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Dresdner Journal : 01.12.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-12-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189312011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18931201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18931201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-12
- Tag 1893-12-01
-
Monat
1893-12
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 01.12.1893
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hinein sott- d Burde« ere uud die Liter teile, « Äußere», -, Benholet da- Mini, men habe, ekt werde» aufgeben gemeldet i bei der er anfangs Vormittag einzuschla- > sich um urbon ver- tunde noch )ie ftanjö- 'not selbst aher nicht l sie noch Senken der I Nachdn gS 4 Uhr n, daß er Irrigkeiten räsidenteu Segenwatt im Präsi- die durch Bildung hten siehe I rredungen I ist die ird, nicht erigkeiten ! .idgiltigtt eralstabr- hkeit der dieselbe, für nötig, irc ver- n. Üble r Creditv lertrauen ülllionee gen und n. Die ten vor- r ganze- >net die lillionev. Monatr- rispische chtSlosen i Kredit- ber den ! ; oußer- Mil- t nahm karschall ider der ill keine ß diese en, mir ! Der chlosien, « behufr ängerer I chst be- >en sich n wird, l sOber- aß am Angriff en hat. kgt un- I ilfa m Hamed. ! me der ! Shader I : Cha- I tammc I Der I 'omme- I Azrak wersen I it ver- I ewesen I r rot- I s ihm I Brust I >er be- I ckliche, I e alte I ebeud. I Lier. d Hr dem ' al» Das man be luden nchen st be- ndetr iefem der auch seinerzeit den Überfall auf die Oase Charge geleitet hatte — angerissen worden. Nach htfligem Kampfe, in dessen Verlauf 29 Mahdisten und 11 Ägypter fielen, wurden die Mahdisten zurück« ^schlagen Unter den Gefallenen befand sich auch der ägyptische Befehlshaber Saleh BeyChalifa, ein äußerst tüchtiger und tapferer Soldat. D^r Kampf fand teil» weise Mann gegen Mann statt, und bei der Verfolg- uag der Mahdisten fiel Saleh Bey. Die Derwische »ogen sich in der Richtung auf Adu Hamed zurück. Zur Verstärkung der Besatzung der Brunnenstation Sl Murad sind von Koros ko ein Detachement Drome darreiter und ein Detachement des zwölften sudane sischen Bataillons abgesandt worden. Die angeführten Nachrichten sind die ersten, welche bis jetzt an das -rieg-ministerium gelangt sind. Nähere Details fehlen noch, was bei der großen Entfernung der Haupt stadt von Al Murad und dem Mangel an guten Ber- kehrLmitteln nicht zu verwundern ist. In den maß gebenden Kreisen Kairos ist man der Ansicht, daß der mahdistische Vorstoß nur dazu dienen sollte, die Stärke der Besatzung von Al Murad kennen zu lernen, und daß in kurzem ein energischerer Angriff mit einer größeren Anzahl von Derwischen zu erwarten sei, je doch nicht von neuem gegen diese Station, sondern gegen die im Westen gelegenen Oasen. Die Vorkehr ungen zur Zurückweisung der Mahdisten sind dort bereits getroffen, und man hofft, einem Angriffe des Feindes wirksam begegnen, oder ihn doch wenigstens so lange Hinhalten zu können, bis Verstärkungen rin- aetroffen sein werden. Ein erneuter Angriff auf Al Murad würde den Mahdisten keine Chancen auf einen Erfolg bieten, da der Posten für jede Armee, welche nicht über Artillerie verfügt, uneinnehmbar ist. Wie es scheint, haben sich die maßgebenden englischen und ägyptischen Persönlichkeiten über eine größere Aktion gegen den Mahdi noch nicht geeinigt, was aufrichtig zu beklagen ist. Hoffentlich werden die ferneren Ereignisse — welche wohl nicht lange auf sich warten lassen dürften — die gegenwärtig noch Unentschlossenen zu energischem Handeln anspornen. Auch in materieller Hinsicht sind die jetzigen Zustände zu bedauern. Die großen Handelsstädte Aegyptens, welche schon durch die Eröffnung des Suezkanals einen empfindlichen Schlag erlitten, sind durch die Versperrung der nach dem Sudan führenden Handels wege aufs neue in hohem Maße geschädigt worden. Kano beispielsweise hat als Handelsstadt nur noch eine minimale Bedeutung — als Kurort und Ziel für Touristen und Reisende ist es allerdings beständig im Steigen. Erst wenn die Verkehrsstraßen wieder eröffnet sind, die Sicherheit auf denselben und überall im Lande wieder hergestellt ist, und die Bevölkerung unbedroht von feindlichen Einfällen ihrem friedlichen Gcwerbe wird nachgehen können, wird sich für Kairo die Aussicht auf die Wiedergewinnung eines Teiles seiner verlorenen Bedeutung eröffnen. Vom Landtage. Dresden,H1. Dezember. Die Zweite Kammer hielt heute ihre 8. öffentliche Sitzung ab Daran nahmen am Regierungstische teil: die Herren Staats- minister v. Thümmel, vr. Schurig, v Metzsch, v. Seydewitz, Exzellenzen. Vor Eintritt in die Tages- ordung zeigte Präsident Ackermann für die erste Ab teilung an, daß die Wahlen der Abgg. Streit, Horst, Kramer, Preibisch, Or. Schober, Seim geprüft seien und für gilng erklärt wurden, Bericht über die Wahl des Abg. Gruner stehe noch aus. Sodann er folgte nach der Tagesordnung die Wahl von drei Mitgliedern und drei Stellvertretern in den LandiagS- auSschuß zu Verwaltung der Staatsschulden. Die Wahl, die auf Anregung deS Abg. v. Trebra durch Zuruf vorgenommen wurde, fiel auf die Abgo. Uhle mann-Görlitz, Georgi, M«hnert, als Mitglieder, und auf die Abag v. Ohlschlägcl, Opitz und May, als Stellvertreter. Als zweiter Gegenstand der Tages ordnung folgte die Schlußberatung über den münd lichen Bericht der Beschwerde- und Petitionsdeputation über die Petition des Cigarrenfabrikanten C. F. Lorenz und 35 Genossen zu Döbeln, die Stellungnahme gegen die in Aussicht genommene Reichsbesteuerung der Tabakfabrikate betreffend. (Drucksache Nr. 7.) Die Deputation stellte durch den Berichterstatter Abg. Reißmann den Antrag: Die Kommer wolle beschließen, die Peiilion durch die Beiprechung und beziehcnit'lb Beschlußfassung auS Anlaß der Inieipellanon Ur. «ühlmorgcn und den A trag Colditz und Senossen über den gleichen «earnstand für erledigt ,u erklären Charakterbild«: äußerlich und innerlich vieles bieten zu können, das man bei den meisten Bühnenleistungen an diesem naiv trotzigen jungen Helden entbehren muß Das Publikum teilte diese Auffassung und ver folgte die frische und in keiner Scene anspruchsvoll über den Rahmen hinaustretende Leistung des be liebten Künstlers mit regster Teilnahme. O. B Konzert Der gestern vor einem zahlreichen Publikum abgehaltene dritte Bach-Merkel Rhein berger-Abend wies in seinen Darbietungen auf die nahe Weihnachtszeit hin. Instrumental geschah da mit dem O-llur Pastorale von Merkel und der Pastoral- sonate aus op. 88 von Rheinberger, welche letztere die volkstümlich einfache, ja derbe Kraft ihrer Sprache in eigenartigen Gegensatz zu der sanften Weise des kleineren Orgelstückes brachte. Vokal betonte das Programm den gegenwärtigen Abschnitt des Kirchenjahres durch zwei in Form und Ausdruck so interessante als ge haltvolle Adventslieder aus dem siebzehnten Jahrhun dert von Jos. Rud. Ahle (Bürgermeister und Organist an der St. Blasiuskirche zu Mühlhausen in Thüringen, sehr produktiv in religiösen GesangSkompositionen und theoretischen Schriften), ferner durch Rheinbergers „Heilige Nacht" aus den „Vier elegischen Gesängen — eine zu dramatischem Kolorit neigende charaktervolle Vertonung der herrlichen Dichtung von Rob. Prutz: .Heil'ge Nacht, auf Engelsschwingen nahst du leise dich der Welt!" - , durch E. Lassens bekanntes Terzett sür drei Frauenstimmen mit Violine und Orgel und durch E. Heß' edlen, in der Stimmung mannigfaltig abgestuften wohlklingenden Gesang „Weihnacht' für Dieser Antrag wurde einstimmig ohne Debatte angenommen. Ebenso wurde der letzte Gegenstand der Tagesordnung, die Schlußberatung über den münd lichen Bericht der Beschwerde» und Petitionsdeputation über die Petition des Oberamtsrichters a D. Herrmann in Blasewitz, die Herstellung einer RestituiionSklage wegen Aufhebung seiner Entmündigung betreffend, (Drucksache Nr. 8.), durch einstimmige, ohne Debatte erfolgte Annahme des Deputationsantrags erledigt. Dieser vom Abg. I)r. Schober als Berichterstatter begründete Antrag lautete: Die Petition, soweit sie darauf gerichtet ist, daß der Staatsanwalt angewiesen werde, sich auf gütlichem Wege mit dem Petenten zur Veimeidnng der von ihm in Aussicht genommenen Restitutione klage auSeinanderzusetzen, auf sich beruhen zu lassen. — Nächste Sitzung Montag. Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentlichen Dienste. Departement der Justiz. Die Rechtsanwälte Berrahard Freytag, Heinrich Trier, Carl Moritz Francke und vr. Adolph Täschner in Leipzig sind zu Notaren für Le pzig out so l>rge Zeit, als sie dort ihre ordentliche GeschästSstelle haben wcrceo, gemäß der No- tariateoidnung vom S Sepiem.er l8Sr ernannt wo den. Dresdner Nachrichten vom 1. Dezember. -X. In Verbindung mit einer Erinnerungsfeier an die Schlacht bei Villiers beging gestern abend der König!. Sachs Militärverein „Jäger und Schützen" in den Sälen des „Tivoli" sein 20 Stiftungsfest. Au« diesem Anlaß waren die Räume besonders schön geschmückt und in prächtigen Pflanzengruppen rechts und links vom Podium die Kolossalbüsten Ihrer Majestäten des Kaisers und des König« von Sachsen ausgestellt worden, während die Vereinsstandarte das Mittelstück dieser dekorativen Ausstattung bildete. Zahlreiche Ehrengäste, darunter da« OsfiziercorpS des Schützenregiments Nr. 108 — das deS JägerbalaillonS war infolge eine« mehrtägigen UbungS- rittes an der Teilnahme verhindert — nahmen an der Feier teil. Ein von Hrn. Stabshornist Keil komponierter Schützenmarsch und die Jubelouverture von Lindpamter, gleich lobenswert wie die übrigen Nummern deS Pro gramms von der Kapell: de« Schützenregiments vorge tragen, leiteten zur Festrede des Vorstandes, Kamerad Riedel, über. Nach einer herzlichen Begrüßung der Gäste warf Redner einen Bl ck auf die zwanzigjährige Ver gangenheit deS Vereins, der mit manchen Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt habe, aber jetzt mit seinen 600 Mit gliedern die größte Vereinigung von Jägern uns Schützen in ganz Deutschland bilve. Hauptzweck des Vereins sei und solle bleiben die Pflege des Patriotismus, nebenher vergess: derselbe aber auch seine Humanitären Pflichten nicht, wie die Verausgabung von 25000 M. zur Unter stützung bei Krankheit« und Todesfällen beweise. Redner gab alsdann eine lebendige Schilderung der für das Re giment unvergeßlichen Schlacht bei Villiers und legte das Gelöbnis ab daß wie in jenen ernsten Tagen, auch in Zu kunft der Geist der Liebe und Treue für Fürst und Vater land jeden unter ihnen beseelen werde. Seine Worte klangen in einem drei naligen Hoch auf Ihre Majestäten den Kaiser und den König aus und fanden brausenden Wider hall, während die Kapelle die Sachsenhymne intonierte. Hr Oderstlieutenant Baumann nahm sodann Veranlassung, namens der Herren Offiziere seinen Dank -für die Ein ladung und seine Freude über das Fest auszusprechen, das die alten Kameraden mit ihnen in der Erinnerung an jenen heißen Tag feiern könnten Er glaube mit gutem Rechte annrhmen zu dürfen, diß die alten Kame raden mit dem Regiment eins seien in der Liebe und Treue zu Sr. Majestät dem König, Allerhöchstwelcher oft bewiesen, daß Er die Bestrebungen der Militärvereine zu schätzen wisse Des Redners Wünsche für das fernere er sprießliche Wachsen, Blühen und Gedeihen des Vereins sanden in einem dreifachen Hurra begeisterten Ausdruck. Im weiteren Verlaufe des Festabends dethätigtc die Sängerschaft des Vereins unter Leitung des Hrn Lehrer Holzegel ihr Können durch den Vortrag mehrerer Lieber. Ganz besonderen Beisalls elfreuten sich die von Mit gliedern ausgeführten Lagerscenen aus dem 30 jährigen Kriege Ten Schluß bilvele eine Huldigung für das Hohe Königshaus. Nach Erledigung des Vortrags- Programms fand ein belebter Ball statt. * Auf Einladung hatte sich kürzlich eine Anzahl Personendes östlichen Teiles Striesens versammelt, um über Mittel und Wege zu beratschlagen, durch die der Ausbau der Schandauer Straße und die Eröffnung der direkten Straßenbahnverblndung DreSden- Striesen-Laubegast zu ermöglichen sei Welches In teresse dieser Frage entgegengebracht wurde, erhellt daraus, daß das hierzu bestimmte Versammlungslokal, das etwa 50 bis 60 Personen faßt, bei weitem nicht auSreichte, um die Zahl der Erschienenen aufzunehmen AuS den Verhandlungen ergab sich, daß bereits seit dem Jahre 1889 die Bewohner des östlichen Striesen unter der Alt, mit oblig. Violine. Frau Bächi-Fähru anu brachte die Komposition, unterstützt von Hrn. Kammermusikus Schreiter, der sich mehrfach und zwar in guter musi kalischer Art aber ohne gleichmäßiges technische- Ge lingen bcthätigte, mit edlem Stimmenklang und besten Intentionen de- Vortrag« zu Gehör. Überhaupt standen die follftischen Kräfte, neben der Genannten die Konzertsängerinnen Frl. Sievert und Frl Otter mann, dem Konzertgcber sehr tüchtig zur Seite. Hr. Fährmann selbst, der im allgemeinen viel auf die virtuose Seile seiner Aufgaben hält, spielte eines der gewaltigsten Orgelwerke Bachs, Präludium und Fuge L-moll, diese- in argen essen« m Tempo und bi- auf kleine Figurenverwischungln fertig beherrscht, außer dem die dritte Sonate O mott von Merkel und die oben erwähnte Sonate von Rheinberger Der Kirchen- chor sang mit erfreulichem Eindruck zwei Sätze von Rheinberger und Merkel An den gestern ausgeführten Kompositionen gemessen, zeigte sich wie im instrumen talen so auch im vokalen SchoffenSgebiet — und man wiederholte damit eine schon an den vorhergehenden Abenden gemachte Wahrnehmung — Merkel neben Rheinberger als die schmächtig«re, oft dem Konventio nellen zugeneigte Erscheinung v Musik. Vorgestern ist am Hoftheatrr zu Neu strelitz v ÄatkelS Oper „HochzcitSm orgen" aus« geführt norden. In vorzüglicher Ausführung unter Hofkapellmeister Förster- Leitung erzielte das Werk einen sehr warmen Erfolg. Der Kompouist wurde am Schluffe d«r Oper stürmisch gerufen; auch wurde derselbe zu ihrer König! Hoheit der Großherzogin in Hvchstderen Loge befohlen. Mitwirkung des ehemaligen Gemeinberate« bemüht waren, die jetzige Echandauer Straße in 22 w Breite auSzu» bauen, um hierdurch Straßenbahnverdindung zu erlangen. Die Gleise der Straßenbahn find auch bereits aus fast A Länge der Straße eingelegt, nur auf einer etwa 500 m langen Strecke ist dre Straße noch nicht au«- gebaut und hat teilweise sehr schmale Stellen. Da sich aber dem Ausbau dieser kurzen Strecke Schwierigkeiten entgegenstellten, so sollten in Uebereinstimmung mit dem ehemaligen Gemeinderat für Striesen die Schienen läng« der noch ungedauten Straßenstrecke provisorisch neben der Straße eingelegt werden. Eh: dies auSgeführt werden konnte, wurde Striesen der Stadt einverleibt. Seiten der Stadtverwaltung jedoch wurden weitergehende Anforde rungen an die Pferdebahnqesellschaft gestellt, als die waren, welche von der Landgemeinde gefordert wurden. Die PserdedahngeseUschasl ließ nunmehr die Strecke Laubegast- Tolkewitz in Blasewitz einmünden und die Bewohner des OitviertelS von Striesen hatten umsonst langjährige Mühen aufgewendet. Die Versammlung war einstimmig der Ansicht, daß die Straßenbahnverbindung ein dringendes Bedürfnis sür da« aufbiühende Ostoiertel Striesens sei und daß eS ebenso eine Notwendigkeit sei, eine direkte Verbindung von der Mitte Dresdens nach dem Tolke- witzer Friedhof zu schaffen, welcher in der Voraussetzung des elektrischen Betriebes vom Pirnais.ien Platze au« be quem in 25 — 30 Minuten zu erreichen wäre, und beschloß, mit allen zu Gebote stehenden Mitteln auf Erlangung der Straßenbahnverdindung mit Dresden hinzuarbeiten, und wählte ein Komitee auS ihrer Mitte, das beauftragt ist, bei dem Rat und den Stadtverordneten zu Dresden sowie bei den einzelnen Anliegern der Schandauer Straße, soweit die selbe noch nicht ausgebaut ist, dahin zu wirken, daß den erwähnten Übelständen abgeholfen werde * In dem CykluS gemeinverständlicher Vorträge des wissenschaftlichen Unternehmens „Prometheus" sprach gestern, Donnerstag, nachmittags und abend« in zwei Vorträgen, der Dozent der Humboldt-Akademie, Hr. Che miker Franz Fürstenberg aus Berlin. Es hatten sich hierzu im kleinen Saale des Gewerbehauses zahlreiche Zuhörer eingefunden. Die Vorträge wurden durch viel« Dunkelkammer bilder erläutert. In dem ersten, halb 5 Uhr beginnenden Vortrag sprach der Genannte über das Thema: „Interessante Vorkommnisse aus dem Geistesleben der Tiere." Er wies an der Hand zahl« zeicher Beispiele, aus allen Gruppen des Tierreiches, die geistigen Fähigkeiten desselben nach. Den Schilderungen über die Ansichten des Altertums und des Mittelalters über diese Fähigkeiten reihte der Vortragende die auf kläre-den Errungenschaften neuerer Zeit betreffs der un endlichen Mannigfaltigkeit geiziger Fähigkeiten der Tiere hinsichtlich ihrer Selbsterhaltung und Fortpflanzung an Es erläuterte sodann der Vortragende den Wortdegrifi „Instinkt" und besprach eingehend Baukunst, Wandertrieb, Heimatsliebe, Familienleben der Tiere und legte damit be redtes Zeugnis für deren Entwickelung ab. Der Abend vortrag behandelte „die Bakterien, ihre Bedeutung für den Menschen und ihre B-Ziehungen zur belebten und unbe lebten Natur". Betreffs de« letzteren Vortrages verweisen wir auf einen von uns kürzlich gegebenen Bericht einer Sitzung des Dresdner Allgemeinen HandwerkervereinS, m welcher dasselbe Thema erörtert wurde Oeffenlliche Unterhaltungen. Das Ehrenmitglied des König!. HostheaterS, Hr Friedrich Haase, hat den edel ¬ mütigen Entschluß gefaßt, die Gründung einer Freistelle an der Schauspielabteilung deS König! Konservatorium« in« Werk zu setzen. Zu diesem Zwecke wird er am 13 De zember abend« >»8 Uhr im Saale de« Gewerbehause« eine Aufführung gemeinsam mit den Schauspiel schülern de« Konservatoriums veranstalten, zu welcher Eintrittskarten zu 3, 2, 1 und 0,50 M bei F Rie« im Kaushause zu haben sind — Frl. Elise Kutscherra giedt morgen Sonnabend abend 8 Uhr im „Europäischen Hof" eine Soiree unter Mitwirkung de« König!. Kammermusikers Hrn. Adolf Gunkel. — Im morgigen Symphoniekonzert (Beethoven-, Mozart-, Wagneradend) im Gewerbehause bringt Hr Musikdirektor Trenkler mit seiner Kapelle fol gende Kompositionen zur Ausführung: Ouvertüre zum Festspiel „König Stephan" von Beethoven; Marsch au« den „Ruinen von Athen" von Beethoven; Largo aus der Sonate op. 7 von Beethoven; Ein Beethovenalbum, Fan tasie von Schreiner; ^Symphonie 6-woU von Mozart; Vorspiel zum Bühnenweihsestspiel „Parsifal" von Wagner; Paravhrase für Violine von Wilhelmy au« der Oper „Die Meistersinger von Nürnberg" von Wagner (Hr. Konzertmeister Schmidt); Spinnerlied aus der Oper „Der fliegende Holländer" von Wagner; Tonbilder aus dem Musikvrama „Die Walküre" von Wagner. * Ein neues Werk von Veorg Freiherrn v. Ompteda er scheint in der bekannten Familienzeiischrist „Universum." „Unser Regiment', wie Ompteda sein neue- Weik nennt, ist ein reizvolles, lebrnSwarmc» „Reilertnld" mit teilweise roman haften Arabesken, aber im Grunde äußerst treffenden Schilder ungen der Leiden und Freuden in einer kleinen Garnison Ta Ompteda bis vor kurzem einem Reiicrregimenle angehörte und da die lokale Färbung ganz unvergleichlich charakteristisch ist, wird der Leser unschwer erraten, wo sich die Handlung ab- spielt. Ader auch den mit den örtlichen VerhSHnisjen nicht vertrauten und d.m, der dem Wedrstande mehr oder weniger sernsteht wird das m t großer Anschaulichkeit entworfene Bild eine wohlthuende Aufklärung über tun soldatischen Geist »er schaffen und manches Vorurteil veiflüchligen * Ein Novität aus dem Berlage des „Universum", Dresden, ist der Roman „Unweiblich" von Marie Bernhard, mit dem die bekannte Familien-Zeitschrift „Universum" im vorigen Jahre den 9 Jahigang eröffnete Amerikanisches Leben und ameiikanifche Erziehungswcise sind hierjlebcnsvot und mit seiner Kenntnis behandelt, die Konflikte zwischen deutscher und ameri kanischer Anschauung dichterisch glücklich dargestellt und aus geglichen worden. Mit „Unweiblich" stellt sich Marie Bernhard neben die tüchtigen Erzählerinnen der Gegenwart, und wer den Roman namentlich aus den Festti ch der Damen legt, dars de» herzlichen Dankes sür seine Gab- sicher sein. Daß ihn unsere jungen Mädchen ebenso lesen dürfen, wie unsere Frauen, ist heutzutage als ein Borzug zu betonen. (Die Verlagsbuchhand lung g ebt den mit originellem Geschenkeinbano versehene« Roman zum Preise von 7 Mark üv Pf. ab. Broschiert ist der Preis 6 Mark.) * Im Ber'age der Schkf. Buchd-uckcrei, Kunst- und B lagSanstalt von S Schotllaender, BreSlnu erschien kürzlich: „Die Schwestern'' Rowan von Marlin Bauer. Z» - Bände. (Geheftet M i<>, gebunden M I!.) Mu t n Bau' , hat mit Vorliebe in srimn Romanen die körperliche SchönhO: als eine verhängnisvolle ^abe geschildert, w lche ihre B sitzen» leicht in moralisches und physisches Verderben stürzen kann Rie hat er aber diese Anschauung mit solcher Konsequenz durch- geführl. n-ie in diesem Romane In der Schilderung - er beide« kontrastierenden Fiai enge st alten, von den>n die eine ihr Glück aus Kosten fremden Lebeusglückes erstrebt, wählend die andere das ihre dann such! glückl'.ch zu n achen har der Verfasser se ne Haupiausgate erblickt die er vortrefflich gelöst hat Die Handlung ds Rem it ist wn V nseng bis Ende lpanuei d ! I » voll e I KKtsLVLro» -Mr i 2 bei e ; Si 12 , z s könisslietier lloMtikeruvt. ? 2 llnesilen. Wilsiii'ußkei* Ttnssse 1k. x a e, st 6 o er ü 6 s, c» n » 6 v,, n v k,« 6 « n 6 e 0 6 6 6 6 <äe> n n 6 o 6 <, e' n 6 n e> 6 , o e-> e, e, t, n e, UM sitiM ä Hmer ViMvA Volkehcilstätten sür Lun^,e krankc. Unser heutiges Blatt enthält einen Aufruf d«S Verein- zur Begründung von Volkrheilßätten sür Lungenkranke im Königreich Sachsen, der die Beach tung der weitesten Kreffe verdient. Der Verein, sich der Protektion Sr. Majestät des König- erfreuend, hat sich das große, bisher in keinem deutschen Staate durchgeführte Ziel gesetzt, Heilanstalten für unbe mittelte Lungenkranke zu begründen und damit auch den ärmeren VolkSkloffen die Heilung einer Krankheit zu ermöglichen, die so schwere Opfer fordert, wie keine andere Seuche — in Sachsen allein jährlich etwa 12 000 Todesfälle —, zu deren Einschränkung aber in den zumeist befallenen Volk-klassen bisher nichts geschehen ist. Daß das große humane Ziel erreicht werde, gebietet das Interesse jedes einzelnen; denn, wie bekannt, ist die Tuberkulose (Lungenschwindsucht) unter gewissen Umständen eine ansteckende Krankheit, deren Heilung und Beseitiaunb in einer möglichst großen Zahl von Fällen gleichzeitig die Ansteckungsgefahr für jeden von uns und unsere Angehörigen herabfetzt. Wenn seilens hervorragender Ärzte betont wird, daß die Ansteckungsgefahr gerade von den Bewohnern der großen Städte durch das ganze Land getragen wird, so gebietet eS die humane Pflicht, daß cerade sie nach Kräften dem Feinde entgegentreten und Abhilfe für da- gesamte engere Vaterland durch Begründung von Lor.deSsanatorien zu schaffen helfen Da« Allerhöchste Protektorat, die Namen der den Aufruf unterzeichnenden Männer, die bereit« erfolg reich gepflogenen Unterhandlungen mit staatlichen und städtischen Behörden, wie mit den Krankenkassen, bieten eine Gewähr, -aß der Verein seine hohen Aufgaben crf..llcu wi d Allein c konnte sie nur unternehme:« in dem festen Vertrauen, daß der ost bewährte Wohl- tbätigkeitssinn ganz Sachsens, sp-ziell unserer Stadt, das Werk unm stützen werde E- gilt zunächst, Mittel zu dem Ban eines größeren Sanatvnun s nahe bei ReiboldSgrün r. Voigtl zu sammeln. Ist ein solches vollendet, so besteht die btstiumte Aussicht, daß Hilre seiters des Staates und der Eemeii den nicht aue- bleiben wird, so daß ber Privalwohlrhätigkeir erübrigt, für röllig Unbemittelte Freistellen zu schaffen und den humanen Gedanken der VvIkSheilstättcn dadurch bis ausS äußerste durchzusühren. Jede Gabe ist willkom men, gan- besonders wird die Erwerbung zohlreiüer VereinSmitglieder (bei jährlichem Beitrag von min desten- 5 M. oder einmaligem Beitrag von 150 M) erstrebt. Auch Vereine können die Mitgliedschaft er werben Zur Vermittelung derselben wie zum Em pfang von Gaben ist außer den im Aufruf genannte« Herren die Expedition diese- Blattes gern erbötig * Sonnabendvesper in der Kreuzkirche, nachmittags 2 Uhr: I Pastoralsonate (O äur, 1 Satz) von I Rheinberger; 2) Zwei fünsstimmige Chor- gesängr: «) „Mit Ernst, o Menschenkinder, da- Herz in euch bestellt", Adventslied von Joh StobäuS (ch 1648), d) ,Jch lag in tiefer TodeSnacht", Weih nachtSgesang von Joh. Eccard (ch 1611); 3) Zwei Stücke für Violoncello (gespielt von Hin Ferd. Böck- mann, Königl. Sächs. Kammervirtuos) und Orgel: w) Adagio vun Gustav Merkel, b) Uarzo relirxioso von O-k. Wermann; 4) „Herr, rch warte auf dein Heil", Motette sür zwei Chöre von Johann Christoph Bach (1643-1703).
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