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Dresdner Hmmml ft-tv«. M288 1893 Mittwoch, den 13. Dezember, abends soll voll »eru de« a. i»i 22 Kunst und Wissenschaft. eine schöne Genugthuung erzeugt haben werden. -v- r !0U. odrti»«o. Krl. ««q, Sahlb-sch >ck i. «a„ «Ibe« i» «os »» ^ü«^. l". Ertchet»»»: rL-ltch mit Aufnahme der S««> ««d Fetertage adeud«. 1^»^-«nschl»ß: «r -ttor »lhet« ver« Jußtz. au geb. Haib i. l- st k. bische versagt und in den Duetten von amorosem Charakter macht die konventionelle Tonsprache den Mangel an Herzeniwärme sehr sühlbar. Nach einem wiederholten Anhören der Oper wird man der Bedeutung der nach den Gesetzen selbstän digen Schönheit gestalteten Musik noch b.sser gerecht werden können, als das nach dem von einer gewissen festlichen Unruhe behinderten Eindruck des gestrigen Abends möglich ist. Der Erfolg war, wie schon be merkt, ein vollkommener für dos Werk und für die Darstellung, um deren Gelingen Fil. Malten, Hr. Gritzinger, dessen temperamentvolle Leistung un Spiel überraschte, Hr. Erl u: d Frl. Bossenberger, diese allerdings noch mit größerem Eifer als mit sicherem Können, neben dem sich glänzend bethäti^en- den Orchester bemüht waren. Tas Chortonplet (O-äur), dessen Solostellen Frl. Fröhlich sehr schön sang, mußte repetiert werden D r Komponist, der sein Werk mrt der ihm eigenen Energie und Beschwingt heit leitete, wurde von dem enthusiasmierten Publikum ungezählte Male aus die Bühne gerufen und über haupt mit ungewöhnlich herzlichen Kundgebungen überschüttet: es waren verdrente Ehrungen an einen bedeutenden Meister der Tonkunst, die ganz unabhän- g'g von dem gestrigen Anlaß bei vielen Musikfreunden Bilderwerke. „Sechs Monate in Indien". Jagd- und Re>febilder von Woldemar Friedrich. Text von E. v. Leipziger. Adelber: Fisch.r'S Verlag in Leipzig. Diese sechs Monate indischen Leben» und Treiben» bilden in ihren litterarischen Schilderungen und Lür di« Gesamtleitung verantwortlich: Hofrat Gtto Banck, Professor der Litteratur- und Kunstgeschichte. AN, de» «au» einer arfpat- reuen Zeile kleiner Schrift Pf Unter „Lingktan»t" die Zeile bv Pf Bei Tabellen, und Zisfernfah entsprechender Aufschlag Her«>»>rS«r: Königliche Expedition des Dresdner Journal« Dresden, Zwingerstr. 2« ffernspr-Anschluß: Nr 1IVK. »rMgSprri«: PW Dresden nierKljiktzAich , Mak »«Pf, bei d« Kaise» llch dentschen Post«ch-ltrn ^neilöhrlich » Mark; außer- »ald de« deutschen «eiche» Post» md Ktrmpelxuschlag Dresden, l3. Dezember. Die Bewegung für die Verstärkung der englischen Flotte. Selten ist in England, selbst nicht zur Zeit der Naval Desence-Akte, eine Bewegung für die Ver stärkung der Seemacht in der Stärke und in dem Um- fange bervorgetrcten wie die gegenwärtige. Sie ist m stetiger Zunahme begriffen und geht sehr tief. Zuerst kam sie in den Äußerungen des ersten Lords Bestellungen auf das „Dresdner Journal" für da- nächste ! Vierteljahr werden zum Preise von 2 M. 50 Pf. ingenommen für Dresden: bei der unter zeichneten Expedition (Zwingerstraße Nr. 20), für ««»«irt»: bei den betreffenden Postanstalten zum Preise von 3 M. In Dresden - Nenst-dt können Bestellungen abgegeben werden in der Hofmufitalienhandlung des Herrn Adolf Brauer (F. Plötner), Haupt straße 2, woselbst auch Ankündigungen zur Be förderung an unser Blatt angenommen werden und bei welchem ebenso wie bei Herrn Kaufmann CSiegmeier, (Cigarrenhandlung am Albert theater), dem Bahnhofsbuchhändler Herrn Weigand (böhnr. Bahnhof), Herrn Kaufmann Simon, Lircusstr. 24, Ecke Pillnitzerstr., und Herrn Kaufmann Lebr. Wesser, Prager Straße 50, einzelne Nummern des „Dresdner Journals" zu haben sind. AnkLndignnge» für die Weihnachtszeit finden im „Dresdner Aournak" die geeignetste Verbreitung. Hierbei versäumen wir nicht, daraus aufmerksam zu machen, daß auS Anlaß des Weihnachtsfestes Handel- »nd Gmerd- treidende» bei Ankündigungen mit mehrmaliger Wiederholung ansterordentliche Kergv«stig»«gk» gewährt werden. LöüitzL. Expedition des vresdrur Journals. Fernsprech-Anschluß Nr. 1295. (Zwingerstrabe Nr. 20, in der Nähe des neuen PostgebäudeS.) rvv vrmt", Nott'«, K. Hoftheater. — Altstadt. — Am 12. Dezem der: „Die Kcnder der Haide." Oper in vier Akten, frei oach Carl Beck's poetischer Erzählung „Janko". Mußt von Anton Rubinstein. Nach einer überraschend langen Zeit der Ent- schlußfafsang hat unsere Hosbühue nunmehr die allgemein erwartete That vollbracht, den seit zwei Jahren in Dresden ansässigen Meister Rubinstein durch die würdige Aufführung einer Oper desselben geziemend zu ehren Man war dabei sehr paffend aus die Wahl eines älteren, unserem Publikum noch unbekannten Werkes „Die Kinder der Heide" verfallen. Von mehr als dreißig erstmals in Wien dargestellt und zuletzt in Prag vor kurzem wieder ausgenommen, ist dasselbe an keinem Orte besonders glücklich ge wesen. Hier aber dürfte sich di S Schicksal wenden, obwohl man den Eindruck de» sein Werk persönlich leitenden Komponisten, dem in rauschenden Kund gebungen deS Pub ikumS herzlichste Sympathien sich zuwendeten, bei dem gestrigen glänzenden Erfolge in Anrechnung bringen muß. Der Text der Oper ist nach Becks poetischer Er zählung „Janko" geformt worden. Indes nahezu alles wa» diese Erzählung poetisch wert macht, blieb im Libretto ausgeschlossen oder kam darin nur zu schwacher Wirkung: vor allem da» sozial-dramatische Motiv de» gewaltthätigen Feudalismus, d-ffen sitten- lose Privilegien mit der leidenschaftlich ausbäumenden Menschenwürde des Hirten in einen tragisch aus- laufenden Konflikt geraten, sodann die ergreifend düstere Harmonie, die Menschen, Sitten, Anschauungen, ja auch vas lokale Moment umspannt, die Kraft des landschaftlichen Kolorits und anderes mehr. Eine im Theatralischen zweifellos geschickte Hand verzichtete auf viele- poetisch Wertvoll -, schob die soziale Tendenz der Dichtung hinweg, machte aus dem seines Standes scheußliche Gerechtsame betownden Grafen einen verspäteten ernsthaften Liebhaber, aus dem tragischen Kampf zweier sozialer Extreme und sittlcher Anschauungen den E'nzelf-.ll eines blutig gerächten Ehebruchs und war vorzugsweise thütig, für die praktischen Bedürfnisse deS Tonsetzers zu sorgen; so durch musikalischen SummungSgehalt der Charaktere, durch scharf kontrastierende scenische Entwickelung der Handlung, durch bunt wechselnde Bühnenbilder, wobei sich theatralische Effekte sachgemäß leichter ergaben als dramatische Wirkungen, und nicht zuletzt durch die Vorbrriitung zahlreicher Situationen für die Gabe natioralcr Toncharakteristik, in der Rubinsteins Talent allezeit schlagfertig gewesen ist. Läßt man die Quelle deS Librettos beiseite, so stellen sich immerhin gute Seiten desselben heraus, wenn es auch sür die han- delndrn Personen nur mäßige Teilnahme erweckt, am wenigsten für den von Leidenschaften hin und her geworfenen Wanja, und gegen den Schluß k affe und stark realistische Mittel benutzt, um das Interesse der Zuschauer ausrechtzuerhalten. Rubinsteins Musik ist in dieser Oper wie in fast allen seinen größeren Pioduktionen nicht aleichmäßig gearbeitet und verliert nach dem dritten Akt sehr em pfindlich an Schwung und Gehalt. Auch entwickelt sie in der verschwenderischen Verwendung äußerer AuSdruckSmittel, mit welcher einer mageren Idee der Admiralität, des Lord Spencer, und in einer Reihe von Aufsehen erregenden Artikeln der „TimeS" zum Ausdruck; jetzt hat sie weite Kreise ergriffen und nicht nur erste Autoritäten der britischen Flotte, wie Lord Spe cer, Admiral Hornby, die Lords Hamilton Alcester, Charles Beresford und Admiral Symonds, sondern auch Staatsmänner und Militär», wie die Lords Salisbury und Frederic Robert«, der bisherige Höchstkommandierende in Indien, Sir Charles Dilke, Elliot u. a., sowie die meisten führenden Blätter treten für di.se Verstärkung ein Selbst die Handelskammern beschäftigen sich mit ihr und Meetings werden zu diesem Zwecke >m Lande vorbereitet Den äußeren Anstoß zu dieser Bewegung — herßt es in einer, nachstehend wiedergegebenen Darlegung des „Hamb Corr." — brachte ein scheinbar gering fügiger Umstand, die Bildung eines permanenten ruf fischen Geschwaders im Mittelmeere, und dieser Anlaß zeigt von neuem die Richtigkeit des alten Axioms, daß die Herrschaft im Mittelmeer die maritime Herr- schäft der alten Welt bedeute. Mit dem Moment, wo das dauernde Erscheinen einer Macht wie Rußland in diesem Meeresbecken im Bunde mit der st-rk ver größerten französischen Flotte die bisher von Groß britannien thatjächlich behauptete Herrschaft zu be drohen beginnt, muß notwendig der Wille Englands erwachen, diese Macht unbedingt festzuhalten, und un geachtet an der Spitze seiner StaaiSgefchäfte ein Minister steht, ter sich in erster Linie die Regelung inner politischer Verhältnisse zur Aufgabe gestellt hat und der auS national-ökonomischen Gründen gegen starke neue Ausgaben sür die Wehrmacht Englands ist, dürste sich die Regierung Gladstones dem vom Lande gegebenen kategorischen Impulse nicht auf die Dauer verschließen können Gladstone hat daher auch s iner ersten Eiklärung, daß die derzeiiige britische Flotte allen an sie r,erantreten könnenden Aufgaben entspreche, ergänzend hii.zugesügt, die Suprematie der britischen Flotte müsse aufrech erhalten werden, und zwar nicht nur in der Gegenwart, sondern auch m der unmittelbaren und entfernteren Zukunft, und bei Vor leaung des Marinebudget» werde man finden, daß der Weiterbau von Schiffen sofort begonnen werden solle, und zwar mit neuen Bestimmungen zur Vermeidung eines Aufschubes in der Ausführung. Die Thatsachen nun, an welche die hentige, durch das Erscheinen deS russischen MittelmeergeschwadelS in Fluß gebrachte Bewegung in England anknüpft, bestehen nicht sowohl in der Stärke dieses bekanntlich vor der Hand nur fünf Kriegsschiffe zählenden Geschwaders, als wesent lich in dem Umstande, daß die als Grundsatz der Naval Defence-Akte von 1889 ausgesprochene Forde rung, daß die britische Flotte der Kombination von je zwei Flotten der übrigen Seemächte gewachsen sein müsse, heute von ihr nicht mehr erfüllt wird. Auch ist speziell die französische Mittelmeerflotie starker als die englische. England besitzt zur Zeit in Summa 42 Schlacht schiffe, nämlich 19 erster, 12 zweiter und 11 dritter Klasse, während Frankreich und Rußland zusammen 46 Schlachtschiffe besitzen, und zwar Frankreich 15 erster, 9 zweiter und 6 dritter Klaffe, Rußland 9 erster, 6 zweiter und 1 dritter Klasse. Allerdings sind die englischen Schlachtschiffe erster Klasse an erkanntermaßen den französischen sowohl wie den rus sischen in mehrfacher Beziehung überlegen. Dagegen besitzen Frankreich und Rußland eine der englischen fast vierfach überlegene Flotte von 377 Torpedo booten. Tie Slärle der englischen Mulelm-erflotte betragt 10 Schlachtschiffe im Dienst, die der französischen 13, die Anzahl der Kreuzer daselbst aus englischerSeite Amtlicher Teil. Ee. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, de» Lokomotivführer bet der StaatSeisenbahn- Verrvaltung Karl Hermann Otto Holzegel in Dre-den- Mstadt da- Albrechtskreuz zu verleihen Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Stadtgendarmen a. D. Bollmann zu Dresden das allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen. Nichtamtlicher Teil. Telegraphische und telephonische Nachrichte». Berlin, 13. Dezember. (Tel. d.DreSdn. Journ.) Rach Meldungen der Morgenblätter hat der Krieg-Minister die Lerlegung de- in Oberglogau garnisonierendru HusarenregimentS „Graf Götze" nach Ratibor angeordnet. Hamburg, 13. Dezember. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Dat Verbot, russische Lu-wanderer über Hamburg nach Amerika zu befördern, ist aufge hoben worden Schon am nächsten Sonntag geht der Postdampfer „Nusfia" mit russischen Ans- »auderern nach Amerika ab. Wien, 13. Dezember. (D. B. Hd.) Bei der aniwUe dcn suchten Witterung greift die In- flnkuza immer mehr um sich; die Epidemie nimmt bringen, die der mißlichen Lage der Eisenbahnen Abhilfe schaffen sollen. Barcelona, 13. Dezember. (Tel d. Dresdn. Jomn.) In einem Hause der Trafalgarstraßr morden heute abend 4 Dynamitbomben aufge- fuuden. London, 12. Dezember (D. B. Hd.) Hier und in anderen größeren englischen Städten stehen zahlreiche Verhaftungen au» Frankreich geflohener Anarchistcu bevor. London, 13 Dezember. iTel.d.DreSdn.Journ) Hiesigen Blättern zufolge beabsichtigt die Ne- aierung den Bau von 6 bi» 7 neuen Schlacht schiffen Die Kosten der geplanten Marine- verpälkuug werden auf nahezu 8 Millionen Pfd. Sterl, geschätzt. London, 13 Dezember. (Tel. d DreSdn.Journ.) Im Oberhause erklärte Lord Salisbury, daß, fall» e» e n internationales Mittel gebe, die Gräuel »baten der Anarchisten zu verhindern, die englische Regierung nicht zögern würde, ihren Teil an dieser Pflicht zu überuchmen. (Beifall) MonkSwell führte au», die Lokalbehörden seien angewiesen, ihr Möglichste» zur Linderung der durch den langen Kohlenstreik entstandlnen Not zu »Hun. Der Staatssekretär für Indien Earl of Kimberley er klärte, eine große Zunahme der Einwanderung armer Ausländer fei nicht erfolgt: eS sei daher in dieser Hinsicht kein sofortige» Vorgehen nötig, die Regierung werde aber sorgfältig beobachten, ob eine Zuuahm der Einwanderung eintreten werbe. London, 13. Dezember. (Tel d.DleSdn.Journ.) Einer Meldung »r» „Reuterschen Bureaus" aus Mozambique zufolge find Major Widmann und Vr. Bumillrr daselbst mit 200 Ascharas vom Ryaffasee über Quelimano angckommen 250 Rekruten der Artillerie, welche nach Gibraltar abgehen sollten, bereiteten gestern abend in der Doverstraße Kundgebungen und richteten großen Schaden an. Viele Verhaftungen haben stattgefuudeu. Lie Meuterer werden nach Gibral tar gebracht und dort vor rin Kriegsgericht gestellt »erden Kopenhagen, 12. Dezember. (D B Hd) Bei Sönderho ist ein gekenterte» Schiff, auf drffe» Namensbrett „Ludwig Capobusfin" zu lesen sein svll, auf dru Strand getrieben. — Der Schoner „Jpto" au» Raumo in Finnland strandete bei Bagenkop und ist wahrscheinlich wrack. Dir Be- satzung wurde gerettet. Melilla, 13. Dezember. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Zwischen General Martiuez Campo« und Araaf hat eine Konferenz stattgefundeu. Wie verlautet, hätte Araaf Vollmacht, über die Aus führung de« Vertrage» von Madra» zu ver handeln, eine neutrale Zone zu vereinbaren und bereu Räumung durch dir Kabylrn zu bewerk- strlligen. nachgerade rinen brdeaklichrn Charaktrr an. Dir Hospitäler und Privatkliuiken find mit Kranke« übrrfullt; auch in den Militärlazaretteu liegen viele Solbatrn an der Krankheit daruieber. Lemberg, 12. Dezember. (D. B Hd) Eine vertrauliche Mitteilung, welche au» Wira hierher gelangt, besagt, daß die Polizei in dem galizische« Badeorte Jwoniez eifrige Nachforschungen nach Arton anstellt; dieselben sollen biöher aber ohne Erfolg geblieben sein. Triest, 12. Dezember. (D. B Hd.) Wie der Lerwaltungsrat de» „Österreichischen Lloyd" be schlossen hat, gelangt demnächst eine Offerte für den Bau von drei großen Dampfern zur Aus schreibung, wozu in- und ausländische Werften ein- geladen werden Pari-, 13. Dezember. cTel. d. Dresdn Journ) Z« Justizministerium war gestern abend beschlossen worden, Maffevverhaftungcn von Anarchisten vor- zunehmen. Die Haftbefehle waren bereit» erlassen; in der Nacht haben jedoch die Behörden beschlossen, erst die Annahme der den Kammern vorliegenden Autnahmegrs tze abzuwarten. Bern, 13. Dezember. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Hier wurden große Ballen anarchistischer Flug blätter velbreitet, welche von Pari» über die französische Genze eingeschmuggelt worden find. Lie Schriftstücke beginnen mit dem Satze: „Nun mehr ist bcr sozialistische Krieg erklärt " Da» Flugblatt feiert da» neueste Werk der Anarchisten und die Attentate auf die menschliche Gesellschaft. Lie Untersuchung gegen die Verbreiter de» anar chistischen Flugblattes wurde sofort eingeleitet. Brüssel, 13. Dezember. (Tel.d.DreSdn.Journ ) Der „Gazette" zufolge hätten die Verhandlungen zwischen dem Kongostaat und Frankreich über streitige Territorien eine ungünstige Wendung ge nommen, da der Kongostaat gewisse von Frank reich aufrechterhalteue Forderungen al» durchau» uuaaurhmbar betrachtet Mau erwartet ei» n vollständigen Abbruch der Lerhandluogru. Nom, 13. Dezember. (Tel. d. DreSdn. Journ.) La» Kammerpräfidiu» beriet gestern anläßlich de» Attentat» in der französischen Kammer bi» Schutzmaßreget«, die für die italie«ische Kammer zu treffe« seien. Die Anordnungen betreff» de» Vortritt» zu den öffentlich-« und reservierten Tribüueu wurden abgeändert und der Vorschlag, die Tribünen mit Metallnetzen zu versehen, in Erwägung gezogen. Palermo, 13. Dezember. (Tel. d. Dresdn. Journ) Im Partinico dauern die Unruhen fort. Lie Umgegend wird von Landleuten durchstreift; die Kaufleute werden gezwungen, die Lebentmittel- preise tzerabzusetzen. Die Einwohner weigern sich, die Verzehrungssteuer zu entrichten. Die Gr- meindewächter find entflohen. Der Ort Giardi nello wurde von einer Schwadron Kavallerie besetzt. Mailand, 12. Dezember. (D. B Hd.) Die hiesige Polizei verhaftete 20 der Landstreicherei verdächtigt Deutsche, von deuen sich nur 8 ge nügend legitimieren konnten. Die Verhaftungen hängen mit den angeficht» der letzten anarchistischen Vorgänge ergriffenen Maßregeln zur strengen Überwachung aller verdächtigen Persönlichkeiten zu sammen. Madrid, 13. Dezember. (Tel. d. Drcsdn Jonni) Ler Minister der öffentlichen Arbeiten beabsichtigt, dem Ministerrate Maßnahmen in Vorschlag zu niemals Bedeutung und Glanz verliehen werden kann, und in der Mischung von starken und reizvollen Gedanken mit alltäglich gleichgiltigen Redensarten Eigenschaften, an die uns andere Arbeiten des Kompo nisten bereits gewöhnt haben. Demungeachtet zeigen die „Kinder der Haide" einen stärkeren Vollendungs- trieb des Autor- als beispielsweise „Feramors' und „Nero", ja inbezug auf frische Energie und Sinnlichkeit, auf dramatische Kraft erscheinen sie uns weitaus reicher zu fein als jene beiden Opern, deren erstgenannter sie allerdings betreffs feiner Ausführung deS Details namentlich auch in der Instrumentation etwas unter legen sind. Ihre hauptsächliche Wirkung entspringt den Ensemblesätzen, unter denen die Zigeunerscenen voll rythmijchen Lebens und schimmernden Kolorits, das allerdings mehr aus allgemein slavischen als lpezifisch ungarischen Tonelementen vom Komponisten gewonnen wurde, mit packendem Eindruck hervor- stccheu und unter denen das große Ensemble deS zweiten Aktes ei» Meisterstück musikalischer und dramatischer Gestaltung bildet. Hier vereint sich originelle Erfindung mit charakteristischer Zeich nung und geistvoller Handhabung des drama tischen Ausdrucks; hier hat allcS Temperament, Schwung, warmblütiges Leben. Dagegen nehmen sich die Sologi sänge und Solostellcn und auch die Duette, voll Haltung und Prägnanz im einzelnen, doch in der Gesamt physiognomie recht matt aus. Zwar ist dem Kompon sten in der 8s ävr-Arie Marias ein Stück von erlesener Zartheit der lyrischen Stimmung gelungen und den leidenschaftlichen Gesängen J-brana» fehlt e» nicht an effekwollen Wendungen, aber im allgemeinen hat hierfür die Erfindung, insonderheit die melo