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Dresdner Journal : 21.08.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189308219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930821
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930821
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-08
- Tag 1893-08-21
-
Monat
1893-08
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 21.08.1893
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W193. vre,ck«> vivrtslMlrliol» * Ll»rlt ^0 ks, k«t <j« L»t»»rt. ä«ut»ek«o jtkrtivt» »u—erk»lb 6«, «Ivukek«» kt»»cU« tertt kost- «ack Stewpelrurvbüuk tu»»«. Lt»»slno ->'u«m«ro: 10 kk. /0r äs» kaum eiaor ^«,pi»It«okL Leito Kto»»« kovrill 10 kt. Oote- ,,k)io<x«»»nlit- <ti« L«U« »0 kt. ös» L»t»tte»- uoä «atopr. ?r»«b«i»e»r IBGtiek »it X»»»»tu»« <t«r 8<o» a. k«iert»^e »t>e»«l«. r«»«pr»ct»-X^t»tu»»! Kr. 1«9ö. Montag, den SL. August abends. DresdnerIaurml. Für die G«iamüeitMlg verantwortlich: Hofrat Otto Banck, Professor der Litteratur- und Runstgefchichte. 1893. L»»»Lw« ec» L»UNnalru»xc» »»svLrtsr r.,i/»x: ^>. L<anck«tett«. ^om,ai«»ovLr ä«« vreutoer ^ourrutl»; L««d»r« Vt«» Loiprt^ I»«l Lr«l«u?r«Ur1«t ». ».: //aa,^,r<?in <t 1'vA/ev, N«Ua-rei*a-L»»d«U- kr»U I>»p»tF-rr»»L5»-» «. ». NL»ed«»! /t«t. A/o««,' v«<» 1»^»» >«U» -?r»ottvi< <u N.-«tattU«t: D««-« 4 <7o., Isrll» /n!a/ick<«cka»t, >r»»l»u: LmU Ikasatk,- a«LL«»«r! L'. Lell» ». t-- L«ct <K O». Iler»u,x«tx-rr La»i^I. krp«<tltion a«» vreiäoer ^»Itnua». vrosäe», L^iaxoritr. SV. k«rr»,pr«cü ». ----- ÄmUicher Teil. . Se. Maiestat der König haben geruht, den zum Deputy-Konsul der Bereinigten Staaten von Nord amerika in Leipzig ernannten Amerikanischen Bürger Theodor Diederich in dieser Eigenschaft anzuerkennen. Se Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Director der Stadtcheater zu Leipzig, Königlich Preußische Kammersänger Stäge- mann zu Leipzig da» ihm von Sr. Hoheit dem Herzoge von Anhalt verliehene Ritterkreuz 1 E lasse de« Herzoglichen HauSordenS Albrecht- de- Bären annehme und trage. Bekanntmachung, die Jagdkarten auf das Jagdjahr 1893/94 betreffend. Die von dem GendarmeriewirthschaftSdepot an die Jagdpolizeibehörden zu verabfolgenden Formulare zu Jagdkarten auf da- Jagdjahr 1893/94 sind auS Kartonpapier von wasserblauer Farbe hergestellt worden, wa» hiermit zugleich zur Nachachtung für die jenigen Beamten, denen nach § 37 des Gesetzes über die Ausübung der Jagd vom 1. Dezember 1864 und nach § 7 de- Gesetzes, die Schonzeit der jagdbaren Thiere betreffend, vom 22. Juli 1876 die Aufsicht Lb-r die gehörige Befolgung dieser Gesetze obliegt, zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird Dresden, am 14. August 1893. Ministerium de- Innern, zweite Abtheilung Für den Abtheilung-direktor: Htpe. Gebhardt. Bekanntmachung. Dem Ober PoftdirectionSsecretär Krüger aus Trier ist vom 1. September 1893 ab eine Postinspectorstelle im Bezirke der Kaiserlichen Ober-Postdirection in Leipzig übertragen worden. Nachdem Se. Majestät der König von Sachsen auf Grund von Art. 50 der Verfassung de» Deutschen Reichs zu dieser Anstellung die landesherrliche Be stätigung ertheilt haben, wird Solches hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Di e »den, am 18. August 1893 Finanz-Ministerium von Thümmel. nichtamtlicher Teil. Telegraphische und telephonische Nachrichten. Gotba, 21. August. (Tel. d. DreSdn. Journ) Eiu heute au-gegebenes Bulletin besagt, daß i« Zustande des Herzog- seit gestern keine Änderung eingetreten ist. Bern, 21. August. (Tel. d. DreSdn. Journ) Die Aufnahme de- Tchächtverbot- in dir Bundes verfassung ist in der Vo-k-abstimmung mit 187 VW gegen 112 VVV, sowie mit 11^ gegen 1vtz Aanton- stimmen beschlossen worden. Pari-, 21. August. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Bi- beute früh 4 Uhr find 326 Wahlresultate bekannt. E- «ui den gewählt: 195 Republikaner, 1« Ralliierte und 25 Konservative; S6 Stich- wählen haben stattzufinden. Die R-vublikaner gewannen lS Sitze. Rach neueren Meldungen find bi- früh K7 Uhr 455 Wahlresultate bekannt; r- wurden 267 Republikaner, 12 Ralliierte und 37 Konservative gewählt; 139 Stichwahlen haben stattznfinden. Kunst und Wissenschaft. Indiskrete Enthüllungen aus dem Postkasten zu Haindorf. Lon Frida Storck. 8 (Fortsetzung.) Meine scharfsichtige Kollegin schlug ihr aber vor, statt mich zu malen, lieber ein Stillleben, den Toilettentisch des Dichter-Soldaten, in Angriff zu nehmen. Er kampiert nämlich, aus Raummangel, im Saale de- Gasthauses. Nun regnete eS einen Tag, daher wir genötigt wurden, in diesem Raum zu speisen. Sonst geschieht jegliche Abfütterung in der geräumigen Weinlaube an der Kegelbahn. E» hätte sich erwarten lassen, die Wirtin werde die Toilettengeheimnisse der Hauptwannr durch Auf räumung ehren, doch die Leute sind hier wunderbar harmlos. Zu unser aller Entsetzen paradierten die Nachtgewänder und Beinkleider zur gefälligen An sicht an der Zimmerwand Auf dem alten Nacht- spind neben dem Lager prangte dar Waschgeschirr, neben einer in der Mauser befindlichen Haarbürste, einem zahnlückigen Kamm, Rasierpinsel, Bartwach», angetrübten Manschetten und Schlipsen in beschau licher Eintracht. Ich komme immer me(r der Not wendigkeit auf die Spur, daß dar alte Fräulein Minchen sich über de- Hauptmann- geniale Kleider ordnung in lebenSlänalichem Kontrakt erbarmen möge. Wie gut für mich, daß ich so ein sorgsame» Mütterchen Habel — Und nun endlich zu Deinen unmotivierten Sorgen um meinen HerzenSfrieden. Ersten- Frau Rom, 21. August. (Tel. d. DreSdn Journ.) Infolge der Vorfälle iu Aigue- Morte- fanden gestern abend erneute Lolksknndgebuagen statt; die Menge drang trotz der durch Truppen erfolgten Besetzung der Straßen und Plätze auf di« Piazza -aruesse, wo sich die frauzöfische Botschaft be findet, und zertrümmerte die Keusterscheibru der letzteren. Eia Offizier wurde »erwuudet. Die Truppen machte, den Platz frei und verhinderten die Menge, »eiter vorzubringen. — I» Mesfina riß die Bolk-menge da- Wappenschild de- franzö sischen Konsulat- vom Gebäude herab und ver brannte dasselbe — In Geuua wurden zwölf Wagen der frauzöfischru Trambahngesrllschaft in Brand gesteckt. — Auch au- Turin, Neapel, Bo- logna und Tarent werden Lolk-kuudgebungen ge meldet. Rom, 2l. August. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Rach der „Opinionr" ist der Gesunddeit-zustand in Italien durchschnittlich ia nicht- geändert. In Neapel sind in der letzten Nacht 1V. in den Pro- vinzrn Aquila und Campolaffo vereiuzelte, an ver schiedenen Punkten der Provinz Allrffandria eiuiqe Cholerafälle, in Koggia, Perupi» und Florenz je eiu Cholerafall vorgekommen. Dir Krankheit zeigt mehr Ausdehnung alS Intensität. — In der Kammer find zwei Interpellationen, betreffend die Vorfälle in AizueS-Mortr-, eingebracht worden. Dresden, 21. August Die Entscheidung de» Pariser Schiedsgericht» über die BeringSmeer Streitfrage. Das Urteil der seit einigen Monaten in Pari tagenden' Schiedsgerichts, welche» die langjährige Streitfrage über die Robbe» fanggerechtsame im Be- ringsmeer zu schlichten eingesetzt war, und daS, wie bereit- gemeldet, am 15. d. MtS. erging, ist, so wird der „Nat.-Ztg.", der wir diesen Aufsatz entheben, aus London geschrieben, ein Sieg Englands auf der ganzen Linie, so vollständig, daß in den Leitartikeln der Blätter eine leise Befürchtung durchklingt, die Vettern über dem Ozean möchten sich nur mit böser Miene oder nach lautem ProteU in ihre Niederlage schicken Diese Furcht dürfte sich in dessen wohl al- unbegründet ei weisen, zum wenigsten so weit die einflußreicheren Kreise deö Volke- und die angeseheneren Prcßorgone Amerika» in Frage kommen. Denn einmal hat ja diese Angelegenheit, wenn man sie nicht gerade während der Wahl campagne zum Anlaß für da» beliebte Säbelrasseln nahm, im Grunde genommen immer nur ein recht beschränktes Interesse für die Bürger der Bereinigten Staaten gehabt, und andererseits muß ja auch jeder nur balbwegS Unparteiische die Ungerechtigkeit der Forderungen Amerika» zugeben. . . . Der Kern dieses Streite» zwischen England und Kanada einerseits und den Bereinigten Staaten andererseits war bekanntlich die Frage, ob das BehringSmeer als ein geschlossenes oder offener Meer zu bettachten ist. Im ersteren Falle würden die Fischereirechle auf demselben un streitig den Vereinigten Staaten zustehen, im letzteren sich nur auf die übliche Dreimeilenzone längs der Küsten erstrecken. Obgleich Amerika da» Gebiet von Alaska bereits 1867 von Rußland käuflich erworben hatte, stellte e» die Theorie vom BeringSmeer al- einem geschlossenen erst 1886 auf und begann durch die gewaltsame Beschlagnahme eine» britischen Robbenfängers jenen diplomatischen Streit mit Eng land, in welchem ihm jetzt sechs von sieben Schieds richtern in allen Punkten Unrecht gegeben haben. Und nicht nur die». E» sind ihm nicht bloß alle außergewöhnlichen Rechte auf da» Bering-meer ab ¬ gesprochen, da- Schied-gericht hat außerdem in einer köst lichen Ironie die Bereinigten Staaten in ihrer zur Schau getragenen Sorge um die Wohlfahrt und Existenz der Robben beim Worte genommen. Die amerikanischen Vertreter hatten, die Süchtigkeit ihrer Hoheit-ankprüche auf da» BeringSmeer wohl erkennend, ihre Front etwa» verändert und auf da» Verbot de» Robbenfa ge» im offenen Meer gedrängt, unter der Begründung, daß sonst diese Tiere bald au-gerottet sein würden. Eine ungewöhnliche Verminderung in der Zahl be sonder» der mehr wertvollen männlichen Robven steht außer allem Zweifel, nur ist die- nicht eine Folge de- Fange» auf offener See, sondern der übermäßigen Robbenschlägerei, welche auf den gerade Amerika ge hörigen Inseln stattfindet, wo sich die Tiere zu Hundert- tausenden zur Paarungszeit einzustellen pflegen. Die Schiedsrichter erklärten sich in ihrer Mehrheit gern bereit, grgen die Ausrottung der wertvollen Tiere Maßregeln zu erlassen, aber dann auch am rechten Orte, und haben dementsprechend ungeordnet, daß eben diese amerikanischen Inseln nebst einer Wasserzone von 60 Meilen fortan da» ganze Jahr hindurch von Robbenfängern unbehelligt bleiben müssen, und daß außerdem im Mai, Juni und Juli überall und von August bis Dezember innerhalb des Beringsmeeres Schonzeit herrschen solle. Mit der amerikanische» Robbensängerei, die fast ausschließlich auf jenen Inseln stattfand, ist es nach diesen Maßnahmen so gut wie vorbei, und die Regierung in Washing ton wird nun noch obendrein der Handelsgesell schaft, welcher sie 1890 für 20 Jahre das Monopol des Robbenfang» auf diesen Inseln rin- räumte. gehörigen Schadenersatz leisten müssen Ganz so ernst hat man e» mit dieser Fürsorge für die Er haltung der Robben gewiß nicht gemeint. Aber trotz dem werden die Vereinigten Staaten sicherlich den Urteilsspruch gewissenhaft zur Ausführung bringen. Vielleicht freilich werden sie für einige Zeit mit ihrem beliebten Anempfehlen von Schiedsgerichten ein wenig vorsichtiger werden. Man sieht, die Stimmung in England über den Schiedsgerichtsspruch ist eine sehr gehobene. Indessen läßt sich nicht verkennen, daß die Schiedsrichter die Beschwerden der Vereinigten Staaten über Raub fischerei keineswegs in den Wind geschlagen haben; ihre Entscheidung über die weitere Umgebung der Pribilanivseln trifft ebenso die englischen resp. kaua- difchen Schiffe wie die amerikanischen. Die» gNt auch bezüglich der weiteren reglementarischen Bestimmungen, welche da» Schiedsgericht getroffen hat. Es soll die Seehundrjagd nur Segelschiffen, weil solche leichter zu kontrollieren sind, gestattet sein, und die Kapitäne der selben sollen angehalien werden, über den Fang Buch zu führen und ihren Regierungen am Schluß der Jagdzeit Berichte einzureichen. Außerdem soll der Gebrauch von Netzen, Feuerwaffen und Explosiv geschossen untersagt, den Indianern der kanadischen und amerikanischen Küste soll dagegen der freie Fang für den eigenen Gebrauch ohne Rücksicht auf die obigen Beschränkungen nach wie vor gestaltet sein. In der prinzipiellen Rechtsfrage haben also die Amerikaner den Prozeß verloren, in den praktischen Einzelfragen aber ist ihren Beschwerden weitgehende Berücksichtig ung zu teil geworden. Sobald der Staatssekretär der Vereinigten Staaten, GreSham, die Nachricht von der Entscheidung des Pariser Schiedsgerichts über die BeringSmeerfrage er halten hatte, teilte er sie dem Schatzamtssekretär Car lisle mit. Der letztere forderte dann den Chef des Seezolldepartement» auf, eine vollständige Liste aller beschlagnahmten Robbensänger einzuliefern. AuS der Liste ergiebt sich, daß die Beschlagnahme im Jahre 1886 begann. In diesem Jahre wurden 3 britische und 1 amerikanisches Schiff beschlagnahmt. 1887 Strauch! Meinst Tu ernstlich, mir könne jemals der sündige Gedanke kommen, eine» Manne» Eheweid zu begehren? Ob solchen Gedanken» sollte ich Dir gram sein, ganz abgesehen von dem Umstand, daß diese allerdings noch anziehende Frau zehn Jahre älter ist. Eine ältere Frau! Prrr! Nein. In alle Ewig keit nicht! Ich würde da« Gefühl der Lächerlichkeit nie los. Unter allen Umständen soll die Frau am Manne, an dem erfahrenen, mehrwissenden empor- seheu. Ist sie weit älter denn der Mann, so würdigt schon dieser Umstand den Mann in den eigenen Augen tief herab. Übrigen» muß ja ein Weib, welche- in unbegreiflicher Verblendung in solche Miß- ehe willigte, die schon den Keim der Unhaltbarkeit in sich trägt, — da» Schamgefühl gegenüber dem jüngeren Manne nie lo-werden können. Nein, Mutter, zu solcher Thorheit schwingt sich Dein Sohn nie und nimmer auf! — Frappiert hat mich Deine Besorgnis umso mehr, al» ich jüngst au» Fräulein Hilden» bos hafter Äußerung entnahm, sie hegt ähnliche Gedanken über meinen Verkehr mit den Strauchs. Wie sie und vermutlich die ganze Luftschnapperei auf diesen schier unsinnigen Gedanken kommen, ist mir unerfindlich Fällt mir auch nicht ein, mich nun ander» zu der Mutter und den Buben zu stellen. Diese Beziehungen sind wirklich die allerharmlosesten! Dich habe ich hoffentlich von der Ungefährlichkeit de» Verkehr» Deine» sechs- undzwanzigjährigen Sohne» mit der bald Vierzig jährigen überzeugt, wo» andere darüber denken, be rührt mich wenig Deine zweite Sorge, Frl Hilde könnte Dein Schwiege,töchterchen werden und Deine Zweifel an ihrer Qualifikation zur deutschen schlichten Hautsrau ist gleichfalls unnötig Schon de-halb grundlos, tveil sie sich nach Art hübscher, verwöhnter Mädchen ziemlich brüsk gegen Deinen, mithin keines wegs unwiderstehlichen Kurt benimmt. Ein Zug echter HerzenSgüte söbnte mich zwar flüchtig mit ihrem hochfahrenden Übermut aus. Nämlich der Kanzlist, mein Nachbar, rühmte mir schon mehrfach Wunder von der teilnehmenden Freundlichkeit der jungen Dame Der arme Mensch wird täglich hin fälliger. Er ist so dankbar für alle» und schlägt jede Herablassung hoch an. Ich für meinen Teil bin fest überzeugt, Frl. Hilde redet ihn nur an, wenn» die Großmama nicht sieht. Auch unsere Wirtin und ihre zahlreiche Nachkommenschaft stehen auf gutem Fuße mit Frl. Hilde. Sie ist auch ein liebes, anmutige» Wesen. Gegen Erziehungsfehler kann daS Erziehungssubstrat — nach Reuter — nicht ankommen Ich habe ein stark mit Mitleid versetzte» Interesse für sie. Ob ich den moralischen Mut hätte, sie zu lieben, einer Großmutter, einer Tante und vielleicht ihrem eigenen, noch nicht erwachten Herzen zum Trotz, dos bezweifle ich stark. Also schweigen wir diese» Kapitel tot! Sri fröhlich und guter Dinge! Wie ich auSzog, hoffe ich heimzukehren, al- Dein ge treuer, nur Dich liebender Sohn Kurt. k. 8. Die Wäscle habe ich erhallen Bielen Dank. Wer könnte Dich mir ersetzen? Du machst mir'» wahrlich schwer, Dir eine Tochter zuzuführen. Haindorf, den 18. Juli. Lieber und werter Freund! Antwortlich jene- freundlichen Schreiben» vom 1. d. Mt». teile ich Ihnen endlich meinen Entschluß waren eS 6 britische und 9 amerikanische. 1888 er folgte keine Beschlagnahme Im folgenden Jahre wurden 5 britische und 1 amerikanischer Robbenfängen beschlagnahmt, und in den weiteren Jahren war die Zahl durchschnittlich dieselbe. Im ganzen sind etwa 30 britische Schiffe beschlagnahmt worden Die Ladung derselben wurde konfisziert. Eine Ladung be steht durchschnittlich au» l500 Robbenfellen, die 12 bi» 35 Dollar da» Stück wert sind. Lagesgeschichte. Drr-den, 2l. August. Ihre Majestäten der König und die Königin, sowie Ihre Königl. Ho heiten die Prinzlich Georzschen Herrschaften wohnten gestern, Sonntag, vormittag dem Gottesdienste in der Schloßkavelle zu Pillnitz bei Nachmittags z»3 Uhr besuchten Ihre Majestäten und Ihre Königl. Hoheiten der Prinz Georg, der Prinz Johann Georg und der Prinz Albert in Begleitung der Damen und Herren der Hofstaaten das vom Albertverein veran staltete WohlthätigkeitSfest im Königl. Großen Garten und verweilten mehrere Stunden daselbst. Nach der Rückkehr vom Albertfeste nach Pillnitz fand bei Ihren Königl. Majestäten Familirntafel statt, an der Ihre Königl. Hoheiten der Prinz Georg, der Prinz Johann Georg, der Prinz Alberi und die Prinzessin Mathilde teilnahmen Se. Majestät der König kamen heute vormittag von Pillnitz in» Residenzschloß Dresden, nahmen die Vorträge der Herren Staatsminister entgegen und erteilten einige Audienzen an Herren vom Civil und vom Militär. Nachmittags begaben Aller- höchstsich Ihre Majestäten der König und die Königin in Begleitung Ihrer Excellenz der Frau Oberhofmeisterin v. Pflugk, des Hofsräulein» v. Nauendorfs, Sr. Excellenz des OberhosmarschaU« Grafen Vitzthum v. Eckstävt, des Kammerherrn Freikerrn v. Könneritz und der Flügeladjutanten Oberst Wilsdorf und Major v Haugk nach dem Königl. Jagdhause Rehefeld. Ihre Majestäten be nutzten bis HermSdorf-Rehefeld einen Sonderzug und zwar Ihre Majestät die Königin von Bahnstation Niedersedlitz auS, während Se. Majestät der König den Sonderzug auf dem hiesigen Böhmischen Bahn hofe bestiegen. D«e Abfahrt von Niedersedlitz erfolgte nachmittags um 4 Uhr und treffen die Allerhöchsten Herrschaften abends gegen H7 Uhr auf Bahnstation Hermsdorf Rehefeld ern, von wo aus die Fahrt nach dem Königl. Jagbhause Rehefeld zu Wagen fortgesetzt wird. Der Aufenthalt daselbst ist bis Sonntag., den 27. August, in Aussicht genommen Dre-dea. 21. August. Tas 31. Stück des Reichsgesetzblattes, welches am 18. d. M. auS- gegeben wurde, enthält: Verordnung, betreffend die Erhebung eines Zollzuschlags für aus Finnland kommende Waren, und Bekanntmachung, betreffend Er gänzung und Berichtigung der dem internationalen Übereinkommen über den Eisenbahnfrachtverkehr bei gefügten Liste. Berlin, 20. August. Se. Majestät der Kaiser und Ihre Majestät die Kaiserin fuhren gestern abend nach Schloß Sanssouci, wo die Abendtafel stattfand Heute vormittag begaben sich BeiLe Majestäten zum Gottesdienst nach der Garnisonkttche in Potsdam. Der geheime Medizinalrat, Professor vr. Pflüger ;u Bonn erhielt den Orden paar le werite für Wissenschaften und Künste. — Das „B. T." teilt mit: Tie Königl. SanitätS- kommissivn tritt anläßlich der Cholecagefahr jetzt täglich im Polizeipräsidium zusammen, um die Nach richten über die Seuche entgegenzunehmen und die etwa notwendigen Vorkehrungen ohne ollen Zeitver- mit. Vorab Verzeihung wegen des langen Säumen»! Der Wahrheit gemäß muß ich gestehen, ich hatte die Sache anfänglich verbummelt. Meine Übersiedelung nach hier und allerlei, teil» anregende Geselligkeit iu diesem, meinem alljährlichen Jungbrunnen, rückten Ihre Offerte in den Hintergrund. Nun kam es dieser Tage brühheiß über Ihren ergebensten Freund; alle Wetter, hast ja den löblichen, freundschaftlichen Borschlag uä »et» gelegt, dachte ich Erstmals wollte ich mich auf meine alten Tage nicht mehr binden. Dachte mein bißchen Pension reicht so leidlich au» und die Zeitungsschreiberei ist eine Sache, die geübt sein will. — Nunmehr bin ich dieser Erwägungen ungeachtet dennoch geneigt, die Geschichte zu über nehmen. Wie gesagt meine Sommerftische, mein Jungbrunnen, will sagen die opulente Verpflegung im Verein mit der köstlichen Brrgluft, that Heuer wieder di« besten Dienste. Ich fühle mich gleich einem Vierziger. Wenn mir nicht vor den Neckereien meiner alten Freunde in der Kanone graute, so könnten mich Heirat» gelüste anwaudeln. Bitte um Ihre aufrichtige Mein- ung in dieser Richtung. Man hat doch für den Kukuk keine Ordnung und Leibespfleae bei spekulierenden Mietlingen! Wenn ich die Redaktionsgeschäfte be wältigen könnte, meine Pension und etliche» Honorar für meine Musenkinder einkassiere, so ließe sich der Aufwand für einen weiblichen Compagnon decken. Doch bitte, einstweilen reinen Mund rn der Kanone! Raten Sie ab, weil ich kein Sopuliergeld mehr wert bin, so will ich diese Herbstzeitlose begraben, wie einstens die Rosen und Vergißmeinnicht, die auf meinem Psade erblühten.
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