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Freitag, de« 18. August, abends ^L1S1 1893 2NN DresdnerAMmal dem Norden bezogen werden müssen; aber schwer- lrcchr> 2 vunstig. befördert wrrden konnte; das rollende Material reichte reitS munter in den Tag hineingelebt, und daher Lullst und Wissenschaft. Indiskrete Enthüllungen auS dem Postkasten e Di-put in nach. Die Stimmung war gewitterschwül, daher a l w che r. au- »», ich bewöltt, lind dunstige es Gewitter. vorigen JahreS gelehrt haben, daß wir unseren Be- daif an Blotkorn auch ohne Rußland decken können, etwas besseres oder ertragreiche' es Land versügen, mit den Arbeitern über Anteil an der Ernte, an Stelle von Geld« t7 ! -158 lt § -162 irten. Der Doktor folgte ihnen nach einer Lohnerhöhung von 10 Proz. wieder aufgeuommeu worden. Einige Grubenbesitzer in Watet grwädre» sogar eine LO-prozentige Lohn« erhthung. Die Grubenarbeiter in Durham be- schlossen, in den Ausstand nicht eivzutreten; sie handelten, gleichwie die Grubenarbeiter in Nort- humberlaud, gegen den Rat des nationalen Bundes. Aopenhagen, 17. August. (D. B. Hd ) Vas Gevdarmeriecorps, dessen Errichtung tm Lande großen Unwillen erregte, wird nunmehr, nach „Politiken", sehr bedeutend vermindert; in vielen kleinen Ort'N werden die Gendarmerieposten ganz eingezogen. St. Petersburg, 18. August. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Amtlich wird gemeldet, daß am letzten Dienstag hier riu Soldat an Cholera starb. kommt es. daß der größere Teil von ihnen, trotz einer enormen Masse Weizen als Anteil, entweder mit leeren Taschen oder mit einer Summe in die Heimat kommt, die es wirklich nicht lohnte, daß sie einen Schritt aus dem Hause thaten. Und nicht wesentlich besser sieht eS mit den immer geldbedürftigen Be sitzern aus, bei denen jene Arbeiter waren. Um so glänzender ist aber die Lage der örtlichen Händler und Spekulanten geworden, ron denen einer im Süden im Winter vorigen JahreS auf die Flage: Wieviel können Sie noch jetzt mit dem Geireide- handel verdienen? — ohne weiteres erwiderte: „Bei einer einigermaßen günstigen Ernte 3 bis 4 Rubel auf jeden Rubel Betriebskapital, bei einer reichen Ernte dagegen noch mehr." Ich glaubte nicht recht gehört zu haben und wiederholte deshalb die Frage. Es erfolgte jedoch genau dieselbe Antwort Unter solchen Umständen wird sich natürlich niemand wun dern, daß dort jedermann handeln will. Eins ist im Süden überhaupt unbestritten: Wenn die Händler dort von jeher die Herren der Situation gewesen sind, so war dies doch am meisten bei einer reichen Ernte der Fall; tritt zu dieser aber auch noch ein unglückliches Ereignis, wie der eben ausgebrochene Zollkrieg zwischen Rußland und Deutschland, so wird mit den meisten Lavdwi-ten geradezu gespielt, wie die Kare mit der MauS spült. Sorgten schon die Anteil arbeiter für das Herunter drücken der Preise so weit, o» in nelle Liu» uwdht- Für bi« BefamUeitme- verantwortlich: Hofrat Otto Banck, Professor der Ptteratur- und Kunstgeschichte. so kann von einer Notwendigkeit für uns, russisches Korn einführen zu müssen, nicht die Rede sein. Ruß land wird daher, solange der Zollkrieg dauert, neue Abiotzplätze sür sein Getreide zu gewinnen suchen müssen; ob ihm dies gelingt, ist indessen zum mindesten sehr zweifelhaft. Der Wettbewerb im Welthandel wird das kaum zulassen Aber eme andere nicht minder große Gefahr, so lesen wir in der ,Mln. Ztg." droht in der guten Ernte selbst, die bevorsteht. Während des Notstandes hatten einige Gouvernements reiche Ernten gemacht, aber eS gelang nicht, durch ihre Überfülle dem Mangel an anderen Stellen ab- zuhelfen, denn die Verkehrs mittel waren ungenügend. Auf den Stationen verfaulte das Korn, weil es nicht Dresden, 18. August. Die russische Landwirtschaft und eine reiche Ernte. Wie die amtlichen Ermittelungen ergeben haben, darf Rußland in diesem Jahre aus eine gute Ernte rechnen. So erfreulich d'eses Ereignis für unseren östlichen Nachbarstaat an sich ist, so wenig Vorteile wird diese Ernte dem russischen Bauer bringen, denn iger als die Schuldigen zu leiden. ES ist nt, daß in den noch ziemlich menschen- en Steppen Arbeitskräfte entweder nur sehr schwer oder auch gar nicht zu haben sind, also weit Nr»- ». U. NIUuL«»; k«rti voxs-o I«rU» - «. N.-I-aiüx F Oo , >«U»! /»rxit»4e«»4a>üi, Ix»: Lmik L»»»«,«: 0. U»U» ». X: La^et LI». ller»o»-«d<>rr «Voi-I. Lrpväitiov ü« vr«äoer ^o»nuü». Lr«»äev, 2V. k«n»»xr«cll^»»chli»»,! Ar. 1LVS. Leni-Hprot,» PHr vr«»ä«» vi«rt,IjLt»rUet» * U-rb »o KL, l»«t I»i»«rl. äeutsed«» MurUoS r »ll—srhxNi ü«« 4«ut»«v«» Itttol»«» tritt kott- vmi 8tt«p«I»o»et»i»- bin»». Li»»«!»» Kuwwero: ia kk. en . DiakoouS ich Freund appendorf; u mit Frl. Hr. Lr. i. S. mit Berke mit i Hr. Sig- >id Taußig t Johannes ; in Crim- Her a. D. r. Johanne , Dresden; ntsaMent ma Sophie Hr. Franz tsexpedient ein Sohn b. Seering um Paul (Loltchen). zu Haindorf. Lon Frida Storck. (Fortsetzung.) Haindorf, am 15 Juli. Liebe- Weidl Da ich mich Abschied nehmend aus Deinen Armen nicht aus und die Leitung de- Ganzen versagte. Wie wird das nun jetzt erst werden, wo überall große Massen von Getreide der Beförderung harren. Zu dem Minderabsatz nach Deutschland, ter durch Aus fuhr in andere Weltgegenden ersetzt werden müßte, tritt noch die gesteigerte Kornmenge eines guten JahreS, und der russische Landwirt wird vielfach große Ge trcidevorräte besitzen, die thatsächlich wertlos sind und unnütz zu Grunde gehen. Bemerkenswert ist unter diesen Verhältnissen ein Aus,atz der „Deutschen St. Petersburger Ztg.", der die Notlage schildert, in welche eine gute Ernte den russischen Landwirt bringt Es heißt darin: Schon zahllose Gutsbesitzer im Süden sind durch eine sehr reiche Ernie ganz ebenso ruiniert worden, w.e durch eme oder zwei aufeinanderfolgende Miß ernten. Für den Fernerstehenden mag die Phrase: Gutsbesitzer werden durch eine sehr reiche Ernte ruiniert! wie ein Märchen klingen, sür die dort auf der Steppe Wohnenden enihält dieses Wort aber nur zu häufig die bitterste Wahrheit. Allerdings trägt ein bedeutender Teil der zu Grunde Gehenden selbst einen großen Teil der Schuld au seinem Unglück da durch, daß er, unbelehrt durch die flühereu Erfahr ungen, immer wieder, wie übrigens fast alle, va bungue spielt. Aber auch die Unschuldigen in der Steppe haben bei den heillosen Zuständen auf dem Gebiete der Arbeitskraft unv Maklerverhältnisse nicht viel machen sich solche, die nicht an Ort und Stelle waren, eine Vorstellung von der Verwirrung und Aufregung unter den vorhandenen Arbeitern, sobald ^Gr Sm L»um «io« ^o»p»It«o«o 2«U« bleimr Aokri« >0 Vottr ^L»o-e«o<tt" cki« L«il« 50 kL ü« Dtt»U«o- oock eottpr. Ilrxcvttomr Dt-tiel» out Xo»o»l>m» <t«r 8c oo- o «iertt-» dir. 1285. sagen, die hat nie eine eigene Mnuu.ig. ^yre Schwester Baurätin hat längst bei ihr alle auf- muckende Individualität im Keime erstickt — Zei tungen kommen jetzt, dank Deiner Reklamation, regel mäßig. Heute entpuppte sich der Hauptmann als glühender Bismarckhasser. Allsogleich spaltete sich die adcnvlicke Tafelrunde in zwei Parteien. Merkwürdig, die Damen, ausgenommen Tante Minchen, sind sämtlich schwärmerische Verehrerinnen de- Altreichskanzlers. Wieder em schlagender Beweis: die Frauen lieben am Manne rücksichtslose Energie, eiserne Thatkrast. Die Tochter der Professorin halte sich derart mit un serem Hofpoeten ereifert, daß sie sich gegenseitig hand feste Injurien an den Kopf warfen. Er behauptete schließlich, was Bismarck geleistet, hätte jeder „Erste, Beste" auch durchführen können. Lie deutsche Einig- keitSidee sei gerade spruchreif gewesen Dabei erging er sich in grotesken Gestikulationen. Sie ahmte ihm treulich nach und schleuderte ihm entgegen: „Warum hat es denn nicht jeder „Erste, Beste" gethan?" „Das Ei deS ColumbuS", sagte der Dokior. Ter Kanzlist, der mitten in einem Huüenanfall steckte, echote mühsam: „Ganz meine Meinung, Herr Doktor." Darauf dal Fräulcin Minchen den Hauptmann, sich nicht so aufzuregen, in Rücksicht auf die Beängstig ungen — Fräulein Helene meinte verächtlich: Wer einen so beschränkten Horizont hätte, auf den könne freilich ein kühner BiSmarckgeist „beängstigend" wirken! Die jungen Mädchen flüchteten vor dieiem daß von den Früchten der ganzen Arbeit wenig oder ;ar nicht» übrig bleibt, so ist zugleich der Bauer ofort nach der Ernte gezwungen, zu verkaufen, um eine Steuern und Abgaben zu bezahlen, und damit ;at daS örtliche Spekulantentum auch das Heft voll- kündig in den Händen. Soll daher die Lage der Landwirte eine andere, eine bessere werden, so ist besonders eine Reform des Absatzmarktes und aller mit diesem in Verbin dung stehenden Dinge aufs dringendste geboten. »ahlungen, geeinigt, war unter Umständen für beide Teile sehr vorteilhaft sein kann, aber nur zu häufig gerade das direkte Gegenteil zur Folge hat. Klar wird dies so- fott, wenn man sich vorstellt, daß die ungeheure Mehrheit dieser Anteilarbeiter 5G> bis 1000 Werst oder noch mehr vom Orte der Arbeit zu Hause ist. Ihr Anteil an der reichen Ernte ist nun zwar ein bedeutender, wer macht ihnen denselben aber zu Gelbe? Der nächste wirkliche Marktplatz ist vielleicht 100 bis 300 Werst entfernt. ES bleibt also nur der ört liche Schankwirt übrig, der regelmäßig auch Getreide händler ist, und dieser wird sich hüten, sich das Ge schäft zu verderben. Im Vertrauen auf die günstige Ernte hat die Masse der fremden Anteilarbeiter de- Rubrik 1. Ein Mensch, angethan mit Jigdaur rüstung, welcher sich vagabundierend in den Ham dorf wie ein duftiger Kranz umgebenden Wäldern eine reiche Ernte in Aussicht steht. . Darauf, daß sich dann kein einziger der angenom menen Arbeiter mehr um die im Frühjahr getroffenen Abmachungen und Vorschüsse kümmert, ist jeder Arbeit geber gefaßt Wie hoch werden aber die Forderun gen dieser Arbeiter schon morgen und übermorgen oder am dritten Tage sein? — das ist es namentlich, waL den Besitzer in der Steppe bei einer sehr reichen Ernte mit Schrecken erfüllt, denn diese Forderungen können übermorgen, wo die Getreidepreise fast bis auf Null heruntergegangen sind, schon soviel betragen, daß nicht einmal die Produktionskosten gedeckt werden, und waS wird noch weiter werden? Da-Gefährlichste ist hier eben die Entwertung deS gewonnenen Pro dukts, einesteils durch die bestehende Wirtschaftsweise, hauptsächlich aber durch die Manipulationen der ört lichen Getreidehändler. Um den fürchterlichen Verlusten und Schwankun gen bei Lagerarbeitern während einer reichen Ernte Nichtamtlicher Teil. Tete-rap-ische ««d telephonische Nachrichten. Gotha, 18. August. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Las heute über das Befinde» Sr. Hoheit des Herzogs ausgegedrue Bulletin lautet: Die ver- gaugeue Nacht war gut; gestern schlief der Her- zog viel; die Nahrungsaufnahme war, wenn auch erschwert, so doch ausreichend. Lemberg, 17. August. (D. B Hd.) Auf der Bahnstrecke Marmarosa-Laraopol starb heute ein die Strecke inspizierender Ingenieur auS Wien au der Cholera. Paris, 17. August. (D. B Hd.) DaS rus- fische Mittelmeergefchwadrr wird Mitte September in Toulon anlauft«. Paris, 17. August. (W.T.B.) AuS AigueS- MorteS (Arrondiffemeut NimeS) werden Zusam menstöße zwischen französischen und italienischen Arbeiter« gemeldet. Die Magazine find geschlossen, Arbeitrrmengen durchziehen, mit Stöcken be- waffnet, die Straßen. Die Gendarmerie ist ver stärkt woxden Paris, 18. August. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Nack» Privatmelduugen auS AigueS-MorteS sind dortselbst Ruhestörungen dadurch veranlaßt worden, daß die italirniscden Arbeiter gegen einen äußerst geringen Lohn arbeiteten. Die Gendarmerie war nickt starck genug und konnte die italirnisHeu Arbeiter nicht wirksam schützen. Dem Führer der Polizrimannschaftrn gelang e» indessen, die von den Franzosen auf einem Gehöft eiogeschloffeurn Jlalienrv-zu befreien; al« letztere wieder in AigueS- MorteS rivtrafen, wurden sie von den französischen Arbeitern von neuem angegriffen und zurückgedrängt. Die Ankunft von herbeigerufenen Truppen beendete das Blutvergießen. 12 Personen wurden getötet. — Nach der Ankunft der Truppen wurden die italienischen Arbeiter, die förmlich in Barrikaden eingrschloffev waren, nach dem Bahnhöfe geleitet, von wo auS sie nach Marseille fuhren. Andere Italiener haben sich aufS Land geflüchtet. Ler« wutlich liegen noch mehrere Tote bez. Verwundete in den Sümpfen. Die Truppen biwakieren noch in der hiesigen Gegend für den Fall, daß neue Un ruhe» ausßrechen. Die Getöteten und Lfrwundrtev find sämMch Italiener. - Nach neuesten Meld ungen aus Pari- wird der blutige Zusammenstoß zwischen den italienischen und französischen Arbeitern den ersteren zur Last gelegt, welche am verganginen Mittwoch die fra«zöfischrn Arbeiter auf den Werften von Fangoune angriffen und zehn derselben schwer verwunderen. Rom, 17. August. (W.T.B) Wie die „Tri- buna" meldet, sind in Neapel heute 10 Erkrank ungen an Cholera und k Todesfälle, in Sulmano 2 Todesfälle vorgekommen. Auch in der Provinz Campobaffo find in den Orten T'ivrnto und Aossalto mehrere Personen an der Cholera er krankt. AuS Turin wird rin verdächtiger Kall gemeldet, welcher in dem Gefängnis von Koffano vorgrkommen ist. London, 17. August. (W T. B.) Heute früh wurde in Edbw Lale (Waler) eine Versammlung von 10 000 streikenden Kohlen arbeitern durch nicht streikende Arbeiter angegriffen und zerstreut, wobei eine große Anzahl von V-r- wundungen vorkam. Alle Gruben in SüdwaleS find geschlossen. An mehreren Orten versuchten die streikenden Arbeiter die nicht streikenden zum Verlassen der Arbeit zu zwingen. London, 18. August. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Die Arbeit in den Grube» von Cumberland ist der Zollkrieg hat der Getreideausfuhr nach Deutsch- zu entgehen, hat sich der größere Teil der GutS- land ven Weg verschlossen. Da die Erfahrungen deS besitzt! im Süden, wenigstens solcher, die noch über löste, gelobte ich Dir und mir, mich um keinen Menschen hier zu kümmern und trüge er gleich das Verbrecher, zeichen in Froklurschrift an der Stirn. Und nun ich hier ausschließlich meiner LeibeSpfleae fröhne, laufen mir die verdächtigsten Subjekte in» Messer. K. Hoftheater. — Altstadt. — Am 17. August: „Lohengrin." Romantische Oper in drei Akten von Richard Wagner. Die von Hrn. Kapellmeister Hagen geleitete gest rige Aufführung des in feiner Anziehungskraft noch ungeschwächten Wertes nahm einen die Zuhörer offen bar sehr befriedigenden Verlauf, doch gelang sie nicht in solchem Maße, daß unsere schon wiederholt und dringlich geäußerten Wünsche nach einer scharfen Revi sion, insonderheit der Chor- und Orchesterleistungen, gegenwärtig minder berechtigt erschienen. Die Haupt partten können nach dem Bestand der künstlerischen Kräfte der Hofaühne allerdings nicht wesentlich besser besetzt werden al» es jetzt der Fall ist, und eS sei wärmstens betont, daß alle Mttwirkcnden mit rühriger Anspannung ihr Bestes geben. Neben Frl. Mallen tritt Frl. v. Chavanne als Ortrud durch eine musikalisch und dramatisch tüchtige Darbietung hervor, Hr. Schrauff darf die Ausführung der Telra- mund-Partie zu seinen darstelleiisch wirksamsten und gesanglich ansprechendsten Gaben zählen und Hr. Perron erfreut in der schwierigen Rolle de- Heerrufer» durch ebensoviel stimmliche Kraft unv Frische wie musikalische Sicherheit. Auch Hr Sritzinger erweckt al» Lohen- grin eine beifällige Stimmung unter vielen Theater besuchern; er hat in der gesanglichen Behandlung seiner Aufgabe einen merkbaren Fortschritt gemacht, doch bleibt der ganzen Leistung wie schon der äußeren Er scheinung jener Adel, jener ideale Glanz fehlen, der von dem au» einer höheren Welt kommenden, erlösenden und beglückenden Gralsritter auSstrahlen soll. Der Sänger wird gut thun, namentlich in den Scenen, die dem Zweikampf vorangehrn, mehr Ruhe und Har monie in Haltung und Bewegungen anzustreben, auch die mittelbar und unmittelbar gegen Telramund ge richteten Äußerungen Lohengrin- als Verdammung durch eine überlegene Größe, nicht als zornigen An griff eines gleichst! henden Ritters wiederzugeben. Neu im Ensemble und wohlbesriedigend durch die musika lisch korrekte, warm empfundene und sympathisch reprä sentierende Gestaltung Heinrich deS Voglers war Hr. Keller. Tagesgeschichte. Dresden, 18. August. Se Majestät der König kamen heute vcrmittag von Pillnitz ins Residenzschloß Dresden und nahmen die Vorträge der Herren Staats minister, sowie militärische Meldungen entgegen. Auch Ihre Majestät die Königin trafen mittags im hiesigen Residenzschlosse ein und verweilten längere Zeit da- selbit- Nachmittags verfügten Ihre Königl. Maje stäten Allerhöchstsich nach Pillnitz zurück, wo um 5 Uhr Königl. Tafel stattfindet, an dcr auch Ihre Königl. Hoheit die Frau Großherzogin von Mecklenburg- Stiel tz teilnimmt. Nach der Königl. Tafel wird da- süddeutsche Männerdoppelquartett, Säng-r der Groß- herzoglichen Hofoper zu Karlsruhe, die Eure haben, vor Ihren Königl. Majestäten im Lustschlosse Pillnitz zu singen Ihre Majestäten der König und die Königin wollen geruhen, daS nächsten Sonntag nachmittag im Königl. Großen Garten stattfindende Albertfest mit Allerhöchstihrem Besuche auSzuzrichnen. Ihre Majestäten der König und die Königin werdrn Allerhöchstsich nächsten Montag, den 21. August, zu cinwöchigem Aufenthalte nach dem Königl. Jagd- Hause Reheseld begeben. Dresden, 18. August. Das heute herauSgegebene 11. Stück des Gesetz- und Verordnungsblattes für das Königreich Sachsen enihält die Verord nung, die Landes-Heil- und Pfleg Anstalten für Geister ki anke, die Verwrganstalt sür Geisteskranke, die Verjorgabteilung für erwachsene Idioten daS LandeS- krankenhaus und das Landeshospital betreffend. * Berlin, 18. August. Sc Majestät der Kaiser besichtigten am Mittwoch vormittag die bei Perleberg manövrierende KavaUeriedivision Vor Beginn der Besichtigung übergaben Se. Majestät der Kaiser dem 1 Gardedragonerregiment unter einer Ansprache die von Ihrer Majestät der Königin von Großbritannien als Chef dem Regiment verliehenen Fahnenbänder und befestigten dieselben Eigenhändig. — Der Bundesrat trat gestern zu einer Plenar sitzung zusammen. — Dem Vernehmen der „Nords. AUg. Ztg" noch wurde die Frage wegen Einführung des öOprozentigen Zollzujchlags auch gegen Finnland erörtert. — Bis gestern mittag sind bei den zuständigen Behörden weitere Choleraerkrankungen nicht ge meldet worden; eS scheint sonach eine weitere Ver breitung richt stattgesunden zu haben. — D-r „ReichSanzeiger" veröffentlicht folgenden Erlaß des Ministers der Landwirtschaft vom 16. d. MtS: Die in neutikr Zeit bemerkbar gewordene umfangreiche Einfuhr von Heu und Stroh aur Rußland e-weckt ine ie-eiürauung, daß mit dreien al- Lräge-n dee Snsiertungsftoffe» von Brrhrcuchen bekannten landwirtschaftlichen Produlien das Kor.lagrum der Rrnderpeft und anderer S<uchen erngefchleppt werden kann, da es unmöglich rft. jesrzupellrn, ob dar jur Einfuhr gelangende Heu und Stroh au- feuchenfreren Behenden Rußlands kommt Er liegt vielmehr d:e Annahme nahe, daß dieje Produkte wegen ihre- z itigen hohen P eiSslanvcs aus immer fe ueren Seienden RutzlandS werd-n de ogen werden, in welchen notorijcd die Siind rpest bciändig herrscht oder deren zeitweilige« Auftreten nach bisherigen Erfrhrnngrn ,n Ermangelung von stallst scheu Scuchenderichtcn vermalet werden mutz. er die Spur eines Edelwildes, nämlich Fräulein Lulu, die Malerin. Daß ich, prosaischster aller Menschen, gleichsam Schutzgeist dieser romantiichen Liebe bin, kommt Dir gewiß höchst spanisch vor. Aber alle» Ernstes, ich habe schon zwei Male die wald- läuferliche Gesellschaft, nicht ohne Listen und Mühen, nach anderen Richtungen dirigiert. Und ich ernte nicht einmal Dank aus den schönen Augen Fräulein LuluS, dieweilen ich mich bescheidener Zurückhaltung befleißige. Sie spielt die Unbefangene, nur ihren Baumstudien Nachjigendc so fix und fertig; eine voll endete Schauspielerin, oder eine raffinierte Hochstap lerin könnte nicht geschickter agieren. Schade, liebe Marie, daß Du nicht hier sein kannst. Du hast ja eine kleine Schwäche für LiebeSintriguen WaS ich da neulich über den Doktor schrieb, nehme ich gern zurück. Er ist ein lieber, umgäng licher Mensch. Meine wassersportliebcnde Lands männin, Frau Strauch, jetzt ihm nun schon acht Tage mit verschiedenartigen Augenaufschlägen zu, feurig, neckisch und sentimental. Letzteres, wenn sie sich ihrer Ehefesseln erinnert. Ihr Mann soll sehr eifer ¬ süchtig seln. Mein junger Freund bleibt aber stand haft. Wenn Du nicht in Deine löblich über wundene Eifersuchtsmanie rückfällig werden willst, so gestehe ich, ich habe alle Hochachtung vor seiner Charakterfestigkeit. Sie ist wirklich ein hübsche- Weib! Entweder er ist abnorm geartet, . - . . . -- oder er liebt bereit». — DaS letzte Roastbeef war dorf wie ein duftiger Kranz umgebenden Wäldern deliziös! Ich gab der Köchin die Weisung, Du umhertrribt. Ein poetische« Citat de» Hauptmann», ließest e» nur eine gute Stunde in der heißen Brat- wie Du leicht denken kannst. Einen Schuß gab da» röhre Der Hauptmann war ganz meiner Meinung, Individuum bi- dato noch nicht ab, dennoch verfolgt auch Fräulein Minchen. Doch da- will nicht»