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Konsuls in Genf eine Note der spanischen Regierung, in der offiziell mitgcteilt toird, datz Spanien sich nach R-lauf der zweijährigen Kündigungsfrist aus dem Völkerbünde zurÄckzIehcn »verd«. Die Note ist sSmt« liche« Mitglieder« des Völkerbundes -«gestellt worden. Die spanische Regierung spricht in der Note ferner ihren Dank für die vielfachen Sympathiekundgebungen des Bölkcrbundsratcs und der Vollversammlung aus »ud wünscht dem Völkerbünde weiteres Gedeihen. Trotz aller Sympathiekundgebungen der Delegier« ten in Gens, trotz aller Beteuerungen der Freundschaft der Mächte für Spanien, ist eS nicht gelungen, Spanien als Mitglied des Völkerbundes zu halten. Für Deutsch-« land ist dieses Ergebnis nicht angenehm, schon deswegen nicht, weil zeitlich der Eintritt Deutschlands und der Verzicht Spaniens beinahe zusammenfallen. Die eigent lichen Gründe, die Spanien zu diesem Entschluß be wogen haben, sind ja bekannt. Es war das Verlangen Spaniens nach einem ständigen Ratssitz. Aber vielleicht noch mehr war es die Enttäuschung darüber, daß man seinen Wünschen in bezug auf Tanger nicht cntgegengekvmmen ist. Spanien wird mit dieser ent scheidenden Note das letzte Wort im Tangerproblem noch nicht gesprochen haben. Gerade dieser Rückzug aus dem Völkerbund läßt ahnen, daß Tanger den Mäch ten noch eine harte Nuß zu knacken geben wird. * Schweden verzichtet auf den Ratssitz. Das „Journal de Geneve" meldet, daß die schwe dischen Delegierten haben wissen lassen, Schweden werde bei der Wahl für den Völkerbundsrat diesmal nicht kandidieren. Schluß des Kölner Parteitags. Die Frage des NeichSschulgesetzes. Zum Abschluß der Deutschnationalen Parteitagung in Köln sprachen Neichstagsabgeordneter Schultze-Frank furt und Graf Merveldt über die Frage des Reichs schulgesetzes. Der Vorsitzende, Abgeordneter Wall raf, faßte die Ausführungen dahin zusammen, daß das christliche Schulgesetz notwendig sei, wie das täg liche Brot. Dem Zentrum rief er zu, die Bahn für das christliche Schulgesetz sei frei, falls es ehrlich ohne Rücksicht auf die Sozialdemokratie mit den Deutschnatio- nalen diesen Weg gehen wolle. Der Parteitag nahm dann noch einstimmig eine Entschließung an, die die Erhaltung des Berufsbeamtentums frr^e t. In seinem Schlußwort ging Graf Westarp auch auf den Eintritt Deutschlands in den VoLk^rbund ein. Die Deutschnationalen seien nicht in der Lage, aus diesem Ergebnis den Schluß zu ziehen, daß eine bessere Zeit sür Deutschland kommen werde. Dazu werde gehören, daß Deutschland sich auf seine eigene Kraft uno seinen eigenen festen Willen besinne und daß unser Volk endlich lerne, daß nichts und niemand in der Welt ihm helfen werde, wenn es nicht selbst den Entschluß und die Kraft finde, sich seine Freiheit wie derzuholen. Mit dem gemeinsamen Gesang des Deutsch landliedes und einem stürmisch ausgebrachten Hoch auf den Parteivorsitzenden sand der Parteitag seinen Ab schluß. Im Messegebäude fand eine stark besuchte öffent liche Kundgebung statt, in der Staatsminister a. D. Wallraf über die Politik sprach. Er verlangte keine l einseitige Bindung, sondern Versuch des ALSgletchS ; nach allen Seiten, auch nach Frankreich hin. Mehr i noch als auf die Vergangenheit gelte es auf ote Zukunft > zu schauen. Die Wahrung des konfessionellen Friedens ! bleibe eine Vorbedingung des deutschen Ausstiegs. Der schlimmste Feind Deutschlands sei die innere i Zwietracht. Der Uederspannung des Parteigedankens j lasse sich begegnen» wenn entsprechend dem Mahnruf v. Gayl-Aarres die Nachbarparteien über dem getrenn ten Marschieren die Gemeinschaft der Grundgedanken i »uiv das vereint« Schlagen nicht vergessen. ! — Aus Stadt und Land. ** Berlin ermäßigt die Bergnügnitgssteiier. Der Steuerausschuß der Berliner Stadtverordnetenver sammlung hat die Lustbarkeitssteucr für SPrechthenter. ermäßigt, mit Rücksicht auf das vorhandene Defizit frei lich nur von 10 auf 8 v. H. Die Vergnügungssteuer für die Lichtspieltheater ist mit 15, 12Vr und 10 v. H. festgesetzt worden. " Das Gewissen. Auf nicht alltägliche Art lie ferte sich in Berlin ein Betrüger in die Hände der Kriminalbehörde. Der Fahndungsinspektion ging eine Postkarte mit der Unterschrift „Leo Blankenstein" zu, worauf der Absender mitteilte, er habe wiederholt Geld veruntreut. Gewissensbisse ließen ihm nun keine Ruhe mehr. Er wage es aber nicht, selbst zur Polizei zu gehen, erwarte diese vielmehr im Wartesaale des Pots damer Bahnhofs. Die Fahndungsinspcktion stellte fest, daß ein Bücherrevisor Leo Blankenstein, ein Mann von 35 Jahren, von Hamburg aus wegen Unterschla gung tatsächlich seit langem gesucht wurde. Beamte begaben sich nach dem Bahnhof und fanden Blankenstein aus den Reisenden, die sich im Wartesaal aufhielten, bald heraus. Der Betrüger wurde wunschgemäß ver haftet. * Aus Augst vor eiuem Gcrichtstermin erhängt. Eine Frau in Schmachtenhagen bei Oranienburg war vor einiger Zeit zusammen mit ihrem Ehemann unter Mordverdacht verhaftet worden. Während der Ehemann bei seiner Vernehmung zugeben mußte, vor drei Jahren den Kolonisten Jansen wegen Streitigkeiten hinterrücks erschossen zu haben, wurde die Frau we- gen Begünstigung und Mitwisserschaft ebenfalls in Haft ! genommen, nach einiger Zeit aber wieder freigelassen, ! da kein Fluchtverdacht vorlag. In nächster Zeit sollte ( nun die Gerichtsverhandlung stattfinden. Wahrschein- lich aus Angst vor dem Termin hat sich die Frau jetzt durch Erhängen das Leben genommen. i " Du darfst nicht heiraten! Vom städtischen Woh nungsamt in Waldenburg (Schlesien) wird an Hei ratslustige ein vervielfältigtes Schreiben versandt, das , folgenden Wortlaut hat: „Obgleich wir bereits wieder- : holt öffentlich Ehelustige gewarnt haben zu heiraten, bevor sie eine Wohnung haben, möchten wir Sie hier- f mit noch besonders aufmerksam machen, daß nach dem heutigen Stande des Wohnungsmarktes die Zuweisung ' einer Familienwohnung an Sie voraussichtlich vor etwa acht bis zehn Jahren nicht möglich sein wird. Wir s mochten Sie daher schon heute bitten, nicht das Woh- j nungsamt dafür verantwortlich zu machen, wenw Ihre i : Wohnungsverhültnisse einmal unhaltbar werden soll- ! ten. — Wir haben Sie jedenfalls rechtzeitig auf die.! ! Schwierigkeiten aufmerksam gemacht, denen Sie durch Ihre Verheiratung hinsichtlich der Wohnung entgegen gehen." — Ein bezeichnendes Schlaglicht auf die heu tige Wohnungsmisere! Ob aber das Schriftstück bet jedem Heiratslustigen die gewünschte Wirkung aus übt? .... — In der Memeler Güterbetrugsafsttr« ist in Berlin eine neue Verhaftung erfolgt. Krotoschiner belastete im Verlauf seiner Aussagen einen Kaufmann Philipp Wüstenei und einen 48 Jahre alten Slmandus Edler so stark, daß die Kriminalpolizei auch deren Festnahme beschlost Während Wüstenei festgenommen werden konnte, ist Edler vor einigen Tagen bereits nach London entflohen. Ein Teil der nach Reval verscho benen Güter konnte beschlagnahmt werden, sodaß also sachliche Werte sichergestellt sind. " Autounglück bei Lorch. Infolge Versagens der Steuerung geriet auf der Rhelnuferstraße Lorch — Ahmannshausen ein Personenkraftwagen ins Schleu dern, stürzte die etwa vier Meter hohe Böschung hinab in den Rhein, wobei er sich überschlug und mit den Rädern nach oben zu liegen kam. Den drei Insassen gelang es nur unter Aufbietung aller Kräfte, sich noch rechtzeitig zu retten. Der Kraftwagen selbst sst schwer beschädigt. Berlin Welle 501, 571. — Stettin Well, 241. Dienstag, 14. September. 3.00—3.30: Spanisch. 4 3.30—4.00: Berufsschuldir. Fender: Die notwendige Staatshilfe znr Stärkung der nationalen Ar beitskraft. 4- 4.00—4.30: Studiendir. Dr. Brönse: Nieder deutsche dramatische Dichtung. 4- 4.30—5.00: Mitteilungen des ZcMralinstitules. 4 5.00—5.30: Chefredakteurin M. Clorer: Was soll die Jugend von der Herbstinode an"7hmcn? Ab 7.30 Übertragung ans Berlin. Königswusterhaufcn Welle 1300 Dienstag, 14. September. 12.00: Die Viertelstunde für den Landwirt. * 4.30-6 00: Nachmittagskonzert der Berliner Funkkapclle. Leitung: Kon zertmeister Ferdy Kauffman. — Anschließend: Ratschläge fürs Haus. — Theater- und Filmdienst, 4 6.30: Stunde mit Buchern: Ricarda Huch, Walter v. Molo, Hans Heyck, Walter v. Hollander, Peter Purzelbaum, Alex. Moszkowski, Gertrud v. Wenckstein. 4« 7.00: Dr. Phil. E. Cohn-Wiener: Eine Reise im Herzen Asiens (1. Teil). * 7.30: Einführung zu der Operette am 15. September. 1- 7.55: Kriminalkommissar Dr. Bartsch: Das Kind als Zeuge. H 8.30: Die deutsche Er zählung. 1. Abend: Th. Fontane. 1. Einleitende Worte: Dr. Roland Schacht, 2. Aus Fontanes Werken: Arthur Krauß- neck. * 9.00: Heiterer Abend. Mitwirkcnde: Robert Kothe Lies Engelhardt, Stefan Balla (Bariton) mit Zigenncrmusik' Edith Diosy (Sopran) mit Zigeunermusik. Stettin Welle 241 bringt das gesamte Berliner Programm. Nunvsnuk Leipzig (Weite 482», Dresden «Welle 2K4) Dienstag, 14. Sept. 3: (Deutsche Welle): L. M. Alfieri und Frl. van Eniersn: Spanisch. D 4: Leseproben aus Neuerscheinungen auf dem Büchermarkt. G 4.30 und 5.30: Konzert des Leipz. Nundsunkorch. D 6.30: Dr.-Ing. Riedel-Dresden: 3. Vortrag: Probleme neuzeitlicher Jndustriearbeit. G 7: Regierungsrat a. D. Dr. Else Ulich-Beil: Luise Otto-Peter und die Gründung des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins. D 7.45: „Gebildete Menschen" Volksstack von Victor Leon. Pers.: Dr. ir. Müller: W. Pilh,- Marie, seine Frau: Else Weinert: deren Kinder: Hermann, stud. phil.: Fr. Kullmann, Cäcilie: Mathilde Heerdt. Josefine: Dora Hagem Emma: Helene Heinrich: Kommerzienrat Müller, Gemeinde rat, Großindustrieller: L. Blumau: Fritz, s. Sohn: N. Bramante: Prof. Dirnbacher. Bildhauer: W. Leopold: Joh. Lohr, Bildhauer: E. Mühlberg: Mucius, Musiklehrer: C. Zimmermann: Frank. Prokurist bei Ad. Müller: v. Tschirschnitz: Amtsdiener: Dienst mädchen bei Müller. Ort: Wien. Zeit: Um die Jahrhundert wende, an einem Tage. Der erste und letzte Akt spielen in der einfach eingerichteten Wohnung bei Dr. Müller: der zweite Akt im reich möblierten Büro des Fabrikchefs Müller. Feuer am Marddol. (LS. ssarlsetziML) Viertes Kapitel. s l Bericht Stratows. : An den Volkskommissar des Äußern in Moskau. ' Platinia, den 3. Mai. § Die bereits in meinem letzten Bericht erwähnten An zeichen, daß die Deutschen sich immer mehr von uns eman- ; zipieren, haben sich wiederum vermehrt. Die Übernahme von fünfzig Prozent des Aktienkapi tals in amerikanische Hände, die ich seinerzeit vergebens zu verhindern suchte, war der Beginn dieser Aktion. Seit her ging man systematisch daran, den ganzen Nachschub von Nova Thule auf Amerika zu basieren. Aus technischen j Gründen ließ sich hiergegen kaum etwas entwenden, denn Nome, der neu gewählte Hauptnachschubsort, befindet sich s um fast die Hälfte näher an Nova Thule als Archangelsk, i Für die Verlegung der Uralsker Flugzeugfabrik nach f Nova Thule dagegen konnten mir keine stichhaltigen Gründe vorgebracht werden. Vis zur vollständigen Ein richtung der Fabrik in Ferreata vergehen noch Monate, ganz davon abgesehen, daß das Rohmaterial bisher auch nur zum kleinsten Teile in Nova Thule hergestellt zu wer den vermag. Am bedenklichsten aber ist die vor einigen Monaten erfolgte Aufstellung einer rein deutschen Schutztrnppe, die bereits 1500 Mann stark ist. Es handelt sich um lauter vorzüglich ausgebildete Soldaten, meist ehemalige Unter- offizicre und Offiziere. Ihre militärischen Übungen i ehmen zwei Stunden des Tages in Anspruch. In der « origen Zeit sind sic als Arbeiter oder Angestellte tätig. Diesen brillanten Leuten gegenüber ist unsere russische Schutztruppe, die auf meine dringliche Forderung hin in gleicher Stärke gebildet wurde, stark unterlegen. Augenblicklich liegt die Lage so, daß Nova Thule im stande ist, sich jederzeit ohne uns weiter behelfen zu können. Dadurch besteht natürlich ein nicht zn unterschätzender An trieb sür die deutschen Führer, sich eines Tages völlig unserem Einftuß zu entziehen, falls es ihnen ans irgend einem Grunde vorteilhaft erscheinen sollte. Da unser Bc- st'ebcn aber daraus gerichtet ist, das wirtschaftlich nucud- l ch wichtige Nordland früher oder später Rußland auzu- gliedcrn, so muß der überwältigende deutsche Einfluß ge- brocheu werden. Unsere Stärke liegt darin, daß wir überraschend zu handeln vermögen, bevor der Gegner eine Ahnung hat. Die Offiziere der russifmcn Schutztruppe sind von mir in alles cingcweiht und behaupten, der Znverläsfigkcft ihrer Leute gewiß zu sein. Eiuen festen Plan für den beabsich- t gtcn Stgatsstreich habe ich nicht ansgearbeitet. Nur über das eine sind wir uns vollkommen klar, daß eine Schonung der deutschen Führer vollkommen verkehrt wäre. Min destens müssen Sanders, Nagel, Kersten, Günther und noch drei oder vier andere fallen. Die führerlos gewor dene Menge wird uns dann keinen erheblichen Widerstand mehr leisten. Als neuen Präsidenten lasse ich mich er wählen, worauf die allmähliche Einverleibung in den russischen Staat nur eine Frage der Zeit sein wird. Eine äußerst wichtige Hilfe besitze ich in meiner Frgu, die das Vertrauen der Deutschen, besonders des Präsi denten Sanders, gewonnen hat und uns vorzüglich mit Nachrichten bedient. Allerdings besaß ich die Vorsicht, ihr unsere Pläne wegen der Beseitigung der deutschen Führer nicht zu verraten. Sie glaubt, wir würden sie nur ge- fangeusetzeu und anderen Landes verweisen. Man muß mit dem Gefühlsleben nichtrussischer Frauen rechnen, die meist derartige unvermeidliche Gewaltakte verabscheuen. Ich schicke diesen Brief durch persönlichen Kurier und erbitte die Genehmigung der vorgeschlagenen Maßnahmen. Stratow. Telegramm Hagens an Sanders (chiffriert) Lier -siano oer Unternehmung gegen Nova Thule bot zu Anfang Mai etwa folgendes Bild: Das französische Operationsgeschwader, bestehend aus fünf Großen und drei Kleinen Kreuzern, drei Torpedo bootsdivisionen und 15 Transportschiffen, erreichte die Ge gend westlich Spitzbergen, die durch Einwirkung des Golf stroms bereits eisfrei ist. Die Schiffe sollen Einrichtungen für die Aufnahme von 20 Kampffliegergeschwadern be sitzen, was einer Anzahl von 240 Flugzeugen entspricht. Die neuen Flieger erhielten eine starke Seitenpanzerung, die sic vor allem znm Kampfe gegen andere Flieger befähigt. Das Unterteil dagegen soll weniger geschützt sein. Man beabsichtigt, den Kampf gegen die Flieger von Nova Thule in einer derartigen Höhe zu führen, daß die Einwirkung von Flugzeugabwehrbatterien nur geriugfügig sei« kann. Die Armierung besteht aus drei Maschinengewehre», die Vcsatznng aus je sechs Mann. Eine Anzahl schwerster Bomben wird mitgeftthrt. Die Entfernung von Spitz bergen nach Platinia beträgt kaum 1400 Kilometer, kann also in knapp sieben Stunden znrückgclcgt werden. Alle mitgeführten Flugzeuge solle» bereits »»unterbrochene Probeflüge von 20 Stunden geleistet haben. Zum Einüben der Flugzenggeschwader in den nörd lichen Breiten sind etwa 14 Tage vorgesehen. Es ist daher schon in der nächsten Zeit mit dem entscheidenden Angriff zu rechucn. Einzclue Erkuudungsflüge bis nach Platinia , werden der Hanptoperation wohl vorausgehcn. Ich nehme an, daß sie bereits erfolgt sind. Meine in« Auftrage von Nova Thule bei den Ver einigten Staaten unternommenen Schritte brachten, wie zn erwarten war, keine großen Erfolge. Washington be- gmigie ycy vanni, Frankreich darauf hinzuwetsen, daß die Aktien von Nova Thule zur Hälfte in amerikanischem Be ¬ sitz wären. Man würde daher Frankreich für jeden erlitte nen Schaden verantwortlich machen. Außerdem bot die Union eine Vermittlungsaktion an, die natürlich abge wiesen wurde. Frankreich erklärte, es würde das ameri kanische Privateigentum völlig unangetastet lassen und für etwaige Verluste aufkommen. Seine Aktion richte sich lediglich gegen die deutschen Führer in Nova Thule, für deren Gewalttat es Rechenschaft verlangen müsse. Augenblicklich verhandelt Amerika noch weiter, doch dringt bisher nichts darüber in die Öffentlichkeit. Wie ich immer voraussagte, bleiben wir also auf uus selbst ange wiesen. Ich hoffe, daß die brave Schutztruppe und der tüchtige Kersten ihr möglichstes tun werden. Glückauf! Hagen. Funkspruch vom Eiffelturm an Nova Thule. Paris, den 14. Mai. Die Negierung Frankreichs, die sich stets nur von den Geboten der Versöhnung und der Friedensbereitschaft leiten läßt, richtet an die Verwaltung von Nova Thule ein letztes Mahnwort. Sollte dieses unverdiente Zeichen der Großmut zurückgewiesen werden, dessen Veranlassung nicht nur in dem Bewußtsein einer unbesieglichcn Stärke, sondern vor allem in der Erkenntnis beruht, in erster Linie dem Fortschritt und der Zivilisation zu dienen, so sieht Frankreich sich zu seinen: größten Leidwesen gezwungen, an die Kraft der Waffen zu appellieren. Wir verlangen von Nova Thule nichts weiter als die Einsetzung einer französischen Kontrollkommission. Diese erhält das Recht, die Schadcncrsatzforderungen Frank reichs festznstcllen. Eine dann folgende Volksabstimmung soll über die weitere und endgültige Negierungsform des Landes beschließen. Ebenso wird sie die etwaige Anglie derung an eine Großmacht bestimmen. Alle wohlerwor benen Rechte Privater werden natürlich in vollsten« Matze beachtet. Wir lassen der Verwaltung von Nova Thule eine Frist von 24 Stunden, unsere gewiß loyalen Bedingungen an- zunchmen. Nach Ablauf dieser Zeit werden wir zu krie gerischen Maßnahmen übergehen, die den Charakter einer Strafexpedition gegen Piraten besitzen. Sie richten sich in keiner Weise gegen die arbeitende Bevölkerung, vor allem nicht gegen die Russen oder Amerikaner, die unseres beson deren Schutzes gewiß stud, souder« nur gegen die Gewalt haber des Landes. Daher erwarten wir auch von der friedliebenden Ar beiterschaft, daß sie in keiner Weise unsere notwendigen Kriegshandlungen zu beeinträchtige» sucht. Wer von un seren Truppen dabei betroffen wird, daß er feindliche Handlungen gegen französische Soldaten oder Flugzeuge unternimmt, verfällt den Kriegsgesctzen, nach denen in einem Lande, dessen Selbständigkeit nicht anerkannt sst, die Todesstrafe verhängt werden muß. Der Präsident von Frankreich.