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Dresdner Journal : 19.08.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189308199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930819
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930819
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-08
- Tag 1893-08-19
-
Monat
1893-08
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 19.08.1893
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Marchese di Rudioi, und schließlich di« leiinabme d«S Sioß- lürüen und der GeoßlLrslin Wladimir an den Festlichkeiten der silbeinen Hoedjei» de« iialüvischen KSvigspaarc«, daß alt' diese Umstände dazu beiaetragen haben, die Beziehungen zwischen de» be>d»n Regierungen und Ländern roch sekundlicher zu gestalten, jedem sich bei diesen Anlässen die Möglichkeit darbot, Rußland von dem frirdlittu Sharakier de» Dn-bundc» zu überz-ugen kari» kann man aber doch nur eine« Vorteil erdl'cken, welcher allen drei zum Bunde gebdrigen E aalen zugute kommt. Auch chias Kalnoly hat ja in den letzten Delegationen dnrgelegt, daß tue gegenwärtige Haltung Rnßla> d» dem Dreibund« gegenüber von glücklicher Borbedeutung sei, und wenn Italien injolg» »einer frcuvvliL«» Beziehung« n zu Rußland dazu beigetr'gen bat, dei allgemeiaen Frieden aus iestere Erundlagen zu Kellen, so hat es nur d»m eigentlichen Zwecke de« Dreib.mde« gedient. Auch in der Haltung Italien» zu den orienta tischen Angeltgenhei en ist keine Änderung eingetreten, tvlide die Behauptung der „Hamburger Nachrichten" rechlsertigen würde. Italien beobachtet noch immer, namentlich in «vt^aiir», sozusagen eine Mittelstellung zwischen der Hal- iung O .er,eich-Ungarn» und Deutschland» und trachtet dajilbst turch eine gewiste wohlwollende Etrenge gegenüber dem Fürprntuwe jeden unüberlegten Schritt zu verhindern, der 4lwa unheilvoll: Folgen sür den europä ich n F irden haben könnle Man sragt sich daher hier mit Recht, wie dir Fab:l trr ,Hamd Nachr ' auch nur sür r nrn Augenblick ernst ge- i ommen werden konnte. * London, 18. August. Der Ausfall der Nach wahl in Hereford, wo die Gladstoneaner kürzlich -unterlegen sind, wird von Kennern der dortigen Ver- chältnisse einem ganz besonderen Umstande zugeschrieben, welcher allerdings mit der Homeiuleangelegenheit in keinem Zusammenhänge steht. Der „Nat.-Zta " wird darüber geschrieben: „Der Wahlautfall ergab sich ein fach aus einer Spaltung unter den dort ansässigen Eisenbahnbediensteten. Dies; Leute, etwa 400 an Zahl, stimmten im vorigen Jahr einmütig für den Liberalen. Seitdem hat aber die Regierung eine No velle zum Haftpflichtgesetz eingebracht, durch welche bei ihren sonstigen unstreitigen Vorzügen die freiwilligen Versicherungtkasien einiger Eisenbahnen Schaden nehmen würden Der liberale Kandidat weigerte sich auf Be fragen, gegebenenfalls gegen diese Bill zu stimmen, mit der Folge, daß ein Teil dieser Herefoider Eisen bahnbedienstelen -- Homerule hin, Homerule her — diesmal dem Konservativen ihre Stimmen gaben. Solche Vorgänge fangen an, wenn auch nicht immer in so klar nachweisbarer Weise, sich in allen Wahl kreisen abzuspielen, und die Radikalen haben ja bei den letzten allgemeinen Wahlen diese, zumal unter d.n niederen Wählerklassen herrschende Tendenz, die klein- Ilchsten persönlichen Fragen der allgemeinen Reichs Politik voranzusetzen, wohl auszunutzen verstanden. Wohin muß aber unter solche r Umständen schließlich das parlamentarische Regierungssystem Englands treiben?" — In der heutigen Sitzung des Unterhauses erklärte Gladstone rn Beantworinng einer Anfrage, er werde Montag dem Haufe eine Resolution unter breiten, die im Falle ihrer Annahme die Wirkung haben werde, das Berichterstattung;stadium der Home rule vor tage nächsten Freitag zum Abschluß zu bringen. Ehomberlain meldete daraus folgenden An trag an: „Daß der Vorschlag der Regierung, die Erörterung der Homerulevorlage einzuschränken, dazu angeihan sei, das Haus d,r Gemeinen auf einen ÄbstimmungSapparat herabzuwürd'gen und die britische Mehrheit dieser Hauses ihres verfassungsmäßigen Rechtes zu berauben, die Politik zu Wörtern, durch die britische I teressen ernstlich und nachteilig berührt werden, daß dieses Haus, keine Notwendigkeit ein- fehend für das von d r Regierung vorgeschlagene Ver fahren und glaubend, daß es durch Beweggründe der Parteizweckmäßigkeit diktiert w°rde, die Regierung aufsordert, ihre Resolution zurückzuziehen rind der Königin anzuraten, das Parlament sobald als möglich aufzulösen, damit daS Gut achten der Wähler des vereinigten Königreiches über die Vorlage für die bessere Verwaltung Irlands, deren Einzelbestimmungen ihnen bei der letzten Parlaments wohl so geflissentlich verschwiegen wurden, eingeholt werde." LresLuer Nachrichten vom 19. August. * Hr. Geheimrat Pros. vr. v Esmarch und Ge mahlin trafen gestern in Dresden ein und haben Wohn ung in Sendigs Hotel „Europäischer Hof" genommen. * Tas auf dem Anmarsche nach ihrem Manöveraelände begriffene 3. Infanterieregiment Nr 102 „Prinz» rezent Luitpold von Bayern" und das 4. Infanterie» regiment Nr. 103 werden am 21 August in Dresden einlreffen und hierselbst Marschquartier nehmen Die Unter bringung wird teils in den Kasernen der bereits zu den Heibnüi'unpsn abzerücklen hiesigen Truppe Utile, teil» >n Bür. e-quameren erfolgen Dre Quartiermacher treffen len ne monier ein. U- - a Morgen — Sonntag, 20 August — treffen fol- rende Soaderzüge hierein: 1) au» Leipzig in Dresden- Neustadt S Uhr 8 Min vorm, in Dresden-Altstadt 9 Uhr 23 Min vorm, m Schandau 10 Uhr 54 Min vorm. Rückfahrt ab Dresden Altstadt; 2> au« Berlin mit An schluß von Kiel Hamburg in Dresden-Neustadt (Leipziger Bahnhof) 11 Uhr 24 Min. vorm, auf dem Böhmischen Bahnhose 11 Uhr 38 Min vorm mit Weiterfohrt nach Schandau (Ankunft 12 Uhr 53 Min. nachm) o Nachdem die Betriebteröffnung der Zahnrad» bahn von St. Wolfgang aus den Schafberg erfolgt 'st, werden auch Fahrscheinhefte St. Wolfgang Schafberg» spitze ausgegeben o Für die Ausstellung von mathematischen Modellen u s. w in München vom 1.-10 Septem ber d Js. gewähren die sächsischen StaatSbahnen unter den bekannten Bedingungen frachtfreien Rücktransport sür die unverkrust gebliebenen Gegenstände Au« dem Polizeiberichte. In einer Wohnung der Leipziger Straße hat am gestrigen Vormittage ein 2^ Jahre alter Knabe nicht unerhebliche Brandwunden er litten. Da« Kind war mit einem jüngeren Geschwister von den auf Arbeit gegangenen Eltern in der Wohnung eingeschlossen worden und scheint ein herumliegende« Streich hölzchen angebrannt zu haben. Durch die Dazwischenkunft der 7jährigen Schwester wurde da« Feuer entdeckt und von den io Kenntnis gesetzten Hausbewohnern gelöscht. — Gefunden wurden am 6. d. Mt» vom Hausmädchen Frieda Heinritzsch in einem Hause der StistSstraße ungefähr 14 M, in Zeitungspapier eingeschlagen; am 16. d MtS vom Drofchkenführer Andreas Triedler in Droschke 23 ein Opernglas in einem roten Plüschfutteral; am 18. d. MtS non der Handelsfrau Marie verw Rath auf der Scheffelstraße ein Geldtäschchen mit ungesähr 4 M, und von der Schülerin, FormerStochter Helene Herold, am 16. d. Mts. in den Weißeritzanlazen ein Tragkorb mit verschiedener Wäsche, gezeichnet 0. 0, welcher ver mutlich gestohlen worden ist. * Da« Erträgnis aus den Bootfahrten auf den Carola-Seen während des morgen stattfindenden Albert festes im König!. Großen Garten wnd der Kasse des AlbertvereinS zufließen Dieser Umstand wird hoffent lich Veranlassung zu recht reger Benutzung der Boote werden — Im Lokale des Sächsischen Kunstvereins in Brühlschen Palais, Augustusstraße (geöffnet: Sonntags von 11—3, Donnerstags von 10 — 1, an den übrigen Wochentagen von 10—4 Uhr), sind ferner neu auf gestellt:! Ölgemälde Genrebilder von Rich Böhm, Siegmann (Dresden) und Schöninger (Karlsruhe); Land schäft von Dieckvoß (Barmen); Mannebilber von Petnsen- Angeln (Düffeldorf) und Wachenhusen (Berlin); drei Still leben von Mathilde Block (Nordhausen); Blumenbi'.d von Johanna Richter (Radebeul b Dr.) — ll. Aquarelle, Radierungen Vier Blatt mytholog. Genre und ein Blumenbilv von -j- Jul. Höppner; zwei Jagdbilder von Guido Hammer (beide in Dresden); mythologisches Genre bild, noch A Sticharts Original radiert von Professor E. Mohn (Leipzig) Äunstnotiz. In der Gemäldeausstellung im Viktoriahause sind neu ausgenommen worden: E. Wilm- Partenkirchen „Alte Frau", „Zügenhirte"; Aug. Leon hardi-München „Frühling im Hochgebirge"; H. Liese- gang-Düffeldors „Winter am Niederrhein", „Heideland- schast", „Auf der Düne"; Rich Böhm-Dresden „Plauder- stündchen", „Zukunftspläne"; A Volkmann-Rom „Reiter statue' u. v a m. --- X. Zur Erinnerung an de- sür die sächsische Arme« denkwürdigen 18. August, den Tag der Schlacht von Gravelotte-St. Privat, fand gestern abend in der Großen Wirtschaft im Königl. Großen Garten ein großes patriotisches Konzert, verbunden mit einer Ge denkfeier, statt. Gegen 3000 Personen, darunter viele aktive und inaktive hohe Offiziere, nahmen an der von patriotischer Begeisterung getragenen Feier teil. Eine schöne Büstengruppe, umrahmt von einer durch Hrn Königl. Gartendi.eklor Bouchs bereitwillig geliehenen Pflaazen- dekocation, bildete den Hintergrund des Podiums. Die Neichsinsignien, heraldische Rüstungen, die umflorte Büste Kaiser Wilhelm I und die Büsten der siegreichen Fürsten geschmackvoll gruppiert und von Hellem Lichtglanze um strahlt, leuchteten aus der Gruppe hervor Die verstärkte Konz-rtkapelle spielte unter Leitung des Musikdirektor Wentscher in der Hauptsache militärische Weisen; sie wurde bei einzrlnen Nummern durch die Mitwirkung eines Spiel mannszuges vom Leibgrenadierreaiment Nr 100 unterstützt Den Mittelpunkt der festlichen Veranstaltung bildete eine Huldigung für unsere sächsischen Heerführer, Se. Majestät den Köniz und Se Königl. Hoheit den Prinzen Georg Mit brausendem Jubel wurde eine Festdichtung «König Aloert und Prinz Georg am Ruhmestage des deutschen Heeres bei Gravelotte und St. Privat", verfaßt vom Militär schriststeller, Kampfgenossen Robert Reber und vorgetragen vom Oberregisseur Valdeck, ausgenommen und begeistert stimmt« man in das drrisache Hurra auf die Heloen ein, deren Büsten durch bengalisches Feuer beleuchtet und mit Lorbeer geschmückt wurden — Im weiteren Verlaufe des Fest s feierte Kampfgenosse Hecht in längerer, von Be geisterung durchwehter Rede den Fürsten Bismarck, dessen beruhigt zu hoben. Nun, die größere Hälfte der Ferien ist he, um, wie schnell geht die Zeit hin, dann hast Du mich wieder. Hoffentlich geiund an Leib und Seele. Broun bin ich schon geworden, wie ein Buschmann. Fräulein Lulu meinte heute: „Balo gäb' ich ein Modell für einen Lazaroni." (Forts, folgt) Eine klassische Tierkunde.*) Zu denjenigen Wissenksächern, deren Studium die menschliche GeisteSthätigkeit bereiiS in den frühesten Anfängen der Kulturentwickelung oblag, zählt auch das Gebiet der Zoologie. Naturgimäß wandte sich der Mensch neben der Erforschung der eigenen Da- seinSbedingungen in seinem Wissenstrieb dem Tier reich zu. War ihm als Herrn dieses großen Reiches eine Ordnung und Gliederung desselben Vorbehalten, so sehen wir, wie schon im grauen Altertum tiefe Denker den ersten Grundstein zum Ausbau einer der hervorragendsten Wissenschaften legten. Dem eigent lichen Begründer der Zoologie, Aristoteles, ging Alk- niäon von Kroton voraus, nach ihm ist zu rennen PliniuS der ältere, über tausend Jahre später der um faßende Albertus Magnus, nach diesem der grund- lecende Konrad Gesner, die alle Stein auf Stein zu einem Lehrgebäude fügten, welches berufene Forscher der neueren Zeit fast lückenlos auSgebaut haben. *) Biehm» Tierübrn. Dritte, nenbeai beitete Auslage von Pros 0r. P-churl LoefLe, vr. W. Haacke. Pros vr O Boeltger, lt ros. Vr. S L Dasch», berg und Pros. Vr W. Marshall, «r. 8» Mit l»o0 Abbild»..«»», >2 Karte» und 17o Lasel» in Holzschnitt unk Farbendruck >v Bände in Halbfranz q». tundni z» je t» M oder in ISO Lteserongen zu je r M. Leipzig und Men, Bibliographischer Institut, lsl». Die Brücke jedoch, welche bestimmt war, die Kunde des Tierreichs dem allgemeinen Verständnis zu nähern, schlug Alsied E. Brehm in dem Jahre 1865 mit seinem , Tie rieben", einem weitangelegten Unter nehmen, daS sich mit seiner unvergleichlichen Schilderung hauptsächlich der Tierpsychologie direkt an die Allge- memhe-t wandle und mit Glück und großem Eifolg seine Aufgabe glänzend löste. ES ist hiernach nicht zu viel behauptet, wenn man das Erscheinen des Brehmschrn Werkes al» eine Epoche in der zoolo gischen Wissenschaft bezeichnet. Das Werk, für welches eine Lücke thatsächlich vorhanden war, erregte durch seine auf tiefer wissenschaftlicher Grundlage ruhende, bis dahin nicht gekannte, gemeinverständliche Dar- stellungsweije berechtigtes Aufsehen. So wird eL erklärlich, daß des Forschers „Tier leben" immer weitere Kreise zog und durch zwei Auslagen in einer großen Verbreitung seinen Sieges lauf durch alle Kulturnationen nahm In nicht we niger als sieben Übersetzungen erschienen, wurde der Wert des Werkes von der Wissenschaft rühmend an erkannt, deren hohe Auffassung d'e gesamte gebildete Welt t-ilte. Brehm muß hiernach das hohe Verdienst zuerkannt werden, daß er eS in mustergiltiger Weise verstanden hat, das Interesse für die Tierkunde bei den Laien zu wecken und einem besseren Verständnis entgegenzusühren. Leicht begreiflich also, daß eine neu», gänzlich umgearbettete Auflage ein litterarisches Ereignis ersten Range» bedeutet. Brehm selbst war eS nicht beschicken, sein unvergängliche» LebenSwerk in einer neuen, dritten Ausgabe erblühen zu sehen. Ein leider allzu frühe» Hinscheidcn setzte seinem schaffen»freudigen Wirken ein plötzliche» Ziel. Die Für- Büste unter dem Jubel der Anwesenden gleichfalls mit Lorbeer umrankt wurde Ganz besonderen Beifall« er freuten sich da« Tonstück „De« deutschen Kneger« Traum vor der Schlacht" von Eule, sowie die Regimentlmärsche und der Avanciermaisch der Königl Leibgrenavierregimenter. Sicher wird di« Feier, die in wohlg, lungenster Weise verlief, noch lange in der Erinnerung der Teilnehmer fortleben Nestdenztheater Infolge Erkrankung des Frl. L'Arronge finket eine Verschiebung de« Repertoir« der art statt, daß die vorletzte Ausführung von Sudermann« „Heimat" Sonntag stattfindet. „Die Memoiren de« Teufel«" mit Hrn Direktor Fiala als „Robert", kommen nächsten Montaa zur Aufführung. Al« nächste Noviiät geht der lustige Schwank „Der kleine Schwerenöter" in Scene. De« AlbertfesteS wegen beginnt morgen die Vorstellung ausnahmsweise um 8 Uhr * Die Karlsruher Hofopernsänger werden morgen Sonntag im „Weißen Schlöffe" konzertieren Der warme Empfing, den diese Sänger, welche auch di« Ehre hatten, vor Ihren Majestäten zu singen, gesunken haben, giebt noch besondere Veranlassung, auf diese« Konzert hinzu weisen, umsomehr, da nur noch einige Konzerte stattfinden werden * An dem am vergangenen Donnerstag abgehaltenen GesangSwanderabende war der große Garten de« VolkSheimS (Waffnstraße 7) wiedervm bis auf den letzten Platz aefüllt Die Ausführung der Gesänge hatte zum zweiten Male während diese» Commers der Gesang verein „Germania" unter der Leitung des Hrn. Kapell meister Saupe übernommen. Reicher Beifall lohnte die durchweg anerkennenswerten Darbietungen. Auch der Ge sangverein „Wettin", welcher am 10 August aufgetreten war, erntete unter der Leitung des Hin. Gesangslehrer G Rohland wohlverdienten Beifall; an diesem Abende war der Garten de» Volksleims gleichfalls voll besetzt. Voraussichtlich werden nur noch an drei Donnerstagen in diesem Sommer Gesangswanderabende stattfi^dkn, und zwar am 24 und 31 August, sowie am 7 September. L. Die von der Dresdner Fleischerinnung den Teilnehmern des 16. deutschen Fleischerverbands tages seboienen Vergnügungen, und zwar am Donners tag abend ein Gartenfest im Linckeschen Bade und gestern ein Ausflug nach der Bastei, werten nament lich jenen fremden Delegierten, die bisher Dresden und die sächsische Schweiz noch ni kt besucht hatten, sicher für das ganze Leben in freundlicher Erinnerung bleiben. Bei dem Gartenfeste wurde außer gutem Jnstrumentalkonzert und Vorführung von Nebelbildern eine glänzende Illumination deS Etablissements, das sich ja sür Abhaltung größerer Festlichk-iten besonders eigner, geboten. Weit über tausend fröhliche Gäste wrren gekommen, die bis zum größten Teile bis nach Mitternacht in heiterer Feststimmung ver sammel blieben. — Gle-ch wohlgelungen war der Aus flug nach der Bastei, welcher mittelst der beiden festlich geschmückten Dampfer „Austria" und „Stakt Wehlen" aus- gefahrt wurde. Als das erstgenannte Schiff am König!. Schlosse zu Pillnitz vorbeisuhr, intonierte die Kapelle der Pioniere „Den König segne Gott", sowie das „Sachsen lied" von I. Otto, worauf sämtliche Festgenoffen Mimische Hochrufe auf die Erlauchte Köni;ssamilie ausbrachten. Auf der Heimfahrt erglänzten an den Elbufern allenthalben bengalische Flammen u s. w. Besonders effektvoll er wies sich die Beleuchtung der bewaldeten Felsenpartien bei den Orlschasten Vogelgesang, Zeichen und Posta, sowie die des Sonnenstein«, der Pirnaer Elbbrücke, vieler Villen uno Häuser ii Laubegast, Wachwitz, Blasewitz und Losch- witz, vorzugsweise auch jene der Albrechtschlösser, des Wasserwerks, des Weißen Schlaffes, des Waldschlößchens und Linckeschen Bade» -- Durch die bekannte Firma I M Heberle (H. Lempertz' Söhne) in Köln gelangen in Zürich zwei wertvolle Kunstsammlungen zur Versteigerung. Die erste Versteigerung erfolgt in der Ze»t vom 30 August bis 1. September, die zweite in der Zeit vom 4 bis 12. September DaS Nähere hierüber ist au« dem An- kündigungSttile dieser Nummer zu ersehen. * Morgen, Sonntag, wird das Panorama inter national (Marienstraße 22, I, 3 Raben) wieder er öffnet und bringt für die nächste Woche Ansichten von der Mosel, und zwar von Luxemburg bis Codlenz zur Ausstellung, worauf in den nächsten Wochen außer vielen neuen Abteilungen, die erst während des letzten Sommer» wieder geschaffen worden sind, auch einige Cyklen von der Weltausstellung in Chicago folgen werden. Bedeutenden Vorteil bei einem Besuche de« Panorama» bietet jetzt vor allem eine Neuerung, die der Besitzer desselben, Hr. Z'mmermann, eingeführt und während der Ferien hat an bringen lassen. An jedem Platze ist ein beweglicher Stift angebracht, mit Hilse dessen der Beschauer ganz nach Wunsch die Beleuchtung des betreffenden Bildes regulieren kann, so daß er die Landschaft zur Tag- oder Nachtzeit oder auch im Dämmerlicht wahrnehmen kann. Drese Neuerung wird im Verein mit den in Aussicht stehenden sehr gut gelungenen neuen Abteilungen dem Panorama international noch mehr Freunde zusühren. * Infolge Explodierens eines Petroleumkochers ent stand gestern abend im Hause Carola st raße 12 ein kleiner Küchenbranv. Die Bewohner de» Hauses sowie die rasch erschienene Feuerwehr unterdrückten da» Feuer baldigst — Heute vormittag ^12 Uhr erfolgte eine Alarmierung der Feuerwehr nach Zwickauer Straße 30. Dafelbst war unvorsichtigerweise ein Spirituskochapparat auf einen warmen Herd gestellt worden Nach kurzer Zeit explodierte ersterer, seine Umgebung in Brand setzend Da auch am Erdboden noch ein Gefäß mit Spiritus stanv, welches ebenfalls vom Feuer mit erfaßt wurde, so breiteten sich die Flammen rasch über den ganzen Raum aus. Schnell zur Stelle befindliche Hilfe ermöglichte eine baldige Unterdrückung des nicht unbedeutenden Schaden verur sachenden Brandes. Der Inh »der der Räume verbrannte sich bei den Löscharbeilen die Häade und wurde von Feuerwehrmannschasten verbunden. — Infolge eines Hör» sehlcrs am Telephon rückte zwei Minuten vor diesem Alarm eine Abteilung der Feuerwehr nach der Zittauer Straße aus. Sei: der Eröffnung der Blasewitz Loschwitzer Brücke haben die Pächter der dortigen Fähre ihre Fahr preise herabgesetzt und in Einklang mit den Preisen de« Brück, nzolle» gebracht. Erwachsene zahlen demnach gleich wie beim Passieren der Brücke 3 Psennige. - - In der Dresdner Gegend darf die Getreide ernte als beendet ang. sehen werden; nur vereinzelt steht noch der Hafer auf dem Halme. Mit Ausnahme de» letzteren, welcher saft durchw g einen dürftigen Stand aus» wies, ist der Ertrag der Halmfrüchte kein ungünstiger ge wesen, ja einzelne Arten, so das Winterkorn, haben sehr gut geschüttet und auch reichlich Stroh geliefert. Vielfach ist das Getreide schon ausgedroschen; namentlich die größeren Güter haben ken Ausdrusch auf den Stoppeln durch Maschinen bewerkstelligen lassen. * Der Stadtauflage der heutigen Nummer unseres Blattes liegt als Sonderbeilage eine Geschästeempsehlung der hiesigen Firma Fr Wm Stolz u Co bei * Berichtigung. In unserer gestrigen Mitteilung über die heurige Pilzernte muß es nicht 8000, sondern „800 Körbe' heißen. Sächsische MäSer. Bad Elster. Bis mir 17 August 28'1 Parteien mit Heinonen Bad Lchankau. Bis iS August lllt Parteien mit 2 «84 Personen Warmbad Kei Wolkenstein Bis mit >5 August 51°>Par» leien mit 810 Person n EmgesauLtes. Seböa» volle llörpsrtorws», blühendes Aussehen wird durch das w«t«I eszoa IsesrLeit: sckt Vierter Lrattpalver erzielt, zu haben de, llenariw Loeb, Altmarkt ö, u and Drogenydt. 4V2 VUIarU-, Sodaufenstsr-, veolcenbelLuoUtuil^eQ kür (ins, elelitriscbes lackt, Kerrco unö ?ctroleum in emlsekster dt8 reichster zusliüunllL. ^LlkronricnuH u. von KilLkrooe» rv elektrischem Lickt. Suerleseo» äeaticde, trstttöstsed«, ltsUsslrcke a. nustsed« Srosre». 1»N8-xIttIlIikIit rn Oriuinulprt-isen. «So. §0^ in Ultti >t6Ü6l INL6 voll Kl'vnlvuvklvl'n, -ltimpelltronka, Ampeln, dSlitncker an«! krilWiÄrsM 2S. sorge für den kostbaren Schatz, welchen er der Mit- und Nachwelt hinterließ, war seinem Verleger zurück gegeben. Mit richtigem Blick erkannte dieser den als Reisenden, Forscher und Jäger vielgenannten Prof. Or. Pechuel-Loefche al» den berufenen Nachfolger Brehm». Diese Voraussicht hat sich auch aufs beste bewährt. Unter Milwirkung von Prof. l)r W Harcke hat der Herausgeber da» Erbe nicht nur gewissenhast gehütet, er hat eS auch im Geiste deS Verfassers bis zur Höhe der heutigen Wissenschaft fortgeführt. Die Bearbeiter der neuen Auflage haben eS musterhaft verstanden, sich in die Individualität deS Meisters hineinzuleben, auf seine unübertroffene, fesselnde Schreibweise und DaistellungSkunst einzugehen Bei solcher Hingabe an die übernommenen Pflichten, ge paart mit Fleiß und positivem Wissen, konnte es nicht fehlen, daß die Bearbeiter das ihrige zu einer den bisherigen Forschungsergebnissen entsprechenden reich lichen Vermehrung de« Texte» gegen die früheren Auslagen beigetragen haben. Damit bietet die neue Bearbeitung da« Vollendetste, wa« wir von einer Naturschilderung füglich verlangen können Nicht im pedantischen, trockenen Lehrtoa, sondern frisch, bered sam und fesselnd entrollt un« das Brehmsche Meister werk ein großartiges, anschauliche« Gemälde d'« Tier leben«, welche« dazu angethan ist, diese« Reich unserm Herzen und Gemüt in der cdelsten Form näher zu bringen. Eire wertvolle Ergänzung hat „Brehms Tier- leben" in seinen vorzüglichen Jllustration»beigaben aufzuweisen. Hat schon Darwin die Abbildungen der ersten Auslage al» „die besten, die er je in einem Werke gesehen", gerühmt, so weist die neue Ausgabe auch in dieser Beziehung eine weitere Vervollkomm nung auf. Unsere ausgezeichnetsten Tiermaler wett eifern in dem Werk mit ihren besten Leistungen. Hand in Hand mit diesen Bestrebungen geht die Wiedergabe der Bilder im Druck, die geradezu eine technische Vollendung oufweisen Die innere und äußere gediegene Ausstattung von , Brehms Tierleben" stellt der rührigen Verlagshandlung das ehrendste Zeugnis für die dem Werke stetig gewidmete Für sorge aus. 's- Der österreichische Dichter und Schriftsteller Ritter v. Wurzbach, Edler von Tannenberg, ist heute im 76. Lebensjahre in Berchtesgaden, wohin er sich seit seiner Pensionierung 1874 zurückgezogen hatte, verstorben. Wurzbach, der unter dem Pseudonym W. Konstant mehrere Bände Dichtungen — so „Mo saik", „Parallelen", Gemmen, Kameeen u. s. w — ver öffentlichte, wurde am 1l. April 1818 zu Laibach ge boren, studierte Jura, trat alsdann in ein Infanterie regiment in Krakau ein, aus dem er aber, nachdem er inzwischen die philosophische Doktorwürde erlangt hatte, 1844 wieder auStrat. Später wurde er Skriptor an der Lemberger Universitätsbibliothek, 1849 Bi bliothekar im Ministerium des Innern und dann Ministcrialsekretär im StaatSministerium Unter seinen wissenschaftlichen Arbeiten sind zu nennen: „Die Sprichwörter der Polen", „Bolkrlieder der Polen und Ruthenen", „Bibliographisch statistische Übersicht der Litteratur des österrelchischen Kaiserstaat»" sowie ganz besonder» sein Hauptwerk „Bibliographische« Lexikon de» Kaiserthum» Österreich", an dessen 57 Bänden er von 1855 ab arbeitete.
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