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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1983
- Erscheinungsdatum
- 1983
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-198300005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770833978-19830000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770833978-19830000
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Hochschulspiegel
-
Band
Band 1983
-
- Ausgabe Nr.1, Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, Januar 1
- Ausgabe Nr. 3/4, Februar 1
- Ausgabe Nr. 5, März 1
- Ausgabe Nr. 6/7, April 1
- Ausgabe Nr. 8, April 1
- Ausgabe Nr. 9, Mai 1
- Ausgabe Nr. 10, Mai 1
- Ausgabe Nr. 11, Juni 1
- Ausgabe Nr. 12, Juni 1
- Ausgabe Nr. 13, Juli 1
- Ausgabe Nr. 14, Juli 1
- Ausgabe Nr. 15, August 1
- Ausgabe Nr. 16/17, August/Sept. 1
- Ausgabe Nr. 18, September 1
- Ausgabe Nr. 19, Oktober 1
- Ausgabe Nr. 20, Oktober 1
- Ausgabe Nr. 21, November 1
- Ausgabe Nr. 22, November 1
- Ausgabe Nr. 23, Dezember 1
- Ausgabe Nr. 24, Dezember 1
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Band
Band 1983
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- Hochschulspiegel
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Kreisausscheid um das beste politisch-kulturelle Programm Mittwoch, 27. 4. 1983, nachmit tags, kleine Mensa der TH. Neun Seminargruppen stellten sich mit ihren politisch-kulturel len Programmen dem Urteil ih rer Mitstudenten und der Bera tergruppe. „Karl Marx und wir“ hieß das Thema, unter dem die FDJ-Gruppen in diesem Jahr ihre Programme erarbeitet hatten. Eines war ganz deutlich zu spü ren, unsere FDJ-Studenten wollen sich zu den brennenden Fragen unserer Zeit auch künstlerisch äußern. Die Gruppen, die sich bei der Erarbeitung und Gestaltung der politisch-kulturellen Pro gramme echt engagiert haben, konnten die Erfahrung vermitteln, daß diese kulturelle Arbeit zur Kollektivbildung und zur Per sönlichkeitsentwicklung im Sinne der geistig-kulturellen Bereiche- rung beiträgt. Der Kreiswett streit verlieh neue Impulse für eine weitere Beschäftigung mit aktuellen Problemen und für die Aneignung des progressiven Kul turerbes. Allerdings gibt es be züglich des Engagements der FDJler bei der Ideenfindung und Gestaltung der politisch-kulturel len Programme noch erhebliche Reserven. Erfreulich war die gute Leistungsspitze, die in diesem „selbstgestrickten“ Text über Lieder und Gedichte bis zu Kabarett- und Theater szenen über die Bühne ging. Neben Karl-Marx-Programmen standen Programme zur Erhal tung des Friedens und solche, die sich mit Problemen des Studien alltages auseinandersetzten. Was die Gestaltung der letztgenannten Programme betrifft, wären neue re Ideen und ein gesunder Schuß Selbstkritik noch weit mehr ge fragt gewesen. Besonders gelungen war das Friedensprogramm der Seminar gruppe 82/97 (E), die vor allem die Frage behandelte: Was kön nen wir zur Erhaltung des Frie dens beitragen? Den Preis für das beste Friedensprogramm er hielten die Studenten der Inge nieurschule IS WZM 12. Thr Beitrag bestach vor allem durch eine gute inhaltliche Konzeption, eine ausgewogene Programmdra maturgie und in hoher Qualität und mit großem Engagement vor getragene Texte, Lieder und Sze nen. Der ausgezeichnete Beitrag zum Thema „Marx" kam von der FDJ-Gruppe 81/04 der Sektion Mathematik — die Sektion Mathe Die Seminargruppe 82/99 (Sektion E) war eine der neun Gruppen, die am diesjährigen Kreiskulturausscheid teilnahmen. Jahr erreicht wurde, aber es wä re wünschenswert, wenn noch weit mehr FDJ-Gruppen die Er arbeitung politisch-kultureller Programme für ihre Entwicklung zum und als Kollektiv nutzen würden. Dem würde auch die Teilnahme aller Kulturfunktionä re der FDJ-Gruppen am Kreis- ausscheid dienen. Die teilneh menden Gruppen bewiesen sehr nachdrücklich, daß es Spaß macht, sich selber künstlerisch zu betä tigen, und daß das der Entwick lung eines regen geistig-kulturel len Lebens in der FDJ-Gruppe förderlich ist. Es war schon sehr beachtlich, was da an politischer Aussage und künstlerischen Einfällen vom matik trat mit drei Programmen auf! — und trug den Titel „Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kommt darauf an. sie zu verän dern“. In gekonnter Weise wur den hier Zitate von Karl Marx mit Szenen aus dem Alltag ver knüpft. Die Seminargruppe 81/37 (VT) stellte ein Kabarettprogramm zum Thema „Leitungsspitzen“ (FDJ-Leitung) vor und konnte da für die Auszeichnung für das be ste Studentenprogramm entge gennehmen. Roland Kunz, Abteilung Kultur Die Lachkartenstanzerempfehlen: „Nehm' Se n” Alten..." Am Eröffnungstag der diesjähri gen — der dritten nunmehr — Hoch schulfesttage waren die interessier ten Hochschulangehörigen eingela den zu einem Besuch des Städ tischen Puppentheaters. Sie konnten dort die Empfehlung der Mitglieder des, Kabaretts „Die Lachkartenstan zer“ unserer Hochschule entgegen nehmen „Nehm' Se n' Alten ..So nämlich nannten diese ihr „Repri- sen-Gemüse". 1978 errangen die Laienkünstler den Titel „Hervorragendes Volks kunstkollektiv“, 1980 wurden sie als Ausgezeichnetes Volkskunstkollek tiv geehrt. Auf diesen Ehrungen aber ruhten sie nicht aus, sondern erarbeiteten weitere Programme und stellten sie der Öffentlichkeit vor. Im Entree des neuen Programms werden die Probleme der siebziger Jahre zu Grabe getragen. Wie sich aber in dem anschließenden Ge spräch auf der Bühne dann heraus stellt, sind einige dieser Probleme auch noch in den achtziger Jahren sehr lebendig. Da finden sich Sze nen zur Einführung der Robotertech nik, da wird das Verhältnis beleuch tet zwischen staatlichen Leitern und Mitarbeitern, da wird der Umgang mit dem Kunden aufs Korn ge nommen, da werden Aussagen zur Führung des sozialistischen Wett bewerbs ebenso kabarettistisch auf gespießt wie vieles andere. Einige dieser Szenen sind sicher fast 10 Jahre alt — aber sie sehen ne ben Szenen aus dem letzten Pro gramm „Hut ab, wir sind von ge stern!“ keineswegs antiquiert aus, sind also nicht unaktuell. Sicherlich bemerkt man am Reifegrad der Texte, aus welcher Entwicklungs phase des Kabaretts sie stammen — aber alle Sketche werden mit sol cher spielerischen Meisterschaft und solcher Spiellaune von der Rampe gebracht, daß das Publikum von der ersten bis zur letzten Minute am Ball bleibt. Sehr angenehm gegen über früheren Programmen ist auch der Umgang mit dem Gruppenge sang. Mit dem Reprisen-Programm ste hen nunmehr dem Karl-Marx- Städter Publikum zwei parallel laufende Programme zur Verfü gung, die nicht nur einen vergnügli chen Abend versprechen und bered ten, sondern die auch beim Lachen das Nachdenken über sich und den Nachbarn fördern. Wünschen wir den Lachkar tenstanzern auch künftig viele gute Ideen, Einfälle mit Humor — damit sie mit einem neuen Programm im Jahre 1984 zu den Arbeiterfestspie len ihre traditionell hohen Leistun gen erneut unter Beweis stellen kön nen. Die Resonanz der Besucher der Er öffnungsveranstaltung jedenfalls machte deutlich: „Nehm Se n' Al ten ...“ ist auf jeden Fall ein Mei lenstein auf dem Weg nach Gera, dem Ort der nächsten Arbeiterfest spiele. Roland Kunz, Abt. Kultur „Der lebendige Marx" - eine wichtige Neuerscheinung im Jahre 1983 würdig vorgestellt „Der Bücherverbrennung soll man gedenken — um der Ohnmacht willen, die sich erdreistete, Scheiter haufen zu errichten für ■ Geistes werke: als ob Geisteswerke nicht feuerfest wären. Wer immer sich ge gen das Denken.erdreistet, bricht zu sammen... Die emigrierten Schrift steller haben ... eine Sammlung ver brannter Bücher begründet; ihr Name ist Freiheitsbibliothek. ... Sie beweist das unzerstörbare Wesen einer geistigen Kultur, die viel zu alt ist, als daß ein Ausbruch von Bar barei ihr viel anhaben könnte.“ In unserem Lande wurde vor we nigen Tagen zum 36. Male die Wo che des Buches begangen. Das war der Wunsch der lebenden Schrift steller, deren Bücher auf dem Scheiterhaufen brannten. Heinrich Mann schrieb aber die Sätze, die ich oben -zitiert habe, auch im Namen einer geistigen Kultur in ihrem ge schichtlichen Werden. Den Marxismus „mit Stumpf und Stiel ausrotten“ hatte sich Hitler vorgenommen, so . standen die Werke von Marx obenan auf den Li sten der zu verbrennenden Bücher. Damals vor 50 Jahren und gegen wärtig wieder sind in der Welt des Kapitals Millionen Menschen Opfer jener Prozesse, die Marx vor mehr als hundert Jahren erforscht hat. Die Ideen und Einsichten des Mar xismus werden gefürchtet von je nen, die ein Interesse daran haben mußten, Ursachen, Wesen und Fol gen der Existenz der Bourgeoisie zu verschleiern: sie selbst und ihre ideologischen Büttel. Genosse Professor Dr. Otto Rein ¬ hold, Mitglied des ZK der SED und Rektor der Akademie für Ge sellschaftswissenschaften beim ZK der SED, hat sich mit seiner Schrift „Der lebendige Marx“ den Fragen der Aktualität des Marxschen Wer kes hundert Jahre nach dem Tod des Begründers des wissenschaft lichen Kommunismus gestellt und ist den erfolglosen Versuchen ver gangener , und gegenwärtiger „Marxtöter“ aus bürgerlichen, sozial reformistischen und linksopportuni stischen Kreisen nachgegangen, den Marxismus zu entwerten oder zu verteufeln. Die Gründe für das Scheitern solcher Versuche werden überzeugend erbracht, und natür lich ist der Aufbau der sozialisti schen Gesellschaft auf vier Konti nenten lebendiger Ausdruck dafür, daß die Ideen von Marx nie so prak tisch wirksam waren wie heute. Es war das Anliegen des Verlages Die Wirtschaft, des Volksbuchhan dels und des Bibliothekverbandes, die Woche des Buches 1983 zu nut zen, Marx als aktuellen Autor des Niedergangs der kapitalistischen Welt und des Aufstieges der soziali stischen Gesellschaftsordnung zu würdigen. Die anwesenden Propagandisten und Studenten der TH, die Lehrer und Oberschüler aus den Abiturklas sen unserer Stadt erlebten, wie Ge nosse Dr. Schwenk von der Akade mie für Gesellschaftswissenschaften auf einer Veranstaltung am 12. Mai die Arbeit an dieser Veröffentli chung als eine parteiliche und wis senschaftlich sehr fruchtbare Tätig- Weiche Rolle die Beschäftigung mit der Literatur in unserem Lande spielt, wurde auch wieder besonders spürbar an dem Interesse, das die Karl- Marx-Städter dem Auftakt der Woche des Buches am 7. Mai 1983 im Schau spielhaus widmeten. Unser Bild zeigt die vielbesuchte Verkaufsausstellung. keit für die Akademie darstellte. Es gelang ihm, Neugier zu erwecken, sich die Gedanken dieses Buches an eignen zu wollen. Die Verkaufsausstellung des Volksbuchhandels war deshalb ein voller Erfolg. „Dieser 10. Mai — ewiges Schand mal nazistischer Barbarei — müßte in Zukunft auf der ganzen gesitte ten Welt in sein Gegenteil ver wandelt. werden, in einen Tag des Nie- wieder- Vergessens ... Bücher sind Waffen im großen Be freiungskampf von heute! Bücher sind Pflugscharen von morgen! Kein Volk kann wünschen, daß sein freier, schöpferischer Geist durch Gewalt zum Absterben gezwungen wird.“ Im Sinne dieser Worte von Oskar Maria Graf wollen wir ständig Um gang haben mit Büchern. Wir wer den auch 1984 noch im antiimperiali- stischen Kampf um die Sicherung des Friedens stehen und im Mai kommenden Jahres wieder die Wo che des Buches und ihren Hö hepunkt, den Tag des freien Buches, begehen. Eberhard Eichler, Hochschulbibliothek ■iiniiiiiiiiiiiiiiitiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiniiiniiiiiiiiiiiiiniiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiuiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiuiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiniiiiiiiiiiimiiia* Peter Krone Gedanken zum XII. Galeriekonzert unseres Collegium musicum Das XII. Galeriekonzert unseres „Simple Symphony“ für Streichor- Collegium musicum am 2. Juni ehester ihre große Beliebtheit einge- 1983, 19.30 Uhr im Kleinen Saal der tragen. Tanzsätze der barocken Stadthalle verzichtet auf die kaum Suite werden in klassizistischer Hal- oder selten gespielte musikhistori- tung mit neuen Inhalten angerei- sche Überraschung, die in fast chert. Ein durchgängig nur gezupf- allen unseren früheren Konzerten ter Pizzicato-Satz zeigt sich der ihren festen Platz hatte, und hält Gigue verwandt, das ausgedehnte sich statt dessen ausschließlich an Herzstück ist eine gefühlsvolle Sara- Großes und Bewährtes. bande. Neben der farbigen Expressivität Als Erfolgsstück unserer Kam- dieser Musik wirkt eine originale ba- merorchester bewährt hat sich die rocke Suite wie die Orchestersuite Mitte der 30er Jahre entstandene (Ouvertüte) Nr. 1 in C-Dur von Jo- Streichersinfonie von Benjamin Brit- bann Sebastian Bach (sie dürfte ten. Der bedeutende englische Kom- etwa 200 Jahre früher entstanden ponist - Schöpfer des „War Re- sein) sachlich und objektiv. Groß ist quiem" und des „Orchesterführers die melodische Selbständigkeit je- für junge Leute“ — wurde in den Ta- der einzelnen Stimme in diesem fest- gen Walter Felsensteins bei uns mit lich-heiteren Werk Der fu- witzig-heiteren Opern bekannt („Al- gierte Mittelteil der im franzö- bert Herring“, „Sommernächte- sischen stil gehaltenen Ouvertüre träum“). setzt das barocke Bläsertrio 1913 geboren, wäre er im Novern- (2 Oboen und Fagott) konzertierend ber 70 Jahre alt geworden. Jugend- ein. liehe Musizierfrische, meisterhafte Die meisten der folgenden Ton- Instrumentation, vor allem aber Sätze erscheinen doppelt, von Bach eine Melodik von gewinnendem jedesmal durch interessante in- Charme (sie basiert übrigens auf strumentatorische und kontrapunk- Einfällen aus dem 12. Lebensjahr tische Einfälle gegeneinander kon- des Komponisten) haben der trastiert. Von den insgesamt 4 Or- chestersuiten, die Bach schrieb, be tont die C-Dur-Suite vielleicht am meisten den reinen Spielcharakter des Musizierens. Ihre Tanzsätze sind nach Walther Vetters „Muster wirklicher Gebrauchstanzmusik “. Wesentlich mehr Ausdrucks- als Spielcharakter haben die plasti schen Charakterthemen des d-Moll- Klavierkonzertes BWV 1052. Ob wohl Bachs bekanntestes Klavier konzert, ist es durch Umarbeitung eines (möglicherweise sogar von einem anderen Autor stammenden) Violinkonzertes entstanden, ein in der Frühgeschichte des Klavierkon zerts durchaus häufig begegnender Fall. Vermutlich ist seine Entste hung im Zusammenhang mit dem studentischen Collegium musicum zu sehen, das der Thomaskantor Bach in Leipzig leitete. Bach hat den 1. Satz auch als Er öffnungssatz einer Kantate (dort mit der Orgel als Soloinstrument) verwendet. Den langsameren Satz bereicherte er in der gleichen Kan tate noch um einen selbständigen vierstimmigen Chorsatz — eines von vielen Beispielen für Bachs schier unglaubliches handwerkliches Kön nen. Der Kopfsatz des Konzertes mit seinem ernsten, energischen Haupt thema, das die Synkope so heraus stellt, führt uns fast schon das vor. Was wir später bei den Wiener Klassikern als „Thematische Ar beit“ bezeichnen. Im Adagio Mittelsatz setzt sich das unisono vor getragene Anfangsmotiv im Baß fest. Ostinat wie in einer Chaconne trägt er die ausdrucksvolle Melodie und ihre Fortspinnungen. Moto risch und federnd gibt sich das Schluß-Allegro, das mit klanglich wundervollen Episoden das Werf beschließt. Mozarts Sinfonie in A-Dur KV 201 ist das Werk eines 18jähri- gen. Wo immer von Phänomenen früher Meisterschaft und Vollen dung bei Mozart die Rede ist, darf sie hier angeführt werden. Einfach alles an dieser Sinfonie verdient Be wunderung: ihr Formen- und Ideen reichtum, die Anmut und Gefühls tiefe ihrer Melodik, die Einschmel zung kontrapunktischer Elemente in den homophonen Stil, die Ausgewo genheit der einzelnen vier aufein ander bezogenen Sätze. Der Oktav punkt ist Themenkopf des Haupt- themas im ersten wie auch im letz ten Satz und damit Bindemittel del Sinfonie. Den 2. Satz durchströmt eine reiche, blühende Melodik von großer Schönheit. Sie ist mit dem folgenden Menuett verknüpft durch den punktierten Rhythmus, der in beiden Sätzen eine Rolle spielt. Das Finale ist eine echte „Allegro con spirito“ mit einer großangeleg- ten Durchführung. Hier werden noch einmal alle kontrapunktischen Span nungen der Sinfonie ausgetragen, die der Satz dann tänzerisch be schwingt löst. iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiii Wanderung in den Frühling Der diesjährige Hochschulwan dertag führte die ca. 100 Teilneh mer — unter ihnen zahlreiche aus ländische Freunde — in den Kreis Rochlitz. Zunächst ging es mit dem Zug bis Wechselburg, dem eigentli chen Ausgangspunkt der Wande rung. Viele, denen die 8 km der ge planten Wanderstrecke nach Roch litz zuwenig waren, nutzten die an gebotene Möglichkeit und stiegen schon eine Station vorher aus dem Zug. Unter Führung eines Wan derleiters von unserer Jugendtou rist-Kreisstelle legten sie die paar Am Versorgungsstützpunkt in Wech selburg kamen die hungrigen und durstigen, aber gut gelaunten Wan derfreunde auf ihre Kosten. Kilometer von Göritzhaip bis Wech selburg zu Fuß zurück. Die etwas komplizierte Strecke führte am rech ten Ufer der Chemnitz bis zu deren Mündung — von hier aus ein herr licher Ausblick auf die Göhrener Brücke — und dann entlang der Zwickauer Mulde bis Wechselburg. In Wechselburg traf man dann wieder auf die anderen Wander freunde, die sich gerade die von den Kolleginnen der Mensa Reichen- hainer Straße zubereiteten Buletten schmecken ließen. Der am Eingang zum Wechselburger Schloß — heute Kinderkrankenhaus — aufgebaute Versorgungsstützpunkt hatte neben diesen Buletten auch warmen Tee und Erfrischungsgetränke im Ange bot. An dieser Stelle ein Dan keschön an die Mitglieder des Zen tralen FDJ-Studentenklubs sowie an den Kraftfahrer, Kollegen Klein hempel, für die gute Betreuung. Vor dem Frühstück waren die Wan derfreunde bereits in der großen Se henswürdigkeit des Ortes, in der Ba silika. Sie hatten dort an einer Füh rung teilgenommen, von der alle echt begeistert waren. Von Wechselburg aus führte die Wanderstrecke zunächst durch den zu dieser Jahreszeit besonders reiz vollen Schloßpark, über die Mulde und dann hinein in den Bergwald. Der Aufstieg zum Rochlitzer Berg verlief nicht ganz so wie geplant. Die enorme Zahl von kreuz und quer verlaufenden Wegen und Pfa den sowie irreführenden Pfeilen war wohl schuld, daß nicht alle die zusätzlich markierte Wanderstrecke fanden. Beim Abstieg hinunter nach Rochlitz war es ähnlich. Doch ir gendwie liefen die Wege alle wieder zusammen, so daß am Ende nahezu alle Teilnehmer gleichzeitig, abge sehen von einer Spitzengruppe, im Hof des Rochlitzer Schlosses anka men. Die 8 km durch das Waldge- Viele Sehenswürdigkeiten gab es auf der Wanderung zu besichtigen. So zum Beispiel auf der Strecke von Göritzhain nach Wechselburg die imposante Göhrener Brücke. biet des Rochlitzer Berges mit sei nem sehr schönen Baumbestand wa ren bewältigt. Leider haben Berg gaststätte und der Aussichtsturm seit längerer Zeit geschlossen. Doch so schlimm war das nicht. Erstens waren alle gut versorgt, und zwei tens war das Wetter zwar für Wan derungen geeignet, aber der ge rühmte Rundblick, der unter gün stigen Bedingungen vom Erzge- birgskämm bis Leipzig (Völker schlachtdenkmal) und Oschatz (Colmberg) reicht, war durch Dunst äußerst eingeschränkt. Man konnte kaum bis ins Muldental hinab sehen. Das war aber auch das größte Han dikap des Tages. In Rochlitz führte der Leiter des Museums, Herr Baumbach, durch das hiesige Schloß. Anschließend aß man gemeinsam im Kreiskulturhaus zu Mittag. Die noch verbleibende Zeit bis zur Abfahrt des Zuges nach Karl-Marx-Stadt konnte jeder indi viduell zur Besichtigung der sehr schönen, an Sehenswürdigkeiten rei- chen Stadt nutzen. Auf der Heimfahrt war dann bei vielen Wanderfreunden zu sehen, daß der Tag doch recht anstrengend gewesen war. Aber eine Anstrent gung, die trotzdem entspannend und lohnend war. Mir verbleiben zum Schluß 3 Wün sche: Ich würde mich freuen, wenn es erstens allen Teilnehmern Spaß gemacht hat, wenn zweitens in] nächsten Jahr alle wieder dabei sind und drittens dieser Artikel viele Wanderlustige zum Nachvoll' ziehen dieser Wanderung (eventuell auch in umgekehrter Reihenfolge und möglichst bei besserer Fern sicht) angeregt hat. Zu letzterem noch eine Bemerkung: Betreffs der Öffnung von Berggaststätte und Aussichtsturm ist laut „Freie Presse“ vom 20. 4. etwas im Gange, was optimistisch stimmt. Albrecht Kleditzsch, Abteilung Kultur
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