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Dresdner Journal : 10.08.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189308102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930810
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930810
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-08
- Tag 1893-08-10
-
Monat
1893-08
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 10.08.1893
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W184. Donnerstag, den 10. Auguff, abends. 1893 »re,ä«, viert« (MrUok » N»rlr »» kL. ^«t »« Lai—rl. äenttot»«» k«,t»»»t»lt«» vi«r1«t- M»lLel» e »u—ertriUV a«, ä«,ttek«, «Ed« »ritt ko«»- an«i 8t«»p»t»«v^UU Ni»«. Li»»«lo« ll«m»en>r IO kL L»llN>aiku»,»,«VNNr«», NLr ä«„ N»um «in«r ts»«p«It»oeQ L«U» ^t»i»r kcbrik »0 ps. Unter „k>o^«suuutt" «li« L««l« LV kk. ü«i L»t»Ue»- uo-i 2iNernA.tr eat-pr. Xul«ek1»G. Ikr«e»,«tnen: r^tieL mit X»,o»bm« »ter 8cau- u ^«isrta«« »deuäA p«n»pr«ct»-Lu»Lbtu»»! Kr. ILSü. DresdnerIormml. Für di« G«samtt«it>mg verantvorüich: ^ofrat Gtto Banck, Professor der kitteratur- und Aunstgeschichte. ve» »ni^Lrt«» Lra»»«t»t«tt«r, Normaiiroa-r 60» I>re»<iner ^ouru»i»j Mna»«r« I-rU» Ac»n l-«tprtz >»,«i Nr««)«, A »: //aa,«nÄrin <« ^'«,-trr, N«rU» Vt«» N«»d«rU- vr»U L«tp»l»-Nr«»kr»rt A kart» L«»««»» I«rU» «r»nLiart ». N.-Xnr«U»ri: «k 6«., Ritt»! Zapa/tttrniZanL, >r««i»a: L—»«,«rr (5. Lo»««ler, LM« A ».! Laret F O- Ilerauixebeer NSoixl. Lrpeäitiou «le« vr«üo«r /onraal». vr««Iea, 2vioz«r»tr. r«. k«rn,pr«cti-^o^ktu»! Kr. 18VL. Amtlicher Teil. Dresden, 10. August. Se. Kaiserl. und Königs. Hoheit der Erzherzog Leopold Ferdinand von Oesterreich ist heute früh hier eingetroffen und hat Sich iu die Prinzliche Villa zu Wachwitz begeben Nichtamtlicher Teil. Telegraphische und telephonische Nachrichten. Vutza-Peß, 9. August. (D. B. Hd.) I« zwei Orte« des Bereger Komitates sind Iv bez. 5 Ehnleraerkrankungei sorgekowwer. 400 Ar- beiten», welche an- dem Marmoroser Komitat kamen, »nrde der Eintritt i« da» Buda Pester Gedtet ner»eigrrt. Madrid, 9 August. (D. B. Hd.) In der Sierra de Cordova wüten große Walddrände. Mehrere Bauernhöfe find bereit» eingeäschert und leider wird auch der Verlust von Menschenleben 4« beklagen sein. BtS jetzt ist der Brand, welcher vor drei Lagen zum Autbruch gekommen war, noch nicht gelöscht. Warschau, S. August. (D. B Hd.) Die Autwauderuug der Juden nimmt nach den über- einSimmeuden Meldungen der Zeitungen wieder großen Umfang an. Stockholm, S. August. (D. B Hd.) Die Königliche Medizinolverwaltuug hat zwei Aerzte nach der Gegend von Mariestad abgesaudt, um alle Maßnahmen zur Hemmung der Pockenepidemie zu treffen. Bukarest, 9. August. (W.T.B) Teitgeftrru sind i» Brail« 8 neue Erkrankungen an Cholera und 2 Todesfälle, in Sulina 14 neue Erkrank ungen und 7 Lode-fälle »orgekommen. AuS Cerna- voda, Tultscha und Galatz ist kein neuer Cholera- fall gemeltzet. Chicago, 9. August. (D. B Hd.) D e Zahl der hiesigen Arheitilvseu wird auf 50000, darunter etwa die Hälfte gelernte Haadwrrker, geschätzt. — Iu Ciuciauati find etwa 5000 Zimmerleute arbeitslos, ebensoviel «erden au» Tan Francisco gemeldet, »ährend in Buffalo 10000 uud i« Pittsburger Bezirk 50000 Menschen dasselbe Schicksal teilen. DreSdru, 10. August. Tie ReichLfinanzreform und die Stellung des Reichsschatzsekretärs Tie ReichSfinanzresorm, an der die Finanzminister der Deutschen Bundesstaaten gegenwärtig in Frank furt a M. arbeiten, und der offiziös gemeldete Rück tritt deS Frhrn. v. Maltzahn haben mehrfach die Ver mutung auftauchen lassen, als beabsichtige man, dem Reichsschatzsekretär die Stellung eines selbständigen verantwortlichen Reich-finanzministers zu geben. Neben diesen Vermutungen tauchten noch anderweite staatsrechtlich mehr oder weniger bedenkliche Vor schläge auf, die deshalb auch kaum Aussicht auf Ver- wnkiichung in absehbarer Zeit haben dürften. Den Stand der Dinge beleuchtet in zutreffender Weise ein Aufsatz des „Hamb. Corr." den wir deshalb im nach folgenden in seinem Wortlaute wiedergeben: „Wenn anläßlich der in Frankfurt a. M. schweben den Verhandlungen über die Reform der Reichs finanzen darauf hingewiesen worden ist, daß die ge plante Einrichtung, vermöge derer auch im Reiche an die Ausgabebewilligung unmittelbar die Sorge für die Beschaffung der notwendigen Deckungsmittel ge- Aunst und Wissenschaft. Die Hochverräter iu Lübeck. historische Erzählung von Ernst Jungmann. 28 (Fortsetzung.) Magdalena ging durch die verödeten Straßen nach der Fronerei und verlangte die Leiche Paier- mostermakers zu sehen. Hohnlachend wies man sie zurück Da stellte sie sich der Thür des Gefängnisses gegen über auf und wartete. Mit starrem Blicke sah sie, wie von Zeit zu Zeit gefangene Handwerker von Bewaffneten herbeigeführt wurden und im Innern des unheimlichen Gebäudes verschwand, n. Eine Stunde nach der andern verging und Mag dalena hielt unentwegt auf dem Platze au». Um die Mittagszeit sammelte sich in ihrer Näh» eine größere Menge an. Sie hörte, wie die Leute sich von der entdeckten Verschwörung erzählten und sagten, daß jetzt ein Schub der Verbrecher nach dem Richtplatz gebracht werden solle, darunter auch Pater nostermaker. „Aber er ist ja tot," sagte jemand. „Thut nicht-," hieß es von anderer Seite, „allen Bösen zum abschreckenden Beispiel wird sein Körper gerädert und gevierteilt werden." Magdalena schauderte und ein dumpfer, röchelnder Wehelaut entquoll ihrer Brust. knüpft und damit die mit der Ausgabebewilligung übernommene Verantwortung aä oeulo» demonstriert wird, nur halbe Arbeit sei und ihren Zweck nicht vollständig erreichen könne, wenn sich nicht auch die Stellung des Leiters der Reichsfinanzverwaltung änderte, so kann die Richtigkeit dieser Behaup tung bis zu einem gewissen Grade zugegeben werden. E« ist zweifellos richtig, daß der erwähnte Hemm- schuh einer das Bedürfnis übersteigenden Erhöhung der Ausgaben noch wirksamer sein würde in der Hand eines Mannes von der staatsrechtlichen Stellung de» preußischen Finanzminister-, als in der Hand eines ReichSjchopskkielärS nach dem bestehenden Reichsrechn> Trotzdem kann dieses Zugeständnis nicht gegen die geplante Reichifinanzreform ins Feld geführt werden. Und zwar zunächst deshalb nicht, weil zur Zeit keinier der Wege gangbar ist, auf denen eine entsprechende Erhöhung der Stellung deS Schahsek'etäls im Reich» schatzamt bez. die Heistellung der vollen persönlichen Verantwortlichkeit möglich ist. Die Verwandlung deS ReichSschatzamts in eist selbständige- Reichtfinanzministenum wird auch in solchen Kreisen, die von partikularistischen Tendenzen ganz frei sind, als politisch und gesetztechnisch ganz unausführbar angesehen. Dasselbe würde von dem Gedanken gellen, der Reichs finanzverwaltung das Rückgrat selbständiger Verantworlichkeit durch organi satorische Verbindung mit dem preußischen Finanz ministerium zu verschaffen. Nicht in dem gleichen Maße wirksam, aber doch nicht ganz von der Hand zu weisen ist ein weiterer Gedanke, dem Leiter der Reichsfinanzen eine autori tative und mit persönlicher ministerieller Verantwort lichkeit ausgestattete Stellung zu geben, und zwar auf dem bereits mit dem Staatssekretär im Rnch-amte deS Innern und zeitweilig mit dem Staatssekretär im Auswärtigen Amte eingeschlagenen Wege der Ernen nung zum preußischen StoatSminifter. Nach beide), Richtungen würden damit ohne Zweifel, wenn auch auf einem Umwege, eine erhebliche Besserung iu der Stellung de» Leiters der Reichsfinanzverwaltung und zugleich der Vorteil erzielt, daß etwaigen Meinung»- Verschiedenheiten zwischen diesem und dem preußischen Finanzminister im Entstehen vorgrbeugt werden kann Wenn diese Entwickelung der Dinge etwa auch, waS die Zukunft anbetrifft, einige Wahrscheinlichkeit für sich hat, so fehlt zur Zeit doch eine dafür uner läßliche Voraussetzung. Solange der Reichskanzler zugleich p'ruß,scher Ministerpräsident ist, erscheint die Berufung des Leit«» eiuer ReichSzeutralstelle in da- preußische StaatSministerium auch unter dem Gesichtspunkte seiner reichrrerfassungsmäßigen Stell ung zum Reichskanzler ziemlich unbedenklich; anders liegt die Sache, solange der Reichskanzler, wie zur Zett, nicht zugleich preußischer Ministerpräsident, sondern nur als Minister der auswärtigen Angelegen heiten Mitglied deS preußischen Staatr Ministeriums ist, sich dort mithin in ganz gleicher Stellung mit dem ihm sonst Nachgeordneten Staatssekretär befinden würde. Man wird daher auch noch dieser Richtung hin an eine Änderung in der Stellung der StaatS- selretärs im Reichsschatzamt nicht eher denken ko-neu, als bis, was doch nur eine Frage der Zeit ist, der Vorsitz in dem preußischen StaatSministerium wieder von dem Reichskanzler geführt wird. Erscheint es daher um so notwendiger, ohne Verzug an eine solche Einrichtung der Reichsfinanzen heranzu gehen, wodurch die Verantwortung für die Ausgabemr- mehrung sozusagen selbstthätig wirksam wird, so wird diese Ordnung des Reichsfinanzwefens auch durch et- waige zukünftige Änderungen in der Stellung des Staatssekretärs im Reichsschatzamt nicht entfernt über- flüfsig. Selbst wenn diese nach der Richtung der persönlichen Autorität und Verantwortlichkeit genau so Sie sah nicht, wie einer den andern auf sie auf merksam machte. Ein wüst auSsehender Gesellt stieß seinen Nach barn an: „Du, diese ist wohl das Weib eines gefan genen Verräter-?" „Ach was," war die Antwort, „da- fall ja die Liebste von dem Paternostermoker sein, der alles angestiftet und so viele Menschen ins Unglück gebracht hat." Magdalena war dem Zusammenbrecheu nahe. Da ging plötzl'ch eine Bewegung durch die War tenden, die Thür der Fronerei öffnete sich und ein Karren wurde sichtbar, auf dem ein menschlicher Körper lag. Alle reckten die Hälse, um nur ja gut sehen zu können. Ein entsetzlicher Aufschrei durchzitterte die Luft. >Magdalena war vorwäriS gestürzt und hatte sich über die Leiche geworfen. „O, vergieb mir!' jammerte sie, „ich liebte ja Dich allein vor allen Menschen und nun hast Du mich für immer verlassen." Die Frontnechte hatten Mühe, sie von dem Karren fortzureißen, sie klammerte sich mit aller Gewalt fest daran und aus ihren Zügen sprach eine so wahnsinnige Verzweiflung, daß selbst diese rohen Menschen etwas wie Mitleid empfanden. Trotzdem sie nicht härter anfaßten, al» nötig war, erhielt Magdalena doch einen heftigen Stoß, der sie zur Erde warf. Ihr Kopf schlug dabei auf einen Stein und sie blieb besinnungslos liegen. Der Karren mit der Leiche Paternostermakers rollte weiter, begleitet von der johlenden Menge, die sich in Verwünschungen erging. ausgestaltet werden könnte, wie da? preußische Finanz ministerium, so würde damit für eine strenge und sparsame Finanzwirtschast deck) so lange keine Gewähr gegeben sein, al» dem Reiche mit der Festsetzung von Mehrausgaben nicht auch die Verpflichtung oblieg', selbst und ohne Rückgriff auf die Bundesstaaten für die nötigen Deckungsmittel zu sorgen. In der Möglichkeit, durch Erhöhung der Matri kularumlagen diese Sache auf die Bundesstaaten ab- -uwälzen, liegt der Grundfehler der heutigen Ein richtung der Reichsfinanzen. Darüber besteht unter allen ruhig und unparteiisch urteilenden Sachkennern keine Meinungsverschiedenheit. Nur wer sich von nicht in der Sache liegenden Nedenrücksichten, z. B. von dem Streben nach parlamentarischer Macht oder vom demokratisch partikularistischen Parteiinteresie leiten läßt, gelangt zu einer ablehnenden Haltung, gegen diesen Teil der ReichSfinanzresorm DaS Ergebnis der Frankfurter Konferenzen aber erscheint, waS diesen Punkt betrifft, nicht zweifelhaft." Tagesgeschühte. Dresden, 10. August. Se. Kaiser!, und Kvnigl. Hoheit der Erzherzog Leopold Ferdinand von Oesterreich wurde bei der heute 0 Uhr 56 Minuten vormittags von Lindau auf dem Böhmischen Bahn hofe erfolgten Ankunft von dem persönlichen Adjutanten Sr. König!. Hoheit deS Prinzen Friedrich August, Rittmeister Frhrn. v. Lindeman, begrüßt und nach der Prinzlichen Villa in Wachwitz geleitet. Se. Ex- cellenz der Kaiser!, m.d König!. Österreichisch-Ungarische Gesandte Graf v. Chotek war aus gleichem Anlasse auf dem Bahnhofe anwesend. Dresden, 10. August. Das 30. Stück des Reichsgesetzblattes, welches am 8. d. Mts. heraus- gegeben wurde, enthält: Gesetz, betreffend die Friedens- Präsenzstärke des deutschen Hkeres; Verordnung, be treffend die Einführung von ReichSgefetzen in Helgoland; Bekanntmachung, betreffend Änderungen der Anlage v zur Verkehrsordnung für die Eisenbahnen Deutschlands und Bekanntmachung, betreffend die Aichnng von chemischen Meßgeräten. * Berlin, 10. August. Se. Majestät der Kaiser haben gestern früh 4s 7 Uhr Helgoland wieder ver- tasfrn. Dem Eintreffen des Monarchen in Kiel wird für heute entaegengcsehen. — Se. Majestät der Kaiser haben, wie daS „Militärwochenblatt" meldet, dem Prinzen Heinrich von Preußen, König!. Hoheit, das Dienstauszeich nungskreuz verliehen. — Das Befinden des Reichskanzlers Grafen v. Caprivi hat sich derartig gebessert, daß derselbe gestern zum ersten Male wieder in Begleitung seines Adjutanten, Major Ebmeyer, einen inständigen Spazierritt im Tiergarten machen konnte. Am 2. Sep tember wird der Reichskanzler zu den Manövern ,reisen und dann seine Kur in Karlsbad antreten. — An Stelle des zum Regierungspräsidenten in Köslin ernannten Frhrn v. d. Reck tritt als dienst - thuender Kammerherr in das Kabinett Ihrer Majestät der Kaiserin der schon seit Februar d. IS. zum Aller höchsten Dienst kommandierte Graf Friedrich Wilhelm v. Keller. — Die „Kölnische Zeitung" veiöffentlicht auszugs weise den nunmehr fertiggestellten Entwurf, betref fend Ausnahmebestimmungen über die Sonn- tagsruhe in gewerblichen Anlagen. Der Ent- wmf enthält erstens allgemeine Bestimmungen für gewerbliche Anlagen überhaupt, zweitens Bestim- münzen für einzelne Gewerbe der Gruppe IIl der Gewerbestatistik und zwar l) für Bergwerke und Gruben, 2) für Erzröstwerke, 3) für Verkokungs anstalten, 4) für Salinen, 5) für Eisenhochöfen, 6) für Und dann folgte ein Karren dem anderen, auf einem jeden blasse Menschen, denen die Todesangst auf dem Gesichte stand. Kalefeld und Hermann v. Minden, die Knochen bauer v d. Molen und Nikolas v d. Wische, der Reeper Hermann Bussvw und viele andere waren in diesen traurigen Zug eingereiht. Die meisten aber von jenen, die zuerst im Hause Paternostermakers sich beraten hatten, waren entflohen. Als die Gefangenen auf dem Richtplatze draußen vor dem Thore angelangt waren, begehrte der Bäcker Kalefeld, einige Worte an das versammelte Volk zu richten. Nachdem ihm dies gestattet war, erzählte er den Verlauf der Verschwörung. Er habe gleich gedacht, daß nichts Gutes dabei herauskommen werde; mit dem Kaufmann seien sie bei ihrer ersten Zusammen kunft ihrer dreizehn gewesen und dies bedeute immer Unglück. Er wolle sich nicht beklagen, daß eS ihm jetzt ans Leben gehe, denn er selbst habe ja anderen nach dem Leben getrachtet. Diese aber möchten dem Himmel dankbar für ihre Errettung aus schwerer Ge fahr sein und Weiber und Kinder der Verurteilten schonen. Wenn die Schuldigen auch bestraft würden, möchten sie doch an den Unschuldigen Gnade üben, zum Besten der Stadt und um ihres eigenen Seelen heile» willen. . . . Al- er geendet hatte, verrichteten die Henker ihr traurige» Amt, zuerst an dem Körper Paternoster- maker-, dann an den anderen. Die klare Septembersonne beleuchtete den von Blut triefenden Richtplatz. Noch viele Tage hindurch sah sie da-felbe grausige Schauspiel, bi- endlich der Ge- Blei- und Eilberhütten, 7) für Zinkhütten, 8) für Kupferhütten, 9) für Nickel-, Kobalt, Antimon-, WiS- muth-. Arsen- und Zinkhütten und 10) für Bessemer- und Thomasstahlwerkt, Martin- und Tiegelgußstahl - werke, Puddelwerke und zugehörige Walz- und Hammer werke. Dem Entwürfe sind für alle seine Teile aus führliche Erläuterungen deigegeben. — Dem Bunde-rat liegt gegenwärtig, wie hiesige Blätter berichten, ein Entwurf vor, welcher sich mit der Regelung de» GiftverkehrS beschäftigt. Der Entwurf ist auf Grund von Beratungen ausgestellt worden, die seinerzeit im Reichsgesundheitsamt mit Vertretern der Interessentenkreise geführt wurden. Wie verlautet, soll der Entwurf in ähnlicher Weise gehalten sein, wie derjenige, betreffend die Abgabe starkwirkender Arzneien. Es wird also kein besonderes Reichsgesktz geschaffen, sondern den Einzelstaaten em pfohlen, von einem bestimmten Zeitpunkt ab gleich förmige, mit dem Entwürfe übereinstimmende Vor- fchnfieu zu erlasstn. Im großen und ganzen verfolgt der Entwurf nicht den Zweck, neue Beschränkungen für den Verkehr zu schaffen, ec will vielmehr nur an Stelle der zur Zeit ungleichmäßigen Vorschriften gleichförmige Bestimmungen treten lassen und in den einzelnen Gegenden ttwa zu weit gehenden Beein trächtigungen des Handels abhelfen, sowie die im sani tären Interesse erforderlichen polizeilichen Schranken mit den Bedürfnissen des Verkehrs in Einklang bringen. — Die gestrige Beratung der Konferenz der Finanzminister rn Frankfurt a. M währte von I2 bis >/i>6 Uhr. Es wurde, dem ,.W. T B." zufolge, in die Verhandlung eingetrelen über die Fragen der Deckungsmittel, insbesondere über die Gestaltung der TadakSbesteuerung, über die Veränderung der Reichs- stempelgesetzgebung, über die sogenannte Börsen- steuer u. a. In diesen Fragen wurde über die Fest stellung der wesentlichen Grundsätze, nach denen die Ausarbeitung der bezüglichen Vorlagen demnächst weilergesührt werden soll, ein Einverständnis erzielt. Es besteht die Aussicht, daß die Konferenz ihre Ar beiten nn Laufe de- heutigen Tages zum Abschluß bringen wird. — Der augenblicklich zwischen Deutschland und Rußland bestehende Zollkrieg und die ungleiche Steigerung der Zollsätze des bisher giltigen russischen Tarifs haben das Reichsamt de- Innern veranlaßt, dem deutschen Handelsstande eine genaue Übersicht der soeben in Kraft getretenen russisch deutschen Zollsätze zu geben. Als Sonderabdruck aus dem Deutschen Handelsarchiv veröffentlicht diese Behörde im Verlage der König!. Hosbuchhandlung von E S. Mittler u. Sohn in Berlin soeben den zwischen Rußland und Deutschland nunmehr giltigen Zolltarif. Mit dankenswerter Schnelligkeit hat die Reichsbehörde damit dem deutschen Publikum zuverlässige Angaben zur Behebung aller Zweifel geboten. Der gestrigen Nummer de» „Reichsanzeigers" ist überdies der neue: russische Zolltarif als Beilage beigelegt morden. — Im Monat Juli sind in den deutschen Münz stätten an Reichsmünzen zur Ausprägung gelangt: an Goldmünzen für 1452 820 M. Kronen, und zwar sämtlich auf Privatrechnung, an Silbermünzen für 341 140 M Fünfmarkstücke, für 1688 792 M. Zwei- maikstücke, für 399 085 M. Einmalkstücke, an Nickel- münzen für 158 544,10 M. Zehnpfennigstücke, für 60 019,20 M. Fünfpfennigstücke und an Kupfermünzen für 15 65)4,70 M. Einpfennigstücke. — Ter „Kuiyer poznansky" bezeichnet die Nach richt, daß Kardinal LedochowSki nach Berlin und Pofen kommen werde, als „pure Erfindung" — Über die Zustände auf Samoa geht der „Vosf. Ztg." folgender Bericht aus London, 9 August, zu: Ter Sydneyer Berichterstatter der „Westminster Gazette" berichtet über eine Unterredung mit dem nach Deutschland rechtigkeit Genüge geschehen und die Siadt von Ver rätern gesäubert war. (Schluß folgt.) K. Hoftheater. Die Königl. Hosoper veranstaltet, und zwar mit eigenen Kräften, einen vollständigen Wagner - Cyklu 4 von „Rienzi" bis „Götterdämmerung" (den „Tannhäuser" sowohl in alter al- neuer Fassung) innerhalb deS 29. August und 23. September d. I»., und zwar an folgenden Tagen: 29. August: „Rienzi", 31. August: „Der fliegende Holländer", 2. September: „Tannhäuser" (alte Fassung), 5. September: „L»hen- grin", 7. September: „Meistersinger", 10 September: „Tristan und Isolde", 12. S-ptember: „Rheingold", 13. September: „Walküre", 16. September: „Sieg fried", 19. September: „Götterdämmerung", 23. Sep tember: „Tannhäuser' (in neuer Fassung). Konzert. Das gestrige Symphoniekonzert der Belvederekapelle brachte in seinem ersten Teck mehrere Musikstücke, welche von diesem Orchester an der genannten Stelle bisher noch nicht auSgeführt worden sind Der Abend begann würdig mit dem schön gelingenden Vortrag der Sakuntalaouverture Goldmarks, einer Komposition von poefirvoller charak teristischer Erfindung, geistreicher Behandlung und eigentümlichem reizenden Tonkolorit, die sich mit be deutendem Eindruck sehr wohl dem indischen Drama anschließt Zum ersten Mal hörte man hstr die „8eSae, po^tigne,^ von B Godard. Es sind da»
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