Suche löschen...
Weißeritz-Zeitung : 02.09.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192609028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19260902
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19260902
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-09
- Tag 1926-09-02
-
Monat
1926-09
-
Jahr
1926
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 02.09.1926
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
er Tr< stgeber, nachen, Wald, n toren an sei« trüben, nstigen )en ge^ zühlen, ii Glück winkt. te, da, i. Der ingerei, Finger» nt Hot. üe mq r Tod. !N, Von r. Sie in Sei. Lächelt Husten» ssen iss i seiner glaube, er nicht c Men- it atem- dankbar fall er. od ent< veS, wir t. Am duften. : m. . S 6.30: -'l: „Mac :rö-Abeud Zmloniich, i: ftrauew len sand rnklichen der nicht hlen. re Uber- er durch Begut- ven Er- ist völlig ig einer ,tätigtett tt, begab unseres ! mir ein and, den ung bin. e." ind hörte wie auf- Kranken, en sollte, irze Zeit erbenden bringen gte unser >g wurde nster an- keine Le» Chefarzt h er, daß ,ehandelt ne Weise Bewußt, mgen der Zercits in neten an ankhasten löglichkcit sei wohl it seiner nfall ver. chenslecken von nur cren Tod lict-en No- »en Arzte- Weitzeritz-Jeitung Tageszeitung m- Anzeiger Kr DippolNswal-e, Schmieöeberg a.L Wtrugsprel«: Für «inen Monat 2R«tchtmark mit Zutragen, einzeln« Nummern 1S ReichS- Pfennige. Gemeind« - Verband» - Girokonto Rümmer 3. Fernsprecher: Amt Dlppoldi«- «ald« Rr. L PMcheckonw Dresden 12Ü4S. ZeislAttg -es Bezirks) Meses BlalL snthSN Sie amtlichen Lekannimachunge» -es Amlshaupimannschafi, -es Amisgerichl« A«S Ses SlaSirais zu Dippoldiswalde Anzeig«nprel»; Di« 4! Millimeter breit« Petitzeil« 20 Reichtpfenntg«. Gingesandt und Reklamen SV Relchjpfennig«. Nr. 204 Verantwortliche« Redakteur: Kellr Zedne. — Druck und Verlag: Lari Äehn« in Divvoldiswalde. Donnerstag, am 2. Lepkmver 1926 ...-.-»MI». ' «2 Jahrgang Parilbplikeiictie. Unter dem VIenenbestande deS Imkers Thomas in Kleincarsdorf ist von der Forstakademie in Tharandt die Faulbrut festgestellt worden. Die erforderlichen Anordnungen sind getroffen worden. G 20 Ts. llmtrkauptniannsckstt Sippoldiswaide, am 28. 8. 1V26. llchiichäWcheiMgT^^^ tember 1826, vormittags 10 Uhr, im Hotel „Stadt Dresden" In Altenberg: 20 ht. Klötze, 2,81 km, 16/32 cm; 051 w. Klötze, 30,47 km, 7/12 cm 1066 w. Klötze, 204,37 km, 13/37 cm; u. m.; 75 w. PfShle, 1,16 km, 5/6 cm; Abt. 2-16, 24, 28, 20, 37-41, 43, 44, 67, 68, 70-74, 70, 80, 81, 83, 06, 07 u. 105. Oorstimk kirrckspi'llug—Ottenberg. Ooi-Ltliasse lllmrandk. Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Vor längerer Zeit sind, wie erst fetzt ge meldet wurde, einem Musterschüler ein Ikarette-Rollfilm-Appa- rat, 6X0 Zentimeter, und eine silberne ZIgareltendose, Innen ver goldet, mit Monogramm F. K. und ungarischem Silberstempel, sowie gegen den 5. August ein Fahrrad, Steyr-Waffenrad Wer- reichische Marke) gestohlen worden. Das Rad trägt auf der Qucrstange die Marke „Steyr-Maffenrad" und auf dem großen Uebersetzungsrad das Wort „Steyr" eingestanzt und hat Kot- schüher mit der Firma der Werkstatt Schmidt—Dippoldiswalde. — Mehr Schonung der Heideblüte! Prangend leuchtet jetzt das Heidekraut in Busch und Wald, von dürrem Hügel und und felsiger Klippe. Da zeigt sich aber auch schon wieder das betrübliche Bild, wle große, unvernünftige Sträuße mit nach Hause geschleppt werden. Schon wenn in der unmittelbaren Nähe der Großstadt nur die Mengen entfernt werden, die im Haushalt als Tee verwendet werden, so muß das auffallen bei der herrschenden Uebervölkerung. Aber entschieden ist es zu verwerfen, wenn einzelne Spaziergänger, WanderkruppS und Schulklassen feder Gattung dicke Bündel fortschleppen. Schon beim Pflücken tritt «ine Beschädigung oder wenigstens Gefähr dung der niedrigen Halbsträucher «In, da die zähen Zweige der brechenden Hand oft nicht ohne weiteres nachgeben, sondern mit aus dem Boden gezogen »erden und dann als häßliches Zeichen einer unnötigen Zerstörung dallegen. Aber wieviel wird nicht noch unterwegs verloren! Es leuchtet ein, daß vor allem Wan- dertruppS und Klassen, denen in Erkenntnis der Sachlage durch Mlnlsterialoerordnung vom 26. Juni 1022 jedes Blumenpflücken bei Ihren Wanderungen überhaupt verboten Ist, bei massenhaften Abpflücken zu einer Verödung der Natur beltragen können. Es mag jeder Mitwirken, daß uns dieser einzigartige Spätsommer- schmuck erhalten bleibt. — Ueber dl« Entstehung des deutschen Stahlhelms bestehen selbst In Frontkämpferkrelsen noch ost widersprechende Mei nungen. ES Ist daher sehr Interessant, einmal von fachmännischer Seite zu hören, wann und wie der Stahlhelm, der noch heute für Millionen ehemaliger Vaterlandskämvser das heilige Symbol deutschen Pflichtbewusstseins und deutscher Opfertreue bedeutet, bis zu seiner uns wohlbekannten letzten Form sich entwickelt hat. Die ersten Erwägungen über die Anfertigung eines aus legiertem Stahl verfertigten Helmes für die deutsche Armee traten, so lesen wir ln der „DAZ ", Im Sommer 1015 auf, gelegentlich der Ein führung von starken Stahlmagneten für die operativ« Entfernung von Geschoßsplittern Im Gehirn. Den Vorschlag zur Anfertigung derartiger Helme unterbreitete Professor Friedrich Gchwerd von der Technischen Hochschule Hannover dem damaligen beratenden Chirurgen beim 18. AK. In St. Ouentin, Geh. Med.-Rat Dr. Bier. Bereits am 1. 0. 15 wurde Echwerd Ins Kriegsministerium nach Berlin berufen, wo der damalige Chef der BekleidungS Ab teilung, Oberstleutnant v. Feldmann, die Anregung mit großem Interesse verfolgte. Nach Ueberwindung erheblicher Schwierig keiten, besonders bei der Beschaffung und Herstellung deS geeig neten Materials, lieferte als erste die Firma Röchling ein tadel loses Material mit 0,35—0,4 v. H. Kohlenstoff, 0,5 v. H. Mapgan, 1,5—2,0 v. H. Nickel, 0,3—0,5 v. H. Ehrom und 1,5—2 v. H. Silizium. Damit war der Forderung Geh. Rats Bier entsprochen, daß beim Durchschlagen des Helms mit Infanterie-Geschossen kein Helmteilchen loSgesprengt und in die Munde hineingerisien wer den konnte. DI« Gewichtsgrenze des Helmes sollte 1000 Gramm nicht übersteigen. Die Form war so gewählt, daß auch schräg austreffende Gewehrgeschosse, ohne einzudringen, abgelenkt wur den. Bel gesenktem Kopf deckt das Stirnschild das Gesicht ab. Ueber dem Schädel verhindert ein Spielraum von 2 bis 3 Zenti meter, daß Einbeulungen die Hirnschale verletzten. Seitlich sollte der Helm mit 1 Zentimeter Abstand auf die drei Aauptschädel- knochen abgestüht sein. Das Schwergewicht der Anfertigung des Helmes wurde In das Eisenhüttenwerk Thale I. H. verlegt. Schon am 20. November 1015 fand der erste Probeschuß In Anwesen heit Prof. Schwerds, Vertretern der OHL., Geh.-Rak Biers und einer großen Anzahl hoher Offiziere unter Leitung von Erzellenz Kersting statt und ergab vollen Erfolg. Am 23. November «r klärte General v. Wrlsberg, Ches des Allg. Kriegs-Depots, daß er keinen Anstand fände, den Helm sofort einzuführen. Kurz darauf tras der Befehl zur Beschaffung der ersten 30 000 Helm« ein, die Ende Januar 1016 zur Front gelangten und bei den Stoßtruppen vor Verdun begeisterten Anklang fanden. Nlederfraoendorf. Bei einem hiesigen Gutsbesitzer wurden ! aus einer offenen Schlafstube 170 M. In Reicksbankscheinen ge- ; stöhlen. Da stets jemand sich lm Anwesen befindet, bei Fremden auch der Hund anschlägt, liegt der Verdacht nahe, daß eine mit den Verhältnissen vertraute Person als Täter In Frage kommt. Colmnitz. Am Montag nachmittag gegen 1 Uhr geriet ein Personenkraftwagen der Sächsischen Girozentrale Dresden, wel cher sich auf der Fahrt nach" Dresden befand, In der Nähe der Colmnlher Pfarrwaldungen In Brand und wurde vollständig ver nichtet. Zum Glück.war der Magen schon an den Waldungen vorüber, als der Brand ansbrach, sonst wären diese stark ge fährdet gewesen. Die am Brandort eingetrosfene zweit« Ab ¬ teilung der Freiwilligen Feuerwehr Colmnitz brauchte nicht in Tä tigkeit zu treten. Freital. Am Dienstag '/,2 Uhr nachmittag nach der Ab fahrt des Schmalspur-Personenzuges 4026 vom Bahnhof Freital- Potschappel entlief vom Bahnhof Freital-Zauckerode bei Rangier arbeiten ein beladener Kohlenwagen in Richtung Freital-Pol- schappel und stieß auf den in Fahrt befindlichen Personenzug auf. Durch den Anprall entgleisten zwei Personenwagen, ein Zug führerwagen und ein Güterwagen. Verletzt wurde niemand. Nach mittags kurz nach 5 Uhr war das Verkehrshindernis wieder be seitigt. Dresden, 1. Sept. Ministerialdirektor Dr. Nitsche, der Vor stand der ersten Abteilung Im Justizministerium, tritt in den Ruhe stand. Zu feinem Nachfolger ist der bisherige Ministerialrat im Justizministerium Dr. Hüttner ernannt worden. Als dellen Nach folger wurde Oberlandesgerichtsrat Dr. Friedlein ins Justizmini sterium unter Ernennung zum Ministerialrat berufen. — Landessynode. Am 1. Oktober tritt die neue Kirchen verfassung in Kraft. Der am 6. September zusammentretenden Landessynode liegt als wichtigste Aufgabe die Verabschiedung des Uebergangsgesehes vor. Es müssen die neuen Kirchenbehörden: Landesbischof, Kirchenausschuß, Landeskonsistorium, Bezirks- kirchenämter, Bezirkskirchenversammlungen und -ausschüsse teils begründet, teils übernommen werden, um der Kirche ihre staals- freie Organisation zu gewährleisten. Außerdem werden die Dis- ziplinargesehe und der kirchliche Haushaltplan zu beraten und zu verabschieden sein. Die Sitzungen werden etwa Zwei Wochen in Anspruch nehmen. Sie sind öffentlich und finden im Ständehause statt. — Am Dienstag nachmittag wollte ein Motorradfahrer mit einer auf dem Soziussitze befindlichen Dame auf der Bergstraße in Dresden noch vor einem hinter ihm Hersahrenden Slraßen- bahnzuge in eine Querstraße einbiegen. Mitten auf den Gleisen kam er zum Stürzen. Er wurde von der Fangvorrichtung des Skraßenbahnbetriebswagens ausgenommen, so daß er wie seine Begleiterin nur leichtere Verletzungen davonlrugen. Dresden. Die vom Arbeits- und Wohlsahrtsminister bereits angekündigte Erhebung zur Beschaffung genauer Unterlagen über den Mohnungsbedarf In Sachsen ist nunmehr auf den 8. Oktober festgelegt worden. Für die Erhebung werden Aufnahmebogen ver wendet, die von den Wohnungsuchenden nach dem Stande vom 8. Oktober 1026 auszufüllen sind. Diese Aufnahmebogen werden den aus den Wohnungslisten oder sonst bekannten Wohnung- süchenden zugestellk; soweit die Bogen nicht zugestellt werden, sind die Wohnungsuchenden durch eine Bekanntmachung zur Entnahme der Bogen auszufordern. Von Wohnungsuchenden, die keinen aus- gefüllten Aufnahmebogen einreichen, wird angenommen, daß sie mit ihrer Streichung In der Wohnungsliste einverstanden sind. Dresden. In der vergangenen Nacht hat der 53 Jahre alte Streckenwärter Bernhard Himmler in Tolkewitz seine 52 Jahre alte Ehefrau erschlagen. Himmler gibt als Grund der Tat ehe liche Streitigkeiten an. — Am 1. Oktober werden weitere wichtige Veränderungen lm Bereiche des Sächsischen Justizministeriums vorgenommen werden. Der Generalstaalsanwalt beim Oberlandesgericht Dres den, Graf Vitzthum von Eckstädt, tritt In den Ruhestand. Zu seinem Nachfolger wurde Oberstaatsanwalt Schlegel beim Landes gericht Leipzig unter Ernennung zum Generalstaatsanwalt be rufen Köhschenbroda. Eine am Montag abend unter Mitwirkung des Bundes für Kahenzucht und Kahenschutz tagende Versammlung von Köhschenbrodaer Einwohnern nahm eine Entschließung an, in der gegen die demnächst in Köhschenbroda In Kraft tretende Kahen- steuer Protest erhoben wird. In der Entschließung heißt es, die Steuer bringe nicht nur nichts ein, sondern sie sei unsozial, un wirtschaftlich, unmoralisch, unästhetisch und führe zur Verbitterung innerhalb der Gemeinde. Die Versammlung -verlangte deshalb so fortige Absetzung der Versteuerung der durchaus nützlichen Katze und behielt sich weitere energische Maßnahmen vor. Bad Schandau. Am Montag abend wurde der 25 jährig« Rittergutspächter des Rittergutes Prosten, Walter Schubert, In dem Augenblick von der Dresdner Kriminalpolizei verhaftet, als er den letzten Abendzug Bad Schandau—Dresden-tzauptbahnhof Verliesen hatte. Gegen Schubert besteht der dringende Verdacht der Brandstiftung. Wilsdruff, 1. Sept. Auf der Straße Kestelsdorf—Wilsdruff platzte, während der Fahrt ein Reifen der Zyktonette desFourage- händlers Kurt Friebe aus Eiebenlehn. Dem Fahrer wurde die Steuerung aus de» Hand gerissen, der Wagen fuhr zwei Straßen- bäume an und riß einen Kilometerstein um und überschlug sich schließlich. Bei dem Sturz In den Straßengraben explodierte der Benzinkasten. DaS Gefährt verbrannte bis auf die Elfentelle; auch eine danebenstehende Telegraphenstange hatte Feuer gefangen. Der selbststeuernde Besitzer hatte sich noch rechtzeitig durch Ab springen in Sicherheit gebracht. Meißen, 1. Sevt. Die Frage, ob die Bezirke zu den finanziel len Lasten der Städte für das höhere Schulwesen beitragen sollen, hat grundlegende Bedeutung, sie wird innerhalb und außerhalb Sachsens des breiten erörtert. Die Stadt Meißen hat, da sie sich In einer finanziellen Notlage befindet, den Bezirk wiederholt er sucht, zu den Kosten für das höhere Schulwesen beizukragen, da eine erhebliche Anzahl von Schülern aus dem Bezirk« die An stalten besucht. Der Bezirksausschuß hat das Ersuchen wiederholt abaelehnt unter Hinweis darauf, daß die Schüler des Bezirkes Höheres Schulgeld entrichten. Meißen droht nun mit dem Abbau feines höheren Schulwesens, daß es auf einen Stand zurückführen will, daß nur noch Meißner Kinder die Schulen besuchen. Ange sichts dieser Gefahr hak die Kreishauptmannschast dem Bezirk dringend empfohlen, einen Beitrag zur Deckung des Fehlbetrags zunächst der Gewerbeschule zu entrichten. Der Bezirksausschuß lehnt« einstimmig das Ersuchen erneut ab, da es sich nm eine Frage von grundsätzlicher und weittragender Bedeutung handel«. ES wird darauf hingewiesen, daß, wenn die Stadt zum Abbau des höheren Schulwesens kommen würde, sie einseitig In die natürlich entstandenen und notwendigen Wechselbestimmunaen zwischen Stadt und Land eingreifen und erkennen lasten würde, wie wenig sie, dem Drucke augenblicker Not nachgeben, Ihren kulturellen Ver pflichtungen, die sie als Stadt gegenüber dem Lande hat, einge- . denk sein würde. Mit der Entwicklung einer Stadt zum Handels zentrum des Bezirks sei Hand in Hand gegangen die Entwick- jung zum Kulturzentrum, dessen Quellen nicht nur für die Stadk- ! bevölkerung fließen, sondern auch inS Land hinaus befruchtend wirken sollen, um so einen Ausgleich zu schaffen, daß dem Lande ein Teil der ihm abgenommenen wirtschaftlichen Wert«, in gei stige Werke umgesetzt, diesem wieder zugesührt werde. Auf den weiteren Fortgang der Streitfrage darf man gespannt sein, da die Verhältnisse in vielen Bezirken ähnlich liegen. Dresden. Wie erinnerlich, hatte als einziger rechtssoziali stischer Abgeordneter der Abgeordnete Castan gegen seinen vor einigen Monaten erfolgten Ausschluß aus der Sozialdemokra tischen Partei Einspruch erhoben, während die anderen Abge ordneten alle auf den Einspruch verzichteten und die Alke Sozial demokratische Partei gründeten. Dieser Tage hat das Schieds gericht In Leipzig getagt. Die Anklage vertrat der Linkssozialist Edel. Castan siegle mit seinem Einspruch, Der Ausschluß wurde für ungültig erklärt, trotzdem zwei Redakteure der Leipziger Volkszeitung <Liebmann und Herre) an der Schiedsgerichtstagung teilnahmen. Radebeul. Die reiche Obsternte dieses Jahres ist nicht ohne Einfluß auf die Preise geblieben. Was man z. B. für Birnen zahtt, grenzt fast ans Lächerliche. Den Besitzern gereicht es zu meist zu größerem Nutzen, ihr Obst einfach am Baume zu lasten. Wenn für einen Zentner Birnen 2 RM. geboten werden, lohnt es nicht, Löhne für Pflücker auszugeben. Fabelhast ist es, was man z. B. In Dresden auf der sogenannten „Insel" für Mengen Obst zusammenfährt und dabei — an Geld einbüht. Es kann also den Menschen nichts recht gemacht werden. Ist Obst eine Rarität, Ist es entsprechend teuer und nur wenige können kaufen. Ist es im Ueberfluh vorhanden, wie es tatsächlich in diesem Jahre der Fall ist, büßen Besitzer und Händler bares Geld ein, wenn ersterer den Früchtesegen nicht selbst bewältigen und an Ort und Stelle verkaufen kann, und der Händler kauft, weil er Kausen muß, ent weder als Grossist oder Pächter muh er, da er ein anderes Jahr wieder mit dem Besitzer arbeiten will, ganz gleich, wenn er auch mit Verlust arbeitet, und das ist in diesem Jahr, wie man in Händlerkrelsen feststellen kann, allenthalben der Fall. Döbeln. Seit Anfang dieses Jahres waren die beiden erften juristischen Bürgermeister größtenteils wegen Krankheit verhin dert, den VerwaltmrgsgeschSften vorzustehen. Nunmehr hak sich Oberbürgermeister Müller entschlossen, Ende 1026 In den Ruhe stand elnzukreken. Oberbürgermeister Müller kam 1005 als Stadt- rak nach Döbeln und wurde einige Jahre darauf zum Bürger meister gewählt. Schwere Krankheit zwingt Ihn nunmehr, vor zeitig In den Ruhestand elnzukreken. Als dritter Bürgermeister amtiert zur Zelt Bürgermeister Kunzemann, der nach dem Kriege als Sozialstadtrat in die städtischen Dienste eintrat. Leipzig. Am Meß-Mittwoch fanden die Schuh- und Leder messe und die Tertilmesse ihren Abschluß. Der Verlauf der Herbstmesse hak diesen beiden großen Gruppen der Bekleidungs wirtschaft ein wesentlich besseres Geschäft gebracht als auf der letzten Frühjahrsmesse. Auch in den anderen Messegruppen hat die erste Hälfte der Meßwoche die optimistischen Äirslchten über die welkere Wirtschaftsentwicklung bestärkt. Das Messegeschäft trägt das Gepräge einer soliden Bedarfsdeckung. In der Bureau bedarfsmess« übertrifft der Geschäftsgang durchweg die Erwar tungen. Die Süßwarenmess« Ist mit dem Geschäft sehr zufrieden. Die kosmetische und chemisch-pharmazeutische Branche berichtet über teils sehr annehmbare Resultate. Die Technisch« Messe wird weiter vorwiegend von Fachintereffenten aufgesucht. Nachfrage besteht für Elektrokarren. Die Hygienemess^ kann zum Teil sehr gute Geschäftsabschlüsse aufweisen. Die Wirtschaftslage wird ln Kreisen der Ausstellerschaft zuversichtlicher beurteilt. Niederwartha. Nach teilweiser Entleerung des an dieser Brücke gesunkenen Kohlenkahnes und nachdem der Kahn teilweise abgedichtet und einzelne Abteile ausgepumpt worden waren, wurde daS Wrack, nachdem es acht Tage an der Brücke gelegen uird die Schiffahrt nicht unwesentlich behindert hat, am Montagabend von zwei Dampfern abgeschleppt. Arntdorf. Die Auseinandersetzung hier zwischen Kirchae- meinde und Schulgemeinde sind in friedlicher Welfe erfolgt. Da das Schulgrundstück sogenanntes Kirchlehn ist und die Kantor wohnung zu Schulzwecken dringend gebraucht wird, machten sich Verhandlungen zwischen Kirche und Schule nötig, die schon vor Monaten zum Abschluß kamen, und zwar In zufriedenstellender, einsichtsvoller Weise. Vom Kirchenvorstande wurde beschlossen, ein Kirchgemeindehaus zu bauen und den Bau so auszufahren, daß das Gebäude nicht nur die Wohnung des Kantors, sondern auch noch andere Räume enthalten möchte, die vor allem dem kirchlichen Leben dienen sollen. Mit dem Bau ist jetzt begonnen worden. . Bad Elster. Der 23 jährige stellungslose Kaufmann Blohm aus Lübeck mietete hier das Auto deS AutodroschkenbekiherS Friedrich aus Adorf i. V., um sich von diesem nach Hof und von dort nach München fahren zu lassen. Da die Mittel jedoch nicht auSreichten, wurde von Hof aus der Weg nach Nürnberg eln- geschlagen. Zwei Kilometer vor Nürnberg zog Blohm plötzlich einen Revolver und schoß Friedrich In den Hinterkops. Als dieser, schwer verletzt, das Steuer loslieh, griff Blohm selbst nach dem Steuer, konnte jedoch nicht verhindern, daß das Auto gegen einen 2Kmm fuhr, wodurch die vordere Achse stark verbogen und der Wagen zum Stehen gebracht wurde. Zufällig befand sich in der Nähe ein Schuhmann, der den Attentäter verhaftete. - -- « - Der spanische Verlreler hat dem VSlkerbundssekretariat In Genf offiziell mikgeteilt, daß er an den Sitzungen nicht teilnehmen wird. Heute vormittag 1i Uhr hielt der Völkerbnndesrat seine erste Sitzung ab, und zwar geheim. Entgleisung eine» Güterzuge«. Berlin, 2. September. Der Lokalanzeiger meldet aus Bres lau: Heute nachmittag kurz vor 3 Uhr entgleiste wenige Kilo meter von Breslau entfernt bei der Ausfahrt ans dem Bahnhof Schmiedefeld ein von Glogau kommender Güterzug. DI« ersten acht Wagen fuhren Ineinander und versperrten daS Gleis BreS- lau—Glogau, so daß der Betrieb auf dieser Strecke nur ein gleisig fortgesührt werden konnte.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite