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Dresdner Journal : 14.07.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189307143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930714
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930714
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-07
- Tag 1893-07-14
-
Monat
1893-07
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 14.07.1893
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NW »bstelehnt iß. Ach «dchtr an di, Herre» Lntraatzelln den Appell richt«, ihr« >»»««, u-kzuztid«. (Btisall recht».) Reichskanzler -res v. »aprivtr Ich trete de» >n-sthr- nagen de» Ada. Frh«. v. Slum« bei. Ich Helte den Latraa Teroleih an sich für »»schädlich, ab« auch sär unnätig. Ich »ar de» Stuben«, der Natrap konnte daza di««, lvhrr aeh«d« Sogen z» beschwichiigkn and «cdr Lente antrr die Fahne zu bringen, da» aber hat der Hr. «b^kordnete mit seiner Ned« u>cht erreicht, Wa« ist dieser Antrag denn7 Le»-an»« iß ei» Kontrakt, der für k> Jahre geschlofs« ist; »ena einer von den beiden Teilen nicht will, so lüast er einfach weiter. Ich kann nicht zugeb«, daß die Negierung eine Koazelsion mache. Eie würde da« thun küua«, um eine größere La heit zu erziel«. Die Regierungsvorlage genügt uns aber voll kommen Ich sollte aber auch meinen, daß den Herren drüben von der Linken die Regierung-Vorlage genügen konnte. Ist da« nicht der Fall, so gehen sie von Mißtrauen gegen die Ne gierung au«. Man sagt, e« wäre un« nicht Ernst mit der zweijährigen Dienstzeit; ich bin dagegen berechtigt zu erklären, daß. wenn nicht etwa Wider Erwarten bei Durchführung der zweijährigen Dienstzeit unüberwindbare Hindernisse, die nicht vvrherzusehen waren, eintreten sollten, an keiner Stelle inner halb der verbündet« Regierung« die Absicht besteht, nach «Klaus von süns Jahren aus die dreijährige Dienstzeit zurückzu kommen. (Beifall.) Abg. Bachem (Zentr.): Ich kann eine Festlegung der zwtiiähligcn Dienstzeit ebensowenig im «ntrag Earolaih wie in den Versicherungen de« Reich-kanzler« erkenn« und bin gegen den Antrag, weil er die künftige Situation de« Reich-tag« Re- gierungSsordrrnngen gegenüber verschlechtert. Abg. v. Bennigsen (nat.-lib ): So lange der Antrag nicht zurückgezogen wird, werden wir für ihn stimmen; sein Wert ist aber nicht so bedeutend, daß da« Schick al der Vor lage davon abhinge. Sr hat den Vorzug, daß die zweijährige Dienstzeit nur mit Zustimmung de« Reichstages geändert werden kann und nicht vom Belieb« der Regierungen allein abhängt. Technisch-militärische Sründr hat die Regierung gegen den Antrag nicht geltend gemacht. Frhr. v. Gültlingru (Reichsp.): Ich habe mich von vorn herein dafür ausgesprochen, daß die zweijährige Dienstzeit ver- sasjungsmäßig feftgelegt werde, obwohl ich davon meine Zu stimmung nicht abhängig mache. Wenn gesagt wird, diese Festlegung sei nur eine theoretische Frage, so kann ich das nicht zugeben. Man sagt, sie gehöre in die Bersassung nicht hinein; aber die dreijährige Dienstzeit hat in derselben doch Pla» ge funden. Es handelt sich darum, bestehende Ungerechtigkeiten abzuschaffen; wir haben jetzt weder die dreijährige, noch die zweijährige Dienstzeit, sondern durch die Di«positionSbeurlaubung ein Mittelding (Widerspruch rechts.) Ja, eS lausen da sehr viele Menschlichkeiten und Ungerechtigkeiten mit unter, und alle Militärs sind darüber einig, daß die Leute des dritten Jahr gang- ein Vorteil für die Armee nicht sind. Ich stimme für den Antrag Carolath, ohne von feinem Schicksal eine Ab stimmung über daS ganze Gesetz abhängig zu machen. Abg. Barth (freis. Ber ): Wird der Antrag Carolath an genommen, so wird alle.dings der Reichstag behindert sein, späterhin eine Herabsetzung der Prüsenzziffer durchzuzusetzen Aber er hat dazu überhaupt noch niemals einen ernsthaft« Versuch gemacht, und wäre er ja einmal stark genug dazu — waS ich nur wünsche — dann wird er auch die zweijährige Dienstzeit sesthalten können. Meine Freunde leg« M.rt dar auf, die zweijährige Dienstzeit gesetzlich zu regeln, und stimmen deshalb für den Antrag. Abg. Frhr. v. Mauteuffel (kons.): Wenn Hr. Prinz zu Carolath immer von seinen und seiner Freunde Opfer spricht, jo möge er doch auch an unsere Opfer denken, die wir mit der Ausgabe der von uns stet- verteidigten Dienstzeit und dem Kompromiß nach dem Antrag Huene gegenüber der ursprünglichen Vorlage gebracht haben. Wir haben lange geschwankt, ob wir das Opfer an unserer militärischen Überzeugung in Bezug aus die Bespannung der Artillerie bringen sollten. Wenn der Hr. Antragsteller von einer Gefährdung der Mil'tärvorlage spricht, so sollte er doch in sein« eigenen Busen greisen und an die -e» sahr denken, die er mit Einbringung seines Antrages Hervorge mfen hat. (Beifall recht-) Abg. Richter (freis. Volksp.): Für unsere Stellung zur Vorlage ist es gleichgiltig, ob der Antrag angenommen wird oder nicht. Man würde also den Kreis der Freunde der Vor lage durch Annahme desselben nicht vermehren, wie überhaupt die Bedeutung des Antrages zu sehr ausgebauscht wird (Sehr wahr! recht- ) Ich meine sogar, er verschlimmert die Sache. Durch die Klausel dieses Antrages werden wir gezwungen, eS sür immer bei der Präsenzzifser zu lasten. Abg. Rösicke erklärt, daß er ken Antrag zurückziehen würde, wenn er nicht wüsste, daß er von anderer Seite sosort wieder ausgenommen würde. Über den Antrag Rösicke-Carolath soll namentlich abgestimmt werden. Die Abgeordneten v. Kardorff und Richter beantragen die namentliche Abstimmung auf morgen zu vertagen und heute in einer nach kurzer Zeit stattfindenden zweiten Sitzung sofort die erste Beratung des Nachtragsetats und des dazu ge hörigen Anleihegesetzes vorzunehmen, damit dieselben der Budgetkommission überwiesen werden können. Der Antrag wird angenommen. Schluß gegen 5 Uhr. 6. Sitzung vom 13. Juli, nachmittags ^6 Uhr. Am BundeSratstische: v. Boetticher, bayerischer Kricgsminister General v. Asch, sächsischer Kriegs minister v. d. Planitz, Graf Lerchenfeld u. a. Auf der Tagesordnung steht die erste Beratung des Nachtragsetats und des Anleihegesetzes. Abg. v. Kardorff beantragt die Verweisung beider Vorlagen an die Budgetkommission. Eine weiiere Debatte findet nicht statt. Der Antrag wird angenommen. Schluß ^6 Uhr. Nächste Sitzung Freitag 1 Uhr. (Fortsetzung der zweiten Beratung der Militärvorlage, Interpellation Bebel betreffend den Polizeipräsidenten in Straßburg; zweite Beratung des Nachtragsetats und des Anleihegesetzes.) Dem Reichstage ist der Entwurf eine- Gesetzes, be treffend die Feststellung eines zweiten Nachtragsetats für da- Jahr 18S3/S4 und im Anschluß daran der Lutwurf eine- Gesetzes, betreffend die Ausnahme einer Anleihe für Zwecke der Verwaltung de» ReichiherreS, zugegangen. In dem Gesetze wird die Ausgabe auf 71282547 M., nämlich auf 28221848 M. an fortdauernden und aus 48 080 896 M. an einmaligen Ausgaben festgestellt. Die fortdauernden Ausgaben setzen sich wie folgt zusammen: Kriegsministerium 24c o M. Mililärkaffrnwes« 2500 M-, Militäriotendanturrn 1200 M., Militärjuftizverwaltuug 14bv M , höhere Truppenbefehlshaber 10868 M., Ingenieur- und Pionieicorps i»2 löt) M. Beldverpflegung der Trupp« 8 379 291 M , Raturalverpflegung 4 603 508 M., Bekleidung und Ausrüstung der Truppen 1983 355 M., Garnisonverwalt- ung und ServiStvesea 1973 816 M., Garnisonbauwesen 64181 M., Milüärmedizinalwesen 868 322 M., Verwaltung der Train- depotS 9vo M., Verpflegung der Erfatz- und Reservemann- schäften 79 898 M , Ankauf der Remontepferde 192 248 M , Verwaltung der RemonicdepolS 81695 M., Reisekosten und Tagegelder 177 706 M., MilrlärerziehungS- und BildrrugSwes« 8042b M, Artillerie- und Waffenwcs« 308289 M., Bau und Unterhaltung der Festung« 8928 M, WohnungSgeldzuschüffe 388 828 M , Unterstützung« 12 478 M., verschiedene Ausgaben 3880 M , in Summa 19 708 481 M , wovon 17 802 201 M. auf Preußen, 1701814 M. aus Sachsen, 702 948 M. auf Württemberg entfall« Hierzu kommt die bayerisch« Quote mit »518387 M. und 1 Million M. zur Verzinsung der Mitteh »eich« zur Deckung der einmalig« Autgabea voraussichtlich »Stig werden, also insgesamt betragen die fortdauernd« Su- gab«, wie ob« angegeben, »3 221848 M. Für Preuß« ist die Position von 10 8-8 M. für höher« Lrnppeadesehlthader ftir e>» halbe« Iah» berechnet und fall« zwei Fuß,rtillerieinspeNeure für dir zu erricht«»« Stäb« da 8 und 8. FußartillerieinspeViou u« Geschasst» werd« Bei de» J»ge»te»r- »nd Pi»nierk»rp« stad »e»e Stellen i» Aussicht genommeu sür 3 Koorwandeure der Pioniere de» 1., 18. »»d 1» Armeecorp« »U je 1 S«evud«lieute»a»t al» Adjutant«, seiner die Errichtung »oa 3 Pianierbataillo»« i» Kö»ig«bera, Straßbuig und Metz, wa» ein« Kostenbetrag von 120 744 M ergtebt. Bei der -eldverpslegnng der Truppen komm« zu nächst al« neu in Betracht b RegimenUlommandeure, und zwar 3 bei den Fußarüllerierrgimratern und 2 bei d« Eifenbahn- regimente«. Infolge der durch die Einführung der r^hngen Dienstzeit gebotenen intensiver« Uulbildung »er Eisenbuh», truppen im Eisenbahnbetrieb«di«st erweitern sich die Ausgaben und der Umfang der Betrub«abteituva der Miliiäreisendahueo, sodaß e« schon au« di-zipliuartll -runden notwendig wird, dem an der Spitze dieser Abteilung steh«deu Offizier (Direktor der Mililärrisenbaho), welcher jetzt Etaböasfizirr «st, Rang und -ebührniffe eine« Regimentskommandeur» betzuleg«. E« werde» »»»gebildet: 2 Stäbe iür Fußartillerie- inspektionen, 8 FußaitillenerkgimentSftäbe, 3 Stäbe sür Pionier- kommando», 1 Lisenbahuregmient-stab, 183 Jnsameriehalb- bataillone, 18 BbteiluugSstäbe der fahrenden Feldaililltrie, 48 fahrende E alten«, 1 AbteilungSstab und 3 Lehiballerjen bei oer Feldartillerieschießschule, 8 Fubartillenebaiailloue, 1 Ba- taillonSstab und 1 Lehrcompaguie bei der Fußartillerieschieb- fchule; wie schon oben erwähnt, 3 Pionierbataillone, 2 Eisen- bahnbataillon-päbe, 7 Eisenbahncompagnien, 1 Traincowpagnie. Außerdem erhalt« Verstärkungen: der Liseubahnbrigadestab, 92 Jnsauleneregimenler, 9 Jägerbataillone, daS Militärreitinftitut, die FelLariilleritschikblchule, die Fußartilleriereaimenttstäbe, die BrrsuchScompoguir der Artillerieprüsung-kommission, 16 Pionier bataillone, 1 LifenbahnregimentSstab, 3^ Eiscnbahnbataillone, die Lustschifferabteiluag und die Lrainbataillone. E» werden an neu« Stellen hierdurch nölig: außer de» oben angegeben« 8 Regimentskommandeure, 187 BataillonSkommandeure, 180 Hauptleute und Rittmeister 1 Klasse, 46 Hauptleute und Ritt meister 2. Klaffe, 383 PremierlieutenantS, 819 Secondelieulr- nantS, 18 Oberstabsärzte, 8 Stabsärzte, 186 Assistenzärzte, 1 Oberroßarzt, 16 Roßärzte, 162 Zahlmeister, 144 Büchsenmacher und 17 Waffenmeister. An Mannschaften kommen neu hinzu: 466 Feldwebel, Wachtmeister und Obcrseucrwnker, 367 Vizefeldwebel und Bizewachtmeister, 139 Portepeejähnriche, 2286 Sergeanten, 4683 Unteroffiziere, 6 Stabshoboisten rc., 168 Hoboisten, 133 BataillonStambourS, 6183 Kapitulanten, 14V4 -esreite, 40 684 Gemeine einschließlich der Spielleute, 23 Ökonomie handwerker, 160 ZahlmcisUrafpiranlen, 363 Lazarrttgrhilf«. Der Bedarf für die Naturalverpflegung wird an genommen aus 7882 t Roggen, 3302 i Hafer, 1844 t Heu, 2162 t Stroh. Die betreffenden Ausgaben sind unter Zu grundelegung der Etateansätze sür 1893/94 berechnet. Beim Garnisonverwaltungswesen kommen al« neu hinzu: 16 Kaferneninspeklor«, aus Anlaß de- Hinzutritt- von Garnisovverstärkungen und deren Unterbringung in vorhandene Kasernenräume, in zu mietenden Privatkasernen und in zu er bauenden Baracken iu Berlin, Schöneberg, Königsberg r. Pr., Lrsurt, Posen, Neiße, Koblenz, Güstrow, Verden, Mainz, Rastatt, Straßburg i. E, Graudenz und Tho« je 1 und in Metz 2. Ferner 49 Kasernenwärter. Beim Garnisonbauwesen ist eine Vermehrung um 3 Intendantur- und Bauräte, und 14 Gomisonbauinfpetloie» notwendig, beim Militärmedizinalwesen um 1 Lazarett- verwaltungSinspektor und 12 Lazarrtlinspeltoren. Beim Artillerie- und Wafsenwesen kommen neu hinzu 2 Feuerwerkshauptleute 1. Klaffe und 1 Feuerwerks- Hauptmann 2. Klaffe sür die zu errichtenden 3 RegimentSstäbc der Fußartillerie. Zur Beschaffung bez Ansertigung und Er haltung der gesamten Munition rc. sind 319 629 M. aus geworfen. Bei Bau und Unterhalt der Festungen sind 3 Wall meister neu eingestellt. Bei dem sächsischen Mili«ärkont«gent soll« neu gebildet werden 12 Jnsanteriehalbbataillone, 1 Abteilung-stab der sahrendrn Feldartillerie, 3 fahrende Batterien, 1 Fuß- artillenecompagme, 2 Pioniercompagnien, 1 Eisenbahncompaguie. Verstärkungen erhalten 12 Jnfanterieregimenter, 3 Jägerbatail- lone, die Militärreitanstalt, 1 FeldarlillerieregimentSstcb, das Pionierbataillon, 1 Eisenbahncompaguie und da- Trainbataillon. Hierfür sind nötig 13 Bataillonslommandeure, 18 Hauptleute 1. Klasse, 2 Hauptleute 2 Klasse, 29 PremierlieutenantS, 48 Secondclieutenants, 1 Oberstabsarzt, 13 Assistenzärzte, 1 Roß arzt, 13 Zahlmeister, 12 Büchsenmacher, 1 Waffenmeister, 34 Feldwebel Wachtmeister und Oberseuerwerker, 31 Bizcfeldw-bel und Vizewachtmelster, 9 Portcpeefähnriche, 236 Sergeanten, 499 Umerosfiftere, 12 Hornisten, 12 Bataillonstambour-, 882 Kapitulanten 47 Befreite, 4880 Gemeine rc. Beim württembergischeu Militärkontingent sollen neu gebildet werden: 8 Jnsanteriehalbbataillone, 1 Feldart'llerie- abteilungsstab mit 3 fahrenden Batterien Verstärkungen sollen erhalt«: 7 Infanterieregimente!, 2 Feldartiller>eregimenler, das Piouielbataillon, die Eijenbahncomprguie und das Train- bataillon, wofür erforderlich sind « BataillonSkommandeure, 7 Haupileule 1. Klasse, 15 Premierlieuienonts, 20 Seconde- lieutknants, 9 Assistenzürzie, 1 Roßarzt, 8 Zahlmeister, 7 Büchsen macher, I Waffenmeister, 15 Feldwebel, 15 Vizefeldwebel, 2 Porlrpcefähnriche, 99 Serpeanien, 2io Untcrosfiziere, 8 Baiail- lonStambourS, 1 S abshoboist, 347 Kapitulanten, 1784 Gemeine Die einmaligen Ausgaben des außerordentlichen Etats im Betrage von 48060699 M. setzen sich folgender^ maßen zusammen: Für d.e Verwaltung des RtlchSheercs: Preußen 27 985 034 M , worunter zur Gewährung von Zulagen an Unterosfiziere rc. bei den Besatzungen in El;«ß-Loihringcn 29000 M. Für die Teuerungszulagen sür die Garnisonen in Mörchingen und Foibach 5800 M., zur Beschaffung von Dienst vorschriften 28 00o M , für Beihilfe zur Errichtung von Ge schäftszimmern bei den neuen Kommandobrhörden o820v M., Betriebsmittel d s Osfiziersunterstützungsjonds 60860 M, Be schaffung von Turngeräten 83080 M., zur Verlängerung der Militäieisenbahn bis Jüterbogk 1. Rale 500000 M. Zur Er weiterung bez. Neuherpelluvg von Magazinanlagen in Berlin, Insterburg, Königsberg i. Pr, Bromberg, Stettin, Brandenburg a. H-, Küstrin, Frankfurt a. O, Jüierbogk, Erfurt, Magdeburg, Glogau, Pofen. Neiße, Minden, Münster, Köln, Trier, Rends burg, Verden, Kassel, Darmstadt, Mainz, Rastatt, Danzig Lang fuhr und Graudenz, als 1. Rate 873 400 M. Für Bekleidung und Ausrüstung der neu auszuftellend« bez. zu verstärkenden Formationen 6 028 000 M., zur Errichtung von Baracken, Stallungen, Reitbahn«, Menageanstalten, zur Beschaffung von Gerät« sür die Truppen, Anlage von Schießsländrn rc. 12 590 039 M-, zur Errichtung refp. Liweiterung von Gar- nisonlazarett« in Jüterbogk, Bromberg, Jnowrazlaw, Lrsurt, Posen Trier, Lhrenbreitenstein, Kovlenz, Darmstadt und Grau- denz rc. 704 65i M., zur Beschaffung de» Übung-materialS sür die neue Compagnie de- TrainbataillonS nebst Geschirr und Stallsachen 42 800 M , zum Ankauf von 2846 Tienftpserden für die 81 neuen Batterien und daS Milttärreitmstitut 2 953 780 M., für Errichtung eine» neu« Remontedepot- 300 000 M.; die Umzugs- und Transportkosten sind auf 1 919 000 M veranschlagt Zum Neubau eine« KadettrnhauseS in Naumburg a S find 90 000 M. als 1. Rate, für den Neu bau einer Unterosfiziervorfchule in Barlenstein sind 30 000 M, zur Beschaffung von Übung-material, Feldgerät rc. für 3 Pionierbataillone find 384 000 M und für den Erwerb und Einrichtung von Pwmerubungspläyen in Königsberg i. Pr. sind 400 000 M. eingestellt. DaS ergirbt zusammen sür Preußen 27 988 034 M. Aus Sachsen entfallen an einmaligen Ausgaben i» außer- orbenMchen Etat 3503973 M., Württemberg 2638616 M.; hierzu komme» noch zu «armsonbauten in Elsaß Lothringen 8 838000 M., für Erwerb und Einrichtung von Pionlerübun,-- plätz« in Straßburg und Metz 800000 M., die auf Bayern entfallende Summe von 4386144 M. und «blich der au« An- laß der Heere«verstärkuvg sich ergebende Mehrbedarf a» eisernen Vorschüssen im Betrage von 2 728332 M, sodaß die Summe der einmaligen Au»g«ben insgesamt beträgt 4806.-9» M welcher Betrag dnrch Anleihe zu decken ist. Die fortdauernd« Ausgaben im Betrage von 2322t 848 M, si»d durch Matrikularumlagen zu deck«, und «»fall«hier- do» ans Prcuß« 14074185, Bayer» 2623562, Sachse» 1645586 Württemberg »5677», Bad« 778878, Hess« 466464, Mecklen- burg-Echwerin 271 70», Sachsen-Weitnar 153200, Mecklenburg- Etrelitz 46031 Old«»»«, .64787, Braun,chw«, I8»6»5, Sachs« Meining« 105158, kachs« «It«b»rg 8027» kachsen- K»N»r, n»b -»tha »7021, Anhalt 127770, «chnmrzbnr^ s„d«<ha,s« »5475, Schwarzb»rg.«udolßadt 4038», Waldeck 28211, N«ß ä. L. 22482, Nach i L. »828» Schanmburg- Lippe 18322, Lipp« 80348, Lübeck 35288, Bremen 8477», Hambnrg 222488, Elsaß-Lothria^n 753332. * Dem Reichstage iß der E»tw«rf eise« -«fetz«», betreffend die Ansaahme ei»er Anleihe für Zwecke der Ser» waltung de« Reich«heer«» «tzegang«. Da« -es«tz hnt unr ein« Paragraphen: „Der Reichskanzler wird ern ächtigt, di« außerordrntllchen -«ldwitttl, welche io dem zweit« Nach trag zu« Reich»hau»halt««lat sür da« Etat«jahr 18»»/»4 zur Bestrrituug einmaliger Au«gaben der Verwaltung de« Reichö- heere« mit 48060 89» Mark vorgesehen find, bi« znr Höh« diese« Betrage« im Wege de« Kredit« flüssig zu machen uud zu diese« Zweck in dem Nominalbeträge, wie er zur Beschaffung jener Summe ersorderlich sein wird, eine verzinsliche, nach den Bestimmungen de« Gesetze« vom 1».Juni 1868(BuudrSge!etzbl S. 339) zu verwaltende Anleihe auszuoehmen und Schatz- anwrisungen auSzugebtn. Nachrichten aus Leu Lau-esteileu. LeiAig, 13. Juli. In der gestern abend ab gehaltenen Sitzung der Stadtverordneten wurde mitgeteilt, daß beim zweit« Termin der Steuererhebung in Leipzig nicht 7'/,, sondern nur 7 Simpla zur Erhebung kommen. — Auch in diesem Jahre find auf privatem Wege nahe an 20000 M gesammelt worden, um das Werk der Ferienkolonien fortzusetzen. Die Aussendung von etwa tausend schwächlichen und kränklichen Kindern nach dem Leipziger Kinderheim in Grünheida erfolgt kommenden Sonnabend. — Die feierliche Weihe der im Osten der Stadt errichteten zweiten katholischen Kirche Leipzigs wird am 10. August vor sich gehen. — GeaenwLrtia tagen hier die Vertreter der Landsmannschaften auf deutschen Hochschulen, um verschiedene die Organisation des Verbandes betreffende Beschlüße zu fassen. Die Feier des 25. Stiftungsfestes des Coburger I-. 6. nimmt am 15. Juli ihren Anfang. Vermischtes. * über die Wolkenbrüche in Nordtirol bringt die „N. Fr. Pr." nachstehende nähere Mitteilungen aus Jen» bach vom 11. d. MtS., abends: Furchtbare Gewitter ver ursachten gestern und vorgestern im Unter-Jnnthale und in dessen Seitenthälern vielfachen Schaden. So ist der Verkehr ins Zillerthal unterbrochen, und die Beförderung der Personen und der Post kann nur durch öfteres Um- steigen und übertragen bewerkstelligt werd«. Die Wild- bäche in diesem Thale sind bei Schlitters, Ried und Kaltenbach ausgetreten. Die Straße »st bei diesen Ort schaften teils verschüttet, teils fortgeriffen, und viele Felder sind vermuhrt (mit Geröll überschüttet). Zur Katastrophe aestaltcte sich das Unwetter bei Brixlegg. Ein Wolken bruch, der gestern abend im Alpachthale niederging, führte das plötzliche ungeheuere Anschwellen dieses Baches herbei. Nicht nur, daß Grund und Boden, Stallungen und Vieh und Häuser weggerissen wurden, auch Mensch« sind leider ums Leb« gekommen. Im Orte Alpach wurde ein Haus mit vier Insassen weggeschwemmt, von denen sich nur einer retten konnte. In Brixlegg ist der Postmeister Manngartner in seinem Hause dem Elemente zum Opfer gefall«. Die Postexpedientin wurde durch die Flut in einen Keller gerißen, aus dem ein Jägerbursche sie heraus zog. Vermißt werd« noch mehrere Person«. Zwei Fremde wateten nachts bis an die Brust im strömend« Waßer, um eine Frau und deren Kinder zu bergen. Auch andere Züge von Aufopferung werden erzählt. Bei Wörgl wütete der Wildschenauerbach gestern abend in ähnlicher Weise, und der Bahnverkehr mußte beinahe zehn Stunden eingestellt werden. Heute abend wettert es neuerdings; Sturmglocken verkünden in Brixlegg das neue Anschwellen des Baches. Die soeben angekommenen Pioniere aus Amsbruck eilen im Sturmschritte zu den gefährdetst« Stellen, um womöglich weiteres Unglück zu verhindern. Von Wörgl gingen 50 Kaiserjäger nach Brixlegg. * Ein eigenartiges Abenteuer hat dem „Goth. Tgbl." zufolge eine junge Dame auf einer Eisenbihnfahrt erlebt. Sie fuhr zweiter Klaffe und neben ihr saß ein ziemlich finster aussehender Herr mit schwarzem Vollbart, der die Dame öster in so auffallender Weise fixierte, daß ihr dinge wurde und sie mit Angst daran dachte, daß der Zug nun bald einen größeren Tunnel zu durchfahren haben würde. Der Tunnel kam, und in der Besorgnis, der Mitreisende möchte es auf ihre Barschaft abgesehen haben, griff die Dame nach ihrem Portemonnaie in der Tasche. Wie erschrak sie aber, als sie in der Tasche bereits eine Hand sühlte, die sogleich die ihrige ergriff und heftig drückte. In ihrer Tovesangst und um durch Schreien den Dieb nicht noch zum Mord zu reizen, rührte sich die Dame nicht; sie wollte Lärm machen, sobald der Zug den Tunnel wieder würde verlassen hab« Als nun nach qualvollen Sekund«, die der Geängstigten zur Ewig keit wurden, endlich das Tageslicht wieder in das Coup drang und die Dame ihre Hand aus der Umklammerung besrnen wollte, da bemerkte sie erst, daß sie in die Tasche — des Überziehers ihres Reisegefährten gegriffen hatte. Als beste Freunde setzten die beiden „Diebe" — auch „Er" hatte natürlich geglaubt, die Unbekannte habe einen „lühnen Griff" thun wollen — ihre Reße fort. * Eine allerliebste Plauderei „Auü den böhmischen Bädern" in der „Frkf. Ztg." hat folgende amüsante Einleitung: Für gewöhnlich bilde ich mir auf meine Menschenkenntnis nicht viel ein, denn ich bin kein Misanthrop, und wer die Menschen liebt, kennt sie nicht, das heißt als«: wer sie kennt, liebt sie nicht. Aber da> Eine weiß ich genau: hätte mich die Vorsehung für eine höhere Lauf bahn ausersehen und wäre ich beispielsweise auf den ver antwortung-reichen Post« des Bahnhoftportiers von Eger berufen word«, so würde ich die Paßagiere, die hier aus aller Welt zusammenströmen, stets auf ein« einzig« Blick und ohne jemals zu irr«, in die nach d« drei böhmisch« Hauptbavern abgehend« Züge zu sortier« miß«. Hierfür einige Beispiele: Man kommt angefahr«, das Gesicht in allen Schattierungen, vom Quittengelb bis hinauf inS malerisch« Gorgonzolagrün, einem eingeschrumpftm Apfel gleich, der den Winter über in der Vorratskammer gelegen; die Augenbrauen stachlig wie Zahnbürst« und zwischen ihn« eine liefe Falte, die bei dem, der sie besitzt, einen sekr gering« Grad von Heiterkeit vermut« läßt; der Mund »usammcngezogen wie ein Tabaksbeutel. Kaum hält der Zug, so zankt man mit dem Kondukteur, der die Coupöthür zu spät öffnet. Dann zankt man mit dem Träger, der den Koffer etwas unsanft auf den Boden niederfetzt. Dann zankt man mit d« Steuerbeamten, die dreist genug sind, zu be haupt«, daß dreihundert Stück Cigarr« den TageSbedars eine» Reifenden überfchreiten. Man zankt mit dem Kassierer, der eine Note der Bank von Marokko anzunehmm sich weigert. Man verlangt da» Beschwerdebuch, um wider diese unerhörte Behandlung Verwahrung einzulegen; SchUH" schnörkel: „So etwa» ist nur in Österreich möglich!" Man rennt ingrimmig auf dem Perron umher, zieht alle fünf Minuten zehnmal die Uhr, knirscht vor Zorn, weil die Fjahrt immer noch nicht weüer geht, mißt die behaglich schmausend« Mitreisenden mit giftig« Blick«, reißt den Hut herunter, well e» unerträglich heiß »st, stülpt ihn wieder auf, weil e» unerträglich zieht, — al« gebildeter vahnhosSportier würde ich auf de» Fremde» ohne weitere» zutret« und ihm höflich dedeute»: „Mem Herr, Ihr Arg steht bereit; S« «eh« natürlich nach Karlsbad .." Sie liegt langau»gestreckt m den Polstern und wirb au» dem Sou»- förmlich herautgehoden, um, ein Bild ««Micher Hinfälligkeit, sogleich wieder m «mm Fauteuil de« Warle saale« zu fink«. Sie erschrickt, wenn neben ihr sich jemand räuspert: sie verfärbt sich, wenn in der Perronhallt eine Lokomotive pfeift; sie gerät außer sich, wenn der Portier zum ersten Läut« (jawohl, m Oesterreich läutet man noch!) an die Glocke schlägt Ihre Blicke find beschäftigt, entweder dm Himmel um Erbarmen an- zurufen oder die Reisetoiletten der anderen Damm mittel» einer langstieligen Lorgnette zu mustern. Sie ist bereit, jeden Moment in Ohnmacht zu sinken, vorausgesetzt, daß gerade ein distinguierter Herr in der Nähe wäre, sie aus zufangen, und ist dies nicht der Fall, so ist sie fest davon überzeugt, daß nur eine übermenschliche Willenskraft sie inmitten der ärgsten Anfechtungen diese« Leben« aufrecht hält. Alle ihre Taschen sind mit englischem Riechsalz und PralinöS gefüllt, und e« wäre eine unverzeihliche Rück sichtslosigkeit, anzunehmm, daß sie anderswohin gehe, al« nach FranzenSbad Behäbige Verkörperungen der Ge duld, des Frohsinn« und de« höchsten Wohlwollens mit munter«, kugelrund« Gesichtern und flink«, lustig« Äuglein Man wandelt gemächlich durch den Bahnhof und verlangt von der übrig« Menschheit anscheinend nicht« weiter, als daß sie so gefällig fei, rechtzeitig auszuweichen. Man bespricht eingehend die Erlebnisse auf der Mittags station, lobt den Brat«, der dort serviert word« und der beinahe so gut gewesm wie zu Haase, und trinkt ein Bier. Man prüft mit Sachkenntnis die Ausrüstung des Büffets, trinkt rasch noch ein Bier, prüft die Etiketten der Weinflaschen, scherzt mit der Kassiererin, steigt, nachdem man rasch noch ein Bier getrunken, wohlgemut in ein volles Coupse und fährt selbstverständlich nach Marienbad * Der Ambo des großen Mönchs. AuS Neapel wird den „H. N." berichtet: Ganz Neapel schwimmt in einem Jubelmeer und nicht mit Unrecht. ES handelt sich um ungefähr 2'/, Millionen Lire, welche der Staat für Lotterieaewinnste auszuzahlen hat. Die leidenschaftlichen Lotteriespieler, welche m Neapel nach Zehntausend« zählen, hab« seit Jahr« mit unermüdlicher Ausdauer auf die Nummern 5 und 7 gesetzt, welche man unter dem be sonder« Schutze des heiligen Vincenz vom Sanita-Quartier glaubte. Am verfloßenen Sonnabend sind endlich die beid« Nummern au« der Urne hervorgegang«. Die Menge, welche der Ziehung im Palaste der Lotterie direktion in Seada Chiara beiwohnte, brach in laut« Jubel aus und überschüttete La» Findelkind au« dem Armenhaus, das die Nummern aus der Urne zieht, mit einem wahr« Beifallssturm. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht durch die Stadt, daß der „Ambo des Monacone" (des großen Mönchs), wie der Heilige der Sanita im VolkSmunde heißt, herausgekommen fei. Alle Lotteriekollekten wurden gestürmt, jeder Gewinner wollte augenblicklich bezahlt sein. Die Freude äußerte sich bei dem leichterregtm Volke in elementarster Weise: Männer und Weiber fielen sich in die Arme, küßt« sich, brach« in Jubelgeschrei aus und macht« sofort Pläne für Fest lichkeiten. Die ganze Nacht hindurch herrschte in dem Sanita-Viertel ein wahrer Festtaumel. Alle flachen Dächer der Häuser, Terrassen und Ballone war« erleuchtet, überall wurden die traditionell« vsrmioslli mit Romidorosauce, Seetiere und gebratene Fische in Hülle und Fülle verzehrt und mit Vesuvwein und Asprino begoßen. Dazu Freuden- feuer und Böllerschüße zu Ehren des wunderthätigen heilig« Vincenzo. — Die Gewinne belaufen sich auf 2 390381 Lire, die auf 44088 Perfon« zu verteil« sind. Vor den Lotterieämtern, welche nicht im stände war«, sofort zu zahlen, kam es zu den stürmischsten Auftritt«, so daß die Polizei einschreil« mußte. Im Quartier Stella sind in jedem Büreau beispielsweise 30000 bis 40000 Lire auS- gezahlt worden In Via Forcella, einem der dunkelst« Volke quartiere, hat ein Büreau ein Terno von 21000 Lire ausgezahlt. Das Volk wird durch diesen unerwartet« Glücksfall nur in seiner Spielsucht bestärkt, so daß dem Staatsschatz der erlittene Schaden bald reichlich emgebracht werden wird. * Eine neue Spezialität im Fache der kunstgerechten Gaunerei, so schreibt man der „K. B.-Z." aus Mailand, 5. Juli, ist dieser Tage hier aufgeblühi. Mehrere Per sonen sind auf offener Straße in den verkehrreichst« Vierteln Ler Stadt um ihre Brieftasche, Uhr und sonstig« Wertsachen, die sie bei sich trugen, erleichtert worden, ohne sich erklär« zu können, wie dies eigentlich zu gegangen. Einer der Gerupften, ein hiesiger Buchhändler, Hot mir jüngst seinen „Fall" wehmütig hinterbracht. „Gestern abend", so erzählte der Betreffende, „machte ich, wie gewöhnlich nach Schluß der Tagesarbeit, meinen Spaziergang auf dem Corso Vittorio Emmanuele Ich kam eben an dem Lokal eines AnzeigenbüreauS vorüber, als dort ein schlank gewachsener stattlicher Mann, in schwarzem Gehrock und Zylmderhut, heraus- und auf mich mit den Worten zustürzte: „Ach, du lieber Alter, wie freu' ich mich, dich wiederzusehen!" Unwillkürlich erfaßte ich die mir entgegengestreckte Hand, aber in demselben Augenblick verspürte ich im ganz« Körper eine starke Erschütterung wie bei Berührung eines geladenen elektrischen Apparats, die mich teilweise betäubte. Als ich mich wieder erholte, war der Unbekannte aus dem Gesichtskreise verschwunden, sowie auch meine goldene Uhr nebst Kette." Ich erfahre nun, daß heute morgen der kühne Gauner aus der Piazza del Duomo abgefaßt wurde in dem Augenblick, wo er einem englisch« Tourist« den bewußten Streich zu spiel« sich anschickte. Als nämlich der Spitzbube auf den blond« Sohn Albions zugeschritt« kam und demselben die „biedere Rechte" reichen wollte, fand jener solches Ansinnen, wohl weil ihm der Gmtleman nicht vorgestellt war, nicht am Platz und packte ihn bei der Gurgel, indem er zugleich einige Schutzleute herbei rief. Auf dem Polizeiamle, wo hin der Gauner abgeführt wurde, g^b dieser sich als ein« gewißen Arturo Valls, von der Insel Majorka gebürtig, zu erkenn« und legte, nicht ohne ein« gewiß« Stolz, das ihm eigene Verfahren dar. In der Hosentasche trug er nämlich ein starkstromlge» elektrisches Element, welche« durch Leitungsdrähte, die unter der Weste und dem Rock ärmel lief«, mit einer kleinen in der hohl« Hand ver steckten isoliert« Metallplatte in Verbindung stand Diefe Platt« war e», bei der« Berührung die Opfer unsere« Jndustrierilter« die Erschütterung erhielt«, welch« untrr dem hervorgebrachten Eindruck der Überraschung die taschen- fpielerische Verrichtung de« Mensch« begünstigte Die Elektrizität im Dienste der Taschendiebe. Statistik mit V-lk-wirtschast. Die Regierung der Kapkolonie hat mittel« Bekannt machung vom 8. März d,efe« Jahre« unter Aufhebung aller früheren Bestimmung« für die Bekämpfung der Reb lau« folgende Vorschrift« erlaß«: I. Di« Einftihr vs» W«t»reb«n alter Art oder va« Steck linge» oder Teile» der Wrixrrb« ans »uberhalb der -nnzen der Kvlovi« belegene» PIS«« iß gänzlich ver boten, mit AnSnaym« van Wataraben oder Teilen derselbe», welche von der Regin»», d«r Koloni» anin den von ihr selbst »l« nottveidi, «ach eten vorfichi»m»ßraget» ein- grssthrt werden.
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