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ZUR EINFÜHRUNG Der 45jährige Komponist Johann Cilensek wurde in Großdubra bei Bautzen geboren. Bereits als Achtjähriger erhielt er Klavierunterricht, als Zwölfjähriger erlernte er das Cellospiel, als Vierzehnjähriger das Orgelspiel. Er studierte an der Hochschule für Musik in Leipzig, bis der Krieg dem Studium ein Ende setzte. Nach dem Kriege wurde er Dozent für Theorie und Komposition am Erfurter Konservatorium, seit 1947 ist er Professor der gleichen Fächer an der Hochschule für Musik in Weimar. Von der Kammermusik kam der Komponist zu Konzerten für die Orgel, für das Klavier, für das Violoncello. Schließlich wurde das Konzert für Violine ein großer Erfolg. Vier Sinfonien wurden bisher aufgeführt — in Dresden zuletzt die Sinfonie Nr. 4 (für Streicher) von der Staatskapelle. Die dritte Sinfonie Cilenseks ist 1956/57 entstanden. Sie reiht sich ver mutlich als Gegensatz unmittelbar an den Ernst, an die Trauer der zweiten Sinfonie an. Unsere heutige dritte Sinfonie ist ausgesprochen mit mehr oder weniger hintergründiger Heiterkeit bedacht: Die viersätzige Sinfonie wird durch einen getragenen, besinnlichen Moderato-Teil eingeleitet — offenbar ein Gegenstück zum sich anschließenden Allegro con spirito, einem munteren Bläserthema, das nur von Viertelbewegungen der zweiten Geige gestützt wird. Eine Art „Ritornell“ (Werner Felix) führt dann über zum zweiten Thema, keck und fröhlich von der Trompete ausgeführt, von Streicherakkorden begleitet. Ein drittesThemawird von den Hörnern angeschlagen. In der Durch führung und in der Reprise geht der Komponist eigene Wege, deren polyphon thematische Arbeit hier zu erörtern zu weit führen würde. Ein aufgeschlosse nes Ohr wird gewiß, wenn auch nur gefühlsmäßig, hinter die formalen Ge heimnisse kommen! Der zweite Satz ist ein Scherzo (Presto), in dem Scherz haftigkeit und Humor als Haupteigenschaften auftreten. Im dritten Satz mit der Überschrift Andante sostenuto tritt gedankenvolle Besinnlichkeit an die Stelle gedämpfter Heiterkeit — ein fugiertes Flötenduo liefert das erste thematische Material. Der Schlußsatz ist kein Rondo üblicher Finalsätze, der als „Kehraus“ der ganzen Sinfonie gelten kann — er ist ein ausgesprochener Sonatensatz mit Einleitung (wie im ersten Satz) und drei Themen. „Aus einer auf den Abschluß des Satzes hinlenkenden Steigerung löst sich schließ lich die kurze, von einer fortlaufenden (aus dem ersten Thema gespeisten) Trio- lenbewegung getragene Coda heraus, in der wir noch einmal den Motivkern des zweiten Themas erkennen. Jagende Triolengänge in wechselnder Regi strierung führen die Sinfonie einem fast unvermittelten Ende entgegen (Werner Felix).“ Ein Zug milden, sinnenden Ernstes liegt hingegen über dem G-Dur- Klavierkonzert von Beethoven, op. 58, eine latente Energie, die sich wohl gelegentlich zu kräftigen Lebensäußerungen aufschwingt, im allgemeinen aber das nachdenkliche, lyrisch-beschauliche Element überwiegen läßt. Im ersten Satz spiegelt sich in den ruhigen Akkorden und gleichmäßigen