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Dresdner Journal : 17.11.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-11-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189311170
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18931117
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18931117
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-11
- Tag 1893-11-17
-
Monat
1893-11
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 17.11.1893
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WWWWWW Drrsdnn Zmrnal .ssb.P. M268 1893 Freitag, den 17. November, abends ,ov. Amtlicher Teil "g iiti«, besten Lnnst und Wissenschaft. reelle tmeteru. che S 7l L0 b. so «. > -137 - ,8» für «Ä :Sla«d m. Rach. !g«l. leu. id«, »aa, ,80 «. ,80«. . 98 . I»8 9» ob er noch ferner halb Geist und halb als Gewerbe des Müßig- offen und ehrlich die Charakters herauskehren : echt -rein löü" Partei dennoch aktionSfähig sind und auch große Schwierigkeiten auS dem Wege des neuen System» zu schaffen vermögen, haben sie ja schon bei dem Zu« standebringen des RegierungSprogrammS und bei der Bildung des Koalitionsministeriums bewiesen. Nach dieser Probe ihrer Leistungsfähigkeit können sie ohne Zaghaftigkeit an die Lösung der dem neuen Kabinett überwiesenen Aufgaben gehen, eS ruhig den Gegnern desselben im Reichsrate und außerhalb desselben überlassend, in Zweifeln und Vorhersagungen von schlimmen Tagen, die angeblich der neuen Regierung schon in allem Anfang ihres Bestandes harren, Trost zu suchen. Einen Schein von Berechtigung zu diesen Vor hersagungen bietet den bösen Propheten zur Zeit nur die im Hohenw irtklub um sich greifende Mißstimmung. Die bereits als vollzogen angekündigte Bilvung eine» großen slawischen ÖppositionLklubS, in welchem die südslawischen Mitglieder des Hoherwartklubs Sitz und Stimme haben würden, hat sich vorerst allerdings nur als ein frommer Wunsch der Jungtschechen herauS- gestellt. Aber leugnen läßt es sich nicht, daß unter den slowenischen und kroatischen Abgeordneten, die bis her einen Teil der konservativen Parteivereinigung ausgemacht haben, der Wunsch nach der Ausscheidung aus dem Hohenwartklub und dem Anschlusse an die jungtschechijchen Gegner der Koalition immer lebhafter wird und daß es dem Staatsmann, der an der Spitze dieses Parteibundes steht und außerdem im Reichsrate selbst die führende Rolle inne hat, sehr schwer werden dürfte, gegen die Sezessionsgelüste der Südslawen anzukämpfen. Außerdem wollen auch die Klerikalen der schärferen Tonart, welche bisher dem Grafen Hohenwart Heerfolge leisteten, ihrer Unversöhnlich keit gegenüber den Deutschliberalen dadurch Aus druck verleihen, daß sie die Reihen der An hänger des Grafen Hohenwart verlassen und eine selbst stützende regierungsfeindliche Fraktion bilden Wenn diese beiden Vorhersagungen der regierungs feindlichen Presse sich bewahrheiten, so würde die neue Regierungsmehrheit allerdings eine beträchtliche Einbuße erleiden, aber diesen Verlust könnte die Koalition dadurch wieder wettmachen, daß sie die heute noch außerhatb derselben stehende sogenannte Mittel partei, welche zur Zeit 11 Mitglieder zählt, und außerdem noch die gemäßigten Elemente der deutsch- nationalen Vereinigung an sich zieht. Im übrigen ist auch die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß die 8 mährisch-attischechischen Abgeordneten und die beiden Vertreter der alttschechischen Partei aus Böhmen der Regierung, so lange sie die Erledigung des von der zurückgetretenen R-gierung übernommenen geschäftlichen Arbeitsmaterials betreiben wird, die bereits in Aus sicht gestellte Gegnerschaft einstweilen noch zurückstellen werden. Eine verläßliche Gewähr für die Dauerhaftigkeit des gegenwärtigen Koalitionsministenums bietet vor läufig allerdings in erster Reihe die umsichtige maß volle Haltung der beiden liberalen Minister Plener und Wurmbrand. Wenigstens knüpft sich vorzugs weise an diese die Hoffnung, daß sie schon im In teresse ihrer eigenen Partei wohl die richtigen Wege ausfindig machen werden, uni die der Koalition von den offenen und geheimen Gegnern bereiteten Gefahren und Ränke zu vereiteln. endlich zur Beruhigung der Zuschauer vom Schicksal vor die Frage gestellt wird: Lady Sibylle, kr^ihruag Von L. Schroeder. (Fortsetzung.) „Ich bitte wegen meine- späten Kommen» recht sebr «m Verzeihung", sagte sie sich nach allen Seiten hin !8 ». « >0«. «. 78«. ,0 B. 80 «. 80«. « 8 ,80 V. anmutig verneigend, „meines Mannes unenoacletele Rückkehr hat meine Abfahrt verzögert." „Wie? Schon zurück?" verwunderte sich Frau v Ftldheim, rasch den Gebrauch ihrer Zunge wieder- findend. „Meine liebste gnädige Frau, da können wir Ihnen ja gar nicht genug danken, daß Sie überhaupt gekommen sind, denn gewiß hat Ihr Herr Gemahl kein Mittel unversucht gelaffen, Sie nnS abspenstig zu machen!" „O nein, nein! Sic kalten ihn für gewissenloser als er ist", entgegnete Sibylle mit einem so leichther zigen Lachen, daß cS den wohlwollend Gesinnten in das Herz schnitt. Sie wußten ja viel besser als die arme grau selber, daß dem pflichtvergessenen Mann an ihrer Gesellschaft nicht allzuviel lag. Hätte die stolze Sibylle von den MitleidSgesühlen, die sie erregte, eine Ahnung gehabt, sie wäre die Frau gewesen, den ganzen Damenkreis mit einem Wort, einem Blick in den Boden zu schmettern Aber sie ließ sich ja nicht- träumen, sie war ja nur darauf be dacht, durch verdoppelte Liebenswürdigkeit ihr unartig langes Au-bleiben vergessen zu machen Neben der sanften Josepha nahm sie Platz „Ich hoffe, Sie erinnern sich Ihres gütigen Versprechens von vorgestern, mein Fräulein?" fragte sie. „O gewiß — gewiß", stammelte die Errötende. Vier Stricknadeln und ein rotes Seidenknäuel hervorziehend, erklärte dann Sibylle der Gesellschaft: „Mein Mann ist auf weibliche Handarbeiten ganz thöricht fchlccht zu fprechen. Er nennt sie Zeit- und Geisttöter, Vernichter jeder vernünftigen Unterhaltung." „Aber wie unrecht!" empörte sich Martha Eingeschränkt vom Mangel au dieser besonderen Naturgabe führte gestern, so lange ich die Vorstellung verfolgt habe, Hr. Paul feine Rolle mit ansprechender Geschicklichkeit und wirksamer Betonung der Wende punkte aus. Hr. Wiene war als Fürst Udaschkin nicht glück« lich. Allerdings hatte der Künstler ein Recht zu der Betonung, daß dieser halbe Natur- und halbe Kultur russe durchaus seelisch ganz der tiessten Gemeinheit angehört; abee fein geistiger Dunstkreis muß doch immer dergestalt zwischen dem Pferdestall und dem Salon hin- und herschwanken, daß er im letzteren auf Augenblicke möglich wird. Das war bei dem Festhalten sehr greller theatralischer Färbung nicht anzunehmen Vielleicht kann der Künstler hier vermitteln Frl. Ulrich spielte die Gräfin Udaschkin und Frl. Salbach die Gertrud. O B. Zür die Gesamtleitung verantwortlich: Hofrat Vtto Banck, Professor der (itteratur- und Kunstgeschichte. Ju- rgeht dem- lrL-e iv«, lt i« -aber Ort« Io«, es" Liter «. v v S- «. ». ,78 «. ,28«. «. Lagesgelchühte. Dre-den, 17. November. Das Befinden Sr. Majestät des Königs ist befriedigend Se. Majestät find fieberfrei und die katarrhalischen Erscheinungen im Abnehmen. 80«. 0. 8ür de« Raum einer aespÄ- te«e« Zeile kleiner Schrift 20 Ps Unter „Eingesandt" die Zeile so Pf. Bei Tabellen - und Zisfernsatz entsprechender Aufschlag. Hrr»«»setrr: Königliche Expedition d«s Dresdner Journal- Dresden, Zwingerstr 2». »ernspr-Anschluß: Nr l»k. ve,«,»pr«i»: z», Dresden vierteljährlich 1 «ar« L0 «f., bei de» Kaiser in drulsche» Postanstiltai ^n«l!^rllch 8 Mark; außer- de» deutschen Reiche» IH- und Stempel-uschlag «o-6i,e Nummern. 10 Pf Erscheine«: gä-Kw mit Ausnahme der ö«o und Feiertage ade«d» I«»spr-Anschluß: Nr. 1«» führung. Hr Keller wird bedacht sein müssen, vor allem einen entschiedeneren rascheren Tonansatz der Stimme zu gewinnen. Frau Camil gab die Isabella und in dieser Partie wiederum den Genuß ungewöhn lich schönen Stimmkwngs und behender und feiner KoloraturauSführung; allerdings treten zu dem glän- zendcn Klonggehalt der Stimme und der beweglichen Gesang-technik gegenwärtig noch nicht die krönenden Eigenschaften eines ausdrucksfähigen, von lebendigem Spiel gehobenen Vortrags, der sich hier bis zur Brillanz steigern muß. Hr. Gritzinger bleibt der Robert- Rolle die Vornehmheit der Repräsentation und den inspirierten Schwung des Ausdrucks für die drama tischen Affekte schuldig; daß er im Gesanglichen sehr ungleichmäßig wirkte, lag wohl an einer Indisposition dcS Sänger». Frl. Bossenberger trifft al» Alice den geforderten Ton der Naiveiät, hat aber über die wech selnden heftigen Erregungen in diesem Mädchencharakter keine Herrschaft mit dramatisch lebensvollem Ausdruck. Die Gesamtausführung der Oper befriedigte; einige langsame Tempi waren namentlich für solche Nummern unvorteilhaft, die vom Komponisten vor wiegend aus der Reflexion heraus mit gesuchter Ab sicht gestaltet sind. Dier Hörer bezeugten insonderheit für di? Wiedergabe des dritten Aktes ihre Anerkennung. Dresden, 17. November. Se. Hoheit der Erb prinz und Ihre Großherzogliche Hoheit die Frau tzrbprinzessin von Anhalt sind heute Vormittag S Uhr 55 Min. hier eingetroffen und in der Königs. Billa Strehlen abgetreten. Se. Majestät dcr König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß die Nachgenannten die ihnen verliehenen nichtsächsischen Ordensdekorationen und zwar: der Oberhofmarschall Graf Vitzthum vonEckstädt da- Grobkreuz deS Herzoglich An haitischen HauS- vrdenS Albrecht de» Bären; dec Hofmarschall von Carlowitz-Hartitzsch da- Comthurkreuz 1. Claffe desselben Ordens und das Comthurkreuz 1. Claffe deS Herzoglich Sachsen- Ernestinischen Hausordens rind der Kammerjunker Freiherr von Könneritz das Ritterkreuz 1. Claffe des Herzoglich Anhaltischen Hausordens Albrecht des Bären annehmen und tragen. Dresden, 13. November. Se. Majestät der König Haden Allergnädigst geruht, dem Bürgerschuldirektor Johann Georg Lippmann in Zwickau daS Ritter kreuz 2 Klasse vom Albrechtsorden zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Polizeipräsident Le Ma ist re zu Dresden daS ihm von Sr. Hoheit dem Herzoge von Anhalt-Dessau verliehene Commandeur- kreuz des HauSordens Albrecht des Bären annehme und trage. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Königliche Kutscher Johann Friedrich Steinfath die von Sr. Hoheit dem Herzog von Anhalt ihm verliehene silberne Medaille des Herzoglich Anhaltischen Hausordens Albrecht des Bären annehme und trage. K. Hoftheater. — Altstadt. — Am 16. Novem ber: „Robert der Teufel." Oper in fünf Akten. Nach dem Französischen des Scribe von Delavigne. Musik von Giacomo Meyerbeer. In der Vorstellung diese» Werke», die erst nach verschiedenen durch Absagen vereitelten Anläufen zu stande kam, sang Hr. Keller den Bertram. Es ge lang dem jungen Sänger nicht, da» dämonische Wesen und die Vaterzärtlichkeil der stark nach Hölle duftenden Figur durch Vortrag und fcharfe Tonfärbunzen fertig zu charakterisieren, obwohl e» in Einzelheiten an glück lichen Versuchen dazu nicht mangelte — aber er bol doch den Eindruck de- angenehmen, frischen Organ- und einer musikalisch sicheren und in den beiden Duettsätzen de» dritten Akt» besonder» ansprechenden musikalischen Aus« Nichtamtlicher Teil. Telegraphische und telephonische Machrichten. Gleiwitz, 17. November. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Da» Schwurgericht verurteilte gestern nach dreitägiger Verhandlung die Brüder Johann und Severin Koziol, die am IS. Februar den HilfSiägrr Klinge durch Axthirbe ermordet haben, zum Tode. Die Verurteilten leugnet«! bi» zum letzten Augenblick, die That begangen zu haben. Prag, 17. November. (Tel. d. Dresdn Journ.) Dit Regierungsvorlage, betreffend den Schutz der Arbeiter gegen Krankheit und Unfall, beschränkt sich darauf, die Erekutivgewalt zu ermächtigen, die Arbeit in Fabriken und Werkstätten, deren Ausdehnung den gesetzlichen Vorschriften nicht genügt, zu verhindern. Kür die Kontrolle wird eine besondere Inspektion eingerichtet. Marseille, >7. November. (Tel. d. DreSdn. Journ) In Sachen d-S Bombeuattentate» sind NPersouen verhaftet worden, darunter 12 Italiener, 4 Franzosen und 1 Schwede. Weitere Verhaftungen stehen bevor. Brüssel, 17. November. (Tel.d.DreSdn.Journ.) Der „Etoile Beige" veröffentlicht Meldungen vom Congo, denen zufolge der belgische Haupt mann Pontdier nach der Einnahme von Kirundur die Verfolgung der Feinde weiter fo'tgcsetzt und letztere vollständig vernichtet, sowie deren Anführer Said gefangen genommen hätte. Said sei zum Tode verurteilt und erschossen worden. London, IS. November. (D. B. Hd.) Die PreHassociatio», welche bereit» vergangenen Frei tag ankündigte, daß der Kohlenstreik zu einer Regierungsfrage gemacht werden würde, erfährt nun, daß die erste Anregung dazu von Muudella, de« Präsidenten, und Burt, dem Sekretär de» Handelsministerium», auSging. Sie hatten zuerst eine Konferenz mit Sir William Harcourt uud machten diesem klar, welche unheilvollen Wirkungen die Stockung iv der Kohleuprodukt-on de» Landet auf die Finanzen ausüben würde. Damit würde die schnelle Beilegung de» großen Industrie- kämpfet eine Regirruugtfrage im wahre» Sinne de» Wortes und hiermit würde auch de» Premier- mivistrrt Abneigung, sich iv dergleichen Streitig keiten zwischen Arbeitgebern und Arbeitern zu mischen, leicht überwunden. London, 16. November. (D. B. Hd.) In einem dem Newgate-Grfängni» gegenüberltegeuden Hause brach Feuer aut, welche» al»bald viele Nachbargebäude in Mitleidenschaft zog. In der Hauptsache befände» sich in dem Gebäude große Warenläger, teilweise Fabriken; dieselben wurden gänzlich ringeäschert. Der Feuerwehr gelang et, da» ebeufall» in Gefahr befindliche Gefängni» vor der Zerstörung durch Feuer zu bewahren. Der entstandene Schaden ist neck nicht zu übersehen, derselbe scheint aber sehr bedeutend zu sein. London, 17. November. (Tel. d.DreSdr. Journ.) In den letzten beiden Tagen kamen hier zahlreiche Anarchisten au» Kraske eich an; r» find Mitglieder der gefährlichen Baude „Le Passiv" darunter, der die letzten Attentate zugeschrieden werden. Die französische Polizei lieferte der hiesigen die Sig- «alrmeutt. London, 17. Rvvemter. (Tel. d. Dresdn. Jourv.) Nach einer Meldung de» Neuterschen Bureau» tu» Kairo griffen 3SV Derwisch« unter O»man Azrak die arabischen Vorposten unter Saleh Bey »ei« Muratbruuveu av. Rach L4sUd»tzige« erbitterte« Ka«pfe »urde» die Leninsche WchtzbW« »»d zöge» sich vnter Verlust von 2S Toten auf Abu Hawmed zurück, «zyptischerseit» find 13 Personeu, darunter Saleh Bey, gefallen. 20V zu Hilfe gesandte Kamelreiter trafen erst nach dem Kampfe «iu. London, 17. November. (Tel. d. Dresdn Journ > In Airdrie ist die Kohlengrube „Sum- merli»-Coatbridge" in Brand geraten. 52 Berg leute find noch in der Grube. Nach weiteren Nachrichten ist der Brand bereit» gelöscht. Maa hofft, alle Personen rcttcn zu können. Den hiesigen Morgrndlättern zufolge ist der englische Botschafter in St Petersburg, Morrier, iu Movtreuse gestorben. London, 17. November. (Tel d.DreLdn Journ. Der „Standard" mrldet au» Shanghai die Er nennung Kung ta Jeng» zum chivrfischen Gesandten in Paris und London. Derselbe wird von Shanghai im Februar oder März abrrisen. Christiani«, 16. November. (D. B. Hd) Der frühere StaatSministrr Blehr forderte in einem in KongSberg gehaltenen Vortragt von der jetzigen Regierung die Vorlage eine» Gesetzent- wurfeS, betreffend daS grmeinsckaftliche Ministe rium deS Äußern; dat sei eine moralische und po litische Pflicht. Ein besonderer Minister de» Äußeren für jedes Reich sei die einzige ehrenvolle und sichernde Ordnung; diese »erde nickt die Dresden, 17. November. Zur neuen Lage in Österreich. Nachdem durch die Neubildung deS Kabinetts Hie Krisis zum Abschluß gebracht ist, gönnen sich die da bei beteiligten parlamentarischen Kreise bis zur Wieder eröffnung deS ReichsrateS am 23. November die wohl verdiente Ruhe. Nur die publizistischen Vertreter der öffentlichen Meinung fahren noch fort, sich und ihre Leserkreise — aber allerdings nunmehr in wesentlich abgeschwächter Stimmung — mit dem vollzogenen Minister wechsel zu beschäftigen. Man vertieft sich in mehr oder minder weitschweifige Betrachtungen über die durch das Zustandekommen deS Koalition»mini- steuuw.S geschaffene ncue Lage, um je nach der Stellungnahme deS betreffenden Preßorgans zu der- selbeu zunächst die Frage der Dauerhaftigkeit de» neuen Regierung? Wem» und hierauf auch die von demselben seitens der einzelnen Parteien erhofften Botteile in Rücksicht zu nehmen. ES wundert nie manden, daß die Organe derjenigen Parteilager, die b«t der KoalitionSbildung unbeachtet geblieben und tzet der Verteilung der Mivisterämter leer ausgegangen find, die neue Lage Schwarz in Schwarz malen und schon heute emsig noch Anzeichen baldigsten Zerfalle» der Koalition und deS Sturze» deS neuen Ministeriums fahnden. Sie schlagen bei diesen Versuchen, Miß- trauen in die Lebensfähigkeit des Koalitionsmini» steriumS zu erregen, nur offene Thüren ein, indem ja auch die Wortführer der Koalition-Parteien kein Hehl daraus machen, daß die neue Regierung von vielen Gefahren umgeben ist und diese Hinder nisse nur dann wird überwinden können, wenn sie die bei der Vereinbarung des neuen Regierungsprogramms der Koalition eingeschlagene Richtung auch weiter ohne jede Abschweifung nach links oder rechts ver folgt. Bei der Art der Zusammensetzung des Koa litionsministeriums wird sich diese Aufgabe von Zeit zu Zeit unzweifelhaft schwierig gestalten, sobald auS dem Reichsrate heraus Fragen in Anregung gebracht werden, welche die AchilleSverse deS KoalitionSkabinettS bilden Die Schwierigkeit derartiger Situationen dürfte jedoch wesentlich dadurch verringert werden, daß alle drei Regierungsparteien derartigen Versuchen, da» im voran- genau festgestellte Arbeitsprogramm der Regierung durch Aufwerfung von nationalen und po litischen Problemen zu stören, einmütig begegnen würden. Daß diese Parteien, ungeachtet der Ver schiedenartigkeit und Gegensätzlichkeit ch:er Sonder- b.strcbungen in ihrer Vereinigung als Regierungs Sprengung der Union, sondern deren Stärkung herbttführev. Gt.PeterSburg, 17.November. (Tel dDresdn Journ.) Dem ReichSrat ging ein Gesetzentwurf zu, betreffend die Sicherung deS bäuerlichen Gruud- vefitze» gegenüber dem wucherischen Aufkauf; ganze Bauervgemeiaden dürfen nach diesem Gesetzentwurf ihre« Landauteil künftig nur mit Genehmigung deS Ministers des Inner», einzelne Bauern ihren Landauteil uur an Mitglieder derselben Gemeinde verkaufen. Lodz, 16. November. (D. B. Hd.) Ja den letzten Tagen find hier mehrere, den besseren Ständen angehörige Personen verhaftet worden unter dem Verdachte, einer nihilistischen Vereinig ung anzugehörrn. Washington, 16. November. (D B. Hd.) AuS guter Quelle verlautet, daß der Ministerrat dem Plane deS Präsidenten Cleveland, die Königin von Hawai wieder auf de« Thron zu setzen, zu- gestimmt habe. ,70«. .70 «. 8 B. 10 B. :o «. o «. sB so« .88 «. als Mann von etwas Wüstling das vornehme gang« betreiben, oder ganz anständigeren Seiten seine» und aufhören will, sich auf eigene und Anderer Kosten unnütz zu machen, — dieser an sich lästige Sonderling wird nur selten von einem Schauspieler fesselnd dar gestellt werden. Es gehört dazu mehr al- allgemeine achtbare Begabung und technische Geschicklichkeit. Ein gewisser Grad von Massenhaftigkeit und Dämonie muß dazu kommen, um auch noch mit Unart und Herzen»- brutalität im geschmack-verschrobenen modernen Salon zu siegen und die Frauen zu entzücken, sowohl die aberersahrenen, wie die unerfahrenen und neugierigen. K. Hoftheater. — Neustadt. — Am 16. November: Gras Waldemar." Schauspiel in fünf Akten von Gustav Freytag. Dieses Stück, in welchem eine ungesunde, pessi mistische und manierierte Weltauffassung zwar keines wegs poetisch vertreten, aber doch von seinem un sympathischen Haupthelden zum Nachteil der geistigen Atmosphäre des Ganzen als „hochinteressant" in Ecene gesetzt wird, hat verschiedene Male an unserer Bühne besonders günstige Aufführungen gefunden. Träger derselben waren einheimische und auch fremde Kräfte, z B Ludwig Barney. Der Graf Waldemar, der in seinen besten Jahren lebenSmatt erscheint und
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