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GEISTIG-KULTURELLES LEBEN HOCHSCHULSPIEGEL 11 86 SEITE 6 Dem Erbe der Arbeiterfotografen und der sozialistischen realistischen Fotografie ist das Schaffen des Fo- toklubs 70 unserer Hochschule ver pflichtet. Unser Bild: Die Mitglie der des Klubs Dirk Hanus, Uwe Meyer. Peter Günther (künstlerischer Leiter), Michael Blass und Stephan Weingart (v. 1. n. r.). Aus dem Schaffen des Fotoklubs 70 der TH Karl-Marx-Stadt Menschendarstellung — Porträt Genosse Prof. Dr. Karl-Heinz Wickledeß Sektion PEB Wir führen das Erbe der Arbeiterfotografen weiter IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIWIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIMIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIDMIIIIIIIIIIIIIIIIIIIMIIIIIIIIIIIImIIIIIIIIIIIIIIIIIImIIIIIIIIIIIIIIIMIIIIIITTIIIIMIIETIMIIDIIIIIIITIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Der Fotoklub 70 der Technischen Hochschule geht in seiner Tätigkeit von den Grundaufgaben des Kul turbundes der DDR sowie den Leit sätzen der Gesellschaft für Fotogra fie und den Aufgaben, die die Ab teilung Kultur der Technischen Hochschule auf dem Gebiet des künstlerischen Volksschaffens stellt, aus. Auf dieser Grundlage setzen wir unsere Bemühungen fort, mit den Möglichkeiten der Fotografie die Herausbildung sozialistischer Persönlichkeiten ' und ihrer Lebens weise zu fördern, interessierte Stu denten und Freunde der Fotografie zu geistig-kultureller Betätigung an zuregen. Sozialistisch-realistische Fotogra fie fordert tiefe geistige Durchdrin gung der Welt durch die Fotografen. Wir wollen mit unseren Bildern Zu sammenhänge durchschaubar machen, daß die Menschen sich da) in wie dererkennen, ihre Lebensprobleme ausgedrückt sehen, sich mit ihrer ge schichtlichen Herkunft auseinan dersetzen, aber auch das Bedürfnis nach Harmonie, Entspannung und Schönheit befriedigen. Es ist der Fo tografie eigen, daß neben ihren ästhetischen Potenzen jedem Foto auch ein dokumentarischer Wert an haftet. Demnach betrachten wir die Fotografie nicht auf künstlerisch ästhetischen Wert, dem sie zwar ge recht werden kann, aber nicht muß. Das Foto als Zeitdokument war zu jeder Zeit von großer Bedeutung und ist es heutzutage angesichts un serer schnellen Entwicklung be sonders. Darum erscheint es not wendig, unsere jungen Fotofreunde anzuhalten, Dokumentaristen unse res Lebens zu sein, das Geschichts- würdige unseres Alltages bildhaft erlebbar zu machen und damit Zeug nis über unsere ereignisreiche Zeit abzulegen. , Mit Stolz und Freude können wir auch von den Auszeichnungen für unsere fotografischen Leistungen sprechen. So erhielt der Fotoklub 70 1984 den Titel „Hervorragendes Volkskunstkollektiv der DDR“ und 1985 die Medaille „Ausgezeichnetes Volkskunstkollektiv". Eine beson dere Freude war für uns, daß wir für unsere Ausstellung anläßlich der Delegiertenkonferenz der Gewerk schaft Wissenschaften 1985 als be ster Fotozirkel der Hoch- und Fach schulen unseres. Bezirkes ausgezeich net wurden. Auch das Jahr 1986 hat für uns gut begonnen, denn der Fo toklub wurde mit der Ehrennadel der Gesellschaft für Fotografie des Kulturbundes in Bronze geehrt. Das Erreichen dieser Erfolge war durch aus kein widerspruchsfreier Prozeß. Noch vor einiger Zeit gab es Auf fassungen im Zirkel, die kollektive Arbeitsweise bedeutet den Verlust der Persönlichkeit. In Wahrheit je doch wird in einem Kollektiv die Persönlichkeit nicht negiert, son dern gefördert. Es zwingt den ein zelnen, über seinen eigener) Hori zont hinauszusehen und hinauszu wachsen. In der Gemeinschaft flie ßen die Meinungen und Auffassun gen vieler zusammen, führen in sachlicher Auseinandersetzung zu einer höheren Qualität, die wieder auf den einzelnen und dessen Bild leistung zurückwirkt. Wir haben sehr bald gemerkt, daß in dem stän digen Wechselspiel von Nehmen und Geben die Persönlichkeit schneller reift als im Alleingang.. Trotz aller Anstrengungen und gu ten Willens hätten wir den Stand nicht erreicht, stunde- nicht hinter unserem Vorhaben eine, so vorant- . wortungsvolle und unseren’ Proble men aufgeschlossene Leitung, . die uns unterstützt. Es konnte in einem kurzen Zeitraum der Gerätepark er neuert und vervollständigt werden. Aber insbesondere finden wir an der TH immer helfende und ideen reiche Partner bei der Vorbereitung und Durchführung von Ausstellun gen und Pleinairs, die oft weit den Rahmen unseres Fotoklubs spren- gen. Unsere jetzigen Vorhaben an läßlich des Jubiläums „150 Jahre In genieurausbildung“ werden die Lei stungsfähigkeit des Fotoklubs prü fen. Es ist eine Ausstellung sowie ein Katalog zu erarbeiten, in denen die besten Bildleistungen der letz ten Jahre enthalten sind. Dabei ge hen unsere Bestrebungen dahin, sich noch stärker und ernsthafter mit der Kamera der Arbeit und dem Leben der Mitarbeiter und Stu denten der eigenen Einrichtung zu zuwenden. Wir haben in zunehmen dem Maße erreicht, daß unsere Mit glieder das Ringen im höchste Lei stungen in Studium und Wissen schaft als wichtiges Thema und als dokumentierenswert ansehen. Die künftige Auseinandersetzung mit dieser Thematik wird sicher zu wei teren Bildleistungen und Diskus sionsangeboten führen. Aber wie könnten wir und alle Volkskunst schaffenden an so vielfältigen künst lerischen Vorhaben arbeiten, wenn wir nicht vom Wissen durchdrun gen wären, daß die Sicherung unse res Lebens in sozialer Geborgenheit mehr denn je mit dem konsequen ten Ringen um die Erhaltung des Friedens verbunden ist und daß jede Tat, die wir für die Stärkung unse res sozialistischen Staates vollbrin gen, diesem Anliegen dient. Kein ernsthaft Fotografierender kann da von unberührt bleiben. In den Kämpfen unserer Zeit ist es unsere moralische Pflicht, die große Kraft des fotografischen Bildes uneinge schränkt für das menschenwürdigste Ziel einzusetzen, für die Erhaltung des Friedens. In diesem Sinne zu wirken, entspricht revolutionären Traditionen, denen wir uns ver pflichtet fühlen. So führen wir das Erbe der Arbeiterfotografen weiter. Peter Günther, Künstl. Leiter des Fotoklubs 70 Studium und Wissenschaft — Bilder von Peter Radies (o.), Steffen Blum (1. u.) und Stephan Weingart (r. u.). Die Vielfalt des Lebens an unserer Hochschule, aber auch die Schönhei ten der Landschaft spiegeln sich im fotografischen Schaffen des Foto klubs wider. Unsere Bilder: Winterlandschaft von Heiko Sirkel (1.), drei Tänzerinnen vom Tanzstudio unserer TH während der Probe von Uwe Meyer (Mitte) und KiAderfest der Studentenfamilien von Stephan Weingart (r.).