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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1986,1-18
- Erscheinungsdatum
- 1986
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-198600001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770833978-19860000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770833978-19860000
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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-
Zeitschrift
Hochschulspiegel
-
Band
Band 1986,1-18
-
- Ausgabe Nr. 1, Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, Februar 1
- Ausgabe Nr. 4, Februar 1
- Ausgabe Nr. 5, März 1
- Ausgabe Nr. 6, März 1
- Ausgabe Nr. 7, April 1
- Ausgabe Nr. 8, April 1
- Ausgabe Nr. 9, Mai 1
- Ausgabe Nr. 10, Mai 1
- Ausgabe Nr. 11, Juni 1
- Ausgabe Nr. 12, Juni 1
- Ausgabe Nr. 13, Juli 1
- Ausgabe Nr. 14/15, August 1
- Ausgabe Nr. 16, September 1
- Ausgabe Nr. 17, September 1
- Ausgabe Nr. 18, Oktober 1
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Band
Band 1986,1-18
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- Hochschulspiegel
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ERZIEHUNG / AUSBILDUNG Z FORSCHUNG HOCHSCHULSPIEGEL 6/86 SEITE 4 Gegenwärtig laufen die Vorbereitungen auf die diesjährige Hochschullei stungsschau auf vollen Touren. Unser Bild: Die Studenten Peter Uttecht, Peer Laurisch und Ralf Schädlich (Sektion VT) bei der Arbeit an einem Exponat, dem unter ihrer Beteiligung weiterentwickelten Dreiseitenschnei der SDY. Die Weiterentwicklung ermöglicht die Verbesserung des Drei seitenschneidens mit Rollenrotationsdruckmaschinen und trägt somit zur Rationalisierung und Automatisierung im Versandraum von Großdrucke reien bei. Polytechniklehrerstudenten zu Gast an der Marie-Curie- Sklodowska-Universität Lublin Neun Studentinnen und Stu denten des ersten Studienjahres der Sektion Erziehungswissen schaften sowie ein Betreuer be antworteten den Besuch einer polnischen Studentengruppe der Fakultät für Pädagogik/Psycho- logie der Universität Lublin an der TH Karl-Marx-Stadt. Das von beiden Seiten vorgeschlagene und erstmalig realisierte Aus tauschpraktikumsprogramm bot eine Fülle von Möglichkeiten der gegenseitigen Information auf den Gebieten der Erziehung und Ausbildung zukünftiger Polytech niklehrer für das Schulsystem unserer Länder. Die dreiwöchigen Aufenthalte der beiden Praktikumsgruppen waren arbeitsintensiv, erlebnis- reich und gekennzeichnet von landestypischen Eindrücken sowie vielfältigen Kontakten mit Ver tretern aus Betrieben, Institutio nen und Schulen des Territori ums. Unsere Praktikumsgruppe reiste in die ostpolnische Stadt Lublin, Zentrum der gleichnamigen Wo jewodschaft, um jene Universität kennenzulernen, die den Namen der großen polnischen Wissen schaftlerin Marie Sklodowska- Curie trägt. Als staatliche Universität un mittelbar nach der Befreiung 1944 gegründet, war sie Symbol der wiederauflebenden polnischen Wissenschaft und hat sich heute zu einer der bedeutendsten Bil dungseinrichtungen der VR Po len entwickelt. Unsere Gruppe lernte u. a. am Physikinstitut die Fachrichtungen Kernphysik, Massenspektronomie, experimentelle und theoretische Festkörperphysik kennen. Exkur sionen am Institut für Pädagogik/ Psychologie sowie an Einrichtun gen für technische Erziehung und audiovisuelle Lehrmittel gaben einen Einblick in die spezielle Ausbildung der Lehrerstudenten an dieser Universität. Die Besuche der zentralen Uni versitätsbibliothek und des zen tralen Informations- und Rechen zentrums einschließlich der indi viduell zu nutzenden Computer labors ließen Vergangenheit und Gegenwart der Informationsspei cherung und -Verarbeitung deut lich werden. Sehr informativ gestalteten sich die Hospitationen an der Lubli ner Akademie für Landwirtschaft sowie am Polytechnikum mit den Abteilungen Mechanik, Leistungs elektrik und Informatik. Der Besuch einer der neuent standenen Lubliner Oberschulen verdeutlichte unserer Gruppe sehr anschaulich die großen Be mühungen der polnischen Lehrer kollegen zur Erfüllung der an sie gestellten Forderungen bezüglich der Umsetzung politischer und fachlicher Inhalte in der Erzie hung und Bildung der polnischen Jugend. Außerordentlich beeindruckte uns der Besuch des Staatlichen Museums Majdanek. Diese als „Mahn- und Gedenkstätte des polnischen Volkes und anderer Völker“ gestaltete Stätte der Vergangenheit stellt in erschüt ternder Deutlichkeit die materiel len Zeugnisse des hier durch deutsche Faschisten organisierten Völkermordes dar. Unweit dieser Stätte der Mahnung und des Ge denkens entstanden neue Betrie be und Wohngebiete. So auch die Gießerei „Zaklady Metallurgiczne URSUS“, vergleichbar mit dem VEB Gießerei „Rudolf Harlaß“ in Wittgensdorf. Dieser ebenfalls nach den technisch-technologi schen Gesichtspunkten der 70er Jahre aufgebaute Betrieb ermög lichte unseren Studenten einen Einblick in die Gegebenheiten und Probleme der Herstellung von dringend benötigten metall urgischen Erzeugnissen für den Maschinen- und Fahrzeugbau so wie die Landtechnik. Unsere Studenten waren in diesem Betrieb an Schwerpunk ten, vor allem in der manuellen Nachbereitung, eingesetzt; die Mädchen führten im betriebs eigenen Kindergarten Malerarbei ten aus. Zum Abschluß des pro duktionspraktischen Einsatzes fand zwischen Vertretern des Betriebes, des Jugendverbandes und unserer Gruppe eine Diskus sion über politische, soziale und ökonomische Probleme des Be triebes statt. Im dritten Teil des Praktikums boien unsere liebenswürdigen und aufmerksamen Gastgeber eine Vielzahl von Möglichkeiten, kul turhistorische und -politische Se henswürdigkeiten ihrer Stadt und Wojewodschaft in Augenschein zu nehmen. Uns präsentierten sich schön, beeindruckend und histo risch wertvoll die restaurierte Altstadt Lublins und die modern und architektonisch ausgewogen gestalteten Neubaugebiete rings um die Stadt. Liebevoll restau rierte Vergangenheit und pulsie rende, lebendige Gegenwart bil deten eine Einheit. Busfahrten in die Gegenden um Kozlowka und Nawentzow sowie eine Schiffahrt auf der Wisla von Pulawy nach Kazimierz zeigten uns die land schaftlich reizvolle Umgebung von Lublin und bedeutende Stätten des fortschrittlichen kulturellen Erbes der VR Polen. Eine Besich tigung des „Historischen Dorfes“ bei Lublin zeigte in sehr an schaulicher Weise die landwirt schaftliche Bedeutung und Ent- wicklung der ostpolnischen Woje wodschaft. Als Abschluß und Höhepunkt unseres Praktikums gestaltete sich im Rahmen der Rückreise in die DDR ein zweitägiger Aufent halt in Krakow. Diese Stadt — eines der bedeutenden Zentren Europas für Wissenschaft und Kultur — erschloß uns die tau sendjährige Geschichte des pol nischen Volkes. Große Industrie zentren, Universität und Techni sche Hochschule, die Akademie für Bergbauwesen sowie moderne Wohnviertel zeugen von der dy namischen Entwicklung der Stadt in der Gegenwart. Alle Teilnehmer waren nach dreiwöchigem Aufenthalt in der VR Polen der Meinung, daß diese Form des Studentenaustauschs die beste Möglichkeit darstellt, um Land und Leute von ver schiedenen Seiten kennenzuler nen und die Freundschaft mit unserem polnischen Brudervolk weiter zu vertiefen. Gern erinnern werden wir uns an die Zusammenkünfte mit Mit arbeitern und Studenten der Ma- rie-Curie-Sklodowska-Universität, mit Vertretern der Gießerei UR SUS und vielen anderen polni schen Freunden, die wir während unseres Aufenthaltes in Lublin und seiner Umgebung kennen lernten. Dr. Stephan Ittner, Sektion E 22. Plenartagung des Wissenschaftlichen Rates Einheit von Lehre und Forschung .. (Fortsetzung von Seite 1) hochqualifizierte Kader zur Verfü gung gestellt werden können. Das Profil der TH ist in unserer Entwicklungskonzeption herausge arbeitet. Wir gehen dabei davon aus. daß damit kein statischer Zu stand geschaffen wurde, sondern daß wir dieses Profil mit hoher Dy namik weiterentwickeln müssen, wobei sich in der jetzigen Phase der wissenschaftlich-technischen Revo lution sehr schnelle Entwicklungen vollziehen und an den Nahtstellen von großen Gebieten immer wieder völlig neue Aspekte auftauchen. Bei der weiteren Ausprägung un seres polytechnischen Profils geht es deshalb nicht nur in erster Linie um die disziplinäre Weiterentwick lung, sondern um die komplexe Wei terentwicklung eines ganzen En sembles von Wissensgebieten zu einer neuen Qualität. Das bedeutet, daß die Forschung zu Schlüssel- und Hochtechnologien konsequent in der Einheit von erkundender Grundlagenforschung, gezielter Grundlagenforschung und ange wandter Forschung zu gestalten ist, damit eine hohe technologi sche Reife und Anwendungsfähig keit der Erzeugnisse in der indu striellen Produktion erreicht wer den kann. Dieses Forschungsregime erfordert die intensive Zusammen arbeit zwischen Hochschule und Kombinat, die Entwicklung und Be reitstellung hochwertiger technolo gischer Spezialausrüstungen für die experimentelle Forschung und die industrielle Anwendung, wobei den Erfordernissen einer hochautoma tisierten flexiblen und bedienarmen Produktion durch entsprechende Forschungen umfassend Rechnung zu tragen ist. Wir haben dafür mit den Ministervereinbarungen, den ab geschlossenen und noch in Vorbe reitung befindlichen Koordinie rungsverträgen eine gute Ausgangs basis. Zur Förderung von Schlüssel- und Hochtechnologien in der Volks wirtschaft und zur Beschleunigung des wissenschaftlich-technischen Fortschritts auf innovationsbe stimmenden Gebieten ist die ma thematisch-naturwissenschaftliche und technische Grundlagenfor schung in beachtlichem Umfang und in ihrem Niveau so zu gestal ten. daß ein wachsender Teil der Forschungsaufgaben Bestandteil von Staatsaufträgen und des Staats planes Wissenschaft und Technik wird. Damit ist eine entscheidende Voraussetzung der Verbindung des Planes der mathematischen, natur wissenschaftlichen und technischen Grundlagenforschung des Hoch schulwesens und der Akademie der Wissenschaften der DDR mit dem Staatsplan Wissenschaft und Tech nik zu schaffen und eine rasche Wirksamkeit und breite Anwen dung der Ergebnisse der Grundla genforschung zu sichern. Als Aufgabe bei der weiteren Aus gestaltung der Forschung und Wis senschaftsentwicklung in Auswer tung der 10. und 11. Tagung des ZK der SED ergibt sich, daß durch eine weitgehend parallele Bearbeitung von Aufgaben der Grundlagenfor schung, der angewandten Forschung und der Erzeugnis- und Verfah rensentwicklung das Tempo der For schungsarbeit und der Überführung sowie Anwendung ihrer Ergebnisse in neuen oder weiterentwickelten Erzeugnissen, Verfahren und Tech nologien wesentlich zu erhöhen ist. Das erfordert den Ausbau der Ko operation von Wissenschaft und Pro duktion, von Hochschule und Kom binat, um das Risiko der parallelen Bearbeitung zu minimieren und die ökonomische Wirksamkeit der Grundlagenforschung entscheidend zu erhöhen. Die Planung und Leitung der For schung ist enger mit den entspre chenden inhaltlichen und wissen schaftsorganisatorischen Fragen der Entwicklung des wissenschaftlichen Nachwuchses und der Gestaltung der Aus- und Weiterbildung zu ver binden. Die Planung der Zulassun gen von Forschungsstudenten und Aspiranten auf den fortschrittsbe stimmenden Gebieten von Wissen schaft. Technik und Technologie, insbesondere zur Durchsetzung von Schlüsseltechnologien, ist mit den langfristigen Wissenschaftskonzep tionen und der Forschungsplanung eng zu verbinden. An den ent sprechenden Zentren der Wissen schaftsentwicklung und Forschung sind wissenschaftliche Nach wuchskader zur Ausbildung zu kon zentrieren. Das ist erforderlich, um rechtzeitig eine hinreichende Zahl wissenschaftlich hochqualifizierter Kräfte auf den fortschrittsbe stimmenden Gebieten der For schung und Entwicklung an den Hochschulen, den wissenschaftli chen Akademien und den For- schungs- und Entwicklungseinrich tungen der Kombinate sowie für die Ausbildung an anderen Universitä ten und Hochschulen zur Verfügung zu stellen. Dieser Prozeß wird durch die rechtzeitige und gezielte Einbe ziehung der Studenten in die For schung wesentlich gefördert. Die 11. Tagung des ZK der SED stellte weiterführende Aufgaben zur Vervollkommnung der Aus- und Weiterbildung der Ingenieure und Ökonomen. Besonders gilt es. die Lehrinhalte und ihre methodische Bewältigung noch konsequenter an den Erfordernissen der gesellschaft lichen Entwicklung um die Jahr tausendwende zu messen. Dazu ist von den Anforderungen der umfas senden Intensivierung der Volks wirtschaft und der besonderen Rolle der Schlüsseltechnologien aus zugehen. Dabei ist wesentlich stär ker die Computertechnik in die Grundlagen- und Fachausbildung zu integrieren. Mit dem Beschluß des Politbüros vom 12. 11. 1985 sind wir in eine neue Etappe, das heißt in die Rea lisierungsphase der Ingenieur- und Ökonomenkonzeption, getreten. Auf der Grundlage der Diskussionser gebnisse und der Verallgemeine rung erster Erfahrungen gilt es jetzt, zielstrebig die festgelegten Maßnahmen zur schrittweisen Ver ¬ änderung der Aus- und Weiterbil dung vorzubereiten und mit hoher Qualität zu realisieren. Das stellt hohe Ansprüche an die Verantwor tung aller Hochschullehrer, ins besondere an deren spezielle Wei terbildung. Gleichermaßen ist die aktive Mitwirkung aller Hochschul angehörigen, besonders auch unse rer FD J-Studenten, notwendig. Dabei ist das tiefgründige Verständ nis der Hochschulangehörigen und Praxispartner für das höhere An forderungsniveau weiter auszuprä gen. Auf der Grundlage der Wissen schaftskonzeption, aber auch der Studien zu modernen Wissenschafts gebieten gilt es, noch tiefer in die in haltlichen Konsequenzen der Erzie hung und Ausbildung einzudringen. Mit dem Blick auf das Jahr 2000 sind Ideen und Überlegungen ge fragt, wie die künftig erforderlichen Hochschulabsolventen auszubilden sind. Noch mehr kritische und schöpferische Auseinandersetzun gen zu kommenden Anforderungen, den Inhalten und Methoden der Wis sensvermittlung und • -aneignung sind erforderlich. Damit verbindet sich gleichermaßen die Fragestel lung nach überholten Inhalten und konventionellen Auffassungen, sich von Routine zu trennen, aber be währte Erfahrungen fortzuführen. Für die inhaltlich-methodische Dis kussion ist uns daher ein sehr wei tes Feld gegeben. Den Christian-Moritz-Rühlmann-Preis Stufe I erhielt ein Kollektiv der Sektion FPM unter Leitung von Prof. Dr. Wittke. Neue Wege zur Dimensionierung elektrischer Antriebskomponenten Tagung „Angewandte numerische Magnetfeldberechnung'* ander Sektion AT Unlängst fand an der Sektion AT die 3. Wintertagung „Angewandte numerische Magnetfeldberechnung “ statt, die alljährlich von der TU Dresden, Sektion Elektrotechnik, und unserer Hochschule, Sektion AT, gemeinsam organisiert und ge staltet wird. Ziel und Hauptinhalt dieser vom Kollektiv „Numerische Magnetfeldberechnung“ unter Lei tung von Prof. Dr. sc. techn. Bu dig initiierten Tagungsserie mit in ternationaler Beteiligung ist es, die an verschiedenen Bildungseinrich tungen des Elektroingenieurwesens der DDR entwickelten Software komponenten zur numerischen Be ¬ rechnung elektromagnetischer Kreise vorzustellen, Entwicklungs richtlinien zu erarbeiten und insbe sondere potentielle Anwender aus Betrieben und Kombinaten über Nutzerprogramme zu informieren. Elektromagnetische Energiewand ler — beispielsweise rotierende elek trische Maschinen, Transformato ren, magnetische Schaltgerätean triebe, aber auch Lautsprecher, Mi krofone, Magnetköpfe der Informa tionstechnik und Unterhaltungselek tronik — basieren in ihrer Wirkung auf dem magnetischen Feld, aus des sen genauer Kenntnis entscheidende Teilnehmer der 3. Wintertagung „Angewandte numerische Magnetfeldbe rechnung“ bei der Demonstration der interaktiven Datenerfassung eines Programmpaketes. Kriterien für Qualität, Technologie und Materialeinsatz abgeleitet wer den können. Klassischen Verfahren zur Berechnung des Magnetfeldes sind dabei zunehmend spürbare Grenzen gesetzt. Demgegenüber ste hen dem Entwurfsingenieur heute mo derne numerische Lösungsverfahren zur Verfügung, deren Existenz auf dem Vorhandensein einer leistungs fähigen Großrechentechnik und auf Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der numerischen Mathematik basiert. Vom Wissenschaftsbereich Elek trische Antriebe und Antriebsmittel der Sektion AT wurde dazu auf der 3. Wintertagung das Programmpa ket FELD vorgestellt, das es ge stattet, elektromagnetische Pro blemstellungen zu lösen, hinsicht lich materiell- und energieökonomi scher bzw. regelungstechnischer Pa rameter auszuwerten und die Er gebnisse grafisch aufzubereiten. Die ses Programmpaket wurde an das Kombinat Elektromaschinenbau Dresden übergeleitet, das in seinem Beitrag auf der Tagung hervorhob, daß sich damit eine Kostensenkung von 0,5 Mio Mark pro Jahr ergibt. Wesentliche ökonomische Effekte wurden auch von Anwendern aus den Bereichen der Lautsprecherfer tigung bestätigt, da deren Produk tionsstückzahlen Einsparungen im Gramm- und Milligrammbereich nicht nur rechtfertigen, sondern volkswirtschaftlich erfordern. Insbe sondere wurde von den Anwendern auch die im Sinne eines ingenieur mäßigen Einsatzes verbesserte Daten erfassungstechnik des Programm paketes FELD unterstrichen, die durch eine effektive Eingabetechnik mit Nutzerführung durch den Com puter ergänzt wurde. Von der TU Dresden, Sektion Elektrotechnik, wurden hauptsäch lich Programmpakete zur Magnet feldberechnung mit der Methode der finiten Elemente dargestellt. Er gebnisse von Magnetfeldberechnun gen mit diesen Programmen führten zu konstruktiven Veränderungen im Großtransformatorenbau, die we sentlich zur Verbesserung der Lei stungsbilanz dieser Energiewandler beitragen. Mit besonderem Interesse wurden auch die Beiträge der TH Ilmenau verfolgt, die Anwendungen dort ent wickelter spezieller Rechenpro gramme einerseits für die Optimie rung von Antriebsmagneten vorstell ten und andererseits Einblicke in .Magnetfeldprobleme der digitalen Speichertechnik und in der Me dizintechnik eröffneten. Sie zeugten von der weitgefächerten Anwen dungsbreite und der Einsatzvielfalt numerischer Rechenverfahren für magnetische Felder. Zusammenfas send konnte festgestellt werden, daß mit der Entwicklung der genannten Softwarepakete CAD-fähige Lö sungen zur Dimensionierung ma gnetischer Kreise sowie entschei dende Voraussetzungen für CAD- Systeme kompletter elektrischer An triebe geschaffen und damit wesent liche Beiträge in Verwirklichung der Beschlüsse der 11. Tagung des ZK der SED und in Vorbereitung des XI. Parteitages erbracht wur den. Dr.-Ing. Andreas Pohl, Tagungsleiter. Sektion AT Zusatzstudium in Nowosibirsk hinterließ nachhaltigen Eindruck Vom September 1985 bis Januar 1986 weilte ich zu einem Zusatzstu dium am Nowosibirsker Elektrotech nischen Institut (NETI). Im Rahmen meiner Promotion A habe ich mich vor allem mit der Vorbereitung von Trainingsprogrammen für Dispat cher in der Produktionsprozeßsteue rung beschäftigt. Mit dem Lehrstuhl „Ökonomie und Organisation der In dustrieproduktion“ unter Leitung von Prof. K. T. Dschurabajew ver bindet den Wissenschaftsbereich Ar beitswissenschaften unserer Sektion eine langjährige erfolgreiche Zu sammenarbeit, die mit der längerfri stigen Delegierung eines befristeten Assistenten und zweier Studentinnen im 4. Studienjahr weiter vertieft wurde. Für diese fünf Monate lag für mich ein umfangreiches Arbeitspro gramm vor. Neben der selbständi gen wissenschaftlichen Arbeit in der Bibliothek der Sibirischen Ab teilung der AdW der UdSSR waren zum Beispiel der Besuch eines Ver suchsbetriebes in Nowosibirsk, die Teilnahme an einem wissenschaft lich-praktischen Seminar des Lehr stuhls mit Vertretern der Industrie und ein Erfahrungsaustausch am Le ningrader Polytechnischen Institut vorgesehen. So konnte ich wesentli che theoretische Grundlagen für meine weitere Arbeit gewinnen. Als wichtiges Ergebnis des Aufenthaltes in Nowosibirsk betrachte ich auch die Festigung der Kenntnisse der rus sischen Sprache und ihre Anwen dung in der wissenschaftlichen Ar beit und im täglichen Gespräch. Am NETI trafen wir auch auf DDR-Studenten, die uns die ersten Wochen der Eingewöhnung sehr er leichtert haben und uns in jeder Hinsicht unterstützten. So war es normal, daß wir von Anfang an ak tiv in die Arbeit der FDJ- und Par teigruppe einbezogen wurden und selbst gern mitgearbeitet haben. Hö hepunkte dabei waren die Verbands wahlen der FDJ und die Parteiwah len, die Teilnahme an der Freund schaftswoche UdSSR — DDR und der Besuch des Museums Deutscher Antifaschisten in Krasnogorsk bei Moskau. In vielen Diskussionen wer teten wir die aktuell-politischen Er eignisse in aller Welt und natürlich besonders in der UdSSR aus, wo es wenige Wochen vor dem XXVII. Parteitag der KPdSU eine Vielzahl interessanter Gesprächs themen gab. Wanderungen in die Umgebung von Nowosibirsk, Theaterbesuche, die Weihnachtsfeier u. a. standen ebenso auf dem Programm wie die eigene kulturelle Betätigung im Sin geklub „Signal“. Die Auftritte in der Sendung „Me ridian der Freundschaft“ im No wosibirsker Fernsehen, zur Freund schaftswoche und in einer Internats schule zählen zu meinen schönsten Erlebnissen. Interessant war es natürlich auch, das Leben in der Sowjetunion und die Menschen genauer kennenzuler nen. Nur den richtigen sibirischen Win ter konnte ich nicht erleben. Bei Temperaturen von maximal minus 20 Grad Celsius war es recht „warm“, wie mir die Nowosibirsker erklärten. Insgesamt möchte ich einschät zen, daß die Monate in Nowosibirsk mir viele Impulse für die wissen schaftliche Arbeit gaben, ein wich tiger Abschnitt in meinem Leben waren und mir noch lange in Erin nerung bleiben werden. Dipl.-Ing. Jürgen Mehlhose, Sektion Tmvl
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