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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1985
- Erscheinungsdatum
- 1985
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
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- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-198500009
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
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- Parlamentsperiode
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Zeitschrift
Hochschulspiegel
-
Band
Band 1985
-
- Ausgabe Nr. 1, Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, Februar 1
- Ausgabe Nr. 4, Februar 1
- Ausgabe Nr. 5, März 1
- Ausgabe Nr. 6, März 1
- Ausgabe Nr. 7, April 1
- Ausgabe Nr. 8, April 1
- Ausgabe Nr. 9, Mai 1
- Ausgabe Nr. 10, Mai 1
- Ausgabe Nr. 11, Juni 1
- Ausgabe Nr. 12, Juni 1
- Ausgabe Nr. 13, Juli 1
- Ausgabe Nr. 14, Juli 1
- Ausgabe Nr. 15/16, August 1
- Ausgabe Nr. 17/18, September 1
- Ausgabe Nr. 19/20, Oktober 1
- Ausgabe Nr. 21, November 1
- Ausgabe Nr. 22, November 1
- Ausgabe Nr. 23, Dezember 1
- Ausgabe Nr. 24, Dezember 1
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Band
Band 1985
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- Hochschulspiegel
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Zur Mathematikausbildung in technischen Grundstudienrichtungen Der Beschluß des Politbüros des ZK der SED vom 18. März 1980 über „Aufgaben der Universitäten und Hochschulen in der entwickel ten sozialistischen Gesellschaft“ stellte für die ingenieurwissenschaft lichen Fachrichtungen die Aufgabe, eine Vertiefung der mathematisch naturwissenschaftlichen und tech nischen Grundlagenausbildung und eine noch stärkere theoretische Fun dierung der Ingenieurausbildung zu erreichen. Auch in der „Konzeption für die Gestaltung der Aus- und Weiterbildung der Ingenieure und Ökonomen in der DDR“, die vom Po litbüro des ZK der SED am 28. Juni 1983 beschlossen wurde, wird auf die Bedeutung der Grundlagenaus bildung hingewiesen. Für die Aus bildung im ersten Grundprofil wird dort von einer umfassenden, auf ho hem theoretischem Niveau stehen den und aktuellste wissenschaft liche Erkenntnisse vermittelnde und im zweiten Grundprofil von einer soliden und anwendungsfähigen ma thematischen, naturwissenschaftli chen und ingenieurtheoretischen Grundlagenausbildung gesprochen. Diese Positionen wurden auch auf der Zentralen Arbeitskonferenz des Minsteriums für Hoch- und Fach schulwesen zur „Konzeption für die Gestaltung der Aus- und Weiterbil dung der Ingenieure und Ökonomen in der DDR“ im Referat des Mini sters für Hoch- und Fachschulwe sen und in zahlreichen Diskussions beiträgen unterstrichen. An der Sektion Mathematik gab es zu den Konsequenzen für die ge genwärtige und zukünftige Ma thematikausbildung in den tech nischen Grundstudienrichtungen viele Diskussionen und konstruktive Hinweise. Es wurde davon ausge gangen, daß die Mathematik not wendiger und fester Bestandteil der Ausbildung aller Ingenieure ist und daß die Bedeutung einer soliden ma thematischen Grundausbildung wei ter wachsen wird, da sich in den Technikwissenschaften eine weitere theoretische Fundierung vollzieht, die Rechentechnik in alle Ar beitsbereiche des Ingenieurs immer stärker eindringt und der effektive Einsatz dieser Technik eine vorher gehende theoretische Aufbereitung der Probleme erfordert. Einige Posi tionen zur Mathematikausbildung sollen hier dargelegt werden. 1. Einheitlich für alle Fachrich tungen werden gegenwärtig und zu künftig Themen der Differential- und Integralrechnung, der Differen tialgleichungen, der linearen Alge bra, der Stochastik und der Nume rischen Mathematik Bestandteil der Ausbildung sein, wobei sich die be reits gegenwärtig abzeichnende Ten denz der Verstärkung der Bedeu tung der Numerischen Mathematik weiter fortsetzen wird. Neben der für alle Fachrichtungen erforderli chen Mathematikausbildung zu den genannten Themen ist eine Behand lung spezieller Themen in einzelnen Grund- oder Fachstudienrichtungen erforderlich. Das betrifft zum Bei spiel die Grundstudienrichtung Elek troingenieurwesen, in der Themen aus der Mathematischen Optimie rung, Vektoranalysis, partiellen Dif ferentialgleichungen, Logik, Gra phentheorie und aus anderen Gebie ten behandelt werden, oder die Fach ¬ studienrichtung Angewandte Me chanik, in der ebenfalls zusätzliche Gebiete Bestandteil einer erweiter ten Ausbildung sind. 2. Die zunehmende Anwendung der Mittel und Methoden der In formationsverarbeitung in den Tech nikwissenschaften erfordern eine enge Verbindung zwischen den Lehrgebieten Mathematik und In formationsverarbeitung. Beide Ge biete haben in der Ingenieurausbil dung eigenständige Aufgaben zu er füllen. Beide bringen jedoch Vorlei stungen für das jeweils andere Fach. Daraus ergibt sich, daß es gün stig ist, wenn beide Gebiete gemein sam im ersten Studienjahr begin nen, wie das in der Erprobungsrich tung Angewandte Mechanik bereits der Fall ist. Ein wichtiges Bin deglied zwischen Mathematik und Informationsverarbeitung ist die Nu merische Mathematik und die damit gebiete vornehmen zu können. Die Arbeit mit dem Lehrbuch ist dazu der erste Schritt. Die Möglichkeiten der vorlesungsfreien Zeit auch für eine selbständige Arbeit an ma- thematischen Fragestellungen . des jeweiligen Fachgebietes sollten ver stärkt genutzt werden. Das betrifft insbesondere die Arbeit mit Litera tur, das Anfertigen von Belegen und die Bearbeitung mathematischer Aufgaben am Rechner. Bereits früh zeitig sollten besonders begabte Stu denten auch mathematisch weiter gefördert werden. 5. Die mathematischen Grundla genkenntnisse sind anwendungs orientiert zu vermitteln. Darunter verstehen wir, daß die mathema tische Aufgabenstellung erläu tert wird, wobei der Bezug zur naturwissenschaftlich-technischen Grundlagenausbildung und, falls zu diesem Zeitpunkt möglich, zur fach Der FDJ-Student Holger Wilhelm, Seminargruppe 83/03, Sektion Mathe matik, leitet einen Mathematikzirkel mit Schülern der 7. Klassen im Pio nierhaus. verbundene algorithmische Aufbe reitung der Probleme. In der Mathe matikausbildung ist von Anfang an die vorhandene Kleinrechentechnik zu nutzen, wobei Heimcomputer, in einem rechentechnischen Kabinett zusammengefaßt, eine gute Grund lage bilden können. 3. Da die in den verschiedenen Fachrichtungen benötigten Mathe matikkenntnisse sehr vielfältig und teilweise unterschiedlich sind, muß die Vermittlung grundlegender Fähigkeiten und Fertigkeiten den Vorrang gegenüber einer vollstän digen Behandlung einzelner Teilge biete haben. Eine weitere Zusam- mendrängung des Stoffes ist nicht sinnvoll, wenn solide und anwen dungsbereite Kenntnisse erworben werden sollen. Da Mathematik nur durch eigene Übung erlernbar ist, muß in der Ausbildung ein ent sprechender Übungsanteil gesichert werden. 4. Die Studenten sind zur selbstän digen Beschäftigung mit der Ma thematik zu befähigen, um selbstän dig gewisse Ergänzungen der Stoff ¬ richtungsspezifischen Ausbildung hergestellt wird. Zur Formulierung mathematischer Sachverhalte soll ten nur die unbedingt nötigen Be griffe eingeführt werden. Beweise sind nur dann zu führen, wenn sie einen allgemeinen Erkenntnisge winn bringen. Unter anwendungs orientierter Ausbildung verstehen wir aber nicht eine Aneinanderrei hung von Fakten ohne inneren Be zug und die Vermittlung der Ma thematik in Form von, Rezepten. Beim Aufbau der Lehrveranstal tungen ist die der Mathematik inne wohnende Systematik zu berücksich tigen. 6. An die Kenntnisse der erweiter ten Oberschule ist anzuknüpfen. Dabei ist zu beachten, daß die EOS eine allgemeinbildende Einrichtung ist, die Mathematikkenntnisse für alle Abiturienten vermittelt, und daß das Abitur bei einigen Stu dienanfängern längere Zeit zurück liegt. Daraus folgt die Notwendig keit einer Festigung und Wieder holung des Schulstoffes an der Hoch schule. Möglichkeiten dazu ergeben sich in den Mathematiklehrveran ¬ staltungen, in der Physik und den technischen Grundlagenfächern, durch zusätzliche Lehrveranstal tungen Elementarmathematik und durch eigenständige Benutzung der vielfältigen Lehrmaterialien zur Ele mentarmathematik. 7. Da die mathematischen Lehr veranstaltungen am Studienanfang liegen, müssen sie in vollem Maße zur Persönlichkeitsentwicklung der Studenten genutzt werden. Es ist da her anzustreben, feste und erfah rene Lehrkollektive einzusetzen. 8. Um die Absolventen der Fach richtungen des zukünftigen Pro fils I zu neuesten technischen und technologischen Leistungen zu befä higen, ist die Arbeit mit mathema tischen Modellen genauso erforder lich, wie der Umgang mit neuesten naturwissenschaftlichen Erkennt nissen. Beides erfordert einen Über blick über einige moderne mathema tische Methoden, der entweder in ausgewählten mathematischen Lehr veranstaltungen vermittelt werden muß oder auch in gemeinsamen Lehrveranstaltungen zwischen Tech nikwissenschaften uad Mathemati kern dargestellt werden kann. Auch hier ist die Mathematik kein Selbst zweck und muß in einer für den An wender zugeschnittenen Form ver mittelt werden. Sie sollte jedoch nicht nur rezeptmäßig in den tech nischen Lehrveranstaltungen dar geboten werden. 9. In den zukünftigen Fachrich tungen des Profils II werden Ab solventen vor allem für die Produk tionsdurchführung und -Organi sation ausgebildet. Auch für diese Tätigkeitsbereiche werden mathema tische Methoden entwickelt und ha ben sich bewährt. Genannt werden sollen die Arbeit mit Netzplänen, mit Ablauf- und Belegungsplänen, Fragen der Zuverlässigkeit, Prüf technik und Lagerhaltung. Auch dazu sollten in diesen Fachrichtun gen mathematische Lehrveranstal tungen vorgesehen werden. Insgesamt sollte die Mathematik ausbildung in dem Sinne das ge samte Studium durchziehen, daß die in der allgemeinen Grundlagenaus bildung vermittelten Methoden, Fähigkeiten und Fertigkeiten fach spezifisch vertieft und, was das eigentliche Ziel der Mathematiklehr veranstaltungen ist, in den Fachlehr veranstaltungen bis hin zur Diplom arbeit genutzt werden. Für die Reali sierung dieser Zielstellung spielt die enge Zusammenarbeit zwischen Ma thematikern, Natur- und Technik wissenschaftlern eine entscheidende Rolle. Diese gilt es noch zielstrebi ger zu entwickeln. Der Minister für das Hoch- und Fachschulwesen, Gen. Prof. Dr. Böhme, sagte dazu auf der Wissenschaftlich methodischen Konferenz Mathema tik: „Wir erwarten von allen Betei ligten ein noch engeres Zusammen wirken und die geduldige, aber kon sequente Durchsetzung der Maß stäbe in der mathematischen Grund lagenausbildung, wie sie mit den Be schlüssen gesetzt sind. Das kann letztlich nur in der interdisziplinä ren Gemeinschaftsarbeit erreicht werden.“ Prof. Dr. Schneider, Direktor der Sektion Mathematik Gemeinschaftsarbeit - wirkungsvoll und effektiv durch engere Verflechtung von Wissenschaft und Produktion Mit der Profilierung des Sonder maschinenbaus sowie mit der Ent wicklung von flexiblen Maschinen systemen stellt sich auch unser Pra xispartner, der VEB Werkzeug maschinenfabrik Vogtland Plauen, der Aufgabe der komplexen Automatisierung und flexiblen Ge staltung sowohl der Produktion als auch der Erzeugnisse. Schnittstelle der beiderseitigen Interessen von Wissenschaft und Produktion ist in unserem speziellen Fall der erfor derliche Aufbau eines modularen Sy stems für die Prozeßüberwachung. Vom Wissenschaftsbereich Ferti gungsmittelentwicklung der Sektion FPM wurde Ende 1983 dem VEB Werkzeugmaschinenfabrik Vogt land Plauen als Ergebnis einer wis senschaftlichen Arbeit ein patentier tes elektronisches Überwachungsge rät angeboten, welches bei laufen dem Schleifprozeß ein elektrisches Signal gewinnt und so verarbeitet, daß ein optimaler Abrichtzeitpunkt erkannt und rechtzeitig sowie pro zeßbezogen die Schneidfähigkeit von Schleifkörpern wiederherge stellt werden kann. Dieses Nachnutzungsangebot Wurde in Plauen aufgegriffen und in einer Vereinbarung zwischen der Betriebsleitung und dem betriebli chen Jugendforscherkollektiv „Mul tivalentes Verschleißüberwachungs- System“ ein anspruchsvolles Ent wicklungsthema fixiert. In wirkungsvoller und konstruk tiver Zusammenarbeit mit den Plauener Kollegen — zu nennen sind besonders Dipl.-Ing. Heino Stro bel, Stellvertreter des Betriebsdi rektors für Grundsatzaufgaben und Koordinierung und Leiter des Jugendforscherkollektives, sowie Dipl.-Phys. Jörg Franke, stellver tretender Leiter des Jugendfor scherkollektives — konnten Pro bleme verfahrenstechnischer Art und bei der Entwicklung der Elek tronik gelöst werden. Von Seiten der Hochschule waren Genosse Dr. Jür gen Pickert und Dipl.-Ing. Christ fried Salzmesser an der Lösung die ser Probleme beteiligt. Die Diplo manden Michael Sachse und Ralf Römer (Seminargruppe 80/22) ar beiteten als zeitweilige Betreuer oder als Mitglied in dem Jugendfor scherkollektiv aktiv mit. Diese Ar beiten können nunmehr in zwei Ju gendforscherkollektiven weiterge führt werden. Im Ergebnis der Zu sammenarbeit wurde ein Wirt schaftspatent angemeldet, die Di plomarbeiten der Studenten und der Abschlußbericht des Jugendfor scherkollektives zum gemeinsamen Forschungsergebnis erklärt. Die pa tentierte bzw. zum Patent angemel dete elektronische Gerätetechnik für die Werkzeugüberwachung wird durch ein überbetriebliches Jugend forscherkollektiv in Kleinserie ge fertigt und 1986 (Schleifen) und 1987 (Drehen, Ausbohren) angebo ten. Außer dem Umsetzen von For schungsergebnissen seitens unserer Hochschule und Erhöhung der Fle xibilität der Fertigungseinrichtun gen sowie Erzeugnisse im Partner betrieb brachte diese echte Gemein schaftsarbeit den Vorteil, daß die Studenten und die im Jugendfor scherkollektiv arbeitenden jungen Hoch- und Fachschulkader frühzei tig an wichtigen Aufgaben herange führt wurden, daß ihnen Vertrauen entgegengebracht und Verantwor tung übertragen wurde und daß sie ihr erworbenes Wissen rasch und unmittelbar in effektive Lösungen überleiten konnten. Dr. J. Pickert, Sektion FPM Eine effektive Gemeinschaftsarbeit verbindet die Sektion FPM mit dem VEB Werkzeugmaschinenfabrik Vogtland Plauen. Unser Bild: Genosse Dr. J. Pickert (sitzend, links), Dipl.-Ing. Heino Strobel (stehend links) und Studenten im Gespräch. Die Vorbereitungen auf die im Rahmen der 16. FDJ-Studententage statt- findende Leistungsschau der Studenten und jungen Wissenschaftler sind in vollem Gange. Unser Bild: Lehrling Sven Duske und Diplomand Uwe Mehlhorn, beide Sektion IT, bei gemeinsamer Forschungsarbeit. Teilstudium in der UdS Im vergangenen Studienjahr hatte ich die Gelegenheit, ein ein jähriges Teilstudium an der Fakul tät für Numerische Mathematik und Kybernetik (WMK) der Moskauer Staatlichen Lomonossow-Universi tät (MGU) zu absolvieren. Zwischen unserer Sektion Ma thematik und dieser Bildungsein richtung bestehen schon seit langem gute wissenschaftliche Kontakte. Die Absolvierung dieses Teilstu diums war einerseits ein wichtiger gesellschaftlicher Auftrag, da sich Teilstudien dieser Art noch im „Ver suchsstadium“ befinden, daher kein Konzept vorliegt, auf welche Art und Weise diese Studienform opti mal und erfolgreich zu gestalten ist; zum anderen empfand ich es aber auch als Auszeichnung und Würdi gung meiner bisherigen Studienar beit. Am Anfang war mir natürlich der Gedanke neu, für ein Jahr den ge wohnten Studienalltag unterbre chen zu müssen, um ein Studium zu beginnen, von dem ich nicht wußte, ob ich es erfolgreich meistern kann. So waren zum Beispiel im speziell dafür ausgear beiteten Arbeitsplan auch Prüfun gen vorgesehen, um einen Ersatz für die im 4. Studienjahr an der Technischen Hochschule stattfinden den Prüfungen zu schaffen. Das be deutet aber nichts anderes, als vom ersten Tag an voll die Lektionen verfolgen zu können, das heißt in einer Zeit, in welcher ich noch ei nige größere Probleme mit der rus sischen Sprache hatte. Aber auch hier zahlten sich die gute Zusam menarbeit zwischen unserer Sektion und der Fakultät für Numerische Mathematik und Kybernetik der Moskauer Lomonossow-Universität und vor allem die vorherige fachli che und sprachliche Vorbereitung während des 3. Studienjahres be stens aus. So war der Arbeitsplan bereits vor Beginn des Teilstudiums mit den Lehrplänen ah der Fakultät für Numerische Mathematik und Ky bernetik und mit dem Lehrstuhl von Prof. Samarski abgestimmt. Dies trug in hohem Maße zum Er- i folg des Teilstudiums bei. Im we- i sentlichen glich meine Arbeitsweise ' während meines Aufenthaltes in i der UdSSR der eines Zusatzstuden- 1 ten. Ohne einer Seminargruppe an- i zugehören, besuchte ich zunächst i Lehrveranstaltungen, die von der i Thematik her denen glichen, die bei " uns im 4. Studienjahr gelehrt wer den, wie zum Beispiel die Grund kurse über partielle Differentialglei chungen, Differenzenschemata und Strömungsmechanik, aber auch sehr spezielle Kurse über schnelle Al- 1 gorithmen der linearen Algebra und die numerische Lösung von Spek tralaufgaben. Nebenbei bemerkt, er gab sich hierbei eine Schwierigkeit, von der im vornherein keiner etwas geahnt hatte. Wie erklärt man dem Lektor bzw. dem Prüfenden, daß man kein Zusatzstudent ist, obwohl man wie einer arbeitet, keiner Semi nargruppe angehört, aber doch Stu dent des 4. Studienjahres ist und un bedingt die Prüfung ablegen muß! Abschließend möchte ich noch be merken, daß mir dieses eine Jahr aber nicht nur in fachlicher Hin sicht und die russische Sprache be treffend sehr viel gegeben hat. Der Studienbetrieb an einer sowje tischen Universität, die hohen An forderungen an die sowjetischen Studenten, aber auch an uns DDR- Studenten, verlangten mir hohen N Einsatz ab. Das Leben in Moskau, im Herzen * des Freundeslandes, der Kontakt I mit den Sowjetmenschen haben 1 meine Verbundenheit zum Lande ■ Lenins weiter vertieft. Beein druckend waren das Lenin- Mausoleum, die Stätten der Revolu tion, die Kunstschätze, aber auch die Zeugnisse des wissenschaftlich- technischen und ökonomischen Fort schritts des Sowjetlandes. Alles in allem: Wer die Möglich keit eines Teilstudiums in der UdSSR bekommt, sollte unbedingt davon Gebrauch machen. Uwe Köhler, Seminargruppe 80/01, Sektion Ma Engagement für den wissenschaftlichen Nachwuchs Der wissenschaftliche Nachwuchs hat das Recht und die Pflicht, über seine ehemaligen Lehrer hinaus zuwachsen, besser als diese zu sein. Einen solchen wissenschaftlichen Nachwuchs herauszubilden, sollte daher Ziel eines jeden Hochschul lehrers sein. Das jedoch erfordert Engagement für die Wissenschaftsdisziplin und für den Nachwuchs. Die Arbeit mit dem wissenschaftlichen Nachwuchs ist keine Aufgabe, die neben den Aufgaben eines Hochschullehrers in Erziehung, Lehre und Forschung steht, sondern in diese Aufgaben in tegriert ist. Wichtige Aspekte dieser Arbeit sind: 9 die rechtzeitige Auswahl und gezielte Arbeit mit dem potentiellen wissenschaftlichen Nachwuchs auf der Grundlage langfristig orientier ter Aufgabenstellungen; 9 die Schaffung von praxisnahen und realen Bewährungssituationen bei Entwicklung des Verantwor tungsgefühls in wissenschaftlichem Meinungsstreit für die Weiterent wicklung der Wissenschaftsdisziplin und die Umsetzung gewonnener Er kenntnisse und erzielter Ergebnisse in Theorie und Praxis; • beharrliche und zugleich ver ständnisvolle Auseinandersetzung mit auftretenden Problemen im Ent wicklungsprozeß eines Nachwuchs wissenschaftlers mit dem Ziel, per sönliche Probleme und Interessen mit den gesellschaftlichen Erfor dernissen in Übereinstimmung zu bringen; • rechtzeitige und dynamische Integration der Nachwuchswissen schaftler in Forschungs- und Lehr kollektive sowie Kollektive der In dustriepraxis, damit sie die dialek tischen Widersprüche erkennen und an ihrer Lösung mit Optimismus mitwirken können; 9 Weiterführung einer planmä ßigen Zusammenarbeit auch nach Abschluß der Promotion, um über Industriepraxis, Auslandsaufenthalt und Promotion B aus dem wissen schaftlichen Nachwuchs von heute die Hochschullehrer von morgen zu entwickeln. Dabei sind Probleme und Schwie- rigkeiten zu überwinden. Besondere Probleme sozialer Art treten auf, wenn die Entwicklungswege junger Ehepartner koordiniert werden müs sen, und auch die Interessen von Hochschule und Industrie stimmen nicht immer überein. Trotzdem können wir an der Sek tion Wirtschaftswissenschaften in den letzten Jahren Fortschritte fest stellen, die keineswegs Anlaß sind, selbstzufrieden zu sein. Sie stellen vielmehr Ansätze, erste Beispiele dar, die es zu nutzen gilt, wenn grundlegende Verbesserungen in der Arbeit mit dem wissenschaftli chen Nachwuchs durchgesetzt wer den sollen. Wissenschaftliche Studentenzirkel und Jugendobjekte sind auch, be sonders für Forschungsstudenten und befristete Assistenten, gute For men, in denen sie sich als Nach wuchswissenschaftler und Leiter be währen können. Stellvertretend für positive Bei spiele soll hier hervorgehoben wer den die vorfristige Einreichung der Dissertation A von Dipl.-Ing.- ök. K. Schreiber. Vor ihr stand die Forderung, neun Monate früher als geplant ihre Arbeit abzuschließen und am Studienort ihres Mannes, in Moskau, bei Intertextilmaschinen eine Tätigkeit aufzunehmen. Hohe Einsatzbereitschaft ihrerseits und Unterstützung durch den Betreuer, die Kollegen des Lehr- und For schungskollektivs, verantwortliche Mitarbeiter des VEB Kombinat Tex- tima und von seifen der Eltern hal fen, scheinbar unmögliche Anforde rungen zu meistern. Prof. Dr. K. Oehme, Sektion Wirtschaftswissenschaf ten
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