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Dresdner Journal : 05.07.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189307051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930705
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930705
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-07
- Tag 1893-07-05
-
Monat
1893-07
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 05.07.1893
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Hisse. ISS. Mittwoch, dm S. Juli, abends. 1893 o, 10, n' Dresdner Journal » V., s, s, SS Einwohner mehr und hat eine kräftigere Be- isr. Miss, Kunst und Wissenschaft. chaft und beide« für all« u-lavbe« takatt«. I«n. grammen der vormiUag« 10 rtrilo», ttlleu» «libe», »reaa, 's für iS Re- wagen, warfen dieselben um und versperrten damit »re Boulevard». Eine andere Gruppe von De- ». L.; *, », L, » 10, 11. ' « «, », »kreischen etsche» I < 0, », der Schiller p> entzünden hl der Schiller Hst »o« _ . _ . , i lasse«, hat da«, wo« ihnen hier gelehrt und Diendtag lf. Schon » , «,« vimtvjMirUo» , Uarir d« dat Im—rl. a»at»vd«o ?»,«»»,t»1t»> via^et- » mm—rsuüd 6a» ävuwedv« Laiabiw tritt ko« uml 8tempel»u,cbli»8; Umm. Li»»ato« Hummer»: 10 kt Für die Gesamtletvm- verantwortlich: ^ofrat Gtto Banck, Professor der kitteratur- und Kunstgeschichte lang« vor 10 Uhr war die Lula dicht gefüllt und be bergt« «ine erlesene Versammlung Nebe« dem bürgert« Frack sah man auch militärisch« Uniform««, viel« der 4 ergeht dem- üstrSge »ittou, Bell in > daher uOrt. >tfl»n, Und die weitiu« grope dies«r Begeisterung sich in echt Verein M" 7 würden begnadigt uud altdann au» de« Lande- ! entfernt werden. Hinsichtlich der übrigen Ler- » urteilte» werde die Regierung ebenfalls ihr Äußerste» thun, um ihnen Gerechtigkeit zu ver schaffen. falls Beweise vorliegen, daß ihr Prozeß ebenso ungerechtfertigt wie derjenige der Missionäre gewesen sei. Im weiteren verlaufe der Sitzung i erklärte Lord Rosebery, Dänemark habe eine Kon- a»«U»a vo» ««»wLrwr >> A-amkeett«^, A»mmi«io»-r 6«, l>rv»cku«r lourmü»; »»«dm, »—Iw -wt-« I^«t, »—» » ».! «« >«-U»Mi—N»»U»»«^ F <7»., ^U»! /«vuücie^taKt, «»»1».: Lado«,- N»»»»H«r: L?. U»U» ».»- La-ct <S 6». Ueraa^abar» LSoigl. »»pväiUoo 6», Vimckovr losimü«. vrwäeo, 2Mu»g«r»tr. Sv kvnuprveb-aixetüiiwr Ur. 1LVL» bedürfe, weil der Glaub« der Wissenschaft erst ihren vollen irdischen Wert und zugleich himmlisch« Weihe verleih«, daß ab«r eb«aso der Glaube der Wissenschaft bedürfe, weil die Wissenschaft den Glauben läutere, festige und erhöhe. Diese Schule ist m B«thät>gWg janer Wahr- heü je mrd je ein« Pflan,schul« echter echte« Thristentum« gewesen Ihre Lehrer mU einander zu verbinden gewußt und habe« darnach ge strebt. für beide« da« Feuer herliaer Begeisterung in den Lagesgelchichte. Berlin, 5. Juli. Se Majestät der Kaiser kamen gestern morgen vom Neuen Palai» zu Bferde nach Berlin und eröffneten in feierlicher Weife den neugewählten Reichstag im Weißen Saale des Königs. Schlosses. Vorher hatten Se. Majestät deu Vortrag des Chefs des MililärkabinettS im Schlöffe entgegen- genommen — Wie die .,B. P. N." berichten, wäre die Nordlandreise Sr. Majestät des Kaiser- sür dlesc» Jahr endgiltig aufgegeben und läge eS in der Absicht Sr. Majestät, gegen den 1. August, bis zu welchem Termine jedenfalls die Entscheidung über die Militär- Vorlage gefallen sein wird, Sich nach Cowes in Eng land zu begeben. — Se. Majestät der Kaiser haben au den Finanz minister Or. Miquel nachstehendes, im „Reich-anzeiger" veröffentlichte- Schreiben grrichtet: Der nunmehr erfolgte Abschluß de« großen Werke« der Steuerreform giebt Mir willkommenen Anlaß, Ihnen m Anerkennung der unschätzbaren Verdienste, welche Sie Sich um da« Zustandekommen diese« für das Biterland hochbedeutsamen Reformwerke« erworben haben, da« Groß kreuz de« Rothen Adler-Orden« mit Erchenlaub und der Königlichen Krone unter dem Ausdruck Meine« Königlichen Danke« zu verleihen Die Insignien des Orden« lass« Ich Ihnen hierneben zugehen. Reue« Palai«, den 3 Juli 1893 Wilhelm k An den Staat«- und Finanzminsster vr Miquel — Heute mittag um 12 Uhr fand die feierliche Eröffnung des durch Kaiser!. Verordnung vom 21. Juni kinberufenen Reichstags rin Weißen Saale der Königl. Schlosser durch Se. Majestät den Kaiser statt. Der welch« die Manifestanten alsbald zerstreute. Alle Straßen in der Umgebung de« Hospitals wurden vollständig gesäubert. Gegen 6 Uhr bewegte sich ein auß streikenden Kutschern uud Vagabunden zusammengesetzter Zug nach dem Platz Saint Germain deS Prös, wo »wischen der Menge und den Schutzleuten neue Zasammenstöße erfolgte». Zum Schutze gegen die Angriffe der Poliiei be mächtigten sich die anfS höchste erregten Maulfe- stauten der auf dem Platze stehenden Pferdebahn N»hestSr»»geu, welche von «agabundr» i»S Merk gesetzt sein». Um 1V Uhr hielt ei» starke« A»f- gebot von Polizeimaunschaften uud Kürassieren de» Boulevard St. Michel »nd die benachbarte» Straße» besetzt. Die Ansammlung von Volks- Haufe« war »och beträchtlich. Ei» ae«erlicher ernster Zusammenstoß fand jedoch nicht «ehr statt. Paris, S. Juli. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Um Mitternacht bis «achts 1 Uhr fanden noch mehr fache Ruhestörungen statt. Die Tumultuautr» wurden jedoch mit Leichtigkeit zerstreut. Die Zahl der t« Lauf« des Abends Verwundete« wird auf SO bis 10« angegeben. Um aber für jeden Fall gerüstet zu sein, erhielten die in den Vorstädten von Pans garuisonierevden Kavallerieregimenter de» Befehl, nach Paris eivzurücken. — vormittags werden die Minister zu einer Beratung zusammen- trrte». Paris, S. Juli. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Heute früh 3 Uhr wurde die Leiche Rugers von der Charits abgeholt ««d, wie man angab, nach einer Zwischenstatio» der Lyoner Eisenbahn übergeführt, um sodann nach Clermont Kerrand gebracht zu werde». Paris, 5. Juli. (Tel. d DreSdn. Journ.) Die Gesamtzahl der bei den Straßeuunruheu verwundete» Exzedenten wird ass »»gefähr 3«« geschätzt, darunter 4V schwer verwundet. Ans feiten der Polizeiageute» wurden anfSv verwuudet, darunter 2 lebensgefährlich. Unter 2« wegen be- gangener Ausschreitungen vom Montag gerichtlich verfolgten Personen befinden sich nur S Student«». Madrid, 4. Juli (W T. B ) Das amt- liche Blatt meldet, daß iu Palafrügell (Provinz Gnoaa) fünf Personen unter choleraverdächttgea Erscheinungen erkrankt sind. Loudon, 4. Jnli. (W. T B) Rach eiuer Meldung des „Reut. Bur." aus Jeddah find dortselbst gestern 4S0 und iu Mekka 260 Personen an Cholera gestorben Loudou, 4. Juli. (W. T. B) Im Ober- hause erklärte Lord Rosebery, der Kassationshof in Kovstautiuopel habe hinsichtlich der beide« Missionäre Kaynay» uud Thomayan einen Auf schub der Urteilsvollstreckung beschlossen, dieselbe« völkrrung als Frankreich und Deutschland hat infolge seinxr monarchischen Institutionen und als Folge seiner nationalen Charaktereigenschaften ein Offizier- und UnteroffiziercorpS, wie Frankreich sich ein solche» nicht mehr schaffen kann. ES hat in den Reihen seiner Armee eine Disziplin, die in dem republikanisch demokratischen Frankreich undenkbar ist. Man kann also einerseits nicht ebensoviel Rekruten im Jahre einstellen und ausbilden wie Deutschland, sondern, da man nur etwa dreiviertel so viel Einwohner zählt, verfügt man auch ungefähr nur über dreiviertel so viel waffenfähige Männer, und man traut sich nicht einmal, zur zweijährigen Dienstzeit herabzugehen, da man nicht daran denken kann, in den zwei Jahren so hohe physische Anforderungen an die Mannschaften und so fondauernd hohe physische und intellektuelle Ansprüche an die Offiziere und Unteroffiziere stellen zu "können; wie bei einer Verkürzung der Dienstzeit auf zwei Jahre nötig sein würde. Bleibt man aber, wie nunmehr unvermeidlich sein wird, numerisch be deutend hinter Deutschland zurück, so raubt man sich damit, nach der heute nun einmal maßgebenden An sicht, nicht nur die Aussichten aus einen glücklichen Revanchekrieg, sondern man vern indert auch noch sehr wesentlich den Wert seiner Bündnisfähigkeit DaS alle- hat man sich bisher noch nicht so recht zugestehen wollen DaS Ergebnis der Stichwahlen hat auch denen die Augen geöffnet, die bisher absolut nicht sehen wollten. Roch nach dem Bekanntwerden der ersten Stichwahlen hieß es allgemein: DaS Elend in Deutschland sei viel zu groß, eS werde sich nie eine Mehrheit für die „preußische" Idee der Armee vermehrung finden und, Winn die Fürsten oder gar der Kaiser allein die Maßregel durch Machtspruch sollten rinführeu wollen, so werde die Revolution auS- brechen; jetzt tröstet man sich mit der Zunahme der Stimmen der Sozialdemokratie (als ob das Anwachsen der Sozialdemokratie ein deutsches Internum und nicht vielmehr eine Erscheinung von internationaler Bedeutung wäre, die in allererster Linie gerade Frank reich, Frankreich jedenfalls mehr als Deutschland be droht) uud mit den Schwierigkeiten, die der deutschen Regierung auS der Zusammensetzung des Reichstages, in dem eine feste Majorität nicht vorhanden ist, er wachsen würden. vresde«, 5. Juli. Die Enttäuschung der Franzosen über die deutsche Militärvorlage. Da» Bekauntwerden des Ergebnisse- der deutschen h-tag-wahlen hat in Frankreich eine große Ent- 1ä«s rvorgerufeu, denn mau hatte sich dort fest a« die ung angeNammert, daß endlich doch eine Mehrheit gegen die Militärvorlage zu stand- kommen vierde. Bezeichnend hierfür ist eine Zuschrift, welche der „Hamb. Lorr." von feinem Pariser Berichterstatter erhält, der dem genannten Blatte folgende- schreibt: Ich habe wiederholt darauf hingewiesen, daß die Heranziehung aller wirklich waffenfähigen Männer in Deutschland, also die konsequente Durchführung der allgemeinen Wehrpflicht bei uuS, für die französischen Chauvinisten der Todesstoß sei. Wer aber Chauvini sten sagt, sagt Patrioten, und die Zahl der heißblüti gen Packrioten ist in Frankreich ganz bedeutend größer als bei uns. Auch die Gründe dafür, weshalb die strenge Durchführung der allgemeinen Wehrpflicht ein gewaltiger Spatenstich zum Grabe der französischen Revanchehoffnungen ist, sind verschiedentlich von mir in meinen Korrespondenzen euvähnt worden. Der hauptsächlichste dieser Gründe ist die materielle Un- Möglichkeit für die Franzosen, un« auf dem betretenen Wege zu folgen. Deutschland hat zehn Millionen anerzogen worden ist, in treuem Herzen bewahrt, im spä teren Leben verwirklicht und dadurch in Segen gewirkt für unser Vaterland. Auf der harmonischen Verbindung von Wissenschaft und Christentum b ruht die Größe und Schöne in Asia» Vergangenheit. Groß und schön ist aber auch die Gegenwart Hun derte von alten Afranern sind heute hierher geeilt, um sich in die Erinnerung an die von Poesie umwobenen sonnigen Tage ihrer Jugend zu versenken, um alte Schulkameraden, liebe Jugendiceunve nach oft jahrelanger Trennung wieder zu begrüßen, um der treuen Bildnerin ihre« Geiste« und Herzen« laut die Dankbarkeit zu bezeugen Weit erhebender aber ist da«, daß diese Feier sich r»1- ziehen darf in Gegenwart Sr. Majestät, Unsere« Aller- qnädigsten Herrn, unter den Augen de« König«, der al« ;ugendücher Prinz in Gemeinschaft mit Seinem erlauchten Bruder schon am 300 jährigen Geburt«tag«fest dreser Schule persönlich teilgenommen hat und damal« in richtiger Voraussicht al« die Smrouüw" gefeiert worden ist; de« König«, der nach Seinen höchst- eigenen Worten in der Gründung der Fürstenschulen eine der segen-reichsten Regierung« Handlungen Seine« erlauchten Ahnen, de« Kurfürsten Moritz erblickt und durch Schaffung neuer, schöner, lichtvoller Räume ein« erneuerte Grunvunz der sächsischen Fürstenfchulen vollzogen hat, de« König- endlich, der al« einen warmen Freund humanistischer Bildung sich ausdrücklich bekannt und al« einen weit- ichngen und en-rgischen Förderer aller geistigen Inter essen unsere» Volte« Sich bethätigt hat Wahrlich, die Gegenwart kennzeichnet einen großen und schönen Höhe punkt in der Geschuhte dieser Schule! Und wie wird die Zukunft sein? Tief verschleiert steht sie vor unserm Augen. Nur da« wissen wir, daß sie auf sehr ernfter Grundlage sich aufbaut und unserer Ingens auch Euch, meine jungen Firnis«, Euch Afranern schwierig« Ansgab.-n stelle« wird. Solln wir darum Nenmütr- sammelten waren mit hohen Orden geschmückt Nachdem Sr. Majestät der König mit Allerhochstseinem Gefolge, Ihren ^cellenzen den Herren Ctaatrminister v Metzsch, Staaismmister v. Seydewitz, Minister de« Königl. Hause« v. Nostitz Wallwitz und Wirkt. Geh Rat Bär, ferner den Herren Generalmajor o Treitschke, Hofmarschall v Car- lowitz-Hartitzsch und Flügeladjutant v. Criegera Platz ae nommen hatten, sang der Schülerchor den vom Professor O. E Schmidt gedichteten, vom Oberlehrer König in Musik gesetzten Festgesang, der mit der von allen Anwesenden stehend gesungenen Ko mgshymne schloß Dann bestieg Se. Excellenz Minister de« Kultus und de« öffentlichen Unter richt« v. Seydewitz die Rednecbühn« und hielt folgende Ansprache: „Eure Königlich« Majestät haben michAUergnädizst er- nwchtigt, die Lande«- und Fürstenschule Meißen zu ihiem heutigen Jubelfeste im Namen der Regierung zu beglück wünschen. Diese altehrwürdige Schulanstalt blickt heute auf eine 350jLhriae, auf eine große und schöne Vergangenheit zurück Bei ihrem 300jährigen Jubiläum hat der damalige Kultu«mimfter v. Wieter«heim von dem Berhältni« der Wissenschaft zum Glauben gesprochen und in geistvoller Weise auSgeführt, daß die Wissenschaft de« Glauben« moastr«nttv, welche de» nuffyplatz besetzt hielte», warf etenfall« mehrere Wagen um. Die Polizei, sowie die republikanische Gard« zerstreuten nach mehreren Znsammeastößen die Manifestierenden uud säuberten die Place St. Germain d'Auxer- roit, den Boulevard St. Germain und die Ren»eSstraße, woselbst die Ruhe wirderhergestellt w»rde. Der von den Unruhestiftern augerichtete Schaden ist ziemlich beträchtlich. Mehrere Kiosks und zahlreiche Bäuke find umgerisseu. Um 8 Uhr dauerte die Erreguup auf dem linken Seiveufer noch an. Drei Kiosks in der RevneS- straß, wurden verbrannt. Auf dem Boulevard St. Michel staute sich die Menge. Mehrere Straßen find abgrsperrt und durch ein zahlreiche« Aufgebot vo« Polizei und republikanischer Garde besetzt. Bei den wiederholt«« Zusammenstößen sollen zahlreiche Personen verwundet worden sein. Erve große Anzahl Studierender mißbilligt die Im KriegSministerium liegen noch au- der Fretz- cinetschen Zett her verschiedene Reformprojekte, die man nun wohl wieder hervorholen wird, um wenig stens der deutschen Heeresvermehrung gegenüber dte Hände nicht unthätig in den Schoß zu legen. Diese Projekte bewegen sich, soviel ich schon aus früheren Mitteilungen, die ins Publikum gedrungen sind, weiß, in drei Richtungen: Es liegen Vorschläge vor, die verlangen, Frankreich solle die ganze Bevölkerung seiner Kolonien, mindestens zunächst die Bevölkerung Algiers, zur Verteidigung de- Mutterlandc» mit heranziehen (die Idee, nicht ganz neu, aber bisher immer ver worfen, ist fast undurchführbar, wenigsten» ist sie nur teilweise durchführbar und wird dann nur ein geringe» Resultat liefern); ferner wollen andere militärische Autoritäten die Rettung in einer ganz neuen taktischen Organisation de» Heere» sehen, die gleichzeitig auch die Einführung der zweijährigen Dienstzeit ermög lichen solle (man will hierbei, auf die Finanzkraft Frankreichs pochend, durch enorme Geldopfer da- OffizierscorpS und das Unteroffizierscorps so be deutend vermehren, daß man viel kleinere taktische Einheiten mit sehr viel stärkeren Cadres an alten Berufssoldaten schaffen kann und folglich auch eher im stände ist, sich mit kürzerer Dienstzeit für die Mann schaften zu begnügen) und man schlägt von dritter Seite vor, soweit dies bei den heutigen politischen Zu- ständen, bei der allgemeinen Wehrpflicht möglich ist, zu den alten Traditionen zurückzukehren und durch Verlängerung der Dienstzeit bei der Fahne wieder alte Soldaten zu erziehen, mit denen man dann die jungen Mannschaften DeuischlandS zu schlagen hofft Von diesen drei Projekten will mir nur daS zweite über haupt möglich erscheinen und auch dieses nur in eincr sehr milden Form. Donn aber kommt die bevor stehende französische Reorganisation der deutschen ziem lich gleich und dann wiro eben e:st recht der Unter schied in der BevölkerungSzahl zu unseren Gunsten ausschlaggebend bleiben. Ne Msmr kkihnkrtfilifMjlhriztil Kepe^is kn Firstri uvl L'ntttsWk Zt. Afn ii Aeitzei. iv. Am Montan, den 3. J«li, nachmittag« Hü Uhr fand die zweite Aufführung der „Anngone" statt, die ganz wie die erste am Sonnabend insceniert war, nur mit anderer Besetzung der Haupttollen. Der Abend vereinte die Gäste mit den Schülern in einem wohlgelungenen Gartenfeste, da« durch einen sehr aut durchgeführten Fackelreigen der Schüler im großen Schulgarten besonderen Reiz erhielt. Die lind«, mondhelle Sommernacht ermöglichte e« den nach Hunderten zählenden Gästen, vor dem zu ihrer Be wirtung erbauten Restauration«zelte im Freien sitzen zu bleiben Da sah man manch« Scen« h«rzluh«r B«grüßung alt«r Freund«, die da» Leben jahrelang getrennt hatte; hier uud dort Hirte man in den Pausen de« von der Kapell« de« Hrn. Musikdirektor Stahl trefflich gespielten Konzerte« ein lustige« Lied au« der Studentenzett und früh- lichen Gläserklana; ein reicher Flor von Damen, darunter viele anmutige Madcheuerschemunqen in bunten Sommer- toiletten, verschönten da« Fest Aber die asranisch« strenae Zucht verleugnete sich auch hier nicht: noch vor 11 Uhr wurde der Zwinger „g«f«gt", um den Schülern die nötig« Nachtruh« für d«n anstrengenden folgenden Tag zu gönnen. Nur ungern entfernten sich die Altafraner und zogen meist hmunter in die Stadt, um dort noch weiter beim vecher- klang mit wiedergefundenen Genossen von der alten Zeit z« schwärmen Am Dien«tag, den 4. Juli, früh um 2 Uhr wurde« dic Aftmwr bereit« wieder geweckt, und zwar nach alter ferenz bthuf» Bereinbarvvg einer Konvention, be treffend ti« Bebandluvg deS internationalen Han del» mit gefälschter Butter, vorgeschlagen; aber infolge der Bedenken, welche die Ministerien für Landwirtschaft und für die Lokalvrrwaltung an» gesprochen bitten, habe die Regierung keine große Bereitwilligkeit gezeigt, den Vorschlag Dänemark» avzunthmer. Der Schriftwechsel in dieser An gelegenheit dauere fort. Namen» de» Ackerbau ministerium» erklärte Rtbbr»dale, er glaubt nicht, daß zur Zeit die Notwendigkeit der angeregten internationalen Konferenz erwiesen sei. London, 5. Jnli. (Tel.d.DreSdn.Journ.) Die Grube Thornhill bei Dew»dvry ist infolge einer Explosion in Brand geraten; man befürchtet, daß uvgefähr 14s Arbeiter dabei um» Leben ge kommen seien. Belgrad, 4. Juli. (W T. B.) Die Skup- tschma »ah« in zweiter Lesung die Verlängerung des Budgets pro I8S3 an. Sitte durch einen Trompeter, der in jedem Schlaffaalr zum Ausstehen bläst Aber nicht nur in St. Afra wurde so früh aufgestanden, sondern auch unten in der Stadt wurde e« um dieselbe Zeit lebendig, und schon V,3 Uhr war der ganze Marktplatz mit Wagen besetzt, die einen Teil der Altafraner und anderen Gäste mit ihren Damen im ersten Dämmerscheine de« Morgen« hinauSsühren sollten zum Götterfelsen, wo alljährlich am Haupttage de« Schulfeste« die aufgehende Sonne mit Gebet und Gesang begrüßt wird. Der jünger« T«il d«r Altafraner marschierte unter den Klängen de« Musikchore« mit der wohlgeordneten Schülerfchär vom Schulhofe au« zum Orte de« Gebet« Der Göttcrfelsen ist eine grot««k gestaltete Fel«maffe auf dem linken Ufer der Triebisch, von wo au« der entzückte Blick über einen prächtigen Thalkessel zu sanftgefchwungen-n waldigen Höhen empor-leitet Die Stätte ist geziert durch ein weithin sichtbare« eiserne« Kreuz, da« gerade vor 50 Jahren zur Feier de« 300jähngen Bestehen« der Schul« von pietätvollen Afranern erricht« worden ist. E« war ein herrlicker klarer Sommennorgen, al« die bunten Scharen den Pfad zum Götterfelsen emporstiegen; die feier lich« Stille unterbrach nur der Gesang der Vögel, noch säumt« die Sonne, hinter den Bergen hervorzutreten Bald klang von Hunderten von Stimmen unter Posaunen begleitung da« herrliche Lied „Lobe den Herrn, meine Seele" in die kühle Morgenluft hinau», und gerade al« Hr. Professor Türk mit bewegter Stimme da« Gebet sprach, kam die Sonn« groß und golden hinter den Bergen hervor. E« war ein unvergeßlicher Augenblick für alle, die der erhebenden Feier beiwohnten — Der Festaktu«, der, wie bereit« ««ter den Tel«- Nichtamtlicher Lell. «tszriG-ische mrd telephonisch« Wichrichte». Berit», S. Juli. (Tel. d. Dresdn. Journ) er Reichstag wählte »it 3lV Stimmen vou 31» ssezeßeueii Stimme« Wiederum Levetzo» (kouser- ti») zu« Präsidenten. 4 Stimmen wurde« für her (Zentrum), eine für Ahlwardt abgegeben. Wir«, 4. Juli. (W. T. B.) Rach eiuer Meld- g aus Kiew ist die Choleraepidemie in Podolieu Zuuebmea begriff«». — Wie avs Smyr»a ge- ldet wird, find a» Bord eines englische» Schiffe», ches a«» Marseille aekomme» war, drei Todes- e an Cholera vorgekom»««. Wie», 4. Juli. (W. T. B ) In der »»letzt »gehabte« Sitzvag des oberste« Ga«itätsrate» rdr festgestellt, daß eine Gefahr der Cholera- ifchlepp«ag i« das Reichsgebiet vicht vorbaaden . Gleichwohl wurde heschlvssr«, eine verschärfte nitätspolizeiliche Aufmerksamkeit auf den Brr- hr bedeuklicher Ware» vvd Personen aus de» wa Cholera iafizierte« Gebiete» »ad Häfen Süd aakretchs za richte«. Wien, 4. J«li. (W. T. B ) Jafolge «mes ruerlärms eatstaad beute «achmittag im Strfans- dome, woselbst 4900 Wallfahrer versammelt waren, i«r Pauik, bei welcher 2 Persvue» schwer uad K leicht verletzt wurde«. Paris, 4. Juli. (W. T. B) Al» der Zu- sa«me«stoß zwische« der Polizei uad der Volks- «eage erfolgte, hatte« die Studenten die Zugänge zur Charitö verlaffrv. Da eine Anzahl Baga- bunde» dir Polizisten zu iusultiere« begann, befahl ein Polizeioffizier seiner Mannschaft, die Manifestanten zurückzutreiben. Es erfolgte ein heftiger Tnmult. vir Menge griff dir Polizri- soldatru mit Stockschligen, Außtrittra uad Aanst- Ichlägen an. Dir Polizrisoldaten mußtrn blaak- »irhr». Das Ttraßeapflaster war bald mit Stöckr», Hütrn und Käppis brdeckt. Auf beiden Seiten gab es mehrere Verwundete. Inzwischen galoppiert« berittene Schutzmannschaft Hera», 6«» «mim 2ml» dimm» n« >0 kL Ovtvr „LivzsvEmtt" äi« L»»t* SV kL Lm UckwU»«- mul Litkvnw^t- «»Uipr w» mit 8cm»- u »diml». p«rll»pnrcü-Xoicblum! blr 1LV».
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