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Dresdner Journal : 17.08.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-08-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189308177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930817
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930817
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-08
- Tag 1893-08-17
-
Monat
1893-08
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 17.08.1893
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Donnerstag, den 17. August, abends. . ...» ... ^190. 18S3. ^0r vre»a«> 0 slvk ^0 ?L, t»t 6«, ckaotsck«, t H»rk; »u—^rtuUb U« äsutsckeo tloiolW» tritt ko,t- uaä 3t«»p«t»u»eUU»s Ui»»». Liuxio« Kuauaeror 10 ?s. a»n»»aiU»»,»r«unur»»r ^Lr ö«» U»um eio»r >s«>p»lt^nkk. 2«lo btrixr NeUnN X) Nk. Ovter ,, kiozvEritt - Ui« HI« SO kt, 8»> 1»b«Ileo- u»-' Litkern»^ eot-pr. /t»5»cU1»U. 7!r»vU«»e»r H^iivU »1t 6er 8c»»-». ?«iert»<r» »d««ick. k«r»»pr«cU-U»»eUlu»», Kr. lL0L. Dres-nerÄLMal. Für die G«amtt«tt»n- verantwortlich: ^ofrat Gtto Banck, Professor der titteratur- und Kunstgeschichte. L»«n»» re» L»NN»4I^i»»e» H. Fra»«t^-U«r, No»uai»»o»Lr äe» Dre»<taer ^ounml»; >«»8v» »—l »r—1»» »r»»kt«« » N.! <0 >*rlt» Vt« U»»»»r^ »r»»t1»t ». N. «»»ek«»: L-«t. ^0««.- »»t. l^«» >«rU» -^r»»^»» «.». »r»u«»»! IX—U« <7o , I«rU»! Ir—l»»: L'aUotU,' M»»»«»«»: t,'. LcKwkr, L»U« ». <-i Larct <0 tä». Iler»u»»e0err LS»i^I. Lrpeäitioa 6«« vre»U»e: ^o«ru»I«. l>r«»Ue», 2»inzer»tr. Lu. k«r»,proet»-U»»cillit»»! » ^L-L. Ämtlicher Teil. Dre-tzen. 14. August. Mit Allerhöchster Ge nehmigung Sr. Majestät de» König» ist dem Fischer Karl Eduard Richard Meißner in L-ipzig für die von demselben am S. April diese» Jahre» nicht ohne eigene Leben»gefahr bewirkte Rettung «ne» 17jährigen Mädchen» vom Tode de» Ertrinken» in der Pleiße 1 ' Connewitz die silberne Lebensrettungsmedaille nebst r Befugniß zum Trogen derselben am weißen Bande fliehen worden. Nichtamtlicher Teil. TekzraMsche und tktepvonlfAe MaAriLtev. (Setba, 17. August. (Tel d. DreSdn. Journ.) Da- heute über den GesundheitStuSand Sr. Hoheit des Herzogs au-gegebene Bulletin lautet: ras Befinden de» Herzog- ist seit gestern unver- ändert geblieben. Berlin. 17. August. (Tel. d DreSdn. Journ.) Auf dem Holzplatz am Tempelhofer Ufer brach beute vormittag eine Aeuer-brun- aus, wobei durch eine rinsturzende Mauer 3 Feuerwehrleute und 1 Civilist schwer verletzt wurden. Die Lösch- arbeiten dauern noch fort. Genua, 17. Auqust. (Tel d. DreSdn. Journ.) Se. König!. Hoheit der Prinz Heinrich ist gestern abend ^12 Uhr hier eingetroffen und wurde von Sr. Majestät dem König sowie Tr. König!. Hoheit dem Kronprinzen auf da» herzlichste empfangen; die Hoben Herrschaften bestiegen hierauf dir Jacht „Savoia", welche gegen Mitternacht den hiesigen Hafen verließ. Paris, 17. August. (Tel. d. Tre-dn Journ) Der „Sidcle" nimmt an, daß bei den bevor stehenden Wahlen etwa 500 Republikaner bez. Ralliierte, 20 Monarchisten oder Bonapartistrn und SO Sozialisten gewählt »erden. St. Petersburg, 16. August (W T. B) Nach dem heute veröffentlichten Bulletin über den Stand der Choker« « Nwffland find in Moskau vom 8. bis 12. August Itiü Personen an Cholera erkrankt und 67 gestorben, in Warschau vom S. bis 10 Anaust 1 Person erkrankt und 1 fgrstorben. Zn dem Gouvernement Low-Ha erkrankten am 14. d M. 4 Personrn, 1 Person starb, im Gou vernement Groduo find vom 6. dis 12. August 86 Personen erkrankt, 22 ge-orben, imGeuverne- mcnt Ssamara vom 30 Juli di- 5. August 134 Erkrankungen, 38 Todesfälle, im Dongrbirt vom 10. bi- 1?. August 317 Erkrankungcn, 157 Tod«-- fälle festgestellt. Warschau, 16. August. (D B. Hd.) In Kongrrßpolen haben in drn letzten Tagen heftige Regengüsse stattgefunden, wodurch die Bahn verbindungen unterbrochen find. In Wilna sind 19 Personen im Wasser umgekommeu. Sofia, 16. August. (D. B Hd.) Bei einer in Pdilippopel stattgedabten Schlägerei zwischen verschiedenen Gruppen der Regierungspartei wurden metrere Leute getötet bez. schwer verwundet. Bukarest, 17. August. (Tel. d. DreSdn Journ.) In den letzten 24 Stunden find an dir Cholera in Braila 8 Personrn erkrankt und 12 gestorben, in Sulina 13 bez. 8, in Galatz 9 bez. 2, in Crernawoda 2 bez. 1 und in Festeti 3 bez. 5. Dresden, 17. August Der Kanal von Korinth. Die feierliche Eröffnung de» Kanal» von Korinth, welche Anfang der vorigen Woche stattfand, hat die öffentliche Aufmerkfamkeit wieder einmal auf den Süden der Balkanhalbinsel gelenkt Während man sonst au» dem griechischen Königreiche in der Regel nur wenig erfreuliche Nachrichten «hält, war e» dies mal eine große technische Errungenschaft, über die zu berichten war und der mit Recht allgemeine Beachtung gescheckt wurde. Man hatte in letzter Zeit nicht mehr viel von diesem großen Unternehmen gehört, ein Grund mehr, dessen Geschichte noch einmal vor Augen zu führen. Wir tbun die» an der Hand eine» sack» gemäßen Aufsatzes der„Hamb. Nachr", welchem wir das folgende entnehmen: Der Gedanke, den Isthmus von Korinth zu durch stechen, ist uralt. Wie die Pharaonen Ägypten» schon doS große Werk in Angriff nahmen, einen Kanal vom Nil zum arabisäen Meerbusen zu sühren, so sind auch schon d«e alten Griechen dem Plane näher ge treten, durch Verbindung de» korinthischen Meerbusen» mit dem Golf von Ägina dem Schiffsverkehr zwischen Ost- und Westgricchenland eine kürzere Linie zu schaffen. Schon der Tyrann Periander (um 625 ö. Chr) und der Städtebelagerer Demetrio- (um 30V) haben sich mit dem Projekt beschäftigt; der letztere ward von seinem Vorhaben nur dadurch abgeschreckt, daß die Mathe matiker behaupteten, ver westliche Meeresspiegel stände höher als der östliche, und er wäre somit eine Überflutung der attischen Küsten zu erwarten Unter »en Römern haben Julius Cäsar und Caligula an den Plan gedacht; aber erst Kaiser Nero nahm das Werk ernstlich in Angriff, bis er durch die Nachricht von dem in Gallien au-gebrochenen Aufstande und dann durch seinen ge waltsamen Tod an der Ausführung verhindert wurde. Dann hat noch unter Hadrian der außerordentlich reiche und ebenso eitle Sophist HrrodeS Atticus von der Durchstechung des JsthmuS al- einer seine» Namen» würdigen Aufgabe geredet ; aber e» kam nicht dazu. Erst die glückliche Vollendung de» SueikanalS hat den alten Plan wieder au- der Bergtssenheit hervorgezogen, und heute sehen wir ihn nach allerlei Schwierigkeiten und Gefahren zur vollendeten That- sache geworden. Bald nach der Eröffnung de- Suezkanals, in den siebziger Jahren, faßte der frühere ungarische General Türr den Entschluß, der Durchführung d«S Kanal» von Korinth seine Thatkrast zu widmen, und tiat da mit auf dem geographischen Kongreß zu Venedig im Jahre 1881 hervor. Ihn unterstützte der damals im Zenilh seines Ruhms stehende Ferdinand v Lessep-, indem dieser ihm zum Behuf der Vorarbeiten mehrere ausgezeichnete Ingenieure zuwieS. Die griechische Re gierung erteilte einer auf TürrS Anregung gebildeten französischen Gesellschaft die Konzession; im Mai 1882 konnten die Arbeiten auf der alten Linie Neros, deren Spuren man folgte, beginnen. Da- Werk ging weiter bis zum Jahre 1890, als daS Vermögen der Gesellschaft infolge des Zusammen bruches des Comptoir d'Escompte und anderer Pariser Finanzkräfte liquidieren mußte. Es bildete sich nun eine neue griechische Gesellschaft, die ein Grundkapital von 5,000000 Drachmen (— Franken) aufbrachte. Zur Teckung der für die Ausführung ter erforderlichen Arbeiten aufzuw-ndenden Kosten gab die Gesellschaft 46 667 Schuldverschreibungen zu je 500 Franken Nennwert aus, weiche zu 6 Proz verzinslich und durch Eintragung als erste Hypothek auf den Kanal sichergestkllt sind Ten Gründern wurden in Aktien und Anleihescheinen 8010000 Franken Nennbetrag überwiesen; wogegen sie die Verpflichtung übernahmen, die für die Verzinsung von 40000 Obligationen auf Lmist und Wissenschaft. Indiskrete Enthüllungen auS dem Postkasten zu Haindorf. Lon Frida Storck. K. Hoftheater. — Altstadt. — Am 16. August: „Viel Lärm um Nichts". Lustspiel in drei Akten von Shakespeare, übericyi von Graf Wolf Bau- dissin. Für die deutsche Bühne eingerichtet von Karl v. Holtey Die Vorstellung war schwach besucht und im Gegensatz zu früheren Jahren, wo die wunderbare Komödie Shakespeares immer mehrmals ein volle» Haus sah, zeigte sich unser gebildete» Publikum einer seiner verlockendsten Obliegenheiten uneingedenk: die Darbietung diese» Werke- von echter Lustspiellauue durch rege Beteiligung dankbar an merlennen. Da berührt um so peinlicher, al- die Hofbühne die drei Hauptrollen Beatrice, Benedikt und Ambrosiu- gut besetzen kann, ja die Ausführung der ersteren durch Frl. Ulrich allerersten Ranges und vielleicht die vollendetste Schöpfung der hierin mit ihrer ganzen künstlerischen Individualität gefesselten Meisterin der Redekunst ist. An diese dominierende Leistung schließt sich ein gute- Zusammenspiel an und alle Mit- wirtenden sind mit tüchtigem Eifer bestrebt, die dramatische Schöpfung de- großen Poeten un- lebendig norzuführen. Neu war Hr. Leichert al» Claudio, dessen jugendrasche Männlichkeit er in Haltung und Sprache angenehm darstellte. Wacker dethätigten sich die Herren Paul (Benedikt), Swoboda (Ambrosius) und Wiene (Don Juan) und Frl. Politz gab die Hero mit poetisch vornehmem Eindruck. ü (Fortsetzung.) „Sie müssen schon. Ich werde mein Recht al» Wirt in diesen grünen Hallen aufrecht erhalten. Die Gast freundschaft schreibt mir Pflichten vor, denen nach- zukommen mir im gegebenen Falle spezielle- Ver gnügen bereitet." BO dieser Rede sah er mich fort- gesitzt lächelnd an. WaS konnte ich thun? Er ist jeder Zoll ein Gentleman. Er ist groß, stattlich, hat wunderbar sprechende, braune Augen. Seine Kühn heil, obgleich sie mich empören sollte, kleidet ihn trefflich. Kannst Du e» begreifen, daß er sich ge mütlich auf eine Baumwurzel postierte und eine lleine Kritik über mein Bild abhielt. Ich war innerlich wütend' Aber er hotte nicht Unrecht. Ter moosige Waldboden hätte Ähnlichkeit mit einem üppigen Spinatfeld, meinte er, hingegen die altersgrauen Stämme wären trefflich gelungen. Ob ich rein landschaftlich male, wollte er wissen. Eine Landschaft ohne jeds Staffage habe für ihn etwa» Tote-, Unnatürliches. Da nahm ich mir denn die Freiheit, ihm den Vortrag unsere» Akademiedirektors über Waldansichten zu citieren. Er behauptet doch stets, Hochwaldbilder seien viel zu majestätisch, sie sollten durch bunte Farben nicht verunziert werden Als ich aufatmend schwieg, zog er respektvoll seinen grauen Hut. „Darf ich fragen, ob Sie bereit» einen Lehrstuhl erklommen haben?" Ich lachte. „Nein! Ich klettere auch n cht nach solchen Höhen " „Schadt, Sie dozieren mit rühmlicher Klarheit; den- die Dauer von drei Jahren «forderliche Summe von 3600 000 Fronten, sowie da» sür den Beginn teS Betrieb» nötige Kapitol von 600000 Franken, ins gesamt als» 4 LOO 000 Franken, zu beschaffen Mit der Ausführung der Arbeiten wurde die Loeietü 6-o-i«Iv ckLotrkpriaeo in Athen betraut, welche da für im ganzen 17 000000 Franken erhielt. Die von den Mitteln der Gesellschaft verbleibenden 6667 Schuldverschreibungen von 3350000 Franken Nenn wert wurden zur Teckung sonstiger Kosten bestimmt. Tie der Gesellschaft erteilte Berechtigung hat Giltig keit für die Dauer von 99 Jahren, nach Ablauf welcher Zeit der Kanal gegen eine einmalige Zahlung von 5600 000 Franken in drn Besitz des griechischen Staate» übergeht. Um die schließliche Ausführung de» Werke» hat sich nächst dem Oberleiter des Ginzen, dem General Türr, der griechische Ingenieur Matias das Haupt- Verdienst erworben. Ter Kanal hat in schnurgerader Richtung rine Länge von 6540 w, auf seinem Grunde eine Breite von 22, am Wasserspiegel von 60 w; die Tiefe dcS F.hrwassers beläuft sich auf 8 w, so daß auch große Dampf- und Kriegsschiffe hindurchsahren können. Die zu durchbrechende Felswand, die sich fast auf ein Viertel der Länge erstrcckt und bei ihrer teil- harten, teils mit allerlei Geschi» den durchsetzten Beschaffen heit besondere Schwierigkeiten verursachte, erhebt sich an ihrer höchsten Stelle bis auf 80 w. An einem Punkte mittlerer Höhe (47 w) fährt die von Athen nach Korinth führende Eisenbahn über die Kanal spalte, also in einer Höhe, daß selbst die höchsten Masten ungefährdet darunter durchkommen können. An der westlichen w>e an der östl chen Einfahrt er strecken sich je zwei 240 ru lange Hafendämnie in» Meer, die mit kl« inen Leuchtlürmett versehen sind; rin größerer Leuchtturm soll an dem höchsten Punkte 1«eS Durchstich» errichtet werden, der von beiden Meeren sichtbar die Stelle der Einfahrt zu bezeichnen bestimmt ist. An beiden Einfahrten sind au» den Ansiedelungen der am Kanalbau beschäftigten Arbeiter kleine Ortschaften erwachsen, Jsthmia im Osten und Posidonia im Westen; „Poseidons Fichtenhain' ist freilich bi- auf wenige Zwergbäume verschwunden. WaS nun die Aussichten des Kanals für die Zu kunft betrifft, so läßt sich darüber bi» jetzt nicht- Be stimmtes voraussagen. Abgesehen von der Ungewiß heit de- finanziellen Ertrages ist die elementare Ge fahr eines Erdbeben- nicht auSaeschlossrn; noch im Jahre 1858 sind z. B. die Überreste des alten Korinth bis auf ewige Häuser verschüttet worden. Im übrigen hat man natürlich, waS die Deckung der Kosten anbetrifft, einen Voranschlag gemacht, der in günstigem Falle zur Teckung der Betriebskosten und eine- mäßigen Zinse» für da» aufgewandte Kapital von etwa 25, Millionen Drachmen ausreicht. Un geachtet teS Umstande-, daß die Entfernung vom west lichen Becken des Mittelmeers her um 180 km, vom Adriatischen Meere her um 345 km verringert wird und trotz der an den südlicken Vorzebirg- n der Morea, Kap Matapan und Kap Malta, häufig herrschenden Stürme, die bei der Durchfahrt durch den Kanal ver mieden werken, kann man schwerlich darauf rechnen, daß nunmehr tvr ganze Schiffsverkehr sich der kür zeren, neuen Wasserstraße zuwenden werde. Man rechnet darauf, daß jährlich Waren im Gesamt umfange von 4L00O00 t den Kanal passieren werden, sür welche, soweit sie aus den Häfen deS Adriatischen Mee.eS kommen, eine Gebühr von je I Drachme, für die übrigen eine solche von 50 Lepta (— k Tr.) zur Erhebung gelangen soll; außerdem ist von jedem Reisenden eine Abgabe von 1 Drachme zu entrichten. Ein großer, wenn nicht der größere Teil der Einnahmen dürfte durch die Betriebs- und Unterhaltungskosten aufgezehrt werden, noch bin ich nicht bekehrt. Dieses idyllische Stückchen Buchenwald zum Beispiel gefiele mir nicht halb so gut, wenn plötzlich ein blaues Kleid, ein brauner Lockenkopf und eine kleine Staffelei in die Moose versänken, aus welchen mir die ganze Herrlichkeit er stiegen zu sein scheint." Fortsetzung, den 13ten. Tie 13 ist eine ominöse Zahl. Großmama be hauptet, die Else kann noch warten, dennoch über liefere ich mein Beichtgeheimnis heute noch in die vereidigten Hände der hiesigen PostrateS. Stephan würde aus feiner doch ziemlich abgehärteten Haut fahren, käme ihm da- Dienstzimmer diese- Bieder mannes zu Gesicht Man erklimmt eine hal-brechende Steintreppe — aus welcher Hühner und GänSlein die Spuren ihre» Dasein» zurückließen, sodann ge langt man durch ein, mit allerlei aufgespeicherten Eßdüften angefülltes Zimmer, in da« sogenannte Bureau Hier verwirrt den Blick vorerst ein rot und blau karrierter Betthimmel, die Stätte, wo dieser Reichsbeamte von den Drangsalen seine- mühevollen Beruft» ruht. Alsdann erblickt da» profane Auge iHv selbst, sitzend vor einem wurmstichigen Schreibpult, „Contor" genannt — und angethan mit einer braunen Biberjacke. Verwechsle diesen Baumwollenbiber nicht etwa mit wertvollem Pelz Die Brille trägt er meist auf die Stirn geschoben, zur besseren Besichtig ung de- Publikum». Also diesen bewährten Händen übergebe ich mein Geheimnis. Mama und Tante Mine ahnen nicht-. Letztere liest seit einigen Tagen krampfhaft die Gedichte eine» hier weilenden alten Hauptmann». Ich fürchte, seine Nähe ist für Tante Minen» Seelen wenn man den Suezkanal al- Beispiel nimmt, bei welchem dieselben die Hälfte der Einnahmen betragen. Nach diesen Betriebskosten kommt al- nächste Ver bindlichkeit die Verzinsung und Tilgung der 46667 Stück 6proz. Schuldverschrribungen in Betracht; erstere allein erforvrrt jährlich 1400 000 FrcS. Die Aktien der neuen Gesellschaft haben Anspruch auf drei Viertel deS verfügbaren Gewinne- nach Bestreitung einer Divi dende von 5 Proz. auf die neuen Aktien, sowie der Tilgung derselben. Immerhin bleibt der Kanal von Korinth trotz seiner ungewissen Aussichten ein großartige- Unter nehmen, auf dessen Durch ührung die Leiter de» Ganzen und da» junge Königreich, da» schließlich den glücklichen Abschluß in seine Hände genommen, mit voller Genugthuung und einem gewissen Nationalstolz Hinblicken dürfen, welcher letztere in diesem Punkte besser begründet erscheint, al» bei manchen anderen Leistungen, auf die das neue Hellas sich etwas zu gute thun möchte. Lagestzclchichte. Dre-drn, 17. August. Se. Excellenz Hr. Hof marschall Frhr. v. Gutsch mid nt seit gestern zu einem mehrwöchentlichen Ku-gebrauche verreist. Dresden, 17 August. In mehreren Blättern der TcgeSpresse wird ein vom „Katholischen Kirchen- blatt für Sachsen" veröffemlicher Vortrag über die weltliche Herrschaft des Papstes erwähnt und dabei besonders betont, daß der Vortragende „ein Königlich Sächsischer Regie,ungsrat" sei. Auf Grund einge- zogener Erkundigung können wir mitteilen, daß tec Vortragende allerdings eine Zeit lang im Sächsischen Staatsdienste g standen hat, aber schon im Jahre 1874 aus demselben ausschieden ist und bei seinem Aus scheiden den Titel „Regierungsrat" erhalten hat. * Berlin, 17. August. Se Majestät der Kaiser empfingen vorgestern abend kurz vor der Galatafel im König!. Schloß den Staatssekretär des Reich»- justizamis Nieberding und nahmen nach der Tafel die Meldungen der Gesandten Vr v. Winckler und v. Bülow sowie des Regierungspräsidenten Grafen d'Haussonville und de- Major» v. Funcke entgegen. — Gestern morgen ^8 Uhr begaben Sich Se Majestät mittels Sonderzug» von der Station Wildpark nach Perleberg, um den daselbst stattfindenden Kavallerie übungen beizuwohuen. — In neuerer Zeit sind mehrfach in der Presse Aussätze erschienen, welche sich mit angeblichen Ergeb nissen der Börsenenquetekommission beschäftigen. — Wie die „Nordd. Allg. Ztg." hört, dürfte der In halt derselben den thatsächlrchen Verhältnissen über wiegend nicht entsprechen, was um so glaublicher er scheint, als den Mitgliedern der Kommission bis zur Veröffentlichung des gesamten Material» sowie der gefaßten Beschlüsse und des dem Hrn. Reichskanzler zu erstattenden Bericht- Verschwiegenheit auferlegt ist. Ter Bericht selbst ist, dem Vernehmen nach, sogar noch nicht einmal gänzlich vollendet, geschweige in seinen einzelnen Teilen zu einer Bekanntgabe an einzelne Prrßorgane geeignet. — Dem Vernehmen der „Köln. Ztg." nach konnte Sr. Majestät dem Kaiser, al- er dieser Tage die Arbeiten am Nordostseekanal besichtigte, von der Bauleitung die bestimmte Versickerung erteilt werden, daß der Kanal an dem von Anfang an in Aussicht genommenen Zeitpunkte, nämlich im Jahre 1895, dem öffentlichen Verkehre übergeben werden wird. Se. Majestät nahm wiederholt Gelegenheit, seine hohe Befriedigung über den günstigen Stand der dortigen Arbeiten auszusprechen. — Über die gestern gemeldeten drei Cholera- sälle in Berlin berichtet deS näheren die „Nat-Ztg ", frieden bedrohlich, aber es isi gut so. Sie will mich nun nicht mehr begleiten, denn ihr Ideal ist kurz atmig. Er sitzt den ganzen Tag im Garten, raucht lange Pfeifen, die scheußlich duften, und liest Zei- tunAen. Folglich kam über Tante Mine eine un bezähmbare Leidenschaft für Politik und Häkeln. Diesen UnterhaltungSzweigen fröynt sie nun gleichfalls im Garten — Doch ich muß noch von mir selbst berichten. Denke Dir, jeden Morgen — nun schon drei Male — liegt eine prachtvolle Rose auf dem Baumstumpf, da er neulich saß. Ich habe da bestimmte Gefühl, er ist in nächster Nähe. Spät erst, wenn ich bald heimgehe, taucht er dann auf Ich erschrecke schon gar nicht mehr. Am rrsten Morgen ließ ich die Rose liegen. Er nahm sie dann auf und meinte: „Ein Verehrer Ihrer Kunst scheint Ihnen schon einen Morgengruß entboten zu haben. Sie haben ja da wohl solchen angehenden Professor in Ihrer Fremdenkolonie. Der Mann scheint schon frühzeitig den Wald zu durchstreifen." „Der Doktor? Ja, der steht früh auf. Nachher muß er sich ja mit dem kleinen Gesträuch herumschlagen. An dieser Rose ist er aber so unschuldig wie der Kommissar, der jetzt kaum au- den Federn kriecht," sagte ich, ihn sest an sehend. Er spielt vorzüglich Komödie. ,Jn Ihrem Gürtel nähme sich die ftöne Blüte besser au». Schade, sie hier liegen zu lassen," warf er gleich- giltig hin. Seitdem trage ich die Rosen. Mama denkt, ich plündere allmorgendlich den WirtSgarlen, da giebt» aber solch prachtvolle Exemplare gar nicht Heute sagte er, e- gehe die Sage im Lande, eine Dame au» Hamdorf wolle Sckwimmvorstellungeu im nächste»
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