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Dresdner Journal : 01.09.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-09-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189309014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-09
- Tag 1893-09-01
-
Monat
1893-09
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 01.09.1893
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ürtok. 582 Herbst 1833 ont Royal zur Hälfte ueustr. iritslici. - die ,Am siebenten Turme der Reichsmauer (die wird. enb«r t«de» > ti i-ev. tt«. lbftändig, hführung. ejpondenz esen und ewandert, nlvrüchcn ünglicher Läuger- manttsche Wagner. , >0 Uhr. »rat« stianeder. Vesfina. Hiller. aferfrld ' Pf tember. rl«-». i>ig?r zur und Ab- ! zur Be- n aller Gewerb- ten unter 252» I47o vielen Sr«»«»«» 2184 ten: rl reltal rrcny «tat. riloquist u. ceuir; A. w. Tänzer, äergruppe: leine. Geöffnet >r abends, ml: . Vlen! ioerArk MeN. OVÄ. Statistik und Volkswirtschaft. — Über die nemingeführtc Berliner Messe lauten Berichte widersprechend; während Leipziger Blätter von MWMWWMWWWMWWMWMDWMMWWMWW^ffMW^''^ zu ^7 203 des Freitag, den I. September 1893, abends _> l"_^7-. ÜL-H—^7.11 ---s latt. ,«- h Oual. 18.»» »I.t» - ».80 I8.«a 68.»» ,»« «t«. gehend. eil, igros und 2502 livd, Nachrichten aus den Lan-esteilen. Leipzig, 31. August Die Internationale Jubiläums-Gartenbauausstellung hat seither nicht unerheblich unter der Ungunst der naßkalten Witterung zu leiden gehabt. Gleichwohl ist ter Besuch der Ausstellung noch verhältnismäßig gut gewesen — ein Beweis für da» lebhafte Interesse, das man dieser Veranstaltung in Fach kreisen entgegenbringt Viel beachtet wurde die Mosoorf- sche Anlage vor der großen Ausstellungshalle und der Inhalt der letzteren selbst Di« Preisrichter haben ihre schwierige Arbeit vollendet, über tausend Preise waren zu vergeben. Die Zusammenstellung wird gedruckt und den 'ische Kondition erlittene Schlappe auiwehen und auch „Jgen", der nach Hoppegari euer Form über ,.Fro deur" steht, die Eisen wird zeigen können — vorausgesetzt, daß ter Merry- mansohn unter einem Jockey so gut geht wie unter seinem Besitzer. Die übrigen Bewerb r um die reiche Konkurrenz sind Hrn Diacks „Paul Pry", welcher ebenfalls von „Jgen" sicher gehalten wird, Hrn. Herberts „St. Pierre" und „Harold II", Mr Thomp son» „Galantm", Hrn Haniel» „Dunkelmann" und bekannte noch gut erhaltene chinesische Mauer!) fand ein Mord statt. Zwei Kaufleute aus Peking wurden dort er schlagen. Gut, daß eS keine Mandarinen waren!" — „Der Sohn des Kaisers von Hunga-Ri (sie!) in Europa fährt zur Zeit um die Welt Er jagte in Indien auf Tiger und hatte große» Glück bei diesem in Europa sehr geschätzten, bei uns nur von Tagelöhnern betriebenen Ver gnügen." — „Die Sommervilla de» Erzmandarinen Tüi- Men am Dang-Tse-Kjang ist durch Unvorsichtigkeit eine« Papierlaternenanzünders vom Feuergott verzehrt worden. Der Hochedle tröste sich!" — „Bei der jüngsten Truppen schau fuhr der Gouverneur von Nanking, Prinz Ho Fu- Lm-Sah (der Adlergleiche; diesen Titel führt stets der zweitgeborene Kaisersohn), die Soldaten laut an, da die Kanonen nicht geputzt waren. Es waren deren zehn Stück auSgerückt." * Vom deutschen Rennsport Au« Baden-Baden, 30. August, wird uns geschrieben: Mit den Rennen am Dienstag, mit der Entscheidung des Kampfes um den Goldpokal hat da« Internationale Meeting in Iffezheim feinen Höhepunkt erreicht. Nur der 3 September bringt in seinem Programm noch zwei bedeutsamere Konkurrenzen, da« Heidelberger Handicap und die Große Badener Han dicap. Steeple-Chase. Namentlich auf die letztere richtet sich das Interesse der Sportfreund«. In der Steeple Chase (Jockeyreiten, Distanz 6000 w) wird Lt. v. Eynards br. W „Funny Face" mit Graf Esterhazys F.-W „Jgen", dem Zweiten zu „Wellgunde" im alten Badener Jagd rennen, und mit seinem alten Gegner „Frondeur" (Hrn. H. Suermondt) zusammentreffen; wir hosten, daß derau«- aezeichnete Wallach de« sächsischen Offizier» hier seine in Frankfurt von „Et caetera" vorwiegend infolge seiner geringeren Lindenau; Ehrenpreis Sr. t Baden A. Wagner-Leipzig-GohliS Königlich Sächsischen Ministeriums des Innern wurden zuerkannt A. Haagström - Wandsbeck, A. Wagner-Leipzig- GohliS, O. Leidenroth-Merseburg, Habbentz u. Engelmann- Zerbst, W. W-ise - Kamenz, E. Teich-Knautkleeberg bei Knauthain, Vereinigte Zittauer Gemüsegärtner-Zittau, W. Scheit-Leipzig, Grusonsche Gärtnerei-Magdeburg; die Ehrenpreise des Königlich Preußischen Ministeriums, gleich falls bestehend in silbernen Medaillen, erhielten I. C. Hanisch-Leipzig, Fr A. Haage jun.-Erfurt, Ad. Bennecke- Birkenwerder, F. Sencke-Leipzig, L. Schramm-Erfurt; I. Schandau, 31. August Auch die ober« sächsische und angrenzende böhmiiche Schweiz, sowie da» obere Elb- thal werden von einer kühlen, meist regnerischen Witterung seit Ende voriger Woche heimgesuchi Leider bewirkt der Niederschlag kerne Zunahme de« Elbwasserstande». Dec Strom ist noch im Rückgänge begriffen, infolgedessen im oberen und böhmischen Elbthal der Schniahrlüverkehr au« Böhmen kaum noch nennenswert ist. Die Personen dampfschiffe halten zur Zeit noch ihre Fahrten bi« nach HerrnSkretschen aufrecht, ebenso findet ein Schleppoerlehr meist leerer Fahrzeuge nach Tetschen-Rosawitz statt. mit Erdpech übergossen wurde. Wenn es auch einige Zeit dauerte, bis man riesen Versuch in größerem Umfange wiederholte, so ist doch der Ursprung des Asphaltpflasters, das jetzt so viele Straßen der Großstädte deckt, auf das genannte Jahr zurückzuführen. Durchblättert man die Journale der dreißiger Jahre, so findet man. daß von 1837 an die Asphaltierung in Paris eine allgemeine ge worden. „Ganz Paris", so schrieb ein Korrespondent der „Abendzeitung" unter dem 12 Oktober 1837, „wird jetzt von einer schrecklichen Plage heimgesucht; sie heißt nicht Cholera, noch Pest, nicht Hungersnot oder Bürgerkrieg, nein, sie wird Asphalt genannt und übertrifft jede andere Landplage. Der Asphalt ist Pest und Feuersbrunst zu gleich, der Puls steht still vor seinem tyrannischen Wirken, seiner Verfolgung entrinnt man nicht. Eine Bande schwarzer Cyklopen schwärmt durch die Straßen, setzt un geheure Kessel auf riesige Dreifüße und zündet ruchlose Flammen darunter an. Das Erdpech siedet und wallt, ein dichter Rauch hüllt die Vorübergehenden in seine Wirbel, dann strömt die kochende Maffe über den Weg und wandelt sich bald in eine feste Rinde." Bald scheint man indessen über den Vorteilen des reinlichen und geräuschlosen Pflasters die kleinen vorübergehenden Ver drießlichkeiten vergessen zu haben, wie eine begeisterte Lob rede im Berliner „Gesellschafter" von 1838 lehrt. Was alles sich nur von den Vorzügen der Asphaltstraßen sagen läßt, das finden wir dort bereits kurz zusammengetrage-, allerdings in einer späteren Nummer auch die Warnung an das deutsche Publikum, sich einstweilen nicht auf fran zösische Erdpechaktien einzulaffen, da hiermit noch mancher Schwindel getrieben werde. Wie es immer zu geschehen pflegt bei neuen Erfindungen und Einrichtungen, so knüpften sich auch an den Asphaltestrich allerlei seltsame Projekte. Die Idee des einen Unternehmers, Seyffel, seine Firma in die Asphaltdecke eingießen zu lassen, führte zu dem Vorschläge, dieses System nach idealer Richtung weiter aus zubilden und die nach berühmten Männern benannten Pariser Straßen auch durch das wohlthätige Erdpech zu kenn zeichnen; beispielsweise die Rue Racine mit einer Scene aus des Dichters Tragödie „Athalia", die Rue Laharpe mit einem Kapitel aus den Schriften des Waadtländischcn Republikaners, die Rue Rameau aber mit der Partitur der Oper „Hypolite" zu asphaltieren. Wäre dieser Idee Folge gegeben worden und hätte sie bei uns "Nachahmung gefunden, so wanderten wir heute auf dem Schillerplatze vielleicht über das „Lied an die Freude" * Neues von der chinesischen Presse. Ein Bremer Kaufmann, der im „Reiche der Mitte' lebt, teilt dem „Ostasiatischen Lloyd" folgenve Blütenlese neuester chinesischer Zeitungsnachrichten mit: „Es ist traurig, zu sehen, wie kurz das Menschenleben ist. In Europa er findet man Mittel gegen das Sterben, doch sie nützen nichts." — „Der siebente Sohn des Mandarinen Co Lin soll drei Beine haben; daran ist der Mond schuldig." — „Jüngst erhängten sich drei Weiber in Kanton auf ein mal. Das ist gut." — „Die Reisernte verspricht ein« gute zu werden; hoffentlich gerät das große Examen ebenso gut, das zur Zeit dieser Ernte in Lih-Wah abgehalten einkm totalen Mißerfolge zu melden wissen, und konstatieren, daß die Meßbesucher meist Berliner Firmen oder solch- gewesen seien, die schon jetzt in Beilin Mustcrlager Hanen, erklären sin Berliner Zeitungen von dem VermLe befriedigt Allerdings habe die „Messe' nicht allen Eiwartungen der Urheber ent sprochen, aber schon die ersten Tage hätten gezeigt, daß neben Leipzig auch Berlin beruie i sei, als Meßplatz zu fungieren. Als Käufer seien sowohl Deutsche vo Händen gewesen, als auch Angehölige vieler anderer Länder. Nach der Auszählung der Waren, in welchen aus dec „Berliner Messe" Geschäft staltsand, scheint es aber doch, daß in der Hauptsache die Berliner In dustrie vertretrn ixt — Tic Rcichsbank hält am 2 September nachmittags ihre Büreous geschloffen, das gleiche ist von der Mehrzahl der hiesigen Bankgeschäfte beschlossen worden — In Varna ^Bulgarien) Hal sich eme Schissahrts- gesellschast mit einem Kapital von 2 Mill. Fres, gebildet, von welchem bereits 1300 000 Frc« gezeichnet sind — Die amerikanische Nicaragua Kanaigesellschast scheint einem ähnlichen Schicksale zu verfallen wie die fran zösische Panawagesevschast AuS New Dorf w rd gemeldet, daß >ür die Gesellschaft ein „Neceiver' ernannt worben ist, d h dieselbe ist bereits insolvent geworden. — Di« Eilenburger kattunmanusaktur schließt das Geschäftsjahr 1892/9» mit 90000 M. Reingewinn ab. Der Aussichtsr-t hat beschlossen, 75 000 M auf dre Uuterbilanz abznschreiben und 15 000 M. zu sonstigen Abschreibungen zu verwenden — Bom internationalen Geldmärkte ist zu be richten, daß die vorwöcheniliche DiSkontoerhöhung der Bank von England ihre Wirkung nicht verfehlt hat, wie aus dem gestern mröffembchten Ausweise deutlich ersichtlich ist; die bedeutsam len Veränderungen haben stattgesunden in den Ziffern des Barvorrat« und der Totalreseroe. Der Barvorrat hat durch die Beldeingänge um 1183 000 Pfd. Sterl, zugenommen, während die Wechselanlagen sich um 879 000 Psd Sterl ver mindert haben Ja den Positionen Staatsgulhaben und Privat- depostten waren die Veränderungen keine einschneidenden, erstere nahmen um 295 «oo Psd. Sterl, ab, letztere um SOI 0'0 Pfd. Sterl, zu Der Notrnumlauj vermehrte sich um 139 000 Psd. Sterl, und die Totalreseroe, welche sich um 1 043 VOO Psd. Sterl vermehrt hat, deckt jetzt mit 18 059 00 > Psd. Sterl. 48s^gß der Verbindlichkeiten gegen 45 Hz, in der Vorwoche. — Der Ausweis der Bank von Frankreich, welcher eine Ab nahme de« SoldvorrateS um 11 870 000 Frc«. konstatiert er weckt die Vermutung, daß die Londoner DiSkoatocrhöhung doch ihren Einfluß aus da« franzvsische Institut auSgeübt zu haben 'chentt, indem wahrscheinlich Gold nach England adgeflossen ist, auch der heimische Vrdars scheint am Ultimo stärker gewesen zu sein, wo« in der Zunahme der Wechselanlagen um 145 LOS ooo Frc«. und de« Notenumlauf« um 112 489 009 Frc«. hervortritt. Da« Deckung«verhül«nit de« Notenumlauf« zu» Barvorrat ist 85 51H. Krippenbache«, der Kirnitzsch, Polenz und Biela, welch« von ihren Quellen bi» nahe zu ihrer Einmündung in dre Elb« noch immer einen leidlichen Bestand aufzuweisen haben, finden wir die Forelle in fast allen anderen Flüßchen und Bächen, al» der Zwickauer und Freiberger Mulde, der wilden und roten Weißeritz, der Zschopau, de» Echwarzwaffer», der Gimmlitz u s w nur noch in deren oberen Laufe. Ohne die künstliche Fischzucht, welche ja in vielen Orten mit Glück betrieben wird, würden sich die Forellen noch ungleich teurer stellen, al» dieselben ohnehin schon sind. Wohl am bedeutendsten in ganz Sachsen ist die Zuchtanstalt de« Hrn. Linke oberhalb Tharaud an der wilden Weißrritz, wie denn überhaupt Tharand al« der HauptauSgangSpunkt für die künstliche Aufzucht der Forellen zu bezeichnen ist. Vermischtes. * Ein ganz unerhörter Fall stand am Donner«' tag vor dem Königl. Landgericht in Hagen i. W zur Verhandlung. Es handelte sich um nicht» Geringere», al» um einen Bestechungsversuch, welcher einem Königl. preu ßischen RegierungSrat gegenüber unternommen worden war. Ein Hammerschmied Schulte aus Altena i. W, hatte wegen einer Altersrentensache vor dem genannten Beamten einen Termin gehabt, in dem es sich um einen Anspruch seiner (Schulte») Mutter handelte Infolge der wahrheitsgemäßen Aussagen des Sohnes wurde die alte Frau abgewiesen. Als nun der Regierungsrat vom Bahnhofe abfahren wollte, trat ihm Schulte entgegen und hielt ihm die Hand hin; jener, als loyaler Mann, reichte ihm, wmn auch etwas verwundert, die seine. Wie erstaunte der Beamte aber, al» er in seiner Hand etwas Hartes fühlte: es war ein blitzblanker Thaler! Mit verstohlenem Schmunzeln bemerkte der edle Spender: „Ich bm Schulte!" Offenbar wollte er auf dem Wege einer solchen Verbesserung regier- ungSrätlicher Finanzen eine Änderung des erwähnten Be schlusses bewirken Vor Gericht stellte sich der merkwürdige Kauz noch dümmer, als er wirklich war, doch half ihm das natürlich nichts, denn ihm wurde wegen Bestechungs- verfuchs 1 Woche Gefängnis zudiktiert. O. D * Jubiläum des Asphaltpflasters Die „Berl Börsenzeitung" erinnert daran, daß das Asphaltpflaster sein Jubiläum feiert, da es in der heute allgemein ge bräuchlichen Art vor sechzig Jahren zum ersten 'Male zur Anwendung gelangte. Dies geschah in Paris, wo im Interessenten zugestellt. Heute vormittag wurde die Verteilung der Ehrenpreise bekannt: Den Ehren preis Sr Majestät des Königs erhielt O. Mosdorf- Hoheft des GroßherzogS von GohliS; die Ehrenpreise des den Ehrenpreis des Königlich Württembergischen Ministe riums erhielt O. Mann-Leipzig; den des Großherzoglich Badischen Ministeriums I. C Körner Bordighera (Italien); den des Großherzoglich Mecklendurg-Schwermschen Ministe riums E. Damm-Connewitz; die Ehrenpreise des Herzoglich Sachsen-Altenburgischen Ministeriums erhielten I. T Seivel- Dresden, R. Winter Holzhausen, F Wolf-Dölitz; die Ehrenpreise des Anhaltischen Ministeriums W. Rischer- Connewitz, W. Wellmann-Möckern, W A Kersten-Lindenau. Die Ehrenpreise des Rates der Stadt Leipzig wurden zu erkannt: I. C Hanisch Leipzig, M Jacob-Gohlrs, F. Sencke- Leipzig, E Kaiser-Lindenau, A Wagner-Gohlis, F. Wolf- Dölitz^ A Haagström-Wandsbeck, Grusonsche Gärtnerei- Magdeburg, E Damm-Leipzig. Der Ehrenpreis der Gartenbaugesellschaft „Flora" zu Dresden, bestehend in einer goldenen Medaille, wurde W. Weise Kamenz (Sachsen), derjenige des Gartenbauvereins für das Großherzogtum Baden (silberne Medaille) Otto Fischer-Leipzig, der des Gärtnervereins zu Halle a. S. (goldene Medaille) F Knoll- Lindenau, (silberne Medaillen) A. Wagner Gohlis und F. Gongel Wandsbeck zuerkannt Den Ehrenpreis des Garten« bau verein« Hamburg-Altona und Umgegend erhielt F. Sencke Leipzig; die Ehrenpreise der Kölner Gartenbau gesellschaft (silberne Medaillen) erhielten O. Olberg-Dresden, Fr. Dräsner Leipzig; des Connewitzer und Lindenauer Gärtnervereins E. Hanke-Dölitz bez. Th. Bernack-Lindenau. Der Ehrenpreis vom Gärtnergehilfenverein „Hortulania" wurde zuerkannt Max Kiesling-Blasewitz-Dresden; der des Vereins Zittauer Gemüsegärtner A Lehmann (Schloß Schladitz bei Düben); der des Hrn. Geh. Kommerzienrats Dodel-Leipzig R Kiesewetter-Berlin Die von anderen Privatpersonen gestifteten Preise erhielten: I C Hanisch- Leipzig, F Kunze son -Altenburg, E Kaiser-Lindenau, Hermann Schmidt-Möckern, Th. Hübner-Berlin, Ge schwister Bernack-Leipzig. * Crimmitschau, 31. August. Durch die Enkhüllung des Kaiser Wilhelm-Denkmals am 2. September wird sich für unsere Stadt der diesjährige Sedantaa, der im übrigen noch in althergebrachter Weise gefeiert wird, zu einem überaus festlichen gestalten * Plauen, 31. August Der gestern in Reichenbach abgehaltenen Hauptversammlung des Landwirt schaftlichen Kreisvereins im Vogtlande wohnten, dem „Leipz. Tgbl." zufolge, u a auch die drei Amtshaupt leute des Vogtlande« bei. Der Vorsitzende, Ritterguts besitzer Seiler auf Noßwitz, gab einen Überblick über die Lage im allgemeinen und diejenige der Landwirtschaft im besonderen und bezeichnete die letztere, besonders im Hin blick auf die Einwirkungen der diesjährigen Mißernte, in den Sommerfrüchten und in Futtermitteln, als sehr un günstig Okonomierat v. Langsdorfs Dresden hielt einen Vortrag über staatliche Versicherung. Er erläuterte die einer einheitlichen Durchführung der Viehversicherung ent gegenstehenden Schwierigkeiten, hob aber deren Notwendig keit hervor und redete zunächst den örtlichen Viehversicher ungsanstalten das Wort. Diesem Vortrage folgte un mittelbar ein zweiter vom Zuchtinspektor vr. Klepl-Auer- bach über „Genossenschaftliche Verwertung der Milch". Er empfahl zum Zwecke einer weitergehenden Verwertung der Milch und Erzielung höherer Nutzeffekte die Einführ ung von Milchgenoffenschaften nach dem Muster derjenigen von Freiburg i. B. und von Molkereigenoffenschaften nach dem Muster von Fulva Lauterbach. Das Vogtland sei für beide Formen der Milchverwertung in hervorragendem Maße geeignet durch die erfüllten Grundbedingungen einer zu ernährenden dicht.n Bevölkerung und der vorhandenen vorzüglichen Transportmittel. * Aunaberg, 31. August Die auf einem Wiesen grundstücke am Webergut errichteten Feldbacköfen finden bei der hiesigen Bewohnerschaft großes Interesse Unter einem hölzernen, mit Dachpappe gedeckten Schutzdache sind auf einem direkt dem Erdboden auflagernden, au» Ziegel steinen hergestellten Fundament sech« Feldbacköfen errichtet, deren Mantel au» Wellblech besteht und welche etwa 3 m tief sind. Dieser Mantel ist noch 25 cm hoch mit Sand und Erde bedeckt, um die Ausstrahlung der Wärme »u hindern. Vor den Ofen befindet sich eine Au», schachtung, in der die den Ofen bedienenden Bäcker ihre Handreichungen verrichten. In unmittelbarer Nähe der Ocfen sind vier große Zelte aufgeschlagen, in denen da» Mehl sowie das fertige Brot aufbewahrt und in denen auch die Herstellung de» Teige» voraenommen wird Die Ofen sind, dem „Chemn Tgbl." zufolge, am 29 August gegen 11 Uhr nacht» angcherzt, am Morgen de» 30. August ist zum ersten Male gebacken worden. Außer dem Leiter der Feldbäckerei, ProviantamtSrendanten Grumpelt, und einem Magazinaspiranten und zwei Magazinapplikanten, find an der Bäckerei zwei Oberbäcker und 36 Bäcker be schäftigt, welche in doppelten Tag- und Nachtschichten den Vres-ver Nachricht« vom 1. September. Aufruf. Deutsch« Stamm«»ß«nossen im fernen Ungarn sind wieder in schwere Be-rangm« geraten. Die am 12. und 13. und teilweise auch am 14. August in Oberungarn niedergegangenen Wolkenbrüche haben namentlich in dem oberen Popperthale, dem südlichen Gelände der hohen Tatra, große» Unheil angenchtet und die dortige Bevölke rung, welche fast ausschließlich au» Deutschen besteht, in verhängnisvoller Weise in Mitleidenschaft gezogen. Die Mederschläge erfolgten zumeist an den Spitzen und in den ^Thälern um den Poppitzer See herum, so daß da» Flüß chen Popprad (Popper) zu gewaltiger Größe anwuch« und ringsum entsetzliche Verwüstungen anrichtete. Die Fluten rissen auf den Weiden befindliche Rinder mit sich und überschwemmten die Saaten, wodurch insbesondere die deutschen Gemeinden Stola, Batzdorf und MengSdorf auf das Schwerste zu leiden hatten, da die in der Nähe de» Flüßchen» gelegenen einzelnen Gehöfte fast dem Erdboden gleichgemacht wurden. Die Leute haben nahezu alle» ver loren, indem eine Menge von Vieh, welche» den Haupt- teil de» Besitzstandes der Bewohner auSmacht, in den überschwemmten Ställen zu Grunde ging. Inmitten dieses Elends ergeht nun an alle wohlthätig gesinnten Herzen die geneigte Bitte, den Notleidenden beizuspringen und gütige Gaben zu spenden zur Linderung der Trübsal, welche infolge des stattpefundenen elementaren Ereignisses über so viele deutsche Familien hereingebrochen ist. Es handelt sich hier nicht nur um ein Werk edler Nächsten liebe, sondern auch um einen Beweis deutsch-nationalen Empfindens, wodurch unseren Stammesgenoffen im Ma gyarenlande neue Kraft und neue Zuversicht verliehen werden soll in dem Kampfe gegen so manche Wider wärtigkeit. Die Expedition d. B . ist bereit, Geldspenden entgegenzunehmen und weiterzubefördern -r. Die 27. öffentliche Sitzung der Stadtver ordneten wurde am 31. August von abends 7 Uhr an abgehalten. Den Vorsitz führte Stadtverordnetenoorsteher Geh Hofrat Ackermann Am Ratstische wohnten mehrere der Herren Stadträte den Verhandlungen bei. — Der Hr. Vorsitzende verlas ein Schreiben des Hrn. Stadtv Anders, in welchem derselbe bis auf weiteres um Urlaub bittet, welcher demselben gewährt wurde; ebenso wurde einstim mig ein Gesuch des Hrn. Stadtv Riffen um Entlassung aus dem Stadtoerordnetenkollegium mit Rücksicht auf dessen angegriffene Gesundheit genehmigt — Hr. Stadtv. Lämmer hirt hat an das Kollegium ein Schreiben gerichtet, in welchem er für die aus ihn gefallene Wahl zum Stadtrat seinen Dank ausspricht. Aus Veranlassung eines Rück schreibens des Rates, betreffend den Zeitungsverkauf an Sonntagen, wurde nach längerer Beratung ein Antrag des Hrn. Stadtv. Hartwig I zum Beschluß erhoben: den Nat zu ersuchen, wegen Freigabe des Zeitungsverkaufs auf den Bahnhöfen an Sonntagen beim Königl. Ministerium des Innern wiederholt vorstellig zu werden — Hierauf wurde in die Tagesordnung getreten und es wurde an Stelle des zum unbesoldeten Stadtrat gewählten Stadtv. Hrn. Lämmerhirt in den Finanzausschuß Hr. Stadtv. In genieur Hartwig II mit 41 von 55 abgegebenen Stimmen gewühlt. — Hierauf nahm das Kollegium Kenntnis von einem Rückschreiben des Rates, durch welches die Eingabe des FinanzkalkulalorS a D. Gatsch hier, betr. die Fortführung der Lüttichaustraße bis zum Bismarckplatz, unter Hinweis auf die bereits fest- liegenden Planungen für die Bahnumbauten sich erledigt. Ebenso wurde als erledigt angesehen ein Antrag der Stadtver ordneten, wegen des Lokomotivenbetriebes auf der Franklin-, Strehlener und Semperstraße und wegen der Hindernisse, welche der Eröffnung der elektrischen Straßenbahnlinie Schloßplatz—Blasewitz entgegengestanden haben. — Das Kollegium erteilte seine Zustimmung zu dem Abkommen mit dem Staatssisku« (für Punkt 2/4 der Tagesordnung, Berichterstatter Schriftführer Hr. vr. Stöckel) über die Tieferlegung der unter der Sächs.-Böhm. Staatsbahn hin durchführenden Nesidenzstraße. Es sollen nach diesem Abkommen die Arbeiten zur Fertigstellung der Nesidenz straße durch die Stadt zur Ausführung gebracht werden, während die hierfür veranschlagten Kosten von der Staats eisenbahnverwaltung übernommen werden — Man tritt dem Beschluß des Rates bei, welcher sich auf den Arealaus tausch zwischen der Verwaltung des Materni-Hospitals und der Deutschen Straßenbahngesellschaft über einzelne Teile der Trennstücke 102 und 102 R des Flurbuchs für Dresden-Altstadt bezieht; der Tauschvertrag wurde zur Mitvollziehuna angenommen —Ter diesjährige Vor-Unter- haltungsanschlag für da» Stadtgut Räcknitz wurde auf Antrag des Finanzausschusses einstimmig genehmigt. — Es schloß sich eine geheime Beratung an. — An der vorgestern nachmittag vom Gewerbe verein veranstalteten Exkursion beteiligten sich gegen 800 Personen. Es wurde zunächst die Königl. Skulp turensammlung im Albertinum unter sachkundiger Führung abteilungsweise besichtigt und sodann von 4 Uhr an der Frauenkirche ein Besuch abgestattet. Hier versammelten sich die Teilnehmer, deren Zahl durch viele dem Verein nicht angehörige Personen vermehrt worden war, zunächst im Schiff, um einigen von der Kuppel der Kirche aus ge sungenen Liedern zu lauschen. Alsdann erfolgte die Be steigung der Kuppel und der sogenannten Laterne, von welcher sich das Panorama Dresdens und seiner Umgebung in schönster Weise überblicken läßt. Wer von dem Steigen nicht zu sehr ermüdet war, begab sich hierauf in die unteren Gewölbe de» Bauwerkes, um Einblick in die Katakomben zu nehmen. * Aus dem Klingenberger Sommerheime des Gemeinnützigen Vereins kehrten gestern abend diejenigen 52 Ferienkolonisten (je 26 Knaben und Mädchen) zurück, für welch? eine 3wöchige Nach pflege vorgesehen war. Dies lben sahen insgesamt wesentlich gekräftigt und erfrischt aus und hatten eine durchschnittliche Gewichts zunahme von 1 Pfund aufzuweisen. Nur wenig später kamen auch diejenigen 7 Kinder an, für welche aus ven Mitteln der Markusstistung, die seinerzeit von dem ver storbenen Stadtrat Böttger begründet und gegenwärtig von Hrn. Rentner Carl Roch verwaltet wird, eine sechswöchige Verpflegung in der Kinderheilstätte zu Norderney ermög licht worden war. Das Kapital dieser Stiftung erhöht sich alljährlich, abgesehen von den freiwilligen Beiträgen, durch Erlös aus dem Verkaufe von Briefmarken, Staniol, Cigarrenabschnitten u. dergl. — Das Sommer heim des Gemeinnützigen Verein« ist vor kurzem durch Hrn. Max Türcke photographiert worden. Alle 3 Aufnahmen sind vorzüglich gelungen. Die günstig aufgestellten Pfleglinge beleben die Bilder auf da« Vorteilhafteste. Dieselben ge langen in diesen Tagen zur AuSsttllung und zum Ver kauf in der Kunsthandlung von Rob. Bester (Altmarkt) und in der Pinselfabrik „Zur Palette" von Hoflieferant Rob. Türcke (Waisenhausstraße 3). Ein Teil de« Ertrage» fließt dem Sommerheime zu L Die Schonzeit für Forellen hat mit dem heu tigen Tage begonnen und wird bi» »um 31. Dezember andauern. Lewer wird dieser Edelfisch in unseren Ge birgsbächen immer seltener und mit Ausnahme d«S Lt. Graf Holnstein» „Deliane", von welch letzterer man bei dem leichten G wicht von 59l-x — sie er hält von „Funny Face" 15^ tzzr — am ehesten eine Ueberraschung empfangen könnte. Auch der alle „Dunkel- mann" wird mit seinen 60 Icz Manchem gefallen, aber er reicht doch wohl nicht an die Klaffe der Erstgenannten heran und hat überdies ein unzuverlässiges Temperment. — — Mit unbeschreiblichen Jubel ist gestern „Nickels" Sieg im Jubiläumsrennen ausgenommen worden Seit 1858, in welchem Jahre der Preis begründet wurde, haben nur vier im deutschen Besitz befindliche Pferde als Erste den Richterstuhl passiert: 1873 Graf Joh. Renards „Hochstapler", 1874 Fürst Hohenlohe-Oehrmgens „Jl Maestro", 1875 Frhrn. Ev. v Oppenheims „Gastgeber" und 1883 Lt. Frerichs „Brocken". Als fünfter in der Reihe erscheint nun „Nickel", und was diesen Triumph noch erhöht, ist der Umstand, daß deutsche Pferde auch die beiden nächsten Plätze belegt haben Es waren zwei achtbare Gegner, Vie sich aus französischen Ställen Heuer zum Kampf eingefunden hatten: Prinz Arenbergs „Diavolo" und Vicomte d'Harcourls „Romann" gehören nach bisher gezeigter öffentlicher Form zur Mittelklasse in ihrer Heimat, ja der erstere muß nach seinen Siegen im Prix de l'Eeperance und im Prix de Buzenval wie nach seinem hervorragenden Abschneioen m noch größeren Konkur renzen mit an die Spitze der guten Mittelklasse gestellt werden. Sein Trainer CH. Pratt, der schon so manchen Gewinner für den Goldpokal in Baden-Baden gesattelt hat, gedachte mit ihm das Rennen sicher zu landen und stellte ihn an Rennfähigkeit sogar noch über „Perdican", den Sieger vom Vorjahre. Aber „Diavolo" ist in ehrlichem Rennen leicht unterlegen und „Romarin" hat gleich dem Italiener „Greco" mit der Entscheidung garnichts sm thun gehabt. Denn rwar langsam, aber reell ist das Rennen gelaufen worden und die dabei bekundete Überlegenheit der deutschen Pferde über die Franzosen inbezug auf Speed kann nicht angezweifelt werden. Es ist möglich, daß das Resultat sich etwas ver schoben hätte, wäre „Diavolo" im Verlaß aus sein Steh vermögen, das er aus heimatlicher Rennbahn bekundet hat, gleich mit Fall der Flagge unter gutem Dampf davon gegangen, aber andererseits muß sein Trainer doch triftigen Grund gehabt haben, dem Reiter des Hengstes die ent gegengesetzten Instruktionen zu erteilen. Wie das Rennen sich entwickelt hat, ist „Diavolo", der willig und gerade ging und im Einlauf noch einen mächtigen Vorstoß machte, ehrlich geschlagen worden und zwar von „Ilse" jedenfalls um die Entfernung, welche das zedierte Gewicht vollauf ausgleicht So haben die Freunde des deutschen Zuch:- und Sportwesens guten Anlaß, ihrer Genugthuung über das unerwartet ehrenvolle Abschneiden der heimischen Pferde lauten Ausdruck zu geben, wenn sich aus diesem einen glücklichen Fall auch noch keine rosigen Folgerungen für die Zukunft ziehen lassen. Zugleich wird der dieSjährigeSiegunsere Turfkreise die mit der Jnternationalität des Meetings unver meidlich verbundenen Schlappen, die sich bei der außerordentlichen Überlegenheit der französischen Zucht noch manchmal und sicher dann wiederholen werden, so oft ein erstklassiges Pferd über den Rhein kommt — für die nächsten Jahre wieder leichter ertragen machen . . . Der Jubiläumssieger „Nickel" hat übrigens mit diesem schöne , Erfolg seine Rennkaniere abgeschloffen. Auf deutschen Bahnen ist wohl nie zuvor ein treueres, zäheres Pferd thälig gewesen als dieser Hengst des Frhrn. v. Fürstenberg, der bis ins sechste Lebensjahr hinein allen Anstrengungen eines gerade in den letzten Monaten noch überaus harten Trainings getrotzt und vor allem in jedem Kampfe wacker sein Bestes hergegeben hat. „Nickel" ist im Harzburger Hofgestüt ge zogen, er kostete beim Ankauf 3000 M und hat seinem Besitzer innerhalb der fünf Rennjahre über 230000 M und mehrere Ehrenpreise eingebracht.
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