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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1986,1-18
- Erscheinungsdatum
- 1986
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-198600001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770833978-19860000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770833978-19860000
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Hochschulspiegel
-
Band
Band 1986,1-18
-
- Ausgabe Nr. 1, Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, Februar 1
- Ausgabe Nr. 4, Februar 1
- Ausgabe Nr. 5, März 1
- Ausgabe Nr. 6, März 1
- Ausgabe Nr. 7, April 1
- Ausgabe Nr. 8, April 1
- Ausgabe Nr. 9, Mai 1
- Ausgabe Nr. 10, Mai 1
- Ausgabe Nr. 11, Juni 1
- Ausgabe Nr. 12, Juni 1
- Ausgabe Nr. 13, Juli 1
- Ausgabe Nr. 14/15, August 1
- Ausgabe Nr. 16, September 1
- Ausgabe Nr. 17, September 1
- Ausgabe Nr. 18, Oktober 1
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Band
Band 1986,1-18
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- Hochschulspiegel
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ZUM INTERNATIONALEN FRAUENTAG HOCHSCHULSPIEGEL 4/86 SEITE 4 Allen Wissenschaftlerinnen, Studentinnen, Arbeiterinnen und Angestellten herzlichen Glückwunsch zum Internationalen Frauentag! Gegenwärtig sind mehr als 40 Prozent aller an unserer Hochschule imma trikulierten Studenten junge Frauen und Mädchen. Aus der Arbeit der Zentralen Frauenkommission Seit fast 35 Jahren gibt es gewerk- Die Arbeitsgruppe II der Frauen- schaftliche Kommissionen, die mit der Wahrnehmung der Interessen der Frauen und Mädchen beauftragt sind. Unsere Frauenkommission der TH arbeitet als Organ der Zentralen Gewerkschaftsleitung und versteht ihre Tätigkeit als einen politischen Auftrag. Wir orientieren uns in un serer Arbeit vor allem auf die Lö sung von Problemen bei der poli tischen und fachlichen Qualifizie rung der weiblichen Hochschulan gehörigen. Die kontinuierliche Umsetzung der Parteibeschlüsse, der des Bun desvorstandes des FDGB sowie des Zentralvorstandes der Gewerk schaft Wissenschaft und der Zentra len Gewerkschaftsleitung sind Leit linien unserer Arbeit. Eine neue Qualität der frauenspezifischen ge werkschaftlichen Arbeit konnte mit der Bildung der Frauenkommission bei den BGL erreicht werden. In Zu kunft liegt der Schwerpunkt unse rer Arbeit darauf, die Zusammen arbeit der Zentralen Frauenkommis sion mit ihren Partnern in den BGL qualitativ zu verbessern. Dies gilt für die drei Arbeitsgruppen der Zentralen Frauenkommission, die zweckmäßigerweise für die Stu dentinnen, die Frauen des Fach-, Verwaltungs- und Betreuungsper sonals und die des wissenschaftli chen Bereiches gebildet wurden. Das Hauptanliegen der Arbeits gruppe „Studentinnen“ ist es, für Studentinnen mit Kindern günstig ste Bedingungen für die Bewälti gung der Anforderungen, die das Studium und die Familie an sie stel len, zu schaffen. Besondere Auf merksamkeit gilt unseren For schungsstudentinnen, damit diese termin- und qualitätsgerecht ihre Qualifizierungsziele trotz familiärer Belastungen erreichen können. Natürlich können wir die Pro bleme der Heranbildung des weib lichen wissenschaftlichen Nach wuchses nicht allein lösen. Dazu ist das Zusammenwirken der Parteilei tungen, der staatlichen Leitungen mit der Gewerkschaft unbedingt er forderlich. Wir können auf eine gute und erfolgreiche Zusammenar beit mit dem Direktorat für Stu dienangelegenheiten, mit der FDJ- Kreisleitung und weiteren Partnern verweisen. Positive Auswirkungen hat die Bildung der Frauenkommis sionen bei den BGL der Sektionen auf unsere Arbeit gehabt. Es ist nun mehr möglich, daß Mitglieder der Frauenkommissionen der BGL en gen, persönlichen Kontakt zu Stu dentinnen mit Kind in ihrer Sektion unterhalten. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe Studentinnen der Zentralen Frauen kommission führten überdies viele individuelle Gespräche mit den Stu dentinnen und konnten dabei viele gute Erfahrungen sammeln. Es kam in allen Fällen zu offenen, ehrlichen Diskussionen, und im Ergebnis konn ten wir manche positive Verände rung herbeiführen. In diesem Zu sammenhang ergaben unsere Ana lysen, daß diejenigen Frauen und Mädchen am erfolgreichsten in ih rer wissenschaftlichen Entwicklung vorankommen, die zu einem frühen Zeitpunkt in die Forschung einbe zogen werden, kontinuierlich an For schungsaufgaben arbeiten und ihre Perspektiven kennen. Wir erkann ten auch, daß eine aktive Mitarbeit der Forschungsstudentinnen in ih rer Gewerkschaftsgruppe sich posi tiv auf die Erfüllung des For schungsauftrages auswirkt, insbe sondere dann, wenn regelmäßig über seine Erfüllung berichtet wird. Eine große Reserve liegt auch in Ar beitsplänen der Forschungsstu dentinnen, die eine Kontrolle der Teilziele ermöglichen. kommission der Zentralen Gewerk schaftsleitung stellt die Frauenför derung und die Probleme der Ar- beits- und Lebensbedingungen der Frauen in den nichtwissenschaftli chen Bereichen unserer Hochschule in den Mittelpunkt ihrer Arbeit. Es ist schwierig, allen anstehenden Pro blemen gerecht zu werden. Wir ha ben uns aus diesem Grund seit Jah ren auf folgende Schwerpunkte kon zentriert: In den Arbeitsplänen der ver gangenen Jahre nahmen die Frauen förderungspläne einen breiten Raum ein. Unsere Aufgabe bestand darin, die Frauenförderungspläne zu konkretisieren, um bei der Aus wertung eindeutige Aussagen über die Erfüllung zu erhalten. So konn ten wir absichern, daß die Frauen förderungspläne des Jahres 1985 durchweg in allen Sektionen mit aussagekräftigen Ergebnissen er füllt wurden. Ein weiterer Schwerpunkt war die Erfassung der an der TH vor handenen Frauenruheräume und die Überprüfung ihres Zustandes. Der Frauenkommission gelang es in Zusammenarbeit mit der Abt. Sozial wesen, zu den bisher 10 Räumen fünf weitere Frauenruheräume zu sätzlich zu schaffen. Auch das Pro blem der Verantwortlichkeit für die Ruheräume konnte geklärt werden. Ein dritter Schwerpunkt der Ar beit der Frauenkommission ist die arbeitsplatzbezogene Qualifizie rung der Frauen. Während einer seits die Weiterbildung in den Schulen der sozialistischen Arbeit voll mit den Erfordernissen und Aufgaben übereinstimmt, wird an dererseits die Qualifizierung am Ar beitsplatz in Form von Arbeitsse minaren noch nicht, genügend ge nutzt. Mängel technischer Art, die trotz größter Bemühungen der staatli chen und gewerkschaftlichen Lei tungen noch nicht völlig abgestellt werden konnten, wirken sich nega tiv auf die Arbeitsbedingungen in den Mensen aus. Hier sieht die Frauenkommission der ZGL einen weiteren Schwer punkt für ihre Arbeit, gilt es doch, die jederzeit mit hoher Einsatzbe reitschaft um die Erfüllung wichti ger Versorgungsaufgaben ringenden Kolleginnen maximal zu unterstüt zen. Die Arbeitsgruppe „Frauen im wissenschaftlichen Bereich“ wirkt dahingehend, daß die Wissenschaft lerinnen in ihren Arbeitsbereichen bestmögliche Bedingungen erhalten, damit eine zielgerichtete Entwick lung gesichert wird. Die wachsen den Anforderungen auch an die wis senschaftlich tätigen Frauen erfor dern eine rechtzeitige und zielstre bige Qualifizierung. Nur so werden sie bei der Durchsetzung der ökono mischen Strategie in ihrer neuen Etappe und bei der Schaffung der Schlüsseltechnologien ihren Beitrag leisten können. Die Frauenkommission hilft aktiv mit, daß die Kolleginnen zielgerich tet gefördert werden, und stützt sich dabei auf die neugeschaffenen Frauenkommissionen der BGL. Aus gehend von einer umfassenden analytischen Tätigkeit, steht gegen wärtig die Arbeitsgruppe vor den Problemen, die die Einbeziehung wissenschaftlicher Mitarbeiterinnen in die ASU-4a-Ausbildung mit sich bringt. Insgesamt kann die Arbeits gruppe einschätzen, daß sich die wis senschaftlichen Mitarbeiterinnen in allen Sektionen mit hohem Enga gement den zunehmenden Anforde rungen stellen. Dr. Inge Franz, Vorsitzende der Zentralen Frauenkommission Genossin Dr.-Ing. Ursula Barth, Sektion FPM Hoher Anspruch: Sich als Frau täglich dem wissenschaftlich-technischen Fortschritt stellen Als Genossin Dr. Barth 1958 an der damaligen TH Dresden ein Stu dium in der Fachrichtung Feinmeß technik begann, war das für ein jun ges Mädchen, das selbst keine Pra xiserfahrungen hatte, noch gar nicht so selbstverständlich. Heute schätzt sie selbst ein, daß sie damals nicht recht wußte, was eigentlich auf sie zukommt, aber merkte, daß alles erlernbar ist. wenn man nur will, und Spaß an der Sache gewann Nach dem Studium kam sie als be fristete Assistentin an unsere Hoch schule und lernte hier auch ihren Mann kennen. Für sie war es immer besonders wichtig, Beruf und Fami lie — sie hat zwei Kinder — in Ein klang zu bringen, dabei auch abzu wägen, was ist gegenwärtig mach bar, was muß zurückgestellt wer den. Bei starker beruflicher Bela stung beider Ehepartner war es not wendig, eigene Qualifizierungsvor haben zeitweilig zurückzustellen. 1972 wurde sie als unbefristete As sistentin übernommen, begann 1976 mit der Erarbeitung einer Promo tion A, die sie 1980 erfolgreich ab schloß. Natürlich hatte sich Genos sin Dr. Barth auch in der Zwischen zeit angesichts der raschen Entwick ¬ lung von Wissenschaft und Technik ständig weiterqualifiziert, um den Anschluß nicht zu verlieren. Heute ist sie Lektor im Wissenschaftsbe reich Fertigungsmeßtechnik und vor allem in der Lehre tätig. Sie ist der Auffassung, daß man als Lehrer unbequem sein muß. Das heißt, konsequent zu sein, zu för dern, aber auch zu fordern. Ent täuscht ist sie vor allem, wenn Stu denten, die eine Spezialisierungsrich tung gewählt haben, in den Grund lagenfächern unter ihrem Niveau bleiben, also die ganze Tragweite .licht erkennen. Auch gesellschaftlich hat sich Ge nossin Dr. Barth stets engagiert, ob in Elternvertretungen, im DFD, in der Gewerkschaft — seit 1984 als Vertrauensfrau — oder im Rat der Sektion. Wenn sie einen Wunsch frei hätte, würde sie gern etwas mehr Zeit für sich selbst haben, um hin und wie der einen Bummel zu machen. Genossin Anett Haas, SG 83/88, Sektion Wiwi Auszeichnung mit dem Wilhelm-Pieck-Stipendium ist Ansporn und Verpflichtung Nach Beendigung der erweiterten Oberschule — das Abitur hat Anett mit „sehr gut“ abgelegt — arbeitete sie ein Jahr praktisch im Drei schichtsystem in einer Produktions abteilung. Diese Zeit war eine sehr wichtige in ihrem Leben, hat sie doch hier die Probleme der Praxis, die in ihrem zukünftigen Beruf täg lich bewältigt werden müssen, schon kennengelernt. Ihr ursprünglicher Studien wunsch ging nicht in Erfüllung, so daß sie sich schließlich für ein Stu ¬ dium in der Fachrichtung Sozialisti sche Betriebswirtschaft/Leichtindu- strie entschieden hat. Anett schätzt ein, daß sie an der Hochschule stark für das Studium motiviert wurde: Es gab viele Gespräche, Einsatz möglichkeiten wurden aufgezeigt, die Einbeziehung der modernen Re chentechnik war ein weiterer Im puls. So hat sie schließlich Spaß an der Sache gefunden, was sich auch in den sehr guten Leistungen vom 1. Studienjahr an dokumentiert. Diese guten Ergebnisse wurden in diesem Jahr mit der Verleihung des Wilhelm-Pieck-Stipendiums gewür digt. Für Anett war das ein Hö hepunkt in ihrem Leben, der aller dings auch eine ganze Menge Ver pflichtungen mich sich bringt. Denn naturgemäß erwarten sowohl die Kommilitonen als auch die Lehr kräfte von ihr, daß sie sich dieser Eh rung würdig erweist. Das zu tun, hat sich die junge Genossin auch weiterhin fest vorgenommen. Auch gesellschaftlich ist Anett en gagiert. Seit diesem Studienjahr ist sie Agitator in der FDJ-Grundorga- nisationsleitung. Nach dem 1. Studienjahr Best studentin geworden, arbeitet Ge nossin Haas nach einem Sonderstu dienplan und wurde auch schon frühzeitig auf die Aufnahme eines Forschungsstudiums orientiert. Die Chance, in relativ kurzer Zeit eine solche Qualifizierung zu erhalten, will sie nutzen und wird auch dort ihr Bestes geben. Gute Unterstüt zung dabei wird sie weiterhin durch die Lehrkräfte der Sektion Wiwi er halten. Anzumerken wäre noch, daß Anett in ihrer Freizeit gern liest und ihre große Liebe — neben ihrem Freund — der indischen Kultur gilt. Kollegin Gudrun Jäck, Chefköchin Wenn im Kollektiv ein gutes Klima herrscht, macht die Arbeit Spaß 1971 nahm Kollegin Jäck an unse rer Hochschule eine Tätigkeit zu nächst als Küchenhilfe auf. Nach einem Jahr als Beiköchin eingesetzt, qualifizierte sie sich 1979 zur Kö chin und ist seit drei Jahren Chef köchin in der Mensa Straße der Na tionen und stellvertretende Küchen leiterin. Diese Entwicklung hält sie für normal in unserer Gesellschaft, ob wohl sie drei Kinder hat — der Älte ste leistet gerade seinen dreijähri gen Ehrendienst bei der NVA, der zweite will Offizier werden. Kolle gin Jäck macht nicht viel Worte: Die Arbeit machte ihr Spaß, im Kol lektiv herrschte ein gutes Klima, wo jeder ohne viel Worte zupackt, und große Unterstützung habe sie im mer auch durch ihren Mann erhal ten, der ebenfalls an der TH arbei tet. Natürlich gibt es auch Probleme. Die Arbeit ist ziemlich schwer, aber die Kolleginnen spüren, daß viel ge tan wird, um sie ihnen zu erleich tern. Seit 1981 ist Kollegin Jäck Ver trauensfrau. Besonders stolz ist sie darauf, daß sich in dieser Zeit das Kollektiv spürbar gefestigt hat und zweimal den Staatstitel „Kollektiv der sozialistischen Arbeit“ errei chen konnte. Das war nur möglich, weil alle Kolleginnen sich für die ge meinsamen Ziele einsetzten und die Partei- sowie staatliche Leitung stets aktive Unterstützung gaben. Kollegin Jäck macht nicht viel Worte um ihre Person. Man spürt aber, daß sie im Kollektiv aner kannt ist und sich durchzusetzen versteht. Anerkannt wurden ihre Leistungen zum Beispiel mit der Auszeichnung als Aktivist der so zialistischen' Arbeit. Die Frau in unserer Gesellschaft Gleichberechtigtes Leben und Arbeiten von Mann und Frau, Probleme, die mit diesem gesell schaftlichen und persönlichen Anspruch Zusammenhängen, wer den besonders intensiv diskutiert. Wohl für jeden sichtbar ist die Tatsache, daß sich das Selbstver ständnis der Frauen gewandelt hat. Frauen wollen sich im Beruf, in der Familie, in der Liebe und Partnerschaft verwirklichen. Ihr Selbstvertrauen und Selbstbe wußtsein, den damit verbunde nen Aufgaben gerecht zu wer den, ist bemerkenswert/Bei uns herrschen Bedingungen, die eine solche Entwicklung fördern. Ist doch die Gleichberechtigung von Mann und Frau in der DDR er klärte Politik und in entspre chenden Gesetzen einschließ lich dey Verfassung verankert. Dabei wird jene sozial erstrebte gleichberechtigte Stellung von Mann und Frau im gesellschaft lichen Leben nicht nur dekla riert, sondern täglich praktiziert. Denken wir zum Beispiel an die zahlreichen sozialpolitischen Maßnahmen unseres Staates, die jungen Müttern und Familien zu gute kommen. Der Wandel in den Beziehungen von Mann und Frau findet in unserem Staat gro ße Aufmerksamkeit. Mitunter nehmen wir das schon Erreichte als völlig normal wahr. Uns sind die positiven Verände rungen in dieser Hinsicht ver traut. Das trifft auch auf die Be ziehungen von Mann und- Frau in den Arbeitskollektiven und Familien zu. Das, was bezüglich der Gleichberechtigung durch un sere Politik und Moral gesell schaftlich gefordert wird, muß für jeden einzelnen in seinen Le bensbereichen erfahrbar und er lebbar werden. Mitunter bieten uns alte Vorstellungen, so etwaL eine Unterschätzung der Fähig keiten und Möglichkeiten der Frau, sich Beruf und Familie ausreichend widmen zu können, Anlaß zur Kritik. Alte Ansich ten bestehen oft recht hartnäckig und lange weiter. Tatsächlich entwickelt sich das Neue in den Beziehungen zwi schen Mann und Frau unter konkreten, historisch gewachse nen Bedingungen. Ganz sicher bleiben Probleme bei der Gestaltung gleichberech tigter Beziehungen in der Fami lie und im Arbeitskollektiv nicht aus. So ist es trotz vieler sozia ler Erleichterungen wohl für je de Frau ein nicht so einfach zu lösendes Problem, wichtige Auf gaben im Beruf und in der Fa milie gleichermaßen gut zu be wältigen. Hier gewinnen part nerschaftliche Hilfe, Toleranz, ge-' genseitiges Verständnis enorm an Bedeutung. Die Gesellschaft kann, vermittelt über die öffentliche Meinung, über entsprechende Or ganisationen viel, aber keines wegs alles tun, um dem Neuen voranzuhelfen. Schließlich liegt es auch in der Verantwortung eines jeden selbst, ob Mann und Frau solche Beziehungen in der Sphäre der Arbeit und der Fa milie gestalten, die der Persön lichkeitsentwicklung beider die nen. Frauen nehmen in wachsendem Maße auch die Aufgaben auf dem Gebiet von Wissenschaft und Technik an. Daher sind Frauen in technischen Berufen durchaus keine Seltenheit mehr. Auch an unserer Hochschule bemühen sie sich mit Erfolg, ihren aktiven Beitrag zum wissenschaftlich- technischen Fortschritt zu lei sten. Ich selbst als Lehrkraft im marxistisch-leninistischen Grund lagenstudium sehe meine Aufga be darin, sowohl in der kommu nistischen Erziehung als auch in der Forschung mich noch stärker philosophischen und ethischen Fragen der Durchsetzung des wissenschaftlich-technischen Fort schritts zu widmen, die zur Ent wicklung unserer Theorie beitra gen und in der Praxis angewen det werden können. Durch meine gesellschaftliche Tätigkeit in der Frauenkommis sion der TH möchte ich mithel fen, daß die Frauen des wis senschaftlichen Personals in ihrer Arbeit und Qualifizierung weiter gefordert, ermuntert und unter stützt werden. Dr. Dagmar Ziener, Sektion ML
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