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Lrirat dt» Prinzen al» ein bedeutsamer Staatsakt dnvorgrhoben wird, durch den die nationale Dynastie dtqründel und gegen alle die Freiheit und Unab hängigkeit de» Vaterlande» bedrohenden Umtriebe ein Damm gebildet würde. Die Adresse verweist auf das Ergebnis der Wahlen als einen Beleg dafür, daß das brausche Volk sich durchaus solidarisch fühle mit brr Politik und Verwaltung der Regierung, welche dn Prinz seit seinem Regierungsantritt eingehalten hak DaS Volk erblicke darin die Erfüllung seiner Awle Dresdner Nachrichten vom 6. November. 7 Gestern, Sonntag, früh 6 Uhr verschied nach schwelen Leiden in der König!. Villa Strehlen Fräulein Marie Elisabeth v. Carlowitz, Hofdame Ihrer Majestät der Königin. Die Verschiedene, geboren den 10 September 1866, ist die Tochter de» am 7. Mai M2 verstorbenen Hrn Georg Heinrich v. Carlowitz auf Mr-dorf und der Frau Marie geb v. Harttmann, ge storben den 10. November 1882. Frl. v Carlowitz wurde M 1. September 1885 zur Hofdame Ihrer Majestät der Königin ernannt, verließ am 1. Mai 1888 au« Gesund heitsrücksichten diese Stellung und wurde am 1. Januar I8S1 erneut al» Hofdame berufen. Am 29. Oktober nlrankte Frl. v. Carlowitz an einer Lungen- und Rippen fellentzündung, die gleich von Anfang an einen sehr be denklichen Charakter annahm. Ihre Majestät die Königin geruhten infolgedessen am Mittwoch von Sibyllenort in der Villa Strehlen einzutreffen und bi» Freitag dort zu verweilen, um Allerhöchststch über den Verlauf der Krankheit zu informieren. Die aufopferndste Pflege seilen» Ihrer Excellenz der Frau Oberhofmeisterin v Pflugk und der nächsten Verwandten des Frl. v. Carlowitz, sowie die hingehendsten Bemühungen der König!. Leibärzte Herren Geh Medizinal- mt vr Fiedler und Generalarzt vr. Jacobi waren ver gebens Obwohl der Zustand der Verblichenen wenig hoffen ließ, trat der Tod doch unerwartet schnell ein. Heute mittag um 12 Uhr ist die Leiche im engsten Fa milienkreise durch Hrn Bischof vr. Wahl eingesegnet und nachmittags 2 Uhr von der König!. Vrlla Strehlen nach MrSdorf bei Lockwitz (dem Familiengute derer v. Car lowitz-Röhrsdors) übergeführt worden. Dort findet Mitt woch nachmittag um 2 Uhr die Beisetzung statt. Aus dem Polizeibericht«. Seit dem 3. d Ml« ist eine hier wohnhafte 30 Jahre alte Frau ver schwunden Da sie über den Tod ihres Sohnes schwer mütig gewesen, wird befürchtet, daß sie sich da« Leben genommen hat Die Vermißte trug zuletzt dunklen, wolle nen Rock, schwarze Trikottaille, schwarzes, gehäkeltes Kopf tuch, schwarzwollene Strümpfe, weißes Hemd, Beinkleid und blau- und weißgestreifte Kattunschürze; ihren Trau ring, innen,^l. R. 22. I. 1887" graviert, hatte sie an stecken. — Am Sonnabend stürzte am Taschenberge ein Arbeiter, der einen Karren schob, über ein Brett und schlug sich, da er mit dem Gesichte auf den Karren austraf, mehrere Zähne ein, verletzte sich auch erheblich die Unter lippe — Zwischen zwei Zimmerleuten kam eS am Sonn abend auf einem Neubaue an der Blasewitzerstraße zu einem Streite, der in Thätlichkeiten überging. Hier bei stürzte der eine so unglücklich, daß er einen Unter schenkelbruch erlitt, ' Am nächsten Donnerstag, den 9 November, sowie am darauffolgenden Tage veranstaltet das hiesige Institut für volkstümliche Naturkunde „Prometheus" Experi mentalvortrage, die der Vorsteher der physikalischen Abteilung der „Urania" in Berlin, Hr. P. SpieS, halten wird Am ersten Abend spricht der Genannte über elek trische Wellen, und zwar im ersten Teil über Wasser- wellen, Seilwellen und Echallschwingungen, Fernwirkung der letzteren und deren Sichtbarmachung, Zusammenwirken verschieoener Schallschwingungen, Spiegelung von Schall und Wäimestrahlen, Einwirkung unsichtbarer Strahlen aus elektrische Entladungen, im zweiten Teile über elektrische Fernwirkungen und Schwingungen, Ursprung elektrischer Wellen, elektrische Hohlspiegel u. a m. Der folgende Vortrag behandelt die wichtigsten Wärmeerscheinungen, zunächst die allgemeinen Erscheinungen — wie Nachweis unsichtbarer Wärmestrahlen, Brennspiegel, dunkle Brenn punkte, höchste Temperaturen, Wärmeeinwirkungen, Ver brennen, Sieden, Schmelzen — und sodann die moderne Erzeugung tiefer Temperaturen — frei« und gebundene Wärme, Kälteerzeugung, durch Mischung und Verdunst ung, Kohlensäure in kritischem Zustande, Versuche mit fester Kohlensäure u. s. w. Die Vorträge finden im Saale der „Phi'Harmonie" statt. (Vergl. die Ankündigung im Anzeigenteile der heutigen Nummer.) - Der Wunsch der Gemeinde Blasewitz, aus dem städtischen Wasserwerk mit Waffer versorgt zu werden, wurde s. Z von der Stadt aus dem Grunde abgelehnt, weil man im Hinblick auf die Zukunft die Neuanlage eine« städtischen Wasserwerke« für die eigenen Zwecke berück- sichtigen mußte. Die Gemeinde Blasewitz trat infolgedessen der Errichtung einer eigenen Wasserleitung näher UN5 liest >m Waldparke Bohrungen nach Waffer vor nehmen Da» aufgefundenr Waffer hält sich »ach den chemischen Untersuchungen in den Grenzen der Genuß fähigkeit, hat aber seine» starken Kalk-, Chlor- und Salpeter- säuregehalle» wegen 15 bi» 16 deutsch« Härtegrade Da da» bezirlsarztliche Gutachten in bakteriologischer Beziehung gegen die Benutzung de» Waffer» für Blasewitz keine Be denken enthält, so werden die Vorarbeiten zur Begründung eine» Wasserwerke» im Waldparke auf Beschluß de» Ge- meinderate» fortgesetzt. — Für den Fall, daß sich da» Waffer al» untauglich erwiesen hätte, lag die Absicht vor, da« Blasewitzer Wasserwerk auf Tolkewitzer Flur m der Nähe de« geplanten städtischen Werke« zu errichten. Zu diesem Zwecke war bereit« da« dazu nötige Land angekauft worden. - Während in anderen Städten über die geringe Bauthätigkeit im vrrfloffenen Sommer allgemein Klagen laut werden, kann der genannte Zeitraum für die Bau handwerker in unserer Stadt al« ein guter bezeichnet werden. Wenn auch der Zustrom von auswärtigen Arbeitskräften ein außergewöhnlich starker war, die Löhne sich infolge dessen in normalen Grenzen bewegten und Anstrengungen, dieselben in die Höhe zu bringen, gar nicht erst unter nommen wurden, so hat e« doch an Arbeit weder den Maurern und Zimmerleuten, noch den Erdarbeitern und Handlangern gefehlt. Tausende von Arbeitskräften fanden Beschäftigung bei den Bahn- und Hafenbauten, weitere Tausende bei den zahlreichen vom Staate unternommenen Bauten, bei den vielfachen städtischen Unternehmungen de» Hoch- und Tiefbauamtes u s. w. Daneben ist die Privat- bauthätigkeit eine verhältnismäßig rege gewesen, zumal, abgesehen von den Löhnen, auch die Preise für das Bau material normale waren. Oeffentliche Unterhaltungen. Die Pianistin Frau Fannie Bloomfield-Zeisler, die in Berlin mit un gewöhnlichem künstlerischem Erfolge gespielt hat, giebt morgen abend 7 Uhr im Saale des Gewerbehauses ein Konzert unter Mitwirkung der Gewerbehauskapelle. — Frau Lilli Lehmann bringt in ihrem ersten Liederabend am 15 November ausschließlich Bungertsche Lieder zum Vortrag. * Der CirkuS Busch, dessen geräumiger Bau auf dem Plane der ehemaligen Vogelwiese an der Blase witzer Straße fertiggestellt ist, wird am 11. d. MtS. abends H8 Uhr mit einer großen Galavorstellung eröffnet. Wie wir hören, sollen die Vorstellungen des Cirkus Busch von den herkömmlichen Darbietungen dieses Kunstgenre« sich vorieilhaft abheben, weshalb sie auch in den verschiedensten Großstädten, wie Kopenhagen, Christrania, Berlin, München, Hamburg, Wien, Stuttgart, Leipzig, Frankfurt u. a. m den größten Beifall des Publikum« errungen haben. Als eine besondere Leistung wird die Vorführung von 50 Hengsten gerühmt, welche der Direktor Hr. Paul Busch m einem hippologischen Monstretableau vereinigt. Die Gesellschaft des CirkuS besteht aus 250 Personen, der Marstall enthält 130 Pferde. Das Ballett- corp« zählt 100 Damen Außerdem werden 16 Clown« und 3 „Original-Auguste" mit neuen Späßen auf- warien. Die Einrichtungen de» Cirkus ermöglichen auch insbesondere eine große Bewegungsfreiheit auf dem Gebiete der AuSstuttungSpantomime, worin Hr. Direktor Busch da« denkbar Beste darzubieten bestrebt sein wird. Alles in allem dürfte dem Dresdner Publikum während des kommenden Winters eine abwechselungsreiche Folge unterhaltender Vorstellungen im Cirkus Busch ge boten werden. Das Nähere über die Eintrittspreise u s. w ist aus dem Ankündigungsteile unseres heutigen Blatte» zu ersehen. * Am heutigen Roßmarkte waren 123 Pferde zum Verkauf au-gestellt. Preise wurden bezahlt: für Luxus pferde bis 5000 M. pro Paar, für gute Arbeitspferd: bis 2500 M pro Paar, für mittle Arbeitspferde bis 2000 M pro Paar, für geringe Arbeitspferde bis 1000 M. pro Paar Schlachtpferde fehlten. Raffen waren vertreten: Dänen. Ruffen, Ungarn und Landschlag Der Markt war ver Jahreszeit angemessm gut. * Der gestern abgehaltene 44. Volksunterhaltungs abend de« Verein« „BolkSwohl" erfreute sich wieder eines sehr zahlreichen Besuche«; die Darbietungen waren durch aus wohlgelungen. Die Reihe der Vorträge eröffneten und schloffen Lie er für Männerchor von C M. v Weber, Fr. Schneider und Schmölzer, gesungen von dem Gesangverein „Rienzi" unter Leitung seines Diri genten Hrn. Musiklehrers G. Rohland. Den Vortrag hielt Hr. Professor vr. Ruge über das Thema: „Auf der Fahrt eines deutschen Kriegsschiffes 1893". Der Sohn de« Vortragenden, der Kaiser! Marinrstabsarzt vr Ruge, schilderte in Briefen nach dem Elternhause die Eindrücke und Erlebnisse seiner Seereise auf der drei mastigen Kreuze, korvette „Marie"" im Zeiträume vom 18 Dezember 1892, der Abfahrt aus Wilhelms Hafen, bi« Mitte März 1893. Die Reise dieses mit 6 Dampf kesseln auSgestatteten SchraubendampferS und Segelschiffe«, mit ungefähr 400 Mann Besatzung, berührte die Biskayabay, die Westspitze Frankreichs, befuhr den Tayo zum Besuche Lissabons, berührte Madeira, Porto Santo, Porto-Grande, befuhr sodann den La Platastrom, lief Montevideo und BuenoS-Ayres an; weiter befuhr das Kriegsschiff die Magelhanftraße und ging sodann Ende März in Valparaiso vor Anker Aus den umfassenden Schilderungen hob der Vortragende drei befonders interessante Punkte: die See- (,Frage und Antwort") und N. Strauß („Ständ chen"), letzteres insonderheit durch das reizende Tonspiel des Klaviers anziehend gemacht. In dem fein gewählten Programm der Konzertgeberin befanden sich auch drei Lieder des Frhrn. v. Lilien- cron. vornehm empfundene und ausgestaltete Stucke von schwermütiger Stimmung, welche letztere in dem dritten Gesang („Wünsche") mit einigen BrahmSschen Wendungen versinnlicht wird. Frl. vau Niessen, deren Vorträge Hr. Bachmann, ein Hochschüler deS König!. Konservatoriums, ganz trefflich am Flügel be gleitete, sah sich von den Herren Kammermusikus Gunkel und Pianist E. Kronke unterstützt. Die Ge nannten vereinigten sich zu einer bis auf kleine ryth mische Unklarheiten ansprechenden Wiedergabe der I>mol> - Sonate von N. W Gade und trennten sich dann zwecks solistischer Darbietungen, von denen die Vorträge des Pianisten die künstlerisch fertigeren waren. * Der Stadtrat zu Hainichen hat die Absicht, alle Andenken an den !715 zu Hainichen geborenen Liederdichter Christian Fürchtegott Gellert zu sammeln Es ergeht deshalb an jedermann, der im Besitze von von dem Dichter herrührenden oder auf ihn Bezug habenden Gegenständen sein sollte, die Bitte, solche dem Bürgermeister Friedel in Hainichen zur Einverleibung in die anzulegende Sammlung zu übersenden. SS steht völlig frei, da« Eigentum an den Gegenständen vorzubehalten. Erwünscht sind namentlich auch Ausgaben der Gellertjchen Werke und Schrill über Gellert, sowie Bilder und Autographen -k. Ter König!. Sächsische Altertumsverein wird heute Montag seine Sitzungen (im Brühlschen PalaiS, Augustusstraße, 2. Stockwerk) wieder auf nehmen. Neben mehreren geschäftlichen Angelegen heiten und dem Bericht deS Schriftführers Archivrat Or. Ermisch über die Generalversammlung des Gesamt- vercins der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine steht auf der Tagesordnung ein Vortrag des Bürger schullehrers Herm. Lungwitz (Geyer): „Zur Geschichte des Bades Wiescnbad im Erzgebirge."' * DeS Lebens Mühsal ein Segen und andere Betrachtungen von William Garmet. Mit einem Vorwort von der Gräfin v Aberdeen. Deutsch von L. v. Loudon. Halle a S Verlag von Otto Hendel. Der Verfasser der vorliegenden als Nr. 703 und 704 der Bibliothek der Gcsamtlitteratur erschienenen Schrift gehört zu jenen, ,n England und Amerika häufiger als bei uns auftretenden Predigern eines dogmenfreien Christentum«, das semen Schwerpunkt in der christlichen Moral findet, in der Durchdringung und Durchleuchtung de» Leben« durch die praktischen Maximen, die un« die heilige Schrift au« dem Munde de« Erlöser« und seiner Jünger berichtet Und wenn wir auch al« evangelische Christen daran fest halten müssen, daß der Glaube, der un« vor Gott gerecht macht, auch die wahre Quelle aller anderen christlichen Tugenden ist, so werden wir doch einem Buche, wie dem vorliegenden, da» diese christlichen Tugenden der Geduld, der Festigkeit, der Selbstverleugnung und vor allem auch der christlichen Bruderliebe predigt, den großen Wert nicht absprechen dürfen, den er nicht nur für die jenigen, die da« in Christo geoffenbarte Heil sich noch nicht im Glauben anaeeignet haben, sondern auch für „gläubige Christen"' insofern besitzt, al« sie darau« lernen können, wie sehr auch sie noch de« Ruhme« ermangeln, fahrt, den Besuch der Stadt VuenoS-Nyie« und die Fahrt durch die Magelhanftraße heraus. Den größten Teil der Fahrt hatte die „Marie"" mit ungünstigen Winden und Stürmen, di» zu 10 Windstärken, zu kämpfen; die Passa giere bez. Schlffsmannschatten und Offiziere hatten vielerlei durch Sturm und Wellenschlag herbeigeführte Wassersähr- niffe zu bestehen, auch schroffe jähe Temperatur und Witterungewechsel auszuhalten. Trotzdem mußten die vor geschriebenen Schiffsexerzitien und Seemanöver« während der Fahrt ausgeführt werden. In der eisten Woche der Fahrt hatte die „Marie"" über 100 Seekranke, später besserte sich der Gesundheitszustand zusehend«. Neben den Schilderungen von Lissabon, Madeira und Montevideo erregte die Beschreibung des Lebens und Treibens in BuenoS Ayre« da« meiste Interesse. Acht Jahre hindurch war kein deutsches Kriegsschiff im Hasen letzterer Stadt angekommen Die dort lebenden 5 bis 6 Tausend Deutschen ließen e« sich daher nicht nehmen, den Lands leuten zu Ehren eine Reihe glänzender Feste zu ver anstalten. Turnverein, Sängerschaft, Rudervereine u a. m. bereiteten den deutschen Landsleuten eine volle Woche hin durch Gartenfeste, Picknick, Concordiafest, Regatten und andere Festveranstaltungen Bei der Fortsetzung der Reise folgte» kahle, öve Zonenstriche. Besonders eintönig sind die Ländereien an der Magelhanftraße, das flachere Ost- gelände, das steile Hochgebirge an der Westseite. Die Fahrt entbehrt allerdings auch großartiger Reize nicht; einige kleinere Besiedelungen sind sehr malerisch gelegen, Berghochwälder und Schneegipfel wechseln ab, sind aber sehr schwierig, umständlich, ja sogar gefährlich zu begehen Mit einer VergleichungfoeS Großen und deS Stillen Ozeans, sowie, einer Schilderung der Feuerländer, die trotz der herrschenden Kälte fast nackend einhergehen und sich durch ihr Gebaren als schmutzige» und liederliches Volk kennzeichnen, schloß der Vortrag, der durch allgemeinen Beifall ausgezeichnet wurde. Gleich wohlverdienten Beifalls erfreuten sich die musikali schen Darbietungen, ausgesührt von Mitgliedern des oben genannten Gesangverein» und eines Künstlertrio». — Der nächste Volksunterhaltungsabend am Sonnabend, den 11. November, findet im Tioolisaale statt * Wenn «in Familienblatt mit gesteigertem Ansehen in das zehnte Jahr seines Erscheinens hat treten können, i> kann bas zweifellos al- ein giltiger Beweis seiner inneren Güte hingeoommen weiden. DaS gilt im besten Worlsinne von dem illustrierten Familienblait „Universum" (Lerlag deS Universum, Dresden), dessen erste Nummern deS neu eröffneten zehnten Jahrganges uns vorliegen Als Stichprobe sür die Reichhaltigkeit des Gebotenen sei hier der Inhalt des letzt- erschienenen HesteS angeführt, in dem wir u. a. verzeichnet finden: „Die Erbin von Helmstede", Roman von Wilhelm Jensen. — „Das Rauhe Haus in Horn bei Hamburg" Bon Harbert Harberts. Mit Originalillustrationen von H Haase. - , A V. St." Humoreske von Balduin - roller - „Gegen die Nervosität", von vr. Friedrich Dorndlüth. — „Unser Regi ment". Ein Reiterbild von Georg Frhr. v. Ompteda. — „Gluck-Gluck", Roman von Karl v. Hiigel - Biographie von Hermann Griffon. — Humoristisches. Rätsel rc., dazu eine Auswahl schöner Illustrationen in Lichttruck und Holzschnitt. * In seinem neuesten Roman „Majana" (Breslau, Sehlef. Buchdruckerei, Kunst- und Lerlagsanslalt von S. Scholt- laender) hat O. Elster den Schauplatz der Handlung aus die Samoainseln in der Südse« verleg« und mit der Gestaltung der Aktion an bekannte kriegerische Vorgänge in diesem deutschen Kolonialgebiele angeknüpft In der Personenzeichnung frisch ansvreche- d. entsaliet die Erzählung ihre besten Eigenschaften in der lebendigen Darstellung der durch die Feindseligkeiten der Eingeborenen äußerlich veranlaßten kriiijchrn Vorgänge und vor allem in der warmen und loloritvollen Schilderung von Natur- seenen aus dieser wunderbaren tropischen Welt. Der Roman ist als eine aus gute anregende Unterhaltung der Leser berechnete Arbeit de- geschickten Erzählers zu empfehlen. * DaS erste Heft der Großsolioausgabe von „Ueber Laad und Meer" (Stuttgart, Deutsche Berlagsanstali) bringt zuerst zwei treffliche Romane: „Die Schwestern'" von Ida Boh- Ed und „Der Irrweg" von Robert Misch, sowie die köstliche Humoreske: „Künftlersahtten" von Alben Roderich, danach eine reiche Folge interessanter Artikel aus allen Gebieten menschliche» Leben« und Wiss.nS und bietet daneben noch mit den künstlerisch trefflich reproduzierten Bildern, von denen wir die Kuustbeilage: „Ein Freiwilliger für da- Rettungsboot" sowie da- stimmungs volle „kur", beide- ausserordentlich gelungene Buntdrucke, er wähnen wollen, dem Auge einen wirklichen Genuß Statistik und Volkswirtschaft. Henevalversarnrncungen. 8. November, nachmittags 4 Uhr: Aktiengesellschaft für Cartonnagenindustrie, Dresdner Börie. S. November, vormittags 11 Uhr: Dresdner Papierfabrik, Dresden, Ostra-Bllee S. 10. November nachmittags «H5 Uhr: Sächsische Webstuhl- fabril (Schönherr), Chemnitz, Carolahotel. 1V. November, nachmittags '(,6 Uhr: Deutsche Sunda- Gesellschaft. Dresden, Gr Brüdergasse 2 Um ^7 Uhr: Dieselbe Gesellschaft, außerordent- liche Generalversammlung. 11. November, nachmittags 3 Uhr: Charnpagnersabrik Niederlößnitz, außerordentliche, Geschäftslokal. IS November, nachmittag- S Uhr: Dresdner Etrick- maschinensabr'I (Laue u DimäuS), Waisenhausstraße l« (Bebr. Arnhold-. >0. November, nachmittags 4 Uhr: Berliner Union-» brauerei, Beilin, Königgräxer Straße 111. 21. November, nachmittags 5 Uhr: KempssS Bierbrauerei- Gesellschaft Frankfurt a. M., Geschäftslokal. 28. November, nachmittags 4 Uhr: EiSverein Dresdner Gastwirte, Dresden, Friedrichstraße 29. 14 November, vormittags io Uhr: Patentpapierfabrik zu Penig, außerordenlliche, Dresdner Börse. 16 November, vormittags 10 Uhr: Dresdner Creditanstalt für Industrie und Handel, außerordentliche, Ostra- «llee 9. 18. November, vormittags 9 Uhr: Bktienbrauerei zum Eberl-Faber in München, Eberlbräukeller. 24. November, nachmittags «^4 Uhr: Thüringische Nadel- und Stahlwarenfabrik (Wolff, Knippenberg u Co. Gotha, Stadl Coburg. Personalbewegunll in den unter der Verwaltung de« Könial. Ministeriums des Innern, IV. Abteilung stehenden Landes-Straf- und KorrektionSavstalten im III. Vierteljahre 1893. Anwesend am Anfang des Bi-rteljahreS Zugang Ver letzung IN andere klraj- «der Kor- rek non», »n. stallen r-be». ILlle Abgang Anwesend am Schluffe des Vierteljahre« »er. lrtzun» au» au- deren Stra,- oder »,r- rek- ttdn». Nu- lallt u —— Stück lehr oom Ur- laud oder lon- ft'ger «d- weit», heil. Neu- ttn- litsrr- ung. überhaupt vrui. laud- ung ater l»n- Niger »et«- wel liger »b- gang. Ent lassung überhaupt m I zus M w M. w w. s w-! m. s W »us M w. M w M!w m s w m W »Ui m jw. s zuf. 1 Anchttzänttr. Waldheim . ... 170Ü l s 283 199« i 2 - s! 2 13« 19 ,46 21 167 10 - 10 2 14», 29 163 31 194 1688 27» 1967 ll Kesäagni»- Slras-Anstatt,». Zwickau »29 929 18- 280 — 273 273 > - ! 2. - t .4 - 269 > — 286 286 916 — 918 Hoheneck .... Sachsenburg(Jug,ndl > 72^ — 725 — — 5 - 212 — 2l7 — 217 II - 7- 213 — 231 — 231 711 711 247 — 247 — 3 — l2L — 126 — 126 1 - —, — 5 — 129, - 135 —! 135 238 — 238 Boigtsberg .... — 247 247 — — « — 82 — 88 88 - 27 — I — i 5 — 84 — 97 97 — 238 238 Grünhain (Jugendl.) — 9« 96 - 27 — - - 25 52 52 - — 50 50 — s 98 98 Zusammen l90I 343 2244 - 27 21^ 6 595 107 616 140 7 »6 ! I 2 27 13 I 26 5 611 114 652 147 799 1865 338 2201 III. Aorr,»tians- Anstatt,«. Hohnstein . . . eob - 605 H — 126 — 130 130 > - »- 5- 222 - 231 231 50H — 504 Eachsenburg(Jugrndl) »4 — 31 z>- 5 9 — 9 5- 16 — 21 — 21 22 — 22 Waldheim (einschließ lich Jugendliche) . — 52 Ü2 ! I — 18 ! — 18 18 — — 2 — 25 — 27 27 — 4»! 43 Zusammen 689 52 691 . I 1 - 7^ 2 ISI 16 139 18 157 1 — 3 - 10 2 238 85 252 27 279 528 43 569 Gefangene überhaupt 4245 684 4929 3 27 36 10 t t 862 142 901 179 1080 3 27 26 1 46. 9 992 168 1067 205 1272 4079 658 4737 den wir vor Gott haben sollen, und dadurch Veranlassung finden, zu prüfen, ob der Glaube, dessen sie sich rühmen, auch der rechte selig- und heiligmachende Glaube ist. So mögen denn diese Bettachtungen eine» amerikanischen Christen, deren erste und letzte mit den Überschriften: „Des Lebens Mühsal ein Segen" und „Kampf und Segen" un« lehren wollen, wie einem Christen auch Arbeit und Not de« Lebens zur Segensquelle werden, und der zweite und dritte, überschrieben: „Ich hatte einen Freund" und „Ein Becher frischen Wassers", un« Wefen und Wert christlicher Freundschaft und die Übung christlicher Bruder liebe auch im kleinen und an den Kleinen vor die Seele führen, auch unfern deutschen Lesern aus's wärmste em pfohlen werden. s- Frl. Ida v. Boxberg, welcher edlen Dame unsere König!. Sammlungen io reiche und mannig fache Förderung verdanken, ist am l. November 1893 im 88. Lebensjahre aus dem Leben geschieden. Sic starb auf dem v. Boxbergfchen Rittergute Zschorna bei Radeburg, wo sie die letzte Reihe von Jahren im trauten Familienkreise und inmitten einer regen wissenschaftlichen und künstlerischen Thätigkeit ver lebt hat. Ihr verdankt vornehmlich die prähistorische Ab teilung de» Königl. Mineralogischen Museum» al» eine Hauptzierde jene wundervollen Überreste aus den ältesten Zeiten des menschlichen Dasein» auf der Erde, die zumeist Frankreichs Boden entnommen sind, ferner die reichen Ansammlungen fossiler Seeschwämme auS den Kreideablagerungen Frankreichs, die zu einer Monographie de» Or. Pocta in den Mitteilungen au» dem Königl. Mineralogischen Museum in Dres den, 1892 geführt haben; endlich viele wertvolle Ge ¬ birgsarten aus Frankreich und zahlreiche Spuren alter Gletscher aus der Gegend von Zschorna Aber auch andere Königl. Museen und unsere Technische Hochschule hat diese seltene Dame hochherzig vielfatt bedacht Ihre ernsten und gründlichen Forschungen in den verschiedenen Reichen der Natur und Zweigen der Kunst hatten Frl. Ida v. Boxbcrg in die besten wissenschaftlichen Kreise Frankreichs und Deutsch lands eingeführt, welche sie hochgeschätzt haben und lange noch hochschätzen werden. Unsere naturwissen schaftliche Gesellschaft Isis in Dresden, welche ihr seit 1877 zahlreiche anregende Mitteilungen verdankt, hatte sie schon damals als Ehrenmitglied in ihrer Mitte begrüßt. Seit dieser Zeit haben die bis in die letztvergangenen Monate mit bewundernswürdiger Energie von ihr fortgeführten Ausgrabungen von Urnen und anderen prähistorischen Gegenständen auf ihren heimischen Fluren von Zschorna und Dobra das Interesse von neuem immer mach gehalten und mehrere Mitglieder der Isis wurden zu ihren Forschungen herbeigczogen. Es war daher nur eine Pflicht der innigsten Dankbarkeit, daß bei dem Be gräbnis des Frl Ida v. Boxberg, welches am 4. November auf dem stillen Friedhöfe von Dobra in würdigster Weise begangen wurde, warme Worte dankbarer Anerkennung im Namen der Generaldirektton der Königlichen Sammlungen durch den Museums direktor Geh. Hoftat Geinitz der Verewigten nach- gerufen wurden, und daß die Gesellschaft Isis durch Niederlegung emeS frischen LorbeerkronzeS auf dem Grabe ihrer dankbaren Bewunderung für die» reiche, thätige und segenspendende Leben der Verblichenen noch einmal Ausdruck verlieh. 8. L 6.