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Weiheritz-Zeitung Lageszeitung m- Anzeiger für DippoMswal-e, Schmieöeberg u.U 's Vezastp"iS: Mr «in«n Mvnat 2 Reichsmark c «i» Anträgen, einzeln« Rammern 15 Reichs pfennige. Gemeinde - Verbands - Girokonto s Rammer S. Fernsprecher: Amt vippolbtt- ' »add« Rr. H. Postscheckonto Dresden 12 Ss». AeSSsste Zeitung -es Bezirk« * Äisses BlaW rulhöN die amtlichen Bekanntmachungen -er Amtshauptmannschafl, -es AmlsgerlchtK «n- -es Sla-trats Zu Dippol-iswal-e RazelgenpE Die st Millimeter kreite Petttzeil« 2S Reichspfenntg«. «ingesaM and Reklamen V0 Reichspfennige. Veranlworllichk« Aedaklem: Selir Sehne. — Druck und Verlag: Earl Sehne ln Divooldiawalde. Nr. 222 Donnerstag, am 23. September 1926 ----- - »ir- > k" 92. Jahrgang Sonnabend, am 25. September 1926, vorm. 11 Uhr sollen in I Dippoldiswalde 1Oniversal-kalbaulomal-lDssclime I meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. <Z 1827/26 Bleterversammlung In der Reichskrone. Der Gerichtsvollzieher d«S Amtsgerichts Dippoldiswalde. Oertlichcs und Sa'chfisches. Dippoldiswalde. Mit dem Mondwechsel ayr Dienstag hat I auch das Welter gewechselt und einen mehr herbstlichen Charakter I angenommen. In vergangener Nacht und auch heute vormittag I gab es verschiedene Regenschauer, die vom Landwirt sicherlich s mit Freude begrüßt wurden. Die letzten sechs fast regenlosen Wochen haben den Boden recht auStrocknen lasten, so daß die Herbstbestellung sehr erschwert wird. Ein paar Regentage würden darum willkommen sein. — Groben Unfug verübten zurzeit noch Unbekannte in vergangener Nacht auf der Bahnhofstraße. An der Markise über Sem Schaufenster des Strubelschen Tischlerei-Geschäfts schnitten sie die fast neue Schnur ab und entfernten die Schrauben an den Führungsleisten. Dippoldiswalde. Gelegentlich der A.-H.-Tagung des A.-H.- Verbandes des Vereins „Glück zu!" wurde angeregt, für ältere Müller einen Sonderkursus an der Deutschen Müllerschule abzu- halkcn. Diese Anregung wurde von Gewerbe-Oberstudienrat Direktor Meller auf der Generalversammlung des Deutschen Müllerbundes weiter verfolgt und führte zu dem Ergebnis, daß für einen solchen Sonderkursus die Tage vom 20. bis 29. September festgesetzt wurden. Ein Programm wurde aufgestellt, wonach am Montag, 20. September, Wohnungszuweisung, abends Begrüßung stattfinden sollte. Für Dienstag bis Freitag waren Vorträge über neuere Müllereimaschinen, Mahlversahren, Mehlveredelungs verfahren usw., usw. vorgesehen, dann sollten Besichtigungen der Seckwerke in Sprcbih und Schmiedeberg, und einer automatischen Kleinmühle sich anschließen, der zwischenliegende Sonntag sollte einem Ausflug InS Erzgebirge dienen. Die Zett für den Sonder- Kursus kam heran und die Teilnehmer fanden sich ln recht statt licher Zahl ein; man spricht von 43, darunter auch eine Anzahl einstiger Besucher unserer Deutschen Müllerschule, die ihr Wissen noch erweitern wollten. Sie fanden nahezu nichts vor bereitet. Wohnung zu finden, war verhältnismäßig leicht, da die Müllerschule ihren Unterricht noch nicht ausgenommen hat; sonst aber sah es betrüblich aus. Direktor Meller weilte noch auf seiner Studienreise nach Ungarn und dem Banat, auch die anderen Herren waren noch meist auf der Urlaubsreife. Entgegenkommend und von den anwesenden Teilnehmern dankbar ausgenommen, sprang Or. Wagner ein und gab Stunden über Mikroskopie usw. Die „Begrüßung" fiel ganz aus. Darf man sich da wundern, wenn die Herren, die zu dem Kursus von weit her, selbst aus Steiermark, hierher gekommen sind, sehr ungehalten sind über ein solches Vor gehen und bittere Worte fanden und noch finden über die Deutsche Mllllerschule und die Stadt Dippoldiswalde als deren Besitzerin? Gewerbe-Oberstudienrak Direktor Meller als Leiter der Müller schule und als derjenige, der den Plan für den Sonderkursus ja auch ganz besonders förderte, hatte die unabweisbare Pflicht, seine Studienreise so einzurichten, daß er rechtzeitig in Dippoldiswalde wieder sintraf, daß auch bei „Paßschwierigkeilen" (unseres Er achtens können solche bei der Ausreise, nie bei der Einreise auf- treten) seine Anwesenheit in Dippoldiswalde bei Kursusbeginn gesichert war. Nach einem Telegramm Ist nun sein Eintreffen für Freitag nachmittag in Aussicht gestellt. Kostbare Zeit ist für die Kursusteilnehmer verloren gegangen. Denn wenn auch, um die Zeit bis mit Freitag auszufüllen, die Besichtigungen voraus- qenommen werden, so wird damit wenig gewonnen, weil bei den Besichtigungen" doch das Voraetragene vertieft werden sollte, was so nicht möglich ist. Aber noch ein zweites bedarf der Aufklärung. Wenn man ein Programm über den Sonderkursus aufstellte, mußten doch auch unbedingt die zu behandelnden Vortragsthemen, die für deren Behandlung zur Verfügung stehende Zeit aufgestellt und die Herren begrüßt werden, die diese Vorträge halten sollten, kurz, es mußte auch für jeden der Vortragstage eine ganz genaue Zeit- und Personen-Einteilung getroffen werden. Das ist aber offenbar auch nicht geschehen, denn sonst konnte von einem der Herren, der für Mehlveredelungsverfahren, Bäckerei usw. ganz besonders zuständig ist, nicht noch bei Ferienbeginn an der Müller schule im Bekanntenkreise geäußert werden, daß er misten möchte, wer die einzelnen Vorträge halten werde. Durch diesen so wenig vorbereiteten Kursus Ist nichts gewonnen, aber viel, sehr viel ver dorben worden, denn, wie schon gesagt, die Vorkommniste färben auch ab auf die Müllerschulc und bringen deren guten Ruf, den sie genoß, arg ins Wanken. Es wäre daher wohl nm Platze, wenn die Stadtverwaltung und insbesondere der Müllerschulausschuß sich mit diesen Vorkommnisten sehr eingehend beschäftigte und zur Rechenschaft zöge, wer dafür verantwortlich ist. — Die Meisterprüfung nach H 133 der Gewerbeordnung haben im Bezirke der Gewerbekammer Dresden bestanden vor der Prüfungskommission für Schlosser: Hans Büttner In Alten berg. Erich Opitz in Dippoldiswalde; für Schmiede: Reinhold Bellmann ln Oberfrauendorf; Georg Nobis In Dippoldiswalde, Martin Querner in Quohren; für Schuhmacher: Max Löwe, Schuhmacher und Schästemacher In Dippoldiswalde; für Tischler: Max Dümmler in Reinhardtsgrimma; für Uhr macher: Iohannes Gundelach, HanS deutsch, Albert Krauß in Glashütte; für Wagner und Stellmacher: Kurt Feist In Langenwolmsdorf, Karl Gebauer, Markin Rentsch In Radeberg; für Werkzeug-, Maschinen- und Kraftwage n- jchlosser sowie Zengschmiede: Otto Hänsgen In Dippol diswalde. — Gegen den Antrag einiger Sattler aus Ortschaften der Amtsgerichtsbezirke Altenberg und Lauenstein auf Aus scheidung dieser Bezirke aus dem Bereiche der Sattler-, Riemcr- und Tapezierer-Zwangs-Innung Dippoldiswalde zwecks Bildung einer eigenen ZmnngS-Innung In den beiden Amtsaerichtsbezirken erhob hie Gewerbekammer Bedenken, da die Zahl der In Frage i kommenden Berufsgenosten zur Bildung einer lebens- und leistungsfähigen Innung nicht ausreichen wird. — 3m Kammer bezirke Dresden bestehen zur Zeit 308 Handwerker-Innungen, und zwar 191 Zwangs-3nnungen und 117 freie 3nnungen. Davon sind 3 freie 3nnungen gegenwärtig in der Umwandlung In Zwangs sinnungen begriffen. Außerdem Ist die Errichtung von 3 ZwangS- sinnungen und 1 freien Innung beantragt. — Das Landesamk für Arbeitsvermittlung veröffentlicht über die Lage auf dem sächsischen Arbeltsmarkke für die Zeit vom 12. bis 18. September folgenden Bericht: Die Arbeiksmarkklags zeigte daS gleiche Bild wie in den Vorwochen. In fast allen Berufsgruppen und Industriezweigen herrschte weiterhin Ueber angebot an Arbeitskräften, während sich die Nachfrage größtenteils auf Fachkräfte erstreckte. — Aus PreßnIh im Erzgebirge wird berichtet: Ein Jäger überraschte beim Färberteich in Vreßnltz am roten Bache eine Bisamratte und erlegte sie. Im seinen Augenblick kam eine zweite Bisamratte aus dem Master und sprang dem Jäger an die Brust, wo sie sich festbiß. Der Jäger schleuderte das bissige Tier von sich, konnte aher nicht verhindern, daß es wieder den Teich erreichte und verschwand. — Der Erzgebirgsverein, der zirka 30 000 Mitglieder zählt, hält vom 25. bis 27. September in Penig seine diesjährige Äb- geordnetenversammlung ab; u: a. wird ein Vortrag von Studienrat vr. Herberger—Zwickau: „Ueber den Werk der Familienforschung für die Geschichte der Heimat" geboten. Ruppendorf. Am 26. September vollenden sich 25 Jahre, daß Fleischermeister Mar Schütze sein Geschäft eröffnete. Frauenstein. Am Montag besichtigten die Forstbeamlen der mittleren Laufbahn aus den Forstbezirken Grillenburg und Bären sels mit den Forstämtern Tharandt, Spechtshausen, Grillenburg, Mendlschcarsdorf, Altenberg, Bärensels, Bienenmühle und Frauenstein das Revier des Forfiamtes Frauenstein. Die Be sichtigung begann früh */,9 Uhr Im Nassauer Wald und endete gegen 2 Uhr in Frauenstein. Kreischa. In der am Dienstag Im Erbgericht abgehaltenen Versammlung des Grund- und Hausbesitzervereins gab der Vor sitzende einen Bericht über die am 5. September in Dresden stakt- gefundene Bezirks-Delegierten-Versammlung und erläuterte neben einigen Hypotheken- und Mietersachen die neuen Grund- und Gewerbesteuergesehe. Alsdann beschäftigte man sich mit der be vorstehenden Landtags- und Gemeindeverordnetenwahl. Man will versuchen, mit dem Landbund, Gewerbeverein und Beamkenkarkell eine gemeinsame bürgerliche Liste aufzustellen. Dresden. Wie bekannt gegeben wird, werden sowohl dis Iubiläums-Gartenbau-Ausstellung wie auch die Internationale Kunstausstellung am Montag, den 11. Oktober, abends, endgültig geschlossen werden. Dresden. Festgenommen wurde ein 22 jähriger Landstreicher, der bei seinen Bettelfahrten ln Vorstadt Bühlau äußerst dreist aus getreten ist. In verschiedenen Fällen, in denen ihm eine Unter- ikühung nicht zuteil wurde, zog er einen Dolch aus der Tasche und bedrohte damit die ihn abweisenden Frauen. In einem Falle entwendete er die im Briefkasten steckende Zeitung. Die ihm nacheilend« Eigentümerin hielt er mit seinem Dolch von sich ab. Dresden. Der Rat stimmte in einer Gesamtratssihung einer Vorlage deS Stiftsamts über die Zusammenlegung der drei Alters heime Gantz-, Duckwitz- und Hohenthalheim in einen Neubau an der Industriestraße Im Stadtteil Trachau zu und genehmigte die hierfür vom Hochbauamte bearbeitete Planung, die in ihrer vollen Ausführung einen Bauaufwand von 1'/- Millionen Mark er fordern wird. Durch den Ausbau des Skraßenbahnhofes an der Maltherstrahe wird die weitere Benutzung des Hohenthalhauses als Altersheim beeinträchtigt. Ebenso ist seit langem die ander weite Unterbringung der im Stadtinnern gelegenen beiden anderen Altersheime und ihre Zusammenlegung aus wirtschaftlichen Gründen dringend erwünscht. Vor allem aber Ist zu erstreben, weitere Wohnungen dem Mohnungsmarkke zuzuführen. Vorerst sollen von der In offener Bauweise von großem Garten umgeben geplanten Anlage 5 Pavillons zur Unterbringung der Heiminsassen und daS an der Industriestraße gelegene Wirtschaftsgebäude er richtet werden. Die Deckung der Baukosten erfolgt aus dem Preise, den die Straßenbahn für das Hohenthalhaus und das Grundstück der Duckwihstiftung (Verwendung als Verwaltungs gebäude und zum Einbau von Slraßenbahnerwohnnngen) zahlt, sowie aus den Ueberschüssen der l)r. Güntzschen Stiftung, von denen ein Teil hierfür bereits seit dem Jahre 1924 bereitgestellt ist. Die jetzt vom Güntzheim benutzten Räume im städtischen Grund stück, Große Plauensche Straße 17/19 sollen Im Erdgeschoß zu Verwaltungszwecken verwendet und In den übrigen Geschossen sollen Wohnungen eingebaut werden. Im ganzen werden neben Verwaltungsräumen 70 Wohnungen gewonnen. — Am vergangenen Mittwoch wurden Im GewerbehauSsaale In Dresden die sächsischen Polizeimclsterschafken Im Ringen. Boxen und Imjitsu ausgelragen. Dabei erhielt Im Boxkampf ein Leipziger Polizeiwachtmeister von seinem Gegner einen so heftigen Schlag, daß er sich eine Gehirnerschütterung zuzog, an deren Folgen er jetzt im Krankenhaus« verstorben ist. — Dem langjährigen hochverdienten ersten Vorsitzenden des Sächsischen Elbgausängerbundes, „Vater Leibern", Loschwitz, ist vom Deutschen Sängerbund anläßlich seines 78. Geburtstages der erste Ehrenbrief deS Deutschen Sängerbundes überreicht worden. Leipzig. Am Mittwoch früh entstand In der Korksteinplatken- und Wärmeschutzmnssefabrik von Richard Skmnvf in Leipzig-Mag- witz ein Brand, dem der größte Teil der Fabrikränm« zum Opfer fiel. Fast die gesamte maschinelle Einrichtung wurde vernichtet. Der Schaden ist beträchtlich. Die Enlskehnngsursache Ist noch nicht bekannt. Trebsen (Mulde). Auf dem Roßmarkt gerieten einige Händler — wahrscheinlich Infolge zu reichlichen Alkoholgennsses — einander in die Haare und schlugen sich blutig. Einer fuhr im rasenden Tempo — unbekümmert um die Menschenmenge — über den Marktplatz, die Menge fluchtartig auseinandertreibend. Dabei streifte er eine Marktbude, die zusammenbrach, die Besitzerin imker sich begrabend, die erhebliche Quetschungen davonkrua. Ilm sie vor der empörten Menge zu schützen, wurden zwei Händler in Schutzhaft genommen. Grimma. In der letzten Skadkverordnekensihung wurde die Amtsniederlegung des Stadtraks Strauß (kommunistische Partei) genehmigt. Strauß gab als Grund seiner Amtsniederlegung Weg zug von Grimma an. Es lag jedoch auch ein Schreiben seiner Partei vor, in dem festgestellt wird, daß Strauß zur Niederlegung seines Mandats aufgefordert worden sei und er nicht mehr im Namen der Partei sprechen dürfe. Strauß Ist aus der kommu nistischen Partei ausgeschlossen worden, well er Gewerkschasts- gelder sich angeeignet hatte. Borna. An einem Straßenübergange der Eisenbahnstrecka zwischen hier und Neukirchen öffnete am Dienstag der Führer eines Leiterwagens die bereits geschlossene Schranke, um noch vor dem Zuge über das Gleis zu kommen. In demselben Augen blick aber fuhr der infolge des Nebels nicht sichtbar gewesene Zug durch und zermalmte den Magen. Der Führer und die Pferde blieben unverletzt. Marienberg. Die seil mehreren Wochen anhaltende schöne und warme Witterung hat in den hiesigen Wäldern sehr viel Pilze hervorgebracht. Sehr oft werden die wohlschmeckenden Hirsch-, Butter- und Maronenpilze gefunden, während die vielbegehrken Steinpilze immer seltener werden. Die heißen Tage haben aber auch wesentlich zur Vermehrung der gefährlichen Kreuzotter bei- gekragen. Gap ost bringen Walobesucher getötete Kreuzottern mil heim. Lhemnitz. In der Vorstadt Ebersdorf gerieten 2 Lehrlinge in Streit, wobei ein 16jähriger Tischlerlehrling ein Luftgewehr ergriff und mehrmals auf seinen Gegner abdrückte. Er verletzte diesen nicht unerheblich mehrfach im Gesicht und Im Rücken. Die Waffe wurde von der herdeigerufenen Polizei beschlagnahmt. Oberlungwitz. Die Gemeinden Oberlungwitz, Gersdorf und Hehensteln-Ernstthal wollen sich zu einer losen Arbeitsgemein schaft zusammenschliehen, um grundsätzlich zur Frage der Errich tung einer Gesamtkläranlage für die drei Gemeinden Stellung zu nehmen. Niederwiesa. Sonntag abend, kurz vor acht Uhr, überfuhr ein durchfahrendes Personenauto einen spazierengehenden Arbeiter In den 40er Zähren. Nachdem der Leichtverletzte mit Hilfe seiner Angehörigen sich unter dem Auto hervorgearbeiket hatte, fuhr der Kraftwagen mit abgeblendeken Lichtern unerkannt davon. Gersdorf. Mittwoch, kurz nach Mitternacht, verlor der orks- unkundiae Chemnitzer Motorradfahrer Hofmann mit einem Sozius in der Kurve bei der Gastwirtschaft „Zum grünen Tal" -le Herr schaft über seine Maschine; er fuhr so heftig gegen das eiserne Brückengeländer an, daß eS glatt durchbrochen wurde und das Motorrad mehrere Meter tief in den Lungwihbach abstürzke. Hof mann wurde schwer verletzt aus dem Bache gezogen und in das Chemnitzer Krankenhaus gebracht. Der Beifahrer hat nur leichte Verletzungen erlitten. Das Motorrad ist vollständig zertrümmert. Meerane. Ein junger Bursche unternahm am Montag auf offener Straße einen Selbstmordversuch, indem er sich Schnitte an den Pulsadern beibrachte. Als ihm Passanten zur Hilfe eilen wollten und die Polizei herbeiriefen, ergriff der Bursche die Flucht, so daß seine Personalien nicht festgestellt werden konnten. Schneeberg. Wegen Verdachts der Brandstiftung wurde der Fabrikarbeiter Ernst Otto Meiß verhaftet, der In dem Hause des Schneidermeister Franz Böhm wohnt, das am Sonnlag nachmittag durch einen Brand heimgesucht wurde. Thum. Die Stadtverordneten genehmigten die Abtretung eines 700—800 Quadratmeter großen Geländes hinter dem Strin- bruch zur Errichtung eines Kinderheimes durch die Schwestern schaft des Zungdeutschen Ordens. Plauen. Der Kraftwagenführer eines Bergwerksbesihers, ein sonst zuverlässiger Mann, lieh sich am zweiten Kirmestage in Wiedersberg verleiten, auf einem aus Plauen stammenden Auto eine Schwarzfahrt zu machen. Dabei griff ihn der Veranstalter der Fahrt In das Steuerrad. Das Auto rannte mit voller Wucht an eine Schuhschranke und wurde völlig zertrümmert. Die In sassen kamen mit verhältnismäßig geringen Verletzungen davon. Arnsdorf. Am 1. Oktober vollendet sich ein Zeitraum von 55 Zähren, daß die Bahnlinie Kamenz—Pulsnitz—Arnsdorf dem öffentlichen Verkehr übergeben wurde. Bis zum 15. Oktober 1875 lief die Bahnlinie im großen Bogen an Arnsdorf vorbei und mündete oberhalb der Kleinwolmsdorfer Eisenbahnbrücke in die Bahnstrecke Görlitz—Dresden. Noch heute liegen dort auf einer Strecke oon fast 1 Kilometer die Schienen, auf denen ständig Reservewagen zu stehen kommen. Ausgangspunkt der Bahn nach Kamenz war damals Radeberg. Erst ab 15. Oktober 1875 bei Eröffnung deS heutigen Bahnhofes Arnsdorf und nach Voll endung der Bahnlinie Pirna—Arnsdorf wurde dieser Ausgangs punkt. — Der erste Spatenstich zur Bahn Radeberg—Puls nitz—Kamenz wurde am 29. April 1869, früh 5 Uhr gemacht, und zwar unter Böllerschleßeu und unter Musik. Löbau. In den Morgenstunden des Dienstags ist In der Um gebung Löbaus In feuchten Niederungen der erste Reif beobachtet worden. Der Typhus in Hannover. — 1729 Erkrankte, 93 Todesfälle. Hannover, 22. 9. Im Laufe des heutigen Tages sind 31 Neu- elnliefcrunaen von TyphnSkranken erfolgt. Von den bisher wegen Typhusverdacht In den Krankenhäusern befindlichen Personen sind 18 entlassen worden. Die Zahl der heute abend in den Kranken häusern befindlichen Kranken beträgt mithin 1729. Die Zahl der bis Heuke abend zu verzeichnenden Todesfälle beträgt 93. Seit heute Vormittag sind 5 neue Todesfälle zu verzeichnen. Zn der Stadt find heule noch zwei neue öffentliche Impfstellen eingerichtet worden. Nach dem augenblicklichen ruhigen Verlauf der Krankheit ist damit zu rechnen, daß die inzwischen schon geräumten und zu Hilfskrankenhäusern eingerichteten Schulen kaum noch für eine Belegung In Frage kommen. Es ist nach Auskunft von amtlicher Seite anzunehmen, daß bereits in diesen Tagen die Höchstzahl der Erkrankungen erreicht sein wird. Typhus ln Miami. Berlin, 22. 9. Bas Achluhrabendblalt gibt eine amerikanisch« Agenturmeldung wieder, wonach in Miami unter den Ueber- lebenden der Sturmkatastrophe eine Typhusepidemie ausgebrochen ist. DaS Hauptquartier des Roten Kreuzes in Washington hak sofort 20 MO Dosen Impfstoff mit Flugzeugen dorthin gesandt.