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Dresdner Journal : 01.08.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189308016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-08
- Tag 1893-08-01
-
Monat
1893-08
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 01.08.1893
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NemxiProI«, »Br Vr«»6>» vi»rt«IZtk»licti H»r^ »H Vs, k«t ' Il»i»«t. Ueut»«!»«» V*I»t»»,t»It»» ^Üuckot» e U»r^; »u—sriutlt, ä«, deutlet»«» L«vl>« tritt kort- 006 8temp«l»o»ckl»^ km»». Li»r«lo» K«n>m«-rQ: lv kV. L»k»»Slxu»»»»edakr«»« Blr ä«» k»u»> «m»r zv»p»lteveL L«I« ^lbi»» Lakrilt tv kk. Vater ,,kir>«s»»»r>6t" 6!» 2«il« b0 Vtl 8« D»d«U«a- uv<t 2its«ri>«Lt^ «vt»pr. -tukretUaG. Vr»ek«lu«»r LlEllet» «it Xnn»»do»« Usr 8c»n- u. kaiert»,» »de»ä». keroiprect» - ^v»cklo»»! Ur. 1285. Dienstag, den 1. Angust, abends. DresdnerImmml. Zür di« LkiamUetwNH verantwortlich r ^ofrat Dtto Banck, Professor der (itterawr- und Kunstgeschichte. -.. ' . 7.^. _!..-L._.!- ^'I^II^^LÜN-M-!!! 1883. ec» z»kiin<Uxni>^, n uox>rLri»r ». Lca»ti»/l/rec, Now.o>>«i<>ilLr 6v» Or> »üaer Journal»; L»»d»r- N»rlm Vt.o IXp»^ >»»»> >r—I»u rr»»Lt!>rt » w! ^«i«en»tr>n «t VvA/cc, Lsrlm-Voo -Il-uuburb- ?r»U L«ip»iss - ?r»Lktll,r ». U. Nüutd«»: r»n» l^>»6oo virlto rr»»rn»rt ». ».- «euttx»r1: /-ank« «t (7a., L»rU>: /nva(»«te>»tia»t, Lmit Lrkatk/ A»»»»»«r: <7. Lcdürrtcr, L»U« ». »- Larct <t tÄ. llvr»u»xederr Nkaixl. Lrpeäitioa «!« Ororllver /ouriml». vre«lea, Xviazerrtr. LV. r»rv»pr»ck-^oickl^»»: tsr. 1288. Amtlicher Stil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, den ditherigen AmtShauptmann zu Chemnitz, OberregierungSrath Bruno Oswin Merz zum vor tragenden Rath im Ministerium de» Innern mit dem Titel Geheimer RegierungSrath zu ernennen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Hilfsarbeiter im Ministerium des Innern, OberregierungSrath l)r. jur. Karl Alexander Apelt den Titel und Rang als Geheimer RegierungSrath zu verleihen. Dre-den, 1. August. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den bisherigen Direktor der vereinigten Landesanstalten zu HubertuSburg Hauptmann der Landwehr Johannes Adolf Hermann Reich zum Direktor der Landesstrafanstalt zu Zwickau zu ernennen Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Direktor des Körner- Museum-, Hofrath vr. Peschel zu Dresden das ihm von Sr Hoheit dem Herzog vo» Anhalt Dessau ver liehene Ritterkreuz I. Klasse de-Hau-ordenS AlbrechtS des Bären annehme und trage. Nichtamtlicher Teil. Jekgrapyische und tetepyonische Nachrichten. CoweS, 3l. Juli. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Se. Majestät der Kaiser begaben Sich bei der Jacht-Wettfahrt an Bord der dem Prinzen von Wales gehörenden Jacht „Britannia", um daS Segeln des „Meteor' besser zu beobachten. Die „Britannia" siegte. Abends fand bei der Königin Kamilieutafel statt. An derselben nahmen auch der Herzog und die Herzogin von Aork teil, welche nachmittags zum Besuch der Königin riugKeoffen und vom Kaiser und dem Prinzen von Wales empfangen waren. Morgen findet wiederum eine Jacht Wettfahrt statt. Lübeck, 1. August. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Unter Führung deS Kapitäns Bade traten heute früh bei günstigem Wetter 80 Reisende an Bord deS Dampfers „Admiral" die Expedition nach Nordkap und. Spitzbergen an. Erlangen, 1. Angust. (Tel.d.DreSdn.Journ.) Die Feier deS hundertfünfzigjährigen Jubiläums der Universität begann in Anwesenheit deS Kul tusministers v. Mueller gestern abend mit einem großartigen KommerS. Heute finket der große Fest- zug, darauf Gottesdienst und später Festdiner statt. Wien, 3l. Juli. (W. T B) Der König von Rumänien traf heute nachmittag im strengsten Inkognito hier ein und setzte abends die Reise über Nürnberg fort. Pari», 3l. Juli. (W. T. B.) Der „TempS" glaubt zu wissen, daß die Note, welche die Re gierung a!6 Antwort auf die Erklärung der An- nähme deS Ultimatums nach Bangkok richten würde, vollständige Garantien ins Auge fassen dürfte, um die Ausführungen der Bedingungen deS Ultimatums zu sichern und Konflikten solcher Art vorzubeugeu, welche die gegenwärtigen Schwierigkeiten hervorgerufrn hätten. Paris, 3l. Juli. (D B. Hd.) Der Komman dant von Dahomey, General Dumas, zeigte der Regierung an, daß König Behanzin sich selbst zur Unterwerfung bereit erklärt und eine große An- zahl französischer Gefangener freigegeben habe. Luast und Wissenschaft. Die Hochverräter in Lübeck. Historische Erzählung von Ernst Jungmann. 20 (Fortsetzung.) Er wollte noch etwas sagen, doch er besann sich und ging stumm hinaus. Sie hielt ihn nicht mehr. Aber sein Schweigen erschien ihr keine ungünstige Bor bedeutung. „Wenn er mich wirtlich liebt", murmelte sie, „wird er einen Ausweg zu finden wissen." Katharina hatte nicht Unrecht, dem Gesellen war plötzlich eine Eingebung gekommen, die er überoachte. In ihm arbeitete eS, noch unklar und verschwommen, aber durch den Nebel schimmerte wenigstens etwas Licht hindurch. So ritt er denn am anderen Morgen ge faßter hinaus und erwog unterwegs seinen Plan weiter. Kurz vor seiner Ankunft bei der Schar, die seinerauf einer Lichtung des nordwestlich der Stadt gelegenen großen Walde- Harrie, hielt er plötzlich das Pferd an und rief: ,Halt, jetzt hab' ich'». Ich habe geschworen, keinem Menschen davon zu sagen, ich werde den Schwur halten. Aber einem Stein oder Baum oder sonst irgend einem Ding kann ich da« Geheimnis anvertrauen. Wenn'» dabei zufällig irgend jemand hört, so ist das nicht meine Schuld." Die Vodeüdorper Ritter empfingen ihn mit in grimmiger Freude, da Hoffnung auf reiche Beute winkte. Er richtete stine Bestellung au» und log dann hinzu: Brüssel, 31. Juli. (D. B. Hd.) LuS bester Quelle verlautet, daß Ministerpräsident Bernaert nicht, wie von verschiedenen Seiten verbreitet wird, vor Beeudiguug der RevisionSarbeiteu zurückzu- treten gedenke. Bernaert werde auf alle Fälle, fall» die Kammern die proportionelle Vertret ung ablehnen, solange im Amte bleiben, um die schntzzöllnerische Politik zur Durchführung zu bringen. London, 31. Juli. (W. T. B.) Wie daS „Reutersche Bureau" erfährt, hätte die französische Regierung um eine Garantie für die Erfüllung der durch Siam angenommenen Bedingungen zu erhalten, jetzt außer diesen Bedingungen deS Ul timatums noch die Forderung erhoben, daß die siamesische Regierung ihr die provisorische Besitz nahme deS Hafens von Chantaboon zugestehe, welcker am Golfe von Siam, ungtfähr 20V üm südöstlich von Bangkok gelegen ist. Außerdem ver lange die französische Regierung, daß keinerlei militärische Station seitens Siuws an gewissen Grenzpunkten CambodjaS und in gewisser Ent- feruimg von dem Flusse Mekong errichtet werde. Christi an ia, 31. Juli. (D. B Hd.) Ja dec norwegischen StaatSratösitzung an Bord der Dampfjackt „Drott" bei Helfingborg am 28. Juli hat der König Orkar dahin sich entschlossen, daß die militärischen Kommandosachen, deren Ent scheidung er sich selbst vorbehält, in KriedenSzeiten von idm nack Vortrag des ChrfS des Verteidigung-- departcmenti oder eines anderen StaatSratS- Mitgliedes erledigt werden sollen, daß daS Armee- und daS Mar>nekommando solche vorbereitete Sachen dem Chef deS VerteidigungSkepartemeutS zu überse» den u d die von diesem ringeholten Allerhöchsten Entscheidungen auSzuführ'N haben. Dresden, 1. Angust. Das Ende des französisch-siamesischen Konflikts. Ol Der bereits in aller Form eingeleitete Krieg zwischen Frankreich und Siam hat noch kurz vor Be ginn einer blutigen Auseinandersetzung zwischen den beiderseitigen Streitkräften ein rasches Ende genommen. D e telegraphischen Meldungen über die Beilegung des Konflikts trafen allerdings nicht unerwartet ein. Die vom englischen Minister des Auswärtigen, Lord Roseberry, in der Donnerstagrsitzung des Oberhauses abgegebene Erklärung, daß zwischen England und Frankreich über die Austragung der französisch-siame sischen Streitfrage volles Einvernehmen erzielt worden sei, konnte als die Ankündigung der Friedensbotschaft gedeutet werden, die auch in der Thal schon am darauf folgenden Tage in Paris eintraf. In später Abend stunde am Freitag erhielt Prinz Vadhana, der siame sische Gesandte in Paris, von seinem Hofe die Voll macht zur Einleitung der Friedensverhandlungen auf Grund der französischen Forderungen. Am Sonn abend früh begab er sich zum Minister deS Aus wärtigen, Tevelle, und teilte ihm demzufolge mit, daß seine Regierung das französische Ultimatum vom 20 Juli bedingungslos und ohne jegliche Vorbehalte in seinem vollen Umfange annehme: der König von Siam sei also bereit, nicht nur das dem siamesischen Reiche zweifellos gehörige linke Usergebiet des Mekong bis zum 20. Breitengrade, sondern auch die nördlich davon liegenden Uferländer, die Siam seinerzeit von England und China nur zu zeitweiliger Verwaltung und unter gewissen Vorbehalten abgetreten erhalten hatte, der französischen Republik zuzuerkennen und außerdem 3 Mill. Fr. als Entschädigung für verschiedene, dem französischen Staate und angeblich französischen StaatS- angehörigen zugefügten Verluste zu zahlen und, wie „Morgen abend muß ich noch einmal in die Stadt reiten, nm nachzusehen, ob alles in Ordnung ist Ich komme aber bald zurück und werde Euch dann am Sonnabend nach Lübeck hineingeleiten." Diese Worte erschienen den Rittern ganz natürlich und keiner von ihnen schöpfte auch nur den leisesten Verdacht, daß sich dahinter eine Verräterei verbergen könne. Werneko aber hatte seine alte Munterkeit wieder gefunden und zechte wacker mit dem Raubgesindel, das sich um die Lagerfeuer verteilte und Speise und Trank eifrig zusprach. Am Freitag nachmittag ritt er gemächlich nach Lübeck ES dunkelte schon, als er dort ankam. Den ihm bekannten Thorwächter bat er, das Thor noch eine Viertelstunde aufzulassen. Er wolle nur seinem Meister eine Bestellung auSrichten und dann trotz Nacht und Nebel wieder hinauSreiten. Es handele sich rämlich um einen ganz besonder« wichtigen Vieh einkauf. Der Thorwäckter machte ein ungläubiges Gesicht, meinte aber, er wolle ihm schon den Gefallen thun; er solle jedoch sich berilen, denn lange dürfe daS Thor nicht mehr offen bleiben. Werneko ritt langsam bis vor das HauS des Bürgermeisters Perseval Er hatte jetzt das Haupt mit einer Kapuze verhüllt, so daß er, zumal bei der Dämmerung nicht leicht erkannt werden konnte. In der HauSthür stark eine Magd. Er fragte sie, ob der Bürgermeister zu Hanse wäre. Sie antwortete, er sei in den Rat gegangen. „Ja," sagte Werneko, „die Herren könnten über anderweitig berichtet wird, Frankreich als Pfand für die genaue Einhaltung der UltimatumSbedingungen die beiden Provinzen Battam-Bang und Angkor ab- zutreten. Hr. Develle setzte unverzüglich den Ministerpräsi denten Dupuy von dem siamesischen FriedenSantrag« in Kenntnis, worauf dieser für die NochmittagSstunden desselben TageS einen Ministerrat benef, um die An nahme desselben formell beschließen zu lassen. Da aber sowohl der Präsident, Carnot, als auch ein Teil der Minister zu jener Zeit nicht in Paris anwesend waren, so wurde der Ministerrat für den nächsten Tag verschoben, nachdem man Anstalten getroffen hatte, die abwesenden KabinettLmitglieder, einschließlich des ebenfalls außerhalb Paris aufhältlichen UnterttaatS- sekretärS der Kolonien, für die anberaumte Stunde deS Ministerrats zurückzuberufen. Daß der franzö sische Ministerrat in die Annahme des siamesischen Friedensvorschlags sofort eingewilligt Hot, braucht unter solchen Verhältnissen nicht erst besonders her vorgehoben zu werden. Frankreich erhält nach bereits erfolgter Einholung des Einverständnisses der englischen Regierung in Jndo China einen LänderzuwachS im Um fange von fast lOOOOOOuadratmeilen. Es fallen, wie ge sagt, an das französische Kolonialgebiet in der hinterindi schen Halbinsel die sämtlichen Gebiete am linken Ufer des Mekong, einschließlich von Stung-Treng und die Inseln Chong, Somit und Chong-Salem im Meer busen von Siam. Ohne einen eigentlichen Krieg ge führt und sich dadurch der Gefahr bedenklicher Ver wickelungen mit England und China ausgesetzt zu haben, hat die französische Regierung einen Sieges preis errungen, den zu schmälern auch wi" keinen Grund haben. Die französischen Besitzungen in Indo china, welche bis dahin eimn langgezogenen Küsten strich der Halbinsel bildeten, erhalten das zu ihrer Behauptung und Entwickelung nötige Hinterland und im linken Ufer des Mekongstronies ein natürliche» V rteidigungSmittel; außerdem hat Frankreich in Asien einen glänzenden diplomatischen Sieg über einen halb- cvilisierten einheimischen Staat errungen und auf diese Weise sein Ansehen dort mächtig gehoben. ES bleibt nur noch zu erwägen, um welchen Preis die französische Diplomatie von der englischen Regierung ihre Nachgiebigkeit und die Verzichtleistung auf die englischen Anrechte in den von Siam abgetretenen nördlichen Ufergebieten Mekongs erkauft haben mag. Wie es heißt, soll sich Frankreich in den Vorverhand lungen mit England verpflichtet haben, diese Gebiete nachträglich wieder an Siam im Schenkungswege ab- zutreten, so daß die englische Regierung dem Wesen nach doch einen Erfolg in der Wahrung der von Frank reich in seinem Teile Siams bedrohten Interessen wird verzeichnen können. ES bleibt noch abzuwarlen, ob diese Gerüchte sich bewahrheiten. Ein derartiger Abschluß der siamesischen Frage liegt im übrigen auch im Interesse einer friedlichen Ausgleichung mit China, welches auf diese Weise die zur Geltung gebrachten ehemaligen Hoheitsrrchte in den in Frage stehenden Grenzgebieten gewahrt sehen und außerdem eine ge wisse Befriedigung darin erblicken würde, daß die Ab tretung der Schanprovinzen an Frankreich, wodurch die Grenzen des Reiches der Mitte an das französische Kolonialgebiet eine bett ächtliche Verlängerung erfahren dürften, hintertrieben worden ist. Das bei dem französisch-siamesischen Streite in politischer Hinsicht nicht unmittelbar beteiligte Ausland kann mit der eben vollzogenen Beilegung desselben vur einverstanden sein, insofern als auf diese Weise die bereits zur Ausführung gebrachte Blockade der siamesischen Küste, welche eine mehr oder weniger empfindliche Schädigung der Handclsinter'ssen von fast sämtlichen europäischen Staaten mii sich brachte, noch rechtzeitig wieder beseitigt werden kann. etwas Gutes beraten, eS ist hohe Zeit. Ist denn keins von den Kindern zu Hause?' Als die Magd entgegnete, der älteste Sohn sei zur Hand, befahl er ihr, denselben schnell zu rufen. Die Sache habe Eile. Gottschalk kam soglnch vor die Thür und fragte: „Wer bist Du und was willst Du?' Mit verstellter Stimme erwiderte Werneko vom Pferde herab: ,Wer ich bin, thut nichts zur Sache. Viel lieber als Dich hätte ich Deinen Vater gesprochen, da ich ihn aber nicht finde, bin ich mit Deiner Person wohl zufrieden. Ich bin hastig geritten und sehr durstig, laß mir einen Trunk reichen, bevor ich rede". Gottschalk, der über den geh imniSvollen Reiter erstaunt war und nicht wußte, was derselbe eigentlich wollte, eilte selbst hinein und kehrte schnell mit einem Glase Bier zurück. Werneko setzte an und trank bi« zur Neige auS. Dann sprach er zum Glase gewandt: „Hörst Du, Glas, Dir sage ich es und keinem lebendigen Menschen; wcnn man der Sache nicht weislich mit Rat wird zuvorkommen, um dem Un glück zu wehren, so ist morgen, sobald die Uhr neun schlägt, der ganze Rat mit allen seinen Anverwandten ermordet. Denn Lübeck ist voll von Verrätern, un gerechnet die außerhalb der Stadt, die auch alle bereit sind". Nach dem letzten Worte schleuderte der Geselle da- Glas gegen die Wand, daß eS zersplitterte, warf sein Pferd herum und jag'.e davon Das Tier verlor bei der schnellen Wendung ein Hufeisen, das Gott schalk beinahe an den Kopf flog Werneko aber Tagesgeschichte. DreLdkn, l. August. Wie aus Scheveningen ge meldet wird, erfreuen Allerhöchstsich Ihre Majestäten der König und die Königin des erwünschtesten Wohlseins. Seit dem 24. Juli verweilt Ihre Kaiser!, und König!. Hoheit die Frau Erzherzogin Maria Jo sepha als Gast bei Ihren Majestäten und bewohnt mit Allerhöchstdenselben gemeinschaftlich einen Teil deS Hotel- Orange. Im Laufe der vergangenen Woche wurden verschiedene hochgestellte Personen zur König!. Tafel eingeladen. Unkr diesen befanden sich: der Kaiserl. Deutsche Gesandte im Haag Graf v. Rantzau und Gemahlin, der Kammerherr Ihrer König!. Hoheit der Frau Prinzessin Heinrich von Preußen Graf v Hahn, der Graf Guido Henckel v. Donnersmarck u. A m. Am Donnerstag nahmen Ihre König!. Majestäten, einer Einladung des Kaiserl Deutschen Gesandten Grafen v Rantzau im Haag folgend, am Dejeuner bei demselben teil. Ihre Majestäten der König und die Königin unternahmen auch in letzter Zeit verschiedene Ausflüge; unter anderem wurden das sogenannte Pfauhaus, eine Besitzung des Fürsten vrn Wied in der Nähe vom Haag, sowie die Stadt Haarlem, besucht. Wie bereits gemeldet, werden Beide König!. Majestäten am 8 Au gust nach Pillnitz zurückkehren. Dresden, 1. August. Wie bereits unterm ll. vorigen Monats — Nr. 158 diese- Blatte- — mit geteilt worden ist, sind vom Ministerium des Innern die Bezirksverbände zur Erörterung darüber, ob und in welchem Umfange etwa ein Notstand in der Landwirtschaft infolge Mangels an Kraftfutter-und Streumitteln vorhanden und eventuell zur Feststellung des Bedarfs an solchen Ersatzmitteln durch die zu dem Ende zu hörenden Bezirksausschüsse oder durch zu bildende besondere Kommissionen, sowie zur Beschluß fassung über Deckung des Kaufpreises veranlaßt worden. Nachdem von sämtlichen Amtshauptmannschaften für die Bezirksverbände die zugleich erforderten Ec- folgsanzeiqen erstattet worden sind, hat heule unter dem Vorsitze Sr Excellenz des Hrn. StaateminifterS v Metzsch eine anderweite Konferenz mit zum Ressort des Ministeriums des Innern gehörigen Beamten und mit Vertretern des LandeskulturratS und der landwirtschaftlichen Kreisvereine stattgesunden. Nach dem Ergebnisse der Berichte »st glücklicher weise zwar wenigstens zur Zeit in mehreren omls- bauptmannschaftlicben Bezirken, wie in denen der Amts hauptmannschaft Dresden-Altstadt und in denen der Oberlausitz ein Notstand in dem bezeichneten Sinne nicht zu konstatieren, wohl aber ist ein solcher in den übrigen Bezirken vorhanden. In eingehendster Weise sind nun die Mittel und Wege beraten worden, um dem Notstand, soweit er wahrzunchmen, wirksam abzuhelsen. Wenn auch kier von einer näheren Bezeichnung dieser Wege abgesehen werden muß, so will man doch soviel zunächst yervor- heben, daß die Staatsregierung bedacht sein wird, die zur Deckung der Kaufpreise erforderlichen Gelder vor schußweise zur Verfügung zu stellen * Berlin, 1. August. Se. Majestät der Kaiser behalten, wie der,. Reichs anzeiger" meldet, während Seines Aufenthalt- vor Cowes auf der Jacht „Hohen- zollern" Wohnung und nehmen dort die l rufenden Vorträge entgegen — Am Montag speisten Se. Majestät bei Sr. König!. Hoheit d,m Prinzen von Wales auf der König!. Jacht „Osborne'. Gestern schifften Sich Se Majestät auf der Jacht „Bri tannia" ein. — Als Antwort auf die Verfügung deä rus sischen FlnanzministerS, durch welche die Anwendung des rusnschcn Maximal tarifs Deutschland gegen über angeordnet worden ist, veröffentlicht das Reichs- sprengte durch die Straßen und das T^or, au dem ihn anrusenden Thorwärter vorbei in die dunkle Nacht hinaus. Einen Augenblick war Gottschalk wie erstarrt über das, was er vernommen hatte. Er konnte lucht an die Wahrheit des Gehörten glauben, es klang zu un geheuerlich. Wenn die Worte deS geheimnisvollen Reiter- aber den Thatsachen entsprachen, so war keine Zeit zu verlieren Kurz entschlossen eilte Gottschalk nach dem Rathause und verlangte, sofort vor den ver sammelten Rat geführt zu werden Tie höchste Eile sei nötig. Gleich darauf stand der junge Mann vor der Ver sammlung. Sein Blick überflog die ernsten Gesichter der RatS- herren, die ihm alle bekannt waren. Neben seinem Vater saß auf der einen Seite der Bürgermeister Gert Attendorn, auf der anderen der Ratsherr Brun Warendorp. Und dann folgten die anderen, nach Rang und Atter, Simon Swerting, Hermann Lange, Thomas Murkerke und wie sie sonst hießen. Alle Augen waren auf ihn gerichtet, erwartungsvoll und neugierig, denn niemand konnte den Grund seines außergewöhnlichen Erscheinens begreifen Ter Vater unterbrach zuerst die Stille. „Was führt Dich her, Gottschalk ? Du bist auf geregt, wie ich sehe; weshalb störst Tu unsere Be ratung ?" „Hört kein unberufene» Ohr meine Worte? " war die Gegenfrage Der Bürgermeister schüttelte den Kopf. ,Nun wohl, Ihr Herren", sagte Gottschalk, „wenn die Kunde, die mir soeben ward, nicht erlogen ist, so
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