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Dresdner Journal : 22.09.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189309220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930922
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930922
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-09
- Tag 1893-09-22
-
Monat
1893-09
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 22.09.1893
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Beilage zu I? 221 des Freitag, den 22. September 1893 abends p-uenftein irr Regi eat»». Band Holme» 8t»»»«. vrr»d» 1863 im ersten diese bei nur einen r lockt« reim llöoix- oknck unä srrn O»rl aorursixsn »er» de« N»I»^ 1470 «rvisrk ISQ Le» Id 8e». etckerlt». e Erben. Julius Horst Weinberger, hr. Vorstellung: 'S Uhr: den. hterr. Hrn. Brmd cdter: Hm. Netze Jacobi geb. Christiane . Schmieder >ek-r Gustav > -L.; Frau gart (74 g.) Besitzer Carl eichen: Hrn. eine Tochter rin Dresden; Helm Hundt ker Hermann cn. . Komische von Albert >e L lO UHr. inger von e Oper in Neßler eptembn. uch rzüglichei i mir »«, tscher »der Lmenmmgen, Versetzungen rc. im öffentlichen Dienste. xepartemntt des Kultus uud öffeutlicheu Uuterrichts. er '893 llSoel 2753 l-lslw. » krLalein 'achter <ie» äln»v<18«7- uvä »einer Leläerttr, an. mnement. eier.) Zum Cephise. >dor Körner, iszügen von er Nacht- n und einem er. («. e) -r. lung. frau von »die in süns Her. Musik '/j-7 Uhr) Tracht, umgürtet mit der kurzen Tunika, ein buntes um die Stirn geschlungen Zwei Pferde, deren Alltagsmut durch Spirituosen reichlich ange- l.» « ME Nachrichten aus den Laudestrilen. * Leipzig, 21. September. In einer am gestrigen Abende hier abgehaltenen öffentlichen Maurerversammlung wurde beschlossen, die internationale Kohlengräber beweguna von hier aus möglichst zu unterstützen. Mit der Durchführung diese« Beschlusse« wurde da« Agitation«- komitee der Maurergesellen Leipzig« beauftragt. (CH. Tgbl) * Oschatz, 21. September Da in dem benachbarten Zschöllau verschiedene Typhuserkrankungen vor- aekommen sind, ist neuerding« da« Wasser einer Anzahl Brunnen daselbst chemisch untersucht worden In einigen derselben wurde da« Wasser al« ungenießbar befunden. * Bad Elfter, 22. September. Da» Ende der hiesigen Saison ist nahe; der Kurplatz hat sich seit dem 1b September abermal« sehr gelichtet. In der Konditorei, an den Trinkquellen und Kolonnaden sowie auf dem gesamten Kurplatz und in den Parkanlagen herrscht Herbst- liche Stille. Die Zahl der noch anwesenden Badegäste schätzt man, dem „Chemn. Tagebl " zufolge, auf 300 Per sonen. Bi« zum 11. September ist unser Badeort von 6b36 Badegästen besucht worden, im vorigen Jahr« betrug die Gesamtzahl 6631 Personen. * Zschopau, 21. September. Unter vielseitiger Teil nahme wurde am Dien«tag eine langjährige WohlthSterin Zu besetzen: Die K'rchschulstevr in Ditteribach bei »suenfttin Kollator: da« Königl. Ministerium de« Kultu« öffentlichen Unterricht« Liakommen: außer freier wohn- Ng mit Gortenqenuß 1000 M vom Schul- und LS«,»« M. Klrcheadieuste, »« M anteilige« Honorar sür den Fort» »Udullgtunlerricht und eventuell «« M an die Frau de« Lehrer« sti Ckreiluug de« Handarbeitsunterricht«. Gesuche sind di« zum 1». Oktober bei dem König!. Bczirklschulinspektor Richter tu Dippoldiswalde einzureichen. «oh,ucker aller Art, N449« (27695t) Doppelzentner raffinierte und Konsum,ucker, »884 («7«») Doppelzentner Speisesy!up und 182549 (!V8 7«8) Doppelzentner andere Abläufe - Dit Ein fuhr fremden Zucker« in da« deutfcbe Zollgebiet umfaßte im August 4V« (8968) Doppelzentner raffinierten und 47d (4500) Doppelzentner Rohzucker, die Ausfuhr inländischen Zucker detrug 115'64 (206 024) Doppel,entner der Klasse u, 104646 (Svb SSL) Doppelzentner der Klaffe d und 19883 (6705) Doppelzentner der Klaffe o. — Zur Konkursstatistik wird berichtet, daß nach den Ausstellungen de« Deutschen Krrditorenverbande« in Berlin die Konkurse im ersten Semester d. I gegenüber dem gleichen Zeiträume dc« Borjahre« etwa« adgenommen Haden. Dem Bureau de« Verein« wurden im ganzen 1210 Fälle (949 Konkurse und S«l außergerichtliche Vergleiche) übertragen gegen ' " )r >892 Ls wäre zu wünschen, daß Konkurse, d. i bei solchen, bei welchen der Armen und Bedrängten in unserer Stadt, Frau Luise »erw. Ficker «b. Balz, zur letzten Ruhestätte geleitet. Ein bleibende« Andenken hat sich die edle Heimgegangene durch die laut Testament »»«gesetzten Bermächtnisse ge sichert Die Stadt erhält 6000 M für eine wohlthättgc Stiftung, 8000 M zum Kr mlenhaussonds und 150V M »um Hospüalfond«. Außerdem sind bedacht worden der Frauenoerein mit 1üOO und die Kleinkinderbewahranstalt wie der Verschönerung«verein mit je 300 M * Alteubera, 22 September. Nächsten Sonnabend wird hier da« Bergfest der Knappschaft der Zwitter- stockitgewerkschakt abgehalten werden. Der Berggottes dienst in der Stadtkirche, zu welchem sich die Knappschaft in Parade begiebt, findet vormittag« S Uhr statt; die Bergpredigt hält Diakonu« Haucke * Mittweida, 21. September. In den hinter dem Friedhof, gegenüber dem Kranken Hause stehenden Scheunen entstand, wie da« „Chemn. Tgbl" schreibt, am 19 Sep tember abend« gegen 11 Uhr ein Brand, welcher m kurzer Zeit sieben Scheunen in Asche legte Infolge Wassermangels konnten dre Spritzen nicht in Thätigkeit treten. Dre Feuerwehren beschränkten ihren Dienst daher zunächst auf die Sicherung der Gartenstraße und der Hin teren Kiichgasse, welche infolge der südlichen Windrichtung durch Flugfeuer bedroht wurden. Von den Geschädigten hat nur einer nicht versichert. Gerettet wurden in mehreren Scheunen die auf den Tennen stehenden Maschinen, Ernte- und Kutschwagen, während in der unversicherten und der benachbarten Stöffgenschen Scheune der ganze Inhalt ver loren ging. Auf dem Frievhof sind gegen 100 Gräber durch Versengen ihre« Blumen« und Einfassung-schmucke« beraubt. * Pirna, 22. September. In der Gärtnerei de« Hrn. August Schneider, deren Leiter Hr. Georg Freudenberg ist, sind dieses Jahr Kohlrabi von außerordentlicher Größe gewachsen; eine Frucht hatte da« Gewicht von 3 Pfd. (,,P A") I«. Schandau, 22. September. Die Wasserstands verhältnisse haben sich im Laufe dieser Woche nicht wesentlich verändert, e« fand ein geringes Fallen und Steigen de« ElbstromeS statt. Heute früh wurden 6 cm Zunahme de« Elbspiegels wahrgenommen. Die Sächsisch- Böhmische Dampfschifsahrtsgefellfyast konnte die Dampf schiffahrten nur bi« HerrnSkretschen verkehren lassen, doch hofft man, daß sie in diesem Herbste noch bi« Böhmen erfolgen werden. — Im Gebiete der Sächsisch-Böhmischen Schweiz hat der Touristenverkehr trotz der freundlichen Witterung bedeutend nachgelassen. feuert wird, bilden die Bespannung. Die Wagen, von denen zwölf gemeldet und zur Stelle waren, kämpfen zunächst in vier Abteilungen Die Sieger der Einzel- rennen werden sich dann zum EntscheldungSlaufe ver einen. Ein dritter Kanonenschlag durchzittert die Luft. Mit einem Rucke öffnen sich die Thüren des Startgerüstes, und die trunkenen Pferde, noch rasender durch die rück sichtslosen Geißelhiebe der Fahrer, stürzen in wahnsinigem Tempo hervor. Gleich bei diesem AuSlause fällt zumeist die Entscheidung Wer zuerst die Innenseite der Bahn kurve erreicht, ist gewöhnlich auch damit Sieger. Sobald die Bighen zur Tribünenhöhe kommen, erfährt der anfangs entschieden malerische Eindruck ein« starke Abschwächung Die schnurrbärtigen Gesichter der Rosselenker nehmen sich gar seltsam aus zu der altrömischen Gewandung, unv dann tragen die Herren zweifelhaft weiße Trikot« um die wenig oder gar nicht klassisch geformten Glieder, sodaß die Braven nicht wie antike Kämpfer, sondern wie mooerne Jahrmarktclowns aursehen. Die zuschauende Volksmenge hat natürlich für derlei Bettachtungen keine Zeit. Man ist vollauf mit Johlen und Schreien beschäftigt. Der Führer der zuerst vorbeifliegenden Bighe wird bejubelt. Eine kleine Partei hält noch zu Nummer Zwei und ver sucht, sie durch unausgesetzte Zurufe anzufeuern. Der Dritte, der mit weitem Abstande daherk.mmt, wird regelrecht ausgepfiffen Man glaubt gar nicht, welchen Höllenlärm diese Italiener ohne alle Instrumente zusummen bringen können. Nun ist da« erste Rennen vor über. Sieger ist ein Herr mit dem nicht übel klingenden Namen Dante. Die übrigen Rennen bringen keine neuen Momente Nur die Personen und Pferde wechseln Die Pausen werden autgefüllt durch da« Volk selbst, da« sich in fortwährender Bewegung befindet. Zumeist dienen al« Zielscheibe die beiden Stadtbüttel, die zu Rosie den Ver kehr zwischen den Richterlogen vermitteln. Man hat sie in schreiend rote Posiillon«uniformen gesteckt und auf elend« Leihklepper gesetzt, die noch dazu mit Scheuklappen ge schmückt sind Sobald sich diese beiden Ritter von der traurigen Gestalt in Bewegung setzen, giebt eS einen furcht baren Lärm. In allen Tonarten wird getrampelt, ge pfiffen, gebrüllt Die Veranstalter dieses Konzertes leben der „stillen" Hoffnung, die alten Rosinanten könnten doch noch einmal scheu werden und ihre rotbefrackten Bändiger abwerfen Polizei und Militär ist genug zur Stelle; aber niemand verbietet da« wahrhaft ohrzerreißende Toden Das ist hier landesüblich und gehört zur Gemütlichkeit. Im übrigen spotten auch die guten Rößlem ihrer fanatischsten Verfolger und tragen geduldig und ohren wackelnd ihre geänastigten Reiter von Loge zu Loge. Der letzte, der Entscheidungslauf der Bighen wird seiner besonderen Wichtigkeit Halder wieder durch eine au«- girbige Kanonade und mit Umritt der Husaren eröffnet. Auch hier bleibt da« Glück dem endgiltig obsiegenden Dante getreu Der kugelrund« Herr wird samt seiner Bighe im Triumphzuge zu den Preisrichtern geleitet, um Statistik und Volkswirtschaft. --- Die Gewerbliche Kommission der Dresdner Gewerbe kam mcr hat in dem Entwurs eines Gutachtens zu den vom preußischen HandelSmioistsr, v. Berlepsch veröffentlichten Vor schlägen zur Organisation der Handwerker u.d der Regelung de» Lehrling-Wesen- Stellung genommen und erklärt die BorauSleyungeu der Voischläge al« den derzeitigen thatsäktUchen Verhältnissen nicht entsprechend und die Herstellung einer BerusSstatistik unter besonderer Beiücksichtrgung des JnnungSwrsen« sür unerläßlich. Weiter erachtet die Kommission die viel zu umständlichen und darum schwer auSsührbaren Vor schläge, al« zur Förderung drS Handwei k- und deS Klein gewerbes keinesfalls dienlich, weil den Innungen uud Innungs- Verbänden die Lebensfähigkeit benommen würbe, weil den ohne hin schwer Belasteten neue große Opfer angesonnen würden, weil verschiedene berechtigte Forderungen der Handwerker unbe rücksichtigt blieben und bereit- verliehene Vorrechte wieder ent zogen werden sollten, weil den durch die Legit'mationSlosigkeit der Arbeiter den Arbeitgebern erwachsende Schäden nicht vor gebeugt werde, weil von der vorgeschriebenen Mitwirkung der Gehilfen in den Fachgenossenschasten und Handwelkerkammern eine Förderung deS gedeihlichen Zusammenwirken- nicht zu er hoffen wäre, sondern die Gtiahr nahe läge, daß da- Verhältnis zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern ein immer we iger friedliche« würde, und weil endlich die Handwerkerkammern keinen Ersatz bieten würden für die in Sachsen bestehenden Gewerbrkammern, welche ein weitere- Feld ter Wirksamkeit haben. * Über Saatenstand und Ernte im Königreich Sachsen berichtet die „Sächs Landwirtsch. Zeitschrift" da- folgende: Die Witterung in der BerichtSzeit — 15 August bi- 15. September — war nur in der ersten Woche, der Jahre-zeit enlsvrechend, sehr warm, während die Temperatur der folgenden drei Wochen zumeist sehr kühl war und bi- zu 2' Kälte am 12. und IS September herabging; auch zeich neten sich die letzten Wochen durch zahlreiche und in manchen Gegenden fast tägliche Niederschläge auS. Letzterem Umstande ist eS zu verdanken, daß der S-and der Ersatzsutterpslanzen zumeist günstiger geworden ist, dieselben zahlreiches Herbngrün- futter liefern und emigermaxen dazu b ilrag n, der allgemeinen Futter not vorzubeugen, Auch die Wiesen hatten sich zumeist schön bestock: und ergaben eme bessere Grummeternte al- er wartet worden war, nur hat die Güte des Futter» in vielen Bezirken durch die täglichen Niederschläge während der Ernte erheblich gelitten. Ja einzelnen Bezirken zeichneten sich auch die Kleefelder durch Neubestockung aus und lieferten noch einen zweiten bez dritten Schnitt, dagegen stent der Stoppel- klee zumeist sehr dünn, sodaß bereit« vielfach Umackerung er folgte Auch den Kartoffel-, Rüben und Kiautselderu kam die anhaltende fcuckte Witterung sehr zu statten, sodaß im allgemeinen auch in diesen Gewächsen eine gute Ernte zu er warten steht Nur wird in zahlreichen Bezirken über starken Engerlingsraß an Karioffeln uud Rüben geklagt. Die Früh fröste am 12. und lS. d. MtS brachten weinen erheblichen Schaden durch Erfrieren Die Herbstbestellung hat unter sehr günstigen Witterung«- und Bodenverbälinifien in vielen Bezirken begonnen. Die Rap-saat ist allenthalben schön aus gelaufen, doch macht sich in derselben bereits Ungeziefer be merkbar. — Nach den weiteren D-uschergebnissen und Ernte schätzungen scheint der Körnerertrag in den Winter- halmsrüchten im allgemeinen bester zu sein, al» nach den Witterung-verhälin flen des Sommer» erhoff' werden konnte, wenn auch infolge von AuSwuch» manche Mindererträge und Qualität-deeinträchngung sich bemerkbar machen werben. Dagegen ist die Gerstenerute in Menge und Güte fast allenthalben ungünstig ausgefallen, noch schlechter aber die Haserernte, die nahezu erner Mißernte gleichlommt Die »rei-hauptmannschast Leipzig hatte allenthalben die höchsten Erträge zu verzochnen, daun folgen mit abstergenden Erträgen die KreiShauptmannschaflen Bautzen, Dresden und Zwickau. — Über dre Samenkontrolle im KV nigreich Sachsen veröffentlicht Hr. KleiSsekeiär vr. v Littrow in der „Sächsischen Landwirtjchästlicheu Zettichrifl" eine längere Ausführung, welcher wir entnehmen, daß sich in Sachsen in 21 Onen 2b Firmen (in Berlin ebenfalls 2) der Kontrolle der sächsischen landwirt schaftlichen Veieine unterstellt haben. Diese Zahl fei gegenüber den vielen Geschä'Meuten, die mit Saatgut, — wenn auch zum Lril als Nebenartikel, — handeln, eine.fthr geringe Es beständen in Sachsen 148 Stadt- und 8118 Landgemeinden, man dürie daher keineswegs mit Befriedigung auf die erzielten Resultate Hinblicken; auffallend sei eS, daß Städte wie Leipzig, Riesa, Bautzen u. a noch keine der Samenkontrolle angeschlosteae Firma auizuweisen hätten; eS sei Sache der landwirtschaftlichen V-reine sowohl wie der einzelnen Land vir'«, die Samen- liefeianten zum Anschluß an die Samenkontrolle zu bewegen. Ander- gestalt« sich da- Urteil, wenn mun diejenigen Landwirte in- Auge faste, welche schon den Wert der Konti olle erkannt haben. Es zeige sich in brr Inanspruchnahme der König!, pflanzenphystologischen Versuchsstation Tharan?, daß innerdalb de- für die Samenkontrolle bereit- gewonnenen Gebiete- da» Jntereste an derselben intensiver geworren sei. So wurden 18S2 87b Proben (1891 K7S) untersucht darunter Samen 780 (b78), von weichen 468 (86b) aus Sachsen 812 (2 t») von außerhalb etngegangen waren, und zwar 387 (828) von Händl-rn, 448 (2Lb) von Käufern. Der Verfasser legt in seiner An führung die Notwendigkeit nicht nur der Barantiesorderung, sondern auch ber Nachprüfung der bereit- gekauften Ware ein gehend nnd ül>erzeu end dar und beweist, daß «S m>t genüge, die Garantie allein für de» „Gebrauchswert" vom Lieferanten zu fordern, sondern daß auch von der getrennten Gewähr leistung für Reinheit und Keimfähigkeit nicht abgegangrn werden dürft. — Zur Zuckerstatistik entnehmen wir den im „Reichs- anzetger" vciüffentliüten Tabellen nachstehende Angaben: Im Monat August wurden noch keine Rüben, sondern nur 108 093 Doppelzentner Rohzucker (im Vorjahr« 197 4b7), 1212» (7720) Doppelzentner raffinierter Zucker und >28 726 (108001) Doppelzentner Abläuft zur Znckerfabrikatiou ver- weudet. Produziert wurden »4724 (2»«71) Doppelzentner Telegraphische Nachrichten. Hamburg, 22. September. (Tel. d DreSdn. Journ.) Lon gestern bi» beute früh wurden sieb zehn Cboleraerkrankungen und drei Todesfälle gemildet. In Altona kam eine Erkrankung vor. Pari», 22. September. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Dem „Figaro" zufolge soll mögi ederweise der AuSstand der Grubenarbeiter im Departement „Nord" den Ausgangspunkt für einen allgemeinen Ausstand sämtlicher Gewerke bilden. Paris, 22. September. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Nach Meldungen an» Buenos Ayre» zerstörten die Radikalen eine Eisenbahnlinie um die Ankunft deS Generals Pellegrini in Tucuman zu per- hindern. — ES verlautet, daß vor SantoS die Schiffe der Anfstäadtschea znrückgeschlageu wurden. Vres-vrr Nachrichten vom 22. September. * Am 21. d. Mt«. besuchte Se Excellenz der Hr. Staatsminister v. Metzsch in Begleitung de« Abtettungü- direkwr« im Ministerium de« Innern Hm. Geh Rat Vodel und de« Hm. Geh ReglerungSrais v. Bose al« Stellvertreter« de« Hm. KretShauptmann« die nach- aenannten gewerblichen Etablissement«, al« die Kammgarn spinnerei von Dietel u. Schmidt in Coßmann«dorf, die vormals Thodesche Papierfabrik in HainSdera, die Sächsische Gußstahlfabrik in Döhlen, die Fabrik der Aktiengesellschaft für Glasindustrie vorm Friedrich Siemens in Döhlen und unter Führung de« Hm. Kammerherm Frhrn. v. Burgk dessen Kohlenwerke, wobei in Gegenwart Sr. Excellenz in dem neuen Marienschachte die erste Förderung ersolgte. Auch die Koch- und Haushaltungsschule de« Krönerstiste« m Deuben und die Kirche zu Döhlen wurden besichtigt. Allenthalben nahmen die Herren mit sichtlichem Interesse bez. unter Führung der Herren Bettieb«leiter der betreffenden gewerblichen Etablissement« eingehende Kenntnis von den bezüglichen Einrichtungen. Lt Im Wettiner Gymnasium fand heute morgen in Verbindung mit ber Zensurverteilung an die Schüler die Feier der 25jährigen AmtSthätigkeit de« Hm. Rektors Prof. vr. Meltzer und de« Hm. Oberlehrer« Prof vr. Heger statt. Nach dem Vorträge einer Motette durch dm Chor und eines GedichtgrußeS durch einm Ober primaner sprach Hr. Konrektor Prof. vr. Dunger die herz lichsten Glückwünsche der Lehrer und Schüler den beiden Gefeierten au«, die sich darnach mit Worten de« Danke« an die versammelten Amtügenossm und Schüler wendeten. AuS dem Polizeiberichte. Gestern nachmittag sprang ein 15jähriger Markthelfer in selbstmörderi scher Absicht von der Marienbrücke in die Elbe; der selbe wurde von einem Schiffseigner sogleich dm Fluten entrissen und einem Polizeibeamten übergeben. Der junge Mann hatte bei dem Spmnge von der Brücke in da« zur Zeit niedrige Wasser keinen Schaden erlitten. — Beim Ausfahren eine« zweispännigen Lastwagens aus dem Hofe des Grundstücks Nr. 2 des Bismarckplatzes wurde am 21 d. Mts. der Geschirrführer von der Wagendeichsel derartig gegen eine Mauer gedrückt, daß er sofort zu sammenbrach und bewußtlos liegen blieb. Der Ver unglückte ist noch an demselben Tage im städtischen Kranken hause, in das er alLbald gebracht worden war, an den erhaltenen schweren inneren Verletzungen gestorben. — Gefunden wurde am 12. d. MtS. von der Pen sionärin Friederike Lorenz auf der Schillerstraße eine silberne Cylinderuhr, am 13 d MtS. vom Polier Ernst Rothe im kleinen Osttagehege eine silberne Cylinderuhr, am 16. d Mts. »on der Schülerin Martha Heinrich auf der Friesengaffe ein goldener Ring (gez. Martha Gerwig 19/b. 93), an demselben Tage vom Malermeister Albin Rothe auf der Pragerfttatze eine silberne Remontoiruhr mit Monogramm 8. kl nebst goldener Kette, am 17. d. MtS vom Schüler Arthur Berger auf der Poliersttaße ein Geldtäschchen mit etwa 4M, am 19. d MtS. vom Droschkenbesitzer Michael Kubitz in seiner D-oschke ein größere« Geldstück, an demselben Tage vom Rentier Emil Keßler aus der WilSdruffersttaße ein größeres goldene« Medaillon, am 20. v. MtS. vom Kaufmann Franz Müller auf der Franklinstraße eine goldene Damenremontoiruhr und am 21. d. Mts. vom Zimmermann Karl Göhler auf der Hauptstraße eine goldene Damenremontoiruhr mit Kette famt Anhang. * Der Verein Dresdner Gastwirte hielt gestern abend im Konzerthaufe de« Zoologischen Garten« sein 19. Stiftungssest ab, mit welchem eine Prämiierung treu dienender Geschäftsgehilfen verbunden war. E« wurde die hohe Zahl von 39 Bediensteten prämiiert Be teiligt waren 21 männliche und 18 weibliche Geschäfts gehilfen, von denen 7 durch geschäftliche Behinderung bez. durch Krankheit abgehalten waren, persönlich anwesend zu sein. Die älteste weibliche Dienstaltersstufe waren 23H Jahre, die älteste männliche 19^ Jahre. Dem letzteren (Hausdiener Gottfchald-Neuostra), der bereit« früher Ehren- diplom und silberne VerbandSmevaille erhalten hatte, wurde «ine goldene Medaille zuteil. Der zweitälteste Prämiierte Oberkellner Peukert (im Restaurant Kaiserhos-Wiener Garten), der 18 Jahre 5 Monate im Dienst steht, hat ebenfalls bereit« früher Diplom und Medaille erhalten. Ihm wurde al« erstem in Dresden das Diplom der Theodor Müllerstiftung überreicht. DaSfelbe enthält die Anwattschaft auf Unterstützung au« der in Chemnitz 1882 ins Leben gerufenen, beim Deutschen GastwirtSverbande bestehenden gmannten Stiftung, welche z. Z gegen 72000 Mark Fond« umfaßt. — Der Verband zählt 204 Vereine mit rund 18000 Mitgliedern. Dem Dresdner GaftwirtS- vereine wurden an seinem Ehrentage etwa 50 Telegramme und Briefe mit Glückwünschen von Fachgenoffen und Brudervereinen au« allen Gegenden zugeschickt. Vermischtes. * Unter den italienischen Rennen von nationaler Eigenart sind die oorss äsUv bixds, die Bighekämpfe in der alten und gelehrten Stadt Padua wohl die volks tümlichsten. Ein Bild von ihnen entwirft in den „Münch. N. N." vr. E. Freund, der in diesem Jahre den höchsten weltlichen Festtag der Paduaner mitgefeiert hat. Die kreisförmige mächtige Korfobahn ist von dichten Zuschauer- maffen umrahmt. Nach fachverständiger Schätzung sind über dreißigtausend Menschen anwesend Der Anfang ist auf 6 Uhr adend« festgesetzt; e« ist noch nicht 7 Uhr — man ist also für italienische Begriffe sehr pünktlich —, al« die Zielrichter in ihre Loge treten Dann ein Kanonen schuß. Allgemeines Ah! und Bravo! Ohne artilleristische Mitwirkung geht eS einmal nicht bei italienischen Volks festen. Nicht lange darauf ein »weiter Schuß. Aller Augen richten sich auf ein hohes Gerüst, das in einem Platzwinkel errichtet ist. Durch die geflossenen Holzgitter des thorartigen Baue« kann man jetzt die kampfbereit haltenden Gespanne sehen. Die Bighen stellen sich als zweiräderige, niedrige Karren mit hohem, gemaltem Vorderbord und offener Rückseite dar, ziemlich genau den alirömischen Rennwagen nachgebildet. Um den antiken Eindruck zu vervollständigen, erscheinen die Wagen lenker — Pferdebesitzer aus dem Mittelstände — in klassischer Mitglieder de- Verein- beteiligt sind, hervoriretenven Wahrneh mungen auch in der allgemeinen Konkurtpalistik sich wiederholen möchten Auch im letzten Geniester entfielen die zahlreichsten Jnsol venzen (I»8) aus das Königreich Sachsen, doch Haven sie gegen da« erste Semester 1892 um 88 adgenommen Erledigt wurden 670 Konkurse, 826 durch Bergt, ich, 832 durch Ausichünung der Masi«, 12 wegen Mangels einer Masse. Ler DurchschntttS- prozentsatz der Zwang-Vergleiche stell'e sich aus 29 L Am 28 d. Mls. werden Delegier«« der Kredit genossenschaften Sachsens aus Binnlassung der Sächsi scher Spar und Kreditbank, hier zu einer Bersammlunq zu- sammenzuireten, in welcher die Gründung von neu>n Kredit vereinen in allen Städten Sachsen- (etwa 80 besitzen solche noch nicht) angeregt werden soll Ferner sollen di« Kredttvereine Stellung gegen die Konsumvereine nehmen. Die Bersamm'ung soll also der von dem Hannoverschen Verbände erogeleiteten Agitation gegen die Konsumvereine und sür den Aa-jchluß derselben auS dem allgemeinen deutschen Verband« dienen. Ls geht die- daraus hervor daß der Hauptvertreter duser Ansicht, Senator vr. Glackemryer Hannover, den Hauptvortrag in der Versammlung hallen wird Derselbe scheint demnach gegen die Beschlüsse de- Stettiner Verbandctage- energisch Front machen zu wollen und glaubt bei den sächsischen Kredugenoffenschaften, vnn welchen nicht ganz die Hälfte (41 von 87) sich al- sächsi scher .Verband" konstituiert haben, der wieder dem deutschen Verbände angehört, günstigen Boden zu finden. LS soll oer- sucht werden, alle Kreditgenossenschaften Sachsen- zu einem Verbände, mit Ausschluß der Konsumhereine, welche man al- die Förderung der Kreditvereint hemmend ansieht, zu ver einigen. * In der gestern abgehaltenen AusstchlSratSsttzung d«r Sächsischen Webstuhlsabrik vorm Loui- Schönherr in Ehemnitz wurde beschlossen, der am 10. Nooemder d I. stattfindenden Generalversammlung nach reichlichen Abschrei bungen eine Divideude von 11 vorzuschlagen. — Einem offiziellen Telegramm auS Buenos. Ayre- zu folge wird der Oktobercoupon drr 6proz«nlrgen Argentini- fchen fundierten Anleihe voll in bar eingelöst werden * Der unter dem Protektorate Er. Karferl. und König!. Hoheft des Erzherzogs Franz Ferdinand von Österreich-Este stehende Verein zur Verbreitung landwirtfchastvcher Kenntnisse in Wien beabsichtigt, in der Zeit vom 20 Apri! bi- 10. Juni nächsten Jahre- in Wien eine internationale Au-stellung in der Rotunde zu veranstatten, welche die Ge biete drr billigen BollSnährung, der Armeeverpllegung, deS RettuugswesenS und der Verkehrsmittel in Verbindung mit einer speziellen SportauSstellung umfassen soll Die Ausstellung (Bureau: Wren I, Minoritenplaß 4) ist Privalunter- nehmen, an velchem die österreichisch ungarische Regierung sich nicht beteiligen wird. Rußland stellt seine Eisenbahnen vollständig in den Dienst der AuSsahr seiner landwirtschaftlichen Produk!« und fetzt, um den Kampszöllen zu begegnen, seine Exporttarrs« aus den denkbar niedrigsten Satz herab. So ist jetzt die Fracht sür zu «xportterendtn Spiritus in Wagenladungen aus 4>^ Kopeken pro Pud und Werft herabgesetzt worden. Mau wird abwarten müfien, welche Wirkung diese Tanspolittk aus den Export eii ersettS und d>« russischen Staatseinnahmen anderer- seuS auSüben wird. Wahrscheinlich beveht auch in Rußland der Wunsch und die Erwartung, daß der Zollkrieg baldigst be endet weroe. — Vom internationalen Geldmärkte ist zu berichten, daß an demselben der Seldftano eine fortdauernde Erleichterung zeigt und anstatt daß dre Bank von England, wie man erst annahm, genötigt ist, ihren Di-contsatz aufs Neue zu erhöhen, hat sich dieselbe gestern veranlaßt gefthen, den offiziellen DiS- cont auf herabzufttzen; eS ist d'eS bedingr durch den Rückgang deS PrivatdiScoatS, welcher 2 umer Bankfatz »and, wodurch die Bank die Kontrolle über den Markt ganz verloren hatte; du ch die Ermäßigung ihres Latzes auf 3>, <h> wi-d sie dieselbe freilich auch nicht ioiort wieder gewinnen, es fei d«na, daß dre Geilallung der fremden Wechselkurse sür da- Au land günstiger wird und stärkere Goldentnahmcn ermöglicht. Diese Möglichk-tt dürste aber auch d«e weitere Erhöhung des DiccontS der Reichsbank nichr wahrscheinlich machen. Der neueste Aus weis der Bank von England zeigt keine sehr starken Veränder ungen der einzelnen Positioneu. Die Wechs lanlagen «rsuhren ein« kleine Zu nahme um 185000 Pid. Stert, während die De- posiien noch um 137000 Psd. Sterl zuruckgegaagen sind, dagegen vermehrten sich die S'aatsgulhaben um 772 000 Psd. Snrl. und ber Barvorrat um 496 o>o Psd Sterl, ber einer Abnahme drS Notenumlauses um 2d9000 Psd. Sterl, so daß die Toialr-ierve sich um 746 000 Pfd Sterl, erhöhen konnte und jetzt bc, einem Bestände von 1833100» Pjd Steil. b3Hi «ih der Verbindlichkeiten deckt gegen 52 <h> in der Vor woche Bei drr Bark von Frankreich spricht sich in dem neuesten Ausweis« «bensalls «ine Erleichterung de- GeldmarkieS aus. Der Golkvorrat nahm um 1419000 FrcS. zu, während die Wechielanlagen um 4291000 FrcS. und der Notenumlaus um 14 993000 FrcS. zurückgegangen sind. Die Privaidepositen nahmen um 4 185 - 00 Frcs. ab, die SiaalSguihaben um 25081000 Frcs zu. Das D«ckungSv«ihältnrS der Noten stellt sich aus 87,12 dh. London, 22 September. (Tel. d DreSdn. Journ.) Bei der Beraiung deS indischen Budgets im Unterhause bemerkte der Parlamentssekrctäc G«orge Ruffel hrnsichttich der jüngsten Maßregeln in der Währungssrag«, es sei wichtig, hervorzu» h den, daß, obschon die indische Regierung wünschia, daß drr Rupienwert stabil 16 Pence betrag«, di s«lb« drnnoch k«in«S- wcgS versuchte, diesen Kur» seftzustellen; sie habe noch nicht einmal beschloffrn, ob der Kur» aus 16 Pence dauernd sest- gestrllt werben, oder welche weiteren Maßregeln ergriffen wer den sollten, um die Goldwährung effektiv emzusühren; soll» in- solg« der bisherigen Maßregeln G»td nach Indre» gesandt uad der dortigen Regierung gezahlt werden, dürfte der Zeit punkt, an welchem Gold geprägt und als legales Zahlungs mittel erklärt werken könne, näher gerückt w«ibe aber gegen- wärrig könne die indische Regierung noch keine Zusage über ihre künftig« Aktion geb«». einen bedeutenden Geldpreis einzukasfieren. Da» Boll be reitet dem Sieger im Streite große Ovationen Langsam beginnen sich die Piaffen zu zerstreuen Aber noch ist nicht alle« beendet unter den Ulmen bäumen de« Mittel ringe«. Drohend geschwungene Arme werden sichtbar. Schmerzensschreie ertönen. Mein italienischer Begleiter führte mich schmunzelnd zum Schauplatz der Ereignisse. Dort lagen im Grase de« Prato lang hingestreckt viele Leute und ließen sich ohne Widerstand von anderen nach allen Regeln der Kunst durchhauen. Die Eiklärung? Man w«ttet in Padua bei den Bigherennen um Prügel, deren Zahl je nach den Chancen de« Siege» schwankt. Der tapfere Dante schien nicht Favorit gewesen zu sein, denn der lebendige Totalisator zahlte ziemlich hohe Odd« Von Buchmachern aber, die eine Tantieme an der Auszahlung beanspruchten, war weit und breit nichts zu sehen * Die beiden Militärkatzen Der Kommandeur eine« Trainbataillons in einer preußischen Provinzial- hauptstadt erhielt, wie die „Magdeb Ztg" erzählt, seitens der Oderrechnungskammer die amtliche Anfrage, weshalb für die Katze de« Traindepot« täglich für sünf Pfennige Milch verbraucht werde, während für die Katze des Proviantmagazin« daselbst für den gleichen Zweck nur drei Pfennige verausgabt würden? — Die dienstliche Auskunft de« Kommandeur« lautete: „Die Katze de« Proviant magazin« nährt sich von Mäusen, welche sich an Mehl und Korn gemästet haben; die Katze des Traindepots aber von solchen, die ihr Leben dürftig von den dortigen Ledervorräten tc. fristen. Daraus erhellt der tägliche Auf- fchlag von zwei Pfennigen Milch für die letztere" — Die Erklärung muß genügt haben, denn fortan blieben der Trainkommandeur, die Depotkatze und ihre Milchration unangefochten.
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