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Dresdner Journal : 29.05.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189305296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930529
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930529
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-05
- Tag 1893-05-29
-
Monat
1893-05
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 29.05.1893
- Autor
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AS 121 1893 Montag, dm 29. Mat, abends DresdnerIomMl (Tel. d. Dresdn. Journ.) «n bleiben oder gar umzukehren. Die vorjährige Kala- den des zur Kunst und Wissenschaft. um: s.r» s,Z« 'M 8 4,8». 7,1 r. es. Fahret s (O-1V. «1! «.). Fahr, um: in Moskau begrüßten, wurde die Politik nicht 1^0 o 20,ZS. ^Hö. 144 Bände, 67 Bänden, mgew. .18»») Zwischen den Bewohnern von Skutari und einer Schar Miriditen kam eS zu einem Zusammen stoß, wobei 5 Personen getötet wurden. Eine Truppenabteilung hat sich nach dem Thatort begebe». Deputationen, die ihn richtete. In denselben berührt. Cetinje, 29. Mai. rwerk- Stein- vickau- Ruteu 80 aSglttck »Pro« lk» « , flau er loco vt. « St. Petersburg, 29. Mai. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Ler Kaiser von Rußland und die kaiser liche Familie find gestern abend von Moskau nach St. Petersburg abgereist. Die Blätter ver öffentlichen die Worte, welche der Kaiser an die ist, um die von ihm errungene Machtstellung schon um ihrer selbst willen zu wahren, so müssen wir uns doch wenigstens sagen, daß schon allein in dieser Machtstellung die beste Bürgschaft des Friedens ge geben ist, und daß es also auch diesmal wieder kein leeres Wort ist, wenn es heißt: si vis paeew, para bellum! Die ethnographische Sammlung wurde vermehrt 3 Gegenstände aus Europa, A»k»»big««ge» aller Art finden im „Dresd ner Journal" eine sehr geeignete Verbreitung, und es werden die Gebühren im Ankündigungs telle mit 20 Pf. für die kleingespaltene Zeile oder deren Raum berechnet; für Ankündigungen unter „LiugesandteS" sind die Gebühren auf 50 Pf. für die Zeile festgestellt. Lövigl. Er-edition öes Dresdner Journals. 3 Schaft von Luzon, den Markrsa«inseln und Österreich, rtl» vrsiäsa ri«rt»IjLdrttcb 8 dtmrst Ü0 kk, k«t <t«u Ilaworl. ävutAvdoo viartot- Mutiod S blarb; »u—erbickd äe» koiod« tritt ko»t- uaä 8teiup«t»ui<:d1»s diwrn. Liaroto« Hummern: 10 kk. KnbanSIxunxsxodüdrewr Kür äen Kaum «in«r xvupaltevev 2«il« blöio« Lovritt »0 kk. Unter üi» Avils bO ?t. Lei 1»b«N«a - unck Ailseru»»tr entipr. Xul-ctck»^. Lrsoveluenr Dt^üeb mit ^u»nabm« üer 8onn- u. koierUur« advnä». ksrnipreeb-Xnecickus»: dlr. 12SL. Wilhelm I. N. den Senat der freien Hanseftadt Bremen." — Die Kommission für die zweite Lesuug Für die GezamUettung verantwortlich: Hofrat Dtto Banck, Professor der kitteratur- und Kunstgeschichte 12. 4,s' alle Züqe 1 ,4« 4,» «,t! I.-lll. «la» Minuten,'»I > Berg- Friede- Fleischer : Hrn. tzig m Helene itz; Hr. Llisabeth Dr. pdil. »chmavn- Ut, mit cöne in üller in ium mit en; Hr. Elsiabeth m6. rsv. ehrer in ühi el in Llenien, der Uni- :l. Maria Eduard Tochter :b. Richter Eleonore Pallanza, auck geb. ffncr a. D. i Dresdens Wilhelm Spezialberichte über die Verwaltung der König!. Sammlungen im Jahre 1892. (Fortsetzung.) 8. Zoologisches und Anthropologisch-Ethno graphisches Museum. Zoologische Abteilung. Die Sammlung wurde vermehrt um: 48 Säugetiere, 361 Vögel, Nester und Eier, 24 Amphibien und Reptilien, 16 Fische, 3L7 niedere Tiere, 762 Insekten, zusammen 1535 Exemplare in etwa 600 Arten. Hervorzuheben find: Säugetiere von Borneo, Schuppentiere von Afrika, Skelette vom Dromedare, vom Pferde und von See kühen oder Sirenen au« Amerika und Afrika, ein Schädel de« ausgestorbenen Borkentieres (Katina gigus) von den Beringsinseln, ein große« Wapitigcweih, Vögel von Neu>Guinea, darunter neuentdeckte Paradies vögel, wie der nach der Kaiserin Augusta Viktoria genannte von Kaiser Wilhelmsland, seltene Auer- und Birkhähne aus Rußland, Vogelskelette, eine Darstellung de« Stammbaumes der Vögel noch dem Systeme de« Professor Fürbringrr in Jena, auSgeführt von vr. Sharpe in London, Aalmolche aus Amerika in Spiritus, ein Froschlurch (kipn) au« Amerika mit den Jungen auf dem Rücken, in Spiritu« Anthropologisch-Ethnographische Abteilung. Die anthropologische Sammlung wurde vermehrt LagLSgejchühte. DreSten, 29. Mai. Se. Majestät der König werden Donnerstag, den 1. Juni o. früh 3 Uhr 50 Min. von Sibyllenort in der Königl. Villa Strehlen cintreffen, vormittags der Feier des Fron ¬ minister im Residenzschlosse entgegennehmen. Rückreise nach Sibyllenort erfolgt Freitag, 2. Juni e. vormittags. * DreSdl«, 29. Mai. Das 19. Stück Reichsgesetzblattes, welches am 26. d. M. r-v» M ». ri-Iul « matt. i-Juui 147 cv, M « »7,«v, W M. ., so« böl lote M. X. G, », P« tember- ireSdixr 0 b. B., : trübe. 16,36. Tö^ZST' 7^ »,»1. 10,71 b,»3 (S,2S p.) s.ze ar Sonn- und »n-nMUagdl P,3«. leichnamsfestes in der katholischen Hoskirche anwohnen und nach der Kirche die Vorträge der Herren Staats- Die bare Fremdenlegion oder thut dies Frankreich? Wen können also unsere Radikalen und Ultramontanen Ausgabe gelangte, enthält: Gesetz, betreffend einige beizukommen, eine erstaunliche Vielseitig! wachung deS Verkehrs, die Reinigung und Rein haltung der gewohnheitsmäßigen Ablagerungsstätten von gesundheitsbedenklichen Stoffen aller Art, in Verbindung mit vermehrter Achtsamkeit des Publikums im großen und ganzen ihr wesentliches Teil zu der erfolgreichen Eindämmung epidemischer Gefahren bei- mität hat dem nationalen Verkehrs- und Erwerbs leben zu empfindlich geschadet, als daß man die Lehren jener Leidenszeit so bald wieder vergessen sollte. — In den „B. P. N." finden wir folgende beherzigens werte Mahnung: Mitteilungen, welche uns aus verschiedenen Gegenden Deutschlands zukommen, stellen übereinstimmend die gar nicht genug zu bedauernde Thatsache fest, daß der bisherige Verlauf der Wahlbewegung hinter den Hoff nungen und Wünschen der nationalen Politiker recht erheb lich zurückbleibt U 'geachtet der tiefen Verstimmung, welche das unpatriotische Gebaren der Koalition Lieder Richter-Bebel in den weitesten Kreisen des deutschen Erwerbsleben» hervorgerufen hat, wie man dies besonders auch in zahl reichen zur Sommercampagne sich rüstenden Badeorten beobachten kann, herrscht doch gerade in den genannten Kreisen vielfach eine Art von sicherer Ruhe gegenüber der brennenden TageSsrage, welche von dem auf oppositioneller Seite entwickelten fieberhaften Eifer gar merkwürdig absticht. des Entwurfs eines Bürgerlichen Gesetzbuchs für dar Deutsche Reich setzte in den Sitzungen vom 24. und 25. Mai die Beratung der Vorschriften über das Pfandrecht an beweglichen Sachen (88 1145 bis 1205) fort. — (B.P.N.) Der öffentliche Gesundheitszu stand inDeutschland ist während des laufenden Jahre« bisher ein im allgemeinen zufriedenstellender gewesen und scheint insbesondere, daß der von sachverständiger Seite gethane Ausspruch, wonach unser Vaterland in diesem Jahre von einer ernsteren Choleraheimsuchung verschont bleiben werde, in Erfüllung gehen soll. Der ausnahmsweise trockene Witterungscharakter der Frühlingssaison mag auf die günstige Gestaltung der Volksgesundheit nicht ohne maßgebenden Einfluß sein, da namentlich die Ausbreitung der Cholera an da» Vorherrschen feuchtwarmer Klimaverhältnisse gebunden ist. Daß die sorgfältige sanitätspolizeiliche Über- zusammen: 163 Werke in 3SS Bänden Hervorzuheben ist u. a. Bals our: Ib« O^olopaoäia. ok 1»<1i»; Risley: 4'bv Dribos anä Oaeto» ok Longal; Edge-Partington: ^Ibnm ok tko ?aeiüo Islanä»; Sharpe: ^VS8 ok tb» 2. Varlcaock Mission; Dresser: Kovograpb ok tk» Keropiän»; Kiision iciontikou« ckn Oap Korn; Milne-Edward«: Uistmr« naturell« cko» Kawmikeres; Millai«: 0»iuo Bircks; Seebohm: 8ri- tisb bircks »nä vxrgs und da« große 8bändize Werk von Dresser: ttistor^ ok td« bircks ok Lurap« mit 63L kolorierten Tafeln. — Unter de» Fortsetzungen: 1b Bänd« de« Conchylienwerke« von Martini und Chemnitz und 2b Bände de« Journal ok tdv ^siatic Soeiet^ ok V»vg»1. K- Hoftheater. — Altstadt. — Am 27. Mai: „Teil". Große Oper in vier Akten von Rossini. Ls ist stets eine willkommene Erscheinung, wenn man unsere Opernregie neben ihrem emsigen Ver weilen bei der Wagnerschen Musik und neben der pflichtschuldigen, aber im Erfolge leider höchst fragwürdigen Pflege von Opernkompofitionen der letzten Jahrzehnte, von Zeit zu Zeit auch auf den Melodienreichtum, die Tonpracht und freudige LebenSfülle der berühmtesten Italiener zurückgreifen sicht Für alle Kenner, die selbst Musik in der Seele tragen, bleibt die Ansicht der Allermodernsten, daß jene Werke und mit ihnen auch womöglich die Mo- zartschen, Weber scheu und die beliebiger anderer dahin gegangener Größen sich auSgelebt haben, eine betrü bende Verirrung. ES liegt in diesem gewaltsamen Gedanken eines stürmischen kurzatmigen Geschlechts etwas von der Mordlust jener Jndianerstämme, die ihre Eltern totschlagen, weil sie ihnen zu alt er- scheinen, um noch nützlich und interessant zu sein. Tie Annahme von einer äußerst schnellen Veraltung der Kunstwerke gehört zu den bedenklichen Krank- heitSerscheinungen unserer raschlebigen Tage. Sie geht von ganz falschen Kunstanschauungen au«, und zeigt von überreizten Nerven Freilich oehört es zu den Aufgaben der Kunst, den Geist ihrer Zeit durch verklärende Schöpfungen zu verkörpern. Darin eben liegt da« Monumentale - diese« idealisierten Spiegelbilde« und im Monumentalen der Begriff der 3 Wachsköpfe, 18 Haar proben von Madagaskar und China, zusammen: 24 Gegenstände Dauer und die Bürgschaft für die Zukunft. Die Zeit genossen, die oft verblendeten, dürfen die Mitgcnießendeu, dic Enktl und Urenkel sollen aber die eigentlichen Erben sein. Ohne solches Vermächtnis und die Kraft, eS geistig in Besitz zu nehmen, würde der Menschheit „weltumfassender" Leben zuni Dasein der Eintagsfliege zusammenschrumpfen. Dieses Gesetz gilt allen schöpferi schen Werken der Künste gegenüber, gleichviel auf welchem Gebiete. Die Musik kann ihrem innersten Wesen nach davon am wenigsten ausgeschlossen sein. Diese Ansicht ohne Rücksicht ab und zu auSzu- sprechen, finde ich wegen der immer mehr um sich greifenden Verflachung deS Geschmacks und wegen der albernen Begriffs Verwechselungen zwischen schön und häßlich, zwischen erhaben und manieriert viel wich tiger, al» das übliche Verweilen bei der Ausführung theatralischer Kunstgenüsse. Durch Tadel oder Be wunderung wächst niemandem seine Stimme, der Kunstverstand oder gar daS Talent, wenn er aus nahmsweise ein solches besitzen sollte. Wer seine Auf gabe möglichst gut gelöst hat, darf sich mit dem Bewußtsein bescheiden, seine Schuldigkeit gethan zu haben. Das Publikum sprach diese erfüllte Schuldigkeit Hrn. Scheidemantel zu, bei Frl. Bossenbersier gefiel mit Recht ihr Streben nach feinerer gesanglicher Ent wickelung; auch Frl. v. Chavanne trat im Dreigesang de« Schlußaktes ansprechend hervor. Der Bortrag und die Führung der Kapelle muß in dieser Oper al- eine glänzende Leistung bezeichnet werden. B. 1,15. 1,40. iCoffedasde) UV. 8.18» »,b«. L,b7. b>d F-litagO. f Sonn- und Hj6.16,49. ^24.(11.30 », > N.4,. nicht ) Kdaopri nicht ! Ito Potichap». 28 »onHatnr- Ptagi ) 9,3S. durch daS Schlagwort deS Militarismus täuschen? Doch nur ihre eigenen Gesinnungsgenossen und ihre Freunde, die Sozialdemokraten. Jeder Einsichtige wird alsbald erkennen, daß sie nur im eigenen Interesse und nicht im Interesse des Vaterlandes handeln, wenn sie unsere Heeresein richtungen herabsetzen und unsere Armee zu schwächen suchen, indem sie sie zu einer Miliz stempeln möchten. Denn ein schwaches Heer entspricht den Herrschaft« - gelüsten der Demokratie, mag sie nun einen rein poli tischen oder einen ultramontanen Rock tragen. Da gegen erfordert die Sicherheit unseres Vaterlandes ein starkes Heer mit einheitlicher Spitze, wenn wir nicht wieder in die erbärmlichen, allerdings von den Ultramontanen, wie auch der neueste Wahlaufruf des Zentrum- beweist, besonders eifrig zurückersehnten Zustände des alten Bundestages geraten wollen. Und selbst dieses traurige Dasein würden uns Frankreich und Rußland, wenn sie uns besiegten, vielleicht nicht einmal belassen. Denn wohin ist Polen durch Uneinigkeit und Schwäche geraten ? Bei unserer gefährdeten Lage zwischen zwei großen Militärstaaten würde man uns auch selbst einen übertriebenen Militarismus nicht verargen können, wenn er unser Dasein sicherte. Oder verargt man es den Engländern, wenn sie ungeheuere Summen für ihre Flotte auSgeben und wirft man ihnen etwa „MariniSmus" vor, obgleich es sich bei ihnen hauptsächlich nur um den Schutz ihre» Handels und nicht sowohl um die Verstärkung ihrer ohnehin gesicherten iusularen Lage handelt? Wir hoffen also, daß auf die deutschen Wähler bei den bevorstehenden Neuwahlen da- Schlagwort Mili tarismus kaum noch irgend einen Eindruck machen wird, daß sie vielmehr die Überzeugung gewonnen haben werden, wie mit der Zustimmung zu der Mili tärvorlage nicht- Außerordentliches verlangt wird. Denn wenn man auch in Deutschland selber noch öfter der veralteten Legende von der Armut Deutschlands begegnet, so wissen uns doch heute schon unsere Gegner — die Franzosen — besser zu beurteilen. Sie be neiden uns sogar schon um unsere fortwährend im Aussteigen begriffene wirtschaftliche Entwickelung, um die „porioäs oonstLmmeot acoensionvlls au point 6s vu« veoooiuigue", in der wir uns befinden und schätzen uns mit Recht kaum ärmer als sich selbst, „ü neu pres aussi riebss gus oou8<. Hat endlich die Masse de- deutschen Volke» auch noch nicht den großen nichtamtlicher Teil, telegraphische und telephonische Nachrichten. Hamburg, 29. Mai. (Tel d.DreSdn. Journ.) Lie Cholerakommisfion de« Senat« teilt mit, daß ein Kontorbote in Neustadt, welcher seit acht Tagen an leichter Diarrhoe litt, sich am 27. Mai wegen vorhandener Cholerae scheiuvngen in ärzt- liche Behandlung begeben haoe, und am 27. Mai mittag- verstorben sei. Die bakteriologische Untersuchung ergab gestern da« Vorhandensein von Cholera. London, 29. Mai. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Der deutsche Marinraltachö Krie« ist gestern in Sorbits« gestorben. Palestro, 28. Mai. (W. T. B ) Der feier lichen Einweihung dcs Beinhausc« wohnten der Herzog von Aosta al« Vertreter dc« König« bei, ferner der französische General Fabre, der öfter- reichische Oberst Pott, Abordnungen de« Parla ment«, der Armee, der Marine und der Behörden, Arbeiter und Militärvereine, sowie eine große Menschenmenge. ES sprachen zunächst der Sena tor Cavallini, Oberst Faccio und der Deputierte Cavallini, letzterer brachte ein Hoch auftbsterrcich- Ungarn, Frankreich und Italien au«. Dann hielt General Fabre eine Rede in französischer Sprache, worin er hervorhob, die Frier sei ergreifend, weil sie beweise, daß man nickt bloß die tapferen Ge fallenen ehre, sondern auch die Gefühle der Brüder lichkeit bewahre. Ebenso beweise die Feier, daß Italien dankbar zu sein wisse. Oberst Pott, Wel cker zuerst italicntsch und dann französisch sprach, dankte für die Ehren, die den auf dem Scklacht- fclde gefallenen Österreichern erwiesen worden seien. Die« beweise einen großen Fortschritt der Civilisation. — Der Herzog von Aosta reiste um Uhr mittag« nach Turin zurück. Demselben wurden bei seiner Abreise enthusiastische Ovationen dargebracht^ Dre«den, 29. Mai. „Militarismus." Bei dem Wahlkampfe, der gegenwärtig in Deutsch land auSgefochteu wird, ist eins der hauptsächlichsten Schlagwörter, welche- die demokratischen Agitatoren fortwährend im Munde führen, da» Wort „Militaris mus". Auch bei den Debatten über die Militärvorlage im Reichstage hatte diese- Schlagwort immerdar herhalten müssen, denn da die sachlichen Ausführungen der Gegner der Vorlage den Darlegungen unserer ersten militärischen Autoritäten gegenüber nicht ins Gewicht fallen konnten, so blieb nur der allgemeine Widerwille gegen unsere militärischen Einrichtungen übrig, deren monarchischer Charakter von jeher der Demokratie ein Dorn im Auge gewesen ist. Denn zumal dieser typische Charakter unseres Deutschen Heere- ist eS, den man mit der verächtlichen Benennung deS „Militarismus" kennzeichnet. Dieses Wort hat freilich — so führt der , Hamb. Corr. in einem gut geschriebenen Artikel, dem wir im nachstehenden folgen, au» — nicht an sich selbst eine verächtliche Bedeutung, wie sie ja auch die Ultramontanen dem Worte JesuitiSmus oder die Freisinnigen dem Worte Radikalismus nicht einräumen; aber wenn die Demokratie von dem „Moloch" de- Militarismus spricht, so verrät sie doch schon allein dadurch, worauf sie hinaus will ES ist die finan zielle Seite der Sache, die den Steuerzahlern beson der- nahegeht, außerdem aber verknüpft man mit dem alles verschlingenden Rachen des Militarismus noch den Begriff der Säbelherrschaft, die man in Deutsch land vornehmlich als Junkertum darstellt. Kann aber wohl in Deutschland ernstlich von solchen Übertreibungen die Rede sein? Daß das alte wieder aufgewärmte Wort von dem Lande der Kasernen, in dem wegen des Militäraufwandes Kunst und Wissenschaft stiefmütterlich behandelt würden, sinnlos sei, ist schon auf das Schlagendste nachgewiesen worden. Es ist ungefähr soviel wert, wie die nicht minder bekannte Behauptung der Franzosen, daß Deutschland kein Volk sei, das ein Heer habe, sondern ein Heer, das ein Volk habe. Dies letztere würde ungefähr soviel bedeuten, als daß unser Volksheer eine Horde von Prätorianern sei, und das wagen Leute zu sagen, die viele Jahre stolz waren auf die Armee eines Louis Napoleon und noch immer stolz sind auf die Siege des ersten Napoleon! Leute, die nahe daran waren, sich einem Boulanger zu unterwerfen, und die heute dem Negerbesiegec Dodd- als einem Nationalhelden zujubeln. Wenn man vom Mili tarismus reden will, so ist er doch fürwahr eher in Frankreich zu suchen als in Deutschland. Und was die Säbelherrschaft anbetrifft, so tritt sie doch kaum in Rußland so ungeniert hervor, wie die durch das Militär sekundierte Brutalität der französischen Polizei. Hält sich ferner Deutschland eine zu allem verwend- roa ToHllucklxnaxeu aiisr»Lrt»r Loipiix: F>. Lomioi»»ioMr ck«» Dresckaer louroal»; Lmidur« N»rU» Vi»a »«»«! «. N.: <t »»rN«-Vi«»-N»mdLrx L»tp»iss -kr»ukkLrt ». U. HüLev«»! Looilo» - rnwkkurr ». I.rUo: /»vaiickenckanl, : Lmit 0'. L-U« «7. LareL ct <A>. llerausxederi KSoi^l. Lipeckitioa cke» Dresdner 3ourruck». vroicken, A vin^er-tr. 20. korruxrscü-Hnrclckuss: Ar. 1LS5. Abänderungen und Ergänzungen der MilitärpensionS- gesetze vom 27. Juni 1871 und vom 4. April 1874, sowie des ReichSbeamtengesetzeS vom 31. März 1873 und des Gesetzes über den Reichsinvalidenfonds vom 11. Mai 1877. Berlin, 28. Mai. Se. Majestät der Kaiser haben auf die Einladung des Senats von Bremen zu der im Herbst d I. dort in Aussicht genommenen Feier der Enthüllung des Denkmals für den hoch seligen Kaiser Wilhelm I. nach der „Wes.-Ztg." folgendes Antwortschreiben erlassen.: „Das gefällige Schreiben des Srrats der freien Hanfeftadt Bremen vom 21 v. M habe Ich erhalten und gern von feinem Inhalt Kcnntn's genommen. Die freundliche Einladung der am 18. Oktober d. I. patifindenden EnthüllungSseier des Reiterstandbildes Meines in «oit ruhenden Herrn Sroßvater«, deS Kaisers und Königs Wilhelm l. Majestät, beizuwohncu, nehme Ich mit Freuden an, und wird eS Mir zum Vergnügen gereichen, wieder in Ihrer Stadt zu weilen, an welche sich an der Zeit Meiner Anwesenheit im April deS Jahres 1890 die angenehmsten Erinnerungen knüpfen. Zugleich benutze Ich diesen willkommenen Anlaß, um die freie Hansestadt Bremen Meiner ihr allezeit gewidmeten wohlwollenden Gesinnungen zu versichern. Neues PalaiS, den 20. Mai 189». Amtlicher Teil. Wekanntnrachung, die Roichstagswahlen betreffend. Das Ministerium des Innern giebt andurch unter AbändrlUNA des in der Verordnung vom 25. laufenden Monats, die Ernennung der Wahlcommissare für die bevorstehenden ReichStag-wahlen betreffend, enthaltenen bezüglichen'Hinweise- bekannt, daß die mit den Städten Dresden und Leipzig vereinigten vormal» ländlichen Vororte dieser Städte nebst den in und bei ihnen gelegenen exemten Grundstücken für die Wahlen zum Reichstage auch weiterhin bei den Wahlkreisen ver bleiben, denen sie vor ihrer Einbezirkung angehört haben. Dresden, am 29. Mai 1893. Ministerium des Innern. ». Metzsch. Paulig. Während die Wortführer und Verkündiger der Lieber- Richter-Bebelschen Anschauungen in der Ausfindigmachung von Mitteln und Kunstgriffen, der Wählerschaft erfolgreich kommen, eine erstaunliche Vielseitigkeit entwickeln, eine politischen Ehrgeiz wie unsere in Amerika eingebür ¬ gerten Landsleute, die trotz ihrer demokratischen Ge- v m c sinnung offen ihre Verwunderung darüber aussprechen, steht ebenfalls fest und wird einen Ansporn daß Deutschland nicht alles daran zu setzen entschlossen auf den: betretenen Wege nicht stehen zu bt. 4,17. >2. S.4. Sonn- un» »?n Mori»- - Fortsetzungen - . . - Geschenke - 33 13 Photographien von Amerika und Oceanien, zusammen: 350 Gegenstände Hervorzuheben sind: Schiff«- und Fischerei-Modelle und Hüte von den Philippinen, ein Harnisch von den Kingsmillinseln, Südsee, eine Maske und eine Ahnenfigur von Neu-Irland, Bismarck - Archipel, Töpfe und Waffen von Guayana Unter den Geschenken find besonders zu nennen: Alte und seltene Bronzetrommeln von Hinterindien und China vom Konsul Mandl in Tientsin, Waffen aus Mikronesien vom Korvettenkapitän Credner. Die Handbibliothek wurde vermehrt: durch Ankauf um 130 Werke in 188 Bänden, 7 - - Asien, 105 - Afrika, 110 - Amerika, 112 - - Oceanien,
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