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Dresdner Journal : 08.08.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189308082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930808
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930808
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-08
- Tag 1893-08-08
-
Monat
1893-08
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 08.08.1893
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^182 18S3 Dienstag, den 8. August, abends DrrsdnrrAouma! — -morgen Frankreich u. s w. In rie on: vn »s, klcidung, von der Hirka des Derwisches bis zur Ge- Lnuss und Wissenschaft. Kestspielvorstrllungen in Gotha. nch >N'l unter das geringsten Patrouille Hand ist. Gehen suu^vm« re» Lulltt»-la„«en »u»„Lrt»» Kom>il^,ioiLr ä«, vr^iutaer ^ounuU»; Dresden, 8. August. Tin Türke über die Türkei. Sie haben ohne Zweifel keine volle Ahnung von dem hier vorherrschenden Spioniershstem. Man hat berechnet, daß direkt oder indirekt 50 OOO Mensche« vom Kaiser!. Seail zu Spionen verwendet werden. Sie finden sich in allen Ständen und in jeder Ver» Ansammlung einer Menge gleich eine von vier oder fünf Soldaten bei der solchen Gunstbezeujfllugen ist neuerdings England «was zu kurz gekommen, um ihm unser Mißvergnügen über die fortdauernde Besetzung Ägypten» zu erkennen zu geben. Ja Wirklichkeit aber freur sich die Türkei, einen derartigen Grund zur Beschwerde zu haben. Würde unS Ägypten morgen zurückgegeben, so würden wir vermutlich in kurzer Zeit Grund Haden, eS zu bedauern. Die Ägypter ober wenigsten» ein Teil von ihnen mögen immerhin erklären, der türkischen Oberhoheit den Vorzug zu geben, so lange sie im Genuß der materiellen Vorteile bleiben, die ihnen die englische Besetzung zu teil werden läßt. Würde ihnen ihr Wunsch erfüllt, so würben sie alsbald eine Klage nach anderer Richtung anstimmen. Unzufrieden heit in Ägypten würde für die Türkei eine sehr ernste Sache sein. Wir Haden schon genug damit Für die SqaMlleivmg verantwortlich: Hofrat Gtto Banck, Professor der titteratur- and Kunstgeschichte 6« Liuu» «iaer L«0riN ro re. Vater Sie 2«u« so kL Vai ^beUaa- uaä AitkvravLts «at»pr. -» "r»««l»e»r -oit Xavaadia« <t«r Scaa a raiertag» «v«»«. reravprecd-^avolUu»»: Ur l»s». V»r vr«»Se» »ivteljodrlivd H Uarh SV kt, d«t «E latverl. »«utivbsa keetavetalte» rrertOt- «aLrtiev e Uxck; »«»vrluUd 6« «IvuiZeltea Neivbe» . , . tritt koat- aa6 8t»»p«I»u«cb>»a ' Liaaala» U»«a»«r» t0 k5. Sie zum „Selaamlik" (dem feierlichen vr»U 1>t^tA -rr»»L1vrr ». «. L«»e«» I«rU» ». N. 7)a^>« 6»., I«U»! /avat»«tea<iaat, «»»»»'« 0. «»U« ». «.; Larct e lla. v«r»»»«ederr Kvoixl Lrpeäitioa L« Oreräner /omDLli. Dreien, ^Miv^eretr. iv. r»rv,pr«ct> -Lo,eklu»,: Ur. ^295. nichtamtlicher Teil. Telegraphische und telephonische Kachrtchteu. Paris, 7. August. (W. T. B.) Skach ei«e» Telegramm des „Trmps" auS Saigon fi»d 250 Schützen und Soldaten der Marineinfanterie von dort zur Besetzung EhantabounS adgegaug«. Paris, 8. August. (Tel. d. DreSdn. Jouru.) Laut Meldungen aus Burnos« Ayres ist der dortige Go«vent«r Costa dnrch den Lizegouverneur ersetzt worden; dieser erbat die Intervention der Bundes regierung, welche den General Awaroarias z»r Herstellung der Ordnung entsandte. (Bgl. London) Madrid, 8. Aagnst. (Tel. d. DreSdn. Jou«.) Der italienisch spanische Handelsvertrag ist gestern unterzeichnet worden. London, 7. August. (W T. B.) Wie daS „Reutersche Bureau" aus Bueno» Ayre» meldet, Lagestzelchichk. Dretden, 8. August. Den Kammerherrendienst bei Sr. Majestät tem König hat auf die Zeit vom 8. dis mit 26. August der König!. Kammerherr Oberst lieutenant z. D. Freiherr v Könner itz übcmommen. Dresden, 7. August. Der diesseitige Gesandle am Königl. Preußischen Hofe, Graf v. Hohenthal und Bergen, hat einen ihm verwilliglen mehrwöchigen Urlaub angetreten. Während der Zeit dieser Beurlaubung werden die Geschäfte der Königl. Gesandtschaft in Berlin durch den Legationssekretär v. Stieglitz als interimistischen Geschäftsträger gesührt werden Berlin, 8. August. Se. Majestät der Kaiser haben Cowes gestern vormittag verlassen und gedachten heute vormittag 9 Uhr in Helgoland einzutreffen. — Oberstlieutenant v. Scholten, Kommandeur des Garde-SchützenbataillonS, erhielt das Offizierkreuz des Königl. Sächs. AlbrechtsordenS. — Nach amtlicher Mitteilung t-er Kaiser!, rus sischen Botschaft in Berlin beabsichtigt die ru'sische Regierung, auch den finländischen Zolltarif Deutschland gegenüber um fünfzig Prozent zu erhöhen. — Das Cirkular des rutsischen Finanz- mioisters vom 20. Jul'"s August d I, betreffend die Erhebung einer weiteren 50prozentigen Zu schlages für deutsche Provenienzen »vm 21. Juli, 2. August ad, lautet in Uebersetzung wie folgt: „Auf Grundlage des Allerhöchsten Befehl» vom 16 Juli d. I. über die Erhebung besonders erhöhter Zoll« steuern hat der Finanzminister nach Vereinbarung mit oem Minister des Äußern folgende Verfügungen getroffen: Von den Erzeugnissen des Boöens und der In dustrie Deutschlands und seiner außereuropäischen Kolonien ist ein Zollzuschlag von 50 Proz. zu erheben Dieser Zuschlag wird für die Waren, welche in den Art. 1 und 2 des Z II des Gesetzes vom 1 Ium 1893 (Cirkular der Finanzministers vom 14 Juli d I ) genannt sind, nach den erhöhten Zöllen berechnet, wie sie in diesem Ge setz festgesetzt sind; für alle übrigen Waren na» den durck den Tarif vom 11 Jan, 1891 festgesetzten Zöllen. 8 Diese Bestimmung tritt am 21 Juli d Ji in Kraft. 0. Die Wirkung duser Bestimmung erstreckt sich nicht aus die Waren, welche bei dem Inkrafttreten der Be stimmung schon im Zollspeicher liegen, ebenso nicht auf die Waren, deren Frachtbriefe den Grenz- oder Hafen zollämtern im Laufe de« ganzen 21. Juli, bi« zum Schluß des Zollamts, eingereicht werden" — Die „B. P. N" schreiben zu der heute zu- sammentretenden Finanzministerkonferenz: Morgen beginnen in Frankfurt a M di: Verhand langen des Staatssekretär« des Reichsschatzamts mü den Fm an «Ministern der Bunde-staaten über die Reform der Reichssinanien. DaS Ergebnis derselben wird zunächst Amtlicher Lell. Dresden, 8. August Ihre Majestät« der König und die Königin sind heute Vormittag vou Schevevingen im Hoflager zu Pillnitz wieder ein- getroff«. Ee. Majestät der König haben Allergnädiast z» genehmigen geruht, daß der Badekommissar Oberst z D. von Seydewitz zu Bad Elster da» ihm von Er. Durchlaucht dem Fürsten von Schwarzburg-Rudol- ftadt verliehene Eyrenkreuz II. Klaffe anuehme und trage. Hinblick auf die Armenier einzuschlagen, hat die Hohe Pforte den Mißvergnügten heute gedroht, morgen ge schmeichelt, ja, mitunter beide» zugleich fertig gebracht. Mehr als ein armenischer Geistlicher ist wegen seiner aufrührerischen Sprache schars getadelt worden, wäh- - " : An- alle häßlichen Laster der westlichen Kultur mit sich in die Heimat zurück. Fragen Sie jeden fremden Kaufmann, wieviel da» einst heilige Wort eines Türken heutzutage in Geschäft-fachen wert ist. Fragen Sie die Ärzte und Quacksalber nach den Gründen, weshalb die Be völkerung unserer OSmanli in stetiger Abnahme be griffen ist. War un» not thut, sind nicht sowohl materielle Reformen — obgleich auch für diese reichlicher An laß gegeben ist, — al» vielmehr eine große moralische Wiedererweckung. Wie diese zuwege gebracht werden soll oder ob sie überhaupt noch möglich sein wird, kann ich nicht angeben. Was ich behaupte, ist, daß ohne eine solche innere Neubelebung ds» Ottomanische Reich in Staub zerbröckeln wird. Rußland sieht lächelnd von ferne zu; denn es weih, daß es keinen Finger aufzuheben braucht, um uns den Weg ins Ver derben zu erleichtern"' Loudon. 8. August. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Die Grubenbesitzer von Durham weigert« sich, die von den Arbeitern geforderte Lohnerhöhung von 15k Proz., welche brr seit zwei Jahre« er folgten Lohnh-rabsetzuug entspricht, zu bewilligen. Den Vorschlag brr Grubenbesitzer, die Angelegen heit einem Schiedsgericht zu überweiftu, werden die Arbeiter voraussichtlich zurückweiseu. Sofia, 7. August. (W.T.B.) Der Sanität»-' rat hat eine achttägige Quarantäne und die Des infektion des Gepäcks aller auS Rußland, Rumänien und der asiatischen Türkei kommenden Reisenden angeordnet. Provenienzen aus dem Mittelmeer, welche an den Dardanellen nicht ge- reinigt find, unterliegen einer fünftägigen Quaran täne, wenn sie gereinigt worden find, der ärzt lichen Untersuchung. Bukarest, 7. August. (W.T.B.) Rach einer amtlichen Meldung au» Braila find easelbst arfteru 8 Neuerkrankungen und 6 Todetfälle an Cholera vorgekommeu. Au» Sulina wurden 4 verdächtige Erkrankungtfälle gemeldet. zu thun, im HedschaS die Ordnung aufrecht zu halten. Auf allen Seiten also herrscht Furcht al» das na türliche Ergebnis unserer Sctwäcke, deren wir un» völlig bewußt find Alle, die nicht absichtlich die Augen ver schließen, können nicht ander- als wohrnehmen, daß wir in den letzten zwanzig Jahren un» stetig verschlechten habe« Der letzte Krieg hätte un» zur Lehr« ge reichen können, aber wir haben un» dieser Lehre ver schlossen. Seitdem sind wir immer tiefer in den Sumpf geraten, während wir un» und anderen ein zureden versuchten, daß wir den Weg des Fortschritts betreten hätten, indem wir die äußeren Formen euro päischer Zivilisation annahmen. Dies alles ist eitel Blendwerk - Nehmen Sie z. B. unsere Gericbtshöfe. Sprechen diese etwa in ihrer halbfranzösischen Gestalt auch vur im kleinsten Maße unparteiischer Recht als die alten Kadirs Nehmen Sie unseren SmatSrat. Ec vereinigt in seiner Mitte eine Schar blutjunger Leute, die dazu obgerichtet sind, so zu stimmen, wre die Macht, die sie berief, es ihnen dikliert. Mittlerweile sind unsere alten Institutionen in Versal! gerate». Das Bab-ul-Fetwa z. B. hat faktisch aulgehöri zu sein, indem seine Beschlüsse regelmäßig umgestoßen werden oder unbeachtet bleiben. Unsere alte Derbheit und Einfachheit ist unwieder bringlich dahin. Sehen Sie sich die Jugend in unser.n höheren Ständen an. Sie haben hinreichend Fran zösisch gelernt, um die erotischen Leistungen der Pariser Presse zu verstehen und zu schätzen; aber mit welchem Nutzen sür sich und die Nation, kann man sich »or- stellen. Einige unserer jungen Leute gehen nach Paris; nach Belieben hei ausgegriffen und von unseren Hoch schulen auf die Boulevards versetzt, in vielen Fällen ebenso plötzlich zurückgerufen, dringen sie nun heil. Der Komponist hat eine sehr lebhafte An- empfinduug für Motive aus bekannten neueren und neuesten Opern, die sich ihm bisweilen sehr gefällig und immer melodiös zusammenreihen, er zeigt eine entschiedene Gewandtheit, bei ver sagender eigener Erfindung seinen Fond auS vor handenem musikalischen Material verschiedenartiger Güte zu stärken und dasselbe wirksam anzuwenden, giebt sich auch häufig wenig wählerisch in den melodischen Phrasen und in ihrer Verbindung mit der Situation und dem WortauSdruck und ist gleich zeitig unvermögend, durch geistreich und geschmakvoll fesselnde Arbeit und feine dramatische Behandlung seiner Tonsprache ein höheres künstlerische» Niveau zu sichern. Dre ganze Partitur, ohne Individualität, stilistische Harmonie und Reiz des gedanklichen Inhalt», ist vorwiegend daS Produkt einer beherzten Routine und lebendigen Empfindung für den Bühneneffekt. Die Formen sind einfach und übersichtlich u> d wie damit wendet sich da» Werk auch mit der Betonung der Gesangsmelodie und sparsamen Verwendung de- Leit motiv- löblich zur guten Tradition zurück Der Orchestersatz ist nicht sonderlich interessant und färben- reich, aber klar, flüssig und klangvoll und eine der besten Eigenschaften der Oper tritt in der wirksamen Manig- fattiakeit de- Tempo und Rythmu» hervor. Die Musik hat für die jeweilige Stimmung und Situation — und mit der weitreichenden Skala der Empfindungen, mit dem bunten Wechsel lyrischer und dramatischer Mo mente stellte sich Forster selbst in seinem Text »ine übermäßig schwere Aufgabe — immer rin« passenden Ton und schlägt, in der «Ängsten Litteratur wohl präpariert, auch im dramatischen Au-druck nicht ge- Während Umlauft'» „Evanthia" unabhängig vom Zeitgeschmack in Text und Musik idealistischen Wirk ungen nachgeht, benutzt ja überbietet Forster'« „Rose vonPontevedra" die realistischen Stoffreize und theatralischen Effekte der neuitalienischen Oper und spiegelt auch deren musikalische Faktur in Einzelzügen, namentlich in dramatischen AuSdruckSstrllen wieder. Diese Nachahmung berührt ärgerlich und bewegt nicht zu wohlwollender Nachsicht gegen ein Werk, in welchem die frischen Zuthaten de» Librettisten geläufige Motive und Charaktere noch verunedeln, den Eindruck de- Ganzen ethisch noch tiefer stellen, und in dem spärliche eigene Einfälle de» Komponisten fick stillos mit fremdem Gut mischen. Verführung, Treuoruch, Ehebruch sind die Triebräder der Handlung, aber weder die Übel- thäter noch die Opfer fasten mit menschlich starken Eigenschaften unsern Zorn und unser Mitleid; ihre ruchlose Leidenschaft empört, ihr Herzenselend rührt unS nicht mehr, denn hinter ihrem Handeln und Dulden, hinter den mannigfaltig wechselnden Stimm ungen und Affekten sieht der erfahre, e Beobachter deutlich alle Drähte einer auf den bloßen Theater- effikt hin dirigierenden wohlbekannten Mache zusawmen- laufen. Richt eine poetische Allüre zeigt dieses Text buch, daS gleich einer Sonntagslomödie auf ein Lor- Meigen zu erkaufen; st sehr pessimistisch, einige dieser Briefe sind sogar in die europäische richtige treff«. Wir Presse übergegangen, worunter da« Ansehen unserer teil« daher im nachfolgenden daS interestante Urteil Regierung nicht wenig gelitten hat. mit, welche» der ungenannte türkische Staatsmann über den gegenwärtigen Zustand seine» Vaterlande» sällte. Er sagte: „Sie srag« mich nach meiner Meinung über de« gegenwärtigen Zustand de» Ottomanischen Reiches. E» freut mich ungemein, daß Sie mir damit Ge legenheit geben, einem teilnahmvollen Zuhörer gegen« über meine Ansichten ohne Rückhalt auszusprechen. Sie wissen, daß ich, wie mein einst hochgestellter Vater, ein entschied«« Liberaler bin, und werd« richt«? Wollten wir unsere Meinung offen auL- sprechen, wir würden un» nur Haß und vielleicht Strafe zuziehen, ohne damit etwa» zu erreichen. Im Geheimen Reformen hrrbeizusühren, ist beinahe un möglich; denn in Konstantinopel giebt es keine Heim lichkeit. In unserer Haltung den fremden Mächten gegenüber macht sich derselbe Quell unsere» ganzen Verfahren» bemerkbar. Jeder denkende Mann im Reiche ist gründlich davon über zeugt, daß die Tage des türkischen Regi ments in Europa gezählt sind. Da- einzige Bestreben der Machthaber geht dahin, den Tag de- Unheil» hinauszuschieben. Um von der Eifersucht der Großmächte möglichst viel Vorteil zu ziehen, . . , - ,. ., . wird bald der einen, bald der anderen em Brocken zugeworfen. Heut« Wrd Deutschland eine Eiseubahn- wattlgen Lage »n pesstmlstiichen Um»druck« reo-D^-- " — Diese Lage kann i« der Tdat kaum eine schWvtttt sein als sie ist. Eine gleiche Austastung, mr ich, hegen auch andere meiner Landsleute, zwar nicht viele, aber doch solche Männer, die ihr Vaterland lieben und sich durch dessen jetzige Stellung gedemütigt sühl« und um besten Zukunft schwer besorgt sind. Unser sind nur wenige und was können wir au»- dürf« zwei Pascha» nach Eintritt der Dunkelheit nicht in einem Hause zusammenkommen und ebenso bet Tage nicht mehr al- zwei, e» sei denn mit besonder« Erlaubnis. Vorschrift« ähnlicher Art beschränk« den Verkehr der Zöglinge der Kriegsschulen und anderer Kollegien unter einander. Gehen Sie an Feiertagen Volk und achten Sie darauf, wie bei der ist der Gouverneur der Provinz Buenos Ayres, Costa, in Verkleidung nach La Plata entfloh«. In einer an die Provinziallegislatnr gerichtet« Adresse klagt derselbe die Nationalregierung an, _ „ „ daß sie die Insurgenten und Radikalen unterstützt nerälSuniförm. Überdies wird 'der''gesellige "Verkehr und beschützt habe. — Angesichts der Eatlassnvg von >001 lästigen Vorschriften eingeengt. So -. B. der Provinzialtrupp« herrscht in La Plata unter - ------ den Eiumohnern, welche Unruh« befürcht«, große Aufregung. Tausend Insurgent« von der Partei Mitrista verließe» Pereira «nter Führung des General» Campo», um nach La Plata zu geh«. MOV Mann Ratioaaltrupp« ging« von Lama» «ach La Plara ab. Der AriegSmiaister begab sich mit 2 Kanoaeuboot« ebendahin. Austritt des Sultans), und zwar nicht mit einer Zulabkarte von Ihrem Konsul auf einen bevorzugten Platz, sonder» gehen Sie unter die Menge und sehen, wie die getreuen Unterthanen de- Padischah dnrch eine dreifache Kette von Soldaten und Polizisten von dessen geheiligter Person ferngehatten werden. Alle» dieses gehört zu dem heute in den höchsten Regionen sowohl in inneren wie in aurwärtigen Dingen Herr- schenden System. Dieses politische System läßt sich mit dem einen Worte „Furcht" bezeichnen. Betrachten Sie irgend eine innere Frage, z. B. die armenische, jedenfalls die ernsteste von allen. Unsere Staatsmänner rühmen sich, es gebe kein Ar menien mehr. Auf unseren Landkarten findet man allerdings.diesen Namen nicht »ehr. Aber eine ar menische Frage giebt e- überall, wo eS armenische Kolonien giebt, d. h. im ganzen Reich und jenseits der Grenzen desselben. Während wir die Flammen zu löschen bedacht waren, habe» wir die glühende Asche weithin verftnut. Statt eine entscheidende Politik im stadtpubllkum spekuliert und uns wie Jahrmarks besucher durch grelle bunte Farben anlocken will! Armselig in seinem dichterischen und dramatiichen Eigenwert, hat es nur einen Vorzug. eS sorgte mit Geschick für die prakiischen Bedürfnisse des Kompo nisten und gab ihm beste Gelegenheit, sein Form gefühl und seine schöpferische Kraft in der Darstellung der verschiedenartigsten Stimmungen und Gefühle auS- ruladen; ja in letzter Hinsicht haben sich die An forderungen de» Libretto- al- viel zu stark für Försters Talent und Können erwiesen .... Der Schauplatz der Aktion ist an der Nordwtstküste Spanien- festgelegt, aber die Wahl dieses Orte» ver hüllt nicht die überall nach dem Lande der „Ca valleria" zurückdeutenden Wege der textlichen Arbeit. Sie rechtfertigt sich nicht in der Verwendung eigen artiger Züge des spanischen Volkslebens und ebenso unterläßt e» die Musik, mit kräftiger nationaler Toncharokteristik dm äußeren Eindruck von Erene und Kostüm ihrerseits zu motivieren und lebendig zu machen. Wie günstig laden gleich da- Ständchen PedroS und einzelne Chöre zu solcher Farbengebung ein? Statt dessen hat jenes für seine gleichgrltige Melodie nur den AlllagSputz dürftigster Guitarre Begleitung, auS diesen blickt unS mehrfach ganz unbefangen daS fad« Gesicht der degenerierten deutschen Operette ent gegen und selbst der Balletsatz, an fich ein tempera- mrntvvll ansprechendes Stück der Partitur, zieht nicht die wahren charakteristischen Linien volkstümlicher spanischer Tanzmusik. Indessen, Forsters Produktion verzichtet auf noch wertvollere Eig»nschoft« al» auf den Reiz nationaler Tonelemente: vor allem auf Ur sprünglichkeit und gleichmäßige künstlerische Lornrhm- rade fehl, obwohl einzelne leivenjchairttche S:ück: innerlich phrasenhaft rein äußerlich effektuieren; aber sie erhebt sich doch nur in wenigen Sätzen mit eigenem Wert zu eindruckSvcller Geltung und selbst unter diesen findet sich keiner, welcher uns durch Originalität, Wahrheit und Schönheit der musikalischen Idee urd Formung unmittelbar erwärmte und evtzückte . . . Aus einer operettenhast leichten Introduktion sehr all mählich zu dramatischer Bewegung vorschreitend, bringt die Oper nach einem hübsch geführten Quintett in der ersten Hälfte ihre eindringlichsten Stücke rm zweiten Teil: den von einer liebencwürdigen Geigenkantilene getragenen Abendchor, Ines' melodisch ausdrucksvoll gestaltete Warnung der Tochter, das im weichen Jnstrumentalkolorit matt glänzende Nocturne von poetischzarter Naturschilderung und Rositas entschei dende Scene, die einige stark dramatische Accente auS- spielt und von Frau Herzog mit großer Wirkung wiedergegeben worden ist. In dieser Scene gipfelte der Eindruck dcS Werkes und zugleich auch die Leistung der Berliner Künstl«rin, deren schlank in die Höhe strebende Sopran ohne Wärme des Klange- im übrigen nicht alle tragische Affekte kräftig versinnlichte und deren schauspielerische Bethätigung mehrfach von stark naturalistischen Manieren unkünstlerisch beeinflußt war. Den Pedor sang Hr. Bulb trefflich, die kleine Partie der Dolore- gab Frau Götze mit stimmlich edlem, warm empfundenem GesangSvortrag und in sympathi scher Darstellung, während die anderen Auftaben von Hrn. Philivp (Jos») und Frau Steinmann de Jonge (Ine») befriedigend gelüst wurden. Hr Sucher hatte der Einstudierung de- Werke» höchste Sorgfalt zuue- wandt und leitete die Aufführung mit größter Hin- Ju der „Westminster Gazette" wurde vor einig« Tug« der Bericht üb« eine Unterredung veröffent- . . . licht, die eiu Engländer unlängst mit einem hervor» rend « gleichzeitig von hoher Stelle briefliche r»g«den türtticheu Staatsmann gehabt hat Die erbietungen erhielt, sein Schweigen zu erka, M«»laffung dieses Beamten klioat sehr pessimistisch dürste ab« im wesentlichen da» Richtige treff«. Wir
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