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Dresdner Journal : 04.12.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189312040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18931204
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18931204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-12
- Tag 1893-12-04
-
Monat
1893-12
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 04.12.1893
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dieses Müller. lange lebendig als die eine« geistig überlegenen, dabei meuter hinweggegangen, und Männer, von denen ma» Luvst und Wissenschaft. angeschlagene Gefühlsstimmung in Vortrag von edler und inn'ger weitern tue darin phantasiearligem Haltung. Trnntullo. Finanzministerium. von Thümmel. habe ich oft hervorgehoben. Hrn.gKirch sah ich nicht, da Appiani's Rolle bei meinem Eintritt vorüber war. O B. Publikum wohlbekannten französischen Tondichters ver binden frische Erfindung mit fein und sauber ausge arbeitetem wohlklingendem Satz Namentlich daS Menuett, die Humoreske und die sechste Nummer ,Iut«r poculn" zeigen überdies, daß der Komponist, stets ein warmer Freund unserer Musik, manche Ele mente derselben in sich ausgenommen hat. In den verschiedenen Stimmungen charakteristisch wirksam und insonderheit durch lebendige Rythmik erfreuend, ver dienen die Stücke (neben den genannten: Farandole, Romance und Ballet) die Aufmerksamkeit der Klavier spieler. Spanisch« Serenade für Pianoforle, kompo- K. Hoftheater. Wegen Vorbereitung zu dem Drama Ludwig Xl", dessen Aufführung am Sonn abend, 9. Dezember, stattfindet, wurde die Mittwoch Vorstellung geändert. Siatt „Im Vorzimmer" und „Die beiden Klingeberg" wird „Maria Stuart" gegeben. Dresden, am 2. Dezember 1893. Königliche Generaldirektion der Sächsischen Staalseisenbahnen. Hoffmann. chen Ber eu, wie us-, «er- rche, Be- Kapital», werden, lhastesten :pedirio. derselben neröffnei und io gewahrt, icchligil e troffen. »riginal teilt ge- für de, -r. Die >»»»« eigene IS, I. 7. Dezember wieder zusammentreteu. Ein von 30 Deputierten der äußersten Linken temperamentvollen und mutigen Staatsmannes von l unterzeichnetes Manifest an das Land verurteilt großem Zuschnitt. Wenn man einen Minister von glaubt, daß sie innerlich noch daran sesthalten, werden ihn verhängnisvoll, daß ihn seine Gegner einen Badenser nennen konnten; sie erinnerten überdies daran, daß er sich als Minister des Auswärtigen Deutschland nicht unfreundlich gezeigt und stets die Verbindung mit England einer solchen mit Rußland vorgezogen habe. Die Verbindung mit England war freilich auch ein Lieblingsgedanke Gambettas gewesen, der Frankreich gerne mit den westlichen Mächten verbunden gesehen hätte und an den fernen Osten Eu ropas noch nicht dachte. In dieser Beziehung haben jedoch die französischen Republikaner die Ansichten ihres gefeierten Helden längst onsge^ len-, »°ie Ver hältnisse sind über diesen Teil ieu.es pouu ch u Tlst^ ir. -Bro. — MG, >er April ü M <A, M M. « , A per ai l»i,rs Ä ,— « , p« !ai »7,40 befestigt. br »avs M », er Dezbr. 00 M.». Amtlicher Teil. Dresdeu, 4. Dezember. Se. Königl. Majestät jaden Allergnädigst geruht, dem Geheimen Finanzrath AauS Köpcke den Titel und Rang eine- Geheimen ji iS zu verleihen. Ee Majestät der König haben Allergnädigst ge« mht. dem Hilfsarbeiter bei der Kreishauptmannschaft » Leipzig, Regierungsassessor von Erlegern, den titel und Rang als „RegierungSrath" zu verleihen. Ee. Majestät der König haben dem Königl. Säch- fscken Staatsangehörigen, Privatdozent an der Uni» nrsilät zu München, vr. Edmund Naumann, das jiitterkreuz erster Llasse des AldrechtSordenS Aller- snävigst zu verleihen geruht. Dresden, 27. November. Mit Allerhöchster Ge nehmigung ist der Rektor des Königlichen Gymnasiums m Leipzig und bisherige außerordentliche Professor in philosophischen Fakultät an dortiger Universität »r. pb. Richard Immanuel Richter zum ordentlichen honmarprofessor in derselben ernannt worden. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu zevehmigen geruht, daß der Ingenieur Alfred Höhne Dresden den ihm von dem Präsidenten der Ber- irügten Staaten von Venezuela verliehenen Bolivar- uden IV. Classe annehme und trage. Die Tarife für die Personen- und Gepäckbeförderung werden auf den Verkehrsstellen auSgehängt werde«. Für die Beförderung von Gütern, Leichen, Fahrzeugen und lebenden Thieren gelten die normalen Frachtsätze. Die der Frachtberechnung zu Grunde zu legenden Entfernungen sind in dem bei allen Stationen zu erlangenden Nachtrage XVI zum Kilometerzeiger der Sächsischen StaatSeisenbahnen enthalten. Die Per sonenzüge werden nach dem im Jnseratentheile Blattes enthaltenen Fahrplane verkehren. » gvstrs wuiu« Leipzig, Verlag von Barthols Senff. Die sieben Klavierstücke deS im deutschen Musik- 8«pt Uorcenui pour l'iano pur Tbeaäore t>ouv^. vp. 81. Zwei WeihnacktSstücke für Pianoforte von Uso Seifert, op. 17. Leipzig, Verlag von F. E C. Leuckart (Konst. Sander). Die beiden Kompositionen des Dresdner Musikers bieten den sehr angenehmen Eindruck wohlklingender, einfach und dabei doch gewählt gestalteter warm herziger Hausmusik. DaS erste Stück benennt sich „Snlle Nacht heilige Nacht", daS zweite . Alle Jahre wieder kommt das ChristuSkind"; sie nehmen ihren AuSgang von volkstümlichen Melod esätzen und er- Wekanntrnachung, die Eröffnung des Betriebes auf der normal- spurigen Sekundärbahn Waldheim-Rochlitz betreffend. Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung des Königl Finanzministeriums vom 2. d. MtS., betreffend die Eröffnung des Betriebes auf der normalspurigen Bahnlinie Waldheim - Rochlitz am 7. d. MtS , wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß der Betrieb der genannten Bahnstrecke den Vorschriften der im 18. Stück des Gesetz- und Verordnung-Blattes für daS Königreich Sachsen vom Jahre 1892 bekannt gemachten Bahnvrdnung für die Nebeneisenbahnen Deut'^tn'ids unterliege» wird Bekanntmachung, die Sröffnul.g des Betriebes auf dir normal- spurigen Nebeneisenbahn Waldheim-Rochlitz betreffend. DaS Finanzministerium hat beschlossen, die normal spurige Nebeneisenbahn Waldheim-Rochlitz am 7. Dezember 18S3 dem allgemeinen Verkehre zu übergeben. An dieser Babn befinden sich außer den Anschluß- bahnböfen Waldheim und Rochlitz die Haltestellen für Personen- und Güterverkehr Hartha b. Waldheim und Geringswalde, sowie die Haltepunkte für Personen verkehr und beschränkten Güterverkehr ArraS, Obst- mühle und Döhlen b. Rochlitz. Die Leitung des Betrieb.- der genannten neuen Bahnlinie ei folgt durch die Generaldirrktiou der StaatSeisenbahnen, welche auch die Tarife und Fahr plSue bekannt machen wird; dagegen verbleibt die Erledigung der Bauangelegenheiten und die Regelung der Besitzverhältnisse im Bereiche der neuen Bahn- strecke zunächst noch dem Kommissar für StaatSeisen- bahnbau, Finanzrath vr. Kürsten in Dresden Dresden, am 2. Dezember 1893. Reue Rufikalien und musikalische Schriften. ll. Hirten musik auS dem WeihnachtS-Oratorium von Joh Seb. Bach nach der Bearbeitung von Rob Franz. Für Pianoforte zu zwei Händen. — Weihnachts- gesang von Adolph Adam für Solo, Männer- und Knabenchor mit Pianoforte herausgegeben von Otto Singer. Leipzig, Verlag von F. E. C. Leuckart. E» ist passend, in gegenwärtiger Zeit auf diese Kompositionen aufmerksam zu machen und die letztere insonderheit zur Berücksichtigung in der Schule zu em pfehlen. Bachs Hirtenmusik jene tiefinnige schwärmerische Pastoraliymphonie, welche die zweite Kantate des WethnackuS-OratoriumS einleitet, ist von Otto Dresel höchst vortrefflich für Pianoforte zu zwei Händen ein- K. Hoftheater. — Neustadt. — Am 2. Dezember: „Emilia Galotti". Trauerspiel in fünf Akten von Lessing. (Hr. Friedrich Haase, Ehrenmitglied un serer Hofbühne, als Gast.) Mit derselben Frische und konsequenten geistigen Durchführung seiner Aufgabe wie im vorjährigen Dezember trat der beliebte Gast auch diesmal bei voll ständig gefülltem Hause in der Marinellirolle auf. Man halte Ursache, sich vorzugsweise an dem vor nehmen Stil seiner DarstellungSart und an der ge schmackvollen Abwägung der Effekte zu erfreuen. Die mit lebhaftem verdienten Beifall aufgenommene Cha rakterzeichnung des Hrn. Haase legt mit Recht lm Hegensatz zu manchen anderen berühmten Darstellern ein psychologisches Gewicht darauf, daß Marinelli erfüllt »st von den heftigsten Gefühlen rachsüchtigen HaffeS gegen Appiani, dessen Tod ihn'von der Not wendigkeit eine- bedrohlichen Zweikampfes befreit. Diesen inneren Vorgang hat der Künstler mit be- wunkernkwerter Feinheit sichtbar werden lassen und dadurch die Mo ivierung sehr wirksam unterstützt. Die gestrige Aufführung von Lessings unvergleich licher Dichtung gewann an Wahrheit und tragischer Vertiefung durch den Genuß, Frau Bayer darin die Llaudia vorstellen zu sehen. Die große Künstlerin zeigte sich im Besitze vollster Kraft und griff an daS Herz aller Zuschauer Die übrigen bedeutungsvollen Stützen dieser Tragödie, Frl. Ulrich, Frl- Salbach und Hr. P orth (Orfina, Emilia und Oberst Galotti) hohen Ansprüchen messen wollte, maß man iHv an Casimir Perier. Ein solcher Name ist ein kostbares Erbteil, und dieses Erbteil ist durch den Vater de» gegenwärtigen Ministerpräsidenten, der eine Zeitlang Minister des Innern unter ThierS war, nicht gemin dert worden Freilich belastete eS das gegenwärtige Haupt der Familie auch mit einem Rufe, der ihm bei den meisten Republikanern keineswegs förderlich war und den er nur allmählich abstreifen konnte. Er galt, wie übrigens mancher andere Gemäßigte, für einen geheimen Orleanfften, der die geltende StaatSform nicht ungern gegen die monarchistische vertauschen würde. Er nahm m der Kammer seinen Platz auf der äußer sten Rechten der republikanischen Bänke cin, und wenn sich der elegante, junge Mann erhob, hörte man ihn in vornehmer Rede die gemäßigtesten Gesinnungen äußcrn. Aber in dem Grade, in dem die Aussichten der Prätendenten dahinschwanden und die Republik sich im Volke einlebte, trat auch daS Mißtrauen in die Aufrichtigkeit der republikanischen Gesinnung Casimir PerierS und seiner Freunde zurück. In die praktische RegierunqSthätigkeit war er frühzeitig eingeführt worden. Er war Kabinettichef seine- Vater-, hieraus Staats sekretär im Unterrichtsministerium gewesen, und dann, unter General Campenon, erhielt er die gleiche Stelle im Kriegsministerium. Die militärischen Kenntnisse sehlten ihm insofern nicht ganz, al» er sich im Jahre 1870 in die Mobilgarde hatte einreihen lassen und al- Kapitän mitgekämpft, später den Armeefragen seine besondere Aufmerksamkeit zugewendet halte Je mehr die Größen der ersten republikanischen Generationen wegstarben, alterten oder sich abnützten, desto mehr trat Casimir Perier in den Vordergrund Er wurde Vize präsident der Kammer, hierauf, an Stelle FloqueiS, Präsident und die neugewählte Kammer erhob ihu wiederum zu dieser Würde. Wenn von der Nachfolge Carnots die Rede war, nannte man den Namen Casimir Perier. E» wird behauptet, daß der erst sechsundvierzig, jährige Kammerpräsident schon darum dem Minister präsidium, da- zu scharfem Eingreifen in die Partei- kämpse nötigt, gern an- dem Wege gegangen wäre. In der That lehnte er ab, als ihm Präsident Caruot diese Ausgabe übertragen wollte, und mau war ge nötigt. sich an Epuller zu wenden, bpuller ist durch aus kein Lückenbüßer, vielmehr ein ernster Mann von großer Erfahrung, der in dem Kreise Gambettas, dem er als intimster Freund diese- Volk-tribun- angehörte, wohl hauptsächlich darum keine äußerlich hervor- tretende Rolle spielte, weil e» ihm an dem notwendigen Anfluge von Charlatanerie vollständig fehlte. Er ist eine etwa- schwere, deutsche Erscheinung; und unter dieser Erscheinung, die, gleich dem Namen, seine Ab kunft verrät, hat er gewiß weit mehr gelitten, al- an dem Mangel an Initiative, den man ihm, vielleicht mit Unrecht, wädrend seiner verschiedenen Minister- Perioden norwarf. Insbesondere diesmal wurde e» Nichtamtlicher Teil. Uetegrapyische und telephonische Aach richten. Berlin, 3 Dezember (W.T. B.) Durch ein der diesigen brasilianischen Gesandtschaft aus R>o de Janeiro vom 2. d. M zugegangeneS offizielles Telegramm wird bestätigt, daß die Meldung von der Ermordung Peixotos unrichtig und der Staat ParauL der Regierung treu geblieben ist. Das Telegramm bestätigt ferner, daß es Admiral de Mello gelungen ist, an Bord des „Aquidadan" Rio de Janeiro zu verlassen mit Unterstützung eines Spions, welcher ihm die Lage der von der Regierung gelegten Torpedos anzeigte. De Mello dürfte beabsichtigt Haden, vor der Ankunft des vor» der Regieruug ausgerüsteten Geschwaders zu ent kommen. Paris, 3. Dezember. (W. T. B.) Marschall Eavrobert erhielt dente ein Telegramm von den KontreadmirLlev Dieolavroff und Svasomzer aus Sebastopol, iu welchem der Marschall i» Ramen der russische» Seeleute de- Schwarzen Meeres gebeten wird, dem französischem Volke die auf richtigste» Wünsche für setu Wohlergehen zu über- «ittrla. Eanrobert «achte dem Präsidenten Laruvt von de« Telegra«»e Mitteilung und richtete au die rusfischen Ad«iräle ein Telraram», in welche« er der russischen Nation seinen Dank und für den Kaiser und die kaiserliche Aa«ilie persönlich innige Wünsche «usspricht. Der Deputierte Löbou ist zum Uuterstaats- sekretär der Kolonien ernannt worden. Paris, 4. Dezember (Tel. d. DreSdn. Journ.) Ein gestern abend abgehalteurr Miaisterrat gr- aehmigte die ministerielle Erklärung, welche heute im Parlament zur Verlesung gelang»» wird. Dieselbe spricht sich gegen die Revision der Ler- faffung, gegen die Einkommensteuer, sowie gegen die Trennung der Kirche vom Staate aus. Die Regierung wird das demokratische Programm bet- behalten, vem Gesetzentwurf, betreffend die Alters versorgung, zustimmen und die sozialistischrn Utopi v zurückweisrn. Dir Erklärung schließt mit der Versicherung, daß die Regierung nach außen hi» für die Erhaltung des Frieden- bemüht sein wird. Rom, 4. Dezember. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Ma» »immt an, daß das Kabinett heute kon stituiert »erde» wird, und daß die Kammern am das Wirke» des Kabinett- Giolitti auf das Schirfste und führt als Adhilfemittel u. a auf: Verminderung der Ministerien, Herstellung des Gleichgewichts am Budget durch Ersparnis im Krie»,sbudg't und Herabsetzung der Civilliste. Kerner spricht sich das Manifest gegen jede neue Steuer u»d gegen jede Erhöhung der bestehenden Steuern aus. Saragossa, 4. Dezember. (Tel. d. DreSdn Journ) 6 Anarchisten, di' vorläufig in Haft ae nommev waren, find gestern endgiltig dem Ge fävgni» überwiesen worben. Die Behörden von Barcelona verlangen die Auslieferung eines der- selben als Mitschuldigen bei dem Attentat im Theater. London, 3. Dezember, (W. T. B.) Wie das „Reutersche Bureau" aus J-maila meldet, ist der Kbrdive heute nachmittag dort einqetroffen In seine« Gefolge brfiudeu sich die Minister Riaz uvd Seki Pascha. Die englische Korvette „Delphin" gab den Salut; der Kanal und die Stadt werden abends festlich beleuchtet. Haltungsstück, da» mir seiner netten Melodik und ge» fälligen Rythmik Gefallen erregen wird. Anspruchs los gemacht, fetzt eS die gleiche Eig nfchrfr bei dem Spieler und Hörer voraus. Cradle Land .Wiegenlied), mit Begleitung des Pianoforte von Graham P. Moore Leipzig, Breit kopf u. Hartel. Die beste Empfehlung, welche man diesem Gesangs stück widmen kann, ist die Bemerkung, daß eS unter der unbegrenzten Zahl von vorhandenen Wiegenliedern nicht so rasch verschwinden wird. Eine schön gebogene Melodie, in welcher der Ausführende wirken kann, und eine schlichte charakteristische Begleitung, deren Motiv an Schuberts „Wanderer" gemahnt, vereinen sich aufs glücklichste in dem ganz unmittelbar anmuten- den Liede. Zwei Lieder von Emanuel Geibel, für eine mittlere Singstimme mit Klavierbegleitung komponiert von Ernst Walter. Leipzig, Breitkopf u. Härtel. Auf zwei wirklich poetische Texte komponiert, halten die Lieder mit melodischer Zartheit und feinsinniger Ausdruckrweise im leicht malenden Jnstrumentalsah diesen Vorzug fest. Sie sind der Beseelung des Vortrag» zugänglich und werden daher in jedem Raum, auch im Konzertsaal Wirkung machen. Mehr noch als von dem ersten gilt das von dem etwas stärker kolo rierten anderen Gesang „Es stand ein Veilchenstrouß an meinem Bette." Lieder von Erik Meyer Helmund. op. 12«). Leipzig, Verlag von Otto Junne. Während der ungewöhnlich rasch und ost ebenso seicht als leicht produzierend« bekannte Tonsetzer in manchen seiner neueren Gaben wenig befriedigte und Dresden, 4. Dezember. Da- neue französische Kabinett Parier. Endlich ist die Regierungskrise in Frankreich be endet, an die Stelle des Ministerium- Dupuy tritt ein Ministerium Casimir Perier. Damit hat sich ein Wechsel vollzogen, bei dem diejenige Partei, die ihn Herbeiführle, nicht viel gewonnen hat. Im Gegenteil, Perier ist ein Politiker von so bedeutendem Ansehen, daß der rechte Flügel der republikanischen Partei unter seiner Führung viel sicherer austreten wird al- unter der Dupuys, welch letzterer sich im Laufe seiner Re- aierungSthätigkeit zwar den Ruf eines energischen Ministers, aber noch nicht die Herrschaft über die Geister erworben hatte. Vielleicht wäre ihm die- ge lungen, wenn er Gelegenheit gehabt hätte, in be sonders schwierigen Situationen Entschlossenheit zu be kunden Ein Mann wie er, der sein Emporkommrn me« der unermüdlichen Thätigkeit als dem Glanze des Wesen« verdankte, war darauf angewiesen, sich schrittweise und durch praktische Leistungen dar Gebiet zu erobern, daS mit einem Schlage zu gewinnen, ihm versagt war. Er ist ein trockener Redner und man wirft ihm. vor, daß er vom Staube deS Lehrsaales, in dem er seine Laufbahn begonnen hatte, nicht frei sei. Parier dagegen, sagt das „Fremdendlatt" in einer vor zugsweise der Familientradition und der Persönlichkeit PerierS gewidmeten Betrachtung, bringt gerade die Vorzüge mit, die Dupuy fehlen. Vor allem umgiebt ihn der Glanz eines historischen Namens; er gehört einer parlamentarischen Dynastie an. Sein Großvater, der leitende Minister in den ersten zwei Jahren des Juli-Königtum-, war eine bedeutende Persönlichkeit; er verstand es, den Massen, in welchen die revo lutionäre Bewegung noch mächtig sortzitterte und die sich anmaßen wollten, der Politik ihren Gang vor- zuschreiden, zu imponieren und auch im Auslande der neugegründeten und nicht eben wohlwollend aufgenommenen Monarchie Achtung zu verschaffen. AIS ihn ein plötzlicher Tod hinwegraffte, betrachtete man dies al- schwere- Unglück für Ludwig Philipp und für die ruhige Entwickelung deS Lande-, und in d r Erinnerung der Zeitgenossen blieb seine Gestalt noch gerichtet worden. (Für Pianoforte zu vier Händen hat Gust. Jansen eine Bearbeitung gemacht.) Adolph Adam- kerniger WeihnachtSgesong steigert seinen Ein- ... druck in Otto Singer» Bearbeitung bis zum Jmvo- nient von Anton v. Monteforte. Leipzig, Breit- sante» und wird überall von feierlich erhebender Wirk» köpf u Härtel. ung sein. Die Serenade ist ein ansprechendes NeinrS Unter- ; AergbaG , "OM. Serwalta», g - Zeh«, iss« U , Zwick' ch noo K «br. (Pr, 140-1», ., «atz. «, flau bver lor, w M. «. M28I. 1893. Montag, den 4. Dezember, abends. Ve,«,»»«t» Drksden vierteljLhrlich «k »oPf, beidrn Kaiser- deutschen Postanstalle» ^lälnluh»Mark;außer- dtS deutschen Reiche« - »nd Etempelzuschlag zelne Rummern: 1« Pf «rscheiaen: kch mit Ausnahme d« «- »nd Feiertage abend«, ilpr -Anschluß: RrlS» Dresdner Journal. Für die Gesamtleitung verantwortlich: Hofrat Gtto Banck, Professor der Litteratur- und Kunstgeschichte. Ankiidig»»,»gebühren: Für den Raum einer gespal tenen Zeile kleiner Schrift 20 Ps Unter „Eingesandt" die Zelle KO Pf Bei Tabellen- und Zissrrnsatz entsprechender Ausschlag. Hrran»geber: »Snigliche Expedition de« Dresdner Journal- Dresden, Zwtngerstr «0. Fernspr-Anschluß: Rr 1LW.
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