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Für Dresden vierteljährlich ,««,«>«., bei den »aijer- ltch bmtsche». Postunstallrn viateiiSdrlich 3 Mart; auß«- Held de« deutschen Reiche« Poß- and Stempelzuschlag »uzrlne Nummern: 10 Ps. Erlchrtnea: Dtgilch mit Ausnahme der Soun- vnd Feiertage abend« Aenlspr-Anschluß: Nr. 1SVL W 302. Lür die Gesamtleitung verantwortlich: Hofrat Otto Banck, Professor der (itteratur- und Kunstgeschichte. Sonnabend, den 30. Dezember, abends. Aukindiguunkgebührea: Für den Raum einer gespal tenen Zeile keiner Schritt 2v Ps. Unter „Eingesandt ' die Zeile SO Ps. Bei Tabellen- und Ziffernsap entsprechender Aufschlag Hera«»geber: Königliche Expedition de« Dresdner Journal- Dresden, Zwingerstr 20. Fernspr - Anschluß: Nr IÄt^. 1883. Gestellungen auf das „Dresdner Journal" für das nächste Vierteljahr werden zum Preise von 2 M. 50 Pf. angenommen für DreSde«: bei der unter zeichneten Expedition (Zwingerstraße Nr. 20), für a«S»ärtS: bei den betreffenden Postanstalten zum Preise von 3 M. Wir ersuchen um rechtzeitige Er neuerung der Bestellungen, da wir sollst die Lieferung vollständiger Exemplare ohne Mehr kosten für die geehrten Abnehmer nicht gewähr leisten können. Lduigl. Expedition des Dresdner Journals. Zwingerstraße "Nr. 20, m der Näbc des neuen PostgebäudeS.) Amtlicher Teil. LreSden, 30. Dezember. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den Vortragenden Rath im Justizministerium Ge heimen Justizrath Friedrich Julius Bartsch und den Oberamtsrichter beim Amtsgerichte Chemnitz Adolf Theodor Trübenbach ihrem Ansuchen gemäß unter Belassung des Titels und Range- in den Ruhestand zn versetzen, den HülsSarbeiter im Justizministerium Justizrath Karl Theodor Ohnsorge zum vortragenden Rathe bei diesem Ministerium mit dem Titel und Range eines Geheimen JuftizratheS, den LandgerlchtSdirektor Or. Ottokar Emil Eberhardt in Dresden zum Prä sidenten des Landgerichts Bautze «, den Landgerichts- rath Karl Viktorin Emil Opp in Chemnitz zum Landgerichtsdirektor beim Landgerichte Chemnitz, den Amtsrichter Friedrich Rudolf von Sommerlattin Leipzig zum LandgerichtSrath beim Landgerichte Dresden, die Assessoren Moritz Adolf Kurt Nehr- Hoff von Holderberg und Kurt Gustav Borne mann beim Landgerichte Leipzig zu Amtsrichtern beim Amtsgerichte Leipzig, den Assessor Paul Konrad Roitzsch in Schneeberg zum Amtsrichter beim Amts gerichte Schneeberg zu ernennen und die Versetzung des Landgerichtsdirektors Oskar Viktor Frommhold in Chemnitz an das Landgericht Dresden, des Amtsger.chtsratheS HanS Gerhard Richter in Neusalza mit dem Titel und Range eines OberamtSrichterS an das Amtsgericht Chemnitz, des Amtsrichter- Gustav Hermann Rößler in Leipzig an das Amtsgericht Neusalza zu genehmigen WekctnnLmclchung, das Verbot der Einfuhr von lebenden Rind'rn, Schweinen u. s. w. aus Italien betreffend, vom 23. Decemder 1893. Nachdem die Maul- und Klauenseuche durch ita lienische ViehtranSporte neuerdings in das Gebiet deL Deutschen Reiches und auch in da- Königreich Sachsen eingeschleppt worden ist, wird zur Vermeidung weiterer Gefährdung dle Lin- und Durchfuhr von Rindern, Schweinen, Schafen und Ziegen aus Italien in und durch das Königreich Sachsen hier mit verboten. Die durch frühere Bekanntmachungen einzelnen Echlachlbofsverwaltungen ertheilten Genehmigungen zur Ei> führuna ausländischer Rinder, Schweine u s. ». Kunst und Wissenschaft. Das Halsband der Barvnin. Erzählung von Fr Meister. 4 (Schlüße „Meine schönen Rubinen!" seufzte daS junge Mädchen im Laufe der Unterhaltung. „Wenn der Manu, der Brand, ein tüchtiger Detektiv wäre, dann müßte er dem Diebe längst auf der Spur sein! Und ich habe doch sechstausend Mark auf die Entdeckung gesetzt." „Wenn ich Dir raten soll, dann gieb diese Hoff- nung auf", versetzte die Rätin. „Verlaß Dich darauf, Deine Rubinen sind längst in Amsterdam; das ist der einzige Ort, wo man etwa »och nach ihnen suchen könnte — so sagt wenigstens mein Mann, der sich danach erkundigt hat." „Warum in Amsterdam, gnädige Frau?" fragte Bertha schnell. Die Rätin schaute die Zofe überrascht an. „Wie kommen Sie zu der Frage? ' entgegnete sie. „Dort werden die Steine in eine andere Form ge bracht, geschnitten, wie man das nennt Amsterdam besitzt dre größten Edelsteinschneidereien und Schlei fereien der Welt. Alle gestohlenen Juwelen wandern dorthin, um dann in neuer Faron weiter vertrieben zu werden." „Run bitt' ich Sie", sagte Bertha verwundert. „Die Amsterdamer Steinschleifer find zum Teil auch Diebshehler, die mit den Spitzbuben aller werden, soweit die Einfuhr aus Italien in Frage kommt, hiermit bis auf Weiteres außer Kraft gesetzt. Dresden, am 23. December 1893. Ministerium des Innern. v. Metzsch. Körner. Nichtamtlicher Teil. Lele-icapöisÄe und telephonische Nachrichten. Berlin, 30. Dezember. (Tel. d. Dresdn Journ.) Nachdem die Kabelverbinduug an der Westafrika- nischen Küste wiederb »gestellt ist, traf in der verflossenen Nacht folgrndes Telegramm auS Kamerun hier ein: „Da Telegramm nicht an- gekommen, wiederhole ich: Am 20. d. MtS haben 60 Dahomeysoldaten der Pclizeitruppe nebst 50 bewaffneten Weibern revoltiert, nachdem sie beiwlich den MunitionSschuppen erbrochen und dir Geschütze, die meisten Gewehre und viele Munition occnpiert batten. 40 Soldaten blieben treu Nach löstündiger Gegenwehr der Gouvernrmentsbeamtrv und deS zu Hilfe geeilten Vermessungskommanvos mußten sich die Meuterer auS Mangel an Mu nition zurückziehen. Sr M Kreuzer „Hyäne" kam eben von einer ErbolungSreise von San Tdom6 zurück Die Geschütze, viele Munition und Gewehre find zurückerobert worden Ein treu- gebliebener Polizeisoldat wurde qetötrt. Die Fak toreien find unversehrt. Der Gesamtscbadrn au Regierung?eigeutum beläuft sich etwa auf 20 000 Mark. Da meuternd- DahomeyS in den Busch entflohen find, ist ein beständiger Wachtvienst er forderlich." Breslau, 29. Dezember. (D B Hd.) Zn Priebus tritt die Pockrnepidemie in immer mehr besorgniserregender Weise auf Es find neuer- divgs 5 Todesfälle und zahlreiche Erkrankungen festgestellt worden. Dit Impfung erwachsener Per sonen wird noch fortgesetzt. Glatz, 30. Dezember. (Tel d DrcSdn. Journ.) Auf höheren Befehl wurde die Wache bei den wegen Spionage verurteilten französischen Offizieren vei stärkt Jeglicher Verkehr «et der Am enwelt ist den Offizieren untersagt Bri dem tägl chen zweistündigen Spaziergang im Festung-Hofe tritt eine besondere Wacke in Thätigkelt. Sonst ist alle mögliche Rücksicht geuommen. München, 30. Dezember. «Tel. d. DrcSdn. Journ) Der Verlag der „Fliegenden Blätter" stiftete anläßlich seine- Jubiläums je 3000 M. für die Pensionsanstalt deutscher Schriftsteller und Journalisten, für den Unterstützungsverein deut- scher Buchhändler und für den KünstUrunter- stützungsverrin. Wien, 29. Dezember. (D B. Hd.) Der Ler- «altuugSgerichtthof fällte in der Streitfrage wegen der sprachlichen Abfassung der Straßenschilder eine wichtige Entscheidung, derzufolge der von de» slowenischen Gemeinderat zu Laibach gefaßte Beschluß, die Straßentafelu in tschechischer Sprache abzufaffrii, seine Genehmigung erhält. Mit dieser Verordnung ist auch für Prag die Anweisung gegeben, die dortigen Straßenschilder mit tschechi schen Bezeichnungen zu versehen Paris, 30. Dezember. (Tel. d. Dresdn. Jour» ) Dem „Figaro" zufolge wird durch das französisch- spanische HandelSübereiukon men der «tutu« quo vorläufig aufrechtrrhalteu Spanien verpflichtet fick, den Cortes einen Spezialvertrag zu unter- Länder in Verbindung stehen. Unser Brand aber ist informiert und ich denke, baß wir von ihm noch hören werden." „DaS denke ich auch, gnädige Frau", pflichtete Bertha bei, dann aber versank sie wieder in ihre ge wohnte Schweigsamkeit. V. Es verstrichen einige Tage, da stand eines Abends gegen neun Uhr der Briefträger, dessen Dienst für heute beendet »ar, wieder vor dem Portal der Villa des Kommerzienrat» in eifrigem, heimlichem Gespräch mit seiner Verlobten. „Nun, etwas neues?" fragte daS Mädchen mit vor Erregung zitternder Stimme. „Na und ob!" entgegnete der junge Postbote, ein Lachen unterdrückend. „Ein Brief auS Amsterdam! Das hätten wir richtig besorgt!" „O Heinrich, welch ein Glück!" rief Bertha. „Nun können wir auch bald heiraten!' „'S ist ein Haufen Geld! Man kann sagen, ein Vermögen! Und ohne Deine Klugheit hätten wir keinen Pfennig davon zu sehen gekriegt!" Bertha drückte ihm innig die Hand. „Wenn ich Dich nicht so lieb gehabt hätte," ver setzte sie, „dann wäre mir niemals der gescheite Ge danke gekommen. Aber die Liebe, Heinrich, die Liebe macht einen zu allem fähig." Wenn Agnes diese Worte gehört hätte, dann wären auch noch die letzten Zweifel aus ihrer Brust verschwunden — Am nächsten Morgen erschien in atemloser Eile ein Schutzmann im Hause des Kommerzienrat« Er verlangte daS Fräulein Winter zu sprechen. breiten, der den französische» Produkten sehr vor teilhafte Tarife gewährt.- Meldungen auS Madrid zufolge verlautet daselbst, Spanien habe Frank reich ein Übereinkommen angeboren, wodurch Frankreich die Vorteile der schon abgeschlossenen und von den Cortes angenommenen Verträge zu gestanden werden Dir Frage wegen der Zu- gcständnisse sei noch nicht enlschirden Die Ver träge sollen dcn CorteS sofort nach kem Zusammrn- tretrn d'r letzteren unterbreitet werden. Angoulöme, 30 Dezember. «Tel d. Dresdn. Journ.) Nach Schluß deS Zeugenverhöres nahm der Staatsanwalt da- Wort und führte au», baß die Italiener die Unruhen hrrvorgerufen hätten; die Kaltblütigkeit der Behörden sei bewunderns wert gewesen. Der Staatüanwalt fügte hinzu, der angrklagte Italiener Giordano sei der Haupt- schuldige; er fordere eine strenge Bestrafung für diesen, sowie für 5 andere Angeklagte. 9 Ange klagten billigte der Staa Sanwalt mildernde Um- stände zu. Rom, 29. Dezember. (D B. Hd) Zn allen Theatern Neapels wurden gestern während der Vorstellung von den Galerien herab rote Zettel geworfen mit der Inschrift: „Nieder mit den Stavern, hoch dir Sozialdemokratie!" Das Pu blikum wurde unruhig und verließ die Theater. Mehrere Verhaftungen wurden vorgrnommen Über die Unruhen auf Sizilien wird neuerdings gemeldet, daß in Valaguernrra 30 Personen, welche fick bei der Plünderung beteiligten, ver- haftet worden find. Am 11. Januar n IS. gehen nach Sizilien T^upyenverstärkungen ab. Palermo wird militärisch besetzt, um jeden Vers ck zu Kund- gedungen im Keime zu ersticken. Rom, 30. Dezember. (Tel d Dresdn Journ« Der Herzog vcn Genua wurde zum Admiral, der General Bogliolo zum UnlernaatSstkrelär deS Kriegsministeriums ernannt — „Popolo" und , Fanfulla' melden, der Minister des Königl. Hauses Ratazri habe demissioniert. Caltauissetta, ?0. Dezember. «Tel d Dresdn. Jonrn.) Der Präfekt und der S aatkanwalr sind aut Va'guernera dierher zurückgekehrt Der Schoden, der durch d?n Brand und die Plünder ung am 25 d Mts. in Valgnernera angerichtet wurde, beläufr sich auf 1 Million Lire. Ter Wert d r Gegenstände, die bei den Halnsuchungkn wieder erlangt dez die von den Plünderern auf den Straßen zurückgelaffrn wurden, wird auf 100000 Lire geschätzt ES find weitere Verhaftungen vor- genommen und die Verhafteten hierher gebracht worden. Barcelona, 30. Dezember. (Tel d. Dresdn. Journ) Der Anarchist Marti erklärte, Cadina sei dazu bestimmt gewesen, den Marschall Mar- tinez CampoS zu töten; er habe fick aber aut Furcht geweigert und sei deshalb durch Pallas ersetzt worden. Barcelona, 29. Dezember. (D.B Hd.) Der von Shieldö abgegangene und nach hier bestimmte große englische Dampfer „Cordova" ist auf hoher See untergegangeu. Menschenleben find nicht zu beklagen, da sowohl Passagiere a!S Mannschaften in Booten au die Küste befördert werden konnten. London, 3V Dezember (Tel. d. Dresdn Journ.) AlphonS Morton reichte dem Unterhaus» einen Antrag ein, worin die Königin ersucht wird, einen Teil des Gesetzes von 1873 zu annull ereu, in wel chem dem Herzog vou Sachsen Coburg-Gotha eine jährliche Apanage von 10000 Pfd Sterl, gewährt wird „Ihre Juwelen sind wieder zur Stelle geschafft, Fräulein', meldete er. „Der Chef der Kriminal abteilung läßt Sie ersuchen, sich auf dem Bureau einzufinden, um dort den Schmuck zu rekognoszieren". Eine halbe Stunde später hielt der Wagen des Kommerzienrats vor dem Polizeipräsidium. Agnes, von der Tante begleitet, stieg aus und betrat das altersgraue Gebäude. Man wies die Damen nach dem von dem Schutzmann bezeichneten Zimmer. Hier stand, seitwärts von einem Tische, eine kleine Gruppe von Menschen Agnes erstarrte, als sie den Baron Wolfgang von Trotha darunter erblickte. Im nächsten Moment aber erkannte sie, daß er keineswegs als Arrestant anwesend war Aufatmend nickte sie ihm zu und schaute sich dann weiter um Auch Bertha befand sich in der Gruppe, ruhig wie immer sah sie aus der Mitte der Männer zu lhr herüber, als sei es gar keine Schande, dort als Gefangene zu stehen. AgneS wunderte sich gar nicht darüber, hatte sie dies doch von Anfang an vorouSgesehen; sie warf dem Herrn Brand, der ebenfalls dort sichtbar war, einen verständnisvollen Blick zu; auf deS Beamten Antlitz zeigte sich jedoch keine Spur von Triumph, auch er widerte er den Blick mit keinem Wimperzucken, wo rüber AgneS sich wunderte. Vielleicht war ein anderer ihm in der Entdeckung der Verbrecher zuvorgekommen und hatte dadurch seine Eigenliebe verletzt. „Die» sind Ihre Rubinen, wie ich glaube," sagte der Chef, daS funkelnde Kollier emporhaltend. AgneS erkannte den Schmuck al« ihr Eigentunr. „Der Fall ist ein für uns sehr peinlicher," fahr der Lhef fort. „Der Dieb ist einer unserer Leute London, SO. Dezember. (Tel. d.Dresdn Journ.) Nach einer neuen Mcldung des „Reuerschen Bureaus " auS Rio de Janeiro beabsichtigt Admi al de Gama, die RegierungStruppcn bis zur Ankunft von Zuzügen aus dem Süden hinzuhalten und dann Rio de Janeiro anzugseifen. Die Lage de GamoS wäre kritisch, derselbe könne i.icht mehr lO Tage lang Widerstand leisten London, 30. Dezember. ,Tel.d.Dresdn Journ.) Bei dem Auswärtigen Amte sind Nachrichten aus Uganta vom 25 Auquü d IS eingetroffen, dcaeu zufolge dort zu jener Zeit völlige Ruhe herrschte. Stockholm, 29. Dezember (T.BHd> DaS Kommerzkollegium erklärte Bosnien und Herze- aowina für cholrraoersrucht, dagegen Ungarn, Galizien und Bukowina für cholerafrei. sie Staatseinnahmen in den verflossenen 11 Monaten dieses Jabres beliefen sich auf 21 041 227 Kronen gegen 20531 713 Kronen i« gleichen Zeitraum während des Vorjahres. Sofia, 30. Dezember. (Tel d. Drcrd". ^ourn.) ES bestätigt sich da» Gerücht, daß die Regierung beabsichtigt, behufs Herstelluna des Gleichgewichts im StaakShauShalte tür 1^94 an den GrbäUcrn sämtlicher Staatsbeamten einen 5prozkurigen Ab zug vorzunehmen. Ebenso wird versichert, daß die Offiziere künftigdi, keine Wohnung-zulage mrh erhalten. Wie „Swoboda" meldet, wird die Beratung über da- Ber'ebrungssteuergesetz, welches von der Sooranje im Prinzip bereits an genommen und von der Kommission geprüft worden ist, bs zur nächsten Session vertagt - a ie So branje genehmigte die in der gestrigen Sitzung mit Griechenland abgeschlossene .Konvention. Hier- m r ist die Hrage der Nalioüalit-.tS und SlaatS- zugebörigkeit der in Bulgarien lebenden Griechen geregelt — Die Sobranje nahm sodann das Gesetz, betreffend die Verlängerung der Handelskonven- tion mit Lsterreich - Ungarn, dem Deut'cken Reiche, Frankreich, Italien, Belgien und der Schwerz au. New-Z)ork, 29. Dezember « D H Hd - In PittSburg würd' von einem Unbekannten auf den Balkon eines Priva^bauses ein ynamirbombe geworfen. Durch die Ervlosiou de.zelbrn wurde die ganze Vo>derfro>t des Haases zerstört ein Menschenleben war nickt zu beklagen gewesen Dresden, 30. Dezember Neujahr. An gar manchem altertümlichen Gebäude unserer schönen Stadt steht vor der Jahreszahl ein „auno Domini" „im Jahre des Herrn" zu lesen und in manchem alten Schriftstück finden wir beim Datu» ein „im Jahre des Heils" oder „im Jahre der Gnade". Unsere biederen frommen Vorfahren bezeugten ihren Christenglauben auch dadurch, daß sie nicht nur das im Advent anhebende Kirchenjahr, sondern auch das mit dem Januar anhebende bürgerliche Jahr in Be ziehung setzten zu dem. von dessen Geburt unsere Zeitrechnung anhebt. In ihrer Ausdruck-weise und in ihrem Denken räumten sie dem Glauben an dar Heil in Christo und dem Namen des Herrn eine hervorragende Stelle ein „Gott zum Gruß und unser» Herrn Jesum Christum zum Trost" so hoben ihre Briefe und unter diesen insbesondere ihre NeujahrS- driefe an; was sie sich wünschten, das mar nach der Schrift „allerlei geistlicher Segen in himmlischen Gütern durch Christum". ES hat etwas Erfrischende» für uns, die gesunde Art unserer Altvorderen uns Derselbe hat sein Verbrechen bereits eingestanden. Wie gesagt ein höchst peinlicher Fall." Agnes meinte ihren Ohren nicht trauen zu sollen. „Ich weiß nicht", sagte sie, „wie ich dies zu ver stehen habe. Wer kann der Dieb sein?" Dcr Chef wies mit einer Handbewegnng auf — Herrn Brand; jetzt erst ward AgneS gewahr, daß derselbe zwischen zwei Schutzleuten stand, die ihn scharf bewachten. Sie legte die Hand an die Stirn. Das Verständnis brach hell über sie herein. Als sic nach der Polizei rufen ließ, waren die Rubinen noch gar nicht gestohlen Erst Brand, der Geheimagent, wurde der Dieb. Jetzt wußte sie auch, wie aller zugegangen war. Sie hatte an jenem Abend das Halsband abgenommen, achtlos auf dcn Toilettentisch gelegt, das Spitzen- tüchlein daraus geworfen und dann alles vergessen, weil alle ihre Gedanken bei Baron Wolfgang weilten. Am nächsten Morgen vermißte sie das Halsband und gelangte nun zu falschen Schlußfolgerungen Brand kam, erspähte die Juwelen unter dem Tuche und steckte dieselben mit größter Ruhe vor aller Auge» in die Tasche. Er wußte genau, daß niemand ihn eine- Diebstahls beschuldigen würde, der dereit» vor seinem Eintreffen begangen war und dessen Unter suchung man ihm selber übertragen halte. ,DaS Schlimmste ist," daß er de» Herrn Baron v. Trotha Mit etneni solchen Netz von Verdachts gründen umaeben hatte, daß ich den Herrn bereit» verhaften lassen wollte Da aber erschien zur rechten Zeit diese junge Person, die Bertha Müller, und gab »v» den Fingerzeig, der z»r Entdeckung de» Spitz buben nnd zur Wiedererlangung der Juwelen führte.