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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1986,1-18
- Erscheinungsdatum
- 1986
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-198600001
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1770833978-19860000
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
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Zeitschrift
Hochschulspiegel
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Band
Band 1986,1-18
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- Ausgabe Nr. 1, Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, Februar 1
- Ausgabe Nr. 4, Februar 1
- Ausgabe Nr. 5, März 1
- Ausgabe Nr. 6, März 1
- Ausgabe Nr. 7, April 1
- Ausgabe Nr. 8, April 1
- Ausgabe Nr. 9, Mai 1
- Ausgabe Nr. 10, Mai 1
- Ausgabe Nr. 11, Juni 1
- Ausgabe Nr. 12, Juni 1
- Ausgabe Nr. 13, Juli 1
- Ausgabe Nr. 14/15, August 1
- Ausgabe Nr. 16, September 1
- Ausgabe Nr. 17, September 1
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Band 1986,1-18
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HOCHSCHULSPIEGEL 14/15—86 SEITE 8 Karl-Marx-Stadt einst und heute Chemnitz wurde im Jahre 1165 im Zuge der mittelalterlichen Ostex pansion als eine der ersten deut schen Städte im erzgebirgischen Ur wald, dem Miriquidi, gegründet. Aus der einstigen Kaufmanns niederlassung entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte ein Zen trum der Textilindustrie und des Textilmaschinenbaues in Sachsen. Während einige Handelsleute und Unternehmer und Errichtung von Manufakturen und später Kat tundruckereien, Spinnereien und an deren Fabriken der Textilindustrie und des Textilmaschinenbaus zu sehr großem Reichtum gelangten, vergrößerte sich der Anteil der ar men Handwerker und Arbeiter der Stadt. Schon frühzeitig kam es in Chemnitz zu Aufständen des Vol kes: So hatte 1514 die frühbürger liche Revolution im Zeichen der re formatorischen Volksbewegung die Stadteinwohnerschaft erfaßt. 1790 kam es unter dem Einfluß der Fran zösischen Revolution zu einem Bau ernaufstand, mit dem die Masse der städtischen Bevölkerung sympa- thisierte. 1836 gilt als Geburtsjahr des tech nischen Bildungswesens in Chem nitz. Nach 1850 setzte sich in Chemnitz die Dampfmaschine als Antriebs kraft durch. Ein Wald qualmender Schornsteine wuchs empor, denn im mer mehr Fabriken wurden errich tet: 1859 die Aktienspinnerei, große mechanische Webereien und bald die ersten Strumpffabriken. Groß betriebe des Maschinenbaues wuch sen heran. Chemnitz, von den Fa brikherren gern als das „Sächsische Manchester“ bezeichnet und von den Arbeitern nicht ohne Bitterkeit „Ruß-Chemnitz“ genannt, erlangte in den Jahren der industriellen Re volution den Ruf, „erste Fabrik- und zweite Handelsstadt im Königreich Sachsen“ zu sein. Zwischen 1871 und 1900, als sich das Deutsche Reich zu einer imperialistischen Großmacht entwickelte, war Chem nitz das bedeutendste Zentrum der deutschen Maschinenindustrie. Das Wachstum der Industrie zog ständig neue Arbeitskräfte herbei. Zwischen 1850 und 1870 verdoppelte sich die Einwohnerzahl, zwischen 1871 und 1900 abermals, 1917 betrug die Einwohnerzahl 300 000. Da der sprunghafte Anstieg der In dustrieproduktion gesetzmäßig von den zyklischen Krisen unterbrochen wurde, war die Existenzgrundlage der Arbeiterklasse von jeher un sicher. In Chemnitz verloren zeit weise Hunderte, ja Tausende Arbei ter ihren Erwerb. Die erste Organisation des Chem nitzer Proletariats entstand 1846 mit dem Arbeiterbildungsverein der Ma schinenbauer. Kleinbürger und Ar beiter organisierten sich im de mokratischen Deutschen Vaterlands verein. Ihr Ziel war eine deutsche Republik, die vom werktätigen Volk regiert werden sollte. Das Proleta riat kämpfte in Demonstrationen (September 1848) und im Maiauf stand 1849 gegen die herrschenden Kreise. Dank dem Wirken August Bebels und Wilhelm Liebknechts organi sierten sich die klassenbewußten Proletarier in der Sozialdemokra tischen Arbeiterpartei und bildeten zugleich starke Gewerkschaftsorga nisationen, Beseitigung des Ka pitalismus und Errichtung des So zialismus. das war ihr Kampfziel Chemnitz und Umgebung wurden ein Zentrum der revolutionären Arbei terbewegung. Der sich beim Über gang des vormonopolistischen Ka pitalismus zum Imperialismus her ausbildende Opportunismus in der Arbeiterbewegung verhinderte in Deutschland das Entstehen einer Partei neuen Typus. Die einzigen, die die Interessen der Arbeiter klasse und des ganzen Volkes gegen Imperialismus vertraten, waren die deutschen Linken. Zu ihnen gehör ten die Männer und Frauen um Fritz Heckert, die 1916 in Chemnitz eine der stärksten Spartakusgrup pen in Deutschland bildeten. Begei stert begrüßten sie den Sieg der Gro ßen Sozialistischen Oktoberrevolu tion in Rußland. Als in der Novem berrevolution 1918 die deutsche Ar beiterklasse sich gegen den deut schen Imperialismus erhob, wurde auch in Chemnitz ein Arbeiter- und Soldatenrat gebildet. Dank dem Wir ken der Spartakusgenossen begann dieses neue Machtorgan, revolutio näre Aktionen durchzuführen, die auf die Weiterführung der Revolu tion gerichtet waren. Die im Zei chen eines wüsten Antikommunis mus durchgeführten Wahlen zum Chemnitzer Arbeiter- und Soldaten rat ergaben ein neues Kräfteverhält nis, das, wie in ganz Deutschland, zu einer bürgerlichen Demokratie führte. Aber noch im Feuer der Re volution wurde die KPD gegründet. Unter der Leitung von Fritz Hek- kert konstituierte sich am 6. Januar 1919 in Chemnitz die Ortsgruppe der KPD. Die KPD erwarb sich in der Stadt großes Ansehen. Die Kom munisten organisierten den Kampf gegen den Abbau der sozialen und demokratischen Rechte, mobilisier ten die Lohnarbeiter gegen die wachsende Ausbeutung. 1926, 1928 und 1932 sprach Ernst Thälmann auf der Kundgebung vor Werktätigen. Im Kampf gegen den aufkommenden Faschismus forderte er ein breites antiimperialistisches Bündnis, dessen Kern die Einheits front der Arbeiterklasse sein mußte Zu den letzten Reichstagswahlen am 5. März 1933 gaben 50 000 Chem nitzer ihre Stimme der KPD. Wäh rend der faschistischen Diktatur wurden unzählige Funktionäre und Mitglieder beider Arbeiterparteien verfolgt, verhaftet, mißhandelt und getötet. Trotz alledem, die Chemnit zer Kommunisten stellten den an tifaschistischen Widerstand zu keiner Zeit der Hitlerherrschaft ein. In den Jahren des zweiten Weltkrie ges waren es die Genossen um Ernst Enge und Rudolf Harlaß, die in der Stadt eine illegale Parteiorgani sation aufbauten und feste Verbin dungen zu den einzelnen Wider standsgruppen herstellten. In den letzten Kriegswochen orientierte der am 16. März mit einem Fall schirm abgesetzte Genosse Fritz Krenkel. Beauftragter des ZK der KPD. die illegal kämpfenden Anti faschisten auf die Aufgaben nach der Befreiung vom Faschismus. Am 8. Mai erfolgte die Befreiung der Stadt durch Einheiten der Roten Armee. Die antifaschistisch demokratischen Kräfte, an ihrer Spitze die Aktivisten der ersten Stunde, nutzten die historische Chance, die ihnen die Befreiung des deutschen Volkes vom Faschismus eröffnete. Ihre erste Aufgabe bestand darin, das Leben in der durch anglo amerikanische Bomber zerstörten Stadt wieder zu normalisieren. Am 30. März 1946 vereinten sich in Chemnitz Kommunisten und Sozial demokraten zur Sozialistischen Ein heitspartei. Die Herstellung der Ein heit der Arbeiterklasse durch die Gründung der SED auf revolutionä rer Grundlage schuf die Vorausset zung für die erfolgreiche antifaschi stisch-demokratische Umwälzung. In Durchführung der demokra tischen Schul- und Hochschulre form wurde bereits im März 1946 in der Arbeitermetropole Chemnitz ein Arbeiterstudium nach sowjetischem Vorbild organisiert. Zum ersten Male in der deutschen Geschichte wurde Arbeiter- und Bauernkin dern der Weg zum Hochschulstu dium geöffnet. Mit der Gründung der DDR im Oktober 1949 wurde die antifaschi stisch-demokratische Umwälzung abgeschlossen. Die Errichtung der Arbeiter-und-Bauern-Macht mar kierte den Beginn der sozialisti schen Etappe des einheitlich re volutionären Prozesses in der DDR. In Realisierung der Beschlüsse der II. Parteikonferenz der SED erteilte die Regierung der DDR die Wei- Wahrzeichen unserer Bezirksstadt: das Karl-Marx-Monument sung, Spezialhochschulen zu grün den. Unsere Stadt erhielt daraufhin 1953 eine Hochschule für Maschi nenbau. Das Jahr 1953 wurde zu einem Hö hepunkt in der Stadtgeschichte. In Würdigung der ruhmreichen Tradi tionen der Arbeiterbewegung und der großen Leistungen aller Werk tätigen der Stadt beschloß das ZK der SED. die Arbeiterstadt Chem nitz in Karl-Marx-Stadt umzube nennen. Die feierliche Umbenen nung erfolgte am 10. Mai 1953. Galt Chemnitz als eine der älte sten und bedeutendsten Industrie städte des kapitalistischen Deutsch lands, so ist Karl-Marx-Stadt zu einer Metropole der sozialistischen Industrie in der DDR geworden. Pro filbestimmend sind die Industrie ¬ zweige Werkzeugmaschinenbau, all« gemeiner Maschinenbau, Elektro- technik/Elektronik, Feinmechanik/ Optik und Fahrzeugbau. Mit seinen bedeutenden Kombi naten und Betrieben sowie der ho hen Konzentration von Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen stellt Karl-Marx-Stadt einen ge wichtigen wirtschaftspolitischen Faktor dar. Als Zentrum des Werk zeug- und Textilmaschinenbaus trägt der Bezirk eine besonders große Ver antwortung für die materiell- technische Ausrüstung unserer Volkswirtschaft und den Export, in zunehmendem Maße profiliert sich Karl-Marx-Stadt zu einem Schwer punkt der Elektrotechnik/Elektro- nik sowie der Entwicklung und An wendung der Mikroelektronik und der Robotertechnik. Unsere Technische Hochschule in Vergangenheit und Gegenwart Wenn am 8. September dieses Jahres die Studenten der Matrikel 86 an unserer Alma mater feierlich immatrikuliert werden, so be grüßen wir in ihnen die er sten Inskribenten des Jubiläumsjah res der 150. Wiederkehr des Beginns der Ingenieurausbildung in Chem- nitz/Karl-Marx-Stadt. Eineinhalb Jahrhunderte sind ver gangen, seit auf Drängen des auf strebenden Bürgertums am 2. Mai 1836 die „Königliche Gewerbschule zu Chemnitz“ im Gebäude des städ tischen Lyzeums am Jakobikirch platz ihre Pforten öffnete, um „ins besondere zur Vervollkommnung des vaterländischen Gewerbes bei zutragen“. Theoria cum praxi, die Vermittlung theoretischer Kennt nisse verbunden mit der Befähigung der Schüler, diese auch anzuwenden — so umriß Christian Benjamin Schmidt, der erste Schulvorsteher, die vorrangige Zielstellung, die von Anbeginn den Charakter der Chem nitzer Gewerbschule bestimmte und zu einer wichtigen Traditionslinie unserer Hochschule werden sollte. Zu ihren Begründern gehörte vor al lem Christian Moritz Rühlmann, nicht nur durch den großen Anteil seiner Fächer am Lehrprogramm — er unterrichtete Reine Mathematik. Mechanik und Maschinenlehre so wie Darstellende Geometrie —, son dern auch vor allem durch seine Me thode, den Unterricht mit zahlrei chen Beispielen aus der Praxis des sich in der 1836 einsetzenden zwei ten Phase der industriellen Revolu tion in und um Chemnitz entwik- kelnden Maschinenbaus zu berei chern, prägte er die Ausbildung in den ersten Jahren des Bestehens der Schule. Sein Verdienst, als Weg bereiter des wissenschaftlichen Ma- here Gewerbschule“ zu einer rein technischen Bildungsanstalt zu pro filieren, wodurch sie bald zu einer der ersten technischen Mittelschu len des damaligen Deutschen Rei ches aufrückte. In Würdigung sei ne' Verdienste um die Schulentwick- Jung wurde dem Hauptzecäu de un serer Hochschule an der Straße der Nationen am 2. Mai 1986, dem 150. Jahrestag der Eröffnung der „Kö niglichen Gewerbschule“, der Name „Eduard-Theodor-Böttcher-Bau“ verliehen. Im ersten Stock des Ge bäudes, das unter Böttchers Direk torat 1874 vom 1. Lehrer der Bau wissenschaften. Prof. Emil Alwin Gottschaldt, nach dem von Semper entworfenen Hauptgebäude der Eid genössischen Technischen Hoch schule Zürich projektiert worden war. befinden sich heute die Hoch schulleitung, die Zentrale Parteilei tung, die Redaktionen der Wissen schaftlichen Zeitschrift und des „Hochschulspiegels“ sowie das neue Traditionskabinett, Hier erhielt auch die Büste Eduard Theodor Böttchers vor dem Senatssaal einen würdigen Standort. Darüber hinaus werden hervorragende Verdienste um die Entwicklung der Hochschule mit dem Eduard-Theodor-Böttcher- Preis geehrt. Ein weiterer bedeutender Wis senschaftler und Lehrer, der von 1862 bis 1912 an unserer Vorläufer einrichtung wirkte, war Prof. Adolf Ferdinand Weinhold. Als Mitbegrün der der Experimentalphysik und Wegbereiter der Elektrotechnik hatte er wesentlichen Anteil an der weiteren Profilierung von Lehre und Forschung. Seine Büste findet im Neuen Sektionsgebäude, das auch seinen Namen erhält und in dessen Räumen die Sektionen des Elektroingenieurwesens unterge bracht sind. Aufstellung. Außerdem zeichnet der Rektor die besten Ar beiten der jährlich im Rahmen der FD J-Studententage s tattfind enden Hochschulleistungsschau mit dem Adolf-Ferdinand-Weinhold-Preis aus. Als um die Jahrhundertwende der deutsche Imperialismus die wirt schaftliche Überlegenheit über die führenden europäischen Industrie staaten Großbritannien und Frank reich zu erringen suchte und die technischen Mittelschulen Deutsch lands immer stärker an Bedeutung gewannen, hatte sich die Chemnit zer „Königliche Höhere Gewerb- schule“ zur führenden technischen Mittelschule Deutschlands entwik- kelt. Aus ihr waren Tausende von Ingenieuren für die deutsche Indu strie und zahlreiche namhafte Wis senschaftler hervorgegangen. Zu ih nen gehören u. a. Carl Julius von Bach, der auf dem Gebiet der Festig keitslehre Großes vollbrachte. Gu stav Anton Zeuner, der die Ther modynamik für den Ingenieur hand habbar machte, und Clemens Wink ler. der Entdecker des Germaniums. Ihre Büsten haben einen würdigen Platz im Foyer des Hauptgebäudes gefunden. Die hohe Qualität der Ausbildung fand am 10. Mai 1900 ihre Anerkennung in der Verlei hung des Status „Gewerbeakade mie“. Führende Vertreter ihres Fachs, die auch über die Grenzen Deutsch lands hinaus Anerkennung genos sen. gab es auch in den folgenden Jahrzehnten an der 1929 zur Staatli chen Akademie für Technik erhobe nen Chemnitzer Lehranstalt, aber Wissenschaft und Technik standen im Dienste eines zutiefst reaktionä ren Regimes, das, die Ergebnisse von Forschung und Lehre miß brauchend, die Völker in den Ab grund des zweiten Weltkrieges stürzte. Als am 5. März 1945 die Mauern der Chemnitzer Akademie im Groß angriff anglo-amerikanischer Bom berverbände in Schutt und Asche sanken, waren es nur doch die kläg lichen Reste einer Bildungsstätte, de ren einstmals schöpferischer Geist längst von imperialistischer Profit gier und faschistischer Ideologie zu Boden getreten worden war In den schweren Jahren des Neu beginns lag die demokratische Neu gestaltung der Ingenieurausbildung in Chemnitz in den Händen von Prof. Erich Körner, der seit 1910 an der Chemnitzer Akademie moderne Sprachen gelehrt und auch in den Jahren der faschistischen Barbarei seine demokratische Gesinnung be wahrt hatte. Auch hier galt es. ne ben der Bewältigung der schweren Hinterlassenschaft der zwölfjähri gen Hitlerdiktatur das bürgerliche Bildungsprivileg zu brechen, jungen Menschen aus den Reihen der Werk tätigen die Voraussetzungen für ein Hochschulstudium zu vermitteln, die soziale Zusammensetzung der Studentenschaft entsprechend der sozialen Struktur der Gesellschaft zu verändern, die führende Rolle der Arbeiterklasse durchzusetzen und zu festigen und damit eine Bil dungsstätte des Volkes zum Wohle des Volkes zu schaffen. Am 9. April 1947 erfolgte die feierliche Eröff nung der aus vier Ingenieurschulen bestehenden „Technischen Lehran stalten Chemnitz“, an denen 450 Stu denten mit dieser neuen Zielstel lung ihr Studium aufnahmen. Für die Verwirklichung der Be schlüsse des III. Parteitages der schinenbaus den Grundstein für die Ingenieurausbildung im modernen Sinne in Chemnitz gelegt und damit die Voraussetzung geschaffen zu ha ben, daß die Chemnitzer Gewerb schule ihre Schwestereinrichtungen in Plauen und Zittau überdauerte, findet Würdigung dadurch, daß der Gebäudekomplex der Fakultät für Maschineningenieurwesen an der Reichenhainer Straße im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten den Namen „Christian-Moritz- Rühlmann-Bau“ erhält. Hier findet im Foyer auch seine Büste einen würdigen Platz. Darüber hinaus ver leiht der Rektor jährlich für außer ordentliche wissenschaftliche Lei stungen den Christian-Moritz- Rühlmann-Preis. In den ersten drei Jahrzehnten bil deten die allgemeinen Fächer noch einen bedeutenden Teil der Ausbil dung. Erst in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts, als infolge der Gründung des Deutschen Reichs =5 die Industrialisierung, begleitet von einer stürmischen Entwicklung von Wissenschaft und Technik, rasch vor ¬ anschritt. gelang es dem internatio- Unser Bild zeigt das rekonstruierte Hauptgebäude unserer Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt in der Stra- nal anerkannten Fachmann des Tex- ße der Nationen mit dem kulturhistorisch wertvollen Portal. Hier nahm im Jahre 1953 die Hochschule für Ma- tilmaschinenbaus Prof. Eduard schinenbau in den Räumen der früheren Akademie für Technik ihre verantwortungsvolle Tätigkeit auf. In der Theodor Böttcher, die unter seiner weiteren raschen Entwicklung unserer sozialistischen Lehr- und Forschungsstätte knüpften die Mitarbeiter und Leitung stehende „Königliche Hö- Studenten an die besten Traditionen der Vergangenheit an. SED zum Aufbau der Grundlagen des Sozialismus in der DDR be durfte es der verstärkten Heraus bildung vornehmlich der tech nischen Intelligenz. So beschloß der Ministerrat der DDR, ab September 1953 in Karl-Marx-Stadt eine Hoch schule für Maschinenbau zu schaf fen. Diese ehrenvolle, in der schwer zerstörten Stadt aber besonders komplizierte Aufgabe wurde August Schläfer übertragen, der auch 1955/57 und 1957/59 der erste gewählte Rektor der Hochschule war. Im Gedenken seiner Verdien ste um die Entwicklung dieser er sten Hochschule in Karl-Marx- Stadt verleiht der Rektor den Pro fessor-August-Schläfer-Preis für hervorragende Leistungen in Erzie hung und Ausbildung. Den Angehörigen der Hochschule für Maschinenbau Karl-Marx-Stadt gelang es in einem zehnjährigen Ringen, eine sozialistische Hoch schule zu gestalten, deren Profil be reits Anfang der sechziger Jahre über das einer Spezialhochschule hinausgewachsen war. In Anerken nung der erzielten Ergebnisse in Lehre’und Forschung beschloß der Ministerrat der DDR, am 9. Oktober 1963 der Hochschule den Status einer .Technischen Hochschule zu verleihen. Das Wachsen unserer Tech nischen Hochschule ist ein Spiegel bild der kontinuierlichen und dyna mischen Entwicklung unseres so zialistischen Staates. In Übereinstim mung mit den Erfordernissen der wissenschaftlich-technischen Revo lution entfalteten sich das Maschi neningenieurwesen, das Elektro ingenieurwesen, die Mathematik, na turwissenschaftliche Fachrichtun gen und gesellschaftswissenschaft liche Disziplinen, wie z. B. die Wirt schaftswissenschaften und die Lehrerbildung. Auf diesen Gebieten erfolgte gleichzeitig die Vertiefung zu den Praxispartnern und eine Konzentration der Forschung auf volkswirtschaftliche Schwerpunkte. Wichtige Praxispartner der Hoch schule befinden sich in der Stadt bzw. im Bezirk Karl-Marx-Stadt. Dazu gehören vor allem Betriebe des Werkzeugmaschinenbaues, des Textilmaschinenbaues, der Elektro- technik/Elektronik sowie der Leicht- und Konsumgüterindustrie. Der Erziehung und Ausbildung der Studenten zu hochqualifizierten, klassenbewußten Kadern der Volks wirtschaft stehen bewährte Hoch schullehrer und wissenschaftliche Mitarbeiter zur Verfügung. Die Aus bildung erfolgt in modern-eingerich teten Labors, Technika, Seminarräu men und Hörsälen der 'acht Hoch schulteile. Die höhere Qualität in Erziehung und Ausbildung wurde erreicht durch • eine intensivere gesellschaftswis senschaftliche Ausbildung, • die Vertiefung der Verbindungen von FDJ-Studentenkollektiven zu Kollektiven junger Arbeiter bzw. zu Angehörigen der technischen Intel ligenz. • die weitere . Vervollkommnung der praxisbezogenen Ausbildung. • die Bereitstellung von Prak tikumsplätzen in modernen Betrie ben der Praxispartner. • die weitere Modernisierung der materiell-technischen Basis für Lehre und Forschung, • die ständige Vervollkommnung der Lehrinhalte. • die Entwicklung vielfältiger Mög lichkeiten der kulturellen und sport lichen Betätigung. Die engere Gestaltung der Zu- sammenarbeit mit den Kombinaten und Betrieben, aber vor allem die stärkere Einbeziehung der Studen ten in die Forschung haben zur In tensivierung der wissenschaftlichen Arbeit beigetragen. Ein großer Teil der Forschungsleistungen der Hoch schule wird von Diplomanden, For schungsstudenten und Aspiranten erbracht, deren Diplomarbeiten bzw. Dissertationen sich vorrangig mit der Lösung von Praxisaufgaben befassen. In Auswertung der Beschlüsse des XI. Parteitages der SED haben sich die Angehörigen der Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt die Lö sung neuer anspruchsvoller Aufga ben vorgenommen. Wenn die Hochschulangehörigen gemeinsam mit der Bevölkerung von Karl-Marx-Stadt die 150. Wie derkehr des Beginns der Inge nieurausbildung begehen, dann i® Bewußtsein jener progressiven Tra ditionen, seit der Gründung der „Kö niglichen Gewerbschule zu Chem nitz“ der Entwicklung der Produk tivkräfte im Territorium, dem wis- senschaftlich-technischen Fort schritt zu dienen, die Einheit von Wissenschaft und Produktion im Rahmen von Hochschul-Industrie- Komplexen und auf der Grundlage von Koordinierungsverträgen zu ver tiefen und stets die Erhöhung des theoretischen Niveaus der Technik-, Natur- und Gesellschaftswissen schaftler anzustreben. Die Besin nung auf die wechselhafte Ge schichte ihrer Alma mater. auf pro gressive Traditionen des Bildungs wesens und der Wissenschaften so wie auf revolutionäre Errungen schaften und Leistungen bei der Verwirklichung der Wissenschafts- und Hochschulpolitik der SED ist ih nen Verpflichtung und erfüllt sie gleichzeitig mit Stolz auf die wis senschaftlich-technischen Leistun gen der Vergangenheit und Gegen wart. auf ihre zahlreichen namhaf ten Wissenschaftler und Absolven ten. die besonders in den letzten Jahrzehnten bedeutend dazu bei trugen. die Technische Hochschule Karl-Marx-Stadt zur Zweitgrößten technischen Bildungsstätte des Lan des. zu einem Zentrum der Inge nieurwissenschaften. aber auch zu einer der größten lehrerbildenden Einrichtungen der DDR und zu einem geistig-kulturellen Zentrum im Bezirk Karl-Marx-Stadt werden zu lassen. D. Szöllösi, Sektion ME Feiei matr M Le An Hoch Fach Ober den Sekt: An lieh und nenk bürg tione In der 1 gnifi tred Doki SED die i Wähl und kam] dien gleic Etap kelte voll? Wiss hie Vc neue auf Erke dert, fang Und zent: schu das temi erre: histc Kan Fort Al Inge selte und nich ergr tech sehe A des Fort Stuc Sie Spe; disp Sind Selb Stän D: Ihre des zur ben D Par aus, ui W z zwi: sch: wei spr bür 198! tun gen mit DD: ges S ter sch Her vei der
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