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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1981
- Erscheinungsdatum
- 1981
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-198100001
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770833978-19810000
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1770833978-19810000
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
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Zeitschrift
Hochschulspiegel
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Band
Band 1981
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- Ausgabe Nr. 1/2, Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, Februar 1
- Ausgabe Nr. 4, Februar 1
- Ausgabe Nr. 5, März 1
- Ausgabe Nr. 6/7, März 1
- Ausgabe Nr. 8/9, April 1
- Ausgabe Nr. 10, Mai 1
- Ausgabe Nr. 11, Mai 1
- Ausgabe Nr. 12, Juni 1
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- Ausgabe Nr. 15/16, August 1
- Ausgabe Nr. 17, September 1
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- Ausgabe Nr. 21, November 1
- Ausgabe Nr. 22, November 1
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„HOCHSCHULSPIEGEL“ 23/24 - 81 SEITE 4 Der Prorektor für Gesellschaftswissenschaften unserer Hochschule, Genosse Prof. Dr. Jobst, schätzte im Referat den Stand und die erreichten Ergeb nisse bei der Entwicklung eines regen geistig-kulturellen Lebens an un serer Hochschule sowie ihre Ausstrahlung auf das Territorium ein. Für den Sozialismus ist ein reiches geistig- kulturelles Leben charakteristisch Aus dem Referat des Genossen Prof. Dr. Jobst Es leuchtet sicher jedem ein, daß die hohen Ansprüche an die Wis senschaften nur in einem Klima geistig-kultureller Aufgeschlossen heit und Regsamkeit erfüllt werden können. Fachborniertheit, kulturelles Desinteresse, eng pragmatisches Den ken und geistige Trägheit sind heute weniger denn je dazu angetan, den wissenschaftlich-technischen Fort schritt zu beschleunigen. Reicht diese Einsicht allein aber schon aus? Natürlich nicht! Wir alle müssen ohne Verzug weit mehr konstruktive Lösungen entwickeln und selbstverständlich in die Tat umsetzen, die uns helfen, die gei stig-kulturellen Potenzen als lei stungsfördernde Faktoren stärker wirksam zu machen. Das ist ein für uns sehr wesentlicher Aspekt der organischen Verbindung der Vorzüge des Sozialismus mit den Errungen schaften der wissenschaftlich- technischen Revolution. Auf einige dieser Probleme sei im Sinne der Diskussionsanregung eingegangen. Ein Kernproblem ist die weitere Vertiefung der Einheit von wissen schaftlich-technischem und gei stig-kulturellem Schöpfertum. Wir können sicher noch manche Reserve ausschöpfen, wenn es zum Beispiel darum geht, den Anteil moderner Wissenschaft und Technik an der geistig-kulturellen Formung soziali stischer Persönlichkeiten zu erhöhen. Wissenschafts- und Technikent wicklung bereichern ständig die Menschheitskultur, sie künden von der Kraft freier, bewußter Menschen. Technikpessimismus, wie ihn der Klassengegner kultiviert, ist uns fremd. Sie erweitern unseren geisti gen Horizont, bestätigen und vertie fen unsere Weltanschauung und fordern unser Schöpfertum stets aufs neue heraus. Sie drängen aber auch stets auf die Vervollkommnung wertvoller menschlicher Eigen schaften wie Mut, Risikobereitschaft, Leistungswillen und Verantwor tungsbewußtsein, und sie erschließen dem künstlerischen Schaffen immer neue Gegenstandsbereiche. All diese und viele andere Mög lichkeiten werden aber noch nicht überall genutzt. Noch zu oft wird die Notwendigkeit der beschleunigten Wissenschafts- und Technikent wicklung ausschließlich und damit einseitig unter dem Gesichtspunkt des unangenehmen Zwangs, der Mühsal, der nackten, amusischen Rationalität, eines störenden Pro blem- und Widersprachsreichtums zur Geltung gebracht. Noch zuwenig helfen wir auch Kunstschaffenden, den wissenschaftlich-technischen Fortschritt und die Tätigkeit der Wissenschaftler und Ingenieure als anspruchsvolle Themen der Kunst zu bewältigen. Der Auftrag unserer Hochschule an den Karl-Marx- Städter Künstler Heinz Plank, einen Grafikzyklus zum Problem der dia lektischen Einheit von Wissenschaft, Technik und Mensch zu schaffen, trägt bereits erste Früchte und hilft, das produktive Wechselverhältnis von Wissenschaft und Kunst zu ver tiefen. Auf der anderen Seite gibt es aber noch viele Reserven zu er schließen, wenn es gilt, das breite Spektrum des geistig-kulturellen Lebens für die Entfaltung wissen schaftlich-technischen Schöpfer tums wirksam zu machen. So ver mögen zum Beispiel Kunsterlebnisse, Verstand und Gefühl in Bewegung zu setzen und zu schöpferischem Denken anzuregen, Kunsterlebnisse können den Blick weiten und schär fen, die Freude am Leben und Ar beiten in unserer sozialistischen Gesellschaft erhöhen und Wertmaß stäbe sozialistischen Verhaltens in der Auseinandersetzung mit der bürgerlichen Ideologie deutlicher hervortreten lassen. Ein reiches Geistes- und Kultur erleben bringt viele Möglichkeiten, die Phantasie als unersetzliches Moment wissenschaftlicher Krea tivität zu beflügeln, den Genuß am Denken und wissenschaftlichem Streiten entwickeln zu helfen und den uns anspornenden Problem reichtum des wissenschaftlich- technischen Fortschritts zu entdek- ken. Wir können jedoch keineswegs von uns behaupten, daß wir die hier nur angedeutete Vielfalt der Mög lichkeiten hinreichend nutzen. Viel zu oft noch werden Wissen schaft und Kunst als gänzlich Ver schiedenes, ja, manchmal sogar Ge gensätzliches betrachtet — das eine ist Ratio, das andere Gefühl, das eine ist Arbeit, das andere Hobby, das eine ist Anstrengung, das andere Vergnügen. Noch in ungenügendem Maße ist es uns bisher gelungen, in aller Breite die Denkweise durchzu setzen, daß auch über die unmittel bare Fachbezogenheit hinausrei chende Kenntnisse und Erfahrungen für die wissenschaftliche Arbeit und das Studium nützlich sein können. In so mancher Vorlesung und Dis kussion müssen wir bei einer noch zu großen Zahl von Studenten er fahren, daß nicht sofort im Fachbe reich verwertbare Erkenntnisse als geistiger Ballast disqualifiziert und Denkanstöße als Belästigung ange sehen werden, daß Simples und Schematisches Beifall findet. Dieses Problem, das muß unumwunden ge sagt werden, liegt zuerst auf dem Tisch der Lehrkräfte. Es ist nur zu lösen, wenn wir von den Erfahrun gen der profilierten Hochschullehrer und wissenschaftlichen Mitarbeiter ausgehend, ein hohes geistiges und kulturelles Anspruchsniveau in jeder Lehrveranstaltung sichern und die Auseinandersetzung mit denjeni gen Lehrkräften führen, die sich diesen gewachsenen Ansprüchen noch nicht stellen. Ein sehr bedeutender Aspekt des stimulierenden Einflusses einer breiten geistigen und kulturellen Bildung auf das wissenschaftlich- technische Schöpfertum ist, wie Genosse Kurt Hager auf der V. Hochschulkonferenz hervorhob, das Vertrautsein mit den Leistungen und Traditionen der Geistes- und Kulturgeschichte. Wer um die Ge schichte der Wissenschaft, Technik und Kunst weiß, wird unsere sozia listische Gegenwart als Fortsetzer und Bewahrer des humanistischen und revolutionären Erbes tiefer be greifen und schätzen. Wer das Wis senschaftlich-technische und künst lerische Ringen der bedeutenden Schöpfer in der Vergangenheit kennt, wird nicht nur manches Wertvolle an Denk- und Verhal tensweisen für sich entdecken, son dern auch das revolutionäre Wesen unserer Arbeit in der Gegenwart besser erfassen. Was haben wir auf diesem Gebiet erreicht, was ist noch zu tun? Ohne Zweifel gibt es bemerkenswerte Fortschritte. Denken wir nur an Vorlesungen bzw. Vorlesungsreihen zur Geschichte der Natur- und Technikwissenschaften sowie Wis senschaftlerpersönlichkeiten; an den Vorlesungszyklus zur Geschichte der Pädagogik; an die Lehrveranstal tungen zur technischen Ästhetik sowie an die Veranstaltungen zur Kulturtheorie und Ästhetik. Her vorhebenswert sind gleichermaßen die vielen Bemühungen anschauli cher Traditionspflege durch Aus stellungen, wie die zu Ehren C. J. Bachs, durch Schaukästen und Kor ridorgestaltung. Erfreulich ist auch, daß die Zahl größerer oder kleinerer Kolloquien über das Wirken bedeu tender Wissenschaftler zugenommen hat. Die Senatskommission „Tra ditionspflege“, der Wissenschaftsbe reich „Geschichte der Natur- und Technikwissenschaften“ und die Kustodie inspirieren mit konkreten Vorschlägen und Aktionen die Er schließung der Geistes- und Kul turgeschichte an unserer Hoch schule. Und dennoch reichen diese Fort schritte, so bemerkenswert sie auch sind, noch nicht aus. Wir müssen uns daher in der weiteren Arbeit einmal darauf konzentrieren, das Angebot an fakultativen Lehrveranstaltungen zu interessanten und erzieherisch wirksamen geistig- kulturellen Pro bleme zu vergrößern, ohne leichtfer tig Unausgereiftes anzubieten. Es dürfte ein reales Ziel sein, daß ab Studienjahr 1982/83 jede Sektion in jedem Semester mindestens ein solches Angebot unterbreitet. Dabei ist die Zusammenarbeit mehrerer Sektionen zur Gestaltung ganzer Vorlesungsreihen durchaus erstre benswert. Mehr Ideen hierzu sind gefragt. Zweitens haben wir unsere Aufmerksamkeit darauf zu lenken, daß sich noch mehr profilierte Wis senschaftler, einschließlich talentier ter Vertreter des wissenschaftlichen Nachwuchses, dieser schönen, jedoch nicht einfachen Aufgabe stellen. Drittens sollen die Hochschullehrer und Sektionsleitungen im engen Zusammenwirken mit dem soziali stischen Jugendverband noch mehr dafür tun, daß die Studenten ein größeres Interesse für solche Lehr veranstaltungen zeigen, daß ein gei stiges Klima in den Sektionen ent steht, in dem diese Art akademischer Ausbildung und Erziehung gedeihen kann. Schließlich müssen wir viertens noch beweglicher und einfallsreicher werden, um bei der Gestaltung der Schaukästen, Wandzeitungen und Flure geistes- und kulturgeschicht liches Erbe — auch unserer Bil dungsstätte — zu popularisieren. Im politisch kulturellen Programm den eigenen Standpunkt darlegen Ein Höhepunkt der kulturellen Arbeit ist das Erstellen des poli tisch-kulturellen Programmes. Des sen Grundanliegen sollte es sein, die eigene Haltung und die des Kollek tiv zu einem Thema zum Ausdruck zu bringen. Die Betonung liegt wirklich auf: eigene Haltung. Kann man diese zum Ausdruck bringen, wenn man nur Gedichte und Lieder aneinanderreiht ? Wir setzen uns zuerst mit dem Thema auseinander, das von der FDJ-Kreisleitung vorgegeben wurde. Wir diskutierten die Frage: Wie packen wir es an? Wie setzen wir das Thema mit eigenen Worten und Ideen um? Wie gestalten wir die Beiträge, daß sie vor allem EIGE NES, daß sie persönliches Engage ment enthalten? Wir haben es ver wirklicht, indem wir unsere eigenen Stücke schrieben, unsere eigenen Liedtexte dichteten! Wir haben für die Vorbereitung sehr viel Zeit in vestiert, aber es ist wirklich unser eigenes Programm geworden. Als es im „FDJ-Aufgebot DDR 30“ hieß: „Wir wollen uns die Schätze unserer sozialistischen Nationalkul tur, des humanistischen kulturellen Erbes und der Weltkultur noch bes ser erschließen und in den FDJ- Grundorganisationen die politisch kulturellen Programme dem 30. Geburtstag unserer Republik widmen“ haben wir unser Pro gramm unter diese Thematik ge stellt. Im vergangenem Jahr hieß das Thema: „Vorbereitung auf den X. Parteitag“. Dabei unternahmen wir in unserem Programm einen Ausflug in die Zukunft, ins Jahr 2003. Dort nahmen wir am Gute Erfahrungen im Ringen um eine kontinuierliche Kulturarbeit Als wir vor einigen Jahren unsere rekonstruierte Bibliothek im Ge bäude Straße der Nationen beziehen konnten, war das für viele unserer Mitarbeiter ein gewaltiger Schritt in Richtung einer höheren Arbeitskul tur und größerer Arbeitsfreude. Nun sind aber freundliche und zweckmäßig ausgestattete Arbeits räume eine gute Voraussetzung, je doch keineswegs eine Garantie für das Wohlbefinden im Arbeitskollek tiv. Es wurde schon oft — und aus berufenem Munde — darauf hinge wiesen, daß die Selbstverwirkli chung des Menschen vor allem in der Arbeit geschieht und daß das Arbeitskollektiv eine ganz wesentli che Rolle bei der Persönlichkeits entwicklung spielt. Wir wissen aber auch um die großen Möglichkeiten, die Kunst und Kultur haben, das Leben sinnvoller, erfüllter und schöpferischer zu gestalten. Deshalb ist es einfach notwendig, daß wir dieser Seite unseres Lebens die ge bührende Ausmerksamkeit schenken. Dafür sind in den Kollektiven der sozialistischen Arbeit gute Voraus setzungen vorhanden. Wir haben vier 1 Kollektive der sozialistischen Arbeit, und eines davon ist Spangenträger. Die Zu sammensetzung dieser Kollektive ist sehr unterschiedlich — bezogen auf Qualifizierung und Alter. Auch in unseren Gewerkschaftsgruppen, in denen 90 Prozent der Mitglieder Frauen sind, gibt es die gleichen Probleme berufstätiger Mütter wie anderswo: Die freie Zeit ist sehr bemessen. Seit Jahren legen wir Wert auf eine kontinuierliche Kulturarbeit. Eine wesentliche Hilfe dabei sind uns erfahrene, zum Teil seit vielen Jahren tätige Kulturobleute in den einzelnen Gewerkschaftskollektiven. XX. Parteitag der SED teil Natür lich waren die Probleme von 1981 weit entrückt und winzig klein und nichtig geworden. Wir konnten mit unserem Pro gramm jeweils den ersten Platz in der Sektion belegen. Auch zum Hochschul-Kreisausscheid waren wir 2mal delegiert. Leider wurden wir von der Gestaltung der dort vorge stellten Programme enttäuscht. Es wurde von den Seminargruppen kaum die vorgegebene Thematik beachtet. Wir stellten uns und der FDJ-Kreisleitung die Frage: Wozu wird dann überhaupt ein Thema vorgegeben? Wir persönlich bejahen die Themenvorgabe, sind aber der Meinung, daß die Jury das Einhalten der Thematik ebenfalls bewerten muß, denn Ziel des Programmes sollte es sein, daß die Studenten im Rahmen der Thematik über sich und über ihr Kollektiv nachdenken, und zwar darüber, was in ihren Bezie hungen im Wohnheim, in den Klubs, im Alltag Keime der neuen soziali stischen Lebensweise sind, was geändert und was gefördert werden muß. Deswegen möchte ich hier eindeutig nochmals auf die The menvorgabe in diesem Jahr erin nern, die heißt: „FD J-Auftrag X. Parteitag". Ein weiteres wichtiges Kriterium bei der Gestaltung des Programmes war für unsere FDJ-Leitung fol gendes: Wir stellten uns das Ziel, alle Jugendfreunde für die Auffüh rung zu gewinnen, alle einzubezie hen! Da wir eine sehr kleine Semi nargruppe sind, gelang uns das recht gut. Falls ein Jugendfreund nicht mitsingen wollte, dann hat er eben einen Wortbeitrag übernommen. Alle Mitglieder des Kollektivs haben am Programm teilgenommen und aktiv mitgewirkt. Gerade für uns als Lehrerstudenten ist es wichtig, daß wir uns selbst befähigen, eine solche kulturelle Aufgabe zu bewältigen, denn in unserer zukünftigen Tätig keit können wir durchaus vor ähn lichen Aufgaben stehen. In der Weise, wie wir die Gestaltung des politisch-kulturellen Programms als Beitrag zur Erziehung des Studenten betrachten, werden wir die kultu relle Arbeit in den Klassen als Bei trag zur kommunistischen Erziehung der Schüler sehen, denn kommuni stische Erziehung ist nur möglich durch die Vermittlung einer Allge meinbildung, und diese enthält die ästhetische Erziehung im und außerhalb des Unterrichts. Diese Erziehung ist unser Ziel. Eva-Maria Schulz, Sektion E Von ihrem Ideenreichtum, ihren In itiativen und ihrer Überzeugungs arbeit hängt es in starkem Maße ab. wie sich das kulturelle Leben in den Arbeitsbereichen entwickelt.. Vor ihnen steht immer die Frage: Ken nen wir die Interessen, die Neigun gen und die Bedürfnisse unserer Kollegen? Ist die Bereitschaft zu einem Streitgespräch, aber auch das nötige Fingerspitzengefühl vorhan den? Gute Erfahrungen haben wir mit den Kultur- und Bildungsplänen gemacht. Bei uns ist es üblich, daß zu Beginn eines jeden Jahres diese Pläne oder besser Angebotsvor schläge über den Kulturfunktionär der AGL zwischen den Gruppen funktionären ausgetauscht werden. Diese Pläne haben In den letzten Jahren einige Veränderungen erfah ren: Das zentrale Kulturangebot der Hochschule ist umfangreicher und vielfältiger geworden. Deshalb gab es zeitweise bei uns Meinungen, daß bei einem so breiten Angebot ein eigener Plan gar nicht mehr erfor derlich wäre. Doch sehr schnell zeigte sich, daß der Besuch von Schauspiel, Oper, Konzert, Kabarett, Chanson- und Filmabenden nur eine Seite der Kulturarbeit ausmacht. Etwas selbst zu gestalten und auch selbst vorzubereiten ist ebenso wichtig. Ob es einzelne oder mehrere Kollegen sind, die einen Schall ¬ plattennachmittag gestalten, Rei seerlebnisse in Diavorträgen zeigen oder eine Buchbesprechung halten — immer ist es sowohl für Gebende als auch Nehmende ein Gewinn. Es hat sich in unserer Arbeit als günstig erwiesen, die Kulturpläne nicht zu überladen. Das überfordert die Kollektive, und so manche gute Idee verpufft. Kulturarbeit darf nicht als Last empfunden werden. Außerdem vermag Qualität mehr als Quantität. Wir bemühen uns um ein breites und differenziertes geistig-kulturel les Leben in unseren Kollektiven. Dabei wollen wir aber keineswegs verschweigen, daß es auch bei uns Kollegen gibt, die sich hinter dieser Breite verstecken und letztlich an keiner Veranstaltung teilnehmen. Hier gilt es noch ein Stück Über zeugungsarbeit zu leisten. Qualität und Realisierung der Kultur- und Bildungspläne sollten nach unserer Meinung bei den Ti telverteidigungen aber eine größere Rolle spielen. Ebenso sind wir der Auffassung, daß es möglich sein müßte, daß sich Studenten- und Mitarbeiterkollektive an der Dis kussion um die Vergabe des Kunst preises des FDGB beteiligen. Eva-Maria Wagner, Hochschulbibliothek oiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiliiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiin'^ihiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiioiiiiiiioiiiiiiiiiiiioiiiiiiii^ Ein reges Geistes- und Kulturleben ist notwendiger Bestandteil wissenschaftlicher Effektivität Im Schlußwort zur Kulturkon ferenz unserer Hochschule betonte der Rektor, Genosse Prof. Dr. We ber, die Grundlinien der Entwick lung des geistig-kulturellen Lebens an der Hochschule bestehen. Erstens darin, daß die Verwirkli chung der Beschlüsse des X. Partei tages der SED uns alle geistig kulturell in neuen Dimensionen fordert und sie zugleich der Entfal tung eines reichen Kultur- und Gei steslebens uneingeschränkt Raum gibt. Die Konferenz habe keinen Zweifel daran gelassen, daß wir als Hochschulangehörige ganz besonders einem hohen geistig-kulturellen Niveau verpflichtet sind. Das sei allen Wissenschaftlern, Studenten, Arbeitern und Angestellten voll be greiflich zu machen. Zweitens müsse unterstrichen werden, daß die Qualität des gei stig-kulturellen Lebens von ent scheidendem Einfluß auf die wirk same Verbreitung unserer wissen schaftlichen Weltanschauung ist und maßgeblich dazu beiträgt, feste poli tische Haltungen und Positionen herauszubilden. Deshalb müsse es unser aller Anliegen sein, mit den Mitteln von Kunst und Kultur noch eingehender den Zusammenhang von Frieden und Sozialismus, die dialektische Einheit von gesell schaftlichem, wissenschaftlich- technischem und kulturellem Fort schritt, die Größe, Schönheit und Kompliziertheit unserer revolutio nären Taten und das reaktionäre Wesen der Politik und Ideologie des Imperialismus zu verdeutlichen. Das gelte für die Lehrveranstaltungen aller Disziplinen ebenso wie für die zahlreichen Diskussionen außerhalb der Lehrveranstaltungen und für das volkskünstlerische Schaffen. Als drittes sei hervorgehoben, daß der unumgängliche Leistungsanstieg in Lehre, Studium und Forschung ein schöpferisches geistig-kulturel les Klima zur Voraussetzung hat. Hier gedeihe wissenschaftliche Neugier, Phantasie und Intuition, werde zum Meinungsstreit und zum Vordringen ins Neuland angeregt, würden Probleme und Widersprüche in der wissenschaftlich-technischen Tätigkeit als Herausforderung an unsere Kreativität begriffen. Ein reges Geistes- und Kulturle ben stehe also nicht neben Wissen schaft und Technik, sondern sei notwendiger Bestandteil wissen schaftlicher Effektivität. Das Vertrautsein mit den Leistun gen der Geistes- und Kulturge schichte, die Pflege der Traditionen und die Aneignung des Erbes — das gehöre zum geistigen Profil eines sozialistischen Wissenschaftlers und Studenten. Deshalb müssen uns die Vorbereitung des 150. Jahrestages der Gründung des technischen Bil dungswesens in unserer Stadt ver anlassen, das Angebot an Lehrver anstaltungen auf diesem Gebiet we sentlich zu erweitern, die Forschung zur Geschichte der Wissenschaften in allen Disziplinen zu vertiefen, das populärwissenschaftliche Wirken zu verbreitern und die visuellen Kommunikationsmittel — das Tra ditionskabinett eingeschlossen — noch wirksamer für die Populari sierung des geistes- und kulturge schichtlichen Erbes zu nutzen. Viertens sei die Orientierung wichtig, die geistig-kulturellen Be dürfnisse der Hochschulangehörigen in ihrer ganzen Breite und Vielfalt zu befriedigen — aber auch zu ent wickeln. Hier biete sich für die Volkskunstkollektive, die FDJ- Studentenklubs, die Hochschul gruppe des Kulturbundes, die URANIA-Mitgliedergruppe, die Hochschulsektion der KDT und die DSF ein sehr reiches Betätigungs- und Bewährungsfeld. Auch die Sek tionen und Bereiche sollten unbe dingt den Hinweis aufgreifen, ihre spezifischen Möglichkeiten kulturel ler Bedürfnisbefriedigung noch bes ser zu nutzen. Auch hier gelte der Grundsatz der Intensivierung, aus dem Vorhandenen mehr zu machen. Fünftens bedürfe es immer wieder erneuter Anstrengungen und Über legungen, um unsere Rolle als gei stig-kulturelles Zentrum im Territo rium gerecht zu werden. Sechstens sei es dringend geboten, die Leitung der geistig-kulturellen Prozesse an der Hochschule auf der Grundlage einer langfristigen Kon zeption weiter zu verbessern. Bis Ende 1981 sei eine solche Konzeption zu erarbeiten, in der Rektor, FDJ- Kreisleitung, Hochschulgewerk schaftsleitung und die Leitungen der anderen gesellschaftlichen Organi sationen festlegen, wie bis 1985 in Verwirklichung der Beschlüsse des X. Parteitages die geistig-kulturelle Entwicklung an der Hochschule zu gestalten ist. lllllllllllllllllllllllllllllU!llllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllDllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllilllllllllllllllllllllllllllllllll!llllllllllllllilllllinillllllllllllllllllllllllll!llllllllllllllllllllllllilllllllllllllllllllllllllllllllllllllllI]|||||||^
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