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Dresdner Journal : 07.06.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189306074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930607
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930607
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-06
- Tag 1893-06-07
-
Monat
1893-06
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 07.06.1893
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«?:r darum zu bekümmern, ob ein Mensch oder ein Gott diese- Wort gesprochen hat. Die spiritualistische Be wegung, welche man allerseits bemerkt und welche so viele ehrgeizige und naive Leute leiten zu können glauben, wird durchaus humanitärer Art sein Die Menschen, die nichts mit Mäßigung thun können, werden von einer Liebeswut ergriffen werden. DaS wird natürlich nicht sogleich und ohne Schwierigkeiten von statten gehen. Es wird vielleicht blutige Miß verständnisse geben, so sehr sind wir in der Gewohn heit des Hasse« erzogen worden; aber da dieses große Gesetz der Bruderschaft sich einer Tages erfüllen muß, so bin ich überzeugt, daß die Zeit beginnt, in welcher wir unwiderstehlich seine Erfüllung wollen werden..." Patentliste sächsischer Erfinder. MtrgctciU durch das Patentbureau von Otto Wolfs, Dresden, Pragerstraße lv, l. An gemeldet von: Rudolf Heßner in Leipzig Reudnitz: Schließapparat für Druckformen. — Richard NSadler in Dresden, Neuerung an Mikrophonen. — Hermann Pöge i» Chemnitz: BerbindungSwnse der Solcnoidkcrne mit den Kohlenhaltern bei Difserentialbogenlampen. — Firma Seyfert n. Donner, Gesell schaft mit beschränkter Haslung in Chemnitz: Aufftoßapparat für Strickmaschinen — Paul Sievert ia Döhlen bei Dresden: Ver fahren zur H rstellung von Glasgesäßen; Zusatz zum Patente Rr. 6860t. — Rudols Opel in Leipzig: Kontrollkasse mit durch Tasten bewegtem Anzeigewerk. zösischen Hauptstadt die Ausführung sehr sympathisch, begrüßen. Hier nun ein Pröbchen vom Gegenteil Der „Observateur FranzaiS" sagt in einem vusion" überschriebenen Artikel über deutsche Kunst: „Die Barbaren kommen! Wagner thront in der Oper, und wenn auch die gewöhnlichen Theater noch nicht ihre Pforten der nordischen Litteratur geöffnet haben, so sind doch schon einige Scenen von ausländischen Werken, wie eines Ibsen, eines Maeterlinck gezeigt worden. DaS ist ein Zeichen der Zeit! Die barbar ischen Horden rührten sich immer,nur in Zeiten des Verfalles und des Niederganges der Kultur. Unsere geistige Armut muß notgedrungen ihr Heil in dem ungestümen, aber umnebelten (!) Geist des Nordens suchen. Unfähig, selbst etwas zu schaffen und Selbst- geschaffene- zu begreifen, schauen wir geistlosen (!) Stücken zu, die mächtig auf unser leeres und faules Gehirn wirken." — Nachdem der Artikelschreiber noch einen schmerzlichen Blick auf die litterarische Blüte Frankreichs und den jetzigen Verfall geworfen, giebt er der Hoffnung eines Wiederauflebens der französischen Litteratur Ausdruck. DaS Urteil, das hier über fran zösische Litteratur gefällt wird, ist ebenso unberechtigt, als das Urteil über die „Barbaren" chauvinistisch. Linge sandtes. 8tOÜM^ IsOäellMW kar Knaben uni Jünglinge. Müfrock-KM, k«M« 8 HZ. * Lehnerts „Handbuch für den Truppenführer". Bearbeitet von v. Hagen, Major im Infanterieregiment „Markgraf Ludwig Wilhelm" (3. badifcheS) Nr. ll1. lO. Aus lage Berlin 1883. Ernst Siegfried Mittler u. Sohn, König!.Hosbuchhandlung. 169 S. Pr. geb. 1,60 M — Unter den zahlreichen Leitfüdin und Lasch, nbüchern, die für den prak tischen GebrauchjünzrrerundReserve-Osfizicre veröffentlicht worden sind, verdient das vorliegende Handbuch eme besondere Beach lung, denn eS umsaßt in ebenso gedrängter Kürze wie not wendiger Vollständigkeit alles das, was ein Ossi fier über den Felddienst und die damit zusammenhängenden Dicnstzweige wissen muh. Die zahlreichen BorsDriften, welche auf diesem Gebiete in den letzten Jahien ergingen sind, machen eS namentlich dem Nichlbcrussosfizier schwer, sich bei einer Übung in die neuen Verhältnisse hineinzuleben. Hierbei vermag indessen das vor liegende kleine Handbuch ihm w.semliche Dienste zu leisten, das zugleich wegen jeineS geringen und sehr handlichen UmsangeS besonders geeignet ist, im Manöver und bei F-lddienstübungen milgenommen zu werden, um bei Aufträgen u. s. w. auslauchende Zweifel schnell beseitigen zu können Der Umstand, daß das Buch bereils in 10. Auslage vorliegt, spricht allein schon für die Beliebtheit, dessen es sich erfreut und die es mit Recht verdient. * Die neue fünfte Auslage von Meyers kleinem Koi vcr- sationSlexikon — Verlag des bibliographischen Instituts zu Leipzig — ist nunmehr vollständig erschienen Das außcr- ord.ntlich sorgsältig b.arbeite'e W.rk, dessen Inhalt bis rns kleinste revidiert und aus dem ganzen Wissensgebiet b:s aus die neueste Zeit ergänzt und wesentlich erweitert worden ist, ü>dars keiner weiteren Empfehlung. Es leistet feinem Besitzer beim Zeitungs. oder Bücherlejen, im täglichen Verkehr, in allen Zweifelsfragen die denkbar besten Dienste. Allenthalben, wo sich im Gedächtnis oder im Wissen eine Lücke sühlbar ma.bt, fei es aus den Gebieten des StaatS- oder Kulturlebens, der Technik, der landwirtschastlichen Gewerbe u. s. w, bietet der „kleine Meyer' feine Hilse dar. Gleich wertvoll, wie der text liche Inhalt, sind die in großer Zahl dem Werke beigegebenen Karten, Übersichten und staiistischen Tabellen, sowie nicht zum geringsten die vorzüglichen JllustrationStaseln. Unter letzteren sind solche mit der Darstellung „ausländischer Stubeuvö,el", „der Rinder", der „deutschen Raubvögel" wegen ihrer gedie genen künstlerischen AuSsührung und rnstruktiven Klarheit be sonders erwähnenswert. Der sonstigen Ausstattung des Werkes hat die Verlagshandlung eine anerkennenswerte Sorgsalt zu- gewenbet. Für diejenigen, welche dasselbe lieserungSweife be zogen haben, sind durch jede Buchhandlung geschmackvoll auS- gesührte Einbanddecken zu erhalten. Außerdem ist das Werk zum Preise von 8 Mart sür jeden der drei Bände nunmehr vollständig zu ha'en. ES ist demselben, als einem wertvollen HauSschatz die denkbar größte Verbreitung zu wünschen; der billige Preis macht die Anschaffung auch dem weniger Be mittelten möglich. * Auch das amtliche „Deutsche Kol-Bl." befaßt sich mit den neuesten, über Brüssel und den Kongo zu uns gelangten, auch von unS bereit- erwähnten Gerüchten über Emin Pascha-Tod und faßt die» selben folgendermaßen zusammen: Tippo Tipp hat im April von einem Verwandten Namen» Rachid den Mohamed bin Said el Marjabi einen vom 2. De« zember 1892 datierten und an den Stanley-Fall» * Vielfach ist über den großen Erfolg berichtet worden, den Richard Wagner» „Walküre" in Pari» hatte, und daß die meisten Blätter der fran« anerkennenswerte Bestreben der Redaktion zurückzu führen, nur aus der Feder gediegener Praktiker und Theoretiker Aufsätze zu erhalten, die schon um des willen besondere Beachtung erheischen. Einen Beleg hierfür bieten die in den vorliegenden Heften ent haltenen Ausführungen des OberamtsrichterS l)r. Frese in Döbeln über „Mündelmäßige Hypotheken", des Land- gerichtsdirektors Or Frey in Leipzig: „Wie weit hat der Richler die Notwendigkeit zu erstattender Kosten zu prü fen?", des Professors vr. Rudolf Stammler in HaUe„Zur neueren Litteratur über den Begriff deS vis major", deS Landgerichtsdirektors Rudolph in Freiberg „Zu 88 276 und 387 deS Bürgerlichen Gesetzbuchs" und deS RegierungsratS Dr. Schanze in Berlin über den „Anspruch auf Löschung deS Gebrauchsmusters." Den zweiten Teil der einzelnen Hefte nehmen geschickt aus- gewählte und in ausführlicher Begründung mitgeteilte Entscheidungen sächsischer Gerichte über Rechtsfragen deS Sächsischen Bürgerlichen Gesetzbuches, der Civil- prozeß- und der Konkursordnung, sowie einiger anderer Gesetze ein, denen sich im Auszug wieder- gegebene neuere Entscheidungen des Reichsgerichts an reihen. Ter dritte Teil endlich ist der Litteratur ge widmet; in ihm finden Bücherbesprechungen und Neuigkeitenverzeichnisse Ausnahme. In dieser Gestalt vereint das „Sächsische Archiv" in glücklicher Weise eine fachwissenschaftliche Zeitschrift mit einer besonder» für den sächsischen Juristen sehr wichtigen Entscheidungssammlung. L. Statistik rmd Volkswirtschaft. Internationaler Getreidebericht. Dresden» den 5. Juni 1893. Die abgelausrnen 14 Tage brachten er- freulicherweife mehr oder minder ergiebige Niedeischläge, deren günstige Einwirkung aus d:n Saatenstand unver'ennbar ist! Besonders aus Schlesien lausen bejriedigcnde Berichte ein. Trotz dem wiederholten Regen dauern aber die Klagen über ten Stand der W esen und Kleeselder sort und nur die großen Mengen der aus der überreich n 1892er Ernte stammenden Kartoffeln lasten die notorisch vorhandene Futternot bislang weniger grell hervortreten als eS unter anderen Umständen der Fall gewesen sein müßte. Wenn eS noch eines Beweises bedürfte, wie ungeheuer groß dir 1891—1892-r Ernteerträgnisse in den Bereinigten Staaten waren, so würde ein Vergleich der sichtbaren Be stände Ende Mai a. c. etwa 70 Mill. Bushel Weizen (1 824 000 t) gegen L9H Mill. Bushel (76b 466 t) Ende Mal 1892 dies voll und ganz bestätigen. Dieser enormen Warensülle gegenüber treten die nicht- weniger als brsriedigend lautenden Nachrichten über de» Saalenstand in Amerika in den Hintergrund; die selben Momente sind eS aber auch, welche jeder noch so berechtigten Auswärtebewegung der Getreidepreise in Europa einen Damm entgegensetzen. In erster Linie leidet England unter dem massenhaften transatlantischen Warenangebot. Nicht weniger al» 68 Weizenladungen waren in vergangener Woche an eng lischen Häsen fällig, wählend aus Antwerpen zur Stunde noch LVOOOO Quarters schwimmen Der Stand des Weizen» wird in Großbritannien als ein überaus befriedigender bezeichnet. Wenn trotz dicfcr günstigen Aussichten, trotz der oben geschilderten großen amerikanischen Vorräte weder in London noch in Paris die Preise einen bemerkenswerten Rückgang erlitten, so ist dies d:m Umstande zu/ufchrciben, daß der jetzige W rtstand für entschieden billig erachtet wird, und daß man eher mrt den Chancen einer Erhöhung (bei nicht ganz befriedigenden diesjährigen Ernteerträgnisten!) rechnet als mit dem Gegenteil I Der russische „Finanzanzeiger" vom 9/21. Mai bringt, amtlich, ziemlich besricdigende Nachrichten über den Stand der Winter- und Sommersaaten im europäischen Rußland. Die Stimmung sür Weizen an der Wiener und Buda- Pester Börse ist eine wesentlich beruhigtere geworden, obwohl in den abgelausencn vierzehn Tagen der Preisrückgang sich in äußerst beschränkten Grenzen hielt. Roggen wurde vieljach rmgeackert und dürste aus einen Export auS Österreich kaum zu rechnen sein. Die Berliner Börse stand zumeist unter dem Eindruck der ame'ilanischen Flaue. Sowohl prompte wie Herl-sttcrmine — und zwar gleichmäßig Weizen wie Roggen — büßten in den abgrlausencn vierzehn Tagen etwa 4 M. pro Tonne ein. Haier st'eg dagegen um denselben Betrag, so weit nabe Sichten in Frage kamen, während der Herbstiermin ebensallS flauer lag. Die Sächsischen Börsen verkehrten b.i schleppendem Handel ebensalls in weichender Richtung. In Dresden büßte brauner Landwcizen 2 M., Roggen 4 M. pro Tonne ein, in Leipzig wurde feinster inländischer Weizen 1S7—1L9 M., bester Landroggen ttb—148 M. angcbolen Rcge F-age bestand allenthalben nach Kleie und Futtermehl. In Ostthüringen mußten sich Eigner die infolge der allgemein herrschenden Stimmung etwas reduzi-rten Preise ge- fallen losten Hochprima Landweizen wurde zuletzt zu 157 bis reo M„ bester Landroggcn zu 115-148 M. pro 2040 Psuud brutto frei Mühle Gera gehandelt. — Tic günstigen Darstellungen der Finanzlage Griechen lands, w.lche noch im Beginn dieses Jahres durch eine viel- bcnvtzte ausländisre Korre'pondenz in die Presse »lanciert" worden sind, haben sich schlecht ersüllt, ebenso schlecht, wir die bescheideneren Erwartungen, welche englische Blätter gehegt haben. Wenn du Athener Korrespo: tcnt der „K Z" rccht unleriichtet ist, so wäre die Insolvenz Grieche landS zur That- sache geworden. Ter genannten Meldung zufolge wird aus amtlicher Quelle berichtet die priechifche Regierung werde die fälligen Zinfen „derart kapi alisiercn," daß sie sür Zmsjchcine von 2'/, Jahren Staats>Luldschcme im Gesamtbeträge von 70 Millionen Frc». ausgebe; das heiß», Griechenland ist genötigt, bis zum Jahre 1896 die Barzahlung seiner Coupons einzustellen Tas Londoner Bankhaus Hambro u Sons würde die neuen Schuldscheine zu 67 Proz, die Zah lung der Zinsen mit b sowie die Tilgung mit Proz. über nehmen Als Sicherheit biete Griechenland 7^ Millionen FrcS. Staatseinkünfte in Gold, we che an eine Kaste, die von der Nationalbank, der thessalisch-epirotischen und dec jonischen Bank gebildet würde, gezahlt und alle vierzehn Tage an das Bankhaus Hambro u. SonS abgesühit würden. Der Zweck der Maßregel s-t, von der jetzigen Zinsenlast von »6 Millionen zwölf Millionen zur Beseitigung deS Notcn- zwangSumlaus», dreizehn zur Durchsühruug de- gefährdeten Bahnbaues Pnaeus Lariffa und den Rest zur Tilgung der inneren, schwebenden Schuld zu verwenden Die Regierung * von Konrad Duden« „orthographischem Wörter buch der deutschen Sprache mit etymologischen Angaben, kurzen Sacherklärungen und Verdeutschungen der Fremdwörter" ist soeben d»e vierte nrubearbeitete und vermehrte Auslage im Verlag« des bibliographischen Instituts zu Leipzig und Wien erschienen Da» Werkchen, da« bi- jetzt eine Verbreitung in der stattlichen Höhe von 2200)0 Exemplaren gesunden hat, vereinig» bei gründlicher Bearbertuug die in den Einzelstaalen Deutschland» amtlich sestgrftellten Satzungen und Regeln zu einem vorzüglichen zuverlässigen Ganzen. E« ist maßgebend für die neue Rechtschreibung in ganz Deutschland und neuer dings auch für die in der deutschen Schweiz Die neue Auf lage erhielt einen Zuwachs von etwa KOO Wörtern und mehr als 1000 Erklärungen oder sonstigen Zusätzen. In allen Zwei feln über die Rechischreibung giebt da» Dudenfche Werk die zu verlässigste Nulkuust. Di« Bu-stattung in Bezug aus Druck und Papier ist musterhaft. Der Bezugspreis für das solid i« Leiuen gebundene Exemplar beträgt nur i M. so Ps. Juristische Litteratur. „Sächsisches Archiv für bürgerliche- Recht und Prozeß". Heraus gegeben von Stephan Hoffmann, OberlandeSgerichts- rat in Dresden, und vr. Friedrich Wulfert, Land- gerichtSrat in Leipzig. III. Baud Heft 1—3. Leipzig 1893, Verlag der Roßbergschen Hofbuchhandlung. Bereits des öfteren haben wir Veranlassung ge nommen, dieser trefflichen Zeitschrift, welche nunmehr in ihrem drillen Jahrgange sich befindet, in anerkennen den Worten zu gedenken. Auch die vorliegenden ersten drei Hefte de- gegenwärtigen Jahrgang» rechtfertigen erneut den Beifall, den sich dieses litterarische Unter nehmen schnell in fachwissenschaftlichen Kreisen er rungen hat. Die Aufsätze, welche den ersten Teil eine» jeden Hefte» bilden, zeichnen sich ebenso durch wissenschaftliche Sedan kenschaife in ihre» Ausführungen wie durch praktische Bedeutsamkeit der Rechtsfragen, die sie behandeln, au» Dieser Vorzug ist auf ca» hoffe, durch die Einfühlung de- Tabak- und Pulvermonopol« sowie durch die Grund- und Einkommensteuer eine Mehrein- nahme von lü Mill, und durch weitgehende Ersparnisse eine M-ade au-gabc von 8 Mill zu erzielen und inBLlde die Baar zahlungen wiederausnehmen zu können. Demnach hätte die griechische Regierung einfach mit dem Hause Hambro u. Sou» in London abgeschlossen ohne versucht zu haben, mit dem Gläubigern selbst zu einer Vereinbarung zu gelangen. Es b«--» finden sich unter den bestehenden Anleihe» solche, die mit sbe- sonderen Vorrechten au-gestattet sind und eS dürste fraglich ei» ob deren Besitzer ohne w-üerc» sich einer gleichen Behandlung mit allen anderen Gläubigern sögen werden. Indessen wird ihnen etwas andere» kaum übrig bleiben. * In der grstern abgehaltenen Ausstcht-ratSsitzung der Fabrik elektrischer Beleochtung-kohlen in Nürnberg, Aktiengesellschaft (vorm. CH. Schmelzer), wurde die Dividende sür da» verflossene Geschäftsjahr auf 12H gß, wie im Vor jahre, festgesetzt. Die Generalversammlung ist aus den 8. Jult einberusrn. — Der Pariplatz Zöblitz der Sächsischen Bank ist ein- gezogen worden. — Im offiziellen Kursblatt fällt von heute an die Notiz „Gambrinus Stammprioritäten" aus. Es werden künftig nur die Nruaktien und Genußfcheiue notiert. 88 Dresden, 7. Juni. (Wildbret- und Beflügel« Marktbericht von F. W. Luca-, Dippoldi-waldaer Platz im Trompeterschlößchen und große Plauensche Straße 38.) Ter Geschäft-Verkehr der vorigen Woche ließ sich im allgemeinen wieder recht gut an und insbesondere war der Wildbretmarkt so reichlich brschickt, daß keinerlei Mangel eintreten konnte Gute Meinung war auch immer noch für Renntierfleisch vor handen, hauptsächlich für Fricanteaux. In Wildgeflügel da gegen war nur noch einigermaßen Nachfrage nach Hafelhühnern. Ziemlich flott gestaltete sich da» Gefchäft in zahmem Geflügel. Junge gemästete Gänse wurden in ansehnlichen Mengen um- gesrtzt und auch für junge Enten sowie diesjährige Hühner machte sich guter B.gchr bemerkbar. Junge Lauben waren ausreichend vorhanden und die Preise hierin hielten sich mit denen der vorvergangenen Woche aus gleicher Höhe. — Wat die Preise anbetrifft, so galten pro Stück: Truthennen 5 bi» 6,50 M.» junge Gänse b bis 7,50 M., junge Enten 3,50 bi» 4,50 M , französische Poularden 6 bis 9 M.» steierische Ka paunen 4 bls 5,50 M.» Hamburger Kücken 1,60 M, Koch- Hühner 1,75 bis 2,80 M, junge Hühner 1,40 bis 1,75 M„ lunge Tauben 0,50 bis 0,70 M, alte Tauben 0,40 bis 0,50 M., Hirschrücken 25 bi- 36 M, Hirschkeule 20 bis 25 M., Rennticrkeulen 12 bis 20 M.. Fricankeaus 3 bis 9 M., Reh rücken 8 bi- 14 M, Rehkeulen 6 bis 8 M, Rehblätter 1,50 bis 2,50 M., Haselhühner 1,60 M. Für Möveneier waren 20 Ps. pro Stück zu bezahlen. 88 Dresden, 7. Juni. (Fischmarktbericht dr» hos- liefrranten Gotthold Jank, Breitestrabe 19 und Flemming- straße 6.) Während der letzten Bericht-wache waren Schellfische und Kabeljaus namentlich von den deutschen Nordseeplätzen in schönen mittelgroßen und großen Fischen an den Markl gebracht und es wurde dnnit, da die Zufuhren nur mittelmäßig waren, täglich glatt geräumt Der Fang von Seezungen blieb fowohj im Kanal als in der Nordsee klein, indes Steinbutten in an sehnlichen Meng?« gefangen Warden. An der jütländifchen Küste erschwerten starke Westwinde den Golvbuttfang; reichlicher war daselbst der Makrelenseng und diese Fischsorte wurde auch an der schwedischen und norwegische Küste in größeren Posten erbeut.t. Der Lachsfang im Rhein und in der Elbe war gering und auch an der Ostfee wurde wenig gefangen, wä-renv Schweden viel Lachfe lieferte. Der Umsatz in Karpfen ist ohne Belang Lebende Hechte fehlten gänzlich und die Zufuhren von frischen Stettiner Hechten mußten als knappe bezeichnet werden. Aale wurden besonders in starker Mecklenburger Ware reichlich zugesührt. Forellen erfreuten sich lebhafter Nachfrage bei nur kleinen Zufuhren aus dem Gebirge. Hummer trafen auS Nor wegen und Schweden regelmäßig ein. Tie Zufuhren in Krebsen waren sehr klein. Galizische fehlten fast gänzlich und sürOoer- krebse mußten von den Händlern höchste Preise bewilligt werden, um davon überhaupt nur etwas auf dem Markt bringen zu können. — Die Preife im Einzelvcrkauf anlangeud, fo kosteten pro Pfund in Pfennigen: Rheinlachse 2t>o bis 250, Elblachse 150 bis 200, Silberlachse 140 bi; 180, Ostender Seezungen 120 bis 160, Ostender Steinbutten 100 bis 140, Norderneyer Kabeljau 35 bis 60, Norderneyer Schellfische 30 bis 40, dänische Schellfische 20 bis 80, Makrelen 80, Goldbutten 40 bis 50, Rotzungen 50 bis 60, Stettiner Hechte-80 bis 90, lebende Aale 150 bi» 180, Oberlausitzer Karpfen 90. Die lebenden Forellen wurden, je nach Größe und Güte, mit 8o Pfennigen bis 4 Mark pro Stück bezahl', während lebende Hummer 2,25 bls 2,50 M. pro halbes Kilo, kleine Krebse 2,40 bis 4 M, mittlere 6 bis 10 M. und große 12 bis 24 M. pro Schock kosteten. und vorläufig beiseite geschifft worden ist, um einer Ent deckung vorzubeugen. Der Sack ist mit dem Buchstaben „0." gestempelt. * Ein umfänglicher Waldbrand ist heute mittag an der Langebrücker Chaussee zum Ausbruch gekommen Nachdem di« hiesige Feuerwehr auSgerückt war, ersuchte noch der Oberförster de» Langebrücker Revier» um mili tärische Hilfe, welche auch sofort abgeschickt wurde. Zur Zeit de» Redaktionsschlüsse» sind die Feuerwehr- und Militärmannschaften noch nicht wieder «ingerückt; nähere» kann daher noch nicht mitgeteilt werden. Refidenztheater. Da» Sudermannsche Schauspiel „Die Heimat" wird infolge de» für längere Zeit schon abgeschloffenen Gastspiels deS Frl. R. Bertens nur noch morgen und übermorgen zur Aufführung gelangen; die genannte Schauspielerin tritt am hiesigen Residenz- theater Sonnabend, den 10. Juni, zuerst m Sardou« „Fedora" auf. * Oeffeutliche Unterhaltungen. Hofballmusikdirektor Eduard Strauß giebt morgen Donnerstag im Lincke schen Bade einen Walzerabend. Da» Programm ent hält neben Konzertstücken folgende Walzer: „Doktrinen" von Ed. Strauß; „Geschichten aus dem Wiener Wald" von Joh. Strauß; „Landeskinder' von Ed Strauß; „Morgen blätter"' von Joh. Strauß; „Mein Lebenslauf" von Joseph Strauß; „Die Schönbrunner" von Lanner; „An der schönen blauen Donau', „Fledermauswalzer" und „Bei uns zu HauS" von Joh. Strauß. — Der noch in der Vorwoche sichtbare eiserne Caisson zum linken Strompfeiler der vierten Elbbrücke ist nunmehr dem Blicke vollständig entzogen und schon tief in den kiesigen Grund eingesenkt Dagegen erhebt sich über den Wasserspiegel das aus und m dem Caisson errich tete Mauerwerk, welches durch das eigene, bei fort gesetztem Bau immer größer werdende Gewicht tiefer in die Flußsohle einsinkt. — Nachdem das städtische Hochbauamt einen dem An träge der Stadtverordneten entsprechenden Plan nebst Kostenanschlag über den Neubau eines Anatomie- gebäudeS für das Stadtkcankenhaus angefertigt hat, wird die Ausführung desselben nicht lange mehr auf sich warten lassen. Da der Sektionssaal und da» Auditorium in dem neuen Plane kleiner vorgesehen sind, wie ursprüng lich beabsichtigt wurde, so mindern sich die Baukosten bis auf 168000'M. herab. - Die Rosenblüte beginnt sich zu entfalten, wenig stens haben die frühen Sorten bereits ihre duftigen Blumen erschlossen. Der Knospenansatz ist ein reicher. An Schäd lingen ist leider auch Heuer kein Mangel und eS ist da'er jedem Rosenbesitzer ein sorgfältiges Absuchen der Stöcke nach dem die Knospen tötenden Ungeziefer dringend zu empfehlen. aufgegebenen, aber über den Kongo und Europa weiter gesandten Brief erhalten, welcher den Tod Emin Paschas bestätigt. Darnach ist der Pascha mit Said ben Abed el Khuduri, den« 24 bis 25 Jahre alten Sohne eines verstorbenen Oman-AraberS, der in den Gegenden des Jturi und Manycma vorzugs weise Sklavenjagden abhält, in Kampf geraten und nach einem zweitägigen unglücklichen Gefechte auf dem Rückzüge mit allen seinen Begleitern niedergemacht worden. Nur die im Lager zurückgebliebenen Leute Emins sind am Leben geblieben. Nach münd lichen Äußerungen Tippo-Tipps heißt der Ort, bei welchem der Pascha seinen Tod gefunden hat, Mlt- mani und liegt eine Tagereise von den Flüssen Jturi und Nyoro, etwa 30 Tagereisen von den Stanley-FallS entfernt. Nach dem Schreiben würde daS beklagenswerte Ereignis in den Monat November 1892 zu verlegen sein. — Dem gegenüber konstatiert daS „B. T", daß mit derselben Bestimmtheit, wie eS in der hier zusammengefaßten Meldung geschieht, die Niedermetzelung Emin Paschas und aller seiner Be gleiter in der Nähe des Jturifiusses, ebenfalls nach Berichten au- arabischen Quellen, schon vor einem halben Jahr gemeldet worden ist. Auch damals wurden die näheren Umstände und der Ort der That ganz genau beschrieben; nur daß der obsiegende Araber einen anderen Namen hatte und der Tod Emin- schon im März 1892 erfolgt sein sollte. Die Kunde trat damalr, wie gesagt, mit derselben Bestimmtheit auf. War sie aber damals falsch, so haben wir auch jetzt keinen Anlaß, sie für unbedingt richtig zu halten. Die Hoffnung, daß Emiu Pascha sich noch am Leben be> findet, braucht also nicht aufgegeben zu werden. dasselbe auf dem Böhmischen Bahnhof in frühester Morgenstunde durch Absertrgung ein«« Sondrrzuge« zu er mäßigten Preisen in da« Erzgebirge Von Dresden au« benützten diesen 33 Teilnehmer der II., 407 der III. Wagen klaffe (Zschopau 35, Wolkenstein 61, Annaderg 239, Cranzahl 36, Weipert 28, Obercrottendorf 41), von Potschappel 25, von Tharaud 5, von Freiberg 86 Per sonen. Die Zahl der auf diesem Bahnhof gestellten Sonder züge belief sich auf 20; 12 dienten der Bodenbacher Linie Di« Rundtour Dr««den Geising Kipsdorf Dresden wurde von 253 Personen unternommen Auf dem Leipziger Bahnhof wurden 6 Sonderzüge eingestellt und 3972 Fahr karten nach den Lößnitzstationen verausgabt. Die Stationen Radebeul verkauften 980, Kötzschenbroda 597 Fahrkarten nach Dresden, meist an Besucher der Pferdeausstellung. Der Schlesische Bahnhof bewältigte mit 2, der Friedrich stadter mit 4 Sonderzügen den Massenandrang. In Leipzig (Dresdner Bahnhof) nahm ein Sonderzug nach dem Muldenthal 1113 Personen auf und ebendaselbst ein solcher vom Bayerisch«» Bahnhof bi« Wilkau 1036 Fahr gäste. « Die Übersicht über die von den betreffenden Eisenbahn- verwaltungen für diese« Jahr in Aussicht genommenen Sonder- »üge von Dresden und Leipzig nach München, Kuf- stein, Salzburg, Bad Reichenhall und Lindau ist er schienen E« verkehren solche Züge Sonnabend, 1. Juli, von Leipzig, Sonnabend, 15. Juli, und Dienstag, 15. August, von Dresden und Leipzig mit direkten Wagen bis München Diese Übersichten werden unentgeltlich an den Fahrkartenverkaussstellen größerer Stationen u. s w. ver abfolgt, auch besagen öffentliche Anschläge das Nähere. « Der heutige Sonderzug nach München zum Be such« d«r landwirtschaftlichen Ausstellung hatte bis Chemnitz eine Teilnehmerzahl von 105 Personen der II. und 81 der Hl. Wagenklaffe. Unterwegs ist ein weiterer Zuwachs bi« Hof zu erwarten. — X. Seit der letzten Reichstagswahl im Jahre 1890 ist die Stadt nicht nur durch die Einverleibung von Strehlen und Striesen, sondern auch im allgemeinen an der Bewohnerzahl gewachsen. Die Volkszählung am 1. Dezember 1890 ergab für die Stadt eine Einwohner zahl von 276522, für Strehlen 2502 und für Striesen 10 820. Heute nimmt man eine Einwohnerzahl von rund 325 000 an. Hierdurch hat sich eine Vermehrung der Wahlbezirke notwendig gemacht, die, abgesehen von den 5 Bezirken für Strehlen und Striesen, welche wie früher dem 6. Landeswahlkreise zugehören, allein für Altstadt 8 beträgt; bei der letzten Wahl waren 53, diesmal sind 61 Wahlbezirke. Für den Stadtteil rechts der Elbe, wel cher zum 4. Landeöwahlkreise gehört, ist die Zahl der Be zirke auf 23 erhöht worden. * In der Juniversammlung des Neuen Dresdner Tierschutzvereins brachte der Vorstand eine größere Anzahl Tierquälereien zur Kenntnis. Ferner erfolgte die Mitteilung, daß dem Vereine neuerdings 3000 M. als letztwilliges Vermächtnis von der verstorbenen Frau A. verw. Nasneseld und 3000 M von der verstorbenen Frau L. verw. Bürger zugewendet worden sind. In dankbarer Anerkennung dieser dem Vereine erzeigten Wohlthaten er hoben sich zu Ehren der Heimgegangenen die Teilnehmer der Versammlung von ihren Plätzen. Schließlich nahm man von einem Schreiben aus Stuttgart Kenntnis Aus dem Polizeiberichte. Von der Direktion der Deutschen Straßenbahngesellschaft ist angezeigt worden, daß im Lause de« verflossenen Monats von Fahrgästen wieder ver- schiedene Gegenstände in den Wagen liegen ge lassen worden seien, non denen 43 Stück noch nicht zurückgesordert wurden. Darunter befinden sich 2 Geld täschchen mit 1,55 bez 1,61 M, 1 Sparkassenbuch mit 3,14 M, 1 goldener Ring mit Stein, 1 Brosche, einige Stöcke, mehrere Schirme, Schlüssel, etliche Taschentücher, 1 Umschlagetuch, Handschuhe, sowie 1 Krawattennadel. — Der unbekannte Einmieter, dessen im gestrigen Bericht gedacht wurde, hat am Sonntag abermals bei Leuten hier Unterkommen gefunden, nachdem er sich für einen Kauf mann Jos-pH Finke aus Olmütz auSgegeben und ver sichert hatte, er habe hier Stellung gesunden. Ec hat brr seinem Weggänge am nächsten Morgen ein Paar kalblederne Stiefeletten im Werte von 13 M., die einem anderen Untermieter gehörten, gestohlen. — Jnr Kellerraume eines in der Schloßstraße gelegenen Grundstückes erschoß sich heute vormittag ein 22 Jahre alter Schreiber. Derselbe hatte während längerer Abwesen heit seines Vasers aus dessen Kassette Wertpapiere entwendet und das Geld verausgabt — Während der vorverwichenen Nacht ist auf dem Hafenbauplatze im großen Ostra- gehege in einige Schuppen eingebrochen und sind ver schiedene Gegenstände daraus gestohlen worden. Auch in das auf dem Tamme stehende Maschinenhaus hat man einzudringen versucht, dasselbe war jedoch zu sest verwahrt Der Einbrecher muß sich beim Einschlagen eines Fensters verletzt haben, denn eS wurden zahlreiche Blut spuren vorgefunden. — Am 3. d. Nits., Sonnabend, abends haben zwei unbekannte Arbeiter, anscheinend Kutscher, von einem auf der Ostraallee haltenden Roll tafelwagen einen Sack Weizenmehl im Gewichte von ungefähr 2 Ctr. abgeladen und in den zum Hause Nr. 6 gehörigen Hofraum getragen, sich darauf aber so gleich iv ed.r entfernt Das Mehl ist bis jetzt nicht ab- aebolt warnen. os wird nermu'et, daß dasselbe veruntreut
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