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Dresdner Journal : 10.10.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189310107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18931010
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18931010
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-10
- Tag 1893-10-10
-
Monat
1893-10
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 10.10.1893
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Dienstag, den LV. Oktober, abends 1893 DresdnerIournal -» Anust und Wissenschaft. - und ein Arbeiten greifbare mag die oft erst »ast, MxMiri, rManl. at « « für «v, > und Auslandtl chste ZtaSatt«. Dingungen. umsomehr gesichert, da ihr Schaffen auf Ziele gerichtet sein muß Dem Politiker wohlverdiente Anerkennung seiner Thaten tillu dmsnn, Sich an diese wendend, hatte jene gefragt: „Was sagst Du denn zu Lady Harriet Mordaunts wahn sinnigem Streich? Wie ? Du weißt noch nichts davon? Aber alle Welt erzählt sich's ja! Denk' Dir nur, sie hatte einen hübschen Groom und mußte sich sterblich in ihn verlieben. Die Sache war einseitig, denn sie ist bekanntlich häßlich wie die Stacht. Er hatte auch keine Ahnung, von einem Glück, der junge Mensch, äea ltuum viuor ^oopattoovu 2vUo dlt-iusr ist 20 kk. lluter äi« 2oilo 00 kk. i?»b«Ueu- uol «a4-,pk. Luksedluz. "r»vdviueur dck wit Huinabms cl«r 8coa u. ksi«.'tt«tsv »dvuä». korurprecd - d>r. 128». Lady Sibylle. Erzählung von E. Schroevrr. (Fortsetzung.) Vor einiger Zeit sah sich die Regierung infolge dieser und anderer Vorkommnisse bereits genötigt, von ihrem Rechte Gebrauch zu machen und einen Vertreter in die Sitzungen des Gemeinderates zu entsenden. Die Stadtväter haben diesen Vorgang selbstverständlich wieder zum Gegenstände endloser Diskussionen ge macht — die vernünftigen, unparteiischen Kreise der Bevölkerung aber haben den Schritt der Regierung gebilligt und sie haben damit nur bewiesen, welch' peinlichen Eindruck die Ereignisse in der Wiener RatS- stube bei allen nüchtern urteilenden Bewohnern der Residenz hervorriefen. Die Wiener Gemeindeverwal tung ist dahin gelangt, daß sie das Vertrauen zahl reicher Bürger der Residenz eingebüßl hat und daß die letzteren nur von dem Eingreifen der Regierung die Remedur für die Mißgriffe und Unterlassungs sünden der kommunalen Körperschaft erhoffen. Ein solcher Zustand ist nicht dauernd haltbar und er wird in einer oder der anderen Weise beseitigt werden müssen. der Bewohner bezeichnet man den Bau einer solchen Bahn seit der Vereinigung als ein Gebot der Not wendigkeit. Dasselbe gilt von der Wasserversorgung, da die bestehende Leitung nicht allen Bezirken der Hauptstadt daS notwendige Wasserquantum zuführt und da überdies im Hochsommer fast regelmäßig Störungen in der Zufuhr eintreten. Auch die Kanali sation Wiens entspricht den modernen Anforderungen keineswegs und die Herstellung umfassender Neu anlagen erscheint daher vom Standpunkte der Gesund heitspflege als unvermeidlich. Des weiteren ist es unzweifelhaft, daß die Nähe des Donaustromes der Residenz heute noch nicht jene wirtschaftlichen Vorteile bringt, welche unschwer zu erreichen wären, wenn man den direkt durch die Stadt fließenden Arm des prächtigen Strome- für die Handelsschiffahrt nutzbar machen wollte. Neben den hier erwähnten Aufgaben sind noch manche andere Schöpfungen längst von den Bewohnern Wiens als notwendig anerkannt worden, sodaß für daS Wirken der Gemcindeväter ein wahrlich über reiche- Programm von selbst gegeben war. Bis zur Zeit der Vereinigung des alten Gemeindegebietes mit den Vororten konnte man die Erfüllung aller Wünsche der Bürger von Jahr zu Jahr mit dem Hinweise verzögern, daß erst nach der Durchführung der großen Reform mit geeinten Kräften an die Arbeit gegangen w rden solle. Nun ist aber seit der Vereinigung bereits eine beträchtliche Frist verstrichen, ohne daß die Räte der Kommune auch nur einem einzigen jener Wünsche Rechnung getragen hätten. Der Bau der Stadtbahn wurde allerdings in Angriff genommen, jedoch ledig lich infolge einer Jniiiative der Regierung, indem man seitens der Staatsgewalt der Verschleppungs taktik deS Gemeinderate- ein Ziel setztt und die ge samte Einflußnahme dieser Körperschaft auf die Her stellung des neuen Verkehrsmittel- so weit als thuniich einsckränkte. In allen anderen Fragen, in welchen ein solches energisches, aber für die Gemeindeverwal tung demütigender Einschreiten unterblieb, herrscht völliger Stillstand. Die Verweser der Groß-Wiener Gemeinde verfügen nicht über die nötige Zeit zur Bewältigung oder auch nur zur Beratung jener hochwichtigen Aufgaben, deren rasch» Lösung vou der gejaulten Bevölkerung gewünscht wird Sie beschäftigen sich mit KorruptiouSfragen und mit konfessionellen Zänkereien. Geringfügige Vorkommnisse werden in endlosen Debatten erörtert, wenn der Anlaß zur Vorbringung von unbegloubigten Anklagen und ebenso haltlosen Gegenanklagen geeignet erscheint. Die ge samte Kommunalvertretung ist in zwei große Gruppen gespalten, deren Mitglieder sich gegenseitig auf Grund ihrer sozialen und konfessionellen Anschauungen auf heftigste befehden, und der Kampf ist so weit gediehen, daß fast jede Sitzung durch erregte und peinliche Scenen, ja durch den Austausch von Injurien ab geschlossen wird. Versucht der eine oder der andere Teil einmal ausnahmsweise die Anregung einer Frage von greifbarem Belange, so wird schon durch eine solche Initiative sofort und völlig unabhängig von allen sachlichen Erwägungen der heftigste Widerstand der Gegner hervorgerufen. Man überschüttet sich mit Unhöflichkeiten und Verdächtigungen, indem man nach geheimen Beweggründen für die Einbringung des betre ffenden Anträge-, umgekehrt wieder für die Bekämpfung deS letzteren forscht und so entsteht auf beiden Seiten die Geneigtheit, die ganze Sache im Be ratungssaale irgend eines Ausschusses für unab sehbare Zeit zu begraben. Am nächsten Tage be schäftigt man sich dann wieder in der alten Weise mit einer jener Fragen, die — ohne jeglichen Belang für das Wohl der Stadt — nur zur weiteren Aus tragung gehässiger Konflikte auf das „BeratungS"- Programm gestellt werden. Regierung ebenso wie von den Bewohnern der be treffenden Metropole bereitw.llig gewürdigt gerechtes Urteil ist ihnen bezüglich ihrer ng von Inst» rompter B«di„ d schnell« Ei«, er, medizi- at». Waldstedt schleuderte seine Cigarre weithin in die Büsche und setzte, die Hand zur Faust geballt, die Stirn ingrimmig gefurcht, seinen Weg fort. Nach einigen Schritten aber stutzte er, halb mechanisch wandte er den Kopf, auf einmal war er, einem inneren Impuls gehorchend, t>ef in den Schatten der Bäume zurückgetreten. Er sah noch nichts, doch er fürchtete schon. In einiger Entfernung hinter ihm knirschte ein leichter Fuß über den Kies, an den Büschen krm es entlang gehuscht, hin und wieder streifte das Mondlicht einen wehenden Mamel, jetzt aber gab es einen Pfad zu überschreiten, jetzt — sie war eS ! Die Raserei dec Eifersucht, die er eben noch ver wünscht hatte, packte, schüttelte ihn wieder. Die Mög lichkeit, daß sie gleichgiltigen Dingen nachgehen könne, kam ihm gar nicht in den Sinn. Sie ging natürlich zu einem Stelldichein mit dem Grafen. Waren sie einander vorhin auf dem Korridor nicht begegnet — hatte er eS von weitem nicht mitangesehen? Gesprochen hatten sie nicht, aber was bedurfte eS auch der Worte? WaS ließ sich mit einem Blick, einem Händedruck nicht alles verabreden? Ein Stelldichein hatte sie mit ihm verabredet — mit dem Vetter. Ha, ha! So harmlos sah sich die Sache an vom Standpunkt deS Uneingeweihten. WaS war in Gesellschaft eines Vetters nicht alles erlaubt! Wahrhaftig, es lohnte nicht der Mühe, sich eine» Vetter» wegen so ängstlich an den Büschen hinzu drücken! Nichts Bequemeres, als so ein Vetter! Ebenso gut wie man ihm beide Hände um den Arm schmiegen, sich zärtlich an ihn drücken, mit den Lippen fast sein Ohr berühren konnte, ohne daß jemand etwa» vreickoa visrtsljLkkllcd * Hord 60 kk, bot äsut»okeo ko,t»a»t»ltea viersol- i«b / Uard; äe» ckoutocdoo Lolodo» tritt kort- unä Ltowpvl-uoebl»^ biaru. Liarvlu« Huwweru: 1V kk. ,EL ist gut," stieß sie jetzt mit merkwürdig klang- recht mit der Nase mußte sie ihn darauf stoßen — ha — ha! Stelle D.r vor, sie reiten die Landstraße vcu swdünäixuv^eo auiivLrl»: k>. //»-anlkeett---, äv» ttivväner ^ou>vu><: Uiwdnrx Vi«n l.«ipnx vr«»l»u *. N.: k/aa»«». !^i»i <l l.»tp,tz-rr»nkku-r ». <<>»««/ k»ri» L<»>ck->ir-L«rUn-rr»ll>llurt ». //<-«/>« ct Co.,' 8«rUa- , Lr««I»u: «nLov-r: C. Le/iusster,- N»U« ». Loret <2 Co Nvrausxederr KSui^I. LLpeäitioa äv» Oresäoer ^ourual« Drv»äea, ^«iozsrstr. 20. kvrnspreeü-^Mioülu»»: Ar. 1285. dß netto »fischen u « ., »riesle mehl 26,00 , »rie« nehl 1»,00 M., netto ohne ben Nr. 0 22 « Nr. 1 20,00 » 4,60 M., Futlh kleie pr. 100 1 0,80 M, d, kleie pr. 1001z !., Spiritus, u», - ohne F«j teuer 6t,vo S teuer 86,00 s !er: Schön. Oktober Pr loco —M s G, per Novbr per Mai 167, loco 127 00 127,26 M. 60 M. G., ester. Sp er Oktober 82,A> »0 M. », 6V« Mböl loci November 48.so i 4V, 10 M. «. G , per Oktbr., per November, ster. Dresdner 1,20 b., Russische Warm. jer stimme hervor, „Sie können gehen!" „Aber, Mylady —" Sibylle zog in stolzem Befremden die Augen- uen hoch und bog den Kopf ein bißchen in den cken. Dies machte, daß die kleine Zofe ihren idcrspruch verschluckte und demütig und geduckt zur üre hinauShuschte. Kaum war sie fort, fo stieß Sibylle die Rosa- latpantoffelchen von den Füßen und schlüpfte in Paar Lederschuhe. Mit bebender Hand schlug sie n einen weiten, verhüllenden Mantel um ihre te Gestalt. Einen Moment später flog sie den rridor hinunter und wie von Todesangst gejagt, r Hintertreppen zu jener Seitenthüre hinaus, die n geblieben war. — Waldstedt hatte aus guten Gründen vorgezogen, e Cigarre allein zu rauchen. Er befand sich in ßer Gemütsverfassung, in der er die Gegenwart, oberflächliche Geplauder sanderer nicht vertrug. en Ende deS Balles hatte ihn plötzlich eine pfe Wut gegen sein eigenes Ich überkommen, und r bei Gelegenheit einer lustigen kleinen Anekdote, che die Gräfin zum besten gegeben hatte, als er neben und der Herzogin auf der Estrade gesessen hatte. Für di« Gesamttettunq v-rantwonitch: Hsfrat Dno Banck, Professor der kitteratur- und Runstgeschichte diese Aristokraten thronten, erhob sich seine geselljchast liche Stellung nicht sehr hoch über die des Grooms und deS Landstreichers, und als innersten Kern ent hielt di: Anekdote der Gräfin für ihn dieselbe Warnung wie Sibylles Erzählung heute morgen — nur kam die Warnung jetzt zu spät! Er verwünschte die blinde Leidenschaft, die daran schuld war. So vortrefflich, wie er den Abend an gefangen, und nun sich von der Eifersucht überwältigen zu lassen! Sibylle hatte ihm die Sache so leicht ge macht. Die lässige Art und Weise, in der er seine Walzer eingefordert, hatte ihren Stolz verletzt, an ihm hatte es gelegen, sie vollends abzustoßen. Statt dessen hatte eS ihn wie Raserei erfaßt bei dem Gedanken, daß der Graf, dieser bleiche, lange — dieser Stockfisch, olle Aussicht habe, eines Tages zu besitzen, was ihm versagt war. Besinnungslos war er in daS Netz gerannt, hoffnungslos hatte er sich darin verwickelt. Durch Worte nicht so sehr. Seine Zunge hatte ihr gar nichts abgeschwatzt als ein Blumensträußchen, aber was er ihr in die Augen ge blickt und sie als Antwort in die seinen — das ver pflichtete ihn als Ehrenmann, ihr morgen früh einen HeiratSantrag zu machen und, nachdem er ihr seine Verhältnisse klar dargelegt, einen — Korb entgegen zu nehmen. Nachdem er ihr seine Verhältnisse klar dargelegt! Wahrl'ch, das Schicksal hatte artig mitgewirkt, ihn sein Programm auSführen zu lassen! Auf den kleinen Knalleffekt, den er sich für seinen Abgang reserviert gehabt, lief richtig alles hinaus. Stoff zum Lachen gab'S, aber — auf wessen Kosten? entlang, er natürlich in respektvoller Entfernung hinter ihr. Plötzlich dreht sie sich um. „William!" — „Mylady?" — „Ich habe etwas verloren?" — „Doch nichts Wertvolles, Mylady ? ' — „Ach! leider sehr!" — Er wirft sein Pferd herum, will zurück und den kostbaren Gegenstand suchen, allein sie wehrt ihm mit der Hand: „Ach", haucht sie und seufzt und verdreht die Augen, „aus der Straße werden Sie es nicht finden, William. Es ist nämlich mein — m-in Herz und Sie haben eL!' — Tableau! „Gerechter Himmel!" hatte die Herzogin auSge- rufen. „Und was ist daraus geworden?" „Vor vierzehn Togen eine Heirat, und heute schon eine Harmonie zwischen den Eheleuten wie zwischen Katze und Hund!" Waldstedt war ebensowenig ein Groom, wie ein herumziehender Harfenspieler. Er war ein gebildeter, mit GlückSgütern überreich gesegneter Mann, aber er hatte da- Unrecht, einen Vater besessen zu hab:n, der, au» dem Handwerkerstande hervorgeganaen, sich jeden Thaler, den er sein eigen genannt, im Schweiße seines Angesicht» selbst verdient hatte. Von dem Ehimborasso von StandeSvorurteilen au- betrachtet also, auf dem Amtlicher Lell. Dresden, 9. Oktober. Auf Allerhöchsten Befehl d wegen erfolgten Ablebens Er. Hoheit des inzen Wilhelm zu Schleswig-Holstein- nberburg-Glücksburg am Königl Hofe die au er auf drei Tage vom 10. bis mit 12. dss. L. angelegt. Se Majestät der König haben Allergnädigst ge- t, dem Hausmann in der Fabrik der Firma Thiele Steinert in Freiberg, Friedrich Hermann neider das allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen. nach langer Zeit gegönnt fein. Dem Bürger aber, der zum Wohle seiner Heimatstadt Bedeutende- und Ersprießliches zu leisten vermag, wird der Dank da für sofort zu teil, da die Ergebnisse eine- solchen Wirkens sachgemäß von allen Beteiligten unverzüglich nach ihrem wahren Werte erkannt und anerkannt werden. Dieses Bild verhält sich zu den wirklichen Zu ständen in der Hauptstadt Österreichs, wie daS Nega tiv deS Photographen zu dem Original. Di« Männer, welche mit der Fürsorge für das Gedeihen und die Entwickelung der Residenz an der Donau betraut sind, haben ganz und gar auf die Vorteile ihrer Ausnahmestell ung verzichtet. Sie waren dazu berufen, ihr Können zu bethätigen, ohne daß ihnen aus politischen, sozia len oder konfessionellen Streitfragen jemals Hemm nisse erwachsen durften. Das Programm für ihre Arbeiten war insbesondere in den letzten Jahren durch geradezu zwingende Momente vorgezeichnet Die Er weiterung Wiens durch die Einbeziehung der früheren sogenannten Vororte in daS Gemeindegebiet der Haupt stadt brachte den Leitern der Verwaltung neue Pflichten, aber auch einen stattlichen Zuwachs an Aknonsmitteln und Hilfskräften. Das neue, vergrößerte Gemeinde- Wesen sollte als einheitliches Ganzes erst auSgestaltet werden; den neu eingefügten Gliedern deS mächtigen Organismus follte gesundes Leben zugeführt werden, damit die Bewohner die Vorteile der Wandlung er fassen konnten; die verstärkten Fonds, die infolge der Vereinigung verfügbar wurden, sollten zur nutzbringen den Vervollständigung der kommunalen Einrichtungen dienen. In diesem Sinne war eine ganze Reihe von praktischen Reformen durchzuführen. Die Residenz bedurfte in ihrer neuen Gestalt und angesichts ihrer von Jahr zu Jahr zunehmenden räumlichen Aus breitung vor allem besserer Verkehrsmittel. Ein Blick auf die Karte Wiens zeigt, daß der Verkehr in der Donau metropole nichtmehr ohne eine Stadtbahn bewältigt werden kann und in den Kreisen der Behörden wie in jenen Nichtamtlicher Teil, legrapyische und telephonische Nachrichten. Wien, 1V. Oktober. (Tel. d. Dresdn. Journ.) gestrigen Abend fanden in verschiedenen Be en der Stadt 15 große Volksversammlungen t, welche eine gleichlautende Resolution zu nsten deS allgemeinen Wahlrechts avuahmen, dieselbe schriftlich dem Präsidium deS Ab- rdnetenkauseS zu überreichen. Alle Lersamm. gen verliefm ruhig. Paris, 10. Oktober. (Tel. d DreSdn. Journ.) r heute abend in Monteresson über das Be ¬ den deS Marschall Mac Mahon auSgegebene illetin besagt, die Lage sei eine sehr ernste, ob- hl sich eine geringe Besserung in dem Befinden Erkrankten zeige. Paris, 10. Oktober. (Tel. d. DreSdn. Journ.) ch Meldungen au» Buenos AyreS wird General ca sich nach Europa begeben — Au» Rio de neiro wird berichtet, daß der Präsident Peixoto hrere Torpedoboote in England bestellt habe. Paris, 10. Oktober. (Tel. d. DreSdn. Journ.) ch hier vorliegenden Meldungen au» BuenoS- rrS beschloß der Kongreß die Verlängerung de» elagerungSzustande». Parts, 10. Oktober. (Tel. d. Dresdn. Journ.) as Befinden Ferdinand te Lessep»' hat sich ge- ffert. Die uumittelbare Gefahr ist verschwunden. Der Zustand Mae Mahon» ist Mlverändert. Der Lrbriterkovgreß hat seine Arbeiten de- det. Bei einem darauffolgenden Feste hielt uese eine Rede, in welcher er dazu rät, die roxaganka fortzusetzen und in allen Distrikten rankreich» Konferenzen abzuhalten. Rom, 10. Oktober. (Tel. d. Dresdn. Journ.) n den letzten 24 Stunden find in Palermo 24, in Livorno 2 Cholerafälle vorgekommen. Catania, 9. Oktober. (W. T. B.) In ter Nähe der Stadt hat die Schutzwache nach heftigem ampfe 3 Briganten verhaftet. Madrid, 10. Oktober. (Tel.d.Dresdn.Journ) er Minister de» Auswärtigen hat an die spant en Vertreter im Auölande eine Note gerichtet, welcher er sie aufforderte, sie möchten die er- orderlichen Erklärungen über die Lage in Melilla bgeben. Die Lage daselbst ist unverändert. Die adylen haben die Angriffe auf die KortS nicht murrt. Der Pascha ließ ihnen mitteilen, daß r bei den ersten Angriffen ihre Dörfer beschießen erde. Chesterfield, 10. Oktober. (Tel. d. Dresdn. ourr.) Eine gestern abgehaltene Konferenz, an kicher die Bürgermeister der größeren Städte in n Kohlengegenden teilnahmen, unterbreitete den ertrctern der Grubenarbeiter und den Berg- erktbesitzern ihre Vorschläge über die Beendigung s Streik». Die Grubenarbeiter nahmen die Arbeit zu den alten Lohnsätzen wieder auf. Zur Regelung der Gehälter soll eiu Schiedsgericht ein gesetzt werden. Die Bergwerköbesitzrr sollen den Grubenarbeitern Vorschüsse gewähren, welche in wöchentlichen Abzahlungen zurückerstattrt «erden können Die Grubenarbeiter haben eiugewilligt, diese Vorschläge zur Abstimmung zu bringen; die BergwerkSbefitzer werden morgen darüber beraten. Stockholm, 10. Oktober. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Die drei an Cholera erkrankten Per sonen, welche sich in Umea in Behandlung be finden, sind in der Genesung begriffen. Ein weiterer Erkrankungsfall an Cholera ist in Schweden nicht gemeldet worden. Lages geschützte. * Berlin, lO. Oktober Se. Majestät der Kaiser sind gestern vormittag um -AN Uhr in Ebert walde angekommen. Kurz vorher waren ebenda Ihre Maje stät die Kaiserin von Potsdam aus eingetroffen. Beide Majestäten setzten um 10 Uhr 50 Minuten gemeinsam die Fahrt zu Wagen nach Hubertus- stock fort. — Se. Majestät der Kaiser haben, wie bereits telegraphisch gemeldet, Se. Königl. Hoheit den Kron prinzen von Italien L la suite des Infanterie regiments Nr. 145 gestellt, zu dessen Chef Sich Se. Majestät gelegentlich der Manöver in Elsaß-Lothringen ernannt hatten. — Ihre Majestät die Kaiserin erschienen gestern vormittag im Trauerhause Mauerstraße 35/36, um auf daS Totenbett deS kommandierenden Generals v. Versen einen kostbaren Kranz niedcrzulegen. Von heute ab haben auf Befehl Sr. Majestät deS Kaisers die Offiziere deS 3. CorpS drei Tage lang Trauerflor anzulegrn. — Der „Reichsanzeiger" widmet dem ver dienten General folgenden Nachruf: Am 30. November 1833 zu Wurchow bei Neustettin geboren, erhielt Max v. Versen die erste Erziehung im elterlichen Hause in Pasewalk, war seit dem Jahre 1845 in den Kadettenhäusern zu Potsdam und Berlin und kam im Jahre 1851 als Portepöefähnrich in das I. Gards» ulanenregiment nach Potsdam. Am 18. Januar 1853 zum Secondelieutenant befördert, wurde er schon nach zwei Jahren zum Regimentsadjutanten, im Jahre 1858 zum Adjutanten der 2. Gardekavalleriebrigade u« d 1859 zum Premierlieutenant ernannt. In Verbindung mit dem da maligen Lieutenant v Oertzen vom 2. Gardeulaneu- regiment gründete er den noch heute bestehenden Berlin- Potsdamer Reiterverein und beteiligte sich selbst hervorragend an vielen Hindernisrennen Im Jahre 1864 zum Rittmeister und Eskadronschef befördert, wurde er kurz vor Ausbruch des Krieges von 1866 als Hauptmann in den General stab versetzt und der Kavalleriedivision der U. Armee als Generalstabsoffizier zugeteilt. Mit Auszeichnung nahm er an der Schlacht von Königgrätz, den Gefechten bei Kralitz, Tobitschau und Rokeinitz teil und erhielt für letzteres Ge fecht den Orden pour I« werite. Nach Beendigung des Krieges als GeneralstabSoffizier zu der mit der Besetzung deS Königreichs Sachsen bestimmten 5. Division versetzt, schied er im Februar 1867 mit dem Charakter als Major unter dem Vorbehalt des Rücktritts aus der preußischen Armee aus, um auf der Seite Paraguays dem Kriege dieses Landes gegen das mit der argentinischen Republik ver bündete Brasilien beizuwohnen. Seine schweren Leiden während dieses Krieges, verursacht durch das gänzlich ungerecht fertigte Mißtrauen des Diktators Lope^ der ihn längere Zeit in grausamer Gefangenschaft halten ließ, hat der da malige Major v. Versen in dem Buche „Reisen in Süd amerika und der südamenkamsche Krieg" in ergreifender w «., , 100 I- l do. 1. e Sack 27—22 brutto mit ! I gelbe — Dresden, 10. Oktober. Die Verhältnisse in der Wiener Gemeinde verwaltung. ff Die Leitung eines mächtigen großstädtischen Gemeindewesenr ist eine schöne und ehrenvolle Auf gabe. Die Männer, welche durch bas Vertrauen ihrer Mitbürger mit dieser Aufgabe betraut werden, sind unter normalen Verhältnissen in der glücklichen Lage, unbeirrt durch politische und andere Tagesströmungen für daS Wohl der Gesamtheit wirken zu können. Die staatliche Gewalt gewährt ihnen gern eine weitgehende Aktionsfreiheit. Jede ihrer Leistungen wird von der
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