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FDJ-STUDENTENSOMMER „Waldarbeiter auf Zeit“. Nach getaner Arbeit schmeckt das Essen besonders gut. Internationales Studentenlager „Integration konkret" Unter der Losung „Jeder jeden Tag mit guter Bilanz“ arbeiteten für drei Wochen 220 Studenten der TH, aus der UdSSR, der ÖSSR, der VR Bulgarien und französische Jugend liche in der FDJ-Aktion „Gesunder Wald“ im Staatlichen Forstwirt schaftsbetrieb Schwarzenberg. Die Jugendlichen waren in der Rohholz bereitstellung (Holzeinschlag) und der Rohholzerzeugung (Waldverbes serung) eingesetzt und führten den Wettbewerb um die besten Ergeb nisse. Bereits nach der ersten Ar beitswoche konnte die Brigade 5 — in ihr wirkten DDR-Studenten mit Kommilitonen aus Varna — mit einem Banner der FDJ-Bezirkslei- tung als Beste Studentenbrigade 1985 im Bezirk Karl-Marx-Stadt ausgezeichnet werden. Nach Ab schluß des Interlagers wurde dieser Brigade und der Brigade 9, zusam mengesetzt aus DDR-Studenten, Freunden aus Kalinin und franzö sischen Jugendlichen, diese Ehrung nochmals zuteil. Die besten sechs Brigaden erhielten außerdem einen Wanderpokal vom Staatlichen Forst wirtschaftsbetrieb Schwarzenberg. Oberforstmeister Escher, mitver antwortlich für den Einsatz der Stu denten, betonte in einem Gespräch, daß die fleißige Arbeit der Jugend lichen eine große Hilfe sei, da jede Hand im Forst gebraucht wird und die Arbeit unerläßlich für die Ge sunderhaltung unserer „grünen Lünge“ ist. Er lobte die Einsatzbe reitschaft der Jugendfreunde. Aber auch die Studenten waren des Lobes voll über die gute Betreu ung durch den Forstwirtschaftsbe trieb. Das begann beim täglichen Transport zum Arbeitsort, führte über die pünktliche Bereitstellung des Mittagessens bis hin zur poli tischen und kulturellen Betreuung. So gab es zum Beispiel ein interes santes Forum, auf dem der Staatli che Forstwirtschaftsbetrieb vorge stellt und über aktuelle Probleme des Umweltschutzes diskutiert wurde. Nach Abschluß des Lagers kann festgestellt werden, daß die Teil nehmer ihre Verpflichtungen, die sie sich zu Beginn gestellt hatten, in vollem Umfang erfüllten: Die vom Forstwirtschaftsbetrieb gestellten ökonomischen Ziele wurden er reicht, ein Subbotnik und eine Höchstleistungsschicht durchge führt. Im Geiste der XII. Weltfest spiele traten die Studenten für die Vertiefung der freundschaftlichen Beziehungen zwischen den fort schrittlichen Jugendverbänden der Welt ein. Dem dienten zum Beispiel die traditionellen Länderabende, Fo ren, Gespräche in den Brigaden. Zu einem politischen und kultu rellen Höhepunkt des dreiwöchigen Einsatzes wurde das Lagerfestival am 11. August 1985. Der Tag be gann mit einem Friedensmeeting in Johanngeorgenstadt. Dort gedachten die Jugendfreunde der gefallenen und ermordeten Opfer des Faschis mus und bekräftigten den Friedens willen der fortschrittlichen Jugend der Welt. Am Nachmittag fanden Sportwettkämpfe statt. Die Delega tionen aus der UdSSR, der ÖSSR und der DDR führten eine Estrade der Freundschaft auf. Einen beson deren Höhepunkt bildete die Solida ritätsauktion, deren Erlös von 632 Mark dem kämpfenden Volk von Nikaragua zur Verfügung ge stellt wird. Nach Abschluß des Interlagers gingen die ausländischen Jugendli chen auf eine 10tägige Kulturreise durch die DDR, wo sie sich mit Er rungenschaften unsere sozialisti schen Heimat und anderen kultur historischen Sehenswürdigkeiten be kannt machten. Michail Degdjorow aus Nowosibirsk: „Besonders gut haben mir die Ta ge der Ländergruppen gefallen, wo man viel über das Leben, die Sitten und Gebräuche in anderen Ländern erfahren konnte. Und natürlich habe ich auch schon Freundschaften ge knüpft.“ Zu einem politischen und kulturellen Höhepunkt wurde das Lagerfcstival am 11. August. Nach einem Friedensmeeting in Johanngeorgenstadt, wo die Jugendlichen der ermordeten und gefallenen Opfer des Faschismus gedach ten, fanden eine Solidaritätsauktion, eine Estrade der Freundschaft, Tanz und heitere Sportwettkämpfe — unser Foto — statt. Foto: FP/Metzler Auf der Abschlußveranstaltung des Internationalen Studentcnlagcrs „Inte gration konkret“ in Breitenbrunn wurde in Anwesenheit der Genossen Gerhard Lax, stellvertretender Sekretär der ZPL, und Prof. Dr. Boitz. Prorektor für Erziehung und Ausbildung, die besten Brigaden im sozialisti schen Wettbewerb mit dem Wanderpokal des Staatlichen Forstwirtschafts betriebes Schwarzenberg ausgezeichnet. Wenn der Brigadier zur Disko aufspielte, war die Stimmung besonders gut Brigadier Olaf Zeh: „Die Arbeit ist ungewohnt und schwer, trotzdem ge ben wir unser Bestes. Das ist für uns Ehrensache.“ „Hallo Dok, mich streift ‘ne Lok...“ singt Jürgen Hart. Das passierte aber den 19 Studenten der Seminargruppe LAB 74 der Abteilung Ingenieurschule nicht. Ihr „drittes Semester“ haben sie ohne Unfälle in der Bahnmeisterei Karl-Marx-Stadt Süd der Deutschen Reichsbahn absolviert. In der zweiten Woche des dies jährigen FDJ-Studentensommers ging die Wanderfahne des Rates des Bezirkes und der FDJ-Bezirkslei- tung an eine Brigade des Studenten lagers „Fritz Heckert“ unserer Hoch schule. Mit hervorragenden Leistun gen im sozialistischen Studenten wettbewerb wurde diese Ehrung von Brigade Olaf Zeh errungen. Die Brigade Zeh, das sind 19 FDJler, elf Mädchen und acht junge Männer der Seminargruppe LAB 74 der Ab teilung Ingenieurschule, die das „dritte Semester“ auf den Gleisen der Bahnmeisterei Karl-Marx-Stadt Süd der Deutschen Reichsbahn ab solvierten. Treffpunkt war jeden Tag der Bahnhof Siegmar. Von dort ging es dann auf die Baustelle. Sie befand sich auf der Strecke Dres den-Werdau zwischen den Bahn höfen Karl-Marx-Stadt-Kappel und -Siegmar. Nur wenige Tage hatte es unter der fürsorglichen Anlei tung durch den Gleisbaubrigadier Gerhard Nieke, der bereits seit 15 Jahren Studentenbrigaden betreut, gedauert, bis anfängliche Schwierig keiten überwunden waren. „Wir haben auf diesem Strecken abschnitt nach der Gleiserneuerung das richtige Oberbauprofil herzustel len“. erläuterte Olaf Zeh bei einem Besuch „vor Ort“. „Das ist eine un gewohnte und vor allem körperlich schwere Arbeit.“ Trotzdem bewiesen alle Mitglie der der Brigade jeden Tag aufs neue, daß sie sich erfolgreich dieser Arbeit stellen. Zur Höchstleistungs schicht schafften sie sogar 121 Pro zent — das sind 800 Meter Gleis. An diesem Tag brannte die Sonne ohne Unterlaß, und auf dem Gleis gab es keinen Schatten. In bunten Bikinis, sich immer wie der den Schweiß abwischend, schau felten die Mädchen gemeinsam mit den Jungs den Schotter zum richti gen Profil. „Die ersten Tage ging es ganz schön schwer. Aber nachdem uns die Eisenbahner ihre Tricks ge zeigt haben, klappt es ganz gut. und im Kollektiv spornt einer den ande ren an“, sagt Anett Dreger. Rein hard Tochtenhagen ergänzte, als wieder eine kleine Zwangspause, be dingt durch einen vorbeifahrenden Zug — Sicherheit ist oberstes Gebot —, eingetreten ist: „Eine dufte Sache, wenn die gesamte Truppe hier mit macht. Außerdem wissen wir. daß die Arbeit wichtig ist. Das spornt alle an, täglich beste Leistungen zu vollbringen. Außerdem ist das für uns Studentenehre.“ Drei Gabeln gingen an diesem Tag auf Rein hards Konto — ein persönlicher Re kord. Nicht nur beim Arbeiten, sondern auch in der Freizeit steht die Semi nargruppe zusammen. Viele Veran staltungen, zum Beispiel ein Diavor- trag über eine Pamirexpedition, wurden gemeinsam besucht. Aber auch Sport und Spiel, beispielsweise Tischtennis und Schwimmen, kamen nicht zu kurz. Besonders gut war die Stimmung, wenn der Brigadier zur Disko aufspielte. Fedor Schreiter Es war oft „viel zu heiß“. „HOCHSCHULSPIEGEL“ 15/16-85 SEITE 4 Zentrales Lager „Fritz Heckert" Polnische und DDR-Studenten sind auch in der Werterhaltung an der TH beschäftigt, wo sie z. B. einen Kabelgraben für die Beschallung des Sport platzes ziehen. In drei Durchgängen absolvieren insgesamt 527 DDR-Studenten und 60 polnische Freunde ihr „drittes Se mester“ im zentralen Lager „Fritz Heckert“ an der Technischen Hoch schule Karl-Marx-Stadt. Die Stu denten sind eingesetzt im VEB Fahr zeugelektrik, VEB Industriewerke, bei der Deutschen Reichsbahn, im VEG Gartenbau, im VEB Schleif körperunion Dresden, Betriebsteil Rottluff, und im VEB Stahlgießerei sowie an der TH selbst — im Stu dentenhotel. bei der Werterhaltung und in der wissenschaftlichen Stu dentenbrigade, die in diesem Jahr zum ersten Mal im Einsatz ist. Mit hohem Engagement erfüllen die Studenten die anläßlich der XII. Weltfestspiele der Jugend und Studenten übernommenen Verpflich tungen und führen in jedem Durch gang einen Subbotnik und eine Höchstleistungsschicht zu Ehren des Weltfriedenstages durch. Studentensommer heißt nicht nur arbeiten, sondern sich auch poli tisch, kulturell und sportlich zu be tätigen. Und dafür bietet das Fritz- Heckert-Lager vielfältige Möglich keiten: Es werden zentrale Veran staltungen durchgeführt, wie Foren. Friedensmeetings, Diskotheken. Sportwettkämpfe. Und ebenso un ternehmen die Brigaden vieles ge meinsam, was dem gegenseitigen Kennenlernen besonders zugute kommt, wie Exkursionen. Kinobesu che, Kegel- und Schachabende, Wan derungen u. a. m. 10 Studenten der TH und 20 polni sche Kommilitonen halfen den Mit arbeitern im VEG Gartenbau. Im wissenschaftlichen Gerätebau sind 15 Studenten in den Sektionen FPM, IT, AT und PEB eingesetzt. Sehenswürdigkeiten in Karl-Marx-Stadt empfehlen, auch das gehört zum Service in den Studentcnhotels. Tanz, Stimmung und gute Laune gehören einfach zum FDJ-Studcnten- sommer. Und auch ein Auftritt des Studentenkabaretts „KonT(H)aktlinsen“ unserer Hochschule im Fritz-Heckert-Lager (rechts) fand großen Anklang.