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Dresdner Journal : 27.09.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-09-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189309275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930927
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930927
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-09
- Tag 1893-09-27
-
Monat
1893-09
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 27.09.1893
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Erste Beilage zu SS5 de- Mittwoch, den 27. September L89S, abends. WS--- Ernennungen, Versetzungen rr. im öffeuttichen Dienste. Departement de- Kultus uud öffeutlichru Unterrichts. Erledigt: die stäld'g« Lehrerfirll« in Kühnhaide bei A»»nitz. Kollator: das Kv»»l. Ministerium des Kultus und -ffemUchen Unterrichts. Die Stelle gewahrt 1X17 M. üt Ps. Zahrrseinlommen und sreir Amtswohnung, hierüber 72 W. üd i trS Honorar für Fortbildungsschuluvterrichl Gesuche sind bis zum 2l. Oktober an dea Kvuigl. Lezirkeschulinspeltor tzchuliat Saupe In Ehemniy einzureichen Zu besetzen: die viert» Lehrerstellt zu R v blitz bei Lichten« sttin Kollator: die oberste Schulbehörde Einkommen: lvuv Mark, überdem sreie Wohnung im neuen SLuIhauj« Gesuche sind bis zum 7. Oktober bei dem KSnigl. Bezirt-schulinspcklor Schulrat Lötzsch ia Glauchau einzuretchen. VH. ^llgtMtine lutherische Louferen). Die erst« Konferenzversammlung leitete Dienstag früh 11 Uhr in der Frauenkirche Geh Rat Domherr Professor v Luthardt mit Schristverlesung und Gebet ein, worauf der Vorsitzende Graf Vitzthum im Auftrag des Konferenz- ausschuffeS sie mit einer Ansprache eröffnete, in welcher er nach Begrüßung der Herren Staatsminister und der Ver treter de» Kirchenregiments und nach geschichtlichen Rück blicken auf die früheren Versammlungen und Erinnerung an die Väter und Urheber der lutherischen Konferenz Harleß, Kliefoth, Zeschwitz rc. die Wahl der Behandlung»- flegensiände kennzeichnete und begründete. Es kann nicht Aufgabe einer Konferenz sein, tieseingieifende wissenschaft liche Fragen kritisch lösen zu wollen, sondern dazu kommen die Teilnehmer zusammen, daß sie sich stärken auf dem Grunde de» gemeinsamen Glaubens Wenn die vorjährigen Angriffe auf das Apostolikum eine mächtige Erregung der Gemüter herbeigesührt haben, so ist es für die heutige Konferenz die gewiesene Aufgabe, gegenüber dem „Nein" jener das „Ja" zur Befestigung der Gemüter zum Aus druck zu bringen, umsomehr als man meistens die Wucht des Angriffes überschätzt und übersehen hat, daß der, den man im letzten Grunde angreift, fügen kann, , wenn meine Feinde gewesen sind, bin ich". Daher ward zum ersten Gegenstand der Verhandlung auSersehen „die göttlichen Heilsthatsachen und der christliche Glaube." Und an die ,,Bedeutung der deutschen lutherischen Reformation für die Gesundheit unsere» Volksleben»" nach dem zweiten vorgesehenen Vortrage zu erinnern, ist eSZeit, weil man so vielfach, abgesehen von den Feinden zur Rechten und zur Linken, in der eigenen Mitte zu vergessen scheint, daß die Tage der Re formation Zeiten der Wiedergeburt unsere« Volkes ge worden sind; an den Gütern und dem Erbe der Refor mation aber festzuhalten, va« wird auch den Weg weisen, dahin zu gelangen, wa« jetzt in vieler Herzen al» Wunsch schlummert: „Pflege der christlichen Gemeinschaft feiten der Kirche," worüber ein dritter Vortrag handeln wird. Nach dem unter noH vielseitiger Streifung der zeitbewegenden Fragen dieser klare Situation-plan gegeben war, begrüßte Präsident v Zahn in herzlichen Worten namens deS Landeskonsistorium» und der Landeskirche die Konferenz. Nunmehr erhielt Profefsor vr. Hashagen au« Rostock va» Wort zu seinem Vortrage „Tie göttlichen Heilsthatsachen und der christliche Glaube." ES galt bei Behandlung dieses weitschichtigen Themas den Nachweis zu liefern, daß der christliche Glaube, so sehr er ein Empfinden, ein Wollen und Vertrauen de» einzelnen ist, im letzten Grunde darauf ruht, daß di« herlSaeschichtüchen Thatsachen. im Worte Gottes un» gegeben, sich al» Lebensmacht am einzelnen bezeugen: durch die Erfahrung de» Subjekt» in Kampf und Gebet hindurchgehend immer wieder den Beweis ihrer ewigen Wahrheit erbringm und damit den Gläubigen von allen zufälligen Faktoren unabhängig machen. Steht e» aber so, dann sind diese in der heiligen Schrift, sonderlich an der Person Christl beglaubigten Heilsthatsachen sür den Glauben da» wesent liche konstituierende Element, und diese Thatsachen nun al» irrelevant hinstellen, sie verflüchtigen oder gar sie leugnen, heißt, den Grund des Glauben« erschüttern. Versucht e« nun eine neue theologische Schule der. Gegenwart, den Wert und die Wichtigkeit de« Apostolikum« in Frage stellend, im letzten Grunde da« objektiv geschichtlich Ge gebene anzutasten, so greift sie insofern an da« Herz alle» kirchlichen Leben«, al« in der Heilsgeschichte nicht die Be deutung diese» oder jene» geschichtlichen Ereignisse« und nicht bloß die Person de« historischen Christus da» Wesent liche ist, sondern die», wa« von Anfang an auch die Apostel bezeuat und in ihren Evangelien und Briesen niederaelegt haben, daß unter diesem geschichtlichen Geschehenen göttliche HerlSgedanken und göttliche Thaten zum Vollzug gekommen sind. Da» erst grebt jenen geschichtlich beglau bigten Ereignissen de» Leben«, Leiden«, Sterbens und Auferstehm« Jesu da» unvergängliche, göttliche Siegel und hat lebenerweckende Kraft. Der treffliche Vortrag de» Hrn. Referenten war für den Kundigen zugleich eine großartige unv siegessreudige Auseinandersetzung mit den Gegnern und ging im frohen Ton des erweck- lichen Zeugnisses einen gewissen Gang, wohlgeeignet, die Hörer zu stärken in dem „ich weiß, an wen ich glaube". Die mit jugendsrischem Enthusiasmus und zugleich mit der Weisheit des Alters und aus reicher Erfahrung eines kampf- und arbeitsreichen Lebens geschöpften Wprte, die v Luthardt zum Vortrage ergänzend zusügte, daß es im Glauben auf die Heilsthatsachen ankozyme, zündeten mächtig. Wie mancher dankte da dem teueren Lehrer. Wenn' v. Löber das Recht deS Subjek!» gegenüber den objektiven Normen stark betonte, sollte dies nicht als eine Differenz mit dem Gehörten gelten und der Hr. Vor sitzende konnte als Resultat der anregenden mehrstündigen Verhandlung, die Äußerungen der noch übrigen Redner zu gleich zusammenfassend, gar wohl angeben: „unser Glaube und die göttlichen Heilsthatsachen gehören zusammen." Zuletzt begrüßte noch Professor Anfeld aus Lund in Schweden, von da nach hier gesendet, die Versammlung unv fanv die herzliche Erwiderung des Vorsitzenden dahin, daß, wenn wir auch von der lutherischen Kirche deutscher Reformation, die unser Stolz und unsere Freude vor Gott ist, reden, wir dankbar sehen, wie das, was auf deutschem Boden einst erkämpft und erwachsen ist, jetzt wie drüben in Schweden in zahlreichen Ländern der Erde geistige« Eigentum zurErneuerung der Völker geworden ist. Nachrichten aus den Laudesteilen. Leipzig, 25. September. Soeben ist der Bericht des Leipziger Verein» für Ferienkolonien über die letzten beiden vergangenen Jahre erfchienen. Die gesammelte Summe von 16269 M. zeigt gegen da« Vorjahr einen Rückgang, da in dem zuletzt genannten Zeiträume 20688 Mark gesammelt wurden. Der Grund de« Rückgänge« ist, wie der Bericht hervorhebt, vor allem darin zu erblicken, daß die allgemeine Wohlthätigkeittsache in unserer Stadt sich in ne« hervortretenden Veranstaltungen immer mehr spaltet. Trotzdem war der Verein im stände, sein Liebe», werk ia gleichem Umfange au»zuführen; denn wieder wurden, wie 1891, 16 Gebirg»kolonien, 4 Solbad- kolonie« and 4 Stadtkolonien machtet und darin 608 Kinder, gegen 617 im Jahre vorher, verpflegt. — Am 1. Oktober wird mit der Riederlegung der einen Häuserreihe de» ThomaSgäßchen« begonnen und damit einer der Haupiverkehrswe^e Leipzig» m der wünschen«- wetten Weise »erbreitett. — 26. September. Die Kurse de» Lehrerbildungs seminar« für Knabenhandarbeit sind beendet; sie waren zahlreich auch au« dem Auslande besucht. Die Leipziger Schülerwerkstatt, in der den Knaben Freude an der körperlichen Arbeit beigebracht und Hand und Auge gebildet werden soll, eröffnet am 4 Oktober ihren Winter- kurfu». Die Stunden de« Unterricht» sind auf die schul freien Nachmittage verlegt worden. — Die König!. AmtL- hauptmannschaft Leipzig brachte in Übereinstimmung mit den Beschlüssen de» Bezirksausschusses in ihrem Bezirke eine allaemeine Polizeistunde zur Einführung und setzte dieselbe für die rein ländlichen Ortschaften auf 11, für die weiter nach der Stadt belegenen auf 12 und bei den unmittelbar an Leipzig angrenzenden Vororten auf 1 Uhr nacht» fest. I- Königstein, 26. September Am vergangenen Sonntag versammelten sich hierselbst die Mitglieder de» GebirgSverein» für die Sächsische Schweiz zur Ab haltung der 16. Generalversammlung, anläßlich deren die Straßen und Häuser der Stadt reich geschmückt waren. Die bereit» am Sonnabend abend hier erschienenen Mit glieder vereinigten sich abends 8 Uhr zur Abhaltung einer Besprechung und eine» Kommerses im Saale des Hotel „Zum blauen Stern." Am Sonntag vormittag fand ein allgemeiner Besuch der Festung statt, dem sich Frühschoppen konzert im Gatten deS „Deutschen HauseS" anschloß. Nach beendeter Festtafel im Hotel „Zum blauen Stern" begaben sich die sehr zahlreich erschienenen Mitglieder nach dem Schützen Hause, in dessen Saalräumen um 3 Uhr die an beraumte Versammlung ihren Anfang nahm Hr. Profefsor vr. Lehmann, die Stadtvertretung und Sektionsleitung be grüßten die Erschienenen, die sämtliche Sektionen des Ver eins vertraten. Dem Jahre»- und Rechenschaftsbericht schloß sich ein Vortrag de» Hrn. Stadtregistrators F. Peter» an, welcher das Thema behandelte „Königstein während de« siebenjährigen Krieges." Die Mitglieder des ZentralauS- schusse» und deren Stellvertreter wurden einstimmig wieder gewählt. Als nächster Ott der Abhaltung der General versammlung 1894 wurde Cossebaude bestimmt Besondere Beachtung verdient die mit dieser Versammlung veranstal tete Ausstellung ausgestopfter Vögel, Versteinerungen, Mineralien, einer Käfersammlung und einer Kollektion von Holzschnitzereien Abends ^6 Uhr erfolgte der Schluß der General oer sammlung. Vermischtes. * Herbstmoden. Unser« schönen Landfiüchtigen rücken langsam ein, mit neugestärkten Nerven und gründlich chiffonnierten Toilettenvorräten, bis auf ein paar sorglich gehütete allerbeste Stücke, die aber nun zum Saisonschluß nicht mehr geschont, sondern zu täglichen Ausgängen ge tragen werden; andererseits hat man in besonders lehr reichen, eleganten Villeggiaturen und Badeorten von den gut toilettierten Damen au« anderer Herren Länder die« und jmes gelernt, da« man nun nicht versäumt, als Ln« üour de« neuesten Chic« zur Schau zu tragen; und so bietet denn Wien insbesondere um die Promenadenzeit ein höchst interessantes Bild für Garderobestudien dar. In diesem Augenblick sind Ringstraße und Stadtpark so großartig lehrreich, daß selbst di« auf olympischer Höhe der Modegesetzgebung thronenden Götter, die Ches« der Mai» son« L und A (wir müßten hier die allerbesten Namen nennen), e« nicht verschmähen, eifrige Kursalonstudien zu machen, von den Herbstrennen ganz zu schweigen, die ihre Hauptaufgabe neben der Hebung der Pferdezucht, die Fest stellung der Saisonmvve nämlich, der allzu warmen Witterung halber nur sehr unvollständig zu erfüllen vermögen; allein trotzdem ist die Gesamterscheinung der Damen am Turf be zeichnend genug für den einigermaßen veränderten Geschmack, und wir können die Abwesenheit jeglichen Übermaße« an Farben mit Vergnügen konstatieren, ebenso den unbe strittenen Sieg der hohen freien Stirnfrisur. E« ist un leugbar, daß dieser grelle Wechsel in der Haartracht, dem sich al» besonder» auffallend die starke Verbreiterung der Schläsenpartie gesellt — daß also die neue Modefrisur ihre Trägerinnen zum Zielpunkt staunender Blicke macht, ja sie sogar mitunter in ein gewisse» Inkognito hüllt Eine der Berichterstatterin nur allzuwohldekannte Dame, die vordem natürlich gewissenhaft Stirnlöckchen bi» an die Augenhöhlen herab getragen hatte, kämpft gegenwärtig mit der Widerwärtigkeit, sich jedem alten Bekannten erst förmlich vorstellen zu müssen, um sodann erstaunt gefragt zu werden, ob sie denn krank gewesen sei. Da die arme Dame laut automattscher Wage aber 6 Kg zugenommen haben soll, so kann ein derart ätherischer Hauch unbedingt nur durch die Umrahmung gekrauster Haare um die frei gewordene Stirn und den hmten übergerutschten Hut ver anlaßt worden sein: ein Blick in spiegelnde Scheiben auf der Straße bestätigt auch sofort diese Anschauung. Der Umschwung in der gesamten Mode war diesmal ein ganz enormer und e« ist gar nicht erstaunlich, daß sich da« Damenpublikum im allgemeinen nur schrittweise in da« Neue hineingewöhnt, da« liebgewordene alt« nur all mählich und notgedrungen ablegt — denn e« ist ehrlich nicht zu leugnen, daß die haldverfloffene Mode eigentlich Neidsamer war. Wenn man eS aber so in det Hand hält, durch ein paar kühn nach aufwärt» geführte Bürsten striche und nach abwärts dirigierte Ärmelbauschen oder wohl gar durch ein insgeheim in den Juponsaum geschmuggelte« Reiflein sich das undefinierbare Etwa« anzueignen, das einer Anzahl mutiger Damen eine Art schwesterlicher Ähn lichkeit und zweifellos interessanten Chic verleiht, so wird da» Frühere eben eines Tages fallen; der Glockenrock ist so allgemein acceptiert worden, als das rabsörmig ge schnittene Cape, und die großen Stuartrüschen beginnen unentbehrlich zu werden, trotzdem sie nicht jedes Gesicht gleich vorteilhaft begrenzen und zu tausend Geschmacklosig keiten führen. So allgemein die Entredeuxgarnituren und weiten, herabhängenden Blufenformen auch geworden sind, so kann man sie doch absolut nicht entbehren. Die für die Wintermode vorbereiteten Garnituren lehnen sich alle an diese» Genre an und man wird die QuerHreifen an Rock und Taille in Passementerien, Pelzrouleaux oder her vorragend in Chenille, desgleichen in einer ganzen Unzahl hübscher, kräftiger Borten ausführen. Der mindesten« vier Meter weite Rock in verengter Glockensorm erhält durch die hohe Garnitur erst seine eigenartige Zierlichkeit, die noch durch faltige Blusenteile aus abstechendem Stoff erhöht wird, während die Bauschärmel wieder vom Stoffe der Robe ge fertigt sind — früher war da« Ding bekanntlich umgekehrt. Jedenfall« hat man niemal» ältere Toiletten geschickter zurechtmachen können; so schwer begreiflich die« auf den ersten Blick erscheint, ist die Keilsorm au» den alten Rücken mit Leichtigkeit zu gewinnen, und man kann mit Hilft der Zwischensätze an« allen Streifchen und Flicken eine Taille Herauskriegen Eine besonder» nette Mode, welche unseren Wiener Mädchen gerade gelegen kommt, find dre große», farbigen Stoffkragen auf einfach dunklen Kleidern; der, artige Dinge, die wenig Geld und viel Chic erfordern, bereits Bold aus dem AuS- rdt el- „ Zunahme der Anlagen aus der an ¬ deren Seite sei unter dem Maße, welches sie am Herbsltermine in früheren Jahren zeigten, wesentlich zurückgeblieben, sooaß eine Veränderung deS offiziellen Diskontsatzes in steigender Richtung nicht in Betracht zu ziehen fei. — Noch einer Bekanntmachung der russischen Regierung find in der ersten Konversionswoche von der russischen Boldanleihe bis jetzt 24 791 vvv Rubel Gold zum Umtausch in vierprozentige Titel angemeldet worden SS kann daraus al» eine Er- Zungen, Groß- : gewann leicht »it anderthalb drille. Wert: »420 M, 420 M. Statistik uuL Volkswirtschaft. — Der grftern v rSffenllichte Ausweis der ReichSbank, welcher mit dem 2S. September abschlreßt, zeigt eine weitere Verminderung deS MetallbestaudeS um »562'vv M, welcher eine gleichzeiiige Abnahme der Giroguthaben nm 3 bbv vvv M entspricht. Auch die Anlagen haben sich wieder vermehrt und zwar in Wechseln um 12 419 (wo M., ,m Lombardgeschäst um 44 880 ovo M. Die Barbestände an sonstigen Aktiven erhöhten sich um 7 76i voo M. Der Notenumlauf hat um 15 68V vvv M. zugenommen und umfaßt jetzt 94»5<vovv M , welchen als Deckung 828 446 ooo M. gegenüberstehen, sodaß die steuerfreie Notenreferve sich etwas niedriger laus rund 167 Millionen Mark) Pellt Troy der Abnahme des Metallbestandes bemerke der Reichsbankpräsident in der gestrigen Monatssitzung deS ZentialausfchuffeS, daß die Wechselkurse sich so günstig ge staltet hätten, daß inzwischen lande zuyeflossen sei. Die Zm sogar au« Kalifornien, wo noch vor I spanisch gesprochen wurde und wo di au«nkchm«wcise vorkommt, allenfalls st» schäften Santa Barbara, LdL'Angelo«, und Länd tragen spanische Namen, wer' sachserk bewohnt. Die SPkache de« Columbus ist für die Union nicht» n innerrttig. Mutter Britannia veherrscht mutter Hispania hat nicht» mehr zu sagen. 64'/, (Bowman) 1. Frhru. Sd- v. Oppenheims »j br. St^ Favorit, k4'h dg (Sharpe) 2. Füist Hohenlohe - Oeh'ingenS 2j. br. St Sherry, dl'/, dg(Madden) » Triller, Boldschaum, Sehnsucht, RochSburg und sechs andere Pferde unplaziert. Biß siegte nach Kamps um einen HalS, ein Kops trennte Favorit von Sherry und dies« von Triller Wert: 400 > M., 123V M., 470 M. To« : »vb:2 >; Platz: 177:5", 1S»:Ü0, 89 : bv. V. Kaulsdorfer Handicap. DCt. 2vvv m. Br. L. Henckels »j. dbr St Ercentr-cv. Unca» a d. Scotch Melody, 47'/, kg (Barton) 1. Frhrn. E v Falkenhauscns »j br. St. Rattleheels, dl (Sharpe) 2 Frhrn E v Münchhausen- »j br. John Myiton, d2 Iry (Martin) ». Zwölf Pferde un- plaziert. Sxcentric siegte nach schärfster Begenwehr um einen Kops; eine halb« Länge dahinter John Myiton. Wert: »vvv M., ldlv M, K9V M. VI. Hoppegartener Hürden > Rennen Haudicap Dist. S2VV m Hrn. S v Lang PuchhosS 3j br. H Meister singer l v Chamant a d Mocassin, 69'z, (Printen) l. Hrn. B. Naumanns 4j. F.-St. Freude, 7« lry (Wheeler) 2. Hrn KattenhusenS 4j. br. St. Bichette, 72'/, (Plüschke) 3. Meistersinger gewann leickt mit sünsoirrtel Längen Wert: »480 M., 90« M, 4VV M. Tot.: 82:20; Platz: 87: bv, 87:bv, 114 :dv. noch nicht aus das Gesamtergebnis geschlossen werden. Da sich der Umtausch oder der Beriauf der scchsprozentigen Titel als vorteilhafter darstellt, als das Abwarten der Panheimzahlung, so nimmt man an, daß säst der gesamte Betrag der 6 An leche zum Umtausch gelangen werde. — Mil den Nachrichten über die russische Ernte scheint jetzt dasselbe nette Spiel getrieben zu werden wie in früheren Jahren; eS erscheint deshalb am denen, diese widersprechenden Meldungen, die meist dem Bedürfnis der Spekulation zu dienen bestimmt sind, vorerst uubeachiet zu lassen und zuverlässigere Berichte abzuwarten. — Welche Gründe manchmal eine ausfallende Kurs steigerung der Aktien eines JndustriepapierS veran lassen können, und nach welchen der Uneingeweihte wie beim Blindekuhspiel herumtappt oder die er aus dem weiten Gebiete deS nationalen und internationalen Wirtschaftsleben- jucht, währerd sie greifbar nahe liegen, dafür hat die Kurssteigerung der Laurahütie an der Berliner Börje in den letzten Lagen eine hübsche Jllastraiiou geliefert. LS ist bei dem Unternehmen die durch das Ableben Bleichröders frei gewordene Aussichts- ratSstrUe zu besitzen, um welch« drei Bewerber konkurrieren. Da- war der Grund der steigenden Bewegung. Wenn aber die Großen kaufen, laufen viele kleine Spekulant.» mit, die nicht den Grund der plötzlichen Zuneigung kennen, sie bleiben auf ihren Werten sitzen und bezahlen die Zeche * Die Generalversawmlung der Görlitzer Mafchinen- bauanstalt und Eisengießerei in Görlitz erledigte die Tagesordnung nach den Vorschlägen der Verwaltung und genehmigte die Verteilung einer Dividende von 7 Proz, die fosort (in Dre-drn bei dem Vankhause Philipp Elimeyer) zuc Auszahlung gelangt. Die auSschride, den LujsichlSratSmü- glieder wurden wiedergewählt. Die Direktton teilte mit, daß die Fabrik für die nächsten sich- Monate mit Aufträgen »er- fehen ist. — Der Verwaltungsrat de- Bochumer Vereins sür Bußstahlsabrikation hat den Abschluß sür da- verflossene Geschäftsjahr festgestellt; ziffernmäßige Angaben sind jedoch nicht veröffentlicht worden. Der Bericht, der wahrscheinlich nicht viel Erfreuliches zu melden haben wird, soll in etwa 1V Tagen auSgrgeben werden. — Lor einigen Tagen wachte die Meldung die Runde durch dir Presse, die königlich preußischen fiskalischen Sohlevwerke des Saarrev er» hätttn mit dem Rheinisch-Weftsäliscken Lohlrn- syndikot Verhandlungen über cine Einigung hinsichtlich der Produktion und der Preise und über Abgrenzung der Absatz gebiete gesührt. Wie z» erwarten war, wud jetzt diese Meldung als gänzlich unzutreffend bezeichnet. — Aus Mailand wird gemeldet, die italienische Mittel meer- und die Meridionaleisinbahvgesellschast habe da» Ber langen de» Ersenbahnminister», von der Erhebung der Personen sahrpreise und Frachten nach dem AuSlande ia Bold Lbstaud »u rehmen, abgelehut. Nunmehr fordert der Minister, daß dieser Modus, wenigstens bei den bevorstehenden Most- und Lraubensendungen, keine Anwendung find«. — Über die Rübrnernte in Deutschland wird berichtet, daß nach den bi- jetzt vorliegenden Berichten anzunehmen ist, dak der BewichtSerirag gegen demjenigen des Vorjahre- zurückbleiben wird, während sich dir Zuckergehalt durchschnittlich höher stellt. Ähnlich gestalte» sich dm Perhättniffe tn Österreich - Ungarn. Günstige Meldnngen liege« «r» Belgien unb Holland, sowie auS Yen Kolonie» Aber di« Zack«nopnrz«ug»u» vor. — In den letten Lagen ist ,vielfach die Rede gewesen von der beabsichtigten Verciai^vg jämil.che, englischer Sohlen- «rrk« zu «tmr Altien-efellfchast, ähuüch dem RyernisL- «estfäli che« Kohlasvndtttt D«r Londoner „Leonomift" urteilt sr^e ^arf Wb«« Besen Pla» «nd findet de» Bedanken absurd, da sich seiner Verwirklichung unübersteigbare Schwierigkeiten entgegenstellen würden. Schon derBelkauiSpreiS der ciren sehr verschiedenen Wert repräsentierenden Werke werde sich schwer ermitteln kaffen Ferner komme die Frage der Arbeit hinzu. Dir gegenwärtige Streik der Kohl>narbeitcr sei bedauerlich urd verlustbringend genug sür den Handel und Verkehr des ganzen Lande»; e» liege ab«r die Schaffung eine» Kohltnmonopols durch einen so geplanten Ring auch nicht im Interesse der Allgemein heit Aber trotzdem seien doch dir Kohlenlieferungrn nicht ganz eingestellt und man bekomme solche auS Distrikten, die außer halb der „Miner- Association" stünden. Würde aber ein solcher Ring geschaffen, und e» ergebe sich eine Streitfrage mit den Arbeitern, fo werde da» ganz« Laas in Mitleidenschaft gezogen und der Handel gelähmt. Bon jedem Gesichtspunkte au- ge sehen stelle sich eia solcher Sohlenttug al» ganz unthunlich dar. Allen denkenden Menschen müsse e- kkar werden, daß es sich in der Hauptsache um die Absicht handele, den anlagesuchenden Kapitalisten und den Kohlen'onsuwenten einige Millionen aus der Lasche zu ziehen, dazu aber sei gerade der jetzige Zeitpunkt recht wenig geeignet In den Lerernigien Staaten von Nord amerika seien ähnliche Organisationen vielfach geschaffen worden und, obwohl sie auf bessere Objekte begründet waren, sei eine nach der anderen zusammeuardrochen Auch in England selbst hab« man ein Beispiel an der Salzunlon, dieselbe sollte ein Ecgen sür viele Kreise werden und leine erheblichen Pre s- steige,ungen veranlaffea ja man stellte sie al» ein pH,latthropisch- kammerzielle« Unternehmen hin Maa wisse aber, daß die Salzprersi so gestiegen seien, daß da» heimisch« Produkt rrn- verkäuflich wurde, daß di« Besell cha l kein« Divwende »ehr zahlen konnte uud daß die Aktie» jetzt ans ei» Drittel ihre» N«»uwette« gefallen sirr». Da» seien kein« ermntigenden Bei spiel« »nd da» Blatt ist überzeugt, daß di« Unternehmer gat th»n würden, di« Kapitalisten kreise mit ihren Plänen zu mr» 68 : LV, 86: öv. III. Blücher-Rennen. Für Zweijährige. Drst. I4v«w. Hrn. Ehrich« ddr. St. Feder » »rtbrr a d. Formica, VOH dg Mabinn) 1. ^n v. r-^aLatt,« F.-H. Bastard, »rd« -Boorer' 2. Hnr. Albert» F-St.Tarantella 62 dg (Marttu)». Sech» Pferd« unplaziett. ««der gewann leicht «tt andetthttb Länge«" »ine Lä»^ zurück die dritte, «err: -4, Tot.: »60:tt>; Platz: «>»:»<>, 1»»:»0,7»:60. IV. Bergletch»-«»»»«» Bist »200 m. «r Pltffen- Ivenack» 4j. br. St. Beß v BaSnä» a. d Beschützer«, Wennsport. Berlin-Hoppegarten, 26. September I. Vergessenheit-Rennen. Für Zweijährige. Dist. lvvv rn. Hr. I. Saloschin« br. H. Han» Heiling v. Fulwen a. d. Künstler,n, b6 dx (Wilton) 1. Hrn. E. Landsrieds br. H. Lauru«, 66 dg (Martini 2. Fürst Fürstenberg» br. H. Helot, 66 dg (Bowman) ». Sechs Pserde unplaziert. HanS Hciling gewann sicher mit sünsvicrtel Längen; eine Länge zurück der dritte. Wett: »VVV M, 958 M, »64 M. Tot.: 121:2V: Platz: 107:60, 247:50, 124:50. II Wilamowitz - Zucht - Rennen. Für Dreijährige. Dist. 28VV m. Frhrn. o Münchhausens br. St. Ilse v. Saraband a d. Little S'fter, 57»p dg (Smith) 1. Hr. U. v. OertzerS br St. Autonomie, 67H dg (Martin) 2 Frhrn. «. v FalkenhausenS F -St. Karin, 57^ dg (Sharpe) ». Br. L. E. ReventlowS br. H Nimbus, 59 Icg (Ballantine) und Frhrn. E. v. Fürstenberg« br. H Alpinist, 55 dg (Hibberd) 0. Ilse gewann im Kanter mi, sünsvieitrl Längen; um die gleicke »ulsmlung schlug «ntonomi» die Falkenhausensche Stute, wert: 9»6V M., Svv «., 20» M. Tot.: »2:»0; Platz: sind immer ein« Spezialität der Wienerinnen Aber wir wollen zum Schluß noch ein wenig den Schleier der nächsten Zukunft weiter lüften. Samt, und zwar Velvet, Wollensamt in den prächtigsten Nuancen und wunder hübschem Changeant, mit eigenartigem Schimmer gewebte Wollenstoffe und ganz besonder» Tuch in jedem Farben ton, der sich auf der Palette eine» Maler« finden läßt, werden die hübschesten Herbst- und Winterkleider ergeben, die Paletot« werden sich mit wetten Glockenschößen nach unten zu ausrunden und um die Schullern in Garnituren von fabelhafter Breite auslaufen; man wird Helle Pelz- forten auf den Schild heben und vor einer echten Zobel garnitur anbetend in den Staub fallen, wird besonder« ganz «eine Zobelkrägen mit Kopf und Schweif, ,Hal«katzrrln", wie man in Wien sagt, in Unzahl tragen, das heißt Imitationen; die echten Dinger bleiben durch ihren Preis schon reserviert. Man wird in grellen Filzhüten und unmöglichen Hut formen da« Unglaublichste leisten, ist doch die neueste Riodeform eine flache, schrnendsarbige Ailzplatte, die von der Modistin erst mit Schleifen und Federn zu einem Fallenbündel zusammengefaßt wird. Man wird quergefetzte Dreispitze und Bischofsmützen, Polichinell- und Napoleons hütchen tragen, an deren Seitenzipsel über den breiten Schläfenhaaren Federchen herunternicken, über alle diese Formen meterbreile Schleier mit enormen Chenillepunkten. Wer aber das alles nicht mag, trägt einen runden Strauß- federhut und ein fast garniturloses englische» Kleid mit den reizenden Kellnerjackett«, zu denen man in Unterblusen, Jabots und Gürteln so wunderbare Abwechslung erzielen kann und die so außerordentlich kleidsam sind, daß wir uns keinen Augenblick bedenken, der Toilette mit kurzem Jackett von allen unseren Augenblicksneuheiten die längste Lebensdauer und den allgemeinsten Erfolg zu prognosti zieren. („Presse.") * „Schnebelite." Man schreibt der „F.-Z." aus London, 22. September: Auf den Schießständen zu Nunhead bei London wurden gestern interessante Versuche angestellt mit einem neuen Pulver, welches ein französischer Geistlicher, früher Artillerieoffizier, Abbs Schnebelin erfunden hat. Die Basis des neuen Pulvers ist Kalium-Chlorat, das mit Cellulose vermischt ist. Die Vorzüge, welche der bei den gestrigen Versuchen anwesende Erfinder für diese« Pulver in Anspruch nimmt, sind Leichtigkeit und Billigkeit der Herstellung, und sehr geringer Rückstoß, während die ent wickelte Schnelligkeit und Durchschlagskraft denjenigen der besseren Pulversorten gleichkommt. E« erzeugt ferner nur einen sehr dünnen, schnell verfliegenden Rauch, erhitzt den Laaf in sehr geringem Grade und kann ohne Schaden jeder Nässe ausgesetzt werden. Solange e« nicht in kleinem Raume abgeschloffen, explodiert es nicht an der Flamme, noch auch infolge der größten Reibung. Zum Beweise hierfür wurde gestern grobkörniges Pulver in einer Kaffee mühle fein gemahlen, eine andere Quantität auf einem EisenamboS zerschlagen. Darauf entzündet, verbrannte es langsam ohne Explosion. Die gestrigen Experimente sielen im allgemeinen so befriedigend aus, daß man erschöpfendere Versuche binnen kurzem anzustellen beschloß * Von Kolorado bis Kalifornien bekamen wir — fo erzählt ein Reiseschriftsteller in der „N. Fr. Pr." — nicht ein spanisches Wort zu hören. Spanische Städte namen in Hülle und Fülle; zuweilen spanische Gesichter mit schwarzen Banditenougen, oie wohl höchst friedfamen Menschenkindern zugehörten; spanische Trachten sogar, denn die landesübliche Farmer- und Bergmannstracht ist offen- bar südlicher Art — aber von der spanischen Sprache keine lebendige Spur mehr, kein Laut. Das Englischr herrscht überall unumschränkt. Im Schlafwagen, den wie in Salt Lake Cith bestiegen hatten, befand sich eine Fa milie auS New Aork, Vater, Mutter, Ämme und Baby die nach Kalifornien in die Sommerfrifche fuhren, vom Atlantischen Ozean kommend, ein Seebad am Stillen Ozean aufsuchten Sie machten die ganze Fahrt in einem Zuge, gegen 3500 Meilen m fünf Nächten und sechs Tagen. Baby langweilte sich manchmal, das läßt sich begreifen Zu seiner Unterhaltung suchte man ihm da« ABC aufmusikalischemWegebeizubringen. Vtilväuloi. DaSALC oder, um den englischen Laut darzustellen da« E-Bi-Si, wurde aus die altfränkische, von Mozart und berühmten Variationen versehene Melodie „^.d, von» äirtt-ft, w»w»o?" vor- gesungen, und Baby sang e« mit seinem dünnen Kinder- stmnnchen nach. Die ganze Familie beteiligte sich an dem Konzerte. Die Amme sang: e—bi—sie—di, Mama sang: i—eff—dschi, Papa sang: etsch—ai—ke—djche, und eine ji nge Malerin au« San Francisco, eine echte Mißgestalt, nämlich der Gestalt nach die geborene englische Miß, blond, milchfarbig, zart gebaut, auchsiesang: ell—emm—enn—o—pi. Nichts wirkt ansteckender, als eine volkstümliche Melodie. Bald thaten auch andere Reisende mit, unv zuletzt summte der ganze Waggon im Chorus den Echlußreim mit. Der vielfach wiederholte Singsang klang oft wie ein Hymnus, wie eine der englischen Sprache unwillkürlich dargedrachte Huldigung. Sie ist denn doch die eigentliche, die einzige Weltsprache. Ihr ABC regiert die ganze Erd«, und es giebt kaum einen Punkt aus dem Gürtel unseres Planettn, wo ihr Übergewicht nicht zu spüren wäre. AuS den Ver einigten Staaten hat sie das Spanische ganz verdrängt, ' ' '" ftig Jahren nur jetzt bloß Koch N südlichen Graf-
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