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Dresdner Journal : 06.10.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189310068
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18931006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18931006
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-10
- Tag 1893-10-06
-
Monat
1893-10
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 06.10.1893
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^233 18»3 Tritt««, dm k. Oktober, admdi DresdnerZomiml »1 «. tOV,7b«. Kunst und Wissenschaft. darin2 Z6 Straße » «MM. ir,i. >s.so d. tvv» der Finanzen, von Thümmel. 1S0,«0b « »12,7b b.« > «olklll»«; tM u. Negm. W,b0». »3,7b s. »1». 100^0 d. 00» 01 «. 'SetU.bß. . . » > r«bur- t «1 -S1 -11» ->» Lächeln schien hinzuzusetzen: „Wozu bin ich es denn eigentlich noch?'' „Wunderschön", bestätigte er und aus seinem kalten Auge brach ein heißer Strahl. „Woher hast Du denn die idealen Blumen im Haar?' „Aus Deinem eigenen Treibhaus." „Was? Solch' himmlische Sterne wachsen — Sibylle!' „KarSbrooke?" „Zeig' mir einmal Deine Tanzkarte her!" des Innern. Für den Minister: v. Charpentier. Münckner. n, ergeh! Ue, dem- AllftrLge »«ditiou, Welt i, md daher zu Ort- »vtsto», enspese, Blätter erteile», Stell»-. Invalide», Barea-, auf str da- Re> >« in echt Berei« Mi!" 02,»». >3,7b T 0,,bV » .02 ». iVl)». ,02 ». Des weiteren wird in dem Schreiben die Treue der Armee gelobt, sowie Stetigkeit und Beständig, keit in Politik und Regierung zugefichert. — Während de« Angriffs auf Santa Fö find mehrere Ansiedler getötet worden. Die Kavallerie seht die Verfolgung der Insurgenten fort. n.... Igliche» Ser. zeigen, vir -auf-, 8er> »gesuch«. W> -e, -apitall' acht werde», irteilhaftch» ISS,80 g. 1S7,bbs. »0,40«. so,10«. »V.3I «. ro,«^«. so^b « «zv«« 160,7b« 1b»,»o« Streikenden durchstreifen die Gegend. Nom, 6. Oktober. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Nach einer Meldung der „Triduna" erließ der Arbeiterbund in Neapel rin Rundschreiben, in welchem er gemeinsam mit den Arbeiterbünden in Sizilien gegen eine etwaige Auslösung derselben Einspruch erhebt. Warschau, 5. Oktober. (D. B. Hd.) I« der vergangenen Nacht brannte die Kaserne deS In fanterieregiment« Nrwüky in RoSlawl, Gouverne ment SmolenSk, vollständig nieder. Gegen 3V Sol daten fanden ihren Tod in den Klammen, viele suchten sich durch Herabspringen au« den oberen Stockwerken zu retten, wobei sie schwere Wunden davontrugen. Die Ursache de« Feuer« soll Brand stiftung sein. Santiago, S. Oktober. (Tel. d Dresdn. Journ) Der Krieg-Minister demissionierte Der Senat erklärte da« Kabinett Licuna für de« Hochverrat» schuldig und ordnete die Verhaftung der Minister an. — Der Präsident von Venezuela demissionierte; der Vizepräsident Alvarez ist an seine Stellt getreten. Buenos-Ayres, k. Oktober. (Tel. d Dresdn. Journ) Nach einer Meldung de« Reuterschen BureauS spricht ein Manifest de« Präsidenten ion gewählt, unberechnzu n gemß» - »»Soll Lady Sibylle. Erzählung von E Schroeder. (Fortsetzung.) Wo will das hinaus — wo will das hinaus?^ v»k llreiä«» -iortvljNNrlioN 2 bsurlr »0 Rü, bat llvi«rl tleutoodeo Htzrliod e ZlurN; -ui»erduld ä« 6«ut»cv«o Lvivb«, tritt ko»t- uaä 8t«wp«I»u»cvl»K Nin»«. Liuroluo diuwworo: 10 kt. «u äev k»um eü»«r gvop-lteveu L«ll« Uoü»« z«zrikt 20 ?k. votsr ,,king««u><tt " äi« 2«il» 60 kL L«i T'-dellea- uuä Xtü«ru«rt2 eatopr. "r««ve1near Ngllcli mit »uirurdm« .ter 8cuu u. roierM^e kemiprecN - Xuseülu»»! dlr. 1LSL. WekcrnnLrnclchung, eine Anleihe der Stadtgcmeinde Dresden betr. Tie Ministerien der Finanzen und des Innern haben zu der von dem Stadtrathe unter Zustimmung der Stadtverordneten zu Dresden beschlossenen Aus gabe von auf den Inhaber lautenden, Seiten des letz- renn unkündbaren Schuldscheinen in Abschnitten zu 5000, 1000, 500 unv 200 Mark zum Zwecke der Aufnahme einer mit 3H vom Hundert für das Jahr zu verzinsenden städtischen Anleihe im Betrage von 30 Millionen Marl nach Maßgabe de« ausgestellten Anleihe- und Tilgungs plans die nach 8 1040 des Bürgerlichen Gesetzbuchs erforderliche Genehmigung ertheilt. Dresden, am 2. Oktober 1893. Ministerien Es ist aber nun Nichtamtlicher Teil. Pelegrapßtsche und telephonische Aachrichten 7 B o»,t0«. o»^«. 02,»»». oo,roy. Für di« Gesamlleitung verantwortlich: Hofrat Dtto Banck, ssrofeffor der titteratur- und Kunstgeschichte Bestrebungen in ihrem Lande förmlich feststellen wird, Gesamtstaates gezwungen. Pena der Bevölkerung Dank au« dafür, daß sie sich um die Regierung geschart habe, deren Mit- Madrid, 5. Oktober. (W. T. B.) Der Heu- glieder unparteiische und ehrenhafte Männer seien; tige Ministerrat, in welchem die Königin-Regentin e« sei kein Grund zu einem Aufruhr vorhanden. jammerte es in ihr. „Wenn ich in dieser Weise fort fahre, so liest in einer halben Stunde die ganze Ge sellschaft in meiner Seele!" Sie preßte die Stirne gegen die kalten Scheiben und starrte verzweiflungs voll in den mondbeleuchteten Garten. „Mut' Selbst beherrschung!" ermahnte sie sich, aber sie blieb ohn mächtig, wie sie war. „Sibylle", sagte da plötzlich eine heitere Männer stimme hinter ihr. „KarSbrooke — Du?!" rief sie überrascht. „Ja, ich in eigner Person!" lachte er. „Die Sache ging wider Erwarten schnell in Exeter. Schon um 8 Uhr konnten wir uns vom Lordoberrichter ver abschieden. Ich hatte nur einen Extrazug zu nehmen und meinen Suleiman auf telegraphischem Wege an die Bahn zu bestellen. DaS gute Tier! Ich habe eS fast lahm geritten und nun doch vergebens, wie mir's scheint, denn — mit Dir zu tanzen, komme ich gewiß schon zu spät?' „Leider!" „ES ließ sich nicht ander- erwarten, gleichwohl — doch ich will nickt klagen. Ich habe ja da« Glück, Dich zu sehen! Wie schön Du wieder bist, Sibylle!" „So? Bin ich da«?" murmelte sie und ihr trübes den Vorsitz führte, beschäftigte sich ausschließlich mit der Krage des Angriff« gegen Melilla. G« wurde beschloffeu, energisch gegen die Mauren vor- zugehen. In der Umgebung de« Platze« «erden dir Befestigungsarbeiten ohne Unterbrechung fort- gesetzt. Eine halbe Brigade ist heute von Ma laga nach Melilla abgegangrn; morgen wird eine zweite halbe Brigade dorthin folgen. Madrid, 6. Oktober. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Der Kommandant von Melilla, General Mar- gallo, wurde zum Divisionär befördert. — Der „Correspoukrvcia" zufolge hätten die Kabylen einen heiligen Krieg gegen Spanien proklamiert. Madrid, 6. Oktober. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Dir von Palla«, dem Werfer der Bombe, nach- gesuchte Begnadigung wurde abgelehnt;. derselbe wird heute erschossen. London, 6. Oktober. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Wie da« Reuterschr Bureau erfährt, sehen sich die Kommandeure der fremden Kriegsschiffe in Rio de Janeiro veranlaßt, von ihren Regierungen sich neue Instruktionen zu erbitten, da die brasi lianische Regierung an mehreren Punkten der Stadt Rio mit Artillerie versehene Verteidigung«- werke errichtet, um daS Feuer deS Insurgenten- geschwaderü zu erwidern. Die Kommandeure be zweifeln, daß sie unter solchen Umständen i« stände sein würden, eine neue Beschießung der Stadt zu verhindern. In hiesigen amtlichen Kreisen ist mau der Ansicht, daß da« Vorgehen der drafi lianischen Regierung eine Intervention der fremden Kriegsschiffe unmöqlich machen würde. — Bi« jetzt soll ter in Rio angerichtete Schaden ver hältnismäßig unbedeutend sein. — Heute hier au« Rio eingetroffeue Privattelegramme melden von neuen Beschießungen der Stabt durch die Jusur- genten. Kopenhageu, 5. Oktober. (D. B. Hd.) Bei dem heftigen Sturm am Montag strandete bei Bravvin-Holm der Schoner „Han« vud Minus" au« Stralsund; nähere« ist noch nicht bekannt. Der Bergung«dampfer „Argo" ist zur Hilfe ab« gegangen. wenn nicht ernste sachliche Gründe den zwingende Anlaß zu einer solchen Erklärung bilden. Auf die oben wiedergegebenen haltlosen Ableug- nungSversuche wird die in scharfen Worten vorge brachte Kritik der Regierungsmaßnahmen gestützt. Die Jungtschechenführer tadeln eS in diesem Teile ihres Manifeste- auf daS Heftigste, daß dre Regierung einzelne Bestimmungen ter österreichischen Verfassung zeitweilig außer kraft setzte. Der andere Teil der Denkschrift bildet einen überaus seltsamen Gegensatz zu diesen Auslassungen, da er nichts anderes ist, als eine leidenschaftl'che Kritik der österreichischen Ver fassung ! Die letztere wird in den verschrobenen Phrasen des Aktenstückes geradezu verunglimpft, damit die Leuchte des „tschechischen StaatSrechteS" umso Heller erstrahle! — Wir müssen vernehmen, daß die ge samte tschechische Bevölkerung Böhmens im Kampfe um dieses sogenannte StaatSrecht niemals ermüden werde, daß alle Wünsche und Bestrebungen der Nation nur auf die Erreichung jenes Zieles gerichtet seien. Man würde diese große Unwahrheit von tschechischer Seite gewiß nicht auSsprechen, wenn man nicht mit Sicher heit darauf rechnen könnte, daß der angebliche innige Wunsch deS Volkes heute unerfüllbar ist. Die Her stellung deS alten böhmischen StaatSrechteS wäre gleichbedeutend mit der einseitigen Bevorzugung des Adels auf Kosten des Bürgertums und eine solche Entwickelung wäre wahrlich nicht geeignet, einer zu maßlosen Ansprüchen aufgestachelten Bevölkerung Zu friedenheit zu bieten. Das wissen die Emporkömmlinge, die jetzt im Namen der Nation auftreten wollen, sehr genau; sie können aber in dem mutwillig herauf beschworenen Kampfe auf die billige Waffe der Schlag worte nicht verzichten, weil ihr ganzes politisches Ar senal nur aus Phrasen besteht. So kennzeichnet sich die jüngste Kundgebung der Jungochechen als ein Machwerk, daS neben abgebrauch ten, schon unzählige Male ausgesprochenen und ebenso oft widerlegten Behauptungen nur don neues enthält, wo die Verfasser zur Unwahrheit ihre Zuflucht nahmen. Daß die Veröffentlichung der Denkschrift außerhalb der jungtschechischen Kreise keinen wie immer gearteten Eindruck hervorrief, ist demnach sehr begreiflich. E« scheint aber, daß die Verfasser auch die politische Urteilsfähigkeit ihrer eigenen Anhänger unter schätzen und deren Leichtgläubigkeit zu hoch anschlagen. DaS Manifest wurde wohl von der Parteipresse, welche den Verfassern de« Aktenstückes sehr nahe steht, pflichtschuldigst beifällig ausgenommen; in den breiteren Schichten der tschechischen Bevölkerung scheint man aber nicht die Empfindung zu hegen, daß die Ver öffentlichung irgendwelche Vorteile bringen werde. Die Wählerschaft kann sich der Erkenntnis nicht mehr ganz und gar verschließen, daß die bisherigen Thaten der Führer die Lage deS tschechischen Volkes keines wegs verbesserten, und sie hat durch die Verhängung deS Ausnahmezustandes offenbar stärkere Eindrücke empfangen, als durch die jüngste Kundgebung ihrer „Vertrauensmänner". Der nächste, vielleicht der ein zige greifbare Zweck dieser Kundgebung bestand darin, daß die Stimmung im Lager der jungtschechischeu Partei gehoben werden solle, und eben dieser Zweck ist offenbar nicht erreicht worden. Es mehren sich sogar neuestens die Anzeichen einer gewissen Mut losigkeit, welche dort an die Stelle deS früheren Enthusiasmus tritt, und diese Mutlosigkeit scheint gerade jene Persönlichkeiten zu erfassen, die als be gabte und verhältnismäßig urteilsfähige Mitstreiter in dem aussichtslosen Kampfe gelten. Tie österreichische Regierung war zu dem Vor gehen, welches sie gegenüber der jungtschechischen Bewegung einschlug, durch gebieterische Gründe, durch ihre Pflichten bezüglich der Interessen des Worte tauschend, erst den Weg bahnen, dann entdeckte man ihn in einem der anstoßenden Salons. Die Hände aus dem Rücken, wanderte er anscheinend zweck los auf und ab. Beim Anblick der beiden stutzte er und ein kaum meiklicheS Zucken ging durch seine Züge. Als er sah, daß sie ihn als Ziel im Auge hatten, beeilte er sich, ihnen einige Schritte entgegen zu thun. Leicht auf ihren Begleiter gestützt, die schlanken Hände vertraulich über dessen Arm gefaltet, stand Sibylle jetzt still. Den Kopf hob sie stolz, mit dem grauen Auge sah sie unserem Helden gerade ins Ge sicht. Es ist nicht zu sagen, wie hoch sie sich den Mut anrechnete! „Herr Waldstedt", sprach sie, und eS war nicht das leiseste Beben in ihrer Stimme, „gestatten Sie, daß ich Ihnen meinen Vetter, Lord KarSbrooke, vorstelle!" Waldstedt schätzte sich mit den Lippen glücklich, die Bekanntschaft zu machen, und konnte den Ankömm ling im Herzen nicht weit genug wegwünschrn — dieser erinnerte sich, daS Vergnügen vorgestern auf der Landstraße schon einmal gehabt zu haben, und fühlte dabei etwa- in der Brust, das nichts mit Vergnügen gemein hatte. „Mein Vetter', Hub Sibylle in beherrschtem Tone wieder an, „hat die Tage her allerlei Mühe und Plage gehabt. Er kommt direkt von sehr ernsten, unangenehmen Pflichten und kommt leider etwa« spät zu unserem Ball." Waldstedt hatte ihr in stummer Ermattung un verwandt in da« Antlitz gesehen, erst al« sie jetzt ihre Tanzkarte hervorzog, schien eine Ahnung in ihm auf zudämmern, wo sie eigentlich hinav«wolle. Sie gehorchte mechanisch. „Richtig — alles besetzt", seufzte er. „Nirgends — nein, nirgends auch nur die kleinste Lücke, in die sich mein Name schieben ließe! Mir bleibt also nichts übrig, als mich vor Neid zu verzehren, während an dere, Glücklichere — für wen steht eigentlich das W mit dem Kreuz dahinter?" Dieß setzte er aufblickend mit einiger Hast hinzu. „Für Herrn Waldstedt", antwortete sie mit ab gewandtem Gesicht „Waldstrdt — Waldstedt? Den Namen muß ich schon gehört haben! Ein Deutscher natürlich?" „Ja. Er ist ein Freund Roberts, eine Bekannt schaft, die dieser in Amerika gemacht." „Doch nicht — doch nicht etwa der interessante Hinterwäldler, der Held aller seiner Erzählungen von dazumal?!" Sibylle nickte. „Also der ist hin?" verwunderte sich KarSbrooke. „Und den hast Du mit drei Walzern beglückt?" „Zu meinem eigenen Verdruß," grollte sie, sich ganz von ihm abwendend, um die Stirn wieder an die kalte Scheibe zu pressen. „Was Heist daS?" fragte er, dicht neben sie hin tretend. „Nun, ist's nicht ärgerlich, wenn man aus Ge dankenlosigkeit, in der Unzurechnungsfähigkeit, einem wildfremden Menschen drei Tänze geschenkt hat?" Er sah sie stumm von der Seite an. Noch viel unerklärlicher als ihre Worte war ihm der heftig ge reizte Ton ihrer Stimme. , KarSbrooke!" rief sie und fuhr herum, hatte sich aber vor dem ruhig forschenden Blick seiner Augen im Nu wieder abgewendet. „KarSbrooke," wieder holte sie mit etwas wie Herzklopfen in der Kehle, „ich habe einen Gedanken! Er muß Dir wenigstens einen von den unglücklichen Walzern herausgeben! " „Er wird sich hüten!" „Er muß. Laß mich nur machen Ich werde ihm sagen — nun, Du wirst ja hören. Komm nur schnell!" Sie schob ihren Arm in den seinen und zog ihn mit sich „Sibylle," erinnerte er lächelnd, „ein KarSbrooke geht nicht gern betteln." „Nein," antwortete sie, stolz das Haupt hebend, „er geht, zu fordern!" Ihre Ruhe jetzt war dem Grafen so rätselhaft, wie ihre Geneigtheit vorhin. Wa» sie augenblicklich wollte, war ja sehr in seinem eigenen Interesse, aber die trotzige Entschlossenheit im Gang, in der Haltung, im Blick und im Wort, mit der sie es wollte, kam ihm doch verwunderlich, kam ihm fast verdächtig vor. Waldstedt war nicht im Ballsaal anwesend. Durch da« ganze, rauschende, falbenvrächtigk, edelsteinglitzernde Gewimmel mußte man sich, grüßend und höfliche LoRtkmo »co Xoka»aixuoxeu »us^Lrki Low,a>«»iouLr äo, Ure»üi»er äou-nul»; »»»dar- >»rl>a N«>p»>U t «. N: N«rli»-wi»n-N«»d»rA r^lp^z rr»o>lNt-l ». N. »Sixd«»! r»rt« Lokckno verNa rr»ktarr ». -e <7o., >,rU»! /ntaltt/rnctanä, Labatk, (7. «. 6.- Z. Larct -S O'o. ller»u»rederr Lüvizl. Lrpeäitioo «le» vreräoer Vreiäeo, Aviazerrtr. 20. kerosprscd -^o,cNtu»»: Ur. auf Veranlassung de« Staatsanwalt« verhaftet worden. Dem einen der beiden Schwerverletzten, dem beide Beine zerschmettert worden sind, ist gestern im Bonner Kravkenhause da« eine Bein abgenommen worden. Der Hotrlbau mußte, nach dem Urteil von Sachverständigen, infolge seiner schlechten Ausführung einstürzen. Charleroi, 6. Oktober. (Tel.d.Dresdn.Journ.) Eine Bande von 4V0 Streikenden beschädigte die Eisenbahn bei Ransart. Die Gendarmen wurden mit Stein würfen empfangen, jedoch gelang e«, die Streikend n zu zerstreuen. Zahlreiche Verhaftungen wurden vorgevommen. Mehrere Banden von Dresden, 6. Oktober. Die Vorgänge in Böhmen. ss AlS die österreichische Regierung vor kurzem den Ausnahmezustand über die Stadt Prag verhängt hatte, empfand man in den Kreisen der Jungtschkchen begreiflicherweise daS Bedürfnis, die Kraftprobe der Regierung durch eine Kraftprobe der Partei zu be antworten. Angesichts der verstärkten Bürgschaften für die Aufrechterhaltung der Ruhe in der Haupt stadt Böhmens konnte die Erwideiung auf das Vor gehen der Regierung nicht nach dem üblichen Schema der von jungtschechischer Seite in Scene gesetzten „po litischen" Kundgebungen erfolgen. Das Zertrümmern von Fensterscheiben mußte diesmal aus dem Aktions programm der Jungtschechen ausgeschlossen bleiben. Da man aber aus naheliegenden Gründen nicht zu Thaten dieser Art schreiten konnte, blieb als einziges Auskunstsmittel die Phrase, dieser bewährte Behelf, dessen sich die jungtschechijchen Führer schon so oft zur allerdings unbeabsichtigten Kennzeichnung des Wahn witzes und der Lächerlichkeit ihrer Bestrebungen be dient haben. So entstand das nach wiederholten Ankündigungen endlich vom Stapel gelassene „Manifest". Nach der Meinung der Verfasser dieses Akten stücke« zerfällt dasselbe offenbar in zwei Teile — rn einen positiven, welcher nur der Beurteilung des jüngsten Schrittes der Regierung gewidmet ist, und in einen „theoretischen", welcher die Gefamt- anschauungen der jungtschechischen Führer von neuem zum Ausdrucke zu bringen hat. Wir wollen uns Vieser Methode der Behandlung de« Stoffes anbe quemen, obwohl die gesamte Arbeit nach unserer Auf« fassung nicht nur in zwei Teile, sondern bei strengerer Prüfung in daS Nicht« eines völlig wertlosen Phrasen- gemengsels zerfällt. Vorerst suchen die Verfasser deS Schriftstück-« nachzuweisen, daß die Verhängung des AUSnahmzustanbr« gesetzlich nicht begründet war, da die Jungtschechen sich stet« von hochverräterischen oder gemeingefährlichen Umtrieben ferngehalten hätten. Wenn man einzig durch Unverfrorenheit politische Ziele er reichen könnte, so wäre der Sieg der sogenannten jungtschechifchen Sache nach dieser verblüffenden Leist ung gesichert. War die bedrohlichen, die Ruhe und Ordnung gefährdenden Umtriebe betrifft, so sind die Verfertiger deS Manifestes allerdings in gewissem Sinne im Rechte. Man hat sich auf jungtschechischer Seite längst nicht mehr mit Drohungen begnügt, son dern man ist immer wieder zu den rohesten Thätlich- keiten geschritten, durch welche man friedliebende Mit bürger aufs schwerste schädigte. Finden die Urheber derartiger Ausschreitungen heute, daß sie den gesetz lichen Boden überhaupt nicht verließen, so beweisen sie damit nur die Notwendigkeit von Maßnahmen, durch welche die Sicherheit der deutschen Bewohner Prags nach allgemein geltenden Begriffen geschützt werden mußte. Die Behauptung, die Jungtschechen hätten sich niemals an hoch verräterischen Bewegungen beteiligt, wollen wir hier nicht deS näheren erörtern. Diese Behausung wäre leider nur allzu leicht zu widerlegen, wenn man manche Vorgänge aus jüngster und früherer Vergangenheit wieder hervorzöge. Es genügt wohl der Hinweis, daß keine Regierung den Bestand hochverräterischer der ft- de» glätter Li« ldta ei-e» «rkt 16,1. Amtlicher Teil. Dresden, 6. Oktober. Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich August, Herzog zu Sachsen, ist gestern Abend 7 Uhr 40 Min. nach Berlin gereist. Dresden, 4. Oktober. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Landgericht-rathe Johann Karl Friedrich Lippert in Chemnitz bei seinem Uebettritte in den Ruhestand das Ritterkreuz I. Klasse vom AlbrechtSorden zu verleihen. Se Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der in Sachsen staatsangehörige Herzoglich Sächsische Musikdirector Theodor Gerlach in Coburg die ihm von Sr. Hoheit dem Herzoge von Sachsen-Coburg und Gotha verliehene Verdienst-Medaille für Kunst nnd Wissenschaft annehme und trage. Christiauia, S. Oktober. (D. B Hd.) »>« Levangrr »ird gemeldet, daß i» Lirdal »eue Ertz- Köuigswiuter, «. Oktober. (Tel. d. Dre-dn. rutsche zu befürchte» sind; bei J«r»ß»d vmrde» Journ) Einem Privattrtcgramm der „Voss. Ztg." arw dem ersten Erdrüksch unterirdische Getöse zufolge find der Unternehmer de« eingkstürzten vernommen nnd flüssige Lrhmmaffen in die Höhe Neubaues de« Hotel« „Zum goldenen Drachen", geschleudert. sowie der Baumeister und ver Maurermeister
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