doch eine Förderung des Fremdenverkehrs darstellen, woiauf ihm schlagfertig geantwortet wurde, daß sich Naunhof für diese Art > von Fremdenwerbung bedanke. Das Schöffengericht bestätigte ! den Strafbefehl. Dresden. Die von einem Berliner Blatt verbreitete Mel dung aus Newyork, daß Verhandlungen mit der National City Bank über die Aufnahme einer neuen sächsischen Staatsanleihe eingeleitet worden seien, Ist unzutreffend. Die zuständigen Stellen der sächsischen Regierung haben sich mit den Einzelheiten der neuen Anleihe, dle allerdings in absehrbarer Zeit ausgenommen - werden' soll, um den außerordentlichen Etat zu finanzieren, bisher f noch nicht beschäftigt. j — Wie die Sächsisch-Böhmische Korrespondenz erfährt, hat > der Vorstand des sächsischen Volksopfers der Regierung jetzt Auf- f Klärung über die von Meißner angeblich dem Wirtschaftlichen Nachrichtendienst des Verbandes Sächsischer Industriellen zuge führten Summen gegeben. Nach diesem Bericht Hal Meißner nur einmal 6000 M. dem WND. als persönliches Darlehen gegeben. Sie sind ihm zurückgezahlt worden. Darüber hinaus hat er noch einen Betrag von 2000 M. als Vorschuß dem WND. gegeben. - Diese sind bisher noch nicht zurückbezahlt, sondern gegen Forde rungen, die WDN. gegen Meißner hat, einstweilen ausgerechnet worden. Bezüglich dieser 2000 M. schweben aber gegenwärtig Verhandlungen wegen Zurückzahlung dieses Betrages an das Sächsische VolkSopser. Die Verhandlungen sind noch nicht ab geschlossen. Bekanntlich hat Meißner behauptet, er habe Lem WND. 45 000 M. gezahlt. Dresden. Wie erinnerlich, waren vor einiger Zeit vom Leip ziger Schwurgericht die Frau Völkel und ihr Bruder Jlski wegen I Ermordnung des Polizeiyauptwachlmeisters Völkel zum Tode ver- j urteilt worden. Gemäß der Hebung, die seit der Revolution in Sachsen in Geltung ist, hat das Gesamtministerium das Doppel- lodesurteil in lebenslängliches Zuchthaus umgewandelt. — Wie das Kriminalamt Dresden berichtet, wurde eine 34 Jahre alte Händlersehefrau Margarethe Kluge unter dem Ver dacht festgenommen, ihren in der Nacht zum letzten Sonntag tot aufgefundenen Ehemann mittels Leuchtgas vergiftet und einen Selbstmord vorgetäuscht zu haben. — Wegen Totschlags verhandelte das Schwurgericht Dres den am Montag in vielstündiger Sitzung gegen den 1901 ge borenen, in Riesa wohnhaften Handlungsgehilfen Jähnig, der am Morgen des 7. Dezember 1923 seine Geliebte, die Fabrik arbeiterin Hildegard Fröhner durch drei Revolverschüsse tötete und dann die Waffe gegen sich selbst richtete, um gleichfalls aus dem Leben zu scheiden. Jähnig konnte am Leben erhalten werden, er befand sich in der Zwischenzeit dreimal in der Landesanstalk Arnsdorf. Der Angeklagte war schwer hintergangen und von der Geliebten noch eifersüchtiger gemacht worden wie er schon veran lagt war. Die ärztlichen Gutachten lauteten dahin, daß Jähnig stark geistig minderwertig aber verantwortlich zu machen ist. In Anbetracht der ganzen Nebenumstände wurde der Angeklagte wegen Totschlags zu nur einem Jahr Gefängnis verurteilt. In zwischen hat er eine Pflegerin der Landesanstalt Arnsdorf ge heiratet. R«uger«d»rf Der 30jährige Zimmermann Höhne von hier und der 28jährige Lortz auS Fillippsdorf gerieten auf tschescho- slowakischem -Boden in Streit, wobei Höhne ein Messer zog und es Lortz in den Unterleib stieß. Der Verletzte mußte sofort operiet werden, ist jedoch am Montag seinen Verletzungen er legen. Grimma. In der Bäckerei von Ewald Stephan In der Leip ziger Straße war der 19jährige Volontär Arno-Schultz aus Nerchau mit dem Abwischen des Backofens beschäftigt, kam da bei mit der linken Hand an die Lichtstromleitung und sank be wußtlos zu Boden. Wiederbelebungsversuche blieben ohne Erfolg. Eigentümlich, daß ein Strom von 220 Volt in dieser Weise töd lich wirkte. Leipzig. Am Dienstag mittag wollte in der Karl-Tauchnih- straße ein Personenkraftwagen zwischen zwei entgegenkommende Straßenbahnzügen hindurchfahren. Als der Fahrer erkannte, daß er sich verschätzt hakte und nicht mehr hindurchkommen würde, bremste er stark. Der Wagen blieb aber erst mitten auf den Gleisen stehen und wurde nun von beiden Seiten durch die Straßenbahnwagen trotz sofortigen Bremsens deren Fahrer an gefahren und fast völlig zerdrückt. Ein Lastkraftwagen, der aus weichen wollte, stieß noch auf den einen Motorwagen und den festgekeiltcn Personenkraftwagen auf. Die Feuerwehr mußte den einen Motorwagen heben, ehe sie das Auto abschleppen konnte. Personen wurden glücklicherweise nicht verletzt. Oederan. Ein nichtswürdiges Bubenstück ist in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag auf der sogenannten Ebene zwi schen Oederan und Falkenau begangen worden. Hier war ein 6 Millimeter starker Draht quer über die Straße gespannt worden. Ein Radfahrer fuhr dagegen und stürzte vom Rade. Durch einen Kraftwagen, der fast zur gleichen Zeit an der Unfallskelle einkraf, wurde der Verunglückke nach Oederan gebracht und das Sell in der Polizeiwache abgeliesert. Klaffenbach. Dieser Tage lief langsamen Schrittes ein 14 Jahre altes Mädchen die Straße entlang, kippte mit den Holz pantoffeln um und fiel zu Boden. Die von dem Mädchen in der Hand gehaltene leere Flasche zerbrach und zerschnitt ihm die Puls ader vollständig. Auf Anordnung des Arztes mußte Las Mäd chen ins Krankenhaus übergeführt werden. Lunzenau. Für die kinderreichen Erwerbslosen wurden Lie Obstnuhnngen zweier städtischer Grundstücke kostenlos zur Ver fügung gestellt. Zwickau. Ein gemeingefährlicher Verbrecher wurde in der Nacht zum 29. September von der Kriminalpolizei Zwickau in der Person eines 35 Jahre alten Arbeiters Penisch festgenommen. Er ist geständig, in mehreren Fällen aus den Strecken Gesau— Schönbörnchen, Reichenbach—Plauen, Frankenhausen—Krimmit schau, beim Bahnhof Werdau auf fahrende Eisenbahnzüge Steine geworfen zu haben, mit der Absicht, Fahrgäste zu treffen und zu verletzen. Angeblich hat er einen großen Haß auf alle Menschen und will sie schädigen. Er wurde der Staatsanwaltschaft zugeführk. Oelsnih i. V. Entsprechend dem Vorschlag des Finanzaus schusses sollen Ostern 1927 Lehrlinge in den städtischen Dienst stellen nicht eingestellt werden, weil keine Gewähr besteht, sie fpäter als Anwärter einstellen zu können. Auerbach. Der verheiratete Zuschneider Seidel aus Sorga fuhr mil dem Fahrrad In ein Slaatsauto und wurde, da Ihm das Vorderrad über den Leib ging schwer verletzt. Er wurde noch dem Krankenhaus gebracht. Die Verletzungen erwiesen sich als schwer. Seidel trägt selbst die Schuld an dem Unfall, denn die von ihm befahrene Straße ist für den Fährverkehr gesperrt. Plauen I. V. Montag früh kamen an der Elsterregulierung am Friesenweg im Orlsleil Chrieschwitz beim Ueberfahren eines Feldbahnglelses zwei vor einen Wagen gespannte Pferde ohne jeden sichtbaren Anlaß plötzlich zum Stürzen. Wie sich bei der Untersuchung des seltsamen Vorgangs herausstellte, war der Mo tor der in der Nähe aufgestelltey Betonmaschine schadhaft ge worden. Dadurch enlstanL Erdschluß und der elektrische Strom wurde in die Feldbahngleise übergeleitet. Beim Ueberschresten der Gleise stürzten dann» die Pferde durch den erhaltenen elektrischen Schlag zu Boden. Nennenswerter Schaden ist nicht verursacht worden, nur die Pferde erlitten geringe Hautabschürfungen. Johanngeorgenstadt. Der hiesige städtische Branddirektor Körner feierte vor einigen Tagen das 50 jährige Jubiläum seiner Mitgliedschaft bei der Freiwilligen Feuerwehr, wobei Ihm viele Ehrungen zuteil wurden. Dle Stadt ernannte ihn zum Ehren- Branddirektor; die hiesige Freiwillige Feuerwehr überreichte eine goldene Uhr nebst Kette; der Bezirksausschuß sein Bild In Lebens größe. Lin Ihm zu Ehren veranstalteter Kommers war sehr stark besucht.