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Dresdner Journal : 28.08.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189308286
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930828
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930828
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-08
- Tag 1893-08-28
-
Monat
1893-08
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 28.08.1893
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abends Montag, den 28 1893. UM Krauß. Laust und Wissenschaft. 0r. I. B- v. Ein Brauen Lady Sibylle. Erzählung von E. Schroeder. (Fortsetzung.) Triumphblitz schoß unter seinen düsteren Für die S«ianrtteittmg verantwortlich: Hofrat Gtto Banck, Professor der titteratur- und Kunstgeschichte. Fortuyn, van der GoeS und VituS Bruinsma, hei- voraerufen und zu Ettaßentumulten geführt, die da» Einschreiten der bewaffneten Macht erforderlich ge macht haben. Unter den Katholiken der Kammer hat sich in d eser Frage eine ähnliche Epalmeg gezeigt, wie bei unS in analogen Fällen; die Aristokraten sprachen sich gegen die Demokraten für da- allgemeine Wahlrecht aus, unter den letzteren besonder- rin vr Cchapman, der nach dem Vorgänge de- Grafen de Mun und unserer Zentrumsdemagogen die demokratischen Grundsätze als mit den Prinzipien der Kirche keineswegs unverträglich bezeichnet hat Daß andererseits die Radikalen von reinstem Wasser sich mit den Paragraphen der Vorlage nicht zufrieden erklärt haben, ist, wie wir diese Sorte von Volk«freunden kennen, auch in Holland begreiflich; sie nehmen auch die Analphabeten und Bestraften al- unterdrückte Menschenklasse für das Wahlrecht in An- spruch und haben in und außerhalb der Kammer gegen eine so schnöde Ungerechtigkeit Protest erhoben. Nach dem am 16. August gefaßten Beschlusse der Kammer i:t jedoch vorläufig bas Schicksal der Tak- schen Vorlage entschieden. ES ist nämlich beschlossen worden, alle bisher gestellten wie noch zu erwartenden Ver- besserungSanträge den Abteilungen zur Berichterstattung zu überweisen. Das heißt mit anderen Worten: das Wahlgesetz des Hrn. Tak van Poortvliet ist bis auf weitercs begraben worden. Zwar hat man gleich zeitig bestimmt daß die Untersuchung in den Ab teilungen am 20. September zu beginnen hrbe; allein die Kammer ist mit so vielen anderweitigen dringen den Arbeiten überhäuft, daß man der Erledigung der Vorlage kaum im Jahre >894 wird entgegensetzen dürfen Man Kat sich also bis aus weiteres mit An stand aus der Patsche zu ziehen gejuckt; nichts desto - weniger wird die Frage immer aufs neue wieder austauchen und die Sozialdemokraten werden schon dafür sorgen, daß die Generalstaaten sich nicht vor schnell in Ruhe und Sicherheit wiegen. in der bisherigen Zusammensetzung verbleiben. Dresden, am 28. August l893. Ministerium des Innern. v. Metzsch. Dresden, 28. August. Das Wahlrecht in Holland. In der niederländischen zweiten Kammer haben im Laufe der vorverflossenen Woche Verhandlungcn über einen Teil der in diesem Lande stets im Gange be findlichen aber nie zu einem Abschlusse gelangenden VerfassungSrevision, über die Frage der Erweiterung deS Wahlrecht-, statigefunden. Gewiß steht das heutige holländische Wahlrecht auf einem Standpunkte, der von den gegenwärtigen staatsrechtlichen Anschau ungen nicht mehr geteilt wird ; immerhin verhält man sich aber in Holland gegen die Einführung eines wesentlich erweiterten Wahlrechts ziemlich ablehnend und mit gutem Grunde, denn man wird es den be sitzenden und gebildeten Klassen der Niederländer vom menschlichen Standpunkte kaum verdenk,« können, wenn sie sich nicht so ohne weitere Bürgschaften bereit zeigen, die Rechte, die ihnen bisher zum Schutz ihrer Interessen zur Seite gestanden, den Anforderungen einer theoretischen Freiheit und Gleichheit zu opfern, die es fraglich erscheinen lassen, ob unter ihrer Herr- eie« Orvräovr ». U.: V>«L- kr»U L«ip«tU -^r»i»k0»rr «. «. «d»cd«»r I^Uäo» IvrUo - ». N »NtUtzvr: Daud« <7. Acäu«ter, A«u« » Loret F Oo. U»r«u»xed«rr LSvizs!. Lrpeültioa l)r«üovr jourvol». Or»«teo, Lvio^orvtr. LV. Xr. .LVL. A. Hoftheater. — Altstadt. — Am 26. August: „Die Rantzau" Oper in vier Akten von Targioni- Tozetti und G MenaSci. Musik von Pietro Mas cagni. — Am 27. August: „Evanthia". Oper in einem Aufzuge. Dichtung und Musik von PaulUm- lauft. — „Epidemisch". Schwank in vier Akten von Werorönung, die Bornahme von Wahlen für die II. Kammer der StLndeversammlung betreffend, vom 28. August 1893. Zufolge - 115 der Verfassung-urkunde vom 4. September 1831 in Verbindung mit Punkt III deS zu Abänderung derselben erlassenen Gesetzes vom 3. Dezember U63 sind im laufenden Jahre die Stände deS Landes zu einem ordentlichen Landtage einzuberufen und deshalb die erforderlichen Ergänzungs wahlen für die ll. Kammer und zwar in folgenden Wahlkreisen 5 im. 5. Wahlkreise d.r Stadt Dresden, im 3. Wahlkreise der Stadt Leipzig, im 1. und 2. Wahlkreise der Stadt Chemnitz, in dem die Htadt Zwickau umfassenden Wahlkreise, im^1. 4. 6. 7. 8. 10. 14. 17. 18. 22. und 24. städtischen Wahlkreise, sowie im 3. 8. 17, 22. 23. 25 26. 28 34. 37. 38. 39. . un8 "45 Wahlkreise des platten Landes vorzunehm.n. - Demnächst sind die beiden Abgeordneten, fOr vreeck«, ,i«rtoIsLdrsicl» 1 Arrrlr d» KL, bot 4« Ilaüoel. äsoloot»«» vioetol- Mtutiob e »o»««rb»1d ä«, äsutoebo» koicbm ,tott ko«t- 006 8towp«1»«»ebl»u bi»»«. ,, Lill»«Ioe 10 k«. worden und dürfte sich längere Zeit im Spielplan behaupten. Diese Haltung des Publikums ist durch aus erfreulich und wohlangebracht gegenüber einer so edle künstlerische Absichten bezeugenden und mit imponie rendem Ernst und Eifer geschaffenen Arbeit. Das dichtbesetzte Haus rief die Darsteller, deren außerordent lich hingebende und wirkungsvolle Bethätigung wir schon neulich gerühmt haben, mehrfach stürmisch her vor. — Nach der Oper gab man den vieraktigen Schwant „Epidemisch" von Schweitzer. Dieses keck angelegte und mit vielem Humor fortgeführte Stück, das in mehreren Scenen den Ton des Lustspiels, wenigstens des derb realistischen trifft und einige pikante Charaktersilhouetten bietet, fand eine wirksame Darstellung und wurde von den Anwesenden in fröh lichster Stimmung entgegengenommen. Mt. Vlasewitz ), 10, 11, 2. H3, 3, 7, 7, 7,8, itz 6, 7, ,3, 3, 7,4, 7.W, X.; 1, 2, 3, s, S, 10, 11, 6, 8, S, kreischen etjchln e, g K, 8, v, oda und ! V., 2, 3, ^2 V., lühlberg die starke sinnenfällige Wirkung, die plastischere Präg ung ter Melodien, hier siegt das spezifisch dramatische und mit wirklicher Bühnenkenntnis arbeitende Talent. Wie jeder Vergleich zwischen italienischer und deutscher Opernmusik, die seit Mozart eigentlich nur drei wahr haft berufene Schöpfer hatte, Weber, Meyerbeer und R Wagner, lehrt der hier angezogene, dessen Doppel- brld übrigen» auch seine für Umlauft schmeichel hafte Kehrseite hat, wie richtig der treffliche und vor allem deutsche Musiker Moritz Hauptmann in einer Betrachtung von BelliniS „Romeo" schrieb: „Wenn man bedenkt, wie vieles an einer solchen in 14 Tagen geschriebenen Oper ganz unbedeutend, wie viele» gar nichts ist, auf wie wenig die eigent liche Wirkung beruht, die sie dann doch macht, nicht auf diesen oder jenen, sondern auf viele Tausende von Menschen in allen Ländern wo gesungen wird, und nicht bloß in Italien oder Frankreich, sondern in Deutschland, wo man für dasselbe Geld einen Vam pyr, Räuberbraut rc. hören könnte (aber nicht mag), so — fehlt mir der Nachsatz —, aber einige» musi kalische Talent muß man so einem Menschen doch zu- gestrhen, ein Naturell, das der Oper viel näher ist, al» ihr unsere Klavier- und Geigenmännerchen und Generalbassiften sind und je kommen werden. DaS wird nicht gelernt — Jtalierer und Franzosen haben von jeher eine Oper gehabt, jederz-it eine zeitgemäße, sie haben e» nicht nach und nach gelernt, e» war eben da, weil e» am geeigneten Organ nicht fehlte, da» waS eben autzusprechen war, al» Oper auSzuiprechcn Bei un» ist » und bleibt'» eine künstliche Geschichte!'... Umlauft» Oper ist auch bei der ersten Wieder holung von den Hörern sehr warm ausgenommen Lagesgelchichte. Dresden, 28 August. Im Gefolge Sr. Majestät des Königs, Allerhöchstwelcher Sich, wie beieits ge meldet, gestern, Sonntag, nachmittag vom König!. Jagdhause Rehefeld zu den BeisetzungSfeierlichkeiten anläßlich des HinscheidenS Sr. Hoheit des Herzogs Ernst II von Sachsen-Coburg und Gotha nach Coburg begeben haben, befinden sich Generalmajor v. Treit chle, General L la suite Sr. Majestät des Königs und Flügeladjutant Major v Haugk Ihre Majestät die Königin haben Allerhöchstsich gestern, Sonntag, nachmittag in Begleitung Sr Excellenz dr» Obe^hosmarschallS Grafen Vitzthum v. Eckstävt und deS Hoffräuleins v Nauendorff vom König! Jagdhause Rehefeld nach dem Königl Sä,lasse Moritzburg begeben. Vor ter Ankunft Ihrer Majestät daselbst waren ferner dort eingetroffen: Hofdame Gräfin Einsiedel, Hofdame Frl. v. Carlowitz und Kammerherr v Minckwitz. Ter Aufenthalt Ihrer Majestät der Königin in Moritzburg ist bis Mitte September in Aussicht genommen. Se. Majestät der König werden am 2 September abends nach Metz reifen, um an der Seite Sr. Majestät des Deutschen Kaisers den Manöver« des XVI. gegen das VIII. Armeecorps beizuwohnen. Dresden, 28. August. Se. Königl Hoheit der kommandierende General Prinz Georg trifft heute abend, von Leipzig kommend, in Wermsdorf e n, um von hier aus den Besichtigungen der im Gelände südlich von Mutzschen vereinigten drei Kavallerie- drigaden beizuwohnen. * Berlin, 27 August. Se. Majestät der Kaiser sind gestern abe> d von dem Jagdschloß FriedrichS- moor im Neuen Palais bei Potsdam wieder einge- troffen. Heule morgen wohnten Ihre Maj stören der Nichtamtlicher Teil. Telegraphische und telephonische Nachrichten. Codura, 28. Auaust. (Tel. d Dresdn. Journ.) S« Majestät der Kaiser find heute gegen ^11 Uhr vormittag» hier eingktroffen. Der Zug mit der Leiche dr» Herzog» traf gegen 11 Uhr hier eiu. Wie»baden, 28. Augvst. (Tel. d. DrcSdn. Journ.) Der „Rheinische Kurier" meldet au» Rüdetheim, daß auf dem Schiffe „Klara" eiu Erkra«kang»fall an Cholera »orgekommen fei. Ra»/ 28 Augu^. (Tel. d. Dre-dn. Hourn) Gestern abend !-ör ein« »vmve am Gitter de» Paläste» Altieri, woselbst sich die Räume de» Kassation-Hof» sowie de» Klub» der päpstlichen Nodelaarde befinden. Der durch die Explosion verursachte Schaden ist uuerhedlich. Am Platze wurde der neunzehnjährige, in einer Z«itu:g»administration beschäftigte Riccini schwer verwundet vorarfunde», aoscheiueud ist dieser der Urheber der Explosion, er behauptet jedoch, daß er zufällig die Explofionsstätte passierte. Im Hospital wurde dem Reell ein Bein amputiert. Neapel, 28. August. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Der gestrige Tag ist hier ruhig verlaufen Abend» spielten die Musikkapellen auf den öffentlichen Plätzen; einige Fiaker waren im Verkehr. Palermo, 28. August. (Tel. d. TreSdn Journ.) Bi» zum 27. August mittag» find hier 19 Cholera- erkrankungen und S Todesfälle vorgekommen. Loudon, 28. August. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Nach einer Meldung der „Times" auS Bangkok ging gestern da» französische Kriegsschiff „Alouelte" mit einem von Siam gezahlten Betrag nach Saigun ad. Nachdem mehrere Tauscvd Streikender die Arbeit wied«r ausgenommen haben, ist nunmehr nur noch etwa die Hälfte der Bergleute von Wale» ausständig. Bueno« Ayres, 27. August. (W. T. B.) Infolge der iu Umlauf gebrachten alarmierenden Ge üchte berief, nach einer Meldung de» „Reuter- sch.n Bureau»", der Chef der Polizei die Redak teure der hirfigen Zeitung«« zu sich und unter sagte denselben die Veröffentlichung aller militäri schen und politischen Nachrichten. Der Gouverneur von Corr ente» ist wieder über den Fluß zurückgegangen, um die Insurgenten von neuem auzugreifen. Die vorgestrige Vorführung der Mascagnischen Oper war gut besucht und nahm bei sehr angeregter Teilnahme des Publikum» einen frischen und durch musikalische Präzision höchst ansprechenden Verlauf. Die Hörer spendeten insonderheit nach den beiden mittleren Aktschlüssen lebhaften Beifall und erkannten damit die bestgelungenen Teile dcS Werke» an, auf deren starke dramatische Wirkung Textdichter und Komponist gleich zielbewußt und glücklich hingear beitet haben Im übrigen liegt ter Reiz der Musik vorwiegend im Detail und vor allem in der fesseln den Sprache de» Orchester-. Wenn auch der instru mentale Part der „Rantzau" manche handwerksmäßig leichte und dem feineren musikalischen Sinn wenig respektable Züge und insonderheit noch starke An sammlungen von Triolen enthält —, diese find wohl al» typisch für die Au»druckSweise MaScagni» hinzu- ehmen — so gewahrt man doch an seiner Gestaltung üt Vergnügen, wie alle» klingt und plastisch sich »drückt, wie der Komponist selbst geschraubte und bliche harmooische Wendungen durch dat warme rchesterkolorit, durch die treffende Auswahl und zu il. »ro ». hnborf-ver- , do. rcordia t» iritLt »adieu len - Aktien b., »er». —, do. 7»0 »., —, Gotte» e« ISb.Svd G-, «., d». Kaisergrube — , do., , Luganer rior -Adieu ,Ober- ». Schader litzer Berg» , Kure kl. Zubuße ., OelSn. »ad Ser. I. Zwickauer »., Zwick. Verwaltung °rg - Zehnt- 11VS -, Zwick, ick 8285 «. gust. ! «r - M. 4». per Oktbr.» vbr.-Dezbr. >gaen loco r,oo M Ä-, ver L., fester. G., ver er Septbr.» « , S per pt. - Odbr. - P. »., September- Dresdner 11,40 b «. Meiler: hervor und in sehr gehobener Stimmung setzte er seine Wanderung fort. Sie war nicht ohne Zweck. Denn duich Zufall hatte er vorhin erfahren, daß ein guter Freund au» seinen Jugendjahrei ganz in der der Nähe hier Hause. Diesen aufzusuchen war er im Begriffe Quer über Land hätte er sein Ziel rascher erreicht, aber der Küstemveg war ihm verlockender er schienen. . Menschen begegnete« ihm nicht mehr, Stadt und Thal lagen bald hinter ihm Recht» ragten die Felsen, link» dehnte sich da» Meer — spiegelglatt xtd ck« Kou» «ioor xoopalt^ue» Uoiooo -odrjst >0 kk. uutov cki« 2«il» »0 kL 8« T^doUeo- uuck LiToruast- «at»pr. ^utaolloG. "roovolueut INUlioä mit Koauadwo «ter 8cou- u koiert»^ »doocko» - poruoproed-^uoodtuaar Kr. I2VS» schäft die Wohlfahrt de» Volke» im großen ganzen mehr gedeihen werd« al- bisher. Die Frage beleuchtet zutreffend ein Aufsatz der .Hamburger Nachrichten", ,a dem im wesentlichen folgende- au-geführt wird: Da» Wahlrecht bildet, wie man weiß, in unseren modernen Staaten da- eigentliche puoetum «olisno de» ganzen VerfassungSlebenS; alle anderen Para graphen habe« neben der Definition de- Wahlrecht» nur eine untergeordnete und mehr formale Bedeutung. Daß in dieser Hinsicht für Holland, da- bisher die Wahlberechtigung an einen nicht ganz niedrigen Zensus gebunden hat, eine Konzession in freiheitlichem Sinne erforderlich fei, darüber scheinen so ziemlich alle öonigeu Parteien einig zu sein: es fragt sich nur, w» die Grenze zu ziehen sei. Die Liberalen sind in ihrer großen Mehrheit, gerade wie die „Antirevolutionärk" beilKr Konfessionen, einer allzu weit gehenden Aus dehnung des Stimmrechts abgeneigt und treten mit aller Entschiedenheit der Einführung deS von den Radikalen und Sozialisten außerhalb der Kammern geforderten allgemeinen Stimmrechts entgegen; wcbei sie sich auf die in Frankreich und Deutschland in den großen Städten gemachten, abschreckenden Erfahrungen berufen. Cie fürchten, wohl nicht mit Unrecht, bei dem Übeiwicgen der städtischen Bevölkerung im Lande von der Einführung eines auf das rohe Prinzip der Kopfzahl gegründeten Wahlrechts bald gänzlich aus der Volksvertretung verdrängt zu werden und sehen dabei nicht ohne Grund den Untergang des Landes voraus. Trotz solcher drohenden Gefahren hat nun aber der gegenwärtige Minister deS Innern, Tok van Poortvliet, ein Liberaler, der Kammer ein neues Wahl gesetz vorgelegt, das mit dem bisherigen timokratischen Grundsatz völlig bricht und ein fast unbeschränktes all gemeines Stimmrecht befürwortet. Am 1. Januar 1890 war bereits durch Herab setzung de» Wahlzen us die bisherige Zahl von 200000 Wählern (unter 1 Mill, erwachsener Männer) auf 300000 erhöht worden; der Minister schlägt nun vor, überhaupt die Zensusschranke zu beseitigen und nur diejenigen Holländer vom Wahlrecht auszuschl eßen, die nicht lesen und schreiben können, die außer stände sind, sich und die Ihrigen zu ei nähren, also die auf öffentliche Unterstützung Angewiesenen; ferner die physisch und moralisch Ungeeigneten, also die Geistes kranken, die mit mehr als 4jährigem Gefängnis Be straften und solche, die sich der Wehrpflicht entzogen haben. Durch düsen Vorschlag würde sich die Zahl der Wahlberechtigten auf 800000 vermehren. Ferner wird beantragt, daß das Königreich in hundert gleiche Wahlkreise mit je einem Abgeordneten eingeteilt werden soll. - Über diese Vorlage haben nun im Lause der vor letzten Woche längere Verhandlungen in der zweiten Kammer stattgefunden, bei welchen es sich heraus stellte, daß eigentlich keine Par «i mit dem ministeriellen Anträge ganz einverstanden war. U, d zwar ist dabei rin lebhaft-r Widerspiuch auch von feiten der liberalen Part i erhoben worden, aus welcher doch da» gegenwärtige Ministerium hcrvorgegangen ist. Man fand auch aus dieser Seite, daß der Bruch m t der Vergangenheit zu radikal und zu plötzlich sei. Die „Annrevolutionären" oder Konservativen sind natürlich noch schroffer mit ihrer Ablehnung hervor getreten; sie haben sogar auf die Gefahren hinge wiesen, die ein so radikales Wahlgesetz für die Dynastie und die monarchische Verfassung mit sich bringen könnte. Der Abgeordnete sür Amsterdam, Rutgers van Rosenburg, hat bei dieser Gelegenheit sich deS bei uns nicht mehr unparlanuManschen Aus druck- „Stimmvieh" bedient und die Befürchtung aus gesprochen, daß viele zu Wählern aufgerückte Prole tarier ihre Stimmen um ein Gläschen Schnaps ver kaufen würden Das hat denn die allerhöchste Ent rüstung der Führer der Sozialdemokraten, eines Amtlicher Teil. Dreßbe»,- 28. August. Ge. Majestät der König find gestern Nachmittag von Rehefeld nach Coburg gereist. DreSde«, 28. Auaust. Se. Majestät der König habe«, nachdem Se. Majestät der Kaiser König von Preuße«, den LegationSrath im Ministerium der aus wärtigen Angelegenheiten Freiherrn von Salza und Lichte?" -um Ehrenritter de» Johanniter-Orden» nnannt hat, ^rgnädigst zu genehmigen geruht, daß derselbe die Insignien de» genannten Orden» trage. Verwendung der Tonwerkzeuge erträglich, ja interessant macht, wie mannigfaltig schöne Stimmungen er mit der solistischen Führung namentlich der Holzbläser erreicht, wie er viele einer Melodien und Motive erst im Orchester zu voller Prägnanz erhebt. Darin könnte Umlauft von dem Italiener lernen, obwohl er diesen an gründlicher musikalischer Bildung weit über trifft. MaScagni- Orchestersatz hat nicht- von der reichen Polyphonie, von der thematischen Arbeit, die deS Deutschen instrumentale Gestaltung in der „Evan thia" auSze'chnen, aber was er hiermit an tieferem musikalischen Interesse einbüßt, gewinnt er auf der anderen Seite an unmittelbarer Klarheit und Wirkung Unser Tonsetzer arbeitet mit Kunstmitteln, um die sich MaScagni noch wenig gekümmert hat, und ist überhaupt in allem, waS sich lernen läßt, dem Ver fasser der „Bauernehre" und der , Rantzau" uneinhol bar weit voraus, aber er ist ihm unterlegen in dem, waS sich nicht lernen läßt, im richtigen Empfinden ftr da- Bühnenwirksame, im kecken Erfassen der Situationen, in der leichten Han tierung mit effektvollen Farben, kurzum in dem Schaffen ohr.e ängstliche Grübelei und Achtsamkeit auf jede» Detail. Wie behend und durchsichtig fließt da« Orchester bei Matcagni, wie dick und einförmig flutet eS bei Umlauft, der immer im Ganzen arbeitet und von der solistischen Verwendung einzelner Instrumente fast gänzlich absieht. Wie viel wehr weiß Matcagni auch den Wert der Manigfaltigkeit von Tempo und Rythmu» für die dramatische 2,-iekung zu sehätzen, in lebendigen Gegensätzen da- musikalische Bild abzu- stufen und seinen Personen wenigsten» den Ansatz individuellen Leben» zu geben . . . Hier triumphiert welche zufolge deS Gesetze-, die Abänderung einer Bestimmung des Gesetze- über die Wahlen für den Landtag vom 3. Dezember 1868 betreffend, vom 20. April 1892 (Seite 128 deS Gesetz- und Verordnungs blattes vom Jähre 1892) die Zahl der Abgeordneten der Stadt Leipzig vermehrt worden ist, zum ersten Male zu wählen und haben die beiden Wahlkreise, in welchen diese Wähl vorzunehmen ist, die Bezeichnung 4 bcziehenllich 5. Wahlkreis der Stadt Leipzig zu ' «rhalten. In Gemäßheit von K 22 der Gesetzes, die Wahlen sür den Landtag betreffend, vom 3. Derember 1868 (Gesetz- und Verordnungsblatt 1868 Seite 1373) werden die betheiligten Behörden angewiesen, die zur Veranstaltung der Wahl erforderlichen Einleitungen un verweilt zu treffen Die Abgabe der Stimmen hat in allen vor bezeichneten Wahlkreisen am 19. Oktober 1893 zu erfolgen. Dabei wird ausdrücklich darauf aufmerksam ge macht, daß Ortschaften und OrlStheile, welche mit einer Stadtgemeinde vereinigt worden sind, mit der Etadt, deren Bestandtheile sie jetzt bilden, zu wählen haben. Im Uebrigen wird, was den 23. Wahlkreis deS platten Landes anlangt, auf die Verordnung, einige Aenderungen in den für die Wahlen zur II. Kammer der Ständeversamwlung bestehenden Wahlkreisen be treffend, vom 24. August 1891 (Ges.-v. Vdg.-Bl 1891, Seite 76) verwiesen und noch bemerkt, daß alle an der n obenbezeichneten Wahlkreise deS platten Landes
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