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Frage und Antwort. Ein Ratgeber für jedermann. Vedingungcn für die Bcantwortaag von Anfragen. Der grißt« LE der Frage» «ad schriftlich keantwortet »erde», da ein Wdrnck aller Antworte» riumlich »inniglich ist. Leshair mag jede Snfraa« di« genaue Adresse de» Fr-aekeller» enthalt-». «no»?me Frage» »erde» grundiSzlich nicht ieantw-rtet. Antzerdem ist jeder Frag« «i» Ausweis, daß Fragesteller Bezieher unseres Blattes ist, so wie ei» PortoanteU von so Psa. beizasügen. Leide» mehrer« Fragen gestillt, i, sind ebensoviel Portoanteile, als Fragen ge stellt sind, mitzusenden. Im Brisslasten werden nur rein land wirtschaftliche Fragen behandelt; in Rechtsfrage» oder in An gelegenheiten, die sich nicht dem Rahmen unseres Blatter anvaffen, bw» Auskunft nicht erteilt werden Li« Schriftleituug. FraNr. 1. Lei meinem zweijährigen belgischen Stutsohlen hat sich in letzter Zeit an beiden Hinterfüßen auf dem Sprunggelenk eine Art Geschwulst gebildet, die sich ganz schwammig anfühlt. Ich fürchte, es könnte Piephacke werden. Was ist hiergegen zu tun? G. K. in U. Antwort: Es handelt sich bei Ihrem Fohlen höchstwahrscheinlich um Sprunggelenks gallen, die Sie vielleicht noch durch längere Massage mit zerteilenden Salben zum Schwinden bringen können. Sollte Ihnen das nicht gelingen, dann lasten Sie von Ihrem Tierarzt eine Chromo- pallin-Einspritzung machen. Vet. Frage Nr. 1. Meine Kuh gustet seit mehreren Jahren, jetzt stärker. Sie hat aber Appetit und ist sonst gut im Stande. Was ist zu tun? S. in B. Antwort: Da die Kuh nicht abgemagert ist, handelt es sich wahrscheinlich um einen chronischen Katarrh. Geben Sie etwas sunst- lnhes Karlsbader Salz aufs Futter, machen Sie Heusamenbähungen und reLen Sre außen Len Hals und die Luftröhre der Kuh abends mit möglichst warmem Oel ein. Das Tier vst vor Zug zu schützen und nicht kalt zu tranken. Diei Sonne!! Sollte sich Ler Zustand ver schlimmern, müßte von einem Tierarzt eine Untersuchung auf Tuberkulose vorgenommen werden. Dr. R. Frage Nr. 6. Meine Kuh bekommt im Sommer, im Winter jedoch nicht, immer mehrers kranke Stellen. Zuerst entsteht ein trockener Schorf, der schließlich platzt und «nert. Die Stellen sind fünfmarkstückgroß. Was ist hiergegen zu tun? T. in Z. Antwort: Handelt es sich um wunde Stellen infolge der Hitze oder durch Fliegen stiche, so sind diese mit essigsaurer Tonerde- Lösung zu waschen oder so lange Umschläge damit zu machen, bis die Eiterung aufhört. Dann sind Lie Wunden mit einem austrocknen den Pulver (Dermatol) zu bestreuen. Sind Dasseldeulen die Ursache, so drücke man die reifen Larven aus, bevor man die Tiere auf die Weide treibt. Vorbeugenderweise wende man sorgfältige Hautpflege an und reibe die Haut am Rumpf der Kühe mit einer Walnuß blätter-Abkochung an jedem Morgen vor dem Austreiben ein. Prakt. Tierarzt vr. R. Frage Nr. 4. Bei meiner Kuh ist das Milchsett sehr weich und läßt sich schwer ver buttern. Was ist hiergegen zu tun? L. Z. in N. Antwort: Das Nichtbuttecn der Milch ist meistens aus unbedeutende Ursachen zurück zuführen. Wahrscheinlich liegt ein Verdauungs leiden vor. Es ist infolgedessen zunächst die Anwendung von Abführmitteln, wie Glauber- oder Karlsbader Salz, zu empfehlen. Sodann hat eine Änderung der Fütterung einzutreten. Sehr empfehlenswert ist die Versicherung von Ölkuchen, da diese auf eine Festigung des Milch- fettes hinwirken. Auch sind Säuren, wie Essig mit Salz und verdünnte Salzsäure, mit Ersolg angewendet worden. Führt die Anwendung dieser Mittel zu keinem Ergebnis, so kann roher Alaun <8 g täglich dreimal ins Gesäss) an- gewendet werden. vr. Bn. Frage Nr. 5. Meine Kuh bekommt in jedem Frühjahr kleine Knoten in der Haut, an denen sie sich immer leckt. Die Knoten kommen nicht zum Durchbruch und verschwinden im Herbst von selber. Was ist hiergegen zu tun? P. S. in Q. Antwort: Ihre Kuh leidet wahrscheinlich mn Hitzausschlag oder der sogenannten Sommer- räuds. Diese besteht in einer schleichenden Ent zündung der Talgdrüsen und Haarbälge. Zwecks Behandlung ist ein öfteres Waschen mit lau warmem Seifenwaster notwendig. Falls sich die Knoten öffnen, ist ein Einreiben der wunden Stellen mit Schweinefett oorzunehmen. Schlägt diese Behandlung nicht an, so ist Fett mit grüner Seife oder Iodoformsalbe zum Einreiben zu benutzen. Auch Quecksilbersalbe kann angewendet werden. Die Seifenabwaschungen sind daneben kortzusetzen. r- -in Frage Nr. ». Mein hochträchtiges Schwein hat starke Lecksucht und sondert viel Speichel ab. Was ist.hier zu tun? I. E. 'n H Antwort: Beides sind Zeichen :iner fehlerhaften und vor allem zu mineralstossarmen Futterzusammensetzung. Es fehlt dem Futter wahrscheinlich an Eiweiß und Kalk. Zunächst, unterlassen Sie nicht, dem Tier zu jeder Mahlzeit einen Teelöfsel von Schlämmkreide zu geben und das Tier täglich hinauszulassen, damit es sich sonnen und erdige Massen aufnehmen kann, weil das zu seinem Gedeihen unbedingt gehört. Vr. Ws. Frage Nr. Mein 6 Monate altes Schwein, das bis dahin gut fraß und sich gut ent wickelte, leidet seit 4 Wochen an gelbem Tränen- luß. Welches Mittel ist hiergegen wohl an zuwenden? H. W. in H. Antwort: Die Augenerkrankung bei Ihrem Schwein kann verschiedener Natur sein. Zunächst kommt eine Entzündung der Bindehaut in Frage. Diese behandelt man durch kühlende Umschläge von kaltem Master. Ist die Erkrankung von hart näckiger Natur, so können Zinkvitriol und Kupfer- alaun in Wasser gelöst oder in Verbindung mit Flieder-, Kamille- und Fencheltes zur Anwendung kommen. Ein noch stärkeres Behandlungsmittel ist eine Lösung von Höllenstein in destilliertem Master. Es besteht auch dis Möglichkeit, daß Ihr Schwein an Tränensistel erkrankt ist. Diese Er krankung kommt zwar selten vor, läßt sich aber schwer behandeln. Als Behandlung kommen Ätzungen mit Höllenstein in Frage. vr. Bn. Frage Nr. 8. Meine beiden etwa zehn Wochen alten Schweine haben einen Haut ausschlag, und zwar am meisten am Bauch, an den Füßen und hinter den Ohren. Sie scheuern sich sehr häufig. Sonst sind die Schweine munter, nur sind sie durch das ständige Jucken unruhig. Die Fütterung besteht aus Ziegenmilch mit Wasser verdünnt, Kartosfeln und Gerstenmehl. Auch wird Brockmanns Futterkalk, Marke v, verab reicht. Worin beruht diese Erkrankung, und wie läßt sie sich bekämpfen? M. B. in L. Antwort: Ihre Ferkel leiden wahr scheinlich an dem sogenannten Ruß oder der Pechräude. Zur Bekämpfung ist ein peinliches Reinhalten des Stalles und gründliches Des- insizieren desselben erforderlich. Sodann können Waschungen mit desinfizierenden Mitteln, wie: Karbolöl, Iodoform- oder Jchtiolsalbe, Sublimat oder Lysollösung, erfolgen. vr. Bn. Frage Nr. 9. Wie füttere in) mein sechs Wochen altes Absatzferuel? K.L. inB. Antwort: Zunächst sollte ein Ferkel mindestens acht, besser noch zehn Wochen bei der Sau bleiben, denn die Muttermilch kann durch kein anderes Futter ersetzt werden. Mit drei Wochen beginnt die Beifütterung. Nie kann mit oder ohne Milch durchgeführt werden. Bei Milchfütterung gibt man diese dreimal täglich in süßem Zustande, ältere Tiere können auch saure Milch erhalten. Daneben erhalten die Ferkel in kleinem Tröge Gersten- öder Weizenschrot mit etwas Wasser zu einer krümeligen Masse angerührt, und zwar so viel, als sie fressen wollen. Hat man keine Milch, dann erhalten die Ferkel zunächst klares ! Trinkwasser und dann erst von folgender j Futtermischung so viel vorgesetzt, als sie fressen wollen. Die Mischung ist: 40 kg Gerstenschrot, 7 kg Fischmehl, 2,5 kg Trockenhefe und r/g kg Schlämmkreide. Das Futter erhalten die Ferkel in einem besonderen Raume, damit die Sau cs ihnen nicht fortfrißt. Bei dieser Fütterung werden die Ferkel mit zehn Wochen 17 bis , 18 kg schwer sein. Die ganze wettere Fütterung ! hier ausführlich zu schildern, dürfte zu weit führen. Sie ist auch ohne nähere Kenntnis j der dortigen Fmterverhäitnisse unmöglich. Lassen Sic sich umgehend von dem Berlage von F Neumann in NeuÄamm, Provinz j Brandenburg, die Schrift „Der kleine Schweine- Halter'' von Müller (Preis 1,20 Rmk.) trnL vielleicht auch noch die Schrift „Einträgliche Schweinehaltung" von vr. Weiß (Preis O,6l) HM) kommen. Beide werden Ihnen vollstäw- dige Anleitungen zur Zucht von Schweinen nach jeder Richtung hin bieten. vr. Ws. Frage Nr. 10. Von meinen neun Stück fünf Wochen alten Ferkeln, die gut entwickelt sind, lag gestern eins plötzlich tot im Stall. Ich brach es auf und fand die ganze Bauch- und Brusthöhle mit dickem, schwarzem Blut angefüllt. Herz und Lunge waren blutleer. Vor vier Wochen ging mir unter denselben Erscheinungen ein neun Wochen altes Ferkel ein. Was mag den Tod der Tiere verursacht haben? G. in Z. Antwort: Die Ferkel sind an innerer Verblutung eingegangen. Vielleicht sind sie getreten oder gestoßen worden. In eventuell wieder vorkommendem Falle lasten Sie den Kadaver im bakteriologischen Institut Ihrer Landwirtschaftskammer untersuchen. vr. R. Frage Nr. II. Meine Schäferhündin ist im Oktober v. I. geboren und sehr langsam gewachsen. Sie ist sehr mager, so daß die Hüftknochen heraus- stehen. Zu fressen gebe ich immer Kalbsknochen, Reis und Suppe. Seit einer Woche verliert sie sehr viel Haare. Was kann ich dagegen tun? Die Hündin ist sonst sehr wachsam und auch im übrigen recht munter. E. K. in N. Antwort: Sie brauchen sich nicht zu wundern, daß Ihre Hündin bei so ungenügendem Futter langsam wächst und stockmager ist. Der Hündin fehlt alle Tage nur ein Pfund Fleisch. Immer dieselbe Fütterung ist natürlich grund verkehrt, denn auch der Hund will mal Ab wechslung haben. Statt Reis und dünne Suppen geben Sie Hafermehlsuppen mit Hundekuchen oder Fischmehl. Vet. Frage Nr. 12. Gibt es ein Mittel, Vogel milben aus dem Taubenschlag zu vertreiben, ohne die Tauben beim Brüten zu stören? A. T. in A. Antwort: Ohne die Tauben bei der Brut zu stören, werden Sie die Milben nicht entfernen können. Sie müssen alles mit Kalkmilch, der Sie Cellokresol zusetzen, gründlich tünchen. Den Tauben selbst streichen Sie eine öprozentige Mordaxlösung unter die Federn aus die Haut. Kl. F ränge Nr. 13. Wäre es zweckmäßig ge wesen, in diesem Fahre ausgesäte Luzerne, die schon über cm halbes Meter hoch war, zu mähen? F. B. in R. Antwort: 2m Aussaatjahre kann Lu zerne, die sich besonders gut entwickelt hat, geschnitten werden (im vorliegenden Falle bei beginnender Blüte), aber so rechtzeitig, daß sie vor Winter noch gut ausschlagen kann. Darrn bilden die abgefrorenen oberirdischen Pflanzen- tesie einen wirksamen Schutz gegen bas Aus wintern. In den folgenden Jahren ist die Luzerne viel winterfester geworden, sie ver langt bann diesen Schutz nicht mehr in dem hohen Grabe, wie im ersten Fahre. Zu Futter zwecken wird die Luzerne stets bei beginnender Blüte geschnitten, denn dann leidet ihre Trieb kraft am wenigsten, und dann ist auch das Futter nicht holzig geworden. vr. Ws. Frage Nr. 14. Wie kann ich die Ackerdistel, welche sich aus meinem kleinen Ackerstück immer mehr ausbreitet, gänzlich ausrotten? O. K. in Z. Antwort: Ein chemisches Mittel zur Der- nichtung der Ackerdisteln gibt es nicht. Am besten ziehen Sie die Disteln im Frühjahr mit der Hand radikal aus. Ferner ist dafür zu sorgen, daß keine Pflanzen zur Blüte kommen, was durch Ausreißen, Hacken oder Mähen zu geschehen hat. Da jedoch von außerhalb jährlich neuer Samen zufliegt, muß man auch dauernd mit neuen Pflanzen rechnen. Rz. Frage Nr. IS. Nachdem meine Nelken Blütenstengel mit Knospen angesetzt hatten, ging eine nach der anderen ein, ohne zu blühen. Woran lag dies? B. in S. Antwort: Die Ursachen des Eingehens Ihrer Nelken können verschieden sein. Es können Maden oder Pilze aller Art rm Boden sein, auch können die Nelken an zu großer Nässe leiden. Bauen Sie di« neuen Nelken auf ein anderes Stück Land, welches Sie vorher tüchtig mit Aetzkalk gedüngt haben. Frischer Stalldung ist zu vermeiden. Die be fallenen Nelken sind zu verbrennen. Rz. Sille Buirntuuoc» au die Schristleuuua sind ZN richte» a» de» Verlag L, Neumann in Neudamm.