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Dresdner Mmnal Er,»,»»rei»: 1893 M290 Donnerstag, den 14. Dezember, abends (I. 8.) (Tel. d. Dresdn. Kunst und Wissenschaft. Franz Albert. Julius HanS von Thümmel p" »,00 »r Hi». «,0» E, kzbr. Se. Majestät der König haben den an Stelle Harry I. NasonS zum Konsular - Agenten der Ber einigten Staaten von Nord-Amerika in Eibenstock ernannten Carl Borngraeber in dieser Eigenschaft anznerkennen geruht eigenhändig vollzogen und Unser Königlicher Siegel berdrucken lassen. Gegeben zu Dresden, den 12. Dezember 1893. Dresden, 14. Dezember. Der handelspolitische Konflikt zwischen Österreich-Ungarn und Serbien. Zwischen den Kabinetten von Wien und Belgrad schwebt auf dem handelspolitischen Gebiete eine Mein ungsverschiedenheit. welche seltsamerweise fast unmittel bar nach dem Abschlusse deS neuen Handelsvertrag« der beiden beteiligten Staaten zur Geltung gelangte. Der Vertrag, welcher die dauernde Grundlage eine» gesicherten wirtschaftlichen Einvernehmens zwischen den beiden Ländern bilden sollte, stand kaum wenige Wochen in Kraft, als man in Belgrad wie in Wien in geharnischten Äußerungen dem Unmute über die Stromboli", „Fiera- Rümmer,: 10 Pf. «eschet-m: rägUch mit LuSmchme dm tmm- und FeierM-e adend». Kervspr.-Anschluß: Nr. INS aber ball st )el». Satt. «II. chast tein» ckau- uten wso bau- Palermo, 14. Dezember. Journ.) Vie Kriegsschiffe Zur di« Grsamtleitung verantwortlich: kofrat Otto Banck, jlrofeffor der Lilteratur- und Kunstgeschichte. Acstelkungen auf daß „Dresdner Journal" für das nächste Vierteljahr werden zum Preise von 2 M. 50 Pf. angenommen für DreSde«: bei der unter zeichneten Expedition (Zwingerstraße Nr. 20), für »S»irt-: bei den betreffenden Postanstalten zum Preise von 3 M. A>ki«btg»«ge» für die Weihnachtszeit finde« im „Kresduer Journal" die geeignetste Verbreitung. Hierbei versäumen wir nicht, darauf aufmerksam zu machen, daß aus Anlaß des Weihnachtsfestes Ha«bel- »d Gewerh- treibe»de» bei Ankündigungen mit mehrmaliger Wiederholung a«strrorde»tliche Vergünstig»»-«» gewährt werden. Lssi-1. Expedition -es Dresdner Journals. Fernsprech-Anschluß Nr. 1295. (Zwingerstraße Nr. 20, in der Nähe des neuen Postgebäudes.) Jugendschriften. „Goldbronnen". Erzählungen von Ft, Dresd«, viertrljShrkch ,«mka»Pf., beiße« Kais«. Ich »«sch« »Anstalten ^kiicI,LhrIich 3 Mark; «her- »alb de» deutsch« Reich«« -ost. «d Etempelzuschla, U»tSu»t,»^»»«»She« Füi den «aum eine, aesvat- tenen Zeile kleiner Schrift 20 Ps Unter „Eingesandt" die Zelle bv Pf. Bei labellen- und Zlfiernsu» entsprechender Aufschlag Heran»,eher: Königliche Expedition bis Dresdner Journals Dresden, Zwingerstr. u«. Fernspr Anschluß: Nr l»i. ung deS Ganzen ist im allgemeinen die altbewährte geblieben, die zahlreichen Abbildungen sind in den letzten Jahren keineswegs fortgeschritten aber der textliche Inhalt blieb im Verhältnis zu früheren Bänden gleichwertig. „Prochaskas illustrierte Monatsbändc." Wien und Leipzig, Kaiser!, un) Kvnigl. Hofbuchhand lung von Karl ProchaSka. Von diesem seit .5 Jahren bestehenden Unter nehmen liegen wieder einige Monatsbände vor. Der sich bunt über viele Kulturgebiete erstreckende, halb belletristische, halb belehrende Inhalt ist der Erholung und geistigen Anregung in Mußestunden gewidmet und man findet darunter zahlreiche gediegene Arbeiten, die an passender Stelle von hübschen Abbildungen unterstützt sind. Der deutliche Druck hat die löbliche Kräftigkeit der älteren Typen, welche jetzt leider immer mehr durch moderne Spielereien zum Verdruß der Leser verloren geht. „Jenseits des Weltmeeres." Schilderungen aus dem nortamerikanischcn Leben Für das reifere Mädchcnalter von Brigitte Augusti Mit Ab bildungen nach Zeichnungen von Küchler. Leipzig, Ferdinand Hirt n Sohn. „An fremdem Heerd", „Gertruds Wanderjahre „Zwillingsschwestern", „Unter Palmen" — so heißt die im gleichen Verlage erschienene Reihe von Jugend- schristen, welche die Arbeit und da» Wirken deutscher Männer und Frauen in fremden Ländern schildern und Zeugnis abzulegen suchen von den Segnungen der christlichen Religion und europäischer Kultur; der vorstehend« Baud wendet sich mit den bekannten sitt- lichrn Tendeuzeu der Verfasserin den vereinigten ' ungSsteuer ist daselbst von neuem ausgenommen worden. Madrid, 13. Dezember. (D.B.Hd) Juden letzten Tagen haben in verschiedenen Städten Spaniens zahlreiche Verhaftungen von Anaredistea stattgefundrn, wobei ter Behörde eine große An zahl Schriftstücke in die Hände gefallen ist, die zur Auffindung einer weitvrrjweigtrn Anarchisten- verbindung führten. Wie rS heißt, soll den Corte« ein Gcfttzentwurf zugrhen, nach dem die anarchistischen Verbrecher auf dir spanischen Besitzungen am Golf von Guinea verbannt werden sollen. Bareelona, 13. Dezember. (D B. Hd.) Lor dem Hause eines hiesigen Großindustriellen fand, wie bereits berichtet wurde, ein Polizist fünf ge ladene Dynamitbomben; darunter befand sich eine mit angrzündeter Lunte. Der Polizist vereitelte eine Explosion durch rasches Löschen der Lunte und überlieferte den Kund dem Spezialrichter in Angelegenheiten der Anarchistenprozeffe. Unter der Bürgerschaft herrscht große Aufregung London, 14. Dezember. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Die Vertreter der G-ubenarde ter und BergwerkSbefitzec trafen gestern zusammen, gemäß einem Übereinkommen, da« unter Vorsitz Rose- bery« zu stände gekommen war. Da sie sich über die Wahl deö Vorsitzenden nicht einigen konnten, beschlossen sie, daß der Präsident de« Unterhauses gebeten werde, den Vorsitzenden zu bezeichneu London, 14. Dezember. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Gestern abend erhielt die Dubliner Polizei Nach richt von dem Plane eine« DynamitatteutatS ans die Kaserne. Alle Maßregeln zur Bewachung find getroffen. Christiani«, 13. Dezember. (D.B.Hd.) Bei Gjeldvald in Borge (Lofoten) zerstörte eine Schnee lawine einen Bauernhof; vier Bewohner deS Hofe« und der ganze Viehbestand kamen um. Malm», 13. Dezember. (D B. Hd.) Eine Maffenpetttion an den Reichstag wegen Aufhebung der Verordnung, betreffend die Schließung der Tabaktläde» au den Sonntagen, wird vou den TabakSfabrikanten, den TabakSHLndlernundTabak«. arbeiter» vorbereitet. Washington, 14. Dezember. (Tel d Dresdn Journ) Die Repräsentanteukammer nahm eine Bill, wonach da« Territorium Utah zum Staat erklärt werden soll, und zugleich rin Amendement an, daß die Vielweiberei dortselbst zu verbieten sei Nach Meldungen au« Honolulu wünscht der Präsident Cleveland ein englisch-amerikanische« Protektorat über die Sandwichinsel«, sobald di« Königin wieder eingesetzt sei. mo«ea" und „Tride" find hier eingetroffen. In Giardinelli, wo die gerichtliche Untersuchung gegen die Kvndgkbenden begonnen hat, ist die Ruhe nunmehr hergestellt. Auch in Partinico kehrt die Ruhr wieder zurück Die Erhebuug der Verzrbr- wissenschast fruchtbringend zu gewinnen. Es ist traurig, wahrzunehmen, wie wenig bei unS junge Männer, welche bereits die Universität durchgemacht, aber nicht gerade ihr Fachstudium auf dem Gebiete der Natur- künde gewählt haben, von der Natur wissen „Bob, der Millionär". Erne Erzählung aus dem Westen Nordamerika». Für die Jugend von I. Pajeken. Mit Abbildungen nach Zeichnungen von Joh. GehrtS. Leipzig, Verlag von Ferdinand Hirt u. Sohn. Der Schauplatz der Handlung und der bewegte Gegenstand bringt es mit sich, daß der Inhalt dieses Buches einen oft vorwaltend abenteuerlichen Charakter hat. Mann kann dies jedoch um so eher gelten lassen, da die Darstellungen vielmehr der Wirklichkeit al- einer romantischen Phantasie entnommen sind. Der Verfasser solcher für die reifere Jugend be stimmten Erzählungen wie „Bob, der Fallensteller' und „Bob der Städtegründer", Friedrich I Pajeken, schildert in dem jetzt erschienenen Bande „Bob der Millionär" den Gründer des Staates, während die beiden vorgenannten, in sich abgeschlossenen Bände sich mit dem Gründer der Familie, dem Vorkämpfer der Zivilisation und dem Grüder der Stadt befassen und so ein einheitliches Kulturbild des wilden Westens zu entrollen suchen. Handelt eS sich doch hier um angeblich streng wahrheitsgetreue Schilderungen nach eigenen Erlebnissen und Erfahrungen de- Verfassers. „Die Kinderlaube". Verlag von C. C. Mein hold u. Söhne in Dresden. Da» bekannte und viel verbreitete Unternehmen hat mit Ablauf diese« Jahre« bereit« feinen rügend- Uchen Lesern den 31. Band geliefert. Die Einricht Wiedemann mit Ergänzungen von I. Schmidt. Illustriert von W. Claudius, Dresden. Verlag von C C. Meinhold u. Söhne. Die nach Aquarellen von Claudius gemachten Farbendruckbilder diese« freundlich auSgestatteten Ban des weisen auf sehr nett entworfene Öriginalarbeiten zurück. Sie lehnen sich den kindlichen Anschauungen geschickt an. Es läßt sich da» auch von den meisten der in ihrem Gelingen ungleichen kleinen Geschichten sagen. „Märchen" von C. Bernhard, mit Zeichnungen von Hans Looschen, Berlin. A. Hofmann u. Comp. Die Erzählungen dieses sehr passend gedruckten Buches gehören der Märchenwelt an und viele davon entbehren nicht eines gefälligen und belehrenden Sinnes. „Bunter Strauß". Märchen und Erzählungen von Frieda Schanz. Mit farbigen Vollbildern nach Aquarellen von HanS Looschen. Leipzig, Adalbert Fischers Verlag. Die Plaudereien der nie um das Wort verlegenen Verfasserin haben immer i« JnhaltSbehandlung und Form denselben mild ansprechenden Charakter. Bon den Bildern de» Illustrator» sind einige Darstellungen, namentlich die letzte recht wohl gelungen. Dasselbe . läßt sich auch von der Erfindung ve« dazu gehörigen Texte« sagen. Amtlicher Teil. Kesetz, die provisorische Forterhebung der Steuern und Abgaben im Jahre 1894 betreffend; vom 12. Dezember 1893. Wir, Albert, vou Gotte« Gnade« König von Sachsen re. re. re. haben auf Grund der die Abänderung einer Bestim mung de« Gesetzes vom 5. Mai 1851 betreffenden Gesetze« vom 27. November 1860 (Gesetz- und Ver- ordnu«gS-Blatt Seite 176 flg.) wegen provisorischer Forterhebung der Steuern und Abgaben im Jahre 1894 mit Zustimmung Unserer getreuen Stände be schlossen und verordnen hierdurch, wie folgt. 8 r. Im Jahre 1894 sind, vorbehältlich der definitiven Regnlirung dutch da« für die Finanzperiode 1894/95 zu erlassende Finanzgesetz, bi- zum Erlasse diese« Ge setzes zu erheben: a) die Grundsteuer nach vier Pfennigen von jeder Steuereinheit, b) die Einkommensteuer, e) die Steuer vom Gewerbebetriebe im Umher- -iehen, ä) die Schlachtsteuer, ingleichen die UebergangS- abgabe vom vereinsländischen und die Ver brauchsabgabe vom vereinsausländischen Fleisch- werke, e) die Erbschaftssteuer, k) der Urkundenstempel. 8 2. Alle sonstigen Abgaben, Natural- und Geld leistungen, die nicht ausdrücklich aufgehoben sind oder roch aufgehoben werden, bestehen vorschriftsmäßig fort. Auch bleiben den Staatskassen die ihnen im Jahre I893 in Gemäßheit de» StaatShauShaltS-Etats zu- getheilten übrigen Einnahmequellen ebenfalls bis zum Erlaße deS künftigen Finanzgesetzes für die Finanz periode >894/95 zuqewlesen. Urkundlich haben Wir dieses Gesetz, mit dessen Ausführung Unser Finanzministerium beauftragt ist, Breslau, 14. Dezember. (Tel.d. DreSdn Journ.) Bei de» Umbau eine« großen Ziegelbogen« in Klein-Gandau wurden 6 Arbeiter verschüttet. Einer »nrde getötet, drei find schwer, einer leicht verletzt worden. Grüneberg (Schlesien), 14. Dezember (Tel. b DreSdn. Journ) Eine ausgedehnte KenerSbrunst richtete in der hiesigen englischen Tuchfabrik großen Schaden an. Der Betrieb ist nicht gestört Pari«, 13. Dezember. (D. B. Hd.) Der „Matin" vtlöffentlicht eine Liste von den Anar chistenblättern der ganzen Welt. Darnach besitzt Krankreich 10, Deutschand ebenfalls 10, Spanien S, Italien 8, England 4, Oesterreich Ungarn 2, Amerika 3, Portugal 2 und Holland 1. Lon seilen der hiesigen Polizei find anarchistische Plakate, bi« an dem Triumphbogen angeschlagen waren, entfernt worden. In denselben wird Vail lant zvgerafen: „Sei ohne Furcht, man wird Dich rächen." Paris, 14. Dezember. (Del. d. Dresdn. Journ.) Dem „Matin" zufolge hat dre Polizei Anweisung erhalt«», sämtliche hier lebende ausländische Anarchisten heute vormittag oder spätestens morgen zu verhaften. Gegen etwaige Versuche, Explvfioue» herbeizuführen, find von allen Mini sterie» Vorkehrungen getroffen worden. Paris, 14. Dezember. (Tel.d Dresdn.Journ) ES bestätigt sich, da- der Journalist Deville de» Minister Jounart seine Zeugen geschickt and die Zurücknahme der gestern von dem Minister in der Ka«»er gebrauchten Worte oder Genuathuung mit bea «affen verlangt habe. Der Minister habe erwidert, daS offizielle SitzungSprotokoll lasse ftt»e Worte nicht mißverstehen; infolgedessen könne er dem an ihn gestellten Verlangen nicht Nachkommen. Brüssel, 18. Dezember. (D.B.Hd.) Der „Jndepnldance" zvfolge wurde der auS Pari« auS- gewieft« Anarchist Cohen von belgischen Gen- darum» a» der Grenze festgenommen und nach der hoVLadißche« Grenze befördert. I» Drohbriefe» seitens der Anarchisten wurde zwei hier wohnenden Polizeiiusprktorm die Mit- teit»»G ««»acht, daß demnächst ihre Hi»srr mit Dynamit in die Luft gesprengt würden. Infolge zweier an den diefigen Untersuchungs richter gesandter Briefe, in denen demselben der Tod angrdroht wird, find gestern abend und heute nacht noch umfassende Haussuchungen vorgrnommen wordea. Nach den neuesten Ermittelungen glaubt mau, daß die Urheber dieser Briefe hierhrrgeflüch- tete Pariser Anarchisten seien. Heute verhandelte der französische Gesandte Bourke im Auftrage seiner Regierung mit de» belgischen Minister de« Auswärtigen Merode- Westerloo über die Ergreifung internationaler Maßregeln gegen die Anarchisten. An die CorpSkommaudanten erging heute ein Erlaß de« KriegSministerS, in dem die Einführ ung revolutionärer Broschüren und Zeitungen in die Kasernen, ferner jede politische Propaganda in der Armee auf da« Nachdrücklichste verboten wird. Nichtamtlicher Teil. Telegraphische und telephonische Fachrichten. 8. Leipzig, 14.Dezember. (Tel.d. DreSdn. JourvZ Unter dem Borfitz de« Senat-präfitenten v Wolff trat heute der vereinigte 2. und 3. Strafsenat deS ReichSgerichtS zusammen, um gegen die beiden im Monat August dieses Jahre« in Kiel verhafteten franzöfischen Spione Matthieu Legouy und Delguey Malava« die Verhandlung wegen LandeSv rratS zu führen. Die Anklage wirb vertreten von Reichsanwalt Testen- darf und Reicheanwalt Treplin; als Verteidiger für die Angtklagten fungiert Rechtsanwalt Putzler und al« Dol metscher ist, da die beiden Angeklagten nur der fran zösischen Sprache mächtig find, Professor vr. Groß aus Berlin berufen worden. Al» Sachverständige waren be rufen Kapitänlieutenant zur See Graf Baudissin, Kapitänlieutenant zur See Haase au» Berlin und Lieutenant zur See Reuter; außerdem waren noch fünf Zeugen geladen. Die Verhandlung wurde größtenteils öffentlich geführt, obgleich der Verteidiger den Anschluß der Öffentlichkeit beantragt hatte. AuS der nach dem Eröffnungsprotokoll verlesenen Anklage geht hervor, daß die beiden Angeklagten namentlich auf den Inseln Helgoland und Borkum, sowie auf einer größeren Strecke auf dem Festlande AuLflüae unternommen und unter Führung eine« fal schen Namens sich in den Besitz schnslichc r Bemerkungen, Zeichnungen und photographischer Aufnahmen gesetzt sow«, sich die Kenntnis von Gegenständen verschafft habe«, deren Geheimhaltung im Interesse d.r Sicherheit de» Deutschen Reiches geboten war, namentlich von Auszeich nung der Gegenden vom Kieler Hafen bi« Eurhaveu, der Ausrüstung de« Fahrwaffer», gewifser Merkmale der Küste, der An- und Aussegelung de- Emi-Jade- Kanal«, der Elbe, Lider, de« Ankerplatzes bei Borkum sowie de» Krieg-schiff-material« in Wilhelmshaven Den Angeklagten wird vorgeworfen, diese Schriftstücke und Zeichnungen sich verschafft zu haben, um sie in einer die Sicherheit de- Deutschen Reiches gefährdenden Weise an Frankreich zu verrathen. Es begann da- Verhör der Angeklagten, aus dem hervorging, daß der erste Angeklagte Kapitän erster Klasse der französischen Marine ist. Der zweite solcher zweiter Klasse Der erste Angeklagte ist 47 Jahre und der zweite Angeklagte 31'/, Jahre alt. Sie geben auf di« Frage de» Präsidenten zu, auf einer englischen Jacht dre Gegend befahren zu haben, um ihren Zweck auszuführen. Al» sie am 26 August in Kiel gelandet waren, wurden sie von der Behörde, die Kenntnis von ihrem Vorhaben erlangt hatte, beobachtet und da sie sich verdächtig zeigten, am 27. August verhaftet. Am 28. August wurde da» Schiff mit Beschlag belegt. E» folgte nach dem Verhör der Angeklagten die Abhörung von Zeugen, zwei Polizeisergeanten, Schutzleuten und eine» Lootsen. Hierauf beantragte Rechtsanwalt Putzler den Ausschluß der Öffentlichkeit, sobald es sich darum handelte, da» Verhältnis der beiden Franzosen zum französischen KriegSministerinm feftzustellrn. Der Oberreichsanwalt widersprach diesem Anträge. Gegen 12 Uhr zog sich der Gerichtshof zur Beschlußfassung zurück und beschloß dann die teilweise Aufhebung der Öffentlichkeit „Auerbachs deutscher Kinderkalender", Ver lag von L. Fernau in Leipzig. Der zu diesem Feste erschienene zwölfte Jahrgang dieses Kalenders gewährt den spielenden und lernenden Kindern allerdings mehr Anregung, als die meisten Jugendschriften. Er zeigt eine Fülle deS verschieden artigsten Inhalts und seine sehr zahlreichen Abbild ungen, abwechselnd schwarz oder farbig, enthalten viel fach wohlgelungene Gaben. — In Bezug auf dies« Eigenschaft der Illustrationen finden wir kein auf- steigendes Bestreben in dem von W. O. v. Horn mit so viel Glück begründeten Buche: „Die Spinnstube." Fortgesetzt von H Oertel, verlegt von Stephan Geibel in Altenburg Der Ver gleich mit ehemals würde auffallender sein, wenn der Text nicht hier und da den zweifelhaften Bilderschmuck übertrüge „DaS Feenreich der Wissenschaft." Zehn Vorträge von Arabella B. Buckley, übersetzt von E. Kirchner. Mit 70 Illustrationen. Verlag von Stephan Geibel in Altenburg. Mit der Herausgabe diese» Buche», das trefflich übersetzt und vorzüglich auSgestattet ist, hat die streb same Firma eine sehr glückliche Wahl getroffen. Wenn diese schöne Arbeit mit recht in England 25 Auflagen erlebt hat, so darf man behaupten, daß die deutsche Jugend männlichen und weiblichen Geschlecht» e» noch viel nötiger hat, daraus Kenntnisse und Anregungen zu schöpfen. Sie werden in einem unbefangenen von Trockenheit freien Tone in Fülle geboten. Im Wider- spiel dazu hat sich die deutsche Pädagogik, namentlich die der Gymnasien leider bisher weder willig noch geschickt erwiesen, den Sinn der Jugend für bie Natur-