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Dresdner Journal : 27.09.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-09-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189309275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930927
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930927
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-09
- Tag 1893-09-27
-
Monat
1893-09
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 27.09.1893
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1-57 de« Belagerungszustandes in Verhandlung zu treten. — Da» Realistenorgan „Tas" brachte schon in seiner letzten Nummer die von ihm den Jungtschechen in Aosficht gestellten „Wahrheiten" über die tschechische Politik überhaupt und über den jungtschechischen Radikalismus. „Hätte der Statthalter", so sagt hierüber diese« vlalt. Meder den vr. Sregr zu sich rufe» lassen, so hätte er die Kugelung seiue« Organ» auch ohne Anluahmezuftaad fertig- zedracht Der Nusnahmezupand hat »ur den wettere» Kreisen ib» die derzeitige Lage der tschechischen Politik die Augen ge- -ssnet Der Hauptgrund sür den verfall de« Alttschecheutum» liegt darin, daß di« alnschechijchen Parteiführer nicht mit der Zett sortzuschreiten vermochten und e» nicht »erstanden haben, Kas dir vorwärts drängende neue Generation wollte. Die all- tschechischen Führer waren klein und kurzsichtig. Eie erblickten das Heil de» volle» nur io der Politik und in den in Wie» ^luchieu Errungenschaften. Die bloße Politik macht uns nicht ^uckuch Da» ist riue verhängnisvolle Däuschung, der gerade s» auch die „Rarodni Listy" unterliege«. „Erst werden wir uns den tschechischen Staat erringen und daun werden wir alle an deren nationalen Fragen lösen", so lautet die Formel dieser unmöglichen und verhängnisvollen Pottlik Uud gerade so wie die tlltlschecheu gehen auch die „Rarodnt Listy" io der inneren Politik vor und daraus erklärt es sich, daß man in manchen Stücken das jnngtschechischeHauptorgan vom alusch chischen„HlaS Raroda" und vom klerikalen „Cech" nicht unle:scheiden kann Die „Narodnt Listy ' haben ganz einsach da« gesamte reaktionäre kulturelle Inventar von den Alttschechen übernommen, nur daß sie io der Form liberal sind. Wenn vr. Sregr in seinem Organ jetzt plötzlich eine vernünftige und vorsichtige Politik verkünden läßt, so billigen wir es, nur daß wir in «euntnis der Verhältnisse diese vernünftige Politik schon längst ohne Ausnahmezustand gefordert haben. Und wenn sich Vr. Ev. Sregr jetzt plötzlich erinnert, daß er, gedeckt durch seiue Abgeordnetenimmnuität, nicht die Massen des Volkes zum äußersten Widerstande ver leiten dürfe, so billigen wir auch diese»; allein wir tadeln e» und haben eS stets getadelt, daß er früher, so lange die Polizei ihn gewähren ließ, nicht diefer Einsicht huldigte." Buda-Pest, 26. September. Wie aus Visegrad gemeldet wird, sind Se. Majestät der König von Sachsen und Prinz Leopold von Bayern um ^1 Uhr nachts dortselbst eingetroffen und haben Sich um ^4 Uhr stütz auf die Birsche begeben. Abends gegen 9 Uhr gedenken Se. Majestät der König von Sachsen Aller- tjöchstsich nach Keszthely zum Besuche der Familie des Grasen Tassilo FesteticS zu begeben. Prinz Leopold von Bayern verbleibt bi- Freitag in Visegrad zur Jagd. * Pari», 26. September. Der Russenfestlärm hat in Frankreich durch einige Wochen die Aufmerksamkeit von den Fragen der inneren Politik abgelenkt. Jetzt, da die Winke der amtlichen russischen Kreise die Begeisterung in ein ruhigeres Fahrwasser gedrängt haben, zeigt es sich, daß die durch das Ergebnis der allgemeinen Wahlen herbeigeführte Entwickelung der Parteiverhältnisse in den letzten Wochen nicht ganz gestockt hat, vielmehr um ein beträchtliches vorwärts gekommen ist. Fortbestand der republikanischen Kon zentration oder nicht, das ist seit dem 20. August in Frankreich die Hauptfrage, und es gewinnt den An schein, daß sie m verneinendem Sinne gelöst werden wird. Allerdings stützt sich, wie die „Voss. Ztg." schreibt, diese Vermutung zunächst nur auf ein in parlamentarischer Hinsicht unverbindliches Zwischenspiel in der Presse, aber die Personen, die es leiten, sind so scharf ausgeprägte Individualitäten und so einfluß reich, daß man über ihre Auseinandersetzungen nicht leicht hinweggehen kann. In erster Reihe kommen dabei der Finanzminister Peytral und die ehemaligen Minister Lockroy und Goblet in Betracht. Peytral hat in Marsrille die Programmerklärung abgegeben, die neue Kammer werde vor allem das Erbrecht einfchränken, und die Erbschaftssteuer, außerdem die abgestufte Ein kommensteuer einführen müssen. Wenn Hr. Peytral schon jetzt, einige Wochen vor dem Zusammentritt der Kammern, eine radikale Programmerklärung abgiebt, so kann das nur bedeuten, daß er sich den Einfluß zutraut, das Gesamlkabinett darauf fest »ule gen, oder überzeugt ist, daß das gegenwärtige Mischkabinett in der nächsten Zeit durch ein radikales abgelöst werden wird. Im ersteren Falle wäre der Zusammenbruch des bisherigen Regierungssystems eine Fraye kurzer, im letzteren eine Frage der allernächsten Zeit. Noch deutlicher wird das Vorgehen der Radikalen durch die bereits gemeldeten Kundgebungen LockroyS und Goblets. Lockroy hat die Einbringung von Anträgen in Aus sicht gestellt, die auf die Wiedereinführung der Listen wahl, Verfassungsdurchsicht und Amnestie für politische und AuSstandsvergehen Hinzielen. Und Goblet hat eine Veränderung des GeseüschaftszustandeS im Sinne der sozialistischen Forderungen, Abschaffung der Mono pole der Bank von Frankreich, der Eisenbahn- und Grubengesellschaften, Trennung von Kirche und Staat, endlich VeifFmngSturchsicht als Programm aufgestellt. Er. w e Leckry, wollen durch tt lche radikale Ännäge eine unverzügliche Scheidung der Parteien nach rechts und links hin bewirken, belde mit der sicheren Vor aussetzung, die Kammermehrheit auf ihre Seite zu ziehen. — Gestern ist eine Deputation der Stadt Toulon nach einander vom Ministerpräsidenten, dem Marineminister, dem Botschafter v. Mohrenheim und dem Vertreter des Ministers des Auswärtigen em pfangen worden. Dieselbe erhielt überall den gleichen Bescheid, nämlich, daß die Feste in Toulon zu groß- arlig angelegt seien und deshalb eingeschränkt werden müßten. — Wie dem „B. T." aus St. Petersburg mitgeteilt wird, scheint die Warnung des „Figaro" vor übertriebenen Ovationen für die russischen See leute in Toulon und Paris, die politische Verwickel ungen schaffen könnten, auch die russischen politischen Kreise abgekühlt zu haben. Natürlich wollen davon die panslavistischen Preßorgane nichts wissen. So schreibt die „Nowoje Wremja", die Franzosen würden wohl auch ohne die Belehrung der „Figaro" begreifen, daß der Stab deS russischen Geschwaders nur solche Ovationen annehmen könne, die nicht- Provozierendes gegen den Dreibund und Deutschland im Speziellen enthielten. — Henle ist das Programm der Vorstellung in der Großen Oper zu Ehren der russischen Gäste veröffentlicht worden. Die ur sprünglich geplante Oper: „Das Leben für den Zaren" fehlt darauf. Die erste Abteilung der Prunkvorstel lung besteht nunmehr aus einzelnen Akten französischer Opern, die zweite aus einem musikalischen Huldig» ungöbilde, bei welchem die Ausführenden in russischer Tracht russische Lieder und die Zarenhymne singen und das Ballettcorps russische Tänze ausführen wird. Den Beschluß bildet eine Apotheose: die Verbrüder ung Rußlands und Frankreichs, gesegnet vom Frieden. Für die russischen Offiziere wird eine besondere Loge eingerichtet und in der Pause werden dieselben in das Tanzfoyer geführt. Der billigste Galerieplatz kostet acht, eine erste Rangloge tausend Francs. Dresdner Nachrichten vom 27. September. * Am Dienstag, den 26. d MtS, hat auf dem hiesigen Standesamt die Eheschließung des Premier lieutenant Carl Adam v Wuthenau imKönigl. Sächsischen Gardereiter» regiment mit Gräfin Antoinette Chotek, Tochter des K u. K Osterreich-Ungarischen Gesandten am König!. Säch sischen Hofe, stattgefunden Tags darauf, Mittwoch, den 27. d. MtS , ist nachmittags ^2 Uhr die kirchliche Trauung in der Gräflich Chotekschen Schloßkapelle zu Großpriesen in Böhmen durch den Pfarrer der katholischen Hofkirche zu Dresden vollzogen worden. Trauzeugen waren von Seite deS Bräutigams: Kammerherr Carl v. Wuthenau, Gesandter Graf Hohenthal, Oberhofmarschall Graf Vitz» thum, Legationssekretär Graf Szecsen; von Seite der Braut: Excellcnz Graf Friedrich Carl Kinsky, Graf Carl Chotek, Graf Jaroslav Thun, Graf Leopold Nostitz. Als Brautführer nahmen teil: Graf Wolfgang Chotek, Graf Anton Mag; is Eckersdorfs, Secondelieutenant Max v. Oppell, Graf Franz Magnis. Die Braut» jungfern waren: Gräfin Octavie Chotek, Hoffräulein v. Oppell, Gräfin Henriette Chotek, Gräfin Josephine Kinsky. Nebst den Ettern Kammerherr v Wuthenqu und Frau v Wuthenau geb. Gräfin v Württemberg, ferner dem Vater und den Schwestern der Braut, den Hofdamen Gräfinnen Chotek, den Gräfinnen I Thun und L. Nostitz geb. Gräfinnen Chotek, ferner der in Großpriesen residierenden Gräfin Ada Chotek geb Prinzessin Hohenlohe und Gräfinnen Olga Chotek Mutter und Tochter, sowie Gras und Gräfin Heinrich Nostitz befanden sich unter den Eingeladenen: Frau Gräfin Hohenthal und Bergen, Frhr. und Frfr v Friesen, Graf Moritz Hohenthal, Gräfin Olga Hohenthal, Excellenz Gräfin KinSky geb Gräfin MenSdorff-Pouilly, Fürst Clary, Graf Franz Kinsky, Graf und Gräfin Carl Clary geb. Prinzessin Radziwill, Gräfin Thun geb. Prinzessin Schwarzenberg, Graf und Gräfin Siegfried Clary, Garde- reiter-LtS. Graf Lippe und Frhr. v Fritsch, Graf Fries und Andere Aus dem Polizeiberichte. Vor einiger Zeit haben zwei Knaben im Alter von 12 bis 14 Jahren aus der Portierloge de« hiesigen Böhmischen Bahnhofes eine Kiste abgeholt. Dabei ist ihnen aus Versehen ein in graue Sackleinwand emgeschlageneS Prket, enthaltend einen Eisenrohrschneider, einen Rohrschraubenstock und eine Rohrschneidespindel mit ausgehändigt worden. Die Knaben, die möglicherweise gar keine Kenntnis davon haben, daß ihnen das oben näher bezeichnete Paket fälsch lich ausgeliefert worden ist, werden gut thun, sich ehe- baldigst bei der Kriminalabteilung der Königl. Polizei- Direktion zur AuSkunstSerteilung einzufinden. — Amtlicher Nachricht zufolge ist der Kaufmann Friedrich Julius Alexander Steinborn, am 6. September 18S8 in Berlin geboren, am 22. d. MtS. nach Unterschlagung von 10 000 M. flüchtig geworden Auf dessen Ergreifung hat der Geschädigte eine Belohnung von SOO M ausgesetzt. acht Tage Zeit zum Bericht über das Resultat ge geben habe, einen Vorteil erregte, durch Handlungen bethätigt zu haben, welche einen Anfang der Aus führung dieser beabsichtigten, aber nicht zur Vollendung gekommenen Vergehens enthalten." Interessante Funde. Auf der Insel Bornholm ist eine aus dem Bronzealter stammende sogenannte „Helleristning" aufgefunden worden. Bereits vor einigen Jahren wurden auf zwei Felsenwänden zwischen Minge und Sardvig einige merkwürdige bildliche Darstellungen von Schiffen, Rädern, Fußsohlen und einer einzelnen Menschengestalt, sowie eine Menge urnenförmiger Vertiefungen entdeckt. Der eine Teil dieser „Helleristningen", welcher die schönsten SchiffS- und Menschenfiguren enthielt, wurde leider kurz nach her durch eine Felsensprengung vernichtet; der andere und größere Teil ist bisher bewahrt worden und in den letzten Jahren von Reisenden, namentlich von Deutschen, oft besichtigt worden. Wie aber erwähnt, ist es nun m den letzten Tagen geglückt, an einem anderen Felsen, etwa 200 Fuß entfernt, ein Seiten» stück zu entdecken. Hier befindet sich eine ovale Felsen» fläche, die sich in einer Länge von etwa 25 Faß und einer Breite von 12 Fuß von dem Erdboden adkebt, und auf welcher eine Gruppe von 10 bis 12 Schiffen von verschiedener, zum Teil sehr hübscher Form vor handen ist Von den Schiffen ist da» größte 23 Zoll lang, sie liegen gleich den früheren Linienschiffen in drei ziemlich regelmäßigen Reihen, ziemlich nahe an- einander. Außerdem gewahrt man etwa 20 nrnen- förmige Vertiefungen und ein« eigentümliche Ver zierung gleich einem liegenden 8. Uvzweifelhast stammen diese bildlichen Darstellungen au» der Bronzezeit, haben mithin ein Alter von nahezu 3000 Jahren. * Die Grundschule des Königl. Konserva toriums begeht Freitag, den 6. Oktober, ihr 25jährigeS Bestehen durch eine musikalische Auf führung abends '.,8 Uhr in Brauns Hotel, zu welcher außer den Anstaltsangehörigen auch die Patronatvereinsmitglieder Zutritt haben werden. Außer Kammermusik- und Solovorträgen wird auch eine eigens für diesen Zweck komponierte Orchesterserenade von A. Wolfermann mittelst eines ersten Versuches eines vollen Grundschüler-OrchesterS zur Ausführung kommen. * Ein neuer Teil des JndianergebieteS ist in den amerikanischen Freistaaten kürzlich für Ansiedler er öffnet worden. AuS Arkansas City wird über die Vorgänge bei dieser Eröffnung berichtet: Sonnabend morgens herrschte läng» der Grenze deS bisher den EherokeeS überlassenen JndianergebieteS, welches um Mittag für Ansiedler eröffnet wurde, große Aufregung. Lange vor Tagesanbruch versammelten sich Tausende von Menschen auf der Santa Fe-Station, wo Eisen bahnzüge bereit standen, um die Männer, Frauen und Kinder aufzunehmen, welche sich in dem versprochenen Lande eine neue Heimat »u gründen hoffen. Fünf zehnlausend Menschen versuchten iu dem Zuge, der zuerst abgehen sollte, Platz zu finden, allein da der Zug nur für 2000 Personen Raum hatte, so setzten sich viele auf die Dächer der Wagen. Im ganzen dürsten 150000 Personen an der SstO bm langen Eisenbahnlinie Billette genommen haben. Die Re- Steinborn ist etwa 1,70 m groß, schlank, hat schwarze Haare, schwarzen Schnurrbart und schmales, blasses Gesicht. — Ein Unbekannter, ungefähr 30 Jahre alt, blond (mit Schnurrbart), bekleidet mtt braunem Uder,,eher mit schwar zem Samtkragen, dunklem Beinkleid und braunem Filz- Hute, entriß am vergangenen Dienstag im Hause Nr 98 der Darerstraße einem fünfjährigen Knaben da« von dem selben in der Hand gehaltene, einen kleinen Geldbetrag enthaltende Portemonnaie und entfloh damit — In der Wohnung eines hiesigen Kaufmann« erschien gestern vormittag ein Unbekannter und verlangte von dem allein anwesenden Hausmädchen die Entgegennahme von 3 Kist chen Cigaretten für ihren Dienstherrn Mit diesem An sinnen abgewiesen, erbat sich derselbe alsdann einen Blei stift, angeblich um damit den Preis auf die Cigaretten schreiben zu können. Al« ihm da« Mädchen auch diese Büte rund abschlug, erfaßte sie plötzlich der Unbekannte, schlug sie mit der Faust zweimal auf den Kopf, stieß sie schließlich an die Wand und ergriff hierauf die Flucht. Nach Schilderungen handelt eS sich um einen Mann von 20 bi» 25 Jahren, mit dunklen Haaren, auffallend kleinen Augen, kleinem dunklem Schnurrbarte; er war bekleidet u. a. mtt stemgrauem Havelock, kleinem schwarzem Filzhute, gelben Segeltuchschuhen und rehbraunen Glacehandschuhen o Die Arbetterzüge zwischen Dresden - (Kohlenbahn hof) und Tharand bez. Klingenberg verkehren ab 2. Oktober d. I. in folgender Weise: 1) von Tharand an allen Werttagen Abfahrt 5,50 vormittag«, in DreSden- Altstadt (Kohlenbahnhof) 6,34 vormittag«; 2) ab Dresden» Altstadt (Kohlenbahnhof) 6,55 nachmittag«, in Tharand 7,40 nachmittags; 3) Montag« und Donnerstag« und an dem auf einen sonstigen Feiertag folgenden Tag wird der be» treffende Zug anstatt von Tharand um 5,19 vormittags von Klingenberg und 5,35 vormittags von Edle Krone ab gelassen und an Sonnabenden und am Tage vor sonstigen Feiertagen anstatt bi« nach Tharand nach Klingenberg wettergeführt, woselbst Ankunft 8,6 nachmittag«. In Pot» schappel werden für diese Züge Arbeiter-Wochen- und Monatskarten nach Dresden, auf den übrigen Verkehrs stellen gewöhnliche Fahrkarten IV. Klasse ausgegeben. —r Der Dresdner Elektrotechnische Verein wird Anfang de» nächsten Monat» durch Beginn feiner Vorträge die Winterthätigkeit wieder aufnehmen. Für die Verein Sthätigkett sind einige Fortschritte zu ver zeichnen. Der erste derselben besteht in dem Anschlusse de« Vereins an den „Verband der Elektrotechniker Deutschlands", dem die einzelnen Mitglieder fast aus nahmslos ebenfalls als Mitglieder angehören, sodaß der Verein vermöge dieser zahlreichen Beteiligung satzungS» gemäß im Ausschuß vertreten »st. So wird denn auch der VereinSvorfitzende, Ingenieur vr. Max Corsepius, als Abgeordneter des Dresdner Vereins dem Verbandstage der Elektrotechniker Deutschland«, welcher vom 28. bi« 30 September in Köln abgehalten wird und auf welchem einige für diesen wichtigen Zweig der modernen Technik bedeutsame Fragen erörtert und entschieden werden sollen, beiwohnen. — Eine zweite Neuerung besteht darin, daß für die VereinSvorträge, für welche bisher kein festes Lokal bestand, mtt der Direktion der naturwissenschaftlichen Anstalt „Prometheus" ein Abkommen dahin getroffen worden ist, daß dieselben künftig in dem gerade für diesen Ver ein vortrefflich ausgestatteten Vortragssaale des „Prometheus" in der Prager Straße abgehaltrn werden. — E« wird wiederholt darauf hingewiesen, daß der Verein es zu seinen Ausgaben rechnet, in Fragen der praktischen Elektrotechnik sach verständige Gutachten abzugeben und daß d»hm gerichtete Anfragen durch den Llere,»«Vorsitzenden vr. Max Corsepius wie auch durch da« Sekretariat „Technisch« Kanzlei Paul Herz" bereitnnllig übermittelt werden. — Der Verein besucht« am vergangenen Montag in den Abendstunden die Druckerei der „Dresdner Nachrichten" zu gemeinsamer Be sichtigung der elektrischen Beleuchtungsanlage und der Maschineneinrichtuvgen Mtt dem Ausdruck de« Danke» und der Anerkennung schieden die Besucher * Kunftuottz. In der Malvorlagenauistellung von Heinr. Turga«' Nachf. (W. Friedrich, Waisen- hau«straße 22) ist ein neue» Werk von Prof Jos Tapper- Innsbruck eingetroffen: Holzbrandtechnikoorlagen für Truhen, Schränke, Wiegen u. a. m, daneben gelangten verschiedene Neuigkeiten zur Ausstellung, wie Blumen von Beckendorff und Klein, Vögel für Holzbrand von Langen, allegorische Figuren, Rokokogruppen und dergl, sowie eine Reihe land schaftliche Chromo» Oeffentliche Unterhaltungen Für das am nächsten Freitag stattfinkende Wohlthätigkeitskonzert haben ferner ihre Mitwirkung zugesagt: Die Königl. Hofopern sängerinnen Frl Brüning und Fröhlich und Hr. Kammersänger Perron — Im ersten Bach- Merkel-Rheinbergerabend (Montag, den 2. Oktober) kommen zum Vortrag: auf der Orgel Bachs größte Toc cata k änr und Präludium mit Fuge 6-äur (Band II, 7), Rheinbergers erste Sonate 6-woll, Merkels preisgekrönte Sonate v woll (für zwei Hände arrangiert), Merkel« Allegretto aus den drei Vortragsstücken; Hr. Hofkonzert meister Petri spielt Merkels Adagio in L änr op. 51 und im Verein mit Hrn. Kammermusikus Stenz einen Mittel satz aus Rheinbergers Suite op. 149 Außerdem kommen GesangSsoli, Mendelssohns Duett aus dem 95. Psalm und vom verstärkten Kirchenchore verschiedene Chöre zu Gehör. * Gelegentlich einer gestern in Blasewitz abgehaltenen Versammlung übernahm der Kirchenvorstand die für die neue Heiligen Geistkirche von der Firma S Garten u. Comp. gAieferten heil Geräte Im Namen des Kirchen- vorsta ides sprach Hr. Pastor Leonhardi Hrn. Garten seinen Dank und Zufriedenheit über die wohlgelungene Arbeit aus. Aus einige Tage sind die echt silbernen und schwer vergoldeten Altargefäße, sowie ein Kruzifix und zwei Leuchter in der Filiale der Firma S Garten u. Comp., Pragerstraße 39, ausgestellt. — In der Dresdner Musikschule (Direktor R L. Schneider), Neumarkt 2, sind am 1 n Mts fünf halbe Freistellen für die Fächer Flöte, Klarinette, Fagott, Waldhorn und Kontrabaß in Verbindung mit sämtlichen zur vollständigen Ausbildung gehörenden Fächern zu ver geben Bewerber mit Vorbildung erhalten den Vorzug. Telegraphische Nachrichten. Prag, 27. September. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Den „Narodni Listy" zufolge hätte Professor Massary?, der Führer des RealistenflügelS der Jungtschechenaartei, seiue Mandate im Landtage und im Reichsrate niebergelegt. Zum Abonnement empfohlen! 2?" Soeben beginnt ein neuer (VII.) Jahrgang der beliebten Jährlich 24 reich illustrierte Hefte mit 48 farbigen Modebildern, über 2800 Abbildungen, 24 Unterhaltungsbeilagen und 12 Schnitt musterbogen. Fremdsprachige Ausgaben in Pari-, London, Kopen hagen, Amsterdam, Warschau, Budapest, Prag rc. M. Vierteljährlich M. 2.ÄO Abonnentinnen erhalten sür sich und ihre Angehörigen IMP' Schilitte «ach Matz gratis, MM und sind so in der Loge, ihren gesamten Bedarf an Toiletten und Wäsche nach echtem Wiener Geschmack anzufertigen. Diese Oegünstigung bietet kein anderes Modeblatt der Welt! Abonnements bei allen Buchhandlungen und Postanstalten. Probehefte gralis und franko von der Administration iu Wien. Nur vorzügliche Fabrikate, welche noch nach Jahren ergänzt werden können. Tafel geschirre aus u Burnette»«. in j:der Preislage, für 6 12, l8, 24 und mehr Personen, nach be- lielizer Zusammenstellung Mehr als IKO verschiedene Muster am Lager. LMM. Köniz FihimKnhk. ülöü ^Mvok^ktUS KsgM ek.Vre L ö e n Mm Är 3 : > tdeo^Verksul von flÄMourger, öremer^noUänljek-Lig^ s Direkt bereue teilte 110^2000 / uverclLN^sbyeg'rbsn! , fiNc-.-s- gste -^rs-re gierung hatte nur 2ö0 Soldaten zur Aufrechterhaltung der Ordnung aufgeboten, allein trotzdem versuchte nie mand, vor dem angesetzten Termin in das Gebiet cinzubrechen. Punkt 12 Uhr mittags verkündete ein Kanonenschuß, welcher au» der Mitte der BundeSsoldaten abgegeben wurde, die Eröffnung deS Gebietes an und weitere Schüsse längs der Linie trugen die Kunde weiter. Sofort stürzte die harrende Menge vorwärts, die einen zu Pferde, die anderen in leichten und schweren Wagen — alle aber peitschten ihre Pferde erbarmungslos, um sie zur größten Eile anzuspornen. Nicht wenige aber eilten zu Fuß in das eröffnete Gebiet. Die Eisenbahnzüge, welche Sonnabend abends und Sonntag morgens in Arkansas City eintrasen, waren bis zum äußersten gefüllt — die Leute standcn auf den Plattformen und saßen auf den Dächern, und eS war in dem Gedränge nicht möglich, die RcgistrationSzertifikale durchzusehen, und als die Züge in Perry, Jefferson County in Kansas, anlangten, stiegen die Leute au» den Wagen fenstern heraus, um in den Cherokee Strip zu eilen. Sobald die angehenden Ansiedler am Landbureau ein- trafen, legten sie sofort Beschlag auf da« zunächst liegende Land, und roch allen Richtungen wurden neue Städte abgesteckt. Um 2 Uhr nachmittag» waren, der „Ag Dalz." zufolge, 20000 Männer, Frauen und Kinder von einem Dutzend Nationalitäten an der Stelle versammelt, wo eine große Stadt entstehen soll. Bei dem Hasten und Rennen kamen mancherlei Unfälle vor, zwei Personen wurden getöret und mehrere andere schwer verwundet * Au» Boloana wird berichtet: Die uralte Basi lika von St. Stefano, eine Verbindung von sieben Kirchen, berühmt durch ihre merkwürdige Architektur und ihre alten Skulpturen, winde in der Nacht auf den 20. September von Dieben, welche sich darin am vergangenen Abend versteckt zu haben scheinen, aus- geraubt. Alle Kästen und Schränke, welche die teil weise sehr kostbaren VotivgesLenke enthielten, sind er brochen und geleert worden. Zu den Schätzen der Kirche von St. Stefano gehört auch ein prachtvolle» Reliquiarium mit Emailmalereien von Jacopo da Roseto aus dem 14. Jahrhundert, welches einen materiellen Wert von mindestens 20 000 Fres, darstellt, ganz zu geschweigen deS Wertes der künstlerischen Arbeit Es wird nun ein omi nöses Schweigen darüber beobachtet, ob sich auch diese» Kunstwerk unter den gestohlenen Gegenständen befindet oder nicht — eine Ungewißheit, welche die Kunst freunde in eine nicht geringe Aufregung versetzt. Der Weit der anderen gestohlenen Kostbarkeiten beläuft sich auf 10000 Frcs. Bis jetzt konnte man nur den Weg ermitteln, den die Diebe bei ihrem Rückzüge genommen. Da sie sich in der Kirche, wahrscheinlich hinter dem Hochaltar versteckt, hatten einschließen lassen, blieb ihnen nichts anderes übrig, al» nach vollbracht« ! That sich zuerst in die unterirdische Kirche, über welcher sich die Basilika erhebt, zu begeben, um dort zu einer engen Wendeltreppe zu gelangen, von welcher ein Fenster auf den Kirchhof führt. Durch diese» Fenster, dessen eiserne Gitter ffe durchgefeilt haben, entkamen die Diebe, worauf sie sich üb«r die den Kirchhof um gebende Mauer an Strickleitern in den benachbarten Hof de» Palazzo Aria hinabließen Da» Thorschloß diese» Palaste» erbrachen sie und gelangten so in» Freie.
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