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Weißeritz-Zeitung : 09.10.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192610091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19261009
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19261009
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-10
- Tag 1926-10-09
-
Monat
1926-10
-
Jahr
1926
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 09.10.1926
- Autor
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Völkern bildete sich die Einteilung der Zeit in kleinere Gruppen von fünf Tagen aus. Man nannte sic nach der Zahl der Finger die »Fingerwoche". So war diese seit uralter Zeit bei den Persern und den Einge borenen von Java und Guinea bekannt. Auch die Mexikaner hatten die Fünf-Finger-Wochc. Die Chinesen und die alten Aegypter kannten eine Zehn-Tage-Woche, die ja, wenn man beide Hände be rücksichtigt, auch als Ftngerwoche gelten kann. Di? kürzeste Woche haben einige Negerstämme im Kongo- gcbict, nämlich nur vier Tage. Das kommt daher, weil in den Ortschaften der betreffenden Gebiete alle vier Tage Markt abgehalten wird. —kap. Ausgerechnet.... Woher kommen die Bananen? Die Bananen bürgern sich als VolkSnahrungs- mittel anch in Deutschland Immer mehr ein, nachdem sie in den südlichen Ländern, in England und Nord amerika sich schon seit langen einer großen Beliebtheit erfreuten. Der Handel mit den Früchten der Obstbananen hat sich in Deutschland neuerdings besonders stark ent wickelt. Die meisten Bananen bezieht Deutschland aus Westindien und von den Kanarischen Inseln. Für den Export müssen die Früchte sorgfältig verpackt wer den. Jede Fruchttranbe wird in Papier oder Bananen blätter gehüllt und kommt Laun in einen Lattenver- schlag. Nur so können die Früchte ohne Beeinträchti gung ihres Aussehens versandt werden. Zuerst wurde man in Nordamerika aus die Bana nenfrüchte aufmerksam, wo sie roh gegessen wurden. Es wird erzählt, daß sie dort ein englischer Kapitän antras und soviel Geschmack an ihnen fand, daß er eim Bündel nach Manchester (England) brachte. Ein findi ger Unternehmer machte sich daran, größere Ladungen zu beziehen, und bald fanden die Fruchte einen derar tigen Anklang, daß dieser ein reicher Mann wurde un- die Einführung der Früchte nach England sich in weni gen Jahren ganz gewaltig steigerte. Die größten Bananenkultur^n der Welt hat Ja maika aufzuweisen. Man hat berechnet, daß dort etwa 20 000 Acres (800 000 Ar) mit Bananen bestanden sind. Die Fruchtkolben sind je nach Größe und Beschaffenheit im Preise verschieden. Außer der Obstbanane gibt eS noch die großfrttchtige Pferde- oder Riesenbanane, die zweimal im Jahre trägt. Ihre Früchte bilden das Hauptnahrungsmittcl der afrikanischen Neger. Sie werden zu einer Art von dicker Sirupmasse verkocht. Die Fasern des Stammes liefern Stricke, die trocknen Blätter spielen bei den Negern die gleiche Rolle wie bei uns das Stroh. —o— Vo« Hoh MEt4«r. Wie Herr Ferdinand Bröfer war an, vtoegen rocht mihtnuft in den Dienst gegangen. Da« kam aber nicht daher, da seine Schwiegermutter zu Besuch weilte, o nein, die Schwieget mutter war eine recht liebenswürdige Frau und sie wollt zudem auch heute vormittag bereits wieder abreisen, was je wenn sie zu den .bösen Schwiegermüttern" gehört hätst eher ein freudiger Anlaß gewesen wäre. Aber es war aut nicht etwa Trauer über die Abreise der guten Dame. Nein, Herrn Ferdinand BrSsers Verstimmung hatte sein» Grund darin, daß er sich mit seiner Frau, der reizend« Alice gezankt, ganz regelrecht und bitterböse gezankt hatte Wer die Schuld trug? Natürlich Alice, denn er selbst wa der friedfertigste Mensch auf Gott« Erdboden, und es wa überhaupt ein Wunder, daß Alice es ferttgbekommen hck sich mit ihm zu entzweien. Wenn er nun auch kein« Schuld an dem Zerwürfnis trutz so lastete es doch schwer auf iAn und di« Aussicht, am Mit tag einer kleinen, trotzköpfige« Frau, die sich in eisiges Schwei gen hüllte, gegenüberzusitzen, hatte nichts Verlockendes sür ihn Auch Frau Alice fühlt« sich nicht sonderlich behaglich, al sie gegen elf Uhr ihre Mutter zur Bahn begleitete. Da Zwist mit ihrem Manne, an d«m sie selbst natürlich nicht dl geringste Schuld hatte, beschäftigte in unangenehmer Weis ihre Gedanken. Sie war etwas zerstreut, als der Schnellzu, heranbrauste und sie ihrer Mutter das Handgepäck in dei Durchgangswagen trug. Sie suchte nach einem schönen freier Eckplatz, und als sie den gesunden hatte und eben zärtttä von Muttchen Abschied nahm, fiel es ihr ein, daß hier da Äug nur ein« Mmui« Aufenthalt hatte. Da ertönte aba ^uch schon ein Pfiff — der Zug ging ab. Alice wollt« n«j hinaus, ab«r die entsetzte Mutter, die im Geiste ih Atnd schon unter den Rädern sah, hielt sie zurück. An« war sassunaslos, aber ihre Mutter beruhigte sie oas kleinere Uebel, Kind, wenn du ob zur nächsten Station mitsährst und dann den ersten bester bir beim Abspring« .Aber Mutter, wann komme Ich denn da wieder nmi Hause und was wird Ferdinand dazu sagen, wenn ich mit tag nicht da bin?" jammerte Alice „Was er sagen wird, kann ich nicht wissen, aber some steht fest, daß er dich lieber ein paar Stunde i später hei und gesund wiedersehen wird, als wenn sie dich jetzt mi gebrochenen Beinen hoimschafsen würden." Alice schauderte. Aber sie mußte sich in ihr Schicksal er geben. Sie dachte daran, ob wohl Fer inano das Essen n der Kochkiste finden würde, wenn er inittaas nach 5>auh äme. Es täte ibr doch leid, wenn er hungrig wieder gehe" nüsse und überhaw i — ob er fi.n wohl sorgen würde, wen» ic nicht da war? Eigcnt.ich war's ja die gereckte Strafe ür ihn, weil er so garstig zu ihr hatte sein können, aber sie länntr ihm eben nichts Schlechtes, dazu hatte sic den bösen Nenschen viel zu lieb. Er natürlich würde sie warschcinlich nach tüchtig schelten ! vegen ihrer Unachtsamkeit, und der Gedanke an alles Unan- , genehme, das ihr bcvorstand, machte sie recht unglücklich. Indessen rollte der Schnellzug vorwärts und mit Bedauern vH Alice ihn an den kleineren Stationen vorbeihuschen, nährend sie doch sonst immer murrte, wenn ein Zug auf pder Klitsche hielt. Dieses endlose Stück mußte sie nachher nit einein Personenzug zurückfahren, es war zum Verzwei- hlnl Indessen war es Mittag geworden und Herr Bröser hatte ich heimbegeben. Wie erstaunte er, als er das trauliche Nestchen leer fand! Eine schreckliche Ahnung beschlich ihn. Sollte Alic« ihn verlaßen haben und mit ihrer Mutter in ! hr Elternhaus zurückgekehrt sein? Hatte sie vielleicht diesen inbedeutenden Zwist so tragisch genommen, daß sie über- , saupt nicht mehr bei ihm bleiben wollte? Das war ja ! chrecklich! Seine Frau war ihm ausgeknifsen! Er sah s schon di« spöttisch lächelnden Gesichter der guten Bekannten j wr sich und völlig geknickt sank Herr Bröser auf die Koch kiste nieder, vor der er gerade stand. Glücklicherweise brachte Ihn dies auf einen neuen Gedanken. Er wollte doch Nach sehen, ob Alice ihm wenigstens für heute noch etwas gekocht satte. Richtig — da stand ein lecker bereitst« Esten im Koch- i llstentops bereit und hungrig mochte «r sich darüber her. während dem Esten, da« gerade heute ausgezeichnet mundet«, Amen ihm wehmütige Gedanken. Die Gute, es war doch lloentlich rührend von ihr, daß sie noch für ihn gesorgt hatte, »ährend fie doch schon den Gedanken der Abreise gehegt saben mußte! Üeberhaupt — fie war doch eigentlich ein patentes klein« Frauchen und fie hotten fick früher so prächtig »ertragen l Ss war doch zu schade, daß sie einfach auskniff! Er sticht« in der ganzen Wohnung noch einem Abschieds- irief, ohne chn zu finden und b«gab sich dann mit sehr herab- »elttmmten Gefühlen in den Rachmittagsdienst. Als er am Abend die Tür seiner Wohnung aufschloß, graut« hm vor dem wüsten Durcheinander, dos er am Mitürg in j »r Küche zurückgelasten hatte und er trat gl«tch ins Wohn- ßmmer ein. Aber wa« war do»? Hübsch gedeckt lächelt« ihn der Abend- nwttifch an mit lauter appetitlichen Sachen, wie «r fie bevor- «gl«. Hott« «ine F« hier gewpktet, oder sollte Alice ? lkin freudiger Schreck durchzuckte ihn, da hört« er die Tür kappen und Ast« stand vor ihm in reizender Verlegenheit. Er dacht« nicht mehr on de« Zwist, de« sie -«habt hotte«, h späh war «r, daß sie zu rück« «kehrt «ar. >i«f «r und ging ihr mit aus gestrickten Hände« mtaWH. Ste schien —ck d«n Zank vergessen zu hoben, den« »e schmiegt« sich zutraulich an ihn und st^t«: .Sei nur nicht tSse, Ferdinand, ober der dumme Zug halt« nur «in« Mi mte Aufenthalt, med ich bracht« Mama in« Abteil hinein «d da otn ich — o«, versehen — milgefahren l" -Aus verseh«« mltgefahren?" lachte Herr vräser, und ieme klein« Frau ahnte garnicht, wt« froh ihr Monn war, »aß fi« nur aus versehen mitgrfohren war und nicht mit lldstcht. Aber da Herr Brister ein kkwer Mann war, hütete u sich sehr, etwa« von den Besorgnissen, di« er in der Ab- »etenhelt seiner Frau gehegt hatte, verlauten zu lasten. Krau Alice indessen war wiederum froh, daß ihr Mann far kein« Scheilworte wegen ihrer Unachtsamkeit für fie hatte, stalmehr dt« ganze Geschicke wie eine« köstlichen Spaß be- pachtete. Das dost« aber war, daß der schreckliche Zank, der bett* st bedrückt hatte, so ohne weiteres beigelegt war. Und das Verdienst daran hotte der Schnellzug. wall er mir «tue Mi- »uie «ichMchott gehabt hotte. s Las Räkche» vsm Storch. Skizze von W. A. Hammer- Wien. « Die Störche hatten wie gewöhnlich im Herbst unser Land verlassen und waren im Frühling wieder zu uns zurümgekehrt. Mit ihnen auch ein Herr Langbein samt Gattin in» kleine Land- städtchen, um das alte Nest auf dem Schornstein einer Schmiede wieder aufzusuchen und hier für kommenden Familienzuwachs zu sorgen. Und sah man sie so In Eintracht auf dem Kamin sitzen oder stehen, schlug da» Herz In jedes Bürger» Brust höher. „Der Lenz ist da!" rief vor allem die Jugend, und geheimnisvoll wisperte sie sich ins Ohr, datz nun bald bei diesem oder jenem Gefährten ein Brüderchen oder Schwesterchen ankommen werde. Herr Storch hatte so wirklich die Autorität eines Allgewal tigen genossen, der die kleinen Kinder aus dem Sumpf ziehe und sie, man wolle ober wolle nicht, Ins Haus bringe. Dl« Mutter, so erzählten sich die Kleinen, müsse es sich gefallen lasten, datz sie Herr Langbein mit seinem langen gelben Schnabel ins Bein zwicke. Das hätte dann zur Folge, daß fie durch eine Reihe von Tagen das Bett hüten und auch der Doktor kommen müsse, um die Wunde zu Hellen. Al» nun wieder Meister Storch zurückkam, bemerkte er mit Schrecken, datz sein Nest vom Schornstein der Schmiede ver schwunden war. Auch nahm er wahr, daß die Kinder nicht mehr ln dem respektvollen Tone von ihm redeten wie ehedem; sie sagten vielmehr, datz es Lug und Trug lei, wenn man Ihnen welkmachen wolle, datz der Storch die kleinen Kinder bringe. Es sei wie vieles ander« nur «ln Märchen, an das nur dumme und einfältig« Leute glauben könnten. Weniger wundert« »» ihn allerdlng», al« «r vernahm, wie auch erwachsene Leut« an gar kein« Autorität mehr glaubten, wie Recht und Gesetze gar kein« Gültigkeit mehr im Lande hatten und jeder tat, wa» ihm gut schien. Auch die Jugend beherrschte ein neuer Geist, der sich gegen jede Zucht auslehnte und es begreiflich machte, datz auch in der Schule nicht mehr der Lehrer, sondern da» junge Volk das Regiment führte. Meister Langbein sah bald die Ursachen all dessen ein, wenn er nunmehr sah, datz man auch seine Autorität zerstört, wie ihm «ine» Tages ein kleiner Knirps Klipp und klar erklärte. Die. j ser berief sich aus sein« Lehrerin, Klementia Schaurig. Diele I in dem ganzen Städtchen wohlbekannte Iugendbildnerin, die > alle Schriften, welche die Flut der pädagogischen Literatur an den Strand warf, mit wahrem Heißhunger verschlang, betrachtete «» als ihr oberste» Ziel, ihren Schülern und Schülerinnen den kindlichen Glauben zu nehmen, daß der Storch die Kinder bringe. ^Die Störchin." sagte sie unter anderem, „maa ebenso wie ' die Gans getrost Ihre Eier legen und ausbrüten, aber das Kln. drrbrlngen geht sie nichts a»'^ Solche Aeuherungen mutzten eine ehrgeizige Natur wie die de, Storche» schon um seiner Gattin willen entrüsten, di« «, doch nie und nimmer mit einem so gemeinen Geschöpf wt» der Gans auf eine Bildungsstufe gestellt sehen wollte. Er sann daher aus Rache. Gelegenheit dazu fand sich bald, als er erfuhr, datz sich Frau Klementia Schaurig eben erst im! vorigen Sommer vermahlt habe und nun bald auch Mutter, sreuden entgegensetze. Das junge Naar wohnte in einem nied.! lichem Landhause an der Strotze, die zur Schule führte. Einj hoher Schornstein, der den Gleoel des Häuschens um ein Be>! trächtliches überragte, erschien wie geschossen sür den Bau eine»! neuen Storchennestes. Und tatsächlich dauerte es nicht lange.! so stand Herr Storch mit seiner Gattin siegesbewutzt dort drobeqj aut einem Bein und klapperte, was er konnte, mit seinem Schng. bei, als lachte er höhnisch auf die Menschen herab, dl« ihn ent, thronen wollten. ' Das erregte bald Im ganzen Städtlein Aufsehen und all^ die um das erzieherische Wirken der Lehrerin und um Ihr, junge Ehe mutzten, konnten sich eines Lächelns nicht erwehr«, und meinten, das Storchennest könne, wie ja ein alter Bold», glaube sage, nur von guter Vorbedeutung für die Bewohner de, Hauses fein. In der Wohnung des Ehepaares war man indes eifrig mP Vorbereitungen zur Ankunft des erwarteten Sprötzlings befchäs. tlgt: Wickelbänder, Polster, Windeln und Bettdecken füllten be»! reits den Schrein. Und auch der Tischlermeister, der sonst nur! Särge und Truhen mit geübter Hand zu zimmern verstand^ hatte dem jungen Paare bereits eine reizende Wiege aus Eschen, bolz Ins Haus gestellt. Leute, die auch sonst das Gras wachsen hören, behielten auch mit ihren Prophezeiungen, datz der Him. mel dem beglückten Ehepaar «Inen Jungen schenken werd«, recht; denn Schlag 1L Uhr mittags an einem der nächsten Tage kam wirklich In dem Hause ein muntere» Büblein zur Welt, und zur selben Stunde, als dl» Nachbarn davon hörten, klapperte der Storch aul dem Duche aus Leibeskräften, so datz auch alle übri gen Leute dadurch aufmerksam wurden und erfuhren, datz hler> ein neuer Weltbürger erschienen sei. Die gröhte Freude empfand darob die Jugend, die nun! den klarsten und augenscheinlichsten Beweis zu haben glaubte,! datz die Frau Lehrerin doch nickt damit Recht gehabt habe»! könne, dem Storch die ihm seit altersher eignende Würde abzu sprechen. Denn nun hatte er ^-.uch die Frau Lehrerin ins Bein gezwickt und ihr ein Bübel gebracht. Die Autorität Meister Langbein» war so voll und gq». wie. derhergcstellt. Das Märchen oom Storch fand aber bei de»' Ktndern wieder festen Glauben. Heger M e,iroMW Zivilisation. Allmählich zeichnen sich di« Folgen de» Eindringens der Europäer in die primitive gesellschaftliche und wirtschaftlich« Ordnung der afrikanischen Negerstämme deutlicher ab. Die Früchte de» Einflusses der europäischen Zivilisation sind nicht sehr erfreulich. Der Eingeboren« wird zu stark aus seiner hci. mischen Sphäre herausgehoben. Meist fühlen sich die Neger,, die aus irgendeiner Misslonsstation ein Handwerk erlernt haben, unter ihren Stammesgefährten nicht mehr wohl. Dann regt sich in ihnen das Verlangen, in die Gebiete der Weihen zu gehen, wo si« mit dem Erlernten Geld verdienen können. Die katho. lischen Missionare Klagen am meisten, da sie den Handfertigkeit«, unterricht besonders pflegten; in vielen Gegenden Afrika» haben sie jetzt beschlossen, diesen Unterricht nicht mehr zu erteilen. Nach Ansicht vieler wohlmeinender Europäer in d«n Tropen ist e» notwendig, d«n Eingeborenen dazu zu bewegen, nach dein Vorbild de» europäisch«» Bauern seinen eigenen Grund und Boden zu bearbeit«». Er mutz s«inen eigenen Landbesitz zur Entwicklung bring«n und dars wrdrr direkt noch indirekt er muntert werden, irgendwo an den Killten sein Glück zu ver- suchen. Denn di« sogenannte „Bildung", oie er dort sich aneignet, tzann w«d«r für ihn, noch für seinen Stamm etwa» bedeuten. Der Eingeborene, der die Küstenstädte und sonstigen Handel«» Plätze aussucht, nimmt nach seiner Rückkehr all« heidnische« Gewohnheiten wieder an und übt überdies auf andere einen entsittlichendrn Elnsluh au». Well er dann Geld bat, kann er sich da» faulste Leben leisten, und wenn er seln«n Dorsgenossen etwa» btibrlngt, so sind r« nur die schlechtesten Dinge, die er unter den Weihen kennen gelernt hat. Solange der Eingeborene sich nicht abgewöhnt, seinen Dorsbesitz, seinen Kraal für den Ort zu halten, wo er sechs Monate lang herumlungern muh, nachdem er da» andere halbe Jahr Irgendwo für Geld gearbeitet hat, wird seine wtrtfchastliche oder sittliche Entwicklung, d!« eine neu« Zukunst Afrika» einleiten würde, »in frommer Wunsch bleiben. U««»f««r L«ip»ig 4»2), LreOve« (»«tte 2V4) Wochentags: 10: Wirtschaft. S 11.45: Witter. S 12: Mittags- musil. D 12L5: Nauener Zeit. D 1-15: Börse, Presse. D 2.45: Wirtschaft. D 3—4: Pädag. Rundfunk Deutsche Welle 1300. D 3Ä: Berl. Devilen, Hrod.-Börs«. S 4^0 u. 5I0: Konzert des Leip,, Funkorch. D 6: Börse, Wirtschaft. D Anfchl. an di« Abend veranstaltung: Preil«, Sport usw. PSvagog. ««nvfunk KönisSwufterhausen (»«»« 1301H Wochentäylich von 8I0 abends ab bringt die Deutsche Welte auch das Berliner Rundfunlprogramm, Sonntag» von oorm. 11L0—2 ^id abends von 8 Uhr ab. Sonntag 10. Okt. 8.30: Orgelkonzert aus der Unlv^-Kirche.. D 9: Morgenfeier. S 11: Dr. Dehm: „Die Idee einer europäischen Zollunion". Letzter Vortr. D 11.30: Das Llchtquantenproblcnr in der modernen Phusil. 1. B. Prof. Marr: „In Strahlung und Wärme." D 12: Konzert. D 3.30: Funkheinzilmann von Hainburg über Berlin. D 4.30: Funkorchester. Reznicek: Donna Diana, Ouo. — Niemann: Willdidnll. — Frank: Fünf Stücke für Orch. — Niemann: Rheinische Nachtmusik. — Dvorak: Rhapsodie. — Brahms: Walzer. D 6L5: Musikschriftstellcr Snngelski: „Walter Niemann und sein Schaffen." S 6.45: Werke von Walter Niemann. Malter Niemann, geb. 10. Okt. 1876 zu Hamburg, lebt nr Leipzig.) Am Flügel: Der Komponist. S 8: Kleinkunstsviele. Mstw.: Martina Otto-Morgenstern vom Alten Theater (Ne;.), Lothar Körner (Rez.), Karl Ketzler (Heiteres!, Heinrich Teubig (Piston). S 10I0: Ette-Kapelle von Berlin. Königswusterhausem Sonntag, 10. Okt. 9: Aischilos (non Wilamowitz-Möllendorff). D 9.30: Sophokles und Euripides (von Wilamowitz-M.) Montag. 11. Okt. 4I0: Dresdener Funkorchester. Iones: Aus „Geisha". — Sullivan: Der verklungene Ton. — Smith: Thanlon Rulle. — Sullivan: Potp. — Sauste: Slumbersona. — Gorman: ,Mell-Queen b D 6.30: Schachmeister Blümich: „Nimzowitsch, der Sieger von Dresden und Hannover". S 7.15: Hans Schomburg!: „Abenteuer im dunklen Afrika." D 7.45: Geh. Iustizrat Walde: Vom kommenden Strafrecht. 1. V.: „Rechtsgeschichtt. Ueberblick". D 8.30: Engi. Dichter und Komponisten. Mstw.: Edeltraut Eiben Mav.), Fr. Kullmann (Rez.), Drcsd. Streichquartett. Elgai: Streichquartett. — Dickens: Die Verlobung au» „David Topper- steld". — Scott: Stücke sür Klavier. — Jerome: Das Pony. — Scott: Eindrücke von dem „Dschungel-Buch" von Kipling. — Hardn: Die verzögerte Trauung. — Scott: Stücke für Klavier- V 10.15: Walzermelodlen und moderne Tänze. . KSuigswusterbauscn. Montag, 11. Ott. 2.30: Hilde Weiacl: Gärungslose Früchtcverwertung. S 3: Stud.-Rat Friebel, Lektor Mann: Englisch für Anfänger. D 3.30: Dieselben: Engi. f. Fort- oeschri'trne. <2 4: Dr. Behrend: Die Durchführung des Arbeus- unterrichts m den höheren Schulen. S 4.30: Dr. Klopfer u. Rust» Künkei: Der 6jährige Fritz will nicht in di« Schul« g«hen. S 5: E. Rebermann: Schachlür Ansäng«r. S 6: o. Schorlemer-Lie er: Weinlese. S 6I0: Dipl.-Hande!sl:h:er Wieg und Katthain: Buch- iübrung s. Kleingewerbetreibende. S 7: Dr. Heinitz: Die Musik der Inder. S 7I0: Neg.-Rat Dr. Krammer: Di« religiös« Wie dergeburt der Deutschen.
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