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Dresdner Journal : 08.09.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189309086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930908
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930908
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-09
- Tag 1893-09-08
-
Monat
1893-09
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 08.09.1893
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April. Dresdi 1893 209 Freitag, den 8. September, abends a,7ü DresdnerHourml SNN Drei», Nße S bewölkt, Kunst und Wissenschaft. ersten Akt wahrhaft erfreute. -v- -lSS -17» Journ Emim «llt n g« n lgltch« «er. >«,«. »ck „Und dann bin ich besonders an den Frauen Ihre schöne Aufrichtigkeit nicht gewohnt." erteilt ge. r d« Itter. Die co ig. r „Mein Herr, ich fürchte, Sie sind ein bißchen miß Iranisch I" Lady Sibylle. Erzählung von E. Schroeder. (Fortsetzung.) glied des LandeSauSschusseS gesprochen und scheint in der Wiedergabe dieser Unterredung zwar nicht ganz treu (wie wäre das einem Franzosen möglich?), aber doch leidlich genau gewesen zu sein. Sie hat ihn, man merkt es an jeder Zeile, traurig gestimmt und dem französischen Patrioten kann man das nicht ver übeln. Bemerkenswert erscheint besonders solgende Stelle in den Auslassungen des Lothringers: „Ader muß man diese (deutschfeindlichen) Gesinnungen zur Schau tragen? Durchaus nicht. Es ist im Gegenteil unser Interesse und unsere Pflicht, durch die Korrekt» heit unserer Haltung jeder Möglichkeit einer Repression zu entgehen. Wenn ich meine Stimme zu Gunsten meiner Landsleute erhebe, so spreche ich nicht als Protestler, sondern als deutscher Bürger, der eifer süchtig auf feine und seiner Mandanten Rechte ist. Warum hat man das nicht früher begriffen? Nach 187 l gab es nur eine Politik, die wir zu verfolgen hatten. Zunächst mußte man nicht fort» gehen, sondern bleiben, und das zu begreifen haben nur wenige den Mut gehabt. Damals waren unser 50000 und jetzt sind wir nur noch 15 0001... Dann und vor allen Dingen mußte man sich unterwerfen, ich meine damit, man mußte äußerlich seine Unter werfung unter die Sieger kundgeben, unser öffent liches Auftreten den bestehenden Verhältnissen an- passen. Die protestlerische Politik Antoines hat wohl dessen Popularität dienen können, aber den Elsaß- Lothringern hat sie nur Schaden gebracht!" Auf die Frage, wie weit die Germanisierung fortgeschritten sei, wagt Emile Berr nach dreitägigem Aufenthalt in Lothringen und zumal nach dem Tage von Urville nicht mehr, eine bestimmte Antwort zu geben. „Man muß den Mut und die Loyalität haben", so sagt er, „zu bekennen, daß Wilhelm II. da eine außerordent liche Geschicklichk.it bewiesen hat'. Er rühmt das ge winnende Auftreten des Kaisers, lobt das Benehmen der mit dem Sicherheitsdienste betrauten Mann schaften, gesteht zu, daß die Heranwachsende Genera tion bereits die französischen Überlieferungen nicht mehr kenne, sondern deutsch zu fühlen beginne, wie sie deutsch spreche und schließt traurig: „Es ist unleugbar, daß die Gewohnheiten die Be strebungen und Instinkte überwuchert haben und daß unter dem Druck der Anforderungen des täglichen Lebens (denn sie mußten doch schlietzlich in diesen 23 Jahren leben) viele Schmerzen eingeschlafen find. Man hat anfänglich protestiert; heutzutage ist man verständiger, man hofft; aber ich fürchte, daß man nach zehn Jahren dahin gebracht ist, sich nur noch der Zeit zu erinnern, da man hoffte" Das sind widerwillig gemachte und darum um so wertvollere Zugeständnisse über die Gestaltung der Dinge in Lothringen, die für die deutsche Zukunft deS Landes Gutes hoffen lassen. e, Kapital«, chr werd«, teichastetze» „Noch mehr schade, denn dann verachten Sie die Frauen!" „Mein Fräulein!" „Ja, ja, dann gehören Sie zu den Männern, die uns allesamt für oberflächlich, unwahr, launenhaft, putzsüchtig —! dabei fällt mir ein! Sie dürfen nicht glauben, daß ich alle meine Kleider von Worth be ziehe — für so eitel und verschwenderisch dürfen Sie mich nicht halten! Da» meiste lasse ich in London rn ei«» kt IS, I. Für die Gesamtleitung verantwortlich: Hofrat Otto Banck, Professor der (itterawr- und Kunstgeschichte Messer in meisterhaft charakteristischer Weise, aber doch als scharf gezeichnete karrikierte Gestalt vor, die eine gewisse Nürnberger Würde des Stadtschreibers ganz vermissen läßt und durch diesen Mangel an jüngsten Ausschreitungen von Streikenden von London nach Nordeugland. Die „Daily New»" melden, daß die Ärzte de» „Local» Government-Board" annehmen, bei der im Unterhaus angestellten, kürzlich verstorbenen Frau sei Odolvra nvstras al» Todesursache au» zusehen. Warschau, 7. September. (D. B. Hd.) Nach amtlichen Berichten ist zur Zeit das Gouvernement Warschau cholerafrei. Im Gouvernement Kalisch, besonder» in der Stadt Kalo, ist die Cholera in bedeutender Abnahme begriffen. Stockholm, 7. Septemver. (D. B. Hd.) Nach» dem Norwegen und Schweden durch ein weitaus» gedehntes Telephonnetz mit einander verbunden find, wird geplant, durch unterseeische Kabel auch Däne mark an dasselbe anzuschließen. Außerdem besteht die Absicht, eine Trlephonverbindung zwischen Schweden, Norwegen und Deutschland herzustelle«. Chicago, 8. September. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Bei Colchour, in der Nähe von Chicago, sind zwei Personenzüge zusan.mengestoßen. Die Eisenbahnwagen türmten sich hoch übereinander auf. 25 Personen wurden verwundet, 1V getötet. Alexandrien, 7. September. (D. B Hd.) Im hiesigen Lazarett starb rin aus Neapel angelangter Passagier während der Quarantäne an der Cholera. vc» LusvLrtsr kowunsvlovLk äs« 0r»86nsr L»»«l Sr«»l»a «. U.! NirNa Nr». N. NÜllcd«U! ZZutl S,rl>L-er»»^kurt ». N.-»lottert: ZZo.,- »,rlta! Hit Labatk, llor»usxeberr L0mßl. Lrpsüitioo 6e» Vr«6ver /oaro»I». vr«»6sn, Lvioßemlr. 20. koru»prscU-Ao,oüIu»: Ur. I2S5. stätigt durch in England eingegangene Briefe, welch« ein Offizier der Expedition an seinen Later hierher gesandt hat. Der Briefschrriber teilt mit, er habe in Nyangwa in einer Zinnbüchse Briefe und Depeschen EminS gefunden, welche am Tage vor dessen Ermordung in deutscher Sprache geschrieben waren. Lie Briefe berichten ein gehend über mehrere Kämpfe mit Arabern, welch letztere 8W Mann verloren hätten, wobei 2 bez. 3 Europäer getötet worden wären. London, 8. September. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Die „Times" melden auS Barna, daß dir Cholera in Konstantinopel fortdauere; es seien bereits 32 Erkrankungen und 18 Todesfälle vor» gekommen. Nach einer Meldung des „Standard" begaben sich gegen 1t>00 Polizeiagenten anläßlich der — - „Robert! Robert! Tu bekommst Besuch! Dein Freund — Herr Waldstedt aus Amerika!" Das letzte Wort noch auf der Lippe, wandte sie sich blitz'chnell um und weidete sich an unseres Heiden sprachloser Überraschung. 5. Kapitel. Der Angerufene, eine mittelgroße, kräftige Gestalt, in sommerliches Grau gekleidet hatte den Waffer- schlauch, den er gehandhabt, fallen lassen und kam nun m«t großen Schritten den Kiespfad daher. Es war ein Mann in den Dreißiger Jahren, mit einem Gesicht, das genüg.nd Intelligenz, aber noch bei weitem mehr Herzensgüte zum Ausdruck brachte. Die Züge waren unregelmäßig und unschön, doch ein Blick der braunen Augen machte dies im Nu ver gessen. Ein dunkler Schnurrbart saß ihm keck auf der Oberlippe, dichtes, krauses Haar legte sich eng an seinen Kopf. Mit großen Schritten also und wie einer, der seinen Ohren noch nicht glauben kann, weil seine Augen noch nicht sehen, kam er daher, allein, als nun Wald stedt plötzlich auS dem Schatten der Mauer trat und ihm die Hand entgegenstreckte, war es etwa« Schöne» um seine Freude. DaS Auge ward ihm feucht, es kam ihm etwas in die Kehle. Er brachte kein Wort her vor, faßte nur die dargebotene Hand und drückte und schüttelte sie zwischen seinen beiden Händen. „Robert, alter Junge!" sagte Waldstedt in herz lichem Tone, „ich war gerade in der Gegend und meinte, Du würdest es gerne sehen —" „Weiß Gott, daß ich es gerne sehe!" stieß der Lagesgejchichte. Dresden, 8 Sep ember. Se. Majestät der König trafen heule vormittag 10 Uhr 25 Min. aus Metz wieder in Dresden ein und begaben Allerhöchstsich vom Leipziger Bahnhofe nach der katholischen Hos- kirche, um dem Gottesdienste beizuwohnen. Nach dem Gottesdienste verfügten der Monarch Allerhöchstsich in das König!. Residenzschloß und nahmen die Vor träge der Herren Staatsminister und Departements chefs der König!. Hofstaaten entgegen. Ihre Majestät die Königin waren gestern abend von Moritzburg kommend in der Königl. Villa Strehlen eingetroffen und erschienen heute vormittags gleichfalls im Residenz- schlosse. Um 2 Uhr dinierten Beide Majestäten und begaben Allerhöchstsich darauf ins Königl. Schloß Moritzburg. Dresden, 8. September. Der kommandierende General, Se. Königl. Hoheit Prinz Georg, welcher «r vre»6»» viartvlMirliob » H»rlr SV « rl. clsutrobso vi«rt«t- ^liol» e 11^; »u«erk»Id 6«, äsutscl»«» k«u:b« tritt kost- o»6 8t«wp«l»u»obl»^ bior«. Liurolos Hummer»! 10 kk. »r äs» kaum siuer g«»p»lte»eu Teile kleiner ekritt »0 kL Vater „Liugeeeaät" äie Teil» SO kk. öei Isdellea- uaä TiKsraeLt- oatepr. Lr^edelaear teliob mit Xueaabm» 6er 3oaa- u. keierta^e »d«a6» keraeprvcb-Xaeeblueer dir. 1LSL. lebensvoller Komik stark verliert. Den kecken ge schwätzigen Lehrbuben David, für dessen Ausführung wir neben Hrn. Hofmüller noch die ausgezeichnete Kraft des Hrn. Erl verfügbar haben, gab Erst genannter gestern und zwar vortrefflich m Gesang und Spiel. Frl Löfflers realistisch wirksame Dar stellung der verliebten Amme ist bekannt, ebenso die gewinnend tüchtige Leistung des Hrn. Nebuschka (Högner), der mit dem klaren, künstlerisch fein ge stalteten Vortrag des großen schönen Ariosos im machen, oder von der Jungfer, oder gar im Dorfe, aber —" „Mein Fräulein, ich bitte Sie, nicht zu vergessen, daß ich als ein vom Himmel geschneiter Fremdling gar kein Recht auf diese Erklärungen habe!" Sie sah ihn an, dann vor sich nieder, plötzlich fragte sie, leise in sich hineinlachend: „Wenn Sie mir nun nicht so fremd wären, mein Herr, wie ich Ihnen?' „Ich — Ihnen nicht fremd?" rief er und blieb in ungeheucheltem Erstaunen stehen. „Beschwören kann ich cs nicht", entgegnete sie mit etwas wie Schelmerei im Tone, „aber wir werden ja sehen. Kommen Sie — kommen Sie nur I Wir sind gleich am Ziel. Die» hier ist schon die Gartenmauer von Oakhayes. Zwischen den Ulmen dort lugt das Haus hervor — ein einfacher Backsteinball nicht viel Schönheit daran, aber immerhin freundlich blickend aus seinen Hellen Fensteraugen. — So! jetzt stehen wir am Thor und drüben — eS trifft sich gut! — ist gerade Robert, der seine Blumen begießt und nebenbei seine ewige Pfeife raucht. Halt, Kinder! Wartet einen Augenblick, es gilt, Papa zu überraschen! Mein Herr, thun Sie mir den Gefallen und treten Sie ein klein bißchen in den Schatten zurück, damit er Sie nicht sofort sieht!" Waldstedt gehorchte mechanisch. Er kam gar nicht wieder heraus au» seinem Erstaunen. Seine stolze Begleiterin war im Handumdrehen zum mutwilligen Backfisch geworden. Da stand sie mitten im Thorweg und rief, während der Schelm ihr au» den Augen lachte: Deutschland und kriegslüsterner Chauvinismus mehr und mehr auch die besonnensten Kreise ergreift, giebt die Haltung jener Blätter Veranlassung, die sich sonst durch eine gewisse Mäßigung hervorthaten. DaS „Journal des DebatS" ergeht sich in sonderbaren Wendungen, die nach den vorliegenden Berichten nicht ganz verständlich sind. Der orleanistische „Soleil" hatte die Kaisermanöver in Lothringen eine Heraus forderung genannt. Dagegen wenden sich die „DebatS", die meinen, und zwar mit Recht, diese Manöver würden an den zwischen Deutschland und Frankreich bestehenden korrekten Beziehungen nichts ändern. Dann sügen sie aber allerlei wunderliches Zeug hinzu; der Kaiser habe sich diese Maßregel erlauben dürfen, weil er nur zu gut wisfe, daß Frankreich friedliebend sei und sich nicht hinreißen lassen würde. Zu was denn? fragt man sich verwundert. Bilden die „De- batL" sich etwa ein, die lothringischen Manöver könnten für die französische Regierung einen Anlaß zur Kriegserklärung abgeben? Wie groß muß die Verwirrung in den Köpfen schon gestiegen sein, wenn ernste Blätter derartigen Unsinn zum besten geben! Ein Blick in englische, italienische und andere eu ropäische Blätter kann die „Debais" darüber auf klären, daß in ganz Europa, mit Ausnahme Ruß lands, die unverständigen Klagen der Franzosen keine Sympathie erregen. Außerhalb Frankreichs und Ruß lands fällt es keinem Menschen ein, das Verfahren des Kaisers in einem für seine Friedensliebe un günstigen Lichte anzusehen. Die „Times" bemerken lediglich, der Empfang des deutschen Kaisers in Metz sei der beste Beweis dafür, daß Deutschland die rich tige Methode für die Germanisierung dec zurück eroberten Provinzen anwende; ähnlich äußern sich andere Blätter. Von Sympatyien für die gekränkten Gefühle der Franzosen keine Spur. Was aber die russischen Blätter in französischem Sinne schreiben, ist so gedankenloser Art, daß selbst der „Vorwärts", der doch von deutschnationalem Gefühl nichts weiß, die auch von uns im Morgenblatt erwähnten Äußerungen als „Gesckwätz" kennzeichnet. Die „Estafette", die seit Ferrys Tod ihren früheren Traditionen nicht treu geblieben ist, bringt einen Ar tikel, dessen Schluß als typisch für die sinnlose Rederei fast der gesamten französischen Presse und die mit der ohnmächtigen Wut gegen Deutschland allemal Hand in Hand gehende Lakaienhaftigkeit gegen Ruß land hier Platz finden möge: „Möge Wilhelm III. (?), begleitet von feinem treuen Diener, dem Prinzen von Neapel, sich von den elsaß lothringischen Behörden an reden lassen und versuchen, die Welt mit dem Marsch seiner Militärkiäfte einzuschüchtern; es giebt etwas, daS stärker ist als die Bataillone, das ist die Seele einer Bevölkerung, die sich nicht knechten lassen will, es giebt etwas, was man nicht in Regi menter und unter die Fuchtel der Unteroffiziere steckt, das ist die ewige Gerechtigkeit. Und in dem Augenblick, wo er sich wie ein Eindring ling auf dem Boden breit macht, von dem jeder Stein gleichsam der stumme, unüberwindliche Protest des Besiegten ist, kommt die russische Flotte nach Tou lon, um den einst von der französischen Flotte in Kronstadt abgestatteten Besuch zu erwidern. Wir be halten die russische Flotte und lassen Wilhelm III (?) den Prinzen von Neapel". . . . Bei weitem erfreu licher, nicht nur für das deutsche Gefühl, sondern auch vom Standpunkte der gesunden Vernunft aus sind die Berichte, die Berr, der vom „Figaro" nach Metz ent sandte Berichterstatter, seinem Blatte einschickt. Wer weiß, ob sie nicht noch besser lauten würden, wenn E. Berr — dürfte. Hat uns doch selbst einmal ein fran zösischer Berichterstatter geklagt, daß keine französische Redaktion ihm auch nur die geringste für Deutschland günstig lautende Äußerung durchschlüpfen lassen würde. Emile Berr hat mit einem französisch gesinnten Mit Nichtamtlicher Teil. I Zetegrapyische und telephonische Nachrichten. Berlin, 8. September. (Tel. d.Dresdn. Journ.) I?as Armeeverordnungsblatt veröffentlicht eine KabinettSordre, wonach der Inspekteur der Feld» artillerie in allen seine Person betreffenden An- gelegenheiten Sr. Majestät dem Kaiser unmittelbar unterstellt ist; ferner find alle Eingaben persön licher Natur über die Offiziere seines Stabe», die Feldartillerie-Schießschule, sowie die Vor schläge bezüglich der zur Schießschule zu ver- setzenden bez. zur Truppe zurückzuversetzenden Offi ziere dem Kaiser von dem Inspekteur unmittelbar vorzulegen. Tilsit, 7. September. (D. B. Hd.) Die Ruhr- erkraukungrn hierselbst find im Zunehmen begriffen. Neuerdings find wieder 32 Erkrankungen vorge- l kommen. Die Gesamtzahl der an der Ruhr Er» l krankten beträgt 135, die der Todesfälle S. Paris, 7. September. (D. B. Hd.) Gemäß den Beschlüssen der Dresdner SanitätSkonferenz s wird die Stadt Nantes den Mächten al» Cholera- I Herd bezeichnet. DaS Wasser der Loire wurde als ! verseucht erklärt. Paris, 8. September. (Tel. d.Dresdn. Journ.) Nach Meldungen auS Rio de Janeiro wird ein Bombardement dieser Stadt durch das aufständische Geschwader befürchtet. Madrid, 8. September. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Hier wurde daS Gerücht verbreitet, in Barbacharro bei Bilbao seien einige verdächtige Erkrankungen vorgekommen. London, 8. Septembcr. (Tel. d Dresdn. Journ.) Im Unterhause erklärte Grey bei der Beratung des Etat» deS Auswärtigen, die Bertragsmächte zögen gegenwärtig Schritte zur Errichtung einer festen Regierung in Samoa in Erwägung; bezüg» lich Mataafa» sei eS wahrscheinlich, daß derselbe nach einer Insel, die einer der drei Vertrags mächte gehört, gebracht werden würde. Dresden, 8. September. Die Manöver in Lothringen und das Ausland. Über die Haltung der öffentlichen Meinung in Frankreich gegenüber den in Lothringen stattfindenden deuifchen Heeresübungen haben wir uns schon in dem leitenden Aufsatz unserer gestrigen Nummer beiläufig ge äußert und des weiteren auch in den tagesgeschichtlichen Mitteilungen auf diese Erscheinung mehrfach Rücksicht ge nommen. Eine umfassendere Betrachtung über die Stellung des Auslandes, insonderheit Frankreichs, zu den deutschen Manövern finden wir jetzt in den „M. N. N.", die len Gegenstand folgendermaßen erörtern: Wäre der Deutsche Kaiser aus irgend welchen Gründen, etwa aus Zartgefühl gegen die Empfind lichkeit der Franzosen, zu dem Entschluß gekommen, keine größeren Manöver in Lothringen abzuhalte", so würde die einzige Anerkennung, die er wohl dasür bei den Franzosen geerntet hätte, die hochmütige Be merkung gewesen sein, daß man sich aus guten Gründen scheue, in den vormals französischen Gebieten Ma növer abzuhalten. Daß bei dem verschrobenen Zerr bilde, das in dem chauvinistisch verbildeten Gehirne der Franzosen die Welt gewinnt, ihr Geschrei über die Vornahme der Manöver ein gewaltiges sein würde, war ja unschwer vorauszusehen; es ist nicht schmeichel haft für ihre politische Einsicht, daß die Masse des Unverstandes, die bei dieser Gelegenheit von ihrer Seite der staunenden Welt geboten wird, die kühnsten Erwartungen noch übersteigt. Es ist nur die harmloseste Art der Thorheit, wenn der „Figaro" die jetzigen Grenzen als provisorische bezeichnet und den Deutschen mit dem russischen Flottenbesuche in Toulon bange machen will. Der war ja von der politischen Welt schon lange eskomp tiert, und wenn Jakob-Frankreich von Lea-Rußland, nachdem er ihr zwei Jahre zu Füßen gelegen, endlich eine Aufmunterung erhält, so ist sie ihm wohl zu gönnen. Wenn aber der brave Jacques St. Cere, der sich alle zwei bis drei Tage recht possierlich ge bärdet, bemerkt, die Wirkung des Touloner Schau spieles werde niederschmetternd (fouckro^sar) sein, so konstatiert man lächelnd, daß er von dem Rechte, sich nach besten Kräften zu blamieren, einen etwas gar zu ausgiebigen Gebrauch macht. Zu ernsteren Bedenken, weil beweisend, daß der unvernünftigste Haß gegen K. Hoftheater. — Altstadt. — Am 7. Septem ber: „Die Meistersinger von Nürnberg". Handlung in drei Äufzügen von Richard Wagner. Die gestrige Aufführung im Wagner-CykluS ge schah vor einem in allen Teilen dicht gefüllten Hause. Die Gesamtdarstellung war bei der unserem Theater möglichen besten Besetzung vortrefflich, die Leistung der Kapelle höchst vorzüglich. Frau Wittich gab die Eva sehr anmutig und frisch in Erscheinung und Spiel, mit üatürlicher Lebendigkeit, sinnlich erregt, auch warm im Gesänge, so den plötzlichen stürmischen Liebesdrang von PognerS Tochter für Ritter Stol- zing gut motivierend. Hr. AntheS als Walther kommt einer in Haltung und Spiel fertig charakteri sierenden Durchführung dieser Partie schon merkbar London, 8. September. (Tel. d. Dresdn. :.) Der „Standard" meldet: Die Ermordung s am Ufer des Victoria-Nyanza wird be» Amtlicher Leit. Dresden, 8. September. Se. Majestät der König »ind heute Vormittag von Metz wieder in Dresden ieingetroffen. Dresden, 8. September. Se. Königl. Majestät haben Allergnädigst geruht, dem StaatSminister und Minister der Justiz vr jur. Heinrich Rudolf Schurig da» Großkreuz vom Verdienstorden zu verleihen. näher und weiß auch mit seinen schönen Stimmmitteln „Ich kann nicht dafür, daS Leben hat mich dazu in der ungewöhnlich anstrengenden und darin bis gemacht." zum Schluß gesteigerten Aufgabe besser hauSzuhalten. „Schade!" Hr Scheidemantel (HanS Sachs) beherrscht mit " künstlerischer Freiheit alle Vortrag-farben für daS innige Gemüt, den sinnigen Geist und Humor dieser lebensvollen und poetischen Figur; nur da» schlichte bescheidene Wesen derselben gelangt in seiner revrä- sentiv zu hoch greifenden Darstellung nicht voll zu seinem Rechte. Hr. Jensen führt uns den Beck-
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