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r 260. Mittwoch, den 8. November, abends. 18S3. DresdnerZoumal rc. re. rc. il-8.) Madrid, 7. November. ordnung, wird zusetzen, die anderen Schauspielern oftmals fehlen, bezeugt, wie mächtig der neueste Realismus in der Auch Hr. Porth hat die Partie Birkwald, na- Opernproduktion deren gegenwärtigen Zeitgeschmack ab Lunst und Wissenschaft keit und weiblicher Anmut. O. B. -l besonder- Erbe durch LebenSnatürlichkrit den Glanzpunkt der Bor stellung, wenngleich Hr. Wiene den Farbenauf trag bei dieser BolkSgestalt etwas zu drastisch ge halten hat. Aber er hatte Realitäten dabei ein- mentlich in den ernsten Schlußscenen mit viel über zeugender Wahrheit und künstlerischer Mäßigung ge spielt. Hr. Dettmer war als Pfennigreiter sehr keck und frisch, scheiterte aber in den erregten Scenen an weichlichen Tönen. Frl. Baste hatte in der Gräfin Dagmar nur eine scenisch zerrissene Episodenrolle; sie gestaltete jedoch daraus ein reizendes Bild voll Innig- unabhängige- Reich unter seinem norwegischen Souverän, der der freien Verfassung Norwegens Avlgsamkeit und Treue geschworen habe. New-Dork, 8. November. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Die Beamtenwahlen in den verschiedenen .Staaten fi-d überall ruhig verlaufen. Mau glaubt, daß Mae Kinley zvm Gouverneur von Ohio ge wählt werden wird. New-Dork, 8. November. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Bei den Beamtenwahlen haben in drm Staate New Dort die Demokraten eine Niederlage erlitten. nisterium habe sprechen können. Er habe durch diese wahrheitSwidrige Behauptung nur die Geschäfte der auswärtigen und der inneren Gegner des italienischen Staates besorgt. Ebenso unbegreiflich sei es, wie Ru bini die Bankfrage in seinem Briefe überhaupt nur habe berühren können. Er müsse glauben, das Land habe eS vergessen, daß das Ministerium Rudini, ohne auch nur eine Bankinspektion veranstaltet zu haben, einen Gesetzentwurf einbrachte, der der Römischen Bank ihre Privilegien auf 15 Jahre hinaus ver längerte, ihre mißbräuchliche Emission sanktionierte, ja ihre Emissionsrechte wesentlich erweiterte und die Dis kontrate abschaffte. Er müsse auch glauben, daS Land habe es vergessen, daß es das Ministerium Rudini war, das im Senate den unter der vorigen Regier ung mit einer Erhebung über die Emissionsbanken be trauten Senator Akvisi daran verhinderte, über die Ergebnisse dieser Erhebung Bericht zu erstatten. Dem „Hamb Corr." wird zu dieser Auslassung des leitenden Staatsmannes aus Rom geschrieben: Wenn auch Crispi und Rudini weiter für den Sturz des Ministeriums Giolitti agitieren und wenn der erstere sich jetzt in einzelnen deutschen Zeitungen al- deu einzig möglichen Retter Italiens bezeichnen und die Äußerungen dieser Blätter von seinen italienischen Organen als die Stimme des Aus landes verwerten läßt, so dürften doch die Aus führungen Giolittis in Dronero und in Turin von Rudini beanspruchte Verdienst einer auf Erspar ungen begründeten Finanzpolitik auf sein richtige- Maß zurück, indem sie hervorhob, daß bei dem ein zigen, von Rudini wirklich durchgeführten Budget neben 9 Mill. Lire an Ersparnissen 28 Mill, an Mehr ausgaben gegen den Voranschlag zu stehen kamen. Die jetzt im Amte befindlichen Minister seien eS, die die von Rudini in das Budget eingetragenen Erspar nisse wirklich zur Ausführung gebracht hätten, war bekanntermaßen schwerer sei, als Ersparnisse zu pro jektieren. Es sei unbegreiflich, wie Rudini ange sichts dieses Sachverhalts von einer Verschlechterung der Budgetverhältnisse unter dem gegenwärtigen Mi- rkünden hiermit, daß Wir, nachdem durch die mtSniederlegung des Oberbürgermeisters Kuntze zu lauen eine der in Z 63 unter 16 der Ver- ssungSurkunde bezeichneten Stellen in der I. Kammer r Ständeversammlung zur Erledigung gekommen ist, r solche wiederum die erste Magistrat-Person der Stadt Plauen stimmt haben. Zu dessen Beurkundung haben Wir die gegen- ärtige Verordnung unter Vordruckung Unseres Dinglichen Siegels eigenhändig vollzogen. Gegeben zu Dresden, am 8. November 1893. D. B. Hd.) Heute wurde nach Melilla «in Dampfer mit Munition Gemäß 8 der angezogenen Verordnung .dies hierdurch zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Dresden, am 4. November 1893. Ministerium deS Innern. v. Metzsch. viert«!M»r1icb I bs kt, b«i liü»*rl. äaawaboo vwetat- « Karb; »u«erb»ld ä« äeawolwa L«obo» «i«?o»t- ans 8t«wp»l»u»eb1»s bm»«. Lüuvlv« kiawmora: 10 kk. L»bI»S!»a»r»rvbübre», ä« Klam «ia«r bloin« ikt rO ?k. Uvt«- äi« 2«l« SV ?t. j 7»d«Ueo- uvrl Lits«rv«tz «otipr. XutsvblaU. wit Xasvabm« <1«r 8c an- v pviert»»» abeoä«. t'»rv»prscb-Xo»eblu»«! dir. 12VS. und Dachfilz betreffend vom 29. September 1859 -(Gesetz- und Verordnungs-Blatt Seite 321) ange gebenen Beschränkungen bis auf Weiteres und unter Vorbehalt jederzeitigen Widerrufs als Ersatz der harten Bedachung rm Königreiche Sachsen anzuer- kennen. betroffen wurde, als er eine Bombe unter einer Bank versteckte, wurde verhaftet. Madrid, 8. November. (Tel. d. DreSdn. Journ) Rack hier vorliegenden Nachrichten aus Melilla ist gestern morgen von dort eine Kolonne zur Verproviantierung der Fort- abgegavgeu. London, 7. November. (D B Hd) Die eng- lische Admiralität beauftragte eine Privatgesell schaft mit dem Bau von 6 Torpedobooten. London, 8. November. (Tel. d. DreSdn. Journ. l Gestern nachmittag stürzte da- Dach der Bahnhoft- balle in Dover auf einen nach London abfahrenden Werorönung, ne Ernennung für die I. Kammer der Stünde» versammlnng betreffend. iir,Albert von Gottes Gnaden, König von Sachsen, HZekannLrnachung, ie Zulassung des inneng<dachten Dachbedeckung?- ivffeS als Ersatz der harten Dachung betreffend. Das Ministerium des Innern hat auf Grund der (gcz.) Albert. (gez.) Georg von Metzsch. Pi« ig. Für die Gesamütttmrg verantwortlich: hofrat Otto Banck, Professor der Litteratur- und Runstgeschichte den Erfolg gehabt haben, daß auch für den Fall eines Ministerwechsels weder Rudini noch CriSpi Aussicht auf die Nachfolgeschaft haben. Damit ist aber der Bestand des gegenwärtigen Ministerium- keineswegs gesichert. Schon der Umstand, daß diese- Ministerium sich verhältnismäßig lange am Ruder befindet, genügt in Italien, um den Wunsch nach Ab wechselung hervorzurufen. Ju Italien stehen einmal im politischen Leben die Personalftagen durchaus im Vordergrund. Daß infolge des häufigen Minister- Wechsels kein Ministerium dazu gelangt, sein Pro gramm auszuführen, und daß jedes neue Ministerium wieder von vorn anfangen muß, um wieder zu keinem Ende zu gelangen, ist den italienischen Preß- und Parlamentspolitikern ein Umstand von untergeordneter Bedeutung. Dem Ministerium Giolitti hat man eS überdies noch besonders übel genommen, daß eS alle Anlässe unbenutzt gelassen hat, die ihm Gelegenheit zu einem pathetischen Auftreten hätten geben können. Je unwahrer daS politische Leben des Landes im Innern ist, um so unlieber verzichtet man auf den äußeren rhetorischen und theatralischen Schmuck. Der wirksamste Grund für die Agitation gegen das Mini sterium Giolitti ist aber ohne Frage der Umstand, daß dieses Ministerium die Bankwirren vor die Ge richte gebracht hat und durch eine parlamentarische Untersuchungskommission wegen der Beziehungen zwischen politischen Persönlichkeiten und den Banken gar manchen Parlamentarier und Jour nalisten bedenklichen Enthüllungen auSsetzt. Mit Recht sagte Giolitti in Turin, daß schon die bloße Thatsache des BankprozesseS daS Verhalten seine» Ministeriums von dem aller seiner Vorgänger unter- Amtlicher Teil. Dreödt«, 1. November. Se. Majestät der König ben Allergnädigst geruht, dem Oberlehrer Karl wlf Frühauf in Pirna da- Berdienstkreuz zu kleihen. Dresden, 8. November. Die Lage des italienischen Ministeriums. Wie sich die Rede Giolittis in Dronero vorzugs weise gegen Crispi richtete, dessen Sorglosigkeit in finanziellen Dingen daS Defizit im Staatshaushalte bis auf 250 Mill. Lire hatte anwachsen lassen und der den Wechselkurs und das Goldagio zum Schaden deS Landes durch fortwährende Veräußerung von StaalSrente an daS Ausland künstlich niedrig gehalten hatte, so kehrte sich die in den letzten Tagen von dem Ministerpräsidenten in Turin gehaltene zweite Rede ausschließlich gegen Rudini, dessen Brief an die Wähler von Caccamo in Sicilien sie beantwortete. Diese zweite Rede Giolittis, die der Telegraph in ab geschwächter Form dem Auslande übermittelt hat, war vermöge ihrer Kürze und der Entschiedenheit ihrer AuSdruckkweise noch wirksamer als die Programmrede des Ministerpräsidenten in Dronero. Sie führte daS tattgehabten Untersuchung und angestellten Brenn- »ersuche beschlossen, die von dem Fabrikanten Wilhelm Krobitzsch in Dresden in seiner Fabrik Kaditz bei Dresden hergestellte und als „doppellagige A-phalt- pappe" bezeichnete Dachpappe unter den in der Ver ordnung, daS Abdecken von Gebäuden mit Dachpappe K. Hoftheatcr. — Altstadt. — Am 7. d. Mts.: „Cornelius Schut". Oper in drei Aufzügen von Luigi Jllica. Musik von Anton Smareglia. Tin halb gefülltes HauS folgte der Darbietung dieses poetischen OpernwerkeS mit reger Teilnahme und bekundete sein starkes Empfinden der musikalischen Schönheiten, die seitens aller mitwirkenden GesangS- kräfte und insonderheit auch deS Orchesters mit un gewöhnlichem Gelingen verdeutlicht werden, durch leb haften Beifall noch den Aktschlüssen. Wir begeben uns, um schon öfter Gesagte- nicht zu wiederholen, eine- neuen Hinweises auf die Vorzüge der Musik Smareglia- und sprechen nur in Anknüpfung an den gestrigen starken Eindruck derselben die Erwartung aus, unser Publikum werde e- durch sein steigende- Jnterrsse verhüten, daß diese von wahrhaft vornehmen Kunstanschauungen geförderte Schöpfung so bald wieder in- Dunkel zurückfällt, daß selbst ein durch so viel innere Kraft und Wärme gehobenes Werk von rein idealistischen Zielen und Wirkungen die höchsten An strengungen eine- KunstinstitutS unbelohnt läßt. L» würde damit in klarster und unerfreulichster Weise Lrue^bm« vc» SobüaölLNnxea »ur^ürtor Let^t»: />. Branstetter, Lowurimionitr üs» Urexloer lauem»!»; «»»dar» »erUv L»tp»iss >»»«l >r„I»a?r»»d1vr» ». »r «S kopier,- L«rUo-M«»-L»wdury kr»U L»ip»tA -^r»»dkI»rl ». U. Nüavd»»: Ztml k»rt» Lomto» S»rlli» vr»»dN>rt ». «.-5luttU»r1: «S (7o , /»la/icient/anl, Lr»«!»»: Am»/ 6. Lc^a«/er, L»U« ». Larct <S 6a. ll«r»a»r«derr Lüoipl. Lepeäitioa <ie, Dresdner ^oarmO«. vroxler», 2vioger>tr. SV. k'vroixrocb -Anscblu»: Xr ILVL. Trotzalledem aber enthält das Stück leidlich dankbare Rollen, sogar einzelne Gestalten, die einen angenehmen Anflug von Gegenständlichkeit und Originalität an sich tragen, verschiedene warme natürliche Herzenstöne und einen Hauch von nationaler Charakteristik, der ohne littrrarisch zu verletzen an bessere Muster erinnert. Lies gilt für die Figuren Larsons, Cay, Buschbeck und besonder- Erbe. Die Vorführung diese- letzteren, einer im Trunk verkommenen Arbeit-manneS, bildete Nichtamtlicher Teil. Telegraphische und telephonische Nachrichten. Wie», 8. November. (Tel. d. DreSdn Journ.) Der Kaiser empfing gestern mittag den Minister deS Äußeren Grafen Kaluoky in Audienz. Nach mittag- konferierte Kürst Windischgrätz zunächst mit dem Statthalter von Galizien Grafen Badeni und batte sodann eine zweistündige Unterredung mit dem Abg. v Plenrr sowie eine eiastündige Kon ferenz mit dem Mitglied? deS Herrenhauses Grafen Kranz v Falkenhayn. Buda-Pest, 8. November. (Tel. d Dresdn. sourn) Der Ministerpräsident Ur. Wekerle und ler Minister Tisza reisten gestern abend nach Vien ab. Zug, der hauvtsächlich mit Passagieren der auS Calais und Ostende eingetroffenen Dampfer besetzt war. Der Zug wurde unter den Trümmern der Bahnhofshalle vollständig begraben. Soweit bis jetzt bekannt ist, wurde niemand ernstlich verletzt. London, 8. November. (Tel. d. Dresdn Journ.) Im Unterhaus wurde nach viertägiger Debatte die Bill, betreffend die Errichtung von Distrikts- und Kirchspielrätev, ohne Abstimmung angenommen. Kopenhagen, 7. November. (D.B.Hd.) Zum Vorsitzenden im Folkething wurde Hogrbro wieder- glwählt. — Der Gesetzentwurf, betreffend die per sönliche Kommunalsteuer, wurde in erster Lesung von Bossen befürwortet; Dinesen (Rechte) ver- wißt jede Rücksichtnahme auf die jetzigen drückenden Steuer» der Lankwirtschaft und fordert Grund steuer und Einkommensteuer mit steigender Skala. Christiania, 7. November. (D. B Hd) Dem Lereinigungstage widmet das radikale „Dagbla det" eine längere Betrachtung und führt aus, daß in der ReichSakte, dem einzigen UnionSdokument, nicht- über gemeinschaftliche Diplomatie und Kon- sulatwesen bestimmt sei. Norwegen habe alS sou- veräueS Land beide Teile zu fordern; verweigerten die Schweden es, daun könne daS UnionSdokument zerrissen werden und Norwegen stehe ohne Bavb Schweden gegenüber als ein freies, selbständiges, sorbiert hat, und zugleich die Theaterleitung aller frischen Initiative beraubt werden, auS der engen, zwischen Wagner und den italienischen Veristen ein förmig pendelnden Spielplangestaltung herauszukommen. Wie in allen bisherigen Vorführungen der Oper übte auch in der gestrigen namentlich der der in seinem scenischen Bilde so wunderschön hergerichtete, mit poetisch vertiefter StimmungSmusik am reichsten be dachte und in einem glänzenden Ensemblesatz gipfelnde zweite Akt eine zwingende Wirkung auf alle empfäng lichen Hörer aus. — DreStrn, 7. Noveml-er. Die diesjährigen Winter sitzungen deS König!. Sächs. Altertumsverein» nahmen am 6 November ihren Anfang. Ta sowohl Se. König! Hoheit Prinz Georg, der erlauchte Pro tektor deS Verein«, als auch Präsident v. Schönberg als sein erster Vorsitzender am Erscheinen behindert waren, eröffnete Hofrat vr. Erbstein die Sitzung mit einer Begrüßung der Anwesenden und teilte mit daß über einige wichtige Fragen, die im Laufe des Som mers an den Verein herangetreten seien, erst in der nächsten Sitzung verhandelt werden würde. Er machte sodann Mitteilungen über drei kürzlich von ihm be sichtigte Glocken der Kirche zu Wilthen bei Stolpen, unter denen namentlich die älteste von 1512 und die von Weinhold geflossene und mit einem schönen Wappen der Familien Taube und v. Miltitz versehene Glocke von 1702 Beachtung verdienen, und zeigte eine als Hostienbehältni- verwandte silberne Büchse j-u» der Kirche zu Alter salz bei Plauen von eiwr 1670 und Kanonen abgesandt. Ein zweiter Dampfer ist gleichfalls beute abgesegrlt, um Telegramme abzuholen, da die Kabelleitung zerstört ist. AuS Santander treffen fortwährend neue Unglücksvachrichteu ein. Die Stadt bietet mit ihren trümmerbedeckten Straßen und eingestürzten Häusermassen ein Bild furchtbarer Zerstörung; in den Straße» nach dem Kai zu ist die KeuerSbrunst immer noch im Wachsen begriffen und eS liegt keine Aussicht »or, derselben bald Herr zu werden. Bis jetzt fiad etwa 80 Leichen gefunden worden; die Gesamtzahl der Toten schätzt man auf »in- bestens 5VV. Die Regierung, sowie die städtischen Behörden thun alles Mögliche, um daS Elend zu mildern, et reichen indes ihre K'äfte nicht auS. Eine öffentliche Subskription ist begonnen worden, und man hofft, größere Mittel zusammen zu bringen. Madrid, 8 November. (Tel. d DreSdn Journ) Bei der gestrigen Einweihung deS „Tbeatrtr Lteeo" in Barcelona wurden während des zweiten Aktes von „Wilhelm Tell ' zwei Or- finibomden in die OrchesterfauteuilS geworfen. Eine Bombe explodierte und tötete S Damen nnd 6 Herren. Zahlreiche Personen wurden verwundet. Die zweite Bombe explodierte nicht. Zwei de- kannte Anarchisten sind als mutmaßliche Thäter verhaftet worden. Nach weiteren Nachrichten auS Barcelona sind von den verwundeten Personen bereits 3 in dem Hospital gestorben. 5 der ge- töteten Personen gehören erner und derselben Familie an. Ein dritter Anarchist, welcher dabei K. Hoftheater — Neustadt. — Am 7. November: ,Der Pfennigreiter". Schauspiel in 4 Akten von L. v Wald Zedwitz und C. SawerSky. (Zum ersten Male.) Die Darbietung dieses Stückes an unserer Bühne mit der sorgfältigen Einstudierung durch Hrn. Regis seur Lobe kann nicht zu den verlorenen Bemühungen gezählt werden. Der Mangel an erregter Teilnahme und an Beifall deS Publikums würde eine solche Ver urteilung nicht rechtfertigen. Gegen daS Fehlen höherer poetischer Kraft und dramatischer Wirkung ist man heute nicht so empfindlich, um zu einer gewissen Gleichgiltigkeit herabgestimmt zu werden; aber man verliert sehr leicht dar Interesse für ein Schauspiel, wenn dasselbe das Leben, Fühlen und Denken des heutigen Tages darstellen soll und doch in seiner Haupthandlung außer der Wahrscheinlichkeit, ja Mög lichkeit liegt. Die Dichter sind bekanntlich stets in eine schiefe Stellung zu ihrem Auditorium gekommen, wenn sie eS versucht haben, ihren Helden durch Ge- fahren bedrohen zu lassen, die nichts weiter als Ge spenster au» der Ehronik sind und für die Wirklich keit nichts zu bedeuten haben. Tin solcher ActuS, mit dem im Stücke schon lange vorher gedroht wird, voll zieht sich gerade auf dem Höhenpunkte der Handlung Er kann, statt zu erschüttern, nicht» weiter finken wie die Teilnahme an einer abenteuerlichen, unglücklich abgelaufenen Farce. DaS kühlt ab. Aber e» kühlt auch ab, wenn wir sehen, daß ein im Herzensgründe Buda-Pest, 8. November. (Tel. d. Dre-dn. Journ.) Die Bruttoeinuahme der ungarische« Staatskasse betrug im dritten Quartal 18S3 120672038 Gulden gegen 1137V9941 im gleichen Zeiträume des Vorjahre-, die Gesamtausgabe 11538S471 Gulden gegen 169 49V445 im Vorjahre. Somit stellt sich die Bilanz de» dritten Quartals 1893 um 1067V81 Guldeu günstiger, als diejenige des dritten Quartals 1892. Pari-, 7. November. (D. B Hd.) Dem hie sigen Prrßverrin wurde vorgeschlogrn, den Heber- schuß der für die Russenfrste gesammelten Gelder den Leruvglücktlu in Santander zugehen zu lassen. Pari-, 8. November. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Nach hier vorliegenden Meldungen au- Kairo verlangt oie englische Regierung 4V06V Pfd. Sterl, für die Vermehrung deS OceupatiovSeorpS seit drm 1. Januar d. I. Brüssel, 7. November. (D. B Hd.) Die„Jnd6- pendanee" veröffentlicht rin Telrgramm ihres Spezialkorrrsponbrnten, wonach der Brief, wrlchen die Corneliu- Herz behandelnden Ärzte an die „Time-" gerichtet haben, wesentlich verschieden sei von dem durch die Agentur Hava- veröffentlichten AuSzuge. Nach vr. Hardy- Aussage verlangt Herz, vor den Richter gestellt zu werden, obgleich er so schwach sei, daß eine Überführung desselben nach Bowstreet für iha lebensgefährlich werden könne. Im übrigen protestiert Herz gegen das Eindringen in seine Wohnung seitens der franzö- fischen Ärzte, welche im Auftrage der französischen Regierung kommen. Detroit, 8. November. (Tel. d. Dresdn. Journ) Die Schleppdampfer „Albany" und „Philadelphia" stießen bei stackem Nebel zusammen. Beide Dampfer sanken. Die Besatzung flüchtete auf zwei Scha luppen, von denen eine kenterte; 25 Personen ertranken. anständiger und rechtlicher Kavalier, wie der Graf Birkwalv sich vor der ganzen gebildeten Welt zu dem Spektakel hergiebt, eine solche alberne auf einen mittel alterlichen Vertrag gegründete Farce trotz ihrer gesetzlichen und sittlichen Verjährung vor unseren Augen in Scene gehen zu lassen. Bei solchem Hokuspokus kann man nur auS reiner Gutmütig keit ernsthaft bleiben; man muß sich in der Kultur stufe um hundertundfünfzig Jahre zurückversetzen; doch bei diesem Opfer schwimmt uns die dramatische Stim- mu g und Ergriffenheit plötzlich davon. Und dar kühlt noch gründlicher ab. In einer Erzählung würden bei solchcn Vorgängen immer noch ganz hübsche Effekte festzuhalten sein, um somehr, da der Stoff dieses Dramas durchaus episch ist Die Verfasser haben daS wohl auch empfunden, und sich in der scenischen Behandlung, ja sogar in der des Dialog», einer ganz epischen Haltung hingegeben, wodurch sich freilich die Wirkung immer weiter vom Bühnenmäßigen entfernt hat.