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Dresdner Journal : 16.11.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189311166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18931116
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18931116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-11
- Tag 1893-11-16
-
Monat
1893-11
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 16.11.1893
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1893. O267. Donnerstag, den 16. November, abends. Nichtamtlicher Teil Telegraphische und telephonische Nachrichten. Oehme in der Adresse der Stadt Dresden weit über Knust und Wissenschaft. troffen. k IV. mit dem Mouo- Mittel Sorge zu durch die erhöhte entstardenen Mehr- Borfchläge, welche zugehen werden, ihres Einbandes fällt die Adresse r «La md Me, ist außerdem noch durch Vignetten gramme KI. k. geschmückt. Durch den kunstvollen Beschlag und ihre geschmackvolle Schönschrift sondern mehr noch durch ihr echt künstlerisches, von Professor Erwin Oehme in Aquarell ausgeführtes allegorisches Titelblatt mit dem Bildnisse deS Königs und durch die von Hilmar Kriebel außerordentlich geschmackvoll ausgefühne, reich verzierte Kalligraphie des Schriftstückes selbst aus. Zwei andere Meisterwerke Kriebelscher Zierschrift sind die Adressen des Königl. Sächsischen Milnär- vereinsbundeS und der Genossenschaft des Johanniter- ordenS im Kö rigreich Sachsen. Der Text der letzteren ungen für die Beschaffung der tragen, welche zur Deckung des FriedenSpräsenzstärke deS Heeres bedarfS erforderlich sind. Die Ihnen in dieser Beziehung Ladv Sibylle. ErMlunq von E. Schroever. (Fortsetzung) notwendigerweise auf eine gute Kiltrranlage Rücksicht genommen werden, bei der nur reiner KieS zur Verwendung kommen darf. Lon de« Sachverständigen wird eine sofortige Stopfung deS Brunnens als nicht empfehlenswert be zeichnet. Monza, 16 November. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Die Audienz deS Grafen Kalnoky bei Sr. Ma jestät dem König währt- eine Stunde. Sodann wurde der Graf der Königin voraestrllt. Am Abend wohnten dem Diner Kalnoky, Brin, Nigra, sowie höhere Cioil- und Militärpersonen bei. Kalnoky und die Minister reisen heute ad. Buda-Pest, 16 November. (Tel d. DreSd». Journ) In einer Konferenz der liberalen Partei erklärte Ministerpräsident vr. Wekerle, Ver änderungen im Ministerium seien weder in Aus sicht genommen, noch überhaupt in Erwägung ge zogen worden Die darauf bezüglichen Blätler- meldungen entbehren jeder Begründung. Paris, 16. November. (Tel d Dresdn. Journ.) Der Präsident Carnot empfing gestern die Dele gierten zu der Münzkonferenz. D.r „Libre Parole" zufolge hätten dieselben das Überein- kommen, durch welches die Konvention von 1^85 abgeändr t wird, unterzeichnet. Marseille, 16 November. (Tel. d Dresdn Journ ) Gestern abend 11 Uhr 50 Min. fand vor dem Hotel deS X V. Armeekorps eine Explosion statt. Man ha'te versucht, daS Hotel in die Luft zu sprengen. Eine etwa 33 cm dodr eiserne Kiste, deren Deckel aufgefnnden wurde, war in einem Schilderhause niedergelegt. DaS letztere stieß an einrn Saal, wo sich Ordonnanzen dtS Generals während des TageS versammelten Lurcd die hef tige Erschütterung wurde die Mauer zerbrochen. Die Trümmer flogen in die Wachstube; nichts blieb dort stehen. Glücklicherweise sind Personen nicht verletzt worden. In dru, Gebäude zerbrachen sämtliche Fensterscheiben und Spiegel. An den benachbarten Grundstücken wurde ebenfalls Scha den angrrichtet. Eine Mädchenschule und daS Te- bände der ZoklbedSrde, welche dem Hotel deS LrmeecorpS gegenüberliegen, haben besonders stark gelitten. Die Behörden begaben sich unverzüglich nach dem Orte der Erplofion. Die Untersuchung wurde während der ganzen Nacht fortgesetzt Emil Unath ert in csdeu- euben b auf attner önigl. nland Frl. ichard Sven; leftine L in Zried- lauen verw. ' I.) Aa cke dolph Lutze, Hr. .) in >ming indler nna); rüller Barcelona, 16. November. (Tel. d DreSdn. Journ) Die heute erfolgte Verhaftung deS sozia listischen Führers AontanalS, welcher gerichtlicher Untersuchung zufolge in den Anarchlsterprozeß verwickelt sein soll, bat in Arbeiterkreisen große Erregung hervorgerufen Die Vereinigung der Arbeiter, deren Leiter Kontanalö ist und die unter der Bevölkerung der Städte Catalonien* große« Anhang hat, legte gegen die Verhaftung Ver wahrung ein. — In Villanueva ist eine Nitro- glycerinbombe in der Nähe der Gendarmerie- kaserne erplodiert. Großer Schaden wurde an gerichtet. Kopenhagen, 15. November. ^D. B. Hd) Mit dem in Dundee auS der BaffinSducht ange- kommeneu Walerdampfer „Aurora" ging di» Nach richt ein, daß daS Wrack deS SLone S „Rlppke", mit dem die Schweden Björklinq und .«alft »i!,- ihre wissenschaftliche FolschungSrr le un.tri,ahm.u, in der Baffiusbucht gefunden wurde Bei dem Wrack wurde eine Leiche und rin Koffer mit hatte er dem Northeim eine Kugel in die Brust ge- fchosfen und —" „Großer Gott!" „Und dann war er fort und — kehrte nicht wieder!" „Hm!" machte Frau Regierungsrat Scharf. Daß dieser Naturlaut, von ihr kommend, etwas zu bedeuten habe, fiel niemandem ein, bis man aus der Unruhe in ihren guten, etwas vorquellenden Augen und aus dem langsam sich vertiefenden Rot auf ihren Wangen Verdacht zu schöpfen begann. Liebste Regierungsrätin, Sie wissen etwas!" rief Frau v. Feldherm plötzlico mit Bestimmtheit Es war Thatjache. Die RegierungSrätin wußte etwas, wußte zum ersten Mal «m Leben mehr, wie andere Leute; halte eS zum ersten Mal im Leben in ihrer Macht, durch ein Wort ihres Mundes eine ganze Tafelrunde zu elektrisieren Es prickelte ihr in der Zungenspitze, aber sie hatte ein braves Gewissen, daS sich scheute, einen Klatsch in die Welt zu setzen. „Sollte er doch wieder mit ihr angeknüpsi haben?" stieß das Stiftsfräulein ahnungsvoll hervor. Die arme RegierungSrätin saß wie eine Märty rerin, von neugierigen Blicken wie von Dolchen durch bohrt, denn im Kreise klapperte kein Kaffeelöffel, regte sich keine Häk.lnadel mehr — aller Augen warteten auf sie. „Sollte er doch wieder mit ihr angeknüpst haben?" ließ sich Fräulein v Bodenbach, bebend vor Ungeduld, zum zweiten Mal vernehmen. „Ich — ich weiß nicht —", stammelte daS Opfer — aber so leicht bekam sie den Kopf nicht au« der Schlinge. äckauer laltung Zehnt. S Zwick »lü«. (Pro. M S, S., per 149,0» 00 M. ö M. , per piritu« SS,so «1,80 n loco loco 47.V0 Üovbr. :mber- eSdner -ssis-he bewegen sich auf einer breiten, zugleich die finanziellen Beziehungen des Reichs zu seinen Gliedern neu regelnden Grundlage. Die Finanz- Verwaltung deS Reichs hat eine endgiltige Ordnung im Sinne der Reichsverfassung noch nicht gefunden. Tie bisherigen Erfahrungen haben bewiesen, daß ohne Schädigung d's Reichs und der Eincelstaaten cii!^ a ideijetzii !g Mischen denselben nicht länger meinsamer friedlicher Zwecke uns verbündeten Reichen stehen wir zu allen Mächten in guten und freund lichen Beziehungen. Ich gebe Mich daher der Zuver sicht hin, daß uns mit Gottes Hilfe die Segnungen de- Friedens auch fernerhin werden erhalten bleiben. Potsdam, 16. November. (Tel. d. Dresdn. Journ) Um ^11 Uhr traten der Großfürst Wladimir und Gemahlin von der Wildparkstation auS die Heimreise nach St. Petersburg an. Sr. Majestät der Kaiser begleiteten den Großfürsten bis zum Bahnhofe und verabschiedeten sich daselbst auf daS Herzlichste von den Erlauchten Gästen. — Gestern abend fand im Neuen PalaiS eine Aufführung durch die Mitglieder de- Berliner Adolf Ernst-TheaterS statt. Daran schloß sich um S Uhr ein Diner von gegen 250 Gedecken Berlin, 16. November. (Tel d.DreSdn Journ) In einem in ter Roonstraße gelegenen Neubau stürzte am gestrigen Nachmittag rin Gerüst zusam men, infolgedessen mehrere Arbeiter von einer Höht von KO Fuß herabstürzten. Köln a. Rh., 16. November. (Tel d. DreLdn. Journ) An dem im Gürzenich auS Anlaß der Einweihung deS neuen PostgebäudeS veranstalteten Festessen nahmen über 400 Personen teil, darunter auch Staatssekretär vr. v. Stephan, der Oderprä- fident der Rheinprorinz Nasse, der Gouverneur von Köln, der Regierungspräsident, der Polizeiprä sident und der Oberbürgermeister. Vr. v. Stephan brachte den Toast auf Se. Majestät den Kaiser auS und hob hervor, Treue und Anhänglichkeit an den Kaiser sei von jeher der Grundzug dr» deutschen Charakters gewesen. Für Kaiser und Reich, für König und Vaterland schlagen die Herzen aller deutschen Männer. Wer daS Glück habe, in drr Näht dtS Monarchen zu weilen, der wisse auS vielfältiger Erfahrung, mit wie scharfem Geiste der Kaiser alle zum Wohlstände der Nation führenden Elemente durchdringe. Dazu gehöre der Verkehr. Er, der Staatssekretär, wisse auS eigener Wahrnehmung, mit wie großtm Interesse der Kaiser alle Schritte und Maßregeln zur weiteren Entwickelung deS Verkehrt ins Auge fassen. Der Kaiser haben noch bei drr Einweihung deS Denkmals Kaiser Wilhelm I. in Bremen antdrücklich betont, wie sehr Jbm die Förderung des HaadrlS, der Schiffahrt und der Industrie am Herzen liegen. Oberbüroermeister Becker ver las daS an den Kaiser abzusendrndr Huld'gung»- telegramm und brachte sodann auf den Staatssekre tär vr- v Stephan einen Trinkspruch auS, in dem er desstN Verdienste und Wirken für die Entwickelung de» Verkehrt hervorhob. Handelskammerpräfident Michrlt dankte dem Staatssekretär namenc, der rheinischen Handelskammern für die Entwickelung ter LerkehrSerleichterungen. Der Name v. Stephan sei eng vcrknüpft mit dem Aufblühen der Nation. 1)r. v. Stephan antwortete mit einer humoristisch gefärbten Darstellung seines LebenSganget und sprach sodann über die Entwickelung der Kölner Kunst und deS Kölner Verkehrs. DaS neueste Ergebnis sei die heute erfolgte Eröffnung deS Telephonv-rkehrS zwischen Berlin und Köln. Oberpostdirektor Wagner toastete auf den Post baurat Kind und Geheimrat Fischer auf dir Stadt Köln. DaS Fest nahm einen glänzendcn Verlauf. Dchntidemühl, 15. November. (D. B. Hd.) Die Zuscküttuvgsarbkiten am Brunnen find so- wttt vorgeschritten, daß derselbe H ut« noch ganz bedeckt werden wird. Bei der Zuschüttung muß „Ob dabe: für uns viel gewonnen gewesen wäre?" gab Martha zu bedenken. Josepha schüttelte stumm verneigend den Kopf. „Ich mag sie trotz ihrer vielgerühmten Liebens würdigkeit nicht leiden — die andere freilich auch nicht —" Auf diese Bemerkung ihrer Schwester entgegneie Josepha so leise, daß eS niemand Hötte: ,Die andere ist ein Engel." ,Also Aussicht, seine Frau zu werden, hat sie doch gehabt'?' kopsichültelte die RegierungSrätin, „ich glaubte, auf seiner Seite wäre es nur Spielerei ge wesen " ..Na, das Duell war wenigstens keine Spi-lcrei", versicherte das Stiftsfräulein, „der arme Northeim kam nur eben mit dem Leben davon." „Northeim? Duell? Davon weiß ich ja gar nicht-", stammelte die gute Regierungsrätin, von einem Erstaunen in das andere fallend. „Es war ja auch alles vor Ihrer Zeit, meine Gnädigste, HatzlebenS machten damals (mit kleinen Mitteln) ein großes HouS auf Annaberg und das Fräulein hatte an jedem Finger einen Bewerber. Einen einzigen konnte sie nur heiraten aber allen wollte sie gefallen. DaS war ihre Dummheit, denn der Waldstedt verstand keinen Spaß. Eins, zwei, drei der sächsischen Handels und Gewerbckammern auf. Anmutig aquarellierte Umrahmungen zeigen die Textblätter der Adressen der Königl. sächsischen Armee und der sächsischen Feldgeistlichkeit von 1870 — 1871, denen sich die Spende des GardevereinS zu Köln an reiht. Einen reicheren, aus figürlichen und dekorativen Bestandteilen zusammengesetzter malerischen Schmuck tragen die in Deckfarben ausgeführlen Blätter der Vereine ehemaliger Leibgardchusaren und ehemaliger Kameraden des III GarderegimentS zu Fuß in Berlin. Beide stammen aus der Werkstatt des Königl. Hos- lithographen C Hacker in Berlin. DaS größte und inbaltreichste Aquarellbild aber schmückt daS von Arthur Fischer in Berlin auSgesührte Titttblatt der Glückwunschadresse der ehemaligen Feld- solbaten deS Königl. preußisch«» Gardecorp». An künstlerischem Werte werden alle diese Darstellungen allerdings von dem zuerst genannten Blatte unsere- Amtlicher Lell. Dresden, 15. November. Se. Majestät der König haben dem Königlichen Bevollmächtigten zum BundeL- rath und außerordentlichen Gesandten zu Berlin, Grafen von Hohenthal und Bergen, die Er- laubniß zur Annahme und zum Tragen des ihm von Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzoge von Baden verliehenen GioßkreuzeS deS Ordens vom Zähringer Löwcn Allergnädigst zu ertheilen geruht. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem praktischen Arzte vr. weä. Müller in Leisnig das Ritterkreuz I. Classe vom AlbrechtSorden zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem in den Ruhestand getretenen Postdirector Hermann Erdmann Börngen in Markneukirchen das Ritterkreuz 2. Klaffe vom Verdienstorden, ferner den Briefträgern a. D. Friedrich Wilhelm Günther und Johann Karl Eduard Sather in Leipzig, sowie dem Postschaffner a. D. Karl Gottfried Rahnsch daselbst das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen. Körigl Kupferstichkabinett. Ausstellung von Glückmunschadressen zum Militärdienstjubiläum Sr. Majestät des Königs. Die Huldigungen, die unserem in allen Gauen unseres engeren und weiteren Vaterlandes innigst ver ehrten Könige zur Feier seines fünfzigjährigen Militär dienstes von nah und fern dargebracht worden, haben zum Teil wieder die Gestalt von mehr oder minder künstlerisch ausgeführlen Glückwunschadressen angenom men. Auf Allerhöchsten Befehl sind einige der hübschesten dieser Adressen im ersten Oberlichtsaale des Königl Kupferstichkabinetts zu einer farbenieichcn kleinen Ausstellung vereinigt worden. Es versteht sich von selbst, daß bei der Auswahl für die öffent liche Ausstellung in einer Kunstsammlung nur künst lerische Gesichte punkte maßgebend sein konnten, von denen die Bewertung der Gesinnung und Empfindung der Glückwünschenden ganz unabhängig ist. AuS- gewählt wurden dreizehn Adressen, die auf dem Mitteltisch des genannten Saales ausgestellt sind Hervorgehoben werden müssen zunächst die beiden Adressen der Städte Dresden und Leipzig Erhält die Leipziger Adresse ihren Hauptschmuck durch die schöne kunstgewerbliche Arbeit ihre- EinbanddelelS, besonders durch da- in den Leipziger Stadtfarben ausgeführte Email seine- Wappenschildes und seiner vier Eckbuckeln, so zeichnet die Dresdner Adresse sich nicht nur durch ihren reichen Pachtmannschen Einband, hinousgeschoben werden kann. Da- Finanzwesen de- ReichS wird dergestalt aufzubauen sein, daß unter Beseitigung der bisherigen Schwankungen die An forderungen desselben an die Einzelstaaten in ein feste- Verhältnis zu den Überweisungen gestellt werden und ein gesetzlich festgelegter Anteil an den eigenen Einnahmen des Reichs für einen vorher bestimmten längeren Zeitraum den Einzelstaaten zugesichert wird. Eine solche Ordnung wird im Einklang mit der föderativen Gestaltung unsercS Staatswesen- ein un gestörte- Zusammenwirken deS Reichs und der Einzel staaten gewährleisten und ohne Schmälerung der Rechte de- Reichstags die Finanzverwaltung in hohem Grade fördern. Zu diesem Behufs wird dem Reichstag ein Gesetzentwurf, betreffend die anderweite Ordnung deS Finanzwesens deS Reich-, vorgelegt werden. Zur Beschaffung der hiernach erforderlichen Mittel werden dem Reichstage Gesetzentwürfe, betreffend die Be steuerung de-Tabaks und WeinS sowie die Erhebung von Reichsstempelabgabrn zugehen. Ich zweifle nicht, daß die Lösung dieser bedeutsamen Aufgabe Ihrer hin gebenden Mitwirkung gelingen wird. Unter Berück sichtigung der gegenwärtigen Finanzlage des Reich- ist der Reichshaushalt mit äußerster Sparsamkeit auf gestellt. Tie beim Abschlusse der Handelsverträge des Reichs mit Österreich-Ungarn, Italien, Belgien und der Schweiz gehegte Erwartung daß dieselben zugleich den Anknüpfungspunkt für die vertragsmäßige Regel ung unserer Handelsbeziehungen zu anderen Staaten bilden würden, hat sich inzwischen insoweit erfüllt, al- eS gelungen ist, auf der durch jene Verträge ge schaffenen Grundlage auch mit Spanien, Rumänien und Serbien neue Handelsverträge zu vereinbaren. Die Verträge, durch welche unserem Güteraustausch mit diesen Ländern die wünschenswerte Stetigkeit und die Möglichkeit gedeihlicher Entwickelung geboten wird, werden Ihnen zur verfassungsmäßigen Beschlußnahme zugehen. Im Einverständnisse mit Meinen hohen Verbündeten habe Ich Mich veranlaßt gesehen, Rußland gegenüber von der Befugnis einer außerordemlichen Erhöhung der Einfuhrzölle Gebrauch zu machen. Die von Mir erlassenen Verordnungen weroen Ihnen sofort mitgeteilt werden. Ich gebe mich drr Hoffnung hin, daß der Verlauf der schwebenden Handelsvertragsverhandlungen mit Rußland zur Beseitigung dieser Maßnahmen führen wird. Dank den energischen Bemühungen, welche die verbündeten Regierungen aufgewendet haben, ist eS gelungen, die verheerende Epidemie, welche im vergangenen Jahre schwere und schmerzliche Opfer gefordert hatte, seitdem fernzuhalten, und wo sich ver einzelte Krankheitsfälle zeigten, ihrer Verbreitung er folgreich entgegenzutreten. Die gewonnenen Erfahr ungen noch wirksamer zu verwerten und die Abwehr- maßregeln zu dauernden und einheitlichen zu gestalten, ist der Zweck eines Gesetzentwurfs, welcher Ihnen vorgelegt werden wird. Um die mit der pflichtmäßigen Strenge jener Abwehrmaßregeln vereinbarte Schonung des internationalen Verkehis thunlichst sicher zu stellen, hat unter Beteiligung des Reichs im Früh jahr in Dresden eine von der Mehrzahl der europäi schen Staaten beschickte Konferenz staitgefunden, deren Beschlüsse Ihnen zur Genehmigung zugehen weiden. Die Erledigung der Ihnen auf finanziellem und handelspolitischem Gebiet gestellten Aufgaben wird Ihre Arbeitskraft in so hohem Maße in Anspruch nehmen, daß die verbündeten Regierungen eS für rat sam erachtet haben, den Kreis der Vorlagen im übrigen thunlichst einzuschränken. In dem Verhältnis Deutschlands zum AuSlande ist eine Änderung nicht eingelreten. Btt Fortdauer der engen Freundschaft mit den zur Veifolgung ge- Berlin, 16 November. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Drr Deutsche Reichstag ist heute mit folgender Thronrede eröffnet worden: Geehrte Herren! Als Ich Sie im Juli dieses JahreS um Mich versammelt hatte, gab Ich dem Ver trauen Ausdruck, daß Sie Mir und Meinen hohen Verbündeten Ihre Mitwirkung zu der im Interesse der Sicherheit deS Reichs gebotenen Fortbildung un serer HeereSeinrichtung-n nicht versagen würden. Ich freue Mich, daß Meine Zuversicht nicht getäuscht worden ist, und indem Ich Sie heute bei Ihrem Zu sammentritt begrüße, ist eS Mir Bedürfnis, dem Reichstage für seine patriotische Bereitwilligkeit Meinen Kaiserlichen Dank auszusprechen. Die mannigfachen Beweise warmer Sympathie, deren Ich Mich während der letzte« Monate in den verschiedenen Teilen d s Reichs zu erfreuen gehabt habe, sind Mir eine Bürg schaft dafür, mit welcher Genugthuung die Nation es empfindet, daß dem deutschen Heere eine Organisation gesichert worden ist, in welcher die Gewähr für den Schutz des Vaterlandes und für die Erhaltung deS Friedens beruht. Es wird nunmehr Ihre vornehmste Aufgabe sein, in gemeinsamer Arbeit mit den verbündeten Regier ve,n,»prei»: «», Drrtde» vierteljährlich »AarkboPf, bei den »aiser- Uh dniöchcn Postanslallen "kinliahrNch » Mark; außer- ^1» de» deutschen Reiche« Hch- »nd Etempelzuschlag »n^elne Nummern: 10 Pf Erscheine»: Täglich mit Ausnahme der Sann- und Feiertage abend«, ßemspr-Anschluß: Nr 1LVS Dresdner Journal Für die Gesamtleitung verantwortlich: Hofrat Otto Banck, Professor der Ditteratur- und Kunstgeschichte. Ankiindign», »geb» hren: Für den Raum einer gespal tenen Zeile kleiner Schrift 20 Pf Unter „Eingesandt" die Zeile so Pf. Bei Tabellen- und Zisfernsatz entsprechender Aufschlag. Heran»,eber: Königliche Expedition de« Dresdner Journal« Dresden, Zwingerstr 20. Fernspr-Anschluß: Nr I«»i.
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