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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1983
- Erscheinungsdatum
- 1983
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-198300005
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
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Zeitschrift
Hochschulspiegel
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Band
Band 1983
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- Ausgabe Nr.1, Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, Januar 1
- Ausgabe Nr. 3/4, Februar 1
- Ausgabe Nr. 5, März 1
- Ausgabe Nr. 6/7, April 1
- Ausgabe Nr. 8, April 1
- Ausgabe Nr. 9, Mai 1
- Ausgabe Nr. 10, Mai 1
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- Ausgabe Nr. 12, Juni 1
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- Ausgabe Nr. 21, November 1
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Band
Band 1983
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- Hochschulspiegel
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Die Verwirklichung der vom X. Parteitag der SED beschlossenen ökonomischen Strategie als Ausdruck der schöpferischen Umsetzung und Lebenskraft der Ideen von Karl Marx Aus dem Diskussionsbeitrag des Gen. Prof. Walther (Sektion Wi) anläßlich des Festkolloquiums zu Ehren von Karl Marx Als Revolutionär und Theoretiker der Arbeiterklasse leitete Karl Marx aus der Analyse der kapitali stischen Gesellschaft auf der Grund lage des dialektischen und histo rischen Materialismus Gesetzmäßig keiten ab, die auch unter den ge genwärtigen Bedingungen der ver schärften internationalen Klas senauseinandersetzung mit dem Im perialismus für die weitere Gestal tung der entwickelten sozialisti schen Gesellschaft sowohl Ausdruck der Lebenskraft als auch der schöp ferischen Umsetzung seiner Ideen in unserer heutigen Zeit sind. Das gilt insbesondere für die marxi stisch-leninistische Reproduktions theorie, die sich nicht nur theore tisch-konzeptionell in den 10 Schwerpunkten der ökonomischen Strategie zur Entwicklung unserer Volkswirtschaft in den 80er Jahren widerspiegelt, sondern zugleich als unmittelbare Anleitung zum prak tischen Handeln für unsere eigene wissenschaftliche Arbeit zu werten ist. Karl Marx hat in seinen re produktionstheoretischen Aussagen der Dynamik und der Kontinuität des ökonomischen Wachstums ent scheidende Bedeutung beigemessen. Daher betrachtete er den „Re ¬ produktionsprozeß in seiner gesell schaftlichen Totalität“. In den Thesen des ZK der SED zum Karl-Marx-Jahr 1983 wird her- vorgehoben, daß dynamisches und kontinuierliches ökonomisches Wachstum die unabdingbare Vor aussetzung für die Sicherung der be reits erzielten Errungenschaften des Sozialismus und ihren schrittweisen Ausbau ist In der Realisierung der ökono- mischen Strategie der 80er Jahre werden der Wachstumsaspekt und der Effektivitätsaspekt des volks wirtschaftlichen Reproduktionspro zesses in eine unmittelbare theoreti sche und praktische Beziehung ge bracht zum Erreichen einer neuen Qualität bei der Verbindung der wis senschaftlich-technischen Revolu tion mit den Vorzügen des Sozialis mus und zur Beschleunigung der in tensiv erweiterten Reproduktion als einem bestimmenden Merkmal unse rer sozialistischen Planwirtschaft. Dabei ist der Effektivitätsaspekt ein zentraler Aspekt, weil die Erhöhung der Effektivtät der Arbeit und des gesellschaftlichen Reproduktions prozesses im Zentrum der ökono mischen Strategie steht. Werden hiervon ausgehend un mittelbare Bezüge zu reproduktions theoretischen Erkenntnissen von Karl Marx hergestellt, ist es gerecht fertigt, folgende Kriterien als Aus druck der schöpferischen Umset zung und der Lebenskraft seiner Ideen bei der Verwirklichung der ökonomischen Strategie abzuleiten: 1. Die Aktualität der Zusammen fassung seiner dialektischen Ana lyse der allgemeinen Glieder des ge sellschaftlichen Reproduktionspro zesses und ihrer Wechselverhält nisse zueinander: „Das Resultat, wozu wir gelangen, ist nicht, daß Produktion, Distribution, Aus tausch, Konsumtion identisch sind, sondern daß sie alle Glieder einer Totalität bilden. Unterschiede in nerhalb einer Einheit. Die Produk tion greift über, sowohl über sich in der gegensätzlichen Bestimmung der Produktion, als auch über die anderen Momente. Von ihr beginnt der Prozeß immer wieder von neuem.“ Auch im Sozialismus gilt, was Marx sagt: „Indem die Men schen ihre Lebensmittel produzie ren, produzieren sie indirekt ihr ma terielles Leben selbst.“ Aus dem Beachten des „Übergrei fens der Produktion“ resultiert das konsequente Orientieren der ökono mischen Strategie auf volkswirt schaftlichen Leistungs- und Effek tivitätszuwachs durch umfassende Nutzung der Wissenschaft als Pro duktionskraft bei der Vervollkomm nung der Arbeitsmittel, die Karl Marx bei seiner Analyse der Pro duktivkräfte als die revolutionär sten Elemente charakterisiert. Die Entwicklung der Produktion der Produktionsmittel und deren effek tivste Nutzung mit dem Ziel einer immer wirksameren ökonomischen Verwertung der Ergebnisse des wis senschaftlich-technischen Fort- Schritts sind heute nicht nur Aus druck der gesellschaftlichen Bedürf nisse, sondern gleichermaßen ein un mittelbarer Anspruch unserer so zialistischen Gesellschaft, insbeson dere an die Zweige des Maschinen baus und der Elektrotechnik und Elektronik. Mikroelektronik und Ro botertechnik sind Beweise für kurz fristige Entwicklungen, verbunden mit raschem Generationswechsel, fast universeller Anwendung und auch für harte Konkurrenz auf in ternationalen Märkten. Die weitere Steigerung der Ar beitsproduktivität ist die zentrale Frage der Beschleunigung der so zialistischen Intensivierung unter unseren gegenwärtigen internatio nalen und nationalen gesellschaftli chen Reproduktionsbedingungen. Das erfordert ein noch stärkeres Ausrichten der Ergebnisse des wis senschaftlich-technischen Fort schritts auf ökonomisches Wachs tum durch Effektivitätssteigerung. 2. Ein zweites Kriterium, das die schöpferische Umsetzung und die Lebenskraft der Ideen von Karl Marx bei der Verwirklichung der vom X. Parteitag der SED beschlos senen ökonomischen Strategie cha rakterisiert, ist die theoretische und praktische Aktualität seiner re produktionstheoretischen Aussagen über die einfache und erweiterte Re produktion, über die extensiv er weiterte und über die intensive Re produktion. Die Meisterung der intensiven Re produktion bedeutet in unserer Zeit nicht nur die Gewähr für die Fort führung der Politik der Hauptauf gabe in ihrer Einheit von Wirt schafts- und Sozialpolitik, sondern darüber hinaus das Zurückweisen der verschiedenen Formen des vom Imperialismus gegen uns geführten Wirtschafts- und Währungskrieges, der weiteren Stärkung des Sozialis mus und damit der Sicherung des Friedens. Aus diesen Gründen ist das Intensivierungstempo weiter zu beschleunigen. Weiteres ökonomi sches Wachstum ist nur durch In tensivierung möglich. 3. Ein drittes Kriterium für die schöpferische Umsetzung und Le benskraft der Ideen von Karl Marx bei der Realisierung der ökono mischen Strategie in den 80er Jah ren ist die von Karl Marx gegebene wissenschaftliche Begründung für die Wechselwirkungen zwischen der Steigerung der Arbeitsproduktivität und der Ökonomie der Zeit, die er als Gesetz formulierte. Marx orientiert wie folgt: „Je mehr also die Arbeitsproduktivität steigt, je mehr es gelingt, das ma terielle Produkt mit geringerem Aufwand zu produzieren, um so mehr kann die nichtproduktive Sphäre mit ihren Gebrauchswerten (Diensten) entwickelt werden.“ Und in Verbindung damit ist seine Er kenntnis von großer Aktualität für die Verwirklichung der ökono mischen Strategie, daß — gemein schaftliche Produktion vorausge setzt — die Zeitbestimmung natür lich , wesentlich bleibt... und ebenso die Gesellschaft die Zeit zweckmäßig einteilen muß, um eine ihren Gesamtbedürfnissen gemäße Produktion zu erzielen. sumeryxIvnIInaIIIIITIIIIIIIGIIIETTITIIIaIIIIITIIIIIIIIIIIIIIuIIIIITIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIliIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIiliIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIliIIIII Die Wirksamkeit der Naturwissenschaften als unmittelbare Produktivkraft-ein entscheidender Beitrag zur Beschleunigung d es wissenschaftlich-technischen Fortschritts im Sinne des Vermächtnisses von Karl Marx Aus dem Diskussionsbeitrag des Gen. Prof. Hamann (Sektion PEB) anläßlich des Festkolloquiums zu Ehren von Karl Marx Karl Marx zeigt in den „Grund rissen der Kritik der politischen Ökonomie“, daß die Entwicklung der großen Industrie abhängt vom allgemeinen Stand der Wissenschaft und dem Fortschritt der Technolo gie oder der Anwendung dieser Wis senschaft auf die Produktion und umgekehrt: „Die Entwicklung die ser Wissenschaft, besonders der Na turwissenschaft und mit ihr aller an deren, steht selbst wieder im Ver hältnis zur Entwicklung der mate riellen Produktion.“ Marx hob auch hervor, daß die Wissenschaft erst in dem Maße zur unmittelbaren Produktivkraft wird, wie die „vergegenständlichte Wis senskraft“ in verbesserten Arbeits mitteln, Arbeitsgegenständen usw. wirksam wird, wie sie beiträgt, den Wirkungsgrad der produktiven Ar beit zu erhöhen. Diese Marxsche, weit in die Zu kunft reichende Erkenntnis ist heute von programmatischem Ge wicht geworden. Das Wirksamwer den der unmittelbaren Produktiv kraft Wissenschaft bildet direkt ein Kriterium für das Voranschreiten des wissenschaftlich-technischen Fortschritts in unserer Zeit. Allerdings sollte man hervorhe ben, daß es nicht allein ausreicht, diese Marxsche These zu akzep tieren, sondern daß ihr umfassender Begriffsinhalt erfaßt werden muß, um die Wissenschaft noch besser für die weitere Entwicklung der so zialistischen Gesellschaft zu nutzen. Marx sah im Menschen mit sei nen Fähigkeiten, d. h. seiner Arbeits kraft, die Hauptproduktivkraft und schränkte das nicht nur auf die kör perliche Seite ein, sondern sprach von der Gesamtheit der körperli chen und geistigen Fähigkeiten. Unsere Regierung hat zu jeder Zeit bedeutende Mittel für die na turwissenschaftliche Grundlagenfor schung, darunter besonders auch die theoretische Arbeit, zur Verfü gung gestellt. Damit wurde und wird einer Verabsolutierung vorge beugt, die einseitig nur solche Er gebnisse der Wissenschaft als pro duktiv anerkennt, die unmittelbar in übergeleiteter Form im Produk tionsprozeß zur Geltung kommen, d. h., eine mehr oder weniger will kürliche Trennung der Produktiv kraft Wissenschaft nach verschie denen Kategorien gesellschaftlicher Wirksamkeit wurde vermieden, auch in Hinblick auf die zeitliche Abfolge wissenschaftlicher Ent deckungen. Produktionswirksam wird natur wissenschaftliche Forschung in wohlausgewogener Bilanz zwischen theoretischer und experimenteller Forschung, von Grundlagenfor schung und angewandter For schung, in interdisziplinärer Zu sammenarbeit — von unserer Sek tion aus zu Kollektiven von Chemi kern, Mathematikern, Technikwis- senschaftlern. Dabei darf der eigene wissenschaftliche Vorlauf nicht un terschätzt werden, der es uns gestat tet, auf ganz aktuelle Fragen zu ant worten: wo die Schwerpunkte 1985—1980 und nach 1990 liegen wer den. Schließlich wird die Produk tivkraft Wissenschaft gefördert durch verbindliche Formen der in dustriellen Bindung, der harten Ter mine, der Schutzrechtsarbeit und der Überleitung. Das Wirksamwerden der unmittel baren Produktivkraft Wissenschaft wird sich heute und zukünftig ent scheidend bemerkbar machen bei der Zielsetzung, Leitung und Inten sivierung der wissenschaftlichen Ar beit. Juri Andropow hat erst kürzlich in seiner Würdigung der Lehre von Karl Marx berechtigt vor jedem Übereifer, vor jeder Überschätzung des erreichten Entwicklungsstandes gewarnt. Immer deutlicher wird, daß sich auch viele Vorzüge des So zialismus nur im Kampf, durch ideologische Arbeit durchsetzen las sen. Jeder wird mir zustimmen, daß ein Vorzug wissenschaftlicher Ar beit im Sozialismus darin besteht, daß man disziplinär und interdiszi plinär unbegrenzt zusammenarbei ten kann, daß durch Planung die Vergeudung von Kapazitäten und Leerlauf zu vermeiden sind. Aller dings gelingt uns die Nutzung dieses Vorzuges bei weitem noch nicht in erforderlichem Umfang. Die Zielsetzung naturwissenschaft licher Arbeit umfaßt im wesentli chen folgende Aspekte: — Die angewandte Forschung muß dazu beitragen, bestehende Pro duktionen zu optimieren, zu intensi vieren und weiterzuentwickeln oder neue vorzubereiten. — Die Grundlagenforschung hat Schutzrechte zu erarbeiten, die auf volkswirtschaftlichen Schwerpunkt gebieten den künftigen Spielraum der Entwicklung gewährleisten. — Die Grundlagenforschung hat schließlich das Ansehen der DDR auf ausgewählten Gebieten zu för dern, die echtes Neuland bedeuten. In jedem Fall sind mehr Spitzen leistungen gefragt, weil wissen schaftsgeschichtlich wohl kein Fall bekannt ist, wie aus einer mittelklas- sigen Leistung im Vorlauf bei wei terer Entwicklungsarbeit ein Welt marktschlager entstehen kann. Die Leitung des Forschungspro zesses an einer Hochschule hat der Nachwuchsentwicklung zu dienen. Es ist aber keinesfalls mehr zeitge mäß, das Forschungstempo zu be schleunigen und die Qualifikations pläne nach weichen Maßstäben auf zubauen. Das dient weder der For schung noch dem wissenschaftli chen Nachwuchs. Es ist auch an der Zeit, bei der Ausbildung der Stu denten noch stärker auf Qualität zu pochen. $ Der Leitungsprozeß der For schung kann nur in engster Abstim mung mit dem Staatsplan Wissen schaft und Technik erfolgen. Die hier geltenden Maßstäbe sind hart und lassen sich charakterisieren durch Begriffe wie Importablösung, eigene Schutzrechte, Materialöko nomie, weltstandsbestimmend bei Produktionsaufnahme. einen eigenen wissenschaftlichen Vorlauf. Dazu gehört die Möglich keit, verrückten Ideen nachzugehen. Will man dieses Risiko vermeiden, dann bleibt nur der unbrauchbare Weg, das nachzuempfinden, was schon auf den Messen steht. Die Leitung der Forschungsarbeit hat zu beachten, daß keinem ge dient ist, wenn vergessen wird, wel che Randbedingungen materieller Art auch weitsichtig vorhanden sein müssen, um ein zuverlässiger Part ner der Industrie und anderer wis senschaftlicher Kollektive zu sein. Bei Aufnahme jedes Forschungs themas steht primär die Frage nach der volkswirtschaftlichen Zielstel lung. Das geschieht heute auf der Basis der neuen Pflichtenheftord nung niveauvoll und in enger Zu sammenarbeit mit dem industriel len Auftraggeber bei A-Themen. In entsprechender Form muß aber auch jedem Thema der Grund lagenforschung das Ziel gestellt wer den, in vertretbaren Zeiträumen ein Ergebnis zu erreichen. Die meisten unserer Kollektive unterliegen z. B. dem Zwang, pro Jahr und 10 VbE Forschungskapazität 1 Patent zu er arbeiten, weil das als Mindestan forderung in den Kombinaten, die un sere Vertragspartner sind, steht. Grundlagenforschung hat ihren Wert dann, wenn sie ein Tempo hält, das garantiert, daß sie sich ständig im Vorlauf bewegt, wenn sie angewandte Forschung vorberei tet und unterstützt. Intensivierung in der Forschung 'ist eine unabdingbare Notwendig keit, um das Verhältnis von Auf wand und Nutzen zu entwickeln. Es geht vor allem um die effektive Ar beit des einzelnen. Dazu gehört auch die volle Ausnutzung der Ar beitszeit. Dazu gehört die Ter mintreue und Qualität, der Drang zu meßbaren Resultaten: zu For schungsberichten, Patenten, Lizen zen, Teststrukturen, Eigenbaugerä ten, Publikationen, Dissertationen, Diplomarbeiten. Mehr und mehr zeigt sich, daß sich die Versäum- nisse einzelner Mitarbeiter sehr nachteilig auf das Gesamttempo aus wirken können. Da wir heute gelernt haben, For schungsarbeit zu planen, wissen wir auch schon genauer, wo objektive Grenzen der Planarbeit der For schung liegen. Offensichtlich braucht jedes Forschungskollektiv Auch in der wissenschaftlichen Ar beit gewinnt der Zeitfaktor noch mehr an Bedeutung. Das rasante Tempo der internationalen Wissen- schaftsentwicklung zwingt zu ständi ger harter Arbeit am eigenen Wis- senstand und zum wissenschaftlichen Meinungsstreit. Karl Marx und aktuelle Fragen des wissenschaftlich-technischen Fortschritts im Sozialismus Marx zu ehren heißt, sein schaftlich-technischen Revolu- j I Werk immer wieder in Breite tion ist eine neue Etappe der, und Tiefe zur Bewältigung der Komplexität der Technik und da- . Aufgaben unserer Zeit in kom- mit interdisziplinärer wissen-1 munistischem Sinne zu nutzen, schaftlicher Arbeit erreicht, die I Den Höhepunkt der Karl-Marx- selbstverständlich von diszipli- Ehrungen an der Sektion Marxis- närer Tiefe getragen sein muß. i mus-Leninismus bildete am Die Komplexität und der gesell- 11. 4. 1983 das Kolloquium „Die sehaftliche Wirkungsumfang heu- Bedeutung der Lehren von Karl tigen technischen Fortschritts r Marx für die Durchsetzung der machen es insbesondere erfor- 1 wissenschaftlich-technischen Re- derlich, die fachlichen Beziehun- volution". gen der Natur- und Technikwis- Neben der Würdigung des re- senschaften zu den Gesellschafts- | volutionären und wissenschaftli- Wissenschaften weiter zu inten- chen Lebenswerkes als Ganzem sivieren, natürlich auch umge- wurde der Schwerpunkt auf die kehrt. Probleme gelegt, die mit der Ver- Darauf verwies auch Dr. Stöbe wirklichung der vom X. Partei- (M/L) in seinem Beitrag „Karl tag der SED beschlossenen ökono- Marx zur Rolle der Wissenschaft mischen Strategie für die 80er als Produktivkraft“, in welchem Jahre verbunden sind. An dem er betonte, daß auch in Zukunft Kolloquium beteiligten sich des- der Mensch im Zentrum der Pro halb Vertreter der Sektionen duktivkraftentwicklung stehen Marxismus-Leninismus und wird. Doz. Dr. sc. Menzel (M/L) Wirtschaftswissenschaften; es wandte sich den Gedanken von konnten Gäste aus technikwis- „Marx über den Gebrauchswert senschaftlichen Sektionen sowie als Einheit von stofflichem In- von anderen Hoch- und Fach- halt und ökonomischer Formbe- schulen unseres Bezirkes be- stimmtheit“ zu. Dieser Problem grüßt werden. kreis ist von großem Interesse, Das Hauptreferat hielt Doz. treffen sich doch hier Ökonomie Dr. sc. Hochmuth (M/L) Den und Technikwissenschaft in ih- Schwerpunkt seiner Ausführun- ren gemeinsamen Fragen nach gen bildete die Dialektik von der ökonomischen Wirksamkeit Technik und Gesellschaft, be- des technischen Fortschritts und sonders das Verhältnis von so- nach den technischen Grundla- Aufmerksam verfolgten die Teilnehmer am Kolloquium der Sekt io'n M/L die dargebotenen Beiträge. zialökonomischer Determiniert heit und relativer Eigengesetz lichkeit der Technikentwicklung. Dieser Problemkreis muß heute in den Mittelpunkt der Überle gungen der Leitung des wissen schaftlich-technischen Fort schritts und der Forschung rük- ken, da annähernd gleicher tech nischer Fortschritt in den hoch entwickelten Industrieländern durch gegensätzliche, sozialöko- nomisch fundierte Klasseninteres sen determiniert wird. Die wis senschaftlich-technische Revolu tion ist ein objektiver Prozeß. Sie muß die materiell-tech nischen Grundlagen der kom munistischen Gesellschaft her vorbringen. Deshalb hat die SED die Leninsche Erkenntnis in den Vordergrund der Leitungstätig keit und Bewertung von For schungsergebnissen gerückt, daß das letztliche Kriterium der Überlegenheit des Sozialismus über den Imperialismus die hö here Arbeitsproduktivität sein muß! Damit hatte Lenin auf den objektiven gesellschaftlichen Grundprozeß der technischen und organisatorischen Erhöhung der Arbeitsproduktivität Bezug genommen. Die Marxschen Un tersuchungen zum technischen Fortschritt im Rahmen seiner ökonomischen und geschichts theoretischen Forschungen sind reich an Hinweisen auf die Fol genotwendigkeiten im Rahmen der innovativen Gestaltung tech nischer Produktionssysteme. Na türlich entwickelt sich die Tech nik nicht selbst. Technik wird immer vom Menschen entwik- kelt, jedoch setzt jeder Entwick lungsschritt im System der Tech nik weitere Entwicklungsim pulse. Die einen technischen Er rungenschaften lassen andere notwendig werden. Das galt für den technischen Fortschritt in der industriellen Revolution und dies gilt auch für die wissen schaftlich-technische Revolution. Mit den zum richtigen Zeitpunkt und in nötigem Umfang einge führten Innovationen sind wir in der Lage, den technischen Fort schritt zu bestimmen und damit auch die Vorzüge des Sozialis mus weiter äuszuprägen. Dazu bedarf es auch der immer tieferen Erforschung der Gesetzmäßig keiten des wissenschaftlich- technischen Fortschritts. Prof. Dr. sc. Jobst ging deshalb in seinem Beitrag „Die mate rielle Einheit der Welt und die Einheit der Wissenschaften“ dar auf ein, welche wachsende Rolle die wissenschaftliche Interdiszi plinarität zur Beschleunigung der wissenschaftlich-technischen Revolution hat. Mit der wissen gen ökonomischen Fortschritts. Differenziert wies Dr. Men zel nach, welchen Wert eine Ana lyse des Marxschen Werkes zur Schärfung unseres Verständnis ses der Kategorie „Gebrauchs wert“ hat. Prof. Dr. sc. Walther und Dipl.-Ök. Löbner (Wiwi) spra chen zum Thema: „Die Lehre von Marx über die Bedarfsgerecht heit der Produktion“. Sie wiesen auf theoretische und praktische Probleme der Gestaltung bedarfs gerechter Produktion hin und be tonten, daß Bedarf keine stati sche Größe ist, sondern der Ent wicklung unterliegt. Eine wünschenswerte Übereinstim mung von vertragsgerechter und bedarfsgerechter Produktion stellt sich nicht von selbst her. Prof. Dr. sc. Rasche (M/L) ging auf Gedanken von „Marx zur Einheit von wissenschaftlich- technischem und sozialem Fort schritt“ ein. Sie erwähnte den Marxschen Gedanken vom Wi derspruch zwischen der positi ven Wirkungsmöglichkeit tech nischen Fortschritts und der rea len kapitalistischen Nutzung. In Auseinandersetzung mit bür gerlichen Reflexionen über den Sinn des technischen Fortschritts wurde nachgewiesen, daß die Ar beiter die Beherrscher der neuen Technik werden müssen. In die sem Prozeß bestimmt sich die wachsende Verantwortung der wissenschaftlich-technischen In- teiligenz. Dr. Diezmann (M/L) wandte sich dem Problemkreis „ Wissenschaftlich-technischer Fort schritt und Bedürfnisreichtum der sozialistischen Persönlichkeit“ zu. Dipl.-Kulturwissenschaftler Kempe (M/L) sprach zum Thema: „Karl Marx über die Be ziehung von Kultur und Persön lichkeit aus der Sicht der Anfor derungen der heutigen wissen schaftlich-technischen Entwick lung“. Er betonte, daß die Haupt funktion der Kultur die Entwick lung der Persönlichkeit ist, und fragte nach der Rolle von Tätigkeiten sowie Gegenständen bei der allseitigen Entwicklung der Persönlichkeit. Harmonische Entwicklung aller Seiten der Per sönlichkeit darf nicht als Ideal für eine ferne Zukunft verstan den werden, sondern ist schon heute reale Möglichkeit und ge sellschaftlicher Anspruch. Besonders positiv bei diesem Kolloquium war, daß Ergebnisse der gesellschaftswissenschaftli chen Forschung zum wissen schaftlich-technischen Fort schritt vorgetragen wurden, die zu vielen Anfragen und Diskus sionen herausforderten. Dr. sc. phil. Michael Nier, Sektion M/L
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