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Weitzeritz Heilung ÄgesMung m» Anzeiger W DippsMswalöe« Schmieöeberg «.L : VezugtpreiS: FLr «Inen Monat 2 Reichtnmrk > mit Zotragen, einzelne Nummern 15 Reicht- z , -finnige. Gemeind« - Perbandt - Girokonto ß Aummer 4. Fernsprecher: Amt Dippoldit- !- c wald« Nr. S. Postscheckonto Nretden 12 8M, < AeöSefte Ze»«utt« -es BezlrkK Meles Blatt rnlhatt Sie amlltche« BekannlmachiMßM Kex Amlshauplmannfchast, -es Amtsgericht« A«K Kes Stadtrats Zu Dippolviswald« Anzelgenprettr Vie 42 Millimeter Kreit« Petlkzell« 2V Reichtpfvnntg«. Eingesandt und Reklamen SO Rvichtpfennlge. Verantwortlich« Redakteur: Settx Äedneo - Muck und Verlas: Tart Äeh«« in DivvotSiswatve. LÜS Donnerstag, am 9. Se^t mder 1926 Nr. 219 92 Jahrgang Sonnabend, am 11. September 1826, vormittags Uhr, sollen in Spechtritz 12 Werkzeugkasten mit Werkzeug, 1 kl., runder Tisch, 1 Schreibmaschinentisch, 7 Stühle, 1 Säge- spänosen, 1 alte Hobelbank, 3 alte Leimösen, 30 verschiedene Holzriemenscheiben, 1 Schränk- maschine, 2 Schleifsteine, 7 Vorgelege mit Lager- böcken, 9 Lagerböcke, 3 MinimaXapparate, 2 Stuhlpressen, 1 Posten hölzerne und eiserne Schraubzwingen, verschiedene alte Ledertreib riemen, 1 Schränkchen mit Fräsern, Hobelmesser, 1 Divan mit Ueberzug, 2 Sessel, Tische, Kommoden und Schränkchen u. a. m. meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Sammelort der Bieter In der Spechtritzmühle. H 1726. llei» Henicktsvollrlekei' der llmlrgenicklr Oippoldisumlde. Auf Blatt 314 des hiesigen Handelsregisters ist heute die Firma Grgo-Werk«, Geselllchaft mit beschränkter Haftung, die ihren Sih von Chemnitz nach Dippoldiswalde ver legt hat, und weiter eingetragen worden: Der Gesellschaftsver trag ist am 21. Juli 1821 geschlossen und am 10. und 17. No vember 1821, am 20. September 1823, am 29. April und am 2. Zull 1925 sowie am 26. Mal 1926 geändert worden. Gegenstand des Unternehmens der Gesellschaft lst die Fabrikatton von Zahn rädern, Oelpumpen und Präzisionsapparaten sowie der Handel mit solchen. Zur Erreichung dieses Zwecks Ist die Gesellschaft berechtigt, gleichartige oder ähnliche Unternehmen zu erwerben oder sich an solchen zu beteiligen oder deren Vertretung zu über nehmen. Das Stammkapital beträgt 15 000 A-M. Geschäfts führer der Gesellschaft sind: 1. der Fabrikdirektor OscarReißlg in Chemnitz-Hilbersdorf, 2. der Ingenieur ZohanneS Blanke in Ulberndorf. Zeder der Geschäftsführer ist berechtigt, die Ge sellschaft allein zu vertreten. 1 A Reg. 133/26. Amtsgericht Dippoldiswalde, am 4. September 1926. Sonnabend, am 11. September 1926, vorm. 11 Uhr sollen 1n Dippoldiswalde im Berskeigerungsraum des Amtsgerichtes z Unsben-SparlanLüge, 2 Knaben-linlebosen, i UNntepjoWe, l blaue Sllijosipe meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. H 1638.482.Z26. D«r Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Dippoldiswalde. Freitag, am 10. September von nachmittags 5 Uhr an E7 Verkauf von Rindfleisch OertltcheS rmd Sächsisches. Dippoldiswalde. Am 20. dS. Mts. ist ein Vierteljahr, das Probevierteljahr, vergangen, daß der Kraftwagen verkehr auf der Linie Dippoldiswalde—Edle Krone ausge nommen wurde. Um über die Wetterführung des Betriebes zu beraten und etwaige Wünsche vorzubringen, waren die Vertreter der Verbandsgemeinden auf Mittwoch vormittag nach dem hie sigen Ratssihungszimmer geladen worden. Soweit bisher be gannt, hat die Linie Zuschutz erfordert und zwar auf die Zett vom 20.—30. Juni 181,52 M. und aus den Monat Juli 684,66 M. Für August stehen die Betriebsergebnisse noch nicht fest. Nach der Berechnung der ersten Hälfte des Probevierteljahres würden die Gemeinden demnach mit der vollen Höhe der gezeichneten Garantiesumme in Anspruch genommen werden. Die Stadt Dip poldiswalde lehnt daher den Abschluß eines langfristigen Vertrags mit der Kraftverkehrs-Gesellschaft Freistaat Sachsen ab und wünscht ein weiteres Probevierteljahr. Dem schlossen sich auch die übrigen Verbandsgemeinden an. Dem wsiteren Vorschläge der Stadkvertretung Dippoldiswalde, den ersten Wagen erst um 6,04 stakt bisher 4,56 abzulassen, stimmte man jedoch nicht zu, da gerade dieser Wagen ab Ruppendorf autzerordentlich stark beseht sei, was bei einer Späterlegung nicht der Fall sein würde. Bürger meister Herrmann konnte daher auch die weitere Gewährung der Garantiesumme seiten der Stadt, die von der Genehmigung jenes Vorschlags abhängig gemacht wurde, nur unter Vorbehalt geben. Um zu sparen, sollen die Fahrten 12 ab Edle Krone nachm. 4,08 Ahr und 13 ab Ruppendorf nachm. 3 Ahr, die bisher nur sehr schwach benutzt wurden, in Zukunft wegfallen, dafür sollen Fahrten 16 ab Edle Krone 6,27 Uhr abends und 17 ab Ruppendorf 7,29 Ahr abends auch Sonntags verkehren. Ihr Wegfall hat sich an den lehtvergangenen Sonntagen recht störend bemerkbar gemacht. Seiten Höckendorfs wurde die Anterbringung des Kraftwagens I in der dortigen Brauerei vorgeschlagen, um die häufigen Leer- ! führten auf der Strecke Dippoldiswalde—Ruppendorf zu ver- i meiden. Es würde sich aber «in Umbau nölig machen, der etwa j 1800—2000 M. erfordert. Weil die Linie auch noch weiter als i Probelinle gilt, sah man vorläufig von Ausführung des Vor- : schlages ab. Während des Umbaues der Straße Höckendorf— I Edle Krone, die etwa Anfang Dezember beginnen wird, hofft man, ! den Betrieb dort ausrecht zu erhalten. Sollte bas jedoch nicht möglich sein, dank soll er auf der ganzen Linie eingestellt wer den. Endlich erklärte man noch sein Einverständnis, an den Kraftwagenlinienverband Dippoldiswalde für Mitbenutzung der Krastwagenhalle In Dippoldiswalde durch den Kraftwagen der Linie DippoldiSwalde—Edle Krone für das 2. Probe-Vierteljahr 100 M. Mieke zu zahlen, welcher Bekrag aus die Verbands- aemeinden umgelegk "werden soll. — Um 2 Ahr fand dann eine Verbandsversammlung des Kraflwagenlinienverbandes Dippoldis walde (Kraftwagenlinien nach Possen darf, Kreischa, Gläshtitke und Bienenmühle) stall. Bei Eröffnung stellte der Vorsitzende, Bürgermeister Herrmann—Dippoldiswalde, fest, datz von ben 19 VerbandSgemeindei) nur 10 Vertreter an wesend waren, zur Beschlußfähigkeit aber -/» anwesend sein müssen. Man beschloß, dennoch zu verhandeln und den Be schlüssen Giltigkeit zu geben, wenn nicht dagegen innerhalb einer Woche nach Zustellung der Prokokollabschrifl Einspruch erhoben wird. Zunächst stand auf der Tagesordnung Bekanntgabe der Betriebsergebnisse seit Wiederaufnahme des Kraftwagenverkehrs <20. 5. 25). Es war natürlich unmöglich das ganze Zahlenwerk vorzutragen, doch wurde betont, daß sich das Ergebnis in den letz ten Monaten immer günstiger gestaltet habe. Es betrug auf der Strecke Glashütte: Zuschuß Einnahme auf 1 km 163,63 M. 84 Pfg. 2,74 „ 103 „ 125,86 ,, 84 „ . Bienenmühle: Monat Zuschuß Einnahme auf 1 km Mai 406,-M. 71 Pfg. Zuni 395,— „ 73 „ Zuli 329,- „ 82 „ Kreischa: Monat Zuschuß Einnahme auf 1 km Mai 197,16 M. 8 Pfg. Zuni 201,15 „ 68 „ Zuli 189.54 „ 79 „ Postendorf: Zuschuß Einnahme auf 1 km 80,- M. 58 Pfg. 62,80 „ 86 „ Die Versammlung nahm hiervon Kenntnis und war einverstanden mit der bedingungslosen Aufnahme der Gemeinden Hirschbach, Lungkwitz und Kreischa in den Verband vorbehältlich der Zu stimmung der Gemeindeverordneten jener Gemeinden. Angeregt wurde die Frage weiterer Zugehörigkeit der Gemeinden Hänichen und Bannewitz, da die Linie Possendorf—Dresden jetzt einen eige nen Kraftwagenverband bildet. Bürgermeister Thomas—Banne witz hielt bei einem Ausscheiden seiner Gemeinde eine sinanzielle Auseinandersetzung wegen des Verbandsbesihes der Kraftwagen halle in Dippoldiswalde für geboten, trotzdem die Gemeinde Bannewitz bisher noch nicht einen Pfennig an den Verband ge leistet hat, erklärte dann aber weiter, daß Bannewitz zunächst nicht daran denke, auszuscheiden, irgendwelche Amlagen aber nicht zahlen werde. Da sich solche aber in nächster Zeit nötig machen, soll bei beiden Gemeinden angefragt werden, ob sie gewlllt sind, die Umlage zu zahlen, andernfalls ist man mit deren entschä- digungslosem Austritt aus dem Verbände einverstanden. Die Iahresrechnung 1825 schließt mit 7806 M. Aktiva, davon sind 700 M. Brandkastenwert der Krastwagenhalle: Passiva sind nicht vorhanden. Zu Rechnungsprüfern wurden Oberlehrer Günther— Reinholdshain und Bürgermeister Stöß—Frauenstein gewählt, die die Prüfung der Rechnung sofort vornahmen und später deren Richtigkeit bestätigten, worauf Entlastung erteilt wurde. Der Ver- bandsvorsihende verzichtete auf eine Entschädigung, der Kassierer Inspektor Schubert—Dippoldiswalde und der Schriftführer Ober verwaltungs-Sekretär Heine, wurden mit je 25 M. sür ihre um fangreiche Arbeit entschädigt. Auf eine Mitteilung der Kraft verkehrsgesellschaft hin, machte sich eine Reparatur der Wasser leitung in der Wagenhalle nötig, die für 20,50 M. der Dringlich keit wegen bereits ausgefllhrt wurde. Nötig ist weiter die Re paratur des Zementbodens bei den beiden Halleneinfahrten. Da für liegt ein Kostenvoranschlag der städtischen Bauverwaltung in Höhe von 585 M. vor, <72 Quadratmeter Fläche bei 15 Zen timeter Packlager und 10 Zentimeter Beton). Weiter entstehen noch Zimmerer-Arbeiten für 20 M. an den Türen. Man be willigte ersteren Betrag von 20,59 M. nachträglich, letzteren ohne weiteres und wünschte, vergleichsweise noch Angebote der Firmen Arthur Nitzsche und Dersch sür die Zementarbeiten einzuholen und mit Ausführung der Arbeiten den Billigsten zu betrauen. Die entstandenen und entstehenden Kosten werden in Umlage er hoben. Kenntnis genommen wurde, daß die Sparkasse Dippoldis walde das seinerzeitige Darlehn von 80 000 Papiermark auf 1030 Goldmark aufgewerket hat. Man ist dafür, dieses Darlehn sofort abzustoßen und, da bei sofortiger Rückzahlung nur 85 Proz. zu zahlen sind, die dazu nötigen ca. 860 M. durch Umlage mit auf zubringen. Nachträglich bewilligt wurden noch 83 M. für be schaffte neue Bohlen über die Reparaturgrube in der Wagen halle. Bei der Neuwahl des Vorsitzenden und seines Stell vertreters wurde Bürgermeister Herrmann—Dippoldiswalde ein stimmig zum Vorsitzenden wieder- und an Stelle von Bürger meister Opitz—Glashütte Bürgermeister Kubenke—Kreischa zum Stellvertreter ebenfalls einstimmig neu gewählt. Einverstanden war man mit der Fortsetzung der vom Kraskwagenverband Dip poldiswalde—Edle Krone auf das 2. Probevierkeljahr <4. Kalender- vierteliahr 26) zu zahlenden Hallen-Entschädigung auf 190 M. Besonderer Dank wurde Amtshaupkmann v. d. Planitz ausge sprochen fiir sein reges Interesse und vielseiklges Bemühen für den Verband. Zum Schluß wurden noch mancherlei Wünsche auf Fahrplanänderungen geäußert. Auf der Linie Dippoldiswalde— Possendorf wurde die Nachmitkagsfahrt (Fahrt 3), bisher Dip poldiswalde ab 5,05 Ahr auf 6,30 Ahr verlegt, an Possendorf 7,00 Ahr. Der Magen fährt (Fahrt 4) 7,03 Ahr wieder zurück und erhält noch Anschluß von dem 6,30 Ahr abends Dresden ver lassenden Wagen, wodurch für Dienstags und Donnerstags noch eine gute Späknachmilkagsverbindung von Dresden nach Dippol diswalde vermittelt wird. Die Ankunft in Dippoldiswalde ist 7,35 Uhr. Auf der Strecke nach Kreischa verläßt der Abcnd- wagen <Fahrt 5) Dippoldiswalde erst um 7,40 Ahr, statt bisher 6.15, trisft in Kreischa 8,25 Uhr ein und fährt <Fahrt 6) um 8,30 (früher 7,40) wieder zurück. An Dippoldiswalde 9,15 Uhr. So mit wird hier noch Anschluß an den Abendzug nach Kipsdorf ver mittelt. Auf der Strecke Dippohdiswalde—Glashütte treten keine Aenderungen ein, für die Linie nach Bienenmühle konnten von vorliegenden Wünschen nur einige erfüllt werden, da manche den Interesten anderer Verbandsgemeinden direkt widersprachen. Fahrt 1 ab Dippoldiswalde 6,30 Uhr früh wird auf 7,00 Uhr ver legt, an Bienenmühle 8.41 statt 8,11 und Fahrt 4a ab Bienen- miihle Sonntags 7,30 Uhr abends eingestellt, dafür aber die Wcrkkags-Fahrk 4, Bienenmühle ab 8,25 abends auch Sonntags auSgeführt. Hierdurch wurde vielen Wünschen nachgekommen: möglich war dies nur durch Einstellen des Neservewagens auf der Sonnlagssahrt nach Glashütte. — Noch nachträglich wurde im Fahrplan nach Edle Kron- eine Aend-rnng insofern getroffen, als Fahrt 4. ab Edle Krone 7,10 Uhr früh Sonntags ausfällt und da für die Werkkngsfahrt (Nr. 6) ab Edle Krone 8,15 Uhr auch Sonn tags gefahren wird. Dippoldiswalde. Am 8. 9. ds. Is. hat die Feststellung des Ergebnisses der am 6. 9. 26 wiederholten Abstimmung über die Wahl eines weltliche» Mitgliedes der Landessynode anstelle des verstorbenen Amksgerichtsrats Kluge in Frauenstein Im Sihungs- ! saale der Amtshauptmannfchaft durch den als Wahlkommissar be- stellten Amtshaupkmann Edler v. d. Planitz in Gegenwart der als Wahlgehilfen zugezogenen Pfarrer Mosen (geistlicher Wühler) und Stadtrak Gietzolt (weltlicher Wähler), beide aus Dippoldis walde, stattgefunden. Bei der Wahl sind 357 gültige Stimmen abgegeben worden und zwar haben erhalten: Kantor Noack- Altenberg 210 Stimmen, Amtsgerichksrat Dr. Thost—Altenberg 120 Stimmen, Tierarzt Dr. Straube-Kögler—Frauenstein 27 Stimmen. Hiernach gilt Kantor Noack in Altenberg als gewählt. Dippoldiswalde. Der Liederabend des Posaunenchors am Mittwoch konnte wegen zu kühler Witterung nicht im Garten stattsinden, sondern mußte in den Saal der Reichskrone verlegt werden. Wahrscheinlich haben viele eine Erkältung im Freien befürchtet, sind lieber zu Zause geblieben und haben sich so um einen schönen Genuß gebracht, denn nur eine kleine Schar Zu hörer fand sich im Saale ein. Der erste Teil der Vorlragsfolge brachte eine Reihe schöner Liebeslieder, wie „Es waren Lwei Königskinder", „Jetzt gang ich ans Brünnele" und „Verlasten bin i" zum Vortrag. Weh- und schwermütig, wie sie Pfarrer Mosen in seiner Ansprache selbst bezeichnete, erklangen sie durch den Saal wie ein Abschiednehmen von dem Sommer und Vor ahnen des herbstlichen Absterbens in der Natur. Aber der Herbst ist auch die Zeit der Erntefeste. In unserer Parochie soll das Fest am 19. September begangen weiden. Anter Ausführung poetischer Aussprüche führte die Ansprache die Herzen von der Saat und Ernte des täglichen Brotes zu Ewigkeitsgedanken, daß auf Erden die rechte Aussaat für eine rechte Ernte In der anderen Welt bestellt werde. Wie ein Vorklang des Erntedankfestes ließ nun der Posaunenchor die Lieder: „Die Himmel rühmen" und „Ich bete an dle Macht der Liebe" erschallen, und mit „Abend wird es wieder" und „Nun ruhen alle Wälder" nahm er Ab schied von seinen aufmerksamen Zuhörern, die bereitwillig in die während einer Pause herumgereichten Instrumente ein Dankes- opfer legten. Der Liederabend war auch eine Saat guter Samen körnlein, daß in den Herzen als reichliche Ernte aufgehe: Glaube: Liebe, Hoffnung. Dippoldiswalde. Der Kaufmann Arthur Schwenke, der hier kürzlich festgenommen worden war, weil er sich als Detektiv ausgegeben und dabei Betrügereien verübt und Geld erlangt hatte, ist zu 3 Monaten Gefängnis abzüglich 2 Wochen verbüßte Untersuchungshaft bestraft worden. Er hat sich der Strafe unter worfen und sie auch bereits angetrelen. Dippoldiswalde. Aeber die „Liliputaner-Gesellschaft Scheuer jun." Hamburg, welche am kommenden Sonntag, 12. Sep tember, in der „Reichskrone" zwei Vorstellungen geben wird, schreibt man aus Merseburg: Wohl selten hat man in unserer Stadt eine so seltene und tüchtige Künstlertruppe gastieren sehen. Wäre nur die von der normalen Größe auffällig abweichende Gestalt der kleinen Damen und Herren das Außergewöhnliche, dann wäre man aus dem Staunen schnell heraus. Nein, das Frappierende ist in erster Linie, wie das Künstlervölkchen singen und spielen kann. Die gestern nachmittag im „Kasino" veran staltete Märchenaukführung „Schneewittchen" war tatsächlich die Glanzleistung aller bisher in Merseburg gesehenen Märchenspiele, die zahlreichen Erwachsenen erhielten einen tiefen Eindruck. — Am Abend zeigte die kleine Schar vor Erwachsenen ihr Können als Kabarettkünstler. Auch hier muh man über die gediegenen Leistungen mit höchster Anerkennung quittieren. Ob es sich um schwierige Instrumentalmusik, um artistische Darbietungen, um Duetkgesänge, um moderne oder bayrische Originaltänze oder um humoristische Couplets handelte, stets erregte das Graziöse, die Virtuosität, die Klangschönheit des stimmlichen Materials den lebhaften Beifall der Zuhörer. Der humoristische Einakter zum Schluß löste erschütternde Lachsalven aus. (Siehe Inserat.) — Wie die Pressestelle der Landwirtschaftskammer mikkeilt, konnte jüngst in einer Besprechung zwischen den Ver tretern der beteiligten Verwaltungsbehörden und der Landwirk- Ichaftskammer im Wirtschaftsministerium die Umwandlung der bis her als verzinsliche Darlehen vorgesehenen Staatsmittel In un verzinsliche, nicht rückzahlbare Zuschüsse in Aussicht gestellt werden. — Durch Verordnung des Sächsischen Ministeriums deS Innern wird versuchsweise beim Polizeipräsidium In Dresden eine weibliche Polizei eingerichtet. Es werden zunächst nur Frauen eingestellt, die das 28. Lebensjahr vollendet haben, di« die notwendigen körperlichen und geistigen Vorbedingungen für den Beruf mitbringen und über eine gute Bildung verfügen. Die weiblichen Polizistinnen werden nicht nur bei der Sitten polizei, sondern auch zur Bearbeitung von Kriminalfällen heran gezogen werden, bei denen Frauen und Kinder beteiligt sind. Sadisdorf. Das Erntedankfest soll nach Beschluß der Kirch gemeindevertretung in unserem Kirchspiel am Sonntag, 26. Sep tember, in der üblichen Weise gefeiert werden, d. h. nachmittags 2 Ahr Ernkedankgokkesdienst und um 4 Uhr Zugendernlefeier auf der Pfarrwiese. ES wird gebeten, daß sich am Ernlezuge zur Kirche die Zugend jeden Alters zahlreich beteilige und damit helfe, daß diese schön« Erntesikke in unserer Gemeinde immer tiefer wurzele. Plauen. Ein freches Diebesstückchen leistete sich ein hiesiger Gelegenheitsarbeiter am Montag nachmittag, indem er ein im Stadtteil Haselbrunn auf der Straße stehendes Pferdefuhrwerk, auf dem sich ein Hammel befand, in Abwesenheit des Besitzers stahl. Der Spitzbube konnte in Cossengrün festgenommen werden, als er grade einem Landwirt den Hammel für 75 Mark zum Kaufe anbot. Neustadt, 8. September. An einer Kurve bei Rugiswalde ans der Sebnitz-Neustädter Staatsstraße stürzte am Sonnabend ein Motorradfahrer und blieb besinnungslos liegen. Man brachte ihn nach dem Neustädter Krankenhause. Beim Sturz halte er einen Rucksack liegen lasten, den man ihm nachbrachte. Um die Personalien festzustellen, sah man In den Rucksack hinein und entdeckte, wie die „Sächsische Elbzeitung" berichtet, kommuni stisches Material und wichtige Auszeichnungen, die die Polizei in Gewahrsam nahm. Es handelt sich um einen Tscheche», der nach Bautzen wollte.